Reisebericht: Rundreise Afrika – Namibia, Botswana und Simbabwe

08.10. – 21.10.2023, Naturreise: Windhoek – Etosha Nationalpark – Sambesi–Region am Okavango und Kwando – Sambesi – Chobe–Nationalpark & Victoria Wasserfälle


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.... das Fernweh nach Afrika stillte unsere kleine, feine Eberhardt-Reisefamilie bei dieser erlebnisreichen Reise durch den Norden Namibias, entlang der großen Flüsse in der Sambesi Region zum tierreichen Chobe Nationalpark in Botswana bis zu den Victoria Wasserfällen in Simbabwe.
Ein Reisebericht von
Annett Müller
Annett Müller

Auf nach Namibia – die Anreise

Diesmal startete die komplette Truppe mit Reisebegleiterin Annett ab Dresden. Alle Gäste waren voller Vorfreude und manche etwas aufgeregt, denn für sie war es die erste Reise ins südliche Afrika. Beim ersten, persönlichen "Beschnuppern" merkten wir schnell, eine neugierige, reiselustige Familie hatte sich gesucht und gefunden. Mit etwas Verspätung flogen wir nach Frankfurt, um dort am Abend mit einem Direktflug von Discover Airlines nach Windhoek in Namibia weiterzufliegen. 10 h Flug lagen in der Luft, auch Fliegen geübt sein. Am Morgen landeten wir dann auf dem beschaulichen Flughafen in Windhoek. Gebührend wurden wir mit Sonnenschein empfangen, so gehört sich das in Namibia!

Namibia: Stippvisite in Windhoek und weiter nach Norden zum Mount Etjo

Obwohl Reisebegleitung Annett bereits alle Einreiseformulare für die Gäste ausgefüllt parat hatte, Anstellen an den Passkontrollschaltern war dennoch angesagt. Nach einer Stunde Warteschlange hatten wir es sowie alle Koffer geschafft. In der Flughafenhalle erwartete uns bereits Horst, unser Reiseleiter und gleichzeitig Fahrer. Er hatte den wichtigsten Job auf unserer Reise. Für Annett war es ein freudiges Wiedersehen nach längerer Zeit. Schnell waren Namibische Dollar getauscht oder an der Geldgeb-Maschine abgehoben. Bevor es losging, hatte Horst seine Welcome-Bar am Reisefahrzeug aufgebaut und wir holten den Sundowner von gestern nach. Mit diversen Getränken und kleinen Snacks stießen wir auf ein erlebnisreiches und sicheres Reiseabenteuer an. Der Flughafen liegt etwas außerhalb der Stadt, bis Windhoek ca. 45 min Fahrt. Unterwegs bestaunten wir die umliegende Landschaft mit den Auas- und Khomasbergen. In Windhoek (windige Ecke) checkten wir das Angebot im Spar-Supermarkt, versorgten uns mit persönlichen Dingen, Adaptern und Peaceful sleep (hiesiges Mückenschutzmittel) ein. Anschließend unternahmen wir eine kleine Erkundungstour zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten. An der bekannten Christuskirche, die auch offen hatte, stiegen wir aus. Während unseres kleinen Spaziergangs rund um den Platz sahen wir die schöne, aber für Besucher gesperrte Parkanlage vor dem Tintenpalast. Gleich daneben befindet sich das monumentale National Museum (auch "Kaffeemühle" genannt), vor dem heute die Bronze Statue des erstes Präsident Namibias, Sam Nujoma steht. Früher stand hier der Südwester-Reiter, der leider nicht mehr zu sehen ist (er liegt vergessen im nicht zugänglichen Innenhof der Alten Feste). Die Alte Feste, die von der Deutschen Schutztruppe als Festung errichtet wurde, fristet seit Jahren ihr Dasein und verfällt. Davor steht das 2014 eingeweihte Genozid Denkmal. Ein weiterer Fotostopp am historischen Bahnhof mit alten Dampflokomotiven folgte. Bevor wir Windhoek in Richtung Norden verließen, musste unser Reisefahrzeug samt Inhalt auf die Waage. Auf der mehrspurigen Autobahn (die immer weiter nach Norden ausgebaut wird) kamen wir schnell voran. In Okahandja, die Stadt ist eng mit der Geschichte der Hereros verbunden, pausierten wir kurz für einen Kaffee. Auf der Weiterfahrt waren wir faszinier von der Weiter Namibias, geprägt von vielen Termitenhügeln und die Popo Berge (Vergleiche zu menschlichen Körperteilen sind erlaubt). Kurze Zeit später bogen wir auf Sandpiste ab und zugleich begrüßten uns 2 Giraffen, alsbald noch Impalas, Säbel-Antilopen und so allerlei Gefiedertes. Unser erstes Ziel war die wunderschöne Mount Etjo Safari Lodge im privaten Okonjati Wildreservat. Dieses riesige Wildreservat wurde vom bekannten Wildschützer Jan Oelofse gegründet. Etjo bedeutet Ort der Zuflucht. Nach dem Zimmerbezug genossen wir unterm alten Feigenbaum unser Kaffeekränzchen mit selbstgebackenen Kuchen. Danach war Relaxen angesagt, jeder auf seine Weise: Koffer umpacken oder Beobachtungen am aufgestauten Wasserdamm mit Happy Hippos und anderem Getier. Fotomotive gab es reichlich. Zum Abendessen wurden wir in der romantisch beleuchteten Boma der Lodge mit einem Cherry empfangen. In gemütlicher Runde schlemmten wir vom Baie Lekker Buffet. Der immer lächelnde Chefkoch präsentierte uns seine Kochkünste am Grill mit diversen Wild-Fleisch, alles absolut lecker.

Namibia: Via Outjo zum Etosha Nationalpark

Nach einem entspannten Frühstück fuhren los. Eine Mischung aus Sandpiste und Teerstraße lag vor uns, meistens immer geradeaus. An einem schönen Termitenhügel hielten wir an, um diesen aus der Nähe zu untersuchen und zu fotografieren. Unser Horst gab dazu interessante und lustige Infos. Via Kalkrand (Wald, Meer, Eismeer, gar nix mehr) fuhren wir ins belebte Städtchen Outjo (kleiner Hügel), dem Tor zum Etosha. Während Horst den Durst unseres Fahrzeugs löschte und mit Annett kulinarische Besorgungen für die nächsten Tage erledigte, unternahmen die Gäste eine erfolgreiche Shopping Tour in den hübschen Souvenirläden. Auch eine Kaffeepause in der modernen Outjo Bäckerei, in der es auch Schweinsohren zu naschen gab, gehörte natürlich dazu. Am frühen Nachmittag erreichten wir das Etosha Safari Camp. Da unsere Zimmer noch nicht ready waren, luden wir nur unser Gepäck aus und fuhren zugleich in den Etosha auf eine erste kleine Pirschfahrt. Unsere Ausbeute an diesem Nachmittag war nicht schlecht: trinkende Giraffen und eine Elefantenbande am Wasserloch, meine gestreiften Zebra-Freunde, Riesentrappen, Strauße, Gnus, Impala, Oryxe, natürlich unzählige Springböcke und und und.... Das reichte für Heute, wir wollten uns ja noch steigern. Zurück im Camp der langen Wege bezogen wir unsere hübschen und komfortabel ausgestatteten Bungalows. Die Eli-like dekorierte Dusche war ein Hingucker und machte allen besonders Spaß beim Duschen. Am Abend schlemmten wir in geselliger Runde vom umfangreichen Buffet und wurden mit stimmungsvoller Live-Musik von den Gondwana Boys unterhalten. Endlich konnten wir auch frisch gezapften Gerstensaft genießen und die Weinkarte war auch nicht zu verachten.

Namibia: Tierische Erlebnisse auf Vorbestellung – Halali mit Elefanten

Der frühe Vogel fängt den Wurm - unser Motto von nun an. Kurz nach Sonnenaufgang passierten wir das Anderson-Gate zum Etosha. Die Vorbestellung Augenschmaus Etosha hatten wir am gestrigen Abend bereits bei Horst abgegeben! Unser Plan: in Richtung Osten pirschen, Etosha Pfanne - Camp Halali. Wie gesagt Plan, denn man kann in Afrika nicht 100% planen, Plan B, C haben die Guides immer in der Tasche. Aber heute kamen wir auf jeden Fall in den Genuss afrikanischer Massage: Viele Wege im Etosha sind derartig schlecht und werden zunehmend schlechter. Deshalb plant Namibia bis 2025 die Hauptverbindung zwischen Ost und West im Etosha zu teeren! Schau`n wir mal..... Wir hielten Ausschau nach Tieren in dieser faszinierenden, weiten, ebenen Landschaft, die sich vor unserem Auge ausbreitete - Weite bis zum Horizont und weiter: grasende Springbockherden, Zebrastreifen, Impalas, human prints bei der Busch-Toilette, Hyänen, Giraffen, Streifengnus, Riesentrappen, Gackeltrappen, Spitzmaulnashörner, Schakal, Löwin hinterm Grasbüschel, Oryxe, Schakal, Strauße, Elefanten...... Zu unserer Mittagspause fuhren wir zum Camp Halali. Während Horst und Annett ein Picknick vorbereiteten, gingen die Gäste ans Wasserloch von Halali. Was dort für ein Film gezeigt wurde, ist unbeschreiblich. Liebe Reisegäste, das habt Ihr Euch verdient (Vorbestellung abgehakt). Horst und ich waren echt ein wenig neidisch. Aber lieben Dank , dass wir anhand Eurer Fotos und Videos daran teilhaben konnten: Eine riesige Elefantenherde mit Babyfanten (ca. 30 Tiere?) vertrieb Zebras und Kudus vom Wasserloch und erklärte das Wasserloch zum Hoheitsgebiet Eli-Country - WOW. Ich selbst habe noch nie am Wasserloch Halali mehr als 2 Elefanten gesehen! Glücklich picknickten wir anschließend, auch ein echter Mokka mit und ohne Schuss, stilvoll in Porzellan-Geschirr gehörte dazu. Danke an Horst und die fleißigen Bienchen beim Abwasch. Die Elefanten sagten uns am Ausgang von Halali noch einmal Tschüss und entspannt fuhren wir zum Camp zurück. Entspannt, naja - der Stress mit dem Schauen und Fotografieren hörte auch da nicht auf....

Namibia: noch einmal quer durch den Etosha

Neues Ziel - neues Glück. Heute ging es noch einmal quer durch den Etosha, vom Anderson- zum Lindequist-Gate. Ein Weg auf Schotterpiste, wieder gespickt mit vielen Tiersichtungen sollte es werden. Man braucht immer Glück sowie Geduld und muss zur richtigen Zeit am richtigen Ort sein. Das gilt übrigens für alle Safaris in Afrika = es ist Natur und kein ZOO. Wir fuhren die Hauptpad entlang der Etosha Pan, der großen
weißen, surreal erscheinenden Salzpfanne. Die weite Savannen-Landschaft mit gelben Gras, trockenen Mopane-Bäumchen, perfekt stationierten, einzeln stehenden Schirmakazien war grandios, verziert mit vielen tierischen Begegnungen: Zebras, Streifengnus, Springböcken, Kudus, Nashorn, Giraffen, Gackeltrappe, Strauß, Sekretär, Nashorn, Hyänen und und und..... Am überdachten Rastplatz am Pfannenrand konnten wir ein Stück in die endlose Pfanne laufen..... Danach ging es in den östlichen Teil des Parks und zu verschiedenen Wasserlöchern mit einer wiederum großartigen Ausbeute an Sichtungen: Kudus, riesige Herden von Zebras, Giraffen, Kuh-Antilopen, Springböcken, Impalas, Gnus, Elefanten und..... Löwen! Ein junges, aber stattliches Löwen-Paar direkt neben unseren Fahrzeug! Kurz darauf zwei Geparden-Jungs, die sich weiter entfernt unterm Schattenbau ein Pause gönnten. Der Besuch der für uns letzten Wasserlöcher rund um das Camp Namutoni war der krönende Abschluss unserer Pirschfahrten im Etosha: tierische Interaktion am Wasserloch - ganz für uns allein: vollbesetzt mit einer riesigen Elefantenherde, die genüsslich badete, Giraffen, Kudus, Impalas im gebührenden Abstand - WOW-Momente! Nach einer kleinen Picknick-Pause im Camp Namutoni (natürlich mit dem beliebten Mokka mit und ohne) verließen wir den Park. Noch ca. 2 h Fahrt auf Teerstraße via Tsumeb (alte Minenstadt) bis zu unserer nächsten Unterkunft bei Otavi lagen vor uns. Am Nachmittag erreichten wir unsere kleine Oase bei Otavi, die familiengeführte Gabus Game Ranch auf privaten Farmland. Von der deutschsprachigen Familie wurden wir herzlich und später von Säbel-Antilopen, Eland-Antilopen, Impalas, Wasserböcken, Warzenschweinen und Perlhühnern am Wasserloch (was abends beleuchtet wird) begrüßt, die Giraffen hielten sich im Hintergrund. Bei Sonnenuntergang zelebrierten wir unseren Sundowner am Feuer mit Blick auf das belebte Wasserloch der Farm. Zum Abendessen nahmen wir am festlich gedeckten Tisch outdoor Platz und ließen uns die gute Hausmannskost schmecken.

Namibia: durch die Kavango Region zum Okavango

Nach dem Frühstück sagten wir Gabus auf Wiedersehen, auf zu neuen Abenteuern! Via Grootfontein (große Quelle) fuhren wir entlang des sogenannten Mais-Dreieck von Namibia (Tsumeb -Otavi-Grootfontein). Bei Murani überquerten wir die "rote Linie" wie man die Kontrollstellen an den Veterinärzäunen in Namibia, Botswana und Simbabwe nennt, die zum Schutz vor Tierseuchen und Wilderei stehen. Wir fuhren in das quirlige Rundu, dem Verwaltungszentrum der Region Kavango-Ost. Reger Grenzverkehr zwischen Angola und Namibia, der Okavango bildet die heutige Grenze, herrschte in der Stadt. Familien leben auf beiden Seiten und wurden damals getrennt. Die Kavango Region ist sehr belebt, grün und die Bäume größer. Dieses Gebiet ist Schwemmland und wird, wenn der Okavango über die Ufer tritt, regelmäßig überflutet. Rechts und links sahen wir die Dörfer der Kavangos mit ihren traditionellen Rundhütten. Das Land ist, wie auch in der Sambesi Region kommunales Land und wird von den Dorf Chiefs verwaltet. Am Straßenrand präsentieren die Bewohner ihre Holzschnitzereien, denn die Kavango sind geschickte Kunsthandwerker und auf dieses, wenn auch kleine Einkommen angewiesen. An einem Stand machten wir halt. Am Nachmittag erreichten wir unser neues Zuhause für die nächsten beiden, heißen Nächte: die authentische Ndhovu Safari Lodge, direkt am Ufer des mächtigen Okavangos, der zu dieser Zeit sehr wenig Wasser führte (1/2 m unter dem Durchschnitt zu dieser Zeit). Ralf, der Inhaber begrüßte uns persönlich. Auch ein kleines Elefanten-Begrüßungskomitee war auf der anderen Seite des Flusses eingetroffen, das wir von der herrlichen Terrasse der Lodge beobachten konnten. Auch die Hippos grunzten lautstark im Wasser, direkt vor der Terrasse. Nach einem Umtrunk auf der Terrasse folgte ein sehr leckeres, serviertes Abendessen auf stilvollen extravaganten Geschirr von einem Künstler aus Simbabwe. Danach wurden wir mit rhythmischen Gesang und Trommelwirbel vom Personal verabschiedet und gingen wir zu Bett. Begleitet Löwengebrüll, dem Schnaufen der Hippos und anderen Buschgeräuschen schliefen wir ein.

Namibia: Leben am Okavango mit Pirschfahrt und Bootsfahrt

Zu früher Stunde trafen wir uns zum Frühstück auf der Terrrasse, ein paar Regentropfen kamen vom Himmel, die die Sonne später schnell trocknete. Bei dieser Reise hatten wir entschieden, die geplante Pirschfahrt im Reisefahrzeug gegen eine Jeep-Safari im gegenüber liegenden Buffalo Park zu tauschen. Zunächst setzten wir dem Boot von der Lodge auf das andere Ufer über und bestiegen dort einen Jeep. Horst konnte heut ausschlafen und blieb in der Lodge. Heia Safari, los ging es durch den Park, der ein Teil des riesigen Bwabwata Nationalparks ist. Wir bekamen wieder einiges vor unsere Linsen: natürlich Hippos, scheue Buschböcke, Meerkatzen beim Frühstück (velvet monkeys), Wasserböcke (die mit der Klobrille am Hintern), Impalas (mit dem McDonald`s Zeichen am Hintern) im Revierstreit, selbst Pelikane in der Ferne, eine kleine Eule im Baum, Kudus, Perlhühner, einen afrikanischen Wiedehopf, einzelne Elefanten im dichten Busch und die uns noch fehlenden Büffel (Kaffernbüffel). Nicht nur eine kleine Gruppe alter Dagger Boys, sondern eine immense Herde mit Jungtieren und den männlichen, stets zum Kampf bereiten männlichen Tieren als Schutzwall. Im Busch fand eine ausgiebige Geier Party mit zahlreichen Gästen um einen Tierkadaver statt, auch wir wurden geduldet. Bevor wir zur Lodge zurück fuhren, beäugte uns noch eine Säbel-Antilopen-Familie mit Jungtier skeptisch aus ihrem Versteck. Die Mittagspause verbrachten wir in der schönen Lodge. Am Nachmittag hatten sich alle entschieden, eine zusätzliche Bootsfahrt zu unternehmen. Mit dem Boot, ganz exklusiv für Eberhardt, und diesmal mit Horst schipperten wir entspannt auf dem Okavango entlang. Im und am Wasser begegneten uns wieder Hippos, diesmal auch Krokodile; an Land Pumba, Antilopen & Co sowie viel Gefiedertes: Schlangenhalsvogel; Schreiseeadler, deren markanter Ruf weit zu hören ist; der schwarz-weiße King Fisher (Eisvogel); farbenfrohe Scharlachspinte, deren Bruthöhlen in den Uferböschungen sind; Bienenfresser und natürlich Elefanten, die zum Trinken ans Ufer kamen..... Und was kam da plötzlich aus dem Dickicht und spazierte seelenruhig an der Uferpromenade an uns vorbei? WOW, ein stattlicher Löwe - der König der Tiere! Auf diese schöne Bootsfahrt stießen wir beim gemeinsamen Abendessen noch mal an.

Namibia: Szenenwechsel – vom Okavango zum Kwando

Nach einer wiederum geräuschvollen Nacht und einem guten Frühstück brauchen wir zu neuen Ufern auf. Bei Divundu überquerten wir die Brücke über den Okavango und fuhren auf schnurgerader Teerstraße Transit durch den Bwabwata Nationalpark, also von der Kavango- in die Sambesi-Region. Rechts und links wieder viele Dörfer mit den typischen Rundhütten aus Lehm, die nach und nach Häusern aus Stein weichen. Verkehrsschilder warnten vor Elefanten, die gleich darauf vor uns über die Straße stapften. Bei Kongola erreichten wir den Kwando, der in Angola entspringt und später in den Sambesi fließt. Hier machten wir einen Stopp. Im schönen Mashi Craft Market wurde wieder kräftig geshoppt. Anschließend besuchten wir das nahegelegene Namushasha Culture Village, ein lebendiges Museumsdorf. Hier ein freundiges Wiedersehen von Reisebegleitung Annett und ihrer Namensvetterin Annett. Ja, auch in Namibia ist dieser Vorname bekannt. Unter einem ca. 1.000 bis 1.500 Jahre alten Baobab, dem Urbaum werden Energie und magische Kräfte zugeschrieben, erhielten wir Einblicke in die Kultur und frühere Lebensweise der Familien Clans: Wie ist so ein Dorf aufgebaut, wie baut und stellt man Fallen, wie arbeitet der
Schmied und wie wird gefeiert, getanzt, gesungen und verschiedene Rituale abgehalten. Dieser Besuch war interessant und spannend, zumal man verschiedene Dinge selbst ausprobieren konnte, wie Körbe flechten, Hirse stampfen oder der "BuschTrommel" Geräusche zu entlocken, um Flusspferde nachzuahmen. Am Nachmittag erreichten wie unsere wildromantische Lodge im Safari-Stil direkt im zaunlosen Mudumu Nationalpark an der Uferzone des weit verzweigten Kwando-Flusses gelegen. Die Lodge hatten wir ganz für uns allein, so auch die 3 Elefanten, die täglich zweimal zum Grasen kamen. Den Sonnenuntergang genossen wir mit Fassbier, Rock Shanty oder einem Glas Wein am Lagerfeuer auf der Terrasse, bevor wir ein leckeres Abendessen serviert bekamen.

Namibia: Pirschfahrt im Mudumu Nationalpark & Bootsfahrt auf dem Kwando

Heute hieß es früh aufstehen, denn eine morgendliche Jeep-Safari im Mudumu Nationalpark stand auf dem Programm. Etwas verschlafen schlürften wir in der Lobby noch einen Kaffee oder Tee, bevor wir in unseren Jeep stiegen. Es nieselte ein wenig, dass sollte aber kein Nachteil sein. Gleich zu Beginn sahen wir eine Büffelherde und mehrere Elefanten mit Babyfanten, die sichtlich Spaß im kurzen Regen hatten. Später waren wir von einer großen Elefantenherde fast umzingelt, ein Halbwüchsiger spielte sich vor uns als der Größte auf. Im Kwando dann eine große Hippo-Family, auf deren Rücken sich Madenhacker wohlfühlten. Wiederum kamen Elefanten zum Fluss. Was entdeckten wir noch: Zebras, Säbel-Antilopen, Kudus und rote Moorantilopen (in dieser Region endemisch). Lustig war auch anzusehen, das muntere Treiben der großen Pavianherde am Leberwurstbaum (inklusive nicht jugendfreier Peep Show). Zurück in der Lodge frühstückten wir erst einmal, bevor wir unsere Freizeit am oder im Pool, auf der Terrasse oder bei einem Mittagsschläfchen verbrachten. Am Nachmittag bestiegen wir mit anderen Gästen ein Böotchen, auch unsere 3 Elefanten waren wieder da (nicht im Boot). Die Landschaft des Kwando ist unverwechselbar, besonders die Stimmung am späteren Nachmittag einzigartig: Schilf, Papyrus und einzelne Water Lillies - einfach nur schön. Als wir auf keine 3 m ein riesiges Krokodil auf einer Sandbank sahen, rutschen alle nach rechts!. Das zierliche Blatthühnchen dagegen hatte keine Angst, auch der Klaffschnabel ließ sich nicht stören. Auch hier wieder Brutkolonien der Scharlachspinte; Schreiseeadler, die nach Beute Ausschau hielten, Hippos und die quirlige Affenbande war auch wieder da. Die untergehende Sonne zauberte eine ganz besondere Atmosphäre. An einem sicheren Ufer stiegen wir aus, die mobile Bar mit Drinks und Snacks war schnell aufgebaut. Mit dem passenden Getränk verabschiedeten wir wie gebannt die untergehende Sonne und versuchten diese einmalige Stimmung auf unseren Fotos festzuhalten.

Nächstes Ziel: Chobe Nationalpark in Botswana

Diesmal fuhren wir in südliche Richtung, zunächst Transit durch den Park und weiter via Shangwali. Hier am Unterlauf wird der Kwando nun Linyanti (Sumpfgebiet) und später Chobe genannt - 3 Namen für einen Fluss. Interessant ist auch: Wenn der Sambesi zu viel Wasser führt, ändert dier Chobe seine Richtung und fließt wieder zurück. In Katima Mulilo stoppten wir noch einmal am Supermarkt, bevor wir später aus Namibia ausreisten. Wir spazierten über die Ngoma Bridge, begleitet von Meerkatzen. Diese Brücke bildet die Grenze zu Botswana. Der Chobe war hier sehr ausgetrocknet und wird von Namibia auch als Weideflächen genutzt. Nach der relativ schnellen Passkontrolle und mit sauberen Schuhen und Reifen, erhielten wir Einlass nach Botswana. An der Grenze stehen wunderschöne, riesige Baobabs, die wir erst mal bewunderten. Danach fuhren wir noch eine kurze Strecke Transit durch den Chobe Nationalpark nach Kasane. In der Chobe Bush Lodge bezogen wir unsere komfortablen und sehr geräumigen Zimmer für die nächsten beiden Nächte. Am Nachmittag unternahmen wir eine kleine Erkundungstour auf dem großen Gelände der Lodge, das an das Ufer des Chobe grenzt. Zum Abendessen wurden wir vorzüglich bedient. Das 3-Gang-Menü konnten wir uns vorher aus der Karte selbst auswählen. Es schmeckte allen hervorragend.

Botswana: Chobe Nationalpark zu Lande und auf dem Wasser

Heia Safari! Noch einmal war früh aufstehen angesagt, denn eine morgendliche Jeep-Safari im Chobe-Nationalpark stand auf dem Programm. Diesmal mit Horst als Beifahrer startete die 9köpfige Reisefamilie noch vor Sonnenaufgang zur Pirschfahrt in den Chobe. Annett winkte zum Abschied und wünschte maximale Erfolge. Und ja, die Pirschfahrt war erfolgreich: Elefanten, Eefanten, Löwen beim Riss und und und...... Glücklich kehrten die Gäste nach ca. 3,5 h zurück und es wurde erst einmal ausgiebig gefrühstückt. Liebe Reisefamilie, ich habe Eure Fotos schon privat gesehen. Es wäre super, wenn Ihr mir ein paar Eurer Schnapsschüsse senden könntet und ich Eure Erlebnisse mit den vielen neugierigen Lesern teilen dürfte. Vielen lieben Dank. Danach genossen wir die freie Zeit. Die Mehrzahl entschied sich für eine ausgiebige Shopping-Tour durch Kasane. Mit prall gefüllten Rucksäcken (Souvenirs) kehrten wir zur Lodge zurück. Aufgrund einer Havarie war der Strom überall ausgefallen, das kann passieren. Unsere Zimmer waren dennoch angenehm temperiert und unsere Akkus konnten wir an der Rezeption
laden. Am Nachmittag trafen wir uns am Bootssteg, unten am Chobe. Die Bootsfahrt auf dem Chobe-Fluss ist immer ein ganz besonderer Höhepunkt auf dieser Reise, auch für mich. Die Landschaft, die Flora und Fauna, die Farben und natürlich die unzähligen Fotomotive: weißer und grüner Ibis, Nimmersatt, Reiher, Schlangenhalsvogel, Kormorane, Graufischer, Wasserwarane, Giraffen, Löwen, Kudus, Letschwe-Antilopen, Kaffernbüffel, stattliche Krokodile nebst Büffelschmaus, Happy Hippos und natürlich Elefanten, Elefanten, Elefanten und das zum Greifen nah!
Wir genossen diese Fahrt voller magischer Momente in vollen Zügen! Während sich Frau Sonne spektakulär dem Horizont näherte, schipperten wir zurück. Zum anschließenden Abendessen bedienten wir uns diesmal am Buffet der großen Hauptlodge. Danach siedelten wir in unsere gemütliche Bar in der Bush Lodge um und ließen die wunderbaren Eindrücke des Tages bei guten Getränken noch einmal Revue passieren. Der Strom und damit auch das WLAN waren übrigens auch wieder da.

Letzte Station: Victoria Wasserfälle in Simbabwe

Das letzte Ziel unserer Reise waren die Victoria Wasserfälle in Simbabwe. Nach dem Frühstück fuhren wir die wenigen Kilometer zum Grenzübergang und waren rechtzeitig da, bevor sich lange Warteschlangen bildeten. Annett war bestens vorbereitet. Sie hatte bereits für alle die notwendigen Einreiseformulare ausgefüllt und eine Passliste parat, Pässe und 30 USD pto Person (Einreisegebühr) abgegeben und nach angemessener, relativ kurzer Zeit erhielten wir unsere visierten Pässe zurück. Das ist nicht immer so, manchmal beträgt die Wartezeit an der Grenze über 1 h und mehr..... eben Afrika, sie haben die Zeit, die Europäer die Uhr! In der belebten Stadt Vic Falls angekommen, buchten wir erst einmal die optionalen Heli-Flüge für die Gäste am nächsten Tag. Danach stand der Besuch der Victoria Wasserfälle auf dem Programm. Auf einem gut ausgebauten Rundweg spazierten wir mit Horst zu den verschiedenen Aussichtspunkten entlang der Fälle. Es war beeindruckend, diese gigantischen Wasserfälle zu sehen. Zu dieser Zeit führt der Sambesi nicht mehr allzu viel Wasser und deshalb war die Abbruchkante in die Schlucht relativ trocken und felsig. Die Trockenzeit mit sehr wenig Wasser erreicht ihren Höhepunkt in der Regel im November, dann ähneln die trockenen Fälle meist nur einem Felsengebirge. Pauschal kann man das nie voraus sagen, da der Pegelstand immer abhängig von der Regenzeit in den Quellgebieten der großen Flüsse ist. Aber die Seite von Simbabwe (Devils Cataract und Main Fall) führte immer noch genügend Wasser und man wurde beim Fotografieren nicht nass. Anders ist es zur Reisezeit April/Mai, da ist es ein sehr feucht-nasses Vergnügen für die Besucher. Anschließend verbrachten wir unsere Mittagspause im wunderschönen Ambiente des Lookout Cafes. Horst hatte vorsorglich für uns einen Tisch reserviert. Bei Snacks und diversen Getränken genossen wir den fantastischen Ausblick über die gewaltigen Schluchten. Das Adrenalin-Abenteuer Zip-Line oder Bungee vertagten wir auf das nächste Mal;-). Danach bezogen wir unsere Zimmer in unserem luxuriösen Hotel im British Style. Die Ilala Lodge befindet sich in unmittelbarer Nähe zu den Fällen, das Rauschen ist von den Balkonen und Terrassen zu hören. Als gebührender Abschluss unserer Reise unternahmen wir am Nachmittag eine Bootsfahrt auf dem gewaltigen Sambesi. Eigentlich wollten wir diese Cruise, einfach nur genießen, mit einem oder zwei Gläsern Wein, Gin & Tonic oder anderen Drinks, Snacks sowie netten Gesprächen, hatten wir bereits doch so viel gesehen. Doch auch diese Fahrt war wieder gespickt mit unvergesslichen Momenten: eine große Elefantenherde badete ausgiebig in den Fluten des Sambesis, direkt vor uns - WOW. Die nach Aufmerksamkeit ringenden Hippos waren dabei Nebensache. Die Eindrücke und Erlebnisse auf unserer Reise waren unvergesslich, ein bisschen Traurigkeit und Wehmut lag in der Luft, weil die Reise morgen zu Ende ging. Mit einem ausgezeichneten Dinner bei Kerzenschein verabschiedeten wir den Tag und auch unseren Guide Horst, der bereits am frühen Morgen nach Windhoek zurück fuhr.

Simbabwe: Vic Falls – Abreisetag

Die afrikanische Sonne lächelte an diesem letzten Morgen besonders strahlend. Auf der Terrasse frühstückten wir ausgiebig, die Auswahl fiel uns dabei sehr schwer. 6 Reisegäste erlebten als besonderen Abschluss Ihrer Reise einen Helikopter-Flug über die Victoria Wasserfälle. Da wir anschließend noch Zeit bis zum Rückflug nach Zeit hatten, besuchten wir das Shopping-Village Elephant Walk, gleich hinter unserem Hotel. Während es sich Jörg und Annett im Village Cafe mit einem gekühlten Shake gemütlich machten, shoppten die anderen noch einmal ausgiebig Souvenirs. Mittlerweile erhielten wir auch unsere individuell angefertigten T-Shirts, für alle ein einzigartiges und persönliches Mitbringsel unserer Reise. Am Mittag wurden wir mit einem Transfer zum Airport Vic Falls gebracht. Den Online Check In hatten wir bereits am Vormittag erledigt, so ging die Gepäckaufgabe schnell. Am Nachmittag startete unser Flug zunächst nach Windhoek. Hier wurde die Maschine aufgetankt und weitere Passagiere stiegen zu. Im Sonnenuntergang hoben wir dann in den Himmel ab. Die neue Crew der Discover Airlines war übrigens cool drauf. Besonders die Durchsagen der Chef-Stewardess waren erfrischend herzlich: Ich sage nur Wäscheberge....

Deutschland: wieder zurück

Früh am Morgen landeten wir in Frankfurt. Nach 2 Wochen eine ganz andere Welt: Ein Lächeln und mehr Freundlichkeit bei den Flughafen-Mitarbeitern wären schon nicht schlecht für das Image! Bis zum Weiterflug nach Dresden hatten wir noch etwas Zeit und gingen erst einmal frühstücken. Das "Frühstück" im Flieger ist nicht jedermanns Ding und leider war auch die Kaffeemaschine defekt. Pünktlich landeten wir dann in Dresden. Vollzählig mit allen Koffern und die Sonne hatten wir aus Afrika mitgebracht!

Schlusswort

Liebe Eberhardt-Reisefamilie, Horst und ich sagen an dieser Stelle DANKE an Euch, eine neugierige, harmonische, kleine Reisefamilie. Auch für uns Profis war es eine unvergessliche Reise. Viele Grüße auch von Horst, der den wichtigsten Job inne hatte, seinen Mokka mit und ohne vermissen wir jetzt schon. Jede Reise ist anders schön, jede Reise ist für uns neu und wird auch nur durch unsere Gäste zum unvergleichbaren Erlebnis. Gemeinsam mit Euch erlebten wir unvergessliche Momente, kleine wie auch große... Erfolgreiche Pirschfahrten mit vielfach Big4 (der Leopard wartet auf der nächsten Reise), unverwechselbare Landschaften und genussreiche Bootsfahrten, kulinarische Gaumenfreuden, einzigartige Erlebnisse, nur für uns allein! Die weite Welt zu entdecken ist schon was Wunderbares! Wir hoffen, dass wir Euch mit unserer Begeisterung und Liebe für Afrika ein wenig infizieren konnten. Bleibt also gesund und reiselustig. Wenn euch das Fernweh plagt, meldet Euch! Nach der Reise ist immer vor der nächsten Reise!
Eure Annett

Bildergalerie zur Reise

Kommentare zum Reisebericht

Wir sind quasi Afrika Neulinge gewesen und waren gespannt, was uns auf dieser Reise erwarten würde. Die ersten Kontakte mit den Mitreisenden und der Reiseleiterin Annett Müller waren so positiv, dass wir voller Vorfreude gestartet sind. Und im Nachhinein bleibt uns nur zu sagen, es war wunderbar. Es war eine super tolle Reise. Diese Landschaften, diese riesige Tiervielfalt, diese Eindrücke werden noch lange im Gedächtnis bleiben. Und unser besonderer Dank geht an unsere Reiseleiterin Annett und unseren Fahrer Horst. Die beiden haben uns soviel über Land, Leute, Geschichte und Gegenwart erzählt, es blieben keine Fragen offen. Sie haben uns förmlich mitgerissen mit ihrer Liebe zu Namibia und uns mit dieser Faszination angesteckt. Es wird bestimmt nicht unsere letzte Reise nach Namibia gewesen sein. Und die Bildergalerie mit dem Reisebericht von Annett, wir waren in Gedanken nochmal dort, vielen Dank.

Viele Grüße
Ramona und Gunter Kliche

Ramona und Gunter Kliche
13.11.2023

Auch wir waren bei dieser Reise dabei und können uns dem Kommentar nur anschließen. Annett und Horst haben mit ihrer herzlichen Art diese Reise zu einem unvergesslichen Erlebnis für uns gemacht. Die beiden haben uns auf der gesamten Reise immer wieder mit Köstlichkeiten und ihrem Mokka (mit und ohne)überrascht, ebenso mit den vielen Informationen und Anekdoten über Land und Leute die sie immer parat hatten. Unsere kleine Reisefamilie hat auch super harmoniert und diese Reise damit zu einem unvergesslichem Urlaub gemacht. Auch hätten wir vor der Reise nicht gedacht wie nah wir den Elefanten oder Krokodilen auch kommen würden. Wie würde Annett jetzt sagen: Wir hatten viele WOW Momente.
Durch den vor der Reise durchgeführten Reiseinformationsabend waren wir so begeistert, dass wir den von uns schon ausgeschlossenen Helikopterflug über die Victoriafälle doch buchten und es überhaupt nicht bereut haben, im Gegenteil: er machte diese Reise zu einem unvergesslichem Erlebnis für uns.
Wir sind immer noch am Sichten unserer vielen tausend Fotos und befinden uns damit immer noch ein bisschen in Afrika. Der Reisebericht rundet das Ganze zusätzlich ab, er ist mit soviel Leidenschaft geschrieben worden und fasst damit in Worte wie toll diese Reise für uns alle war. Wir werden noch lange an diese Reise zurückdenken und mal schauen, vielleicht kehren wir noch einmal zurück in die tolle Natur Afrika´s.

Nochmals Danke sagen Helga und Jörg Kutzer (der Alterspräsident der Reise)

Jörg und Helga Kutzer
02.01.2024