Reisebericht: Rundreise Island – Naturparadies im Atlantik

09.07. – 18.07.2013, 8 oder 10 Tage Rundreise Reykjavik – Goldener Kreis – Akureyri – Myvatn – Ostfjorde – Höfn – Vatnajökull – Vik (Bei der 10–Tage–Reise zusätzlich Snaefellsnes–Halbinsel)


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Dieser Bericht erzählt von unserer 10-tägigen Rundreise auf der Insel aus Feuer und Eis. Lesen Sie von spukenden Geysiren, blubbernden Schlammlöchern, heißen Naturbädern, gewaltigen Gletschern und brodelden Vulkanen...
Ein Reisebericht von
Madlen Häschel
Madlen Häschel

1.Tag, 09.07.2013: Anreise

Es heißt ja bekanntlich: „Wenn es am Schönsten ist, sollte man besser gehen". Getreu nach diesem Motto verließ unsere Reisegruppe an diesem Vormittag das sommerliche Deutschland, um in den kalten Norden nach Island aufzubrechen. Schon am Flughafen in Keflavik schlug uns der kühle Wind ins Gesicht und hieß uns Willkommen auf der Insel aus Feuer und Eis. Am späten Nachmittag erreichten wir das Zentrum der isländischen Hauptstadt Reykjavik, wo wir unser zentral gelegenes 3-Sterne-Hotel Plaza bezogen.

2.Tag, 10.07.2013: Goldener Kreis

Bereits bei der Anreise habe ich unserer Reisegruppe versprochen, dass sie schon heute zahlreiche Naturwunder bestaunen dürfen und damit sollte ich Recht behalten, denn wir begaben uns auf die Strecke des Goldenen Kreises. Anfangspunkt war das geschichtsträchtige Thingvellir, wo einst das älteste Parlament der Welt tagte. Doch nicht nur das macht den Zauber dieses Ortes aus. Unübersehbar sind die riesigen Felsspalten, welche durch das Auseinandertriften der Kontinentalplatten entstanden. Etwa eine Stunde später erwartete uns bereits der nächste Höhepunkt. Wir besuchten ein aktives Geysirgebiet. Der Geysir Stokkur speit zuverlässig ca. alle 3-5 Minuten eine Wassersäule in die Höhe - ein spektakuläres Schauspiel, dass jeder erleben durfte. Zum Abschluss genossen wir noch den Ausblick auf den mächtigen Wasserfall Gullfoss. Leider zeigte sich hier nicht wie in vielen Reiseprospekten abgebildet ein Regenbogen, aber diesen sollten wir noch später auf der Reise sehen dürfen. Wie bei einem Kreis so üblich, landeten wir am Ende des Tages wieder in unserem Ausgangsort Reykjavik, wo wir noch das Wahrzeichen der Stadt, die Hallgrimskirche, besuchten.

3.Tag: Fahrt nach Akureyri

Die Reise führte uns heute weiter von Reykjavik in den Norden nach Akureyri. Doch vorher besichtigten wir noch das neue Konzerthaus der Hauptstadt, Harpa (Harfe) genannt. Wir blieben etwas länger als geplant, denn unser Bus musste noch einmal getauscht werden. Doch dann ging es los durch die herrliche Natur. Unser Reiseleiter Ulrik, ein eingefleischter Isländer, unterhielt uns schon heute mit sagenhaften Geschichten und Märchen. Mitten in einem jahrhunderte alten Lavafeld hielten wir und machten eine kleine Wanderung auf einen erloschenen Krater. Von hoch oben hatten wir einen herrlichen Ausblick auf die Lava und die umliegenden Berge. Am Nachmittag begrüßten uns die Besitzer des Pferdehofes Flugumyri auf Ihrem Anwesen, um über Ihr Leben und das bemerkenswerte Islandpferd zu erzählen. Wir durften die Stallungen anschauen, ein Kaffeetrinken genießen und bei einer Reitvorführung zuschauen. Dabei wurden uns alle 5 Gangarten - Schritt, Trab, Galopp und die für Islandpferde typischen Gangarten Pass und Tölt vorgeführt. Am Abend erreichten wir das lebhafte Städtchen Akureyri, welches malerisch im Eyjafjödur gelegen ist.

4.Tag: Myvatn–Gebiet

Im hohen Norden fanden wir ein ähnliches Phänomen wie den goldenen Kreis. Auf einer Ringstrecke rund um den Myvatn-See gab es mehrere ungewöhnliche Naturschauspiele zu sehen. Myvatn-See heißt übersetzte Mückensee, aber Mücken belästigten uns an diesem Tag glücklicherweise keine. Doch das Naturparadies Seenlandschaft überzeugte uns mit seiner malerischen Idylle. Im Lavalabyrinth Dimmubogir unternahmen wir eine kleine Wanderung, bei der uns die ungewöhnlichsten Formen begegneten. Mit etwas Phantasie konnte man Hexen, Trolle und verschiedene Tiere in den Lavaformationen erkennen. Zur Stärkung gab es im kleinen Cafe ein isländisches Forellenbrot zu genießen. Wer wollte, wagte anschließend den Aufstieg auf den angrenzenden Krater, um den herrlichen Ausblick auf das Seengebiet zu erlangen. Danach war etwas Entspannung notwendig, wofür wir einen Stopp in der Badelagune Jadbördin einlegten. Ähnlich wie in der berühmten Blauen Lagune gönnt man sich hier ein Bad im 38 Grad heißen, schwefelhaltigen Wasser, um Knochen und Kopf zu entspannen. Noch mit leichtem Schwefelgeruch in der Nase begaben wir uns in das Hochtemperaturgebiet Namaskard, wo uns blubbernde und nach faulen Eiern riechende Schlammtöpfe erwarteten. Am Abend unternahm ein Teil der Gruppe noch einen Reitausflug auf den Islandpferden. Eine Stunde lang ging es hoch zu Ross durch die herrliche Natur des Eyjafjödur.

5.Tag: Asbyrgi und Dettifoss

Bei strahlendem Sonnenschein verließen wir heute Akureyri, um weiter in Richtung Ostfjorde zu fahren. Bevor wir diese erreichten, standen jedoch noch 3 Höhepunkte auf unserem Tagesprogramm. Den ersten Halt legten wir im verträumten Fischerort Husavik ein. Von hier aus werden oft Walsafaris angeboten, da die Möglichkeit sehr hoch ist, die Meeresgiganten zu entdecken. Das Walmuseum bat dazu anschaulich gestaltete Ausstellungsstücke und Informationen. Weiter ging es an der Küste entlang bis zur Asbyrgi-Schlucht. Der Sage nach soll die hufeisenförmige Schlucht durch den Abdruck von Odins achtbeinigem Ross Sleipnir entstanden sein. Nach einer kleinen Wanderung legten wir am örtlichen Campingplatz noch eine Picknickpause ein, bevor uns die Reise weiter über eine Schotterstraße, vorbei an den Echofelsen, bis zum Dettifoss führte. Der 45m hohe eindrucksvolle Wasserfall empfing uns mit dem romantischen Regenbogen, den wir uns alle für das perfekte Foto gewünscht hatten. Nach einem langen Fahrttag mit vielen Eindrücken erreichten wir das Edda-Hotel in Egilstadir.

6.Tag: Ostfjorde

Die Fahrt entlang der Ostfjorde bot wieder ein ganz anderes Naturschauspiel, als das bereits Gesehene. Wir begannen den Tag mit dem Besuch in Petras Steinhaus. Die zwischenzeitlich verstorbene Dame hat ihr Leben dem Sammeln von Dingen, dabei überwiegend Steinen, gewidmet. Nun kann man sich diese umfangreicher Sammlung isländischer Steinformationen in Ihrem Wohnhaus ansehen. Während der Weiterfahrt unterhielt uns Reiseleiter Ulrik wieder mit mystischen Sagen und gruseligen Trollmärchen. Dabei schauten wir gedankenverloren aus dem Fenster und liesen unsere Blicke über die gewaltigen Fjorde streifen. Und plötzlich entdeckten wir auf einer Anhöhe ein prächtiges Rentier mit großem Geweih. Natürlich wurde sofort an geeigneter Stelle gestoppt, um das Tier zu bewundern. Am Nachmittag erreichten wir unser schönes Hotel in Höfn. Einige Gäste hatten sich heute noch für eine Schneemobilfahrt auf den größten Gletscher Europas entschieden. Mit dem Jeep fuhren wir 1 Stunde bis auf den Gletscher, um dann in strahlendem Sonnenschein mit den Motorschlitten über das Eis zu sausen. Ein unvergessliches Erlebnis.

7.Tag: Gletscherlagune Jökulsárlón

Auf Island muss man täglich mit schwankenden Wetterbedingungen rechnen. Und so hatten wir heute einen regnerischen und kalten Tag erwischt. Den ersten Stopp legten wir in der Gletscherlagune Jökulsárlón ein. Im diesigen Nebel erschienen die mächtigen Eisberge noch mystischer. Mit einem Amphibienfahrzeug ging es raus auf die Lagune. Inzwischen bereitete das Reiseleiterteam einen typischen Brenevin (Schnaps, auch schwarzer Tod genannt) mit uraltem Gletschereis vor. Dazu gab es Trockenfisch zu kosten. Weiter ging es entlang der Südküste. Dabei hatten wir immer den Blick auf gewaltige Gletscherzunge. Bei einer kleinen Wanderung kamen wir ganz nah ran an diese. Im Nationalpark Skaftafell besuchten wir ein Informationszentrum über die Gletscher. Auch eine individuelle Wanderung bis zum Gletscher bot sich hier an. Nach der Fahrt durch das weitläufige Lavafeld des Laki-Ausbruchs gelangten wir zum heutigen Übernachtungsort Vik.

8.Tag: Skogarmuseum

Gleich früh am Morgen fuhren wir zu nahegelegenen Landspitze Dyrhólaey, welche zu den bekanntesten Fotomotiven Islands zählt. Wir hatten Glück und konnten zahlreiche der niedlichen Papageientaucher aus nächster Nähe bewundern. In der Ferne tauchte eine merkwürdige Felsformation im Meer auf, die auch das Trollschiff genannt wird. Im Heimatmuseum Skogarfoss erhielten wir bei einer Führung einen Einblick in das harte Leben der Isländer im Laufe der Geschichte und staunten wieder über den Einfallsreichtum der Bevölkerung unter diesen unwirtlichen Bedingungen. Am bekannten Skogarfoss machten wir schließlich noch ein gemeinsames Gruppenfoto zur Erinnerung an die schöne Reise. Als kleine Überraschung hatte Eberhardt TRAVEL heute noch einen Besuch im Eyjafjallajökull-Zentrum organisiert, in dem ein spannender Film über den gewaltigen Ausbruch gezeigt wurde. Nach zwei weiteren Stopps an den Wasserfällen Seljalandsfoss und Sellfoss erreichten wir am Nachmittag wieder Reykjavik, wo wir noch auf die Perle stiegen, um die Stadt von Oben zu bestaunen. Anschließend war der Abschied von Reiseleiter Ulrik und Fahrer Sigi gekommen, die uns während der Rundreise betreut hatten.

9.Tag: Walsafari und Blaue Lagune

Nach den vielen Eindrücken der Rundreise stand heute nochmal ein Tag zum Entspannen in Reykjavik zur Verfügung. Doch Langeweile musste nicht aufkommen, denn es bestand die Möglichkeit am Vormittag an einer Walsafari teilzunehmen. Bei schönstem Sonnenwetter fuhren wir 3 Stunden raus auf die See und hatten das Glück 4 Delphine und mehrere Zwergwale in Ihrem natürlichen Lebensraums zu beobachten. Am Nachmittag fuhren wir noch in die Blaue Lagune zum Baden und Entspannen. Das warme Wasser tat Knochen und Seele gut und mit dem vorhandenen Schlamm konnten wir auch unserer Haut noch eine Schönheitskur verleihen. Zum Abschluss aßen wir gemeinsam im Restaurant mit Hafenblick und natürlich gab es nochmal leckeren frischen Fisch, wie es sich für eine richtige Islandreise gehört.

10.Tag: Heimreise

Zeitig am Morgen verließen wir heute unser Hotel, denn bereits um 8 Uhr sollte unser Flug nach Berlin Schönefeld gehen. Mit dem Reisebus ging es anschließend gemeinsam bis nach Dresden, wo wir uns schließlich nach 10 Tagen gemeinsamen Reisens voneinander verabschieden mussten.
Ich wünsche allen meinen Reisegästen alles Gute und viel Gesundheit und hoffe, Sie denken gern an unsere Schönen gemeinsamen Erlebnisse während dieser Reise zurück.

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