Reisebericht: Die Geheimnisse Neuseelands entdecken – abseits der üblichen Pfade

24.03. – 19.04.2023, 27 Tage Rundreise in kleiner Reisegruppe: Auckland – Coromandel – Maori–Kultur – Rotorua – Waitomo Höhlen – New Plymouth – Wellington – Marlborough Sounds – Golden Bay – Lewis Pass – Oamaru – Dunedin – Stewart Island – Doubtful Sound – Wanaka – Lake Teka


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Abseits ausgetretener Pfade laute das Motto der neuen Eberhardt-Reise. Genau die richtige Reise für Kenner und Abenteurer, die Neuseeland intensiver und persönlicher, nicht nur auf touristischen Routen entdecken möchten. Lang und liebevoll von unseren Experten und Kennern geplant, endlich konnte diese außergewöhnliche Reise starten. Premiere gelungen - doch lesen Sie mehr....
Ein Reisebericht von
Annett Müller
Annett Müller

24. März 2023: Neuseeland, wir kommen

Nur wenige Wochen zuvor fegte ein massiver Tropensturm über die Nordinsel Neuseelands und anschließender Starkregen überschwemmte viele Regionen, besonders die Ostküste war betroffen. Konnte unsere langersehnte Reise stattfinden? Zwar musste der Reiseablauf noch kurzfristig etwas verändert werden, da einige Straßen noch nicht passierbar waren, aber die Reise konnte beginnen! Morgens vor 10 Uhr in Deutschland oder besser Frankfurt Airport. Am Boarding Gate trafen sich 13 gutgelaunte Gäste und Reisebegleitung Annett. Der Anreise-Marathon nach Neuseeland startete endlich. Über 18.000 km per Flugzeug lagen vor uns. Am Mittag erhob sich unsere Maschine in den Himmel.

25. März 2023: Flug–Marathon

Der erste Langstreckenflug (ca. 12 h) führte uns nach Singapore, wo wir verspätet landeten. Uhren schnell 7 Stunden vorgestellt, nun war es bereits morgens 8 Uhr, und zügiger Marsch zum nächsten Gate für den Weiterflug (weitere 10 h) nach Auckland. Das Gate befand sich glücklicherweise im gleichen Terminal. Während des langen Fluges kreisten die Gedanken: Gräbt man sich in Frankfurt durch die Erdkugel sind es nur knapp 13.000 km und man kommt im eiskalten Pazifik an, ca. 1.000 km vor der neuseeländischen Küste. Da ist Fliegen doch bequemer! Um Mitternacht landeten wir in Auckland, die Uhren um weitere 5 h vorgestellt. Alle Koffer hatten es auch geschafft. Die Einreise verlief problemlos, nur ich musste zur intensiveren Kontrolle. Die deklarierten Wanderschuhe hatte ich aber vorsorglich im Rucksack verstaut, so dass mir das Öffnen meines Koffer erspart blieb. Von Bernd, unserem Reiseleiter, wurden wir herzlich empfangen. Mit unserem Mercedes Sprinter ging es anschließend flott durch die leeren Straßen zu unserem Hotel, Check in und Gute Nacht – es waren lange Anreisetage.
PS: In der Nacht zum Sonntag wurden die Uhren in Deutschland 1 h vorgestellt, also hatten wir nur noch 11 h Vorsprung in Neuseeland.

26. März 2023: In und um Auckland

Erstaunlicherweise hatten alle die lange Anreise gut überstanden. Dennoch erlaubten wir uns heute, etwas länger zu schlafen. Der Tag empfing uns mit strahlender Sonne und herrlichstem Frühlingswetter (bei den Kiwis Herbst). Wir fuhren zunächst nach Mission Bay, einem noblen Küstenvorort von Auckland City. An der Strandpromenade unternahmen wir einen Spaziergang. Es war Sonntag und viele Kiwis waren unterwegs, genossen ebenfalls den Sonnenschein. Unweit befindet sich der Michael Joseph Savage Memorial Park (ehemaliger Premierminister, der sich sehr für soziale Zwecke einsetzte), wo wir einen super Ausblick auf die Buchten und die Skyline von Auckland hatten. Der Aussichtshügel, so erfuhren wir von Bernd, war Brennpunkt der Maori-Proteste, die sich gegen die Enteignung während der Kolonisierung wehrten. In Auckland City zurück, fuhren wir durch Downtown. Noch vor einigen Jahren grau und düster, wurde das Viertel durch kluge Stadtplanung wieder belebt. Auch die 8-spurige Auckland Harbour Bridge, die Auckland City und die nördlichen Stadtteile verbindet, war ein wichtiges Bauprojekt für den Verkehr. Auckland platzt aus den Nähten, ca. ¾ der Kiwi-Bevölkerung leben in der Region. Im Waitemata Harbour Tausende Segelboote und Yachten, im Hintergrund die beeindruckende Skyline. Kein Wunder, warum Auckland Stadt der Segel genannt wird. An der quirligen Promenade verbrachten wir unsere Mittagspause, wie auch viele andere an diesem Sonnentag. Am Nachmittag unternahmen wir einen Überraschungs-Ausflug an die Westküste. Unser Ziel war der Muriwai Beach, wo eine Basstölpel Kolonie zu Hause ist. Leider waren alle Zugänge zum Strand und somit zu den Basstölpen gesperrt. Der Tropensturm und die Überschwemmungen verursachten auch hier massive Erdrutsche. Eine nette Polizistin gab uns einen Geheimtipp. Wir fuhren nach Te Henga. Ein wunderschöner Strandspaziergang am rustikalen und Menschen leeren Strand, Bethells Beach war eine gelungene Abwechslung. Am späten Nachmittag waren wir in unserem Hotel zurück. Ein wunderschöner Tag neigte sich dem Ende. Beim gemeinsamen Abendessen im Hotel speisten wir a la carte und besprachen den Reiseverlauf der nächsten Tage. Wir waren im Kiwi-Land angekommen.

27. März 2023: Coromandel Halbinsel – Tairua

Heute verließen wir die touristischen Wege und gingen off the beaten track. Zuvor noch Gepäck laden (liebevoll Koffer-Tetris genannt) und sich kuschlig im Reisefahrzeug, unserem Whaka machen. Unser Mercedes Sprinter war zwar nicht groß, aber wendig, schnittig und bestens geeignet für unsere Familien-Tour. Unser heutiges Ziel: der Weg! Auf dem State Highway 2 fuhren wir nach Thames, der größten Stadt auf der Coromandel Halbinsel, westlich gelegen. Hier pausierten wir und Bernd mit Annett stürmten den hiesigen Supermarkt. Es gab alles, aber die Preise lagen wesentlich höher als in Deutschland, wo wir über Inflation „jammern“. Ursprünglich war geplant, direkt und auf kürzesten Weg nach Tairua an die Ostküste zu fahren. Diese Strecke war ebefalls durch den Tropensturm noch beeinträchtigt. Also off the beaten track auf der westlichen Küstenstraße zum kleinen Goldgräberstädtchen Coromandel = eine wunderschöne Strecke mit vielen Fotostopps. Den Arbeitsalltag der Bauarbeiter an den mobilen Baustellen versüßten wir mit Schokolade. Im anheimelnden Coromandel gönnten wir uns eine Pause, bevor wir in nördliche Richtung weiter fuhren. Upps, wir waren ja fast schon am nördlichsten Ende der Halbinsel und die Road wurde immer schmaler. Bei aller Faszination für die Landschaft hatten wir doch glatt den Abzweig zur Ostküste verpasst. Also nach Coromandel zurück und scharf nach links. Wir trackten auf die Coromandel Range hinauf, genossen umwerfende Ausblicke und dann über Serpentinen nach Tairua hinab, wo wir am frühen Abend ankamen. Unsere Eberhardt-Gäste bezogen ihre gut ausgestatteten Ferienwohnungen im Motel. Da das Motel ausgebucht war, richteten sich Bernd und Annett im kleinen Ferienhaus gleich um die Ecke häuslich ein = Hausbesitzer und WG für die nächsten beiden Tage. Während Bernd unseren Sprinter zur Nahrungsquelle brachte, spazierten wir zum nahe gelegenen Restaurant Pepe, das eigens für uns öffnete. Wir verbrachten dort einen geselligen Abend mit leckerem Essen und freuten uns auf den nächsten Tag.

28. März 2023: Erlebnisse auf der Coromandel Halbinsel

Gefrühstückt wurde, wie in den Motels üblich, individuell in den Zimmern. Die reichlichen Zutaten dafür erhielten wir am Vortag und füllten die Kühlschränke. Auch Eier gehörten dazu, die sorgten bei einigen Gästen für eine Überraschung (denn sie waren nicht vorgekocht). Bei Sonnenschein fuhren wir in nördliche Richtung. An einer Kiwi-Plantage stoppten wir. Die Plantage versteckte sich hinter einer mind. 10 m hohen, akkurat geschnittenen Hecke. Die Kiwi wurde erst Anfang des 20. Jhd. aus China eingeführt. Dort nennt man sie chinesische Stachelbeere. Leider beginnt die Erntesaison erst Ende April, so gab es in den neuseeländischen Supermärkten nur die teure Variante aus Italien. Dafür entdeckten wir eine für uns neue Frucht: die Feijoas waren schon reif. Sie sehen aus wie kleine Avocados, schmeckten aber süß mit einem leicht säuerlichen Touch. Am sonnigen Hahei Beach steckten wir unsere Füße ins Wasser und in den Sand, ließen die Seele baumeln. Die Mittagspause verbrachten wir in Whitianga (mit F) an der Mercury Bay. Am Nachmittag wanderten wir durch den dichten Regenwald auf dem Whenuakite Kauri Walk, den wir nur mit sauberen Schuhen betreten durften. Neuseeland achtet sehr auf den Schutz seiner endemischen Flora. Zurück in Tairua entführte Bernd einige Reisegäste auf den Hausberg Paku Hill, während Annett in der Küche des Ferienhauses werkelte und das anstehende Eberhardt BBQ vorbereitete. Am Abend trafen sich alle zum gemütlichen Beisammensein im Garten. Reiseleiter Bernd brillierte als Grillmeister, Annett war für den Gästeservice und die Bar verantwortlich. Der Abwasch war Dank Spülmaschine schnell erledigt und zu später Stunde sagten wir Gute Nacht!

29. März 2023: Bay of Plenty – Besuch bei den Maori

Entlang des Waihu River fuhren wir zunächst ins Städtchen Waihi, wo Ende des 19. Jhd. der Goldrausch begann. Nach fast 50 Jahren Goldfieber sanken die Goldpreise und der Abbau wurde eingestellt. Die große Martha Mine kann man noch heute besichtigen. In Matamata, ein Muss für alle Fans von „Herr der Ringe“ pausierten wir - Hobbiton überall. Der weitere Weg führte uns nach Tauranga, zum weißen Sandstrand der Bay of Plenty, später entlang des Rangitaiki Rivers wieder ins Landesinnere. Am Lake Aniwaniwa (Regenbogen) wurden wir von einer einheimischen Maori Familie bereits erwartet. Wir spazierten zum gleichnamigen Wasserfall, der für den hiesigen Stamm der Maori eine wichtige Bedeutung hat. Später gelangten wir zur Kohutapu Lodge, wo die moderne Maori Familie lebt. Herzlich und exklusiv wurden wir von der Chefin des Hauses begrüßt: Nau mai, haere mai! Von der Familie erfuhren Interessantes und ganz persönliche Geschichten. Sie gehören dem Stamm der Ngati Manawa an und ihr Whakapapa (Stammbaum) reicht über 400 Jahre zurück. Heute leben sie sehr modern, sind aber tief verwurzelt mit ihren Traditionen und Ritualen. Das Wort Familie hat eine große Bedeutung im weitesten Sinne, auch ihr soziales Engagement. Nach einem Blumen-Bastelkurs wurde uns die Zubereitung der Mahlzeiten im Hangi Ofen erklärt. Von Generation zu Generation werden die Rezepte weitergeben. Das Gemüse und Fleisch wird unter heißen Steinen und Sand im Erdofen eingegraben. Nach 3 h duftete es, das Essen war fertig gegart und wurde mit Manneskraft wieder ausgegraben. Bei traditionellem Gesang und Gitarrenklängen tanzten wir ums liebevoll angerichtete Maori Buffet und schlugen uns die Bäuche voll. Es war sehr lecker. Zum Abschluss erhielten wir noch einen Haka Haka Anfängerkurs. Nach diesem familiären Besuch verabschiedeten wir uns und fuhren die letzten 70 km bis Rotorua, wo wir am späten Abend in unser Hotel eincheckten.
Ursprünglich war die Weiterreise entlang der Ostküste nach Opotiki, Gisborne und Napier geplant. Diese Route war durch den Tropensturm stark beeinträchtigt und nicht befahrbar.

30. März 2023: Auf zur Westküste mit Glowworms und Hokey Pokey

Am Morgen bestiegen wir unser nagelneues Whaka, das wir in der Nacht getauscht haben. Von Rotorua zuckelten wir gen Westen. Unterwegs freuten sich die Straßenbauarbeiter über unsere süßen Bestechungsversuche. Am späten Vormittag standen wir vor dem etwas grimmig aussehenden Wächter der Waitomo Caves. Der Name setzt sich aus den Maori Worten Wai = Wasser und Tomo = Loch zusammen, die Anfang des 20. Jhd. die Höhlen entdeckten. Über Jahrtausende hinweg formte sich das Höhlensystem aus weichem Sandstein, das von den unterirdischen Flüssen ausgewaschen wurde. Bei einer geführten Tour (Fotografieren, auch ohne Blitz sowie Filmen ist generell verboten) bestaunten wir Stalaktiten und Stalagmiten, die durch Millionen von Tropfen entstanden. Ca. 10 Jahre braucht es für 1 mm= ein langwieriger Prozess. Die faszinierende Akustik erlebten wir live, als der Eberhardt Chor ein altes deutsches Volkslied anstimmte – es gab sogar Applaus! Nach der Tour zu Fuß bestiegen wir kleine Kähne und glitten lautlos durch die unterirdischen Wasserkanäle, immer mit dem Blick nach oben. In einer größeren Grotte wurde es plötzlich heller. Millionen kleine Lichter strahlten von der Decke hinab – WOW, wir unterm Sternenzelt - ein Gänsehautmoment. Die Glowworms sind ja keine Glühwürmchen, sondern Mückenlarven (endemisch in NZ), die biolumineszent sind (auf Deutsch: sie können Licht erzeugen). Nach diesem tollen Erlebnis ging es wieder on Road. Unterwegs gab es im Tante Emma Laden eine süße Erfrischung: Hokey Pokey Eis. Am Nachmittag erreichten wir New Plymouth an der Westküste und somit unser heutiges Endziel. Während einer Rundfahrt stoppten wir an der bekannten Rewa Rewa Bridge. Das Dawson Motel befindet sich nur einen Steinwurf von der wunderschönen und gut ausgebauten Küstenpromenade entfernt. Deshalb nutzten viele den weiteren Tag für einen ausgiebigen Spaziergang. Ein perfekter Sonnenuntergang beendete den Tag, auch der Mt. Taranaki zeigte sich uns.

31. März 2023: Mount Taranaki – Pukaha Wildlife Centre – Masterton

31. März 2023: Mount Taranaki – Pukaha Wildlife Centre – Masterton
Der neue Tag begann mit Sonnenschein und einen freien Blick auf den Mount Taranaki. Der über 2.500 m hohe Vulkan ist auch als Mount Egmont bekannt. So wolkenfrei und im Sonnenschein präsentiert er sich meist nie, aber wenn Engel reisen! Spontan entschieden wir uns, den kleinen Umweg zum Eingang des Nationalparks (ein Wanderparadies) zu nehmen. Von den Aussichtsplattformen genossen wir einen umwerfenden Blick auf den gewaltigen Berg, der uns noch einige Zeit auf unserer Weiterfahrt verfolgte. In der wunderschönen Parkanlage am See Virginia in Whanganui verbrachten wir eine entspannte Pause. Über die grünen Wiesen stolzierten die lustigen Pukekos (Sumpfhuhn). Die Farben Grün (Landschaft), Blau (Himmel) und Weiß (Wolken) dominierten auf unserer Weiterfahrt, eine faszinierende Landschaft zog vorüber. Am Nachmittag besuchten wir das Pukaha National Wildlife Centre, einem ca. 950 ha geschützten Waldgebiet mit Aufzuchtstation einiger der am stärksten bedrohten Vögel in Neuseeland. Hier begaben wir uns auf einen Spaziergang mit einer Maori, die uns zunächst einen Einblick in die Maori-Holzschnitzkunst gab. Tanemahuta (Gott des Waldes) und Tangaroa (Meeresgott) wachen über diese Region, beide sind Söhne von Rangi (Vater des Himmels) und Papa (Mutter Erde). In der Maori Mythologie tragen auch Vulkane Namen von den Göttern. Spannende Legenden ranken sich um Liebe, Macht und Intrigen. So auch um Taranaki, dessen Liebe zu Pihanga unerfüllt blieb. Im Streit mit Tongario zog er in die Nähe vom heutigen New Plymouth fort. Diese Geschichten gefallen uns doch wesentlich besser als die wissenschaftlich nüchterne, geologische Fassung zur Entstehung dieser Vulkanlandschaften. Später fühlte sich Mr. Kaka (Waldpapagei) durch unsere Audienz etwas gestört, seine Geschäftszeit war schon vorbei. Dafür waren die riesigen Süßwasseraale (NZ Langflossenaal), die bis 100 Jahre alt werden können, umso geselliger. Auch sahen wir einen Tui. Nicht der Ferienflieger ist gemeint, sondern der neuseeländische blau-grüne Vogel mit seinen 2 weißen Bommeln am Hals. Auch der blaugraue Kokako mit dem markanten blauen Lappen unterm Schnabel und der Tieke ließen sich kurz blicken bzw. hören Tie_ke_ke_ke…. Doch nun Vorsicht Kiwi! 2 Exemplare sahen wir im Kiwi Haus, in der Hoffnung später auf Stewart Island Kiwis in freier Natur zu sehen. Ein Tuatara wurde uns ebenfalls vorgestellt, eine endemische Brückenechse, die als lebendes Fossil gilt. Tuatara heißt auch ein Bier einer Brauerei bei Wellington. Das Glas der Bierflaschen fasst sich an wie die Schuppen der Echse. Der Geschmack ist interessant, für mich eher fossil. Am frühen Abend erreichten wir unser typisches Motel in Masterton.

1. April 2023: Wellington, die Hauptstadt Neuseelands

Zum ersten Mal begrüßte uns die Sonne an diesem Morgen nicht, was aber unsere gute Laune nicht minderte. Wir fuhren ins Ten O`clock Cookie Bakery Cafe, wo wir heute gemeinsam frühstückten. Von der unglaublichen Auswahl an herzhaften und süßen Leckereien und Kaffeespezialitäten waren wir begeistert und zunächst etwas überfordert. Jeder fand für seinen Geschmack das Richtige und schnell füllte sich unser Tisch und unsere Bäuche. Gut gestärkt verließen wir Masterton. Auf der landschaftlich schönen Strecke hielten wir für einige Fotostopps. Im Kaitoke Regionalpark am Hutt River unternahmen wir eine kleine Wanderung über die Hängebrücke und durch den Elfenwald. Die Region war auch Drehort für Herr der Ringe. Versteckt im Busch fanden einige das Tor zur Mittelerde, durch das sie aber nicht gingen. Vollzählig fuhren wir dann zu unserer letzten Station auf der Nordinsel. Wellington, die neuseeländische Hauptstadt war unser Ziel. Am Aussichtspunkt Mount Viktoria, der 250 m über der Stadt liegt, verschafften wir uns zunächst einen Überblick auf die Hafenstadt, die Alt & Neu auf engstem Raum perfekt verbindet. Davon überzeugten wir uns später während einer kleinen Rundfahrt mit Stopp am Bienenstock (Parlamentsgebäude) und an der alten Holzkirche, St. Paul´s, die wir auch von Innen besichtigten. Anschließend ging es zu unserem Hotel, welches sich ganz zentral in der Innenstadt befindet. Den weiteren, doch etwas feucht-windigen Tag verbrachten wir ganz nach Lust und Laune. In Wellington kann man gut shoppen, auf der belebten Cuba Street befinden sich zahlreiche Restaurants, aber auch der Besuch des Te Papa Museum ist ein besonderes Erlebnis (Eintritt kostenfrei) – hier kann man mehrere Stunden verbringen.
Heute Nacht wurden die Uhren nun in Neuseeland auf Winterzeit ( 1 h zurück) umgestellt. Nun waren wir Deutschland nur noch 10 h voraus.

2. April 2023: Überfahrt zur Südinsel – Portage am Kenepuru Sound

Am kühlen, aber wieder sonnigen Morgen fuhren wir zum Hafen und mussten noch einige Zeit warten, bis wir auf die Fähre rollten. Was hatten wir wieder für ein Glück mit dem Wetter! Sonnenschein und ruhige See – das perfekte Wetter für unsere Überfahrt zur Südinsel. Nach dem individuellen Frühstück auf der Fähre zog es viele auf die Außendecks, um die mehrstündige Überfahrt via Cook Street und dann durch die einmalige Landschaft der Marlborough Sounds mit Tory Channel und Queen Charlotte Sound bis nach Picton. Unsere Augen konnten sich nicht satt sehen = traumhaftes Wetter und einzigartige Kulisse. Zur Mittagszeit legte die Fähre im sonnigen Picton auf der Südinsel an. Während die Reiseroute anderer Eberhardt-Reisen gen Süden nach Kaikoura führt, schlugen wir neue Wege ein - off the beaten track. Nach einem kurzem Boxenstopp am Supermarkt fuhren wir in unserem Whaka auf dem Queen Charlotte Drive in westliche Richtung weiter. Diese Küstenstraße schlängelt sich oberhalb der Sounds entlang. Immer wieder hielten wir an und inne, um das traumhafte Panorama auf die kleinen Buchten zu genießen oder auf Fotos zu bannen. Einige Possums später erreichten wir dann unsere Oase am Kenepuru Sound – das Portage Resort, welches einsam in einer romantischen Bucht liegt. Den weiteren Nachmittag gaben wir uns den Müßiggang hin, entspannten am und im Wasser oder genossen ein Bierchen auf der Terrasse. Auch eine Wekaralle fand diesen Platz besonders schön. Ein faszinierender Sonnenuntergang läutete den gemeinsamen Abend ein.

3. April 2023: Exklusive Genießer Cruise durch den Kenepuru Sound

Nach einer entspannten Nachtruhe ging es an diesem Tag auch entspannt weiter. Unser Whaka hatte heute einen freien Tag, da wir maritim unterwegs sein wollten. Am hauseigenen Bootssteg des Resorts erwartete uns Kapitän Gary, der schon in der 3. Generation hier lebt. Er besitzt eine Muschelfarm, hat Wald und Land und auch mit seinem Bootscharter ist er unabdingbar für die abgelegene Region. Sein Boot Toroa (Albatross) hatten wir exklusiv für Eberhardt gechartert und es war bestens geeignet für unsere kleine Gruppe. Nach einer sehr herzlichen Begrüßung starteten wir unsere Cruise in Familie. Nach kurzer Einweisung durften einige Gäste auch mal das Steuerrad in die Hand nehmen. So schipperten wir gemütlich durch das glasklare Wasser des Kenepuru Sounds. Gary erzählte uns mit Witz und Humor viel über seine Heimat, seine Arbeit sowie die ein oder andere Anekdote, alles ganz persönlich, familiär und authentisch. Am Vormittag war es noch etwas trübe, aber später zeigte sich die Sonne wieder. Wir erspähten Robben und ganz verschiedene Arten von Kormoranen. Unterwegs zeigte uns Gary seine Muschelfarm, wo er Grünschalenmuscheln „anbaut“. Ganz klar, dass wir diese auch verkosten konnten. Während einige Gäste einen Sprung in den Sound wagten, werkelte Gary mit Bernd und Annett in der Kombüse. Das maritime Picknick mit Muscheln, Wein und anderen Snacks war genau unser Geschmack wie auch die exklusive Kreuzfahrt, die wir bis zuletzt in vollen Zügen genossen. Am Nachmittag legte die Toroa wieder am Bootssteg in Portage an und wir sagten Gary herzlich Auf Wiedersehen! Bis zum Abendessen hatten wir noch etwas Freizeit. So unternahmen wir noch eine kleine Erkundungswanderung in die Umgebung. Ein schöner Tag neigte sich dem Ende.

4. April 2023: Auf zur Golden Bay

Nach entspannten Tagen im idyllischen Portage starteten wir zu neuen Abenteuern. Entlang des Kenepuru und Pelorus Sound fuhren wir nach Havelock zurück. Am Aussichtspunkt Cullen Point verabschiedeten wir uns von den Marlborough Sounds und setzten unsere Reise gen West fort. Am schönen Tahunanui Beach in Nelson genehmigten wir uns ein Pause, bevor wir durch das grüne Motueka Valley entlang des gleichnamigen Flusses weiterfuhren. Das Tal ist sonnenverwöhnt und der Boden sehr fruchtbar. Kein Wunder also, dass das Farmland für den Anbau von Obst, Hopfen und Wein genutzt wird. Von den vorzüglichen neuseeländischen Weinen, die vorwiegend aus diesem Gebiet kommen, überzeugten wir uns natürlich während unserer Reise mehrfach. Der Scenic Drive schlängelte sich über kurvige Straßen in die Takaka Bergregion hinauf, die uns mit umwerfenden Ausblicken überraschte. Auf der einen Seite der Abel Tasman Nationalpark mit der Küste der Tasman Bay und auf der einen Seite der Kahurangi mit seinen grünen Bergen. Während unserer Mittagspause bummelten wir durch das hübsche Örtchen Takaka, bevor wir die nahegelegenen Waikoropupu Springs ansteuerten. Aus diesen Quellen sprudeln enorm große Wassermengen (über 13.000 l/s) und das Wasser soll das klarste der Welt sein. Für die Maori sind die Quellen ein heiliger Platz und die glasklaren Quellen ein Taonga (Schatz). Bei unserem Spaziergang schauten wir begeistert und gebannt auf das magische Farbenspiel im Wasser – ein prächtiges Kunstwerk der Natur. Am späten Nachmittag erreichten wir unser Ziel an der Golden Bay und checkten in unserem Motel an einer kleinen Bucht ein. Collingwood ist der letzte Ort vor der schmalen Landzunge Farewell Spit im äußersten Norden der Südinsel. Der kleine Ferienort wirkt beschaulich. Alles konzentriert sich um die Main Road: ein kleiner Krämerladen mit dem Nötigsten, zwei schöne Cafés, noch ein kleineres Motel, Ferienhäuser und der lange Strand – aufgrund der Gezeiten mal schmal oder mal breit. Am Abend setzten wir uns noch einmal in unser Whaka und fuhren ins urige The Mussels Inn, etwas außerhalb. Der gemütliche Pub ist der einzige weit und breit. Da immer gut besucht, haben wir vorsorglich Plätze reserviert. Hier geht es locker zu, wie die Kiwis und auch wir es mögen. Die Biere werden selbst gebraut, es gibt Hausmannskost, frisch zubereitet. Nach diesem geselligen Abend fuhren wir zurück und bestaunten das Kreuz des Südens, was sich uns heute zeigte.

5. April 2023: Sonniger Genießertag an der Golden Bay

Guten Morgen - die Sonne kitzelte unsere Nasen! Wir freuten uns auf einen entspannten Tag, der etwas später als sonst begann. Entlang der Golden Bay zuckelten wir im Whaka nach Norden. Die Küsten waren breiter, es war Ebbe. Der einsame Strand am Triangl Flat lud förmlich zu einem Spaziergang ein. Von hier hatten wir eine gute Sicht auf die 25 km lange Landzunge, die sich sichelförmig nach Osten ins Meer streckt. Bernd gab uns viele naturkundliche Infos zu dieser Region, die zum Teil als professionelles Farmland (natürlich Schafe) genutzt wird. Vom Puponga Farmpark erschließt sich ein großes Wanderwegenetz. Wir entschieden uns für die entspannte Wanderung durch den Park zum Wharariki Beach. Der kleine Wanderweg schlängelte sich durch die grüne Hügellandschaft, durch den Küstenwald bis hin zum langen, einsamen Strand. WOW, was für ein traumhafter Strand. Dieser spektakuläre Küstenabschnitt mit seinen grünen Dünen, den schroffen Felswänden und der Blick auf die Archway Islands, einer skurrilen Felsformation im Wasser, zog magisch an. Zwar peitschte uns der Wind mächtig um die Ohren, aber die Sonne strahlte mit uns um die Wette. An diesem Genießertag durfte natürlich ein kleines Picknick auf dem Rückweg nicht fehlen. Am frühen Abend stand ein weiteres BBQ auf dem Programm. Mit Hilfe anderer Gäste zauberten Bernd und Annett wieder ein leckeres Buffet und Bernd schmiss den Grill an. Neben Wein aus der Region gab es dazu auch kulturelle Showeinlagen von jungen Talenten. Ein schöner Abend in gemeinsamer Runde, und wieder unterm Kreuz des Südens.

6. April 2023: Auf neuen Wegen nach Murchison mit Outdoor Cooking im Märchenwald

Am Morgen sagten wir der Golden Bay Auf Wiedersehen! Bei Motueka verließen wir die Küstenregion. Auf dem Weg lag Bernds verstecktes, idyllisches Zuhause, welches er uns gern zeigte. Mit frischen Äpfeln und Birnen aus dem eigenen Garten im Gepäck zogen wir weiter. Unterwegs noch ein kurzer Stopp an der kleinen Manuka Honig Factory, wo guter Umsatz gemacht wurde. Entlang des Buller Rivers, einer der längsten in Neuseeland, gelangten wir nach Murchison. Dort trafen wir Elizabeth und Steve, die uns am Nachmittag in ein abgelegenes Tal entführten, um mit uns auf Pfadfindertour zu gehen. Wir erfuhren, dass es hier kleine Ölvorkommen gibt. Alte Ölpumpen beweisen es. Gefördert wird das Öl heute nicht mehr, aber das Wasser des kleinen Flusses fühlt sich ölig und schmierig an. Unsere Wanderung führte zunächst über privates Farmland, auf dem nicht nur Schafe, sondern auch Hirsche gezüchtet werden. Um Murchison erstreckten sich viele beliebte Jagdgebiete. Quer Feld ein wanderten wir über wildwüchsige Lichtungen, kleine Bäche und durch den mit uralten Moosen und urzeitlicher Farne bewachsenen Märchen(Buchen)wald. Mitten im dichten Unterholz lodernde Flammen, nicht das, was wir im Regenwald erwarteten! 1922 waren Jäger in diesem Gebiet unterwegs. Sie wollten ein Feuer für sich entzünden und Schwupps, entzündeten sie die ewige Flamme, die heute noch rauchlos brennt. Wissenschaftlich erklärt, an diesen Stellen tritt permanent natürliches Methangas aus. Wie die Pfadfinder hockten wir um die wärmenden Feuer, während Steve und Bernd auf den natürlichen Flammen Pancakes für uns backten. Elizabeth versüßte diese mit selbstgemachter Marmelade, Honig und Schlagsahne – Ein himmlischer, sündig-süßer Genuss, auch das Dessert zum Schluss: Schoko Cookies auf denen kleine Marshmallows schmolzen. Am frühen Abend waren wir in Murchison zurück und bezogen unsere geräumigen und bestens ausgestatteten Suiten im neuen Motel. Auch der Kühlschrank war schon mit einer super gefüllten Frühstücksplatte gefüllt.

7. April 2023: Alpiner Walk am Lewis Pass – Skiregion Methven

Nach einem super Frühstück in unseren Suiten verließen wir Murchison. Auf unserem Weg hielten wir am Maruia Wasserfall, den am sonnigen Morgen ein Regenbogen überspannte. Entlang des Flusslaufes veränderte sich die Landschaft. Wir durchfuhren Buchenwälder mit riesigen Bäumen und über den ca. 900 m hohen Lewis Pass, umringt von den über 1.500 m hohen Bergketten der Neuseeländischen Alpen. Auf einem Rundwanderweg entdeckten wir die Flora dieser alpinen Landschaft, durchzogen von kleinen Bächen und Seen, in denen sich die mächtigen Berge spiegelten. Das Panorama mit den majestetischen Berge war unbeschreiblich. Von weiten sahen wir sogar die schneebedeckten Gipfel (über 2.300 m) des Nelson Lake Nationalparks – ein besonderer Genuss für Augen und Seele. Eine weitere Auszeit gönnten wir uns in Hanmer Springs mit Blick über die Waiau Schlucht. Ein gutes Stück weiter überquerten wir den türkisblauen Raikaia River. Die letzten Kilometer zu unserem heutigen Ziel lagen vor uns: Methven, der Wintersportort in Neuseeland. Rund um den Hausberg Mount Hutt befindet sich ein beliebtes Skigebiet.Im Ski Time Hotel bezogen wir unsere Zimmer. Das Paket mit vergessenen Dingen und mehr aus Wellington nahmen die Besitzer glücklich in Empfang. Am Abend trafen wir uns im gemütlichen Restaurant, wo das Kaminfeuer brasselte. Die dezente Osterdeko gab uns den leisen Hinweis, dass heute Karfreitag ist. A la carte speisten wir vorzüglich, nicht nur Fisch.

8. April 2023: Durch die Canterbury Ebene zu den Blue Penguins am Pazifik

An diesem Morgen wollten wir die Gegend näher erkunden. Wir fuhren zum nahegelegenen Awa Awa Reserve, ein geschütztes Waldgebiet mit uralten, einheimischen Bäumen, unterhalb des Pudding Berges. Die Beschilderung der vielen Wanderwege war sehr verwirrend, so dass unsere morgendliche Wanderung etwas länger ausfiel. Bevor wir in unseren Sprinter einstiegen, säuberten wir unsere 7-Meilen-Stiefel. Diese kamen dann kurze Zeit später wieder zum Einsatz. Auf dem Big Tree Trail unternahmen wir einen entspannten Waldspaziergang durch den Peel Forest Park. Wir sahen riesige Eibenbäume, die Namen wie Kahikatea und Totara tragen. Entlang des Rangitata Fluss, der in den Pazifik mündet (dort wollten wir hin), rollten wir durch die Canterbury Ebene nach Oamaru am Pazifik. Unterwegs stoppten wir in Geraldine und schleckten das geliebte Hokey Pokey Eis. Am Nachmittag war unser heutiges Ziel erreicht: Oamaru am Pazifik. Nach einer Orientierungsrunde steuerten wir den nächsten Supermarkt an, um uns noch mit Kleinigkeiten vor den Osterfeierlichkeiten einzudecken. Dazu sollten frische Eier gehören, die bemalt unsere Osternester füllen sollten. Doch leider weit und breit leere Regale. Nach dem neuen Gesetz, nur Eier von glücklichen Hühner verkaufen zu dürfen, immer wieder ein Engpass! Im Motel angekommen, hatten wir etwas freie Zeit, bevor wir am späten Nachmittag den Aussichtspunkt ansteuerten und die Sonne verabschiedeten. Später hatten wir ein Date mit den kleinsten Bewohnern der Stadt, den Blue Penguins (Zwergpinguin), deren Zuhause sich in einer geschützten Bucht befindet. Tagsüber sind ihre Häuschen und Nistplätze meist verwaist, denn sie gehen auf Futtersuche in den Ozean. Aus den stürmischen Fluten und über die schroffe Felsküste kommen sie erst am Abend wieder an Land zurück. In einem abgesperrten Küstenabschnitt konnten wir das abendliche Schauspiel ganz, ganz nah bestaunen. Immer in kleinen Grüppchen watschelten die Pinguine, gesamt ca. 150, zu ihren Häuschen im Gebüsch, direkt an uns vorbei. Es war ein besonderes Erlebnis.

9. April 2023: Ostersonntag in Neuseeland

Am Ostersonntag gratulierten wir zunächst unseren zwei Geburtstagskindern. Danach entschieden wir uns, Oamaru noch etwas intensiver zu erkunden. Zunächst fuhren wir noch einmal zur Pinguin Kolonie. Auf der verwitterten, alten Seebrücke sahen wir viele Kormorane, die sich gerade ihrer Morgentoilette widmeten. Die Pinguin Kolonie (am Tag freier Eintritt) war verwaist, nur noch ein kleines Wuschel versteckte sich in seinem Häuschen. Dafür fühlte sich die Seelöwen auf den Klippen sichtlich wohl. Tut, Tut…. Schnaufend kam uns die alte Dampfeisenbahn entgegen, zwischen Stadtzentrum und Pinguin Kolonie pendelt. Nostalgie verspürten wir später auch im historischen Zentrum der Stadt. Ende des 19. Jhd. sorgten Goldminen und Holzindustrie für Reichtum. Das Geld wurde in elegante Häuser aus einheimischen, weißen Sandstein investiert. Deshalb wird Oamaru als weiße Stadt bezeichnet. Besonders das restaurierte, viktorianische Viertel mit der Harbour Street war für uns sehr verlockend. Kunst und Kitsch überall! Unweit entfernt befindet sich ein Strand, an dem mysteriöse Kugeln verteilt sind - die berühmten Moeraki Boulders. Die riesigen Felskugeln wiegen mehrere Tonnen, manche sogar bis 2 m Durchmesser. Am Strand herrschte Hochbetrieb. Viele hatten die gleiche Idee wie wir: Osterspaziergang am Strand mit den mächtigen Ostereiern. Entlang der Küstenstraße ging es nach Dunedin weiter. Die Schottenstadt ließen wir zunächst links liegen und fuhren auf die Halbinsel Otago, dem Mekka der Albatrosse. Das Wetter war etwas trüb und stürmisch, beste Bedingungen für die Albatrosse, deren Flügelspannweiten von über 3 m von keiner anderen Vogelart übertroffen werden. Mit fast 12 kg gehören sie zu den schwersten flugfähigen Vögeln und brauchen kräftigen Wind, um abzuheben. Einmal in den Lüften schweben sie wie Segelflugzeuge am Himmel, manchmal mehrere 100 km ohne einen einzigen Flügelschlag. Gegenwind treibt sie nach oben, bei Rückenwind geht es in den Sinkflug. Sie sind zudem auch sehr gute Schwimmer. Während einer Führung im Royal Albatross Centre erhielten wir einen interessanten Einblick in die Lebensweise dieser majestätischen Vögel. Vom verglasten Observatorium blickten wir auf die riesige Brutkolonie, die schon etwas verwaist war. 4 Nester waren noch mit flauschigen Nachwuchs besetzt, die schon einige Wochen alt waren. Groß und dick genug, um schon mal mehrere Tage ohne elterliche Aufsicht zu verbringen. Wir erfuhren, dass nur ca. 30 % das erste Jahr überleben. Nach dieser Exkursion fuhren wir nach Dunedin zurück. Der Name typisch schottisch-gällisch, Edinburgh – einstmals die reichste Stadt Neuseelands. Der im Stil flämischer Renaissance erbaute Bahnhof zeigt diesen Glanz vergangener Zeiten noch heute. Am Abend schlemmten wir beim Italiener. Unsere Festtafel platze aus allen Nähten. Antipasti, Salate, Pizza, Pasta & Süßes in verschiedenen Variationen wurden aufgetafelt. Nach dieser leckeren Brasserei war ein Verdauungsspaziergang fällig.

10. April 2023: Osterspaziergang am Nugget Point – Stewart Island

Wir durchquerten Balclutha, mit Beinamen The Big River Town. Kein Wunder, denn der wasserreichste Fluss Neuseelands, der Clutha fließt durch die Stadt. Später truckten wir an der stürmisch-nebligen Pazifikküste entlang. Auf einer steilen Langzunge unternahmen wir unseren Osterspaziergang zum Nugget Point. Vom Leuchtturm blickte wir auf die schroffe, wildromantische Küste. Im beschaulichen Owaka war die Welt noch in bester Ordnung: Zutritt zum kleinen Supermarkt nur mit sauberen Schuhen! Was uns in Neuseeland, selbst den winzigsten Ortschaften immer wieder auffiel: die Sauberkeit der öffentlichen Anlagen wie kostenfreie Toiletten, coole Spielplätze und Parks sowie Elektrotankstellen. In Invercargill, dem fast südlichsten Ende der Südinsel parkten wir unser Whaka (mit den Koffern) am Flughafen und reisten mit leichtem Gepäck weiter. In 2 Kleinflugzeugen flogen wir ca. 20 min (ca. 35 km) nach Stewart Island und landeten sicher auf dem kleinen Airstrip in Oban. Stewart Island ist die drittgrößte Insel Neuseelands und ein wahres Naturparadies. Ca. 85 % der Insel stehen unter besonderen Schutz des Rakiura Nationalparks. Oban ist der einzige, richtig bewohnte Ort auf den ca. 1.680 km². Das Bay Motel mit Blick auf den kleinen Hafen der Halbmond Bucht war unser Zuhause für die nächsten beiden Nächte. Am frühen Abend bummelten wir über die „Mainroad“ zum Hafen und verschafften uns einen Überblick über das verschlafene Oban: ein paar kleine Cafès und Shops, ein gut bestückter Supermarkt, ein Hotel mit Pub, ein Museum und wir.

11. April 2023: Naturexkursion auf Stewart Island – Kiwis in freier Natur

Die Sonne hatte heute Ruhetag. Die Wolken hingen tief, aber es regnete nicht. Da wir am Vormittag frei hatten, entschieden sich einige für eine kleine Wanderung zur Schmetterlings-Bucht. Unberührte Natur pur - an den Inlets (Buchten mit Meerarmen, die ins Landesinnere drängen) beobachteten wir Seidenreiher, Austernfischer und bunte Eisvögel. In den Bäumen hörten wir den Gesang der Bellbirds, die in Neuseeland endemisch sind. Es schellte überall wie Türglocken. Über den Kirchenhügel mit seiner hübschen Holzkirche liefen wir zurück. Am Mittag stand eine Exkursion nach Ulva Island auf dem Programm. Die kleine Insel im großen Paterson Inlet ist ein besonders geschütztes Gebiet für die Flora und Fauna innerhalb des Nationalparks und rattenfrei. Viele ausgestorbene Vogelarten wurden hier wieder angesiedelt, die es auf der naturkundlichen Wanderung mit Jens aufzuspüren galt. Auf dieser Exkursion wie auch bei der abendlichen Kiwi Tour ist die Anzahl der Besucher stark begrenzt und lange vorher ausgebucht. Reisebegleiterin Annett verbrachte derweil den Nachmittag mit Erkundungen der anderen Seite von Orban. Sie erwanderte den Aussichtpunkt und entdeckte die beschauliche Golden Bay.
Am späten Nachmittag schipperten wir dann gemeinsam durch das Paterson Inlet. Der Wind hatte zugenommen und die stürmische Fahrt über die Wellen gleichte zunächst einer Achterbahnfahrt – eine Seefahrt, die ist lustig. Begleitet wurden wir durch das Expertenteam Brithney und Jens. Vorbei an Ulva Island nahmen wir Kurs auf kleine Inselchen und einsame Buchten der Insel. Wir sichteten Robben, Seelöwen, eine Kormoran Kolonie und sogar einen Gelbaugenpinguine in der Ferne. Auf dem vom Sturm aufgewühlten Wasser tummelten sich zwei Albatrosse. Bevor wir in der Bucht Little Glorey an Land gingen, brillierte Brithney mit ihrem Fachwissen über den hier lebenden Kiwi = Southern Brown Kiwi (Rakiura Tokoeka). Diesen wollten wir in freier Natur sehen! Kiwis sind nachtaktive Vögel. Sie sehen äußerst schlecht, hören und riechen dafür umso besser und….. können nicht wegfliegen, da sie flugunfähig sind. Die Weibchen haben den längeren Schnabel, hihi. Und weil wir gerade bei Größen sind: Sie legen die größten Eier, die bis zu 1/3 des eigenen Körpergewichtes ausmachen. Nach Sicherheitseinweisung und bewaffnet mit kleinen Taschenlampen gingen wir von Bord und stapften ganz leise auf einem schmalen Pfad, schön hintereinander durch das feuchte Dickicht des Waldes. Ganz so feucht mögen es die Kiwis nicht, also schlugen wir den Weg zum Strand ein. Dieser wurde zunächst von Brithney und Jens auf Sicherheit überprüft, denn eine überraschende Begegnung mit Seelöwen war zu riskant. Aber grünes Licht, also Strandspaziergang in der mystischen Dunkelheit. Ein paar spontane Wellen und nasse Schuhe weiter, der erste Kiwi. Genüsslich pickte dieser im Sand nach Würmchen und lies sich durch uns nicht stören. Wir gingen weiter auf Spurensuche, Kiwikrallen/Füße sind fast so groß wie eine Menschenhand. Und dann der nächste und noch einer. Wow, was hatten wir für ein Glück in dieser Nacht = Mission erfüllt! Auf dem Schiff wärmten wir uns bei einem heißen Kakao und schipperten durch die dunkle Nacht nach Orban zurück.

12. April 2023: Rückflug auf die Südinsel – Te Anau

Unser Rückflug verzögerte sich, da der Pilot eine auf der Insel gestrandete Familie retten mußte. Auf Wunsch aller statteten wir dem wunderschönen Queenspark in Invercargill einen ausgiebigen Besuch ab. Unsere weitere Route führte via Lumsden und Mossburn, vorbei an gelben und roten Tussock Gras Landschaften nach Te Anau, dem Tor des Fjordland Nationalparks. In Te Anau angekommen unternahmen wir einen Spaziergang im Bird Sanctuary, einer hübschen Parkanlage am See, um die berühmten Takahes (Blaurallen) zu sehen. Am frühen Abend checkten wir in unser kleines Motel ein und jeder beendete den Tag auf seine Weise. Vielen unternahmen noch einen Spaziergang am Seeufer, genossen den Sonnenuntergang oder nahmen einen Schlummertrunk bei Moose.

13. April 2023: Bilderbuchtag im Doubtful Sound

Früh war es noch etwas frisch, aber schon bald zeigte sich Frau Sonne. Ein wundervoller Tag stand bevor. Mit unserem Whaka fuhren zum Bootsableger ins nahe Manapouri und verstauten unsere Lunchpakete in den Rucksäcken. Wir freuten uns auf den maritimen Ausflug. Nicht ohne Grund gehört das Fiordland zum Weltnaturerbe der UNESCO und so kommt kaum ein Besucher an den Fjorden Neuseelands vorbei. Insgesamt ist der Südwesten Neuseelands von 15 schmalen Fjorden durchfurcht, an deren steilen Ufern sich gewaltige Berge erheben. Über Jahrmillionen haben Gletscher diese einzigartige Landschaft geformt. In dieser schwer zugänglichen Gegend findet sich wirklich noch unberührte Natur mit üppig grünem Regenwald. Dank der vielen Niederschläge an der Westküste rauschen unzählige Wasserfälle über Klippen und Kaskaden in die tiefen schwarzen Fjorde. Viele Touristen bevorzugen immer den bekannten Milford Sound, aber wir wollten den unberührten Doubtful Sound erkunden. Pünktlich startete unser Schiff und schipperte uns quer über den Lake Manapouri, den zweittiefsten See in Neuseeland (444 m). Eine wundervolle Landschaft zog an uns vorbei, stahlblauer Himmel, weiße Wolken und tiefblaues Wasser. Wir waren jetzt schon begeistert. Am westlichen Ende des Sees befindet sich ein spektakuläres Wasserkraftwerk, tief unten im See, kaum sichtbar. Durch 10 km langes, unterirdisches Rohrsystem, betrieben mit 7 Tubinen fließen die Wassermassen vertikal in den tiefer gelegenen Doubtful Sound ab. Hier stiegen wir in Busse um. Unsere Chauffeure manövrierten die Busse über eine abgelegene, kurvige Trasse durch uralten Regenwald. Am Wilmot Pass hatten einen ersten beeindruckenden Blick auf den, von Bergen umringten Doubtful Sound. Am kleinen Deep Crove Terminal stand unser Expeditions-Katamaran für die anschließende mehrstündige Kreuzfahrt durch den Doubtful Sound bereit. An Bord genossen wir die einzigartige Landschaft im Sound der Stille, so wird der Doubtful Sound auch genannt. Er erstreckt sich ca. 40 km bis zur Tasmanischen See. Rechts und links umringt von gigantischen Bergen (bis 2.700 m), die von grüner Vegetation (Regenwald) bedeckt ist. Viele Wasserfälle bahnten sich ihren Weg nach unten. Kein Wunder, diese Region gehört zu den regenreichsten Gebieten der Welt. Anfangs wurden wir von 2 Tümmlern begleitet, die sich um unsere Aufmerksamkeit bemühten. Später genossen wir die atemberaubende Landschaft in vollen Zügen. Wir strahlten mit der Sonne um die Wette. Ein Nature Guide moderierte live und man spürte seine innige Verbundenheit zu dieser Region. Vorbei am Blanket Bay Hotel, ehemals Zwischenlager der Krebs- und Grayfish-Fischer, gelangten wir zur Tasmanischen See. Auf den felsigen Shelter Islands tummelten sich Pelzrobben. Später erkundeten wir die Nebenarme des Sounds. In der Hall Crove zollten wir dieser einzigartigen Landschaft Respekt. Stillschweigend standen wir an Deck, genossen ehrfürchtig das umwerfende Panorama und lauschten den Klängen der Natur. Ein WOW Moment, der bei vielen Gänsehaut erzeugte – denn nicht jeder hat das Privileg an solchen versteckten, wundervollen Orten auf unserem Blauen Planten zu verweilen. Am späten Nachmittag waren wir in Te Anau zurück und ließen den Geniessertag besinnlich ausklingen.

14. April 2023: Indian Summer in Neuseeland

Nach zwei erlebnisreichen Tagen verabschiedeten wir uns von Te Anau. Von Sonnenschein begleitet (wenn Engel reisen) fuhren wir ins Innere der Südinsel zurück. Unseren ersten Boxenstopp legten wir in Kingston auf südlichsten Zipfel des Lake Wakapitu ein. Der kleine Bahnhof versprüht noch den Glanz vergangener Zeit. Auf der Panoramastraße entlang des malerischen Ostufers gelangten wir ins belebte und sonnige Queenstown, dem neuseelänischen St. Moritz. Hier verbrachten wir einen längeren Aufenthalt und gleichzeitig unsere Mittagspause. Später trackten wir zur alten Goldgräberstadt Arrowtown, golden war auch das Wetter hier. Die kurvige Straße über die Crowne Range bot Gelegenheit für mehrere Fotostopps, so schön war es hier. Ein Halt im nostalgischen Cardrona Valley war ebenfalls ein Muss. Am Ende des Tages waren wir uns einig: ein wunderbarer, farbenprächtiger Spätsommertag = Indian Summer in Neuseeland. Noch rechtzeitig konnten wir den faszinierenden Sonnenuntergang in Wanaka am gleichnamigen See erleben. In der Stadt herrschte auch am Abend reges Treiben, welches jeder auf seine Weise erlebte.

15. April 2023: Freier Tag oder außergewöhnlicher Ausflug ins Nirgendwo

Die überwiegende Mehrheit der Kiwi-Truppe entschied sich heute für einen abenteuerlichen Ganztagesausflug in die Bergwelt des Aspiring Nationalpark. Vorbei am Lake Hawea und später wieder am Lake Wanaka erreichten wir das Makarora Valley und mussten zunächst auf die Waage. Zwei Heliocopter brachten uns ins entlegene Siberia Valley im Aspiring Nationalpark. Schon allein der 25 min Flug entlang des Makarora Flusses und südlichen Alpen, durch Schluchten und Täler war ein einzigartiges Erlebnis. Im Tal des Siberia Flusses landeten wir in einer einmaligen Einsamkeit. Vohrer hat wir eine detaillierte Einweisung für unsere ca. 7 km Wanderung bekommen. Von nun an waren wir auf uns allein gestellt und wanderten zunächst im Flusstal entlang. Was für eine Wahnsinns Location: türkisblaues Wasser, schneedeckte Berge als Panorama. Weiter ging es auf einem moderaten Wandertrail durch den Regenwald, später steil hinauf und dann im Zick-Zack wieder zum Wilkin Fluss hinab. Was hatten wir wieder für ein Glück mit dem Wetter, Sonne pur. Während unserer 3stündigen Wanderung pellten wir uns aus der überflüssigen Kleidung. Im Flusstal picknickten wir im Tshirt und verbrachten die Wartezeit auf unser Jetboot mit lustigen Wettkämpfen im Steinehüpfen = Butterbemme. AAh, unser Jetboot war im Anmarsch! Schnell sturmsicher angezogen, Sonnencreme auf Nase und alles windresistent verstaut – die rasante Jetboot retour konnte beginnen. Wussten Sie schon, dass das Jetboot in Neuseeland erfunden wurde? Das mussten wir probieren (eine Alternative für den Rückweg gab es nicht)! Seichte Gewässer und flache, manövrierfähige Boote, das Abenteuer konnte beginnen. Zahlreiche Loops und Mützen später erreichten den sicheren Hafen von Makarora. WOW, was für ein spannend, abenteuerlicher Ausflug. Angemerkt sei aber, ein moderates Fitnesslevel sowie ein wenig Abenteuerlust sollte vorhanden sein. Auf der entspannten Rückfahrt hatten wir endlich Zeit für einige Fotostopps am Lake Hawea und am Fotomotiv Wanaka Tree. Noch schnell ein paar Besorgungen im Supermarkt, dann widmeten sich Bernd und Annett dem anstehenden Vorbereitungen zum abendlichen Eberhardt BBQ. In geselliger Runde wurde gegrillt, geschlemmt und auch der Kiwi Almdudler fand Platz auf dem Tisch.

16. April 2023: Gletschenseeen meets local Kiwis

Über den, mit Wolken behangenen Lindis Pass fuhren wir gen Norden durch die Canterbury Region. Nach einem Boxenstopp in Omarama ein weiteres Fotomotiv: die Clay Cliffs. Durch die Mackenzie Hochebene, dem Merino Country gelangten wir an den Mt. Cook Nationalpark zum Lake Pukaki, der durch Kanäle mit dem Gletschersee Lake Tekapo verbunden ist. Immer wieder fantastische Blicke auf die alpine Landschaft mit dem schneebedeckten Mount Cook, dem höchsten Berg Neuseelands (3.724 m) erhaschen wir. Unsere Mittagspause verbrachten wir auf dem über 1000 m hohen Mount John mit genialem Panoramablick auf die alpine Bergwelt und den Lake Tekapo. Unten am See war die Kirche des guten Hirten ein Pflichtbesuch. Kurze Zeit später, bei Fairlie, wurden wir von Elsie, Dog und Oliver empfangen. Auf ihrer ca. 10.000 Hektar großen, privaten Farm mit 3.000 Schafen und 200 Kühen erhielten wir einen authentischen Einblick in das normale Farmleben. Wir erfuhren, dass die Schafe hier nur 1x im Jahr geschoren werden, von 4.500 Lämmern ca. 4.000 auf dem Grill landen und die aufdringlichen Wallabys ein echtes Problem sind. Gummistiefel gehören zur Alltagsbekleidung und zwar nur die, mit dem roten Schaft! Selbst der ca. 2jährige Oliver trägt sie und nimmt das Gatter für die Jungschafe wie selbstverständlich in Besitz. Zudem hat er dabei den größten, frei liegenden Lauftstall. Dabei unterstützte er tatkräftig die Arbeit der Hirtehunde. Nach diesem wirklich realistischen Besuch mussten wir weiter, denn wir wurden für unsere vorletzte Nacht erwartet. Im beschaulichen Albury trennten sich unsere Wege. Während Bernd und ein Teil der Gruppe auf eine andere Farm weiterzog, wurden die anderen mit Annett von ihrer Gastfamilie (Julie mit Ehemann und reitbegeisterter Tochter Briannah) herzlich begrüßt. Das Opawa Homestead ist eine der ältesten Farmen in diesem Gebiet und bietet Touristen ganz individuelle Übernachtungen in familiärer Atmosphäre. Zugleich ist das gastfreundliche Opawa auch eine beliebte Eventlocation für die Locals. Elsie und Dog haben hier geheiratet. Wir erkundeten das idyllische Gelände und übten uns im Freiluft-Dame. Später saßen wir am Kamin, bei Wein und Bier, gemütlich beisammen und stöberten in alten Fotoalben. Das besondere Ambiente gab uns das Gefühl, zu Hause zu sein. Unsere Gastgeberin Julie hatte vorzüglich gekocht. Gemeinsam mit ihrer Familie speisten wir zu Abend, bevor wir uns Gute Nacht sagten. Jedes Zimmer war individuell und liebevoll gestaltet, mit einer persönlichen Note, eingerichtet. Ich bezog das kuschlige Zimmer des ehemaligen Hauptdieners, dessen Tochter damals das benachbarte, geräumige Zimmer bewohnte. Rückschlüsse auf die Geschichte sind reine Spekulation.

17. April 2023: Christchurch – letzte Station unserer Reise

Kaum zu glauben, unsere Reise durch Neuseeland, ca. 4 Wochen, ist am Ende. Nach einem äußerst reichhaltigen Frühstück und einem letzten Blick auf den Mount Cook sagten wir unseren liebenswerten Gastgebern Goodbye. Via Geraldine erreichten wir am frühen Nachmittag Christchurch. Die Stadt hatte ich damals, zwischen den zwei verheerenden Erdbeben erstmalig kennengelernt. Die Stadt hat sich verändert: moderne, coole Fußgängerzonen sind entstanden, die Vintage-Tram zieht noch immer ihre Runden, eine Gondelfahrt (ähnlich wie im Spreewald auf dem Avon River entspannt. Es gibt noch zahlreiche Baustellen in der Stadt, die berühmte Kathedrale versteckt sich hinter einem Bauzaun. Christchurch trägt nur zu Recht den Beinamen Garten Stadt. Mitten in der City befindet sich der Botanische Garten und der Hagley Park, grüne Oasen der Stadt. Am Rande der Parks liegt das Double Tree by Hilton Hotel, unsere letzte Station der Reise. Am späten Nachmittag checkten wir ein. Zur Henkersmahlzeit trafen wir uns im Hotel Restaurant. Wir zogen Resümee: einzigartige Erlebnisse, 4.936 gefahrene Kilometer off the beaten track! Das obligatorische Rate-Quizz gewinnt Rena. Wir bedanken uns bei Bernd, unserem Reiseleiter und Chaffeur und küren ihn zum Grillmaster. Nach einen vorzüglichen Menü heißt es Koffer packen und Gute Nacht!

18. April 2023:

19.04.2023:

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