Reisebericht: Rundreise mit Rollstuhl in die Niederlande

05.04. – 10.04.2014, 6 Tage barrierefreie Rundreise in die Niederlande mit Amsterdam – Alkmaar – Keukenhof – Enkhuizen


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Einmal in Holland die berühmten Tulpen bestaunen, vom köstlichen Käse probieren und die Hauptstadt Amsterdam bei einer Grachtenfahrt erleben - all das sind die Wünsche und Erwartungen unserer Gäste mit und ohne Rollstuhl an die erste Rollitour 2014. Ein A
Ein Reisebericht von
Jörg Nesse
Jörg Nesse

1. Tag, 05.04.2014: Anreise nach Alkmaar

Pünktlich halb sechs am frühen Morgen steuert uns Bus-Chauffeur Jens den behindertengerechten 4- Sterne-Reisebus der Firma Satra Eberhardt zum Flughafen Dresden, dem Startort fast aller Eberhardt-Reisen. Hier steigen fünf Gäste zu, die entweder den Sparzustieg nutzen oder den Haustür-Transfer-Service, den Eberhardt bei seinen barrierefreien Reisen mit inkludiert hat. Nachdem alles Gepäck verladen und alle Rollstühle verstaut sind, treten wir überpünktlich unsere Reise an, die uns in unser Nachbarland Niederlande führen soll. An unserem nächsten Zustieg in Chemnitz steigt dann auch unseren Reiseleiter Jörg Nesse sowie weitere  Gäste auf den Bus. Am Hersmdorfer Kreuz begrüßen wir dann unseren zweiten Rollibusfahrer, Steffen, welcher uns auf dem Rest der Tour fahren wird. Nach einem weiteren Zustieg ist die Gruppe bestehend aus 17 Reisegästen komplett. Über die A2
vorbei an Kassel und durch das Ruhrgebiet erfahren wir heute auch das vielfältigste Wetter. Von Nebel über Regen bis Sonnenschein haben wir alles dabei, was für einen Apriltag so typisch ist. Nach erholsamen und notwendigen Pausen erreichen wir kurz vor um 6 unser behindertengerechtes 4-Sterne-Hotel ¨de Palatijn¨. Alle Zimmer hier sind behindertengerecht und so geht der Zimmerbezug rasch von Statten. Nach so einem langen Tag freuen wir uns noch auf unser gemeinsames Abendessen und gehen dann doch nicht allzu spät zu Bett.

2. Tag, 06.04.2014: Besuch im Keukenhof

Heute fängt unser Tag später an, denn wir wollen erst um 09 Uhr laden. Frühstück gibt es am 07 Uhr und so trudeln alle Gäste so nach und nach ausgeschlafen im Hotelrestaurant ein. Während wir noch den wunderschönen Klavierklängen des Herrn Schade lauschen, sind Jörg und Steffen schon unterwegs, um unseren Bus zum Hotel zu holen. Schnell sind alle Gäste an Bord uns so starten wir auch pünktlich in Richtung Lisse, wo sich der bekannte Keukenhof befindet. Auf dem Weg dahin säumen Deiche und moderne Bürokomplexe unseren Weg. Je näher wir an unser Ziel kommen, umso mehr Blumenfelder nehmen wir am Straßenrand war. Nach gut 45 Minuten Fahrt erreichen wir unser Ziel. Unsere Gäste steigen aus dem Bus aus und ich hole in der Zwischenzeit unsere Eintrittskarten. Alle zusammen treffen wir dann auf unseren Guide Dirk, der sich für uns Zeit nimmt, den Keukenhof näher zu bringen. Schnell ist aus einer Stunde anderthalb geworden aber die bunte Blumenvielfalt beeindruckt uns doch sehr. Die Fotoapparate haben heute viel zu knipsen und ein wahres Farbenspektakel zu speichern. Die Tulpen sind richtig aufgeblüht und es ist beeindruckend, in welcher Artenvielfalt es sie auch gibt. Aber auch Orchideen, Lilien und andere Blumen kommen hier in einem der größten Blumenparks nicht zu kurz. Nach rund anderthalb Stunde verabschiedet sich unser Guide von uns am Willem-Alexander-Pavillon, wo es, wie an jedem anderen Pavillon
auch, behindertengerechte Toiletten gibt. Nun haben wir zwei Stunden Zeit, den Park individuell zu entdecken und noch so manche gestalterische Idee in uns aufzusaugen...oder einfach auch nur, um sich ein schönes Pflanzenexemplar für zu Hause zu kaufen. Im Park selber wird auch allerhand geboten: es gibt beispielsweise eine leckere Käseverkostung oder man lauscht dem Gesang eines holländischen Shantyclubs. Zurück am Bus warten Steffen und Jörg schon mit Würstchen, Kalt- und Warmgetränken auf uns. Nach der späteren Mittagspause fahren wir aber noch nicht zurück zum Hotel, denn die zwei haben sich noch eine Überraschung für uns ausgedacht. Zunächst machen wir noch eine kleine Cappuccino-Pause am Rande eines Blumenfeldes, bevor wir weiter fahren nach Zaandvort. Na, für was ist das Ort bekannt?  Richtig, hier hat früher der Formel-1-Zirkus Stopp gemacht. Und genau dorthin fährt uns Steffen jetzt. Und da wir richtig Glück haben, findet sogar ein Autorennen statt und wir können sehen, welche Geschwindigkeiten auf solch einem Parcour möglich sind. Gleich gegenüber der Rennstrecke erreichen wir die Nordsee, der wir auch einige Meter parallel folgen bis sich die Landschaft in eine Dünenlandschaft ändert. Wir fahren weiter bis nach
Ijmuden. Hier fahren wir auf eine kleine Fähre auf und setzen über die Nordsee über. Auf der
gegenüberliegenden Seite befindet sich Veelsen Nord. Von hier ist es über die Autobahn gar nicht mehr weit bis nach Alkmaar. Unser Hotel erreichen wir gegen um vier. Ein schöner Tag mit bleibenden Erinnerungen geht zu Ende.

3. Tag, 07.04.2014: Entdeckungen in Alkmaar

Heute wollen wir uns unseren „Heimatort", Alkmaar, näher anschauen. Da unser Hotel ca. 15
Gehminuten von der Innenstadt entfernt liegt, fahren wir mit dem Bus bis zum Treffpunkt mit
unserem örtlichen Guide. Hans, ein älterer Herr, freut sich, auch einmal eine Rollstuhlgruppe leiten zu können. Nachdem wir Steffen verabschiedet haben, schlendern wir durch die Gassen zunächst zum Biermuseum. Vorbei an dem ältesten Haus der Stadt, kommt gegen 10 Uhr  der Glockenturm des Käsemuseums in unser Blickfeld. Punkt 10:00 Uhr reitet eine weißer und ein blauer Reiter um das Glockenspiel herum - und wir haben das Glück, das mit unserer Kamera festzuhalten. Unser Rundgang führt uns weiter vorbei an der  Synagoge der Stadt, vorbei an den Grachten und zahlreichen Läden erreichen wir gegen Ende der Stadtführung das Käsemuseum. Hier erreichen wir mit einem Lift die erste und zweite Etage. Zunächst erfahren wir in einem Film in deutscher Sprache das Wichtigste zwischen Alkmaar und seinen Käsegeschäften. Im Anschluss probieren wir von den köstlichen Produkten - drei verschiedene erhalten wir zur Kostprobe. Die Zeit danach steht uns zur eigenen Gestaltung zur Verfügung. Viele nutzen diese, um in einem der zahlreichen Restaurants zum Mittag zu essen oder einfach durch das ein oder andere Geschäft zu schlendern. Da wir schon so nah an der See sind, möchten wir natürlich auch ganz gern direkt mal an das Meer Und so „entführen" uns Steffen und Jörg am Nachmittag nach Bergen aan Zee. Durch das idyllische Städtchen hindurch gefahren, parken wir am Meeresmuseum. Von hier aus kommt man ganz bequem über einen Betonweg hoch auf die Düne, um das Meer zu sehen - zusammen mit einem leckeren holländischen Softeis, vorzugsweise in der Geschmacksrichtung Vanille, genießen wir hier die Zeit und lassen uns den Wind um die Nase wehen. Anschließend geht es zurück nach Alkmaar.

4. Tag, 08.04.2014: Komm, wir fahren nach Amsterdam...

...so heißt es im bekannten Lied von „Cora" und dem wollen wir heute auch nachkommen.
Den ein Aufenthalt in den Niederlanden ohne den Besuch der Hauptstadt ist nicht denkbar;-). Gut eine  Stunde Fahrt trennt uns von Amsterdam. Wir erreichen die niederländische Hauptstadt mehr als pünktlich. Unsere örtlichen Guide Stefan treffen wir am altehrwürdigen Hotel „Viktoria" gegenüber vom Hauptbahnhof. Zunächst machen wir eine  Rundfahrt durch die Stadt und  Stefan lotst Steffen zunächst durch das Hafengebiet der Stadt. Für Steffen ist es hier keine leichte Aufgabe, den die zahlreichen Fahrradfahrer nehmen weder Rücksicht auf Autos noch auf Busse. Bei unserer Rundfahrt bestaunen wir auch das alte Postamt, wir sehen das königliche Schloss, die Universität und kommen vorbei am legendären Hotel „Hilton", wo einst Yoko Ono und John Lennon ihre Friedensdemonstration abgehalten haben. An einer Windmühle machen wir einen kurzen Fotostopp, bevor wir wieder in Richtung Innenstadt fahren. Wir  steigen wir ganz in der Nähe vom Dam-Platz aus, um sich die älteste Häusersiedlung der Stadt anzuschauen. Durch das Amsterdam-Museum erreichen wir
schließlich wieder den Dam-Platz. Hier verabschieden wir uns von Stefan und haben  nun etwas Freizeit, in der wir die typisch holländischen Flam-Frites probieren. Zurück im Bus fahren wir vorbei an der Heineken-Brauerei zur Anlegestelle der Blue Boat Company. Diese Schifffahrtsgesellschaft verfügt über zwei behindertengerechte Schiffe, in der unsere Gäste mittels Lift auf das Schiff gelangen. Nun sehen wir in rund einer Stunde Amsterdam von einer anderen Seite aus, von den Grachten. Das Wetter meint es auch super wieder mit uns und wir können diese Schifffahrt, vorbei an zahlreichen Hausbooten und am „Amstel-Hotel" bei herrlichstem Sonnenschein genießen. Durch einen Tunnel unterhalb des Nemo-Museums verlassen wir Amsterdam am späten Nachmittag wieder Richtung Alkmaar und stoppen noch einmal in Stompeton  um Fotos von den typischen
holländischen Windmühlen machen zu können. Diesmal sind wir nicht allzu zeitig in Alkmaar
zurück und beschließen auch den heutigen Tag mit einem 3-Gang-Abendmenü.

5. Tag, 09.04.2014: Enkhuizen

Schönes Wetter begrüßt uns heute Morgen beim Blick aus dem Fenster. Der letzte Ausflugstag ist angebrochen der ganz unter dem Motto „Zuiderzee" steht. Zunächst fährt uns Steffen nach
Enkhuizen, wo sich das Zuiderzeemuseum befindet. Nach der Anmeldung der Gruppe setzen wir mit einem behindertengerechte Schiff zum Freilandmuseum über. Hier versetzen wir uns bei einer Führung ca. 100 Jahre zurück in die  Vergangenheit und erfahren so, wie sich das Leben und natürlich auch das Arbeiten in der längst vergangenen Zeit abspielte. In nachgebauten Häusern, Apotheken und Schule dürfen wir hineinblicken, um uns ein besseres Bild vorstellen zu können. Die Führerin erzählt uns allerhand und sogar vom frisch geräucherten Hering dürfen wir probieren. Nach Ende des Rundgangs haben wir Freizeit, um uns die einzelnen Exponate noch einmal in Ruhe anzuschauen. Mit dem Schiff geht es schließlich zurück zum Bus. Wir halten kurz am Checkpoint-Charlie für einen kurzen Fotostopp aufs Wasser und erreichen schließlich über den Markermeer-Deich Batavia Havn. Hier haben wir noch etwas Freizeit, um sich entweder die Batavia anzuschauen oder ein letztes Mitbringsel für Zuhause zu kaufen. Am Abend sind wir zurück in Alkmaar.

6. Tag, 10.04.2014: Heimreise in Richtung Dresden

Wie schnell die Tage doch vorbei gegangen sind. Heute heißt es Abschied nehmen vom Land der    Oranje. Zeitig verladen wir die Rollstühle und das Gepäck und so fahren wir pünktlich kurz nach um acht Uhr in Alkmaar los, um die letzte, große Etappe in Richtung Heimat anzutreten. Gern werden wir an diese Reise zurück denken.
Liebe Reisegäste, ich werde Sie sehr gern in Erinnerung behalten und würde mich sehr freuen, den ein oder anderen Gast auf einer der zukünftigen Reisen einmal wieder zu sehen.

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