Reisebericht: USA & Kreuzfahrt Mittelamerika – vom Pazifik zum Atlantik

30.10. – 19.11.2017, 25 Tage Kreuzfahrt mit Vorprogramm Kalifornien & Silvester in San Francisco – Los Angeles – Mexiko – Guatemala – Panama & Panama–Kanal – Kolumbien – USA


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San Francisco, Los Angeles oder Miami? Mexiko, Guatemala, Costa Rica und Kolumbien - alles auf einer Reise, geht denn das? Ja, denn die Kreuzfahrt durch den Panama-Kanal, kombiniert mit einem spannenden Vor- und Nachprogramm macht das möglich...
Ein Reisebericht von
Sabine Letzybyll
Sabine Letzybyll

1. Tag: Montag, 30.10.2017 Wir fliegen nach San Francisco

Aus Dresden und Berlin, aus Riesa und vom Bodensee und aus vielen anderen großen und kleinen Orten kommt unser bunt gemischtes Grüppchen mit dem Hunger auf Abenteuer. Würde man es sonst auf sich nehmen, von Los Angeles nach Miami mit dem Schiff zu fahren? Aber noch ist es nicht so weit. Erst einmal müssen wir die Anreise überstehen. Bis auf das frühe Aufstehen ist diese aber eigentlich ziemlich bequem. Wer gleich ab Frankfurt reist, muss nicht mal umsteigen. Mit dem Riesenvogel A380 fliegen wir in 11 Stunden und 40 Minuten nach San Francisco. Die Lufthansabesatzung ist freundlich und umsichtig, wir werden ausreichend mit Getränken und Mahlzeiten versorgt. Ich kann nicht sagen, dass die Zeit wie im Fluge vergeht, aber irgendwann ist es dann doch geschafft. Eine Stunde benötigen wir für die Einreiseprozedur, aber nicht, weil die so streng ist, wie es in den Medien angekündigt wurde, sondern weil eben viele Leute abgefertigt werden müssen. Katharina, unsere örtliche Reiseleiterin, ist eine gebürtige Holländerin und erwartet uns bereits am Ausgang. Wir fahren zum Hilton Union Square, haben eine Stunde zum Luft holen und unternehmen dann einen Spaziergang nach Chinatown. Auffällig sind die vielen Kunstgalerien, an denen wir vorbeikommen und in denen es mehr oder weniger schöne Objekte zu sehen und zu kaufen gibt. Aber noch haben wir keine Zeit, uns damit zu beschäftigen. Wir folgen dem typischen Straßenverlauf der Stadt - es geht entweder steil nach oben oder eben steil nach unten. Hinter dem großen Eingangstor von Chinatown sind die Läden überdimensional beleuchtet und Souvenirladen reiht sich an Souvenirladen. Unser Abendessen nehmen wir im Restaurant FAR EAST ein. Katharina erklärt uns, dass man in San Francisco zwei Sachen gegessen haben muss: Fisch und Chinesische Küche. Wir sitzen an zwei runden Tischen, auf denen sich ein drehbares Tablett befindet. Hier werden die Speisen platziert und jeder nimmt sich, was er will. Zum Auftakt gibt es Frühlingsrollen, dann Salat mit Hühnchen, später weitere Salate, süß-sauer gebratenes Schweinefleisch und selbstverständlich Reis. Wasser ist inklusive, andere Getränke müssen käuflich erworben werden (1 Bier kostet 6 Dollar, ein Glas Wein 7 Dollar). Satt und müde begeben wir uns zurück zum Hotel und ebendort zur Nachtruhe.

2. Tag: Dienstag, 31.10.2017 Die Straßen von San Francisco...

...sind heute Vormittag unser Ziel. Unser Hotel, das Hilton Union Square, befindet sich in der O´Farrell Streat und damit ziemlich zentral. Bevor unsere Stadtrundfahrt beginnt, fahren wir jedoch noch zu einem anderen Hotel und holen die Eberhardt Gäste ab, die später nach Hawaii weiterreisen. Wir verbringen den Tag heute gemeinsam. Wir fahren vorbei am Union Square, der heute das Zentrum der Stadt bildet. Weiter geht es nach North Beach, dem italienischen Viertel. An der Peter und Pauls Kirche praktizieren Chinesen ihren Morgensport Thai-Chi. Wir kommen zum Fisherman's Wharf, wo sich der berühmte Pier 39 befindet, den wir später noch erkunden werden. Von Weitem sehen wir den Telegraph Hill, auf dem das Denkmal für die Feuerwehrmänner der Stadt errichtet wurde. Am Rathaus, der City Hall, legen wir einen Fotostopp ein. Die Kuppel des Gebäudes ist gebaut wie die Basilika von St. Peter in Rom und ein Zeichen der französischen Renaissance in den USA. Die Polk-Street und die Sutter-Street, die wir nun kreuzen, erinnern an Namen aus den Zeiten des Goldrausches. Wir halten im Japanischen Viertel und an der St. Mary´s Kathedrale, die wir auch von Innen besichtigen. Einen tollen Blick auf die Stadt haben wir am Postcard Row, wo wir tatsächlich Fotos schießen, bei der jede Postkarte erblasst. Am Crissy Field befindet sich ein Friedhof für gefallene Soldaten und ihre Angehörigen. Bald danach bekommen wir die Wohnsiedlung der Offiziere zu sehen, deren Häuser noch heute schmuck anzusehen sind.

Die Golden Gate Bridge

...ist unser nächstes Ziel. Keine Frage, dass wir hier länger verweilen. Trotz aller Bedenken wegen der natürlichen Bedingungen, die einem Bau der Brücke widersprachen, begannen 1933 die Bauarbeiten und wurden 1937 abgeschlossen. 35 Millionen Dollar umfassten die Baukosten. Damals war es die längste Hängebrücke der Welt, heute nimmt sie in diesem Ranking den Platz 9 ein. Wir fotografieren die Brücke mit uns und ohne uns und nutzen die Zeit, auch ein paar Schritte auf die Brücke zu gehen. Und? Ja, es ist genauso beeindruckend, wie man es sich vorstellt. Super!
Unsere Mittagspause legen wir am Pier 43 ½ ein. Von hier fährt dann auch unsere Fähre nach

ALCATRAZ

Ursprünglich ein öder Felsen, diente die Insel zunächst als Militärstützpunkt. 1934 wurde hier ein Militärgefängnis eingerichtet, das später in eine Bundesstrafanstalt umgebaut wurde. Über tausendfünfhundert arme Seelen verbrachten hier einen Teil ihres Lebens. Der berühmteste Insasse war wohl Al Capone. Wir bekommen einen Audioguide, der uns in eine erschreckend reale Atmosphäre des Gefängnisses eintauchen lässt. Wir besichtigen die Zellen - ein Bett, ein Tisch, ein Stuhl, eine Toilette. Was für ein karges Leben. Einige Häftlinge verbrachten ihre Zeit mit Malen, andere studierten, es gab eine Bibliothek, in der die Häftlinge Bücher ausleihen durften. An Silvester hörten sie in einigen Zellen die Stimmen der Feiernden vom anderen Ufer, aus der Freiheit. Über den Audioguide erfahren wir auch die Geschichte vom spektakulären Ausbruchversuch, bei dem drei Wärter ermordet wurden. Im Anschluss wurden die Anführer der Rebellion zum Tode verurteilt. Ein anderer Ausbruch war möglicherweise erfolgreich. Drei Häftlinge entkamen, man nimmt an, dass sie ertrunken sind, aber es wurden weder ihre Leichen geborgen noch tauchten sie jemals wieder lebend auf. Also? Wer weiß...
William Baker - Häftling Nummer 1259
Im obligatorischen Souvenirshop, in den wir nach der Besichtigung automatisch geführt werden, gibt es heute eine Autogrammstunde mit William Baker, dem letzten lebenden Insassen von Alcatraz. Einsam sitzt er in seinem Bücherberg, keiner interessiert sich für ihn. Ab und zu verwechseln Besucher seinen Autogrammstand mit der Kasse und er klärt höflich den Irrtum auf. Nach einigem Zögern, spreche ich ihn an und frage nach einem Foto. Er ist sehr nett, erlaubt mir, ihn zu fotografieren, fragt woher ich komme, signiert mir sein Buch und wünscht mir alle Gute. Ein bisschen Gänsehaut ist dabei, wirklich. Nach zwei Stunden verlassen wir die Insel und erreichen bald wieder die angenehmere Realität.

Am Fisherman´s Wharf

haben wir Zeit für eigene Unternehmungen. Viele Geschäfte laden zum Bummeln ein, da wir das Abendessen inklusive haben, sparen wir uns das Einkehren in eins der vielen Restaurants, aus denen es wirklich lecker riecht. Aber für ein Glas Wein oder einen Kaffee ist dann doch Zeit. Das Beeindruckendste aber ist eindeutig die Seelöwenkolonie am Pier 39. Wie uns Catharina berichtet, sind die Seelöwen nach dem letzten Erdbeben hierhergekommen und haben die Plattformen, die sie jetzt belagern, für sich okkupiert. Zahlreich liegen sie dicht an dicht und genießen die Abendsonne. Allerdings gibt es für unser Vergnügen auch einige aktive Männchen, die um einen beliebten Platz kämpfen, sich lautstark artikulieren und sich gegenseitig ins Wasser schubsen.
Zum Abendessen kehren wir heute in ein japanisches Restaurant ein. Zum Glück müssen wir aber nicht Sushi essen, sondern können zwischen Lachs, Steak und Chicken wählen. Mit der Cable-Car rauschen wir anschließend durch die Straßen von San Franzisco und so findet ein wundervoller Tag ein abenteuerliches Ende.

3. Tag: Mittwoch, 01.11.2017 Highway Nummer 1 – 270 Meilen

Heute liegt eine lange Fahrt vor uns. Einen Teil davon verbringen wir auf dem Highway Nummer 1, der berühmten Küstenstraße Kaliforniens. Wir biegen ab auf den 17-Meilen-Drive und zum Pebble Beach, wofür man extra Eintritt bezahlen muss. An Plätzen mit fantastischer Aussicht aufs Meer legen wir Fotopausen ein. Aus der Nähe beobachten wir putzige Erdhörnchen, von Weitem sind Seelöwen vor allem zu hören, aber mit dem Fernglas und/oder einem guten Zoom auch zu sehen. Kormorane, Pelikane und Möwen bevölkern einsame Felsen und hinterlassen weiße Spuren. In Monterey legen wir unsere Mittagspause ein. Heute ist Monterey ein pittoreskes Städtchen am Meer, hervorgegangen aus einem Ort, der vor allem von Konservenfabriken lebte. Mit dem Untergang der Sonne treffen wir in Santa Maria ein, wo wir heute übernachten.

4. Tag: Donnerstag, 02.11.2017 Los Angeles – 174 Meilen

Wir fahren nach HOLLYWOOD! Am berühmten Chinese Theater flanieren wir über den Boulevard der Stars und entdecken so manchen bekannten Namen. Während der Stadtrundfahrt zeigt uns Catharina, wo berühmte Persönlichkeiten wohnten (und liebten), wo sich berühmte Nachtbars befanden oder befinden. In Beverly Hills rennen wir mit einer asiatischen Gruppe um die Wette, wem es zuerst gelingt, ein Foto ohne andere Touris zu knipsen (natürlich haben wir gewonnen ??). Wir gehen ein Stück spazieren, kommen an dem Laden vorbei, indem Pretty Woman nicht einkaufen durfte und posieren vor einem abgestellten Rolls Roys. Schick ist es hier, das kann man wohl sagen. Bald kommen wir nach Down Town, wo die großen Wolkenkratzer stehen. Wir steigen der Walt Disney Konzerthalle aufs Dach und halten Ausschau nach der gläsernen Rutsche, die in schwindelerregender Höhe im Bankgebäude von einem Stockwerk zum anderen führt. Am Old Plaza feiern heute die Mexikaner ihren TAG DES TODES, ein Feiertag für die Verstorbenen, der ganz anders begangen wird als bei uns. Nichts von tiefer Trauer. Es wird gefeiert, was das Zeug hält. Viele Besucher des Volksfestes haben ihre Gesichter wir Totenköpfe geschminkt und sind verkleidet. An einer Bühne führen Kinder, die als Gerippchen verkleidet sind, fröhliche Tänze auf. Wir verlassen das Fest und fahren zum Millenium Baltimore Hotel.

5. Tag: Freitag, 03.11.2017 Beginn der Kreuzfahrt mit der Norwegian Sun

In aller Ruhe können wir frühstücken und unsere Koffer bereitstellen. Erst um 11 holt uns der Bus ab, der zum Hafen fährt. Unsere Koffer werden ausgeladen, wir brauchen uns nicht darum zu kümmern. Ein bisschen müssen wir in der Schlange stehen, bis wir unsere Bordkarten erhalten und an Bord gehen können. Hier ist ganz schön Geduld gefragt. Aber irgendwann ist es geschafft, wir betreten die Norwegian Sun, unser Zuhause für die nächsten zwei Wochen. Nach dem ersten Imbiss im Garden Café begeben wir uns zur Rettungsübung. Später treffen wir uns am Java Café, genießen einen Cocktail und gehen gemeinsam im Restaurant Four Seasons Abendessen.

6. Tag: Sonnabend, 04.11.2017 Seetag

Der erste Tag auf See ist immer mit etwas Arbeit verbunden. Schon um 8.30 Uhr findet die erste Informationsveranstaltung für Deutsch sprachige Gäste statt. Um 10 Uhr werden die Ausflüge vorgestellt. Für den Nachmittag hat Eberhardt TRAVEL für uns eine Schiffsbesichtigung organisiert. Sarah, die Deutsch sprechende Reiseleiterin der Norwegian Sun, zeigt uns die öffentlichen Bereiche, so dass wir uns nun schon besser orientieren können. Anschließend lädt uns Eberhardt TRAVEL zu einem Willkommenscocktail ein. Bei einem Glas Sekt (auf Wunsch dürfen es auch mehrere sein), lernen wir uns besser kennen und besprechen den Verlauf der nächsten Tage. Nette Gespräche mit den Mitreisenden gibt es auch beim Abendessen im Restaurant Seven Seas.

7. Tag: Sonntag, 05.11.2017 Cabo San Lucas – Mexiko, Wetter: Sonnig 32 Grad

Überraschung! Die Uhren müssen eine Stunde vorgestellt werden. Das hatte die Crew versäumt, den Gästen mitzuteilen. Dafür tönt es heute Morgen mehrfach durch die Lautsprecher, damit das niemand verpasst. Um zehn Uhr erreicht die Norwegian Sun den Hafen Cabo San Lucas in Mexiko. Alle Gäste, die keinen Ausflug gebucht haben, müssen sich ein Ticket für die Tenderboote abholen. Damit teilt die Crew ein, wer wann das Schiff verlassen darf. Es dauert eine ganze Stunde bis die Erlaubnis der Behörden vorliegt und das Tendern beginnen darf. Auch die Ausflügler werden mit Booten zum Hafen übergesetzt. Zur Auswahl standen viele Exkursionen, wie zum Beispiel Stadtbesichtigung und Höhepunkte der Baja California, Luxuriöse Bootstouren, Schwimmen mit Delfinen, Kamelreiten, Tauchen oder Hochseefischen. Einige Gäste nehmen mit mir zusammen an dem Ausflug BAJA HIGHLIGHTS teil. Nachdem unser örtlicher Reiseleiter Memo es nach einer halben Stunde geschafft hat, seine Schäfchen zu zählen, geht es endlich los. (Der Gerechtigkeit halber muss ich aber erwähnen, dass die Ausflugsteilnehmer es ihm auch nicht leichtmachten). Wir laufen zum Hafengebäude. Cabo San Lucas ist eine Ferienstadt, so dass unser Spaziergang an bunten Läden, Bars und Restaurants vorbeiführt. Im Hafengebäude (wo es schnelles W-LAN gibt) erklärt uns Memo die Tradition der Totenfeier, die jedes Jahr am 1. Und 2. November stattfindet. Wir fahren mit einem klimatisierten und bequemen Reisebus zu einem Hotel mit Terrasse, wo wir zum einen mit einem Getränk versorgt werden (Wasser, Cola, Sprite oder Corona, das lokale Bier stehen zur Auswahl) und zum anderen einen spektakulären Blick über die Bucht haben. In der Ferne ist unsere Norwegian Sun zu sehen. Wir fahren durch die Landschaft der Baja California Wüste, die geprägt ist von viel Sand und Staub. Memo unterhält uns derweil mit Informationen über Mexiko. Wir kommen nach San José del Cabo, eine kleine Stadt, die derzeit umfassend renoviert wird. Das bedeutet, dass die schöne Plaza eine einzige Baustelle ist. Dennoch werden die Kreuzfahrtgäste hier freundlich empfangen. Es gibt einige Läden, die es erlauben, ihr WC zu benutzen und später, ohne Kaufzwang, die Waren zu besichtigen. Ein Schelm, der Arges dabei denkt. Im Zentrum befindet sich eine kleine Kirche, an deren Fassade ein Wandbild prangt, das über eine üble Geschichte von Eingeborenen und einem Priester erzählt, der Priester kommt nicht gut dabei weg. Die Kirche ist voll besetzt. Wir hören Gesang und nähern uns neugierig. Oh, eine Beerdigung. Wir halten uns taktvoll im Hintergrund. Der Priester hat eine schöne Stimme und singt mehrfach mit den Trauernden. Später wird der Sarg aus der Kirche gebracht und mit einem Leichenwagen zum Friedhof gefahren. Ihm folgt eine lange Kolonne großer und kleiner Wagen, die zum Teil mit riesigen Blumengebinden geschmückt sind. Auf einem Kreuz stehen der Name des Verstorbenen und sein Geburtsjahr. Es war Hugo, der im nächsten Jahr 80 geworden wäre. Nun wenden wir uns wieder den Lebenden zu, die hier in San José del Cabo Läden betreiben, in denen hauptsächlich Werke einheimischer Künstler verkauft werden. Auch hübscher Silberschmuck und natürlich Souvenire werden angeboten. Unser Portmonee bleibt zu. Die Bilder sind schön, aber zu groß, der Schmuck zu teuer. Nach einer Stunde fahren wir weiter. Das nächste Ziel ist eine Glasbläserei, wo uns demonstriert wird, wie eine mexikanische Schildkröte per Mundblaserei entsteht. Warum die Schildkröte mexikanisch ist? Sie trägt einen Sombrero und hat ein Tequila-Glas in der Hand. Es ist schon Kunst, keine Frage. Auch hier, kann, wer will, Andenken erwerben. Nach vier Stunden erreichen wir wieder den Hafen. Hier bummeln wir durch die Läden und lassen uns zurück zum Schiff Tendern. Schon ist der Tag vorbei und Zeit zum Abendessen. Im Theater wird heute Whitney Houston gedacht, Ashley Amber schmettert inbrünstig deren Lieder. Das Publikum ist begeistert. Alternativ kann man im Dazzles mexikanischen Liedern lauschen oder in diversen Bars das Tanzbein schwingen. In der Nacht lassen sechs Meter hohe Wellen unser Schiff leicht schaukeln, der Eine merkt's der Andere nicht.

8. Tag: Montag, 06.11.2017 Seetag, Wetter: teilweise bewölkt, 31 Grad

Für Frühaufsteher gibt es im Garden Café Kaffee und Snacks ab 5.30 Uhr. Da wir die Uhr wieder eine Stunde vorstellen, ist es gefühlte 4.30 Uhr. Nun gut, wir haben keine Termine, also können wir uns auch im Restaurant Seven Seas bedienen lassen. Hier wird das Frühstück a la Card serviert. Am Vormittag lädt das Fitness-Studio ein, sich angefutterte Pfunde wieder abzutrainieren oder allgemein etwas für das Wohlbefinden zu tun. Am Pool ist es heiß, aber das Wasser hat eine erfrischende Temperatur. Um 11 Uhr findet eine kleine Messe im Restaurant Four Seasons statt. Hier stellen die einzelnen Abteilungen der Norwegian Sun ihre Angebote vor. Ein Kabinensteward zeigt, wie Handtücher kunstvoll zu Figuren gefaltet werden, der Bäcker führt vor, wie er Brotteig flechtet, der Konditor verwöhnt die Gäste mit Rosen aus Marzipan. In der Mitte ist ein Tisch aufgebaut, auf dem die Produkte der Küche zu sehen sind, aus denen das schmackhafte Essen zubereitet wird. Mittags kann man sich im Bohnensack-Weitwurf probieren oder an der Präsentation der nächsten Kreuzfahrten teilnehmen. Den ganzen Tag gibt es Aktivitäten für verschiedene Geschmäcker. Alternativ kann man in der Observation Lounge erholsam aus dem Fenster schauen oder es sich auf dem eigenen Balkon bequem machen, so man denn einen gebucht hat.

9. Tag: Dienstag, 07.11.2017 Acapulco – Mexiko, Wetter: teilweise bewölkt, 29 Grad

Morgens um neun erreichen wir Acapulco. Mit Spannung erwarten wir unseren Ausflug, denn heute wollen wir die berühmten Felsenspringer von Acapulco sehen. Viele andere Gäste auch. Wir treffen uns im Stardust Theater und sind viel zu früh dort. Geduldig müssen wir warten, bis unsere Gruppe aufgerufen wird. Endlich ist es soweit. Wir verlassen mit 800 Gästen das Schiff. Nach kurzem Warten im Terminal geht es dann los, wiederum mit einem bequemen und klimatisierten Reisebus. Unsere örtliche Reiseleiterin ist die 81-jährige Louisa aus der Schweiz, die vor Lebensfreude sprüht. So verkündet sie uns, dass wir als Erste zu den Felsenspringern fahren und ist überrascht, dass andere diese Idee scheinbar auch schon hatten. Macht aber nichts. Für die Kreuzfahrer sind Plätze auf der Terrasse eines Hotels reserviert, von der wir einen fantastischen Ausblick auf das Geschehen haben. Auf den Tischen stehen Tacos und Salsa und jeder bekommt ein Getränk. Von Weitem sind die jungen Männer zu sehen, die uns heute mit ihren sportlichen Künsten begeistern werden. Sie plaudern miteinander und dehnen und strecken sich. Um 10.30 Uhr nehmen sie Kontakt zu uns auf, winken und lassen sich bejubeln. Dann springt der Erste. In hohem Bogen fliegt er vom Felsen weg und schwupp ist er im Wasser verschwunden. Beifall. Als nächste springen zwei Männer im Duo. Deutlich ist ihre Körperspannung zu sehen. Beifall. Und so geht es weiter bis ca. zehn Männer vom Felsen ins Meer gesprungen sind. Toll. Wir sind beeindruckt. Nun werden wir mit einer kleinen Folklore-Show unterhalten. Im Anschluss fahren wir entlang der Küste von Acapulco und vertiefen unseren Eindruck der Region. In den 60er Jahren war Acapulco ein Lieblingsort des Jet-Set. In einer großen Bucht recken sich heute Wolkenkratzer in die Höhe. Louisa macht uns immer wieder auf die positive Lebenseinstellung der Mexikaner aufmerksam. Die Sonne scheint für alle und morgen ist auch noch ein Tag. Am Nachmittag gibt es im Stardust-Theater nochmal eine Stunde mexikanische Folklore. Die Mariachi-Musik verzaubert uns und die bunten Kostüme der Tänzerinnen lassen die Augen der Zuschauerinnen glänzen. Auf Wiedersehen Mexiko!

10. Tag: Mittwoch, 08.11.2017 Seetag

11. Tag: Donnerstag, 09.11.2017 Puerto Quetzal – Guatemala, Wetter: teilweise bewölkt, 32 Grad

Koloniales Antigua? Kaffeeplantage? Safari? Die Auswahl der Ausflüge ist groß. Die Safari-Tour unternehmen 140 Gäste vom Schiff, darunter einige aus unserer Gruppe. Eine Stunde lang fahren wir mit dem Bus vorbei an Zuckerrohrplantagen, Feldern, auf denen exotisches Obst und Gemüse angebaut wird und an vielen Palmen. In der Ferne sind vier Vulkankegel zu sehen. Einer davon raucht und spuckt dunkle Wolken. Unsere örtliche Reiseleiterin berichtet von vielen Vulkanausbrüchen und Erdbeben. Auch von den Mayas, deren Nachkommen noch heute 60 Prozent der Bevölkerung ausmachen. Sie stellt uns die Fahne von Guatemala vor, deren hellblaue Streifen rechts und links die zwei Ozeane symbolisieren, zwischen denen Guatemala liegt, der mittlere weiße Streifen stellt den Himmel dar. Und darauf in der Mitte prangt der Nationalvogel Quetzal. Hier heißt alles Quetzal - der Hafen, die Währung und eben der Nationalvogel. Im Tierreservat durchqueren wir 14 Areale. Es ist heiß heute und die meisten Tiere dösen vor sich hin. Wir sehen bunte Papageien, Giraffen, eine Familie Flusspferde mit zwei Jungen, immer wieder Strauße, die lustige Gesichter ziehen, Affen, Löwen und noch mehr. Mehr als eine Stunde fahren wir im Schritt-Tempo durch den Park. Anschließend gibt es eine Pause, in der man sich entweder kulinarisch versorgen kann oder weitere Tiere, vor allem Vögel begutachten kann. Unser Fahrer erwartet uns mit einem kühlen Getränk und dann geht es zurück zum Schiff. Wer will, kann noch mit dem kostenfreien Shuttlebus zum nahegelegenen Ort fahren, wo sich Stand an Stand Verkäufer viel Mühe geben, ihre immer gleiche (aber durchaus nicht hässlichen) Produkte an den Mann zu bringen. Wir suchen vor allem freies W-LAN, was es nicht gibt, aber wenigstens können wir für 3$ eine halbe Stunde ins Internet. Der Himmel färbt sich schon rot, als unser Schiff den Hafen verlässt.

12. Tag: Freitag, 10.11.2017 San Juan Del Sur – Nicaragua, Wetter: teilweise bewölkt, 31 Grad

Nachdem lange nicht bekannt war, welche Ausflüge in diesem Hafen angeboten werden, freuen wir uns darüber, dass es dem Ausflugsbüro gelungen ist, kurzfristig einen Deutsch sprachigen Ausflug zu organisieren. Schon vorab ist bekannt, dass alle Ausflüge mit längeren Fahrzeiten verbunden sind. Unser Treffpunkt ist für 9.30 Uhr im Stardust Theater festgelegt. Dort finden wir uns pünktlich ein. Die Hälfte der Gruppe hat den Ausflug gebucht, die anderen gehen heute individuell an Land. Es dauert lange, bis das Schiff zum Tendern frei gegeben wird. Mit einer dreiviertel Stunde Verspätung startet der ohnehin schon zeitlich knapp geplante Ausflug. Mehr als zwei Stunden fahren wir entlang mehr oder weniger armer und reicher Hütten, durch eine palmenreiche Landschaft. Unser mäßig Deutsch sprechender Guide gibt sich redlich Mühe, muss aber noch viel lernen. In der Ferne sind zwei Vulkane zu sehen, von denen einer regelmäßig dunkle Rauchwolken spuckt. Wir erreichen den Masaya Vulkan. Aus einem schwarzen Loch dampft es ordentlich. Am Rande des Vulkans steht eine Gedenktafel für ein deutsches Projekt, dass 1927 durch einen Ausbruch zerstört wurde. Unsere Guides (es sind mehrere Busse vor Ort) wühlen in der kalten Vulkanasche und zaubern schwarze haarähnliche Gebilde hervor. Sie erklären, dass diese Fäden durch vulkanische Aktivitäten entstehen und von den Indios Gotteshaare genannt wurden. Nach einer halben Stunde verlassen wir den Ort und fahren nach Catharina. Hier haben wir zehn Minuten um einen Blick auf die Apoyo-Lagune zu werfen, Bananen oder Postkarten zu kaufen. Dann geht es zurück zum Schiff. Wir sind, gelinde gesagt, etwas irritiert über die Sinnhaftigkeit dieses Ausfluges. Dies sollte die Kreuzfahrtgesellschaft noch einmal überdenken.

13. Tag: Sonnabend, 11.11.2017 Puntarenas – Costa Rica, Wetter: teilweise bewölkt 30 Grad

Um es vorweg zu nehmen, der heutige Tag entschädigt uns für gestern. Unser Eberhardt-Travel inklusive Ausflug führt uns in den Dschungel von Costa Rica. Gegen zehn Uhr verlassen wir das Schiff. Knappe hundert Meter sind es zu Fuß bis wir das Hafengelände verlassen und unseren Guide Maurice treffen. Der Bus ist der Gruppengröße angepasst. Maurice hat viel über Costa Rica zu berichten. Wir sind im wirtschaftlich stärksten Land Zentralamerikas, jedes Kind muss bis zum Alter von 18 Jahren zur Schule gehen, wer jung und gesund ist, muss sich Arbeit suchen und bekommt keine Sozialhilfe, wenn er keine Arbeit hat. Das Militär hat Costa Rica vor vielen Jahren abgeschafft und verwendet das Geld für wichtigere Pläne des Landes. Nach ca. einer Stunde halten wir vor einer langen Brücke, die über einen Fluss führt, in dem viele Krokodile leben. Das Wasser ist flach genug, um die regungslos liegenden Tiere ausgiebig betrachten zu können. Bald danach erreichen wir den Carara Nationalpark. Maurice schleppt, wie auch alle anderen Guides, denen wir unterwegs begegnen, ein riesiges Fernrohr mit sich herum. Schon am Parkplatz wird dieses zum ersten Mal aufgebaut, denn in einem Baum hängen drei Fledermäuse, die mit bloßem Auge kaum erkennbar wären. Fast zwei Stunden spazieren wir durch den Dschungel und Maurice erklärt uns, was unter Primär- und Sekundärwald zu verstehen ist, wie eine Symbiose zwischen einem Baum und Ameisen funktioniert und zeigt uns die Tiere, die hier ihre Heimstatt haben. So begegnen wir nochmals Fledermäusen, einem giftigen Pfeilfrosch, mehreren Kolonien von Blattschneideameisen und einem Aras-Pärchen. Und zu allem hat Maurice etwas Interessantes zu erzählen. So gern würde er uns einen Tucan zeigen, die Suche danach bleibt jedoch erfolglos. Zum Mittagessen, das inklusive ist, gibt es Reis mit schwarzen Bohnen und gebackenen Bananen, dazu Steak oder Hühnchen. Zum Nachtisch ein Stück Kuchen und einen Kaffee aus Costa Rica. Auf dem Rückweg zum Hafen halten wir an einem großen Souvenirshop, wo wir uns mit Geschenken für die Lieben daheim eindecken können. In Puntarenas zeigt uns Maurice die Relikte aus der Zeit des Kaffeehandels, von denen allerdings nicht mehr viel zu sehen ist. Der Nachmittag steht für eigene Unternehmungen zur Verfügung. Am Hafen gibt es viele Stände, deren Händler auf ein gutes Geschäft mit den Kreuzfahrtgästen hoffen. Alternativ könnte man am schwarzen Sandstrand den Fuß ins Meer halten.

14. Tag: Sonntag, 12. November 2017 Seetag, Wetter: teilweise bewölkt, 28 Grad

Wieder wird die Uhr um eine Stunde vorgestellt. Nach dem Frühstück treffen wir uns im Raum Bali und bereiten uns auf die Durchfahrt des Panama-Kanals vor, den wir morgen erreichen werden. Der Traum, einen Kanal zu bauen, der den Atlantik und den Pazifik verbindet, um so die Umfahrung von Kap Hoorn zu sparen, ist alt. Doch erst die Franzosen versuchten sich an dem fast aussichtslosen Unternehmen und scheiterten grandios. Das Ergebnis waren große finanzielle und vor allem menschliche Verluste. Anfang des 20. Jahrhunderts übernahmen die Amerikaner (die in ihrem Größenwahn kaum zu bremsen sind) den Bau. Auch unter ihrer Regie gab es viele Probleme. Bevor sie überhaupt loslegten, unterstützten sie einen Putsch der panamaischen Elite, die sich von Kolumbien lossagen wollte. So entstand ein unabhängiger Staat Panama. Zehn Jahre später war es dann geschafft, der Kanal war gebaut. Doch keiner wollte es wissen, denn die Europäer waren gerade dabei, sich im 1. Weltkrieg gegenseitig umzubringen. Erst zwanzig Jahre später wurde der Panama-Kanal offiziell und feierlich eröffnet. Inzwischen wurde der Kanal auch an Panama zurückgegeben und, aufgrund dessen, dass die Schiffe immer größer wurden, erweitert und ausgebaut. Morgen ist es endlich soweit. Wir erreichen das Ziel unserer Reise.

15. Tag: Montag, 13.11.2017 Panama–Kanal, Wetter: teilweise bewölkt, teilweise Regen, 29 Grad

Der Panama-Kanal verbindet den Pazifischen mit dem Atlantischen Ozean. Er ist ca. 80 Kilometer lang und wurde durch den Isthmus von Panama gegraben. Ein Isthmus bezeichnet eine Landenge, die von beiden Seiten mit Wasser begrenzt ist und zwei größere Landmassen miteinander verbindet. Zunächst versuchten die Franzosen diesen Kanal anzulegen. Jedoch vielen tausende Menschen dem Gelbfieber zum Opfer, dessen Ursache damals noch unbekannt war. Ebenso spielte Schlamperei und Bestechung eine Rolle beim grandiosen Scheitern des Projekts. Als nächstes nahm sich Präsident Roosevelt den Plan vor. Er unterstützte panamaische Eliten bei ihrem Vorhaben, sich von Kolumbien loszusagen und einen eigenen Staat zu gründen. Im Zuge dessen sicherte er seinem Land die Zugriffs- und Verwaltungsrechte über das Gebiet des Panama-Kanals. Erst im Jahr 2000, besser gesagt am 31.12.1999 ab 12.00 Uhr bekam Panama das volle Bestimmungsrecht über den Kanal. Inzwischen wurde von 2007 bis 2016 eine weitere Schleusenspur angelegt, die es den, inzwischen viel größeren Schiffen, ebenfalls erlaubt, die weltweit größte Abkürzung der Welt zu benutzen.
Ab 7.45 Uhr ertönen die Ansagen aus dem Lautsprecher der Norwegian Sun. Eine Dame, die Mitglied der Panama-Behörde ist, begleitet uns den ganzen Tag während wir den Kanal durchfahren und kommentiert, was auf beiden Seiten des Kanals zu sehen ist. Wir fahren gerade an Panama-City vorbei und sollen bald die Miraflores-Schleusen erreichen. Das dauert dann allerdings doch noch mehr als eine Stunde. Anfangs ist es auf dem Oberdeck voll, später verteilen sich die Gäste über das Schiff. Auf Deck 6 gibt es T-Shirts und Andenken zu kaufen. Bevor wir in die Miraflores-Schleusen einfahren, durchqueren wir die Amerika-Brücke. Inzwischen wurde die Norwegian Sun mit dicken Stahlseilen an acht sogenannten Mulis befestigt. Diese kleinen Eisenbahnen sichern das Schiff während des Schleusenvorgangs. Als die Norwegian Sun die Schleuse verlässt, werden die Mulis wieder losgebunden. Dieser Vorgang wiederholt sich in jeder Schleuse. Von 9.40 Uhr bis 10.20 Uhr sind wir in der Pedro Miguel Schleuse unterwegs, eine Stunde später erreichen wir Gamboa. Mittags durchqueren wir den Gatun See. Am Nachmittag erreichen wir die Gatun-Schleuse und kommen nunmehr im Atlantischen Ozean an. Wir erhalten eine Urkunde mit der Unterschrift des Kapitäns, die unsere Durchquerung des Panama-Kanals bestätigt.

16. Tag: Dienstag, 14.11.2017 Cartagena – Kolumbien, Eberhardt–Inklusiv Ausflug, Wetter: starker Regen, später bewölkt, 29 Grad

Nach dem Frühstück treffen wir uns auf Deck 5, am Café Java, das inzwischen zu unserem Stammcafé geworden ist. Draußen regnet es wie verrückt. Auf Deck 10 haben die Wassermassen sogar eine Kabine überflutet, die Stewards haben alle Hände voll zu tun, den Schaden zu beseitigen. Wir verlassen das Schiff und bevor wir den Bus erreichen, sind wir schon ziemlich durchnässt. Rafaela, unsere örtliche Reiseleiterin wartet schon auf uns am vereinbarten Treffpunkt. Wir durchqueren einen kleinen Zoo und einen großen Souvenirshop. Dann schlüpfen wir ganz schnell in unseren Bus. Wir fahren zum Kloster La Popa. Rafaela erzählt uns die Sage über die Entstehung des Augustiner-Klosters, die von einem goldenen Ziegenbock berichtet, der vom Teufel besessen war. Wir besuchen die Kapelle, in der ein goldener Altar steht, der dem Kloster geschenkt wurde, nachdem der eigene verbrannt war. In der Mitte des Altars steht die Erleuchtete (?), die jährlich am 2. Februar mit großem Tamtam ins Tal gebracht wird. Vor einigen Jahren war der Pabst zu Besuch in Cartagena und hat der Erleuchteten eine Krone aufgesetzt, was ihm zum beliebtesten aller Päpste in Cartagena machte. Während wir uns im Kloster aufhalten, gießt es draußen immer noch aus Kannen. Und plötzlich hört es auf. Kein Tröpfchen mehr. Wir können nun unser Programm planmäßig fortsetzen. Wir fahren zur Festung Felipe, die ebenso wie die Stadtmauer unter dem Schutz der UNESCO steht und zum Weltkulturerbe zählt. Vor der Festung wimmelt es von fliegenden Händlern, die uns Hüte, Zigarren und Münzen verkaufen wollen. Auch treiben sich hier Frauen in bunten Gewändern herum, die sich gegen Geld mit Touristen fotografieren lassen. Der Weg auf die Festung ist steil. Rafaela erzählt uns die Geschichte der Festung, in der sich die Spanier gegen die Engländer verteidigten und die niemals eingenommen werden konnte. Wir schleichen durch dunkle Gänge, in denen die Spanier sich versteckten und ihren Feinden auflauerten. Nach der Besichtigung der Festung unternehmen wir einen Spaziergang durch die Altstadt. Unter anderem sehen wir das Wohnhaus des Korsaren Francis Drake, der hier sein Unwesen trieb. Die Häuser sind hübsch anzusehen und haben große Balkons, die vom Reichtum des ehemaligen Besitzers zeugen. In einem Fischrestaurant nehmen wir unser Mittagessen ein. Es gibt, wie nicht anders zu erwarten, leckere Fischsuppe und Fischfilet. Gut gesättigt fahren wir nach La Boquilla. Dieses Dorf schließt sich unmittelbar an eine moderne Hotelzone an. Deutlicher kann ein Widerspruch nicht sein. Hier ein großes modernes Hotel, dann eine Baustelle und dann armselige Hütten. Aber, was heißt armselig, die Menschen, denen wir hier begegnen, sind fröhlich und genießen ihr Leben. Wir fahren ein Stück durch das Dorf, dann den Strand entlang - das ist hier die Hauptstraße. Dicht an dicht stehen hier Holzbuden, in denen, wie Rafaela berichtet, am Wochenende das Leben tobt. Heute ist alles leer. Wir erreichen eine Familie und eine kleine Holzbootanlegestelle. Jeweils drei Gäste besteigen ein Boot und werden von jungen Männern durch den Mangroven-Dschungel gestakt. Der Bootsführer unseres Kahns heißt Maurice und nennt uns jeweils die Namen der Vögel, die aufgeschreckt das Weite suchen. Er entdeckt für uns einen kleinen Waschbären und eine handtellergroße Krabbe. Die Fahrt führt durch natürlich entstandene Mangroventunnel. Wieder zurück bekommen wir jeder eine Kokosnuss, deren Wasser ein wenig Abkühlung verschafft und den Durst stillen soll. Wer will, kann sich die Kokosnuss aufschlagen lassen und das Mark vernaschen. Wir bedanken uns bei unseren Gastgebern und fahren zurück in die Stadt. Kurz vor knapp erreichen wir das Souvenirgeschäft, so dass noch die Chance besteht, ein Andenken oder Postkarten zu kaufen.

17. Tag: Mittwoch, 15.11.2017 Seetag

Heute besteht noch einmal die Möglichkeit, alle Annehmlichkeiten der Norwegian Sun zu genießen. Wir können uns kulinarisch verwöhnen lassen, im Pool schwimmen oder ein gutes Buch lesen. Das Motto heißt: Erholung.

18. Tag: Donnerstag, 16.11.2017 Seetag

Wie wäre es, beim Frühstück aufs Meer hinaus zu schauen? Ins Fitness-Studio zu gehen oder sich mit einer Massage verwöhnen zu lassen? Oder einfach auf dem Balkon der Kabine zu sitzen und ein gutes Buch zu lesen? Dafür haben wir den ganzen Tag Zeit. Höhepunkte des Tages sind die Crew-Show am Nachmittag, bei der Philippinos aus der Wäscherei, Kellner aus Kolumbien und andere Mitarbeiter des Schiffes uns mit Gesang, Tanz und Humor erfreuen. Am Abend treffen wir uns am Java Café und besprechen den morgigen Tag. Wie ist das mit dem Gepäck? Wer muss wann wo sein? Alles ist unkompliziert und hervorragend organisiert, wir müssen uns keine Sorgen machen. Zum Abendessen gehen wir gemeinsam ins Restaurant Four Seasons. Anschließend laden die Künstler des Theaters, die Offiziere, der Kreuzfahrtdirektor und viele andere aus der Crew zum Mitsingen ein. Das Atrium ist über Deck 5, 6 und 7 gut besucht, alle bekommen die ausgedruckten Liedtexte und dann wird gemeinsam gesungen. Ein Gänsehaut-Moment. Am Ende öffnet sich der Baldachin, hunderte bunte Luftballons schweben herab und in einem soll sogar ein Diamant gewesen sein. In den Bars wird Tanzmusik gespielt und im Stardust-Theater läuft die Abschiedsshow. So klingt der letzte Abend an Bord aus.


19. Tag: Freitag, 17.11.2017 Ausschiffung in Miami - Everglades Nationalpark USA

Noch vor acht Uhr legt unser Schiff in Miami an. Die Ausschiffung erfolgt relativ zügig, nur für die erneute Einreise in die USA benötigen wir eineinhalb Stunden. Im Hafen erwartet uns Harry, der uns in Miami begleiten wird. Wir fahren in die Everglades. Beiderseits der Straße befindet sich ewiges Grasland, das in diesem Jahr besonders hoch überschwemmt ist. Schuld daran sind die Unwetter und ein gebrochener Damm. Im Miccosoukee Casino erfahren wir, wie es dem Indianer-Stamm heutzutage geht (sie verdienen Millionen mit Glücksspiel). Für zwölf Dollar genießen wir ein leckeres Buffet, bevor wir zum Resort weiterfahren. Mit dem kultigen Airboat sausen wir über das feuchte Gras und unser Bootsführer hält nach Alligatoren Ausschau, die es sich in der Sumpflandschaft gemütlich gemacht haben und sich auch von den lautstarken Motoren nicht stören lassen. Wir haben, zum Schutz vor dem Lärm, Ohrstöpsel bekommen. Eine kurze Pause legen wir auf einer Insel ein, die früher von Indianern bewohnt wurde. Der Bootstour folgt die Alligator-Show. Nicht ganz ökokonform, aber amüsant ist es trotzdem, sich anschließend, auf dem Kroko sitzend fotografieren zu lassen. Nun fahren wir zurück nach Miami, bzw. nach Miami Beach und beziehen das letzte Hotel unserer Reise. Am Abend lassen wir uns vom beleuchteten Miami beeindrucken und kehren bei Bubba Gump zum Essen ein. Natürlich gibt es auch Shrimps.


20. Tag: Sonnabend, 18.11.2017 Miami - USA

Den Vormittag verbringen wir mit einer Stadtrundfahrt durch Miami. Harry zeigt uns begeistert die Stadt der Schönen und Reichen. Natürlich darf das Haus, vor dem Versace erschossen wurde, nicht fehlen und das Biltmore Hotel in Coral Gables muss bewundert werden. In Little Havanna, dem Viertel der Kubaner in Miami, brüht uns Harry einen echten kubanischen Espresso und macht uns mit dem Inhaber des ältesten Zigarrenladens von Little Havanna bekannt. Die Domino-Spieler lassen sich nicht davon beeindrucken, dass wir sie ungeniert fotografieren. Sie sind es gewöhnt, ungefragt Fotomodells zu sein. Noch zwei Stunden Zeit zum Bummeln, Shoppen oder mit dem Schnellboot zu fahren und die Miami-Luft zu schnuppern. Dann geht es zum Flughafen. Wir nehmen Abschied von Marvin, unserem Busfahrer, Harry, dem lustigen Reiseführer und von einer langen erlebnisreichen Reise.


21. Tag: Sonntag, 19.11.2017 Ankunft Deutschland

Nach neun Stunden Flug erreichen wir Frankfurt. Von hier aus reisen wir in alle vier Himmelsrichtungen weiter. Die Heimat hat uns wieder.


Liebe Gäste,

noch einmal möchte ich mich bei Euch bedanken, dass ich Euch auf dieser tollen Reise begleiten durfte. Es hat mich sehr gefreut, Euch nicht nur als Kunden, sondern auch als Menschen mit unglaublich spannenden Lebensgeschichten kennen zu lernen. Ich bedanke mich auch für Eure lieben Worte (und Geschenke), die ihr mir gewidmet habt. Mit dem Reisebericht möchte ich Euch an die vielen Erlebnisse erinnern, die wir miteinander geteilt haben. In der Fotogalerie findet ihr die Bilder, die vor meine Linse gekommen sind und die vielleicht Eure vielen Aufnahmen ergänzen können. Ich wünsche Euch viel Spaß beim Lesen und Erinnern. Bleibt gesund und reisefreudig. Eure Reisebegleiterin Sabine


Ein herzlicher Dank

geht an Rainer, der uns die fantastischen Sonne & Meer Bilder zur Verfügung gestellt hat!

Bildergalerie zur Reise

Kommentare zum Reisebericht

Nun liegt die Reise schon 4 Wochen zurück und der Alltag hat uns wieder eingeholt. Durch deinen sehr schönen, ausführlichen und lebhaften Bericht läßt sich die Reise aber prima nachempfinden. Vielen lieben Dank dafür. Unser Fotobuch dazu ist nun auch fertiggestellt und darin sind auch viele deiner Fotos und Passagen deines Berichts mit eingeflossen. Dies hat uns die Erstellung des Fotobuchs erleichtert. Wir wünschen Dir eine schöne Advents- und Weihnachtszeit und weiterhin spannende Reisen mit Eberhardt-Travel.
Liebe Grüße von Annegret und Harald Wennig

Harald und Annegret Wennig
16.12.2017

Lieber Harald, liebe Annegret, vielen Dank für Eure lieben Worte. Ich wünsche Euch ein glückliches neuse Jahr und vor allem Gesundheit und viel Freude an den nächsten Reisen.
Herzliche Grüße Eure Sabine

Sabine Letzybyll 04.01.2018

Hallo liebe Sabine,
wir erhielten einen schönen und umfassenden Reisebericht, sehr hilfreich bei der Zusammenstellung unserer Reiseerinnerungen per DVD.
Außerdem waren Fotos mit umfangreichen Detailansichten dabei.
Das alles von dir, liebe Sabine.
Herzlichen Dank dafür, auch für die nette und aufmerksame Reisebegleitung.
Noch eine schöne Adventszeit, frohe Weihnachten und alles Gute für 2018.
Es grüßen Peter & Karin Ziegler.

Peter & Karin Ziegler
17.12.2017

Lieber Peter, liebe Karin, ich habe mich sehr gefreut, Euren Kommentar zu lesen. Ich wünsche Euch alles Gute für 2018, vor allem Gesundheit und große Reiselust.
Herzliche Grüße
Eure Sabine

Sabine Letzybyll 04.01.2018