Reisebericht: Rundreise Nordfriesland – Wattenmeer und Nordseeküste

01.08. – 08.08.2021, 7/8 Tage Deutschland an der Nordsee mit Hotel in Husum: Sylt – Wattwanderung – St. Peter Ording – Föhr – Helgoland – Hallig Hooge


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Moin heißt es für die nächsten 7 Tage- wir sind in Nordfriesland unterwegs, besuchen die Inseln und Halligen, erfahren die Kraft des Wassers und wie ihm Land abgerungen wird, das es sich vor vielen Jahren holte.
Ein Reisebericht von
Marlies Thrum
Marlies Thrum

Sonntag, der 01. August 2021 – Anreise nach Husum

Wie immer heißt es am Anreisetag: zeitig aufstehen. Mit den ersten Sonnenstrahlen steigen auch die ersten Gäste in Dresden in unseren Reisebus. Maik, unser Fahrer, fährt souverän und umsichtig. In Döbeln und Leipzig steigen weitere Gäste zu und mit den obligatorischen Pausen haben wir bald die A10 erreicht- und stehen im Stau. Dabei waren wir so froh, an einem Sonntag unterwegs zu sein, ohne LkWs...Aber die Baustellen fordern trotzdem ihren Tribut und unser letzter Gast mußte sich ordentlich gedulden, bis auch sie in unseren Bus einsteigen konnte. Nun waren alle an Bord und so konnten wir uns mit dem Programm der vor uns liegenden Woche vertraut machen. Als Einstimmung gab es eine kleine filmische Zusammenfassung der Erlebnisse der letzen Reise, die ich begleiten durfte. Vielleicht auch eine Entscheidungshilfe für die  fakultativen Ausflüge, die zur Auswahl standen. So näherten wir uns Nordfriesland und mit kleinen Geschichten zu Land und Leuten, Sehens- und Bemerkenswertem unterwegs erreichten wir schließlich unser
Thomas Hotel in Husum.
Hier gab es eine herzliche Begrüßung und die Zimmerschlüssel gleich im Bus so dass wir einchecken konnten. Eine kleine Gruppe fuhr jedoch weiter- sie waren im Hotel Osterkrug untergebracht und konnten hier problemlos ihre Zimmer beziehen. Wer wollte war dann von mir herzlich zu einem ersten kleinen Stadtbummel zum
"Husum kennenlernen "
eingeladen. Also ging es erst am Schiffahrtsmuseum vorbei am Binnenhafen entlang. Natürlich mußten wir durch die "Hohle Gasse" (die heißt tatsächlich so), hier wurden zu Zeiten des florierenden Viehhandels tausende Rinder zum Verladen zum Hafen getrieben. Bis zum Schloßtor spazieren wir, um dann in die wunderschöne Schlossgasse abzubiegen. Sie führte hinunter zum Markt der Stadt und wir konnten schon mal den Tine - Brunnen und die Marienkirche kennenlernen. Überall in den Straßen fielen uns die schönen kleinen Läden auf, die traditionelles Handwerk und lokale Spezialitäten anboten. Viel schöner als die großen Laden-Ketten, die ja doch in jeder Stadt gleich sind- da waren sich alle einig. So ging es zurück zum Hotel und hier begrüßte ich dann auch endlich unsere Gäste, die selber angereist waren. Unsere Gruppe war nun also vollständig und schon war es Zeit zum Abendessen- und ich hatte den Gästen nicht zuviel versprochen: die Küche unseres Hotels ist ausgezeichnet und so genossen wir den ersten gemeinsamen Abend hier. Ein Transfer brachte unsere "Auswärtigen" zurück zum Hotel Osterkrug, wer wollte konnte aber auch den schönen Abend genießen und zurück spazieren. So endete ein -wenn auch langer- so aber auch schöner erster Tag hier in Husum und einige trauten sich sogar noch an einen Spaziergang zum Meer, um den Sonnenuntergang richtig genießen zu können.


Montag, der 02. August 2021 – Husum und Grachtenfahrt in Friedrichstadt

Entspannt starten wir mit einem (im Vergleich zu den nächsten Tagen) späten Frühstück in den Tag. Ein Besuch im Testzentrum schließt sich an, wir brauchen noch einmal eine Bestätigung für einen negativen Test für heute. So können wir für die gesamte Gruppe die GGG-Regel einhalten: Geimpft, Genesen oder Getestet. Ein Transfer bringt die Gäste aus dem Hotel Osterkrug zum Thomas Hotel denn hier startet unser
Husumer Stadtrundgang
mit zwei erfahrenen Gästeführerinnen. Also teilen wir uns auf und wer lieber langsamer unterwegs ist, der schließt sich der "Genießer-Gruppe" an. Gleich auf den ersten Metern dann das älteste Gasthaus Husums, das Schiffahrtsmuseum und auch das neue Rathaus der Stadt- naja, so neu nur auch wieder nicht, der futuristische Bau entstand 1989 und soll an ein Schiff erinnern- gut dass Margrit uns das sagte...Der
Flutpfahl am Binnenhafen
zeigt die Pegel der Fluten an, allerdings gemessen am Außenhafen- wir hatten schon gedacht, dass tatsächlich die ganze Stadt unter Wasser gestanden hat. Aber Margrit erzählt von den Fluttoren, die die Stadt schützen und den Deichen, die nun als Klimadeiche gebaut oder erneuert werden. Unsere nächste Station ist das
alte Gymnasium.
Heute ein 5-Sterne-Genießer-Hotel wurde es Ende des 19. Jahrhunderts erbaut und nahm alsbald die 1527 gegründete Husumer Gelehrtenschule auf. Hier war auch Theodor Storm Schüler. Die große Eiche davor wurde nach dem Krieg 1870/71 gepflanzt und soll heute die größte in Husum sein. Weiter geht unser Spaziergang, an der St. Marienkirche entlang. Sie wurde im klassizistischen Stil wiederaufgebaut, der strnge, schnörkellose Stil gefällt nicht jedem und so gibt es Bemühungen, den ursprünglichen Zustand wieder herzustellen. Derzeit wird aber noch das Geläut saniert und so können wir die Kirche leider nicht im Innern besichtigen. Dafür schauen wir uns das
Asmussen-Woldsen- Denkmal
an- besser bekannt als Tine-Brunnen. August Friedrich Woldsen war der Vetter von Anna Catharina Asmussen. Beide lebten im 19. Jahrhundert, die Brauerei- und Hofbesitzer hinterließen ihr gesamtes Erbe der Stadt Husum, noch heute gibt es ihre Stiftung, die seit jeher darauf abzielt, Bildung zu ermöglichen, Stipendien zu vergeben, Bedürftige zu unterstützen und die Stadt schöner zu machen. Viel erfahren wir noch vom Denkmal: den Fischen, die für den ergiebigen Fischfang früher stehen, die Rinderköpfe, die für den einst florierenden Viehhandel stehen, die Wappen von Husum, Schleswig und von Holstein. Dann ist Zeit, weiterzugehen. Die wohl schönste Gasse der Stadt- die Schloßgasse - gehen wir entlang. Ende der 80er Jahre erhielt sie mit dem Bau der letzten Häuser in der Gasse ihr heutiges Aussehen. Ein kleiner Regenguss sorgt dafür, dass wir erst mal Schutz suchen, aber nach wenigen Minuten ist der vorbei und am Schloßtor vorbei geht es zum
Schloß vor Husum.
Der Wassergraben um das Schloß sorgt für tolle Spiegelungen und so spazieren wir weiter zum Schloßhof. Margrit erzählt von der Geschichte des Hauses, heute ist hier ein Museum untergebracht (das heute leider geschlossen ist), das Poppenspäler- Museum ist hier und auch eine Musikschule. Im Schloßcafe erhalten Menschen mit Behinderungen Möglichkeiten einer Ausbildung und Beschäftigung, der Träger dieser Einrichtung ermöglicht mehr als 60 Ausbildungsberufe für sie- hier und an vielen anderen Standorten. Respekt! Wir spazieren wieder Richtung Binnenhafen und stoppen kurz am Wohnhaus von Theodor Storm. Hier lebte er mit seiner ersten Frau, die ersten Kinder wurden hier geboren. Abschluss unseres Stadtrundganges dann natürlich das
Theodor-Storm-Haus.
Wir erfahren vom Poetenstübchen, in dem einige der heute berühmten Stücke entstanden, u.a. der Schimmelreiter, von der Stube, in der jedes Jahr zur Weihnachtszeit ein Weihnachtsbaum genau so geschmückt wird, wie es einst Theodor Storm tat. Der steht dann am Fenster im Erdgeschoss. Das Tor zum Garten ist offen- Storm liebte Blumen und legte immer Wert darauf, dass das Haus, in dem er wohnte, auch einen Garten hat. Durchaus keine Selbstverständlichkeit für ein Stadthaus. Hier nun verabschieden wir uns von Margrit und danken herzlich für die vielen interessanten Geschichten. Es bleibt Zeit für eine Mittagspause denn wir sind ab 13 Uhr erneut verabredet: ein Großteil der Gruppe hatte mein Angebot angenommen und wird mitkommen nach
Friedrichstadt.
Wir nehmen den Zug, also geht es zum Bahnhof von Husum. Dabei stellten einige doch fest, dass sie schon seit Jahren nicht mehr mit dem Zug gefahren sind- was man auf so einer Reise nicht alles erlebt...Eine kleine Schrecksekunde beim Aussteigen: unsere Tür ließ sich nicht öffnen, also fix in den anderen Wagen und dort aussteigen. Aber alles ging gut und so spazierten wir gemeinsam zur Anlegestelle der Prinzenlinie. Hier sollte unsere
Grachtenfahrt
starten. Da wir eine "Cabrio" als Schiff hatten konnten wir auf den Mund- Nasen- Schutz verzichten und so die Fahrt richtig genießen. Zuerst ging es zum Binnenhafen und zur "SoDa-Brücke". Eigentlich eine Klappbrücke, die die Passage großer Schiffe ermöglichen sollte. Dumm nur, dass gleich dahinter eine weitere Brücke ist, die kann man aber nicht hochklappen, also steht die neue Brücke einfach nur "so da" und wurde noch nie geöffnet. Dann ging es hinaus auf die Treene, bis zu 200 Meter ist sie hier breit, endet aber in einem Totarm hier. Als die Treene noch ins Meer floß gab es immer wieder Überflutungen, seitdem sie hier an einem Deich endet nie wieder. Von hier aus befuhren wir dann die Kanäle des Städtchens, Fiedrichstadt hat zwar nur etwas über 2000 Einwohner, aber den Status einer Stadt. Den verliert sie auch nicht, egal wieviele (oder wie wenige) Menschen hier leben. Das alles erfuhren wir von unserem Kapitän, der auch gleich anbot, Ehen zu schließen falls jemand mochte, er würde auch Scheidungen vornehmen, das ginge fix, einer rechts ins Wasser, der andere links- fertig. Da sich niemand meldete erzählte er lieber weiter vom Leben hier in Friedrichstadt. Von den Remonstranten, die hierher kamen, weil sie ihren Glauben ausüben durften und besonders geschickt im Deichbau waren, zeitweise gab es bis zu 13 Konfessionen, die hier friedlich mit- und nebeneinander lebten, heute sind es noch 5. Vorbei ging die Fahrt an den
16 Arbeiterhäuschen,
die schmal, aber hoch gebaut waren, so konnte man die Grundsteuer niedrig halten. Viele Kinder wurden hier geboren, nur wohnte die Hebamme auf der anderen Seite des Flussarmes. Als sie es wieder einmal nicht rechtzeitig zu einer Geburt schaffte bat sie um Abhilfe und es wurde tatsächlich eine Brücke gebaut, die "Hebammenbrücke". Unsere Fahrt führte an wunderschönen Gärten und Grundstücken vorbei, durch niedrige und schmale Brücken, die wir mit unserem Schiff geradeso noch durchfahren konnten, und viel zu schnell verging dabei die Zeit. Schon waren wir wieder an der Anlegestelle zurück. Nun konnte sich jeder individuell umsehen, zum Markt spazieren oder vielleicht in einem Cafe eine
Friesentorte
probieren. Diese spezielle Torte aus Blätterteig, Pflaumenmus und Schlagsahne hatte es aber auch in sich! Am Bahnhof trafen wir uns wieder und fuhren gemeinsam mit der Bahn zurück nach Husum. Das Wetter hatte es gut mit uns gemeint- bis hierhin. Dunkle Wolken hingen nun an Himmel und als wir in Husum ankamen hatte es augenscheinlich ordentlich geregnet hier. Wir jedenfalls hatten Glück und blieben trocken. Zum Abendessen verwöhnte uns dann die Küche des Hotels wieder mit einer köstlichen Tomatensuppe, Heilbutt und Geschnetzeltem in Pilzrahm. Unsere Osterkurg-Gäste konnten wählen, mit dem Taxi zurückfahren oder ein schöner Abendspaziergang, den letzteren wählten dann die meisten und so kamen alle gut in ihre Betten. Was für ein schöner Tag!


Dienstag, der 03. August 2021 – Insel Föhr

Heute wollen wir die friesische Karibik kennenlernen: die Insel Föhr. Im Schutz von Amrum und Sylt wächst und gedeiht hier eine üppige Vegetation, die man so einfach nicht erwartet. Davon wollten wir uns selbst überzeugen und machten uns auf den Weg zum
Fährhafen in Dagebüll.
Maik hatte eine wunderschöne Route ausgesucht, direkt an der Küste entlang und so konnten wir bei toller Sicht die Halligen erkennen mit ihren Warften, auf denen die Häuser gebaut sind. Direkt am Deich ging es entlang und im Hinterland sehen wir jede Menge Wasservögel, die es sich an den Bächen und Seen gut gehen lassen. Manche bleiben gleich und verbringen auch den Winter hier. Am Hafen von Dagebüll angekommen spazieren wir gemeinsam zum Anleger, jeder bekommt sein Ticket und dann kommt auch schon unsere Fähre: die "Nordfriesland". Jeder sucht sich einen Platz, der ihm oder ihr gefällt, drinnen oder doch lieber draußen- auf jeden Fall ist wunderbar klares und ruhiges Wetter, so dass wir die Überfahrt mehr als genießen. Schon von weitem sehen wir den rot-weißen Leuchtturm am Hafen von
Wyk.
Hier ist auch der Anleger und wir verlassen die Fähre. Siegessicher marschiere ich zu einem Bus an der Haltestelle, der uns eine Runde um die Insel fahren sollte. Leider hatte ich den falschen erwischt- unser Bus mit Kalli- seinem Fahrer- hatte es gut gemeint und direkt unterhalb der Anlegestelle geparkt. Also alle wieder zurück und erst einmal ein herzliches "Moin Moin". Kalli erzählte vom neuen Hafen, der 1965-1970 gebaut werden mußte. Die Inselversorgung erfolgte größtenteils über die Fähren und dafür war der "alte" einfach zu klein. Der ist nun ein
Binnenhafen
und bietet den Fischern und Freizeitkapitänen Platz.Hier steht auch der Flutpfahl, 1825 war Wyk das letzte Mal komplett überflutet worden, allen anderen Fluten hielt es dank dem Neubau der Deichanlagen stand. Man weiß heute, dass der erste Deich 1502 gebaut wurde. Er war gerade einmal 1,50 Meter hoch. In Wyk und den anderen 16 Inseldörfern leben heute um die 5200 Einwohner, jeder Inseldorf hat dabei seinen eigenen Charme und Charakter. Da ist Boldixum, mit 600 Jahren die älteste Ansiedlung hier, älter als Wyk. 1924 wurden beide zusammengeschlossen. Dann erreichen wir Wrixum. Hier steht eine Windmühle und wir lernen, dass es ein "Erdholländer" ist, Kalli kennt sich da nämlich aus. Die Mühle wurde restauriert, nun fehlen noch die Spendengelder für die Flügel, dann kann sie wieder Mehl mahlen. Im nächsten
Inseldorf
sehen wir einen kleinen Auflauf vor einem Laden, es ist ein "Nasch-Laden". Hier kann man seine Bonbons selber machen und dann "snuppen"= naschen. Wir fahren weiter durch Oevenum und Midlum nach Alkersum. Das ist ein Pferdedorf, alles dreht sich hier um Pferde und Reiten. Wunderschöne reetgedeckte Häuser sehen wir, manche sind im Bau und was einmal das Dach des kleinen Mannes war, weil das Reet vor der Haustür wuchs, kostet heute ein kleines Vermögen. Und die Versicherung erst! Kalli erzählt weiter aus der reichen Geschichte Föhrs: da war die Zeit des Walfanges. Ab 1650 heuerten die Männer bei holländischen Eignern an und wurden gern genommen. Sie waren nämlich gut ausgebildet. Ein Pfarrer hier hatte den Konfirmandenunterricht auch für Mathematik, Nautik und Berechnungen genutzt. Das ging bis ca. 1770. Ein Kapitän war von Februar bis November auf See. Bezahlt wurde er nach der Zahl der erlegten Wale bzw. dem gewonnenen Tran. So kamen durchaus 800 Goldtaler pro Saison zustande. Wenn man jetzt rechnet, dass ein Friesenhaus so um 400 Goldtaler damals kostete, kann man die immense Summe erahnen. Und deutlich wurde es ja auch in den
Kapitänshäusern.
Sie haben übrigens blau gestrichene Türen und Fensterläden. Gut zu unterscheiden von den grünen der Handwerker. Kalli fährt uns weiter durch Oldsum und Süderende nach Dunsum. Hier besteht auch eine Whisky-Destillerie. Die darf ab nächsten Jahr Whisky verkaufen, bis dahin muss er noch im Fass reifen. Am
Dunsumer Deich
halten wir. Wir können hinaufsteigen und sehen bei strahlendem Sonnenschein bis nach Sylt und Amrum. Beliebt sind die Wattwanderungen, erzählt Kalli. Von hier bis Amrum ist kein Problem, aber immer mit ortskundigem Führer- sagt er. Allein ins Watt zu gehen ist töricht und dumm, nur die Wattführer kennen die Gezeiten, die Prile und Untiefen. Dann fahren wir weiter, durch Utersum und Witsum mit seinen 51 Einwohnern. Die sind bei einer Wahl immer am schnellsten fertig. In jeden Dorf sehen wir ein Gasthaus und gegenüber eine Feuerwehr. Alle Dörfer haben ihre eigene Feuerwehr und hier wurde auch die erste Jugendfeuerwehr gegründet, die Jungen wurden ausgebildet weil die Väter auf See waren. Dann erreichen wir das wohl schönste Dorf Föhrs:
Nieblum.
Kalli ist so lieb und legt einen Fotostopp ein. So können wir die schönen Häuser und Gärten hautnah erleben. Wenn auch nur ganz kurz. So fahren wir am Dorfplatz vorbei, am Teich ist eine Festwiese mit einer Bühne, hier gibt es (wieder) viele Veranstaltungen für die Gäste hier. Am Ortsausgang erreichen wir sogar ein Weinanbaugebiet- wer hätte das hier vermutet? Natürlich gibt es auch einen Golfplatz und einen kleinen Flugplatz, so dass man Föhr direkt anfliegen kann. Unsere Inselrundfahrt vollendet sich: wir haben wieder Wyk erreicht. Die Gebäude werden wieder größer, ob nun das Erholungsheim der Polizei oder die Hotels der großen Ketten. Kalli fährt uns zum Anleger und sein Chef klingelt schon ganz ungeduldig, wo er denn bleibe. Aber er hat sich viel Zeit für uns genommen und uns unterhaltsam mit seiner Insel vertraut gemacht. Dafür danken wir ihm ganz herzlich und verabschieden uns. Auch voneinander. Denn jetzt kann jeder individuell
Wyk erkunden.
Sei es beim Baden am Strand (was günstig ist, denn es ist Flut und das Wasser ist da), beim Spazieren an der Promenade, beim Bummeln durch die Läden oder beim Genießen in einem der Cafes. So verfliegt der Nachmittag und wir treffen uns an der Fähre wieder. Mit ein wenig Verspätung bringt uns diese wieder zurück nach Dagebüll und Maik bringt uns sicher nach Husum zu unseren Hotels. Zum Abendessen werden wir wieder verwöhnt: einer Tomatensuppe mit Pesto folgten leckerer Fisch und Schweinemedaillons. Was wollten wir mehr? Ein rundum gelungener Tag geht zu Ende und wir freuen uns auf morgen.


Mittwoch, der 04. August 2021 – Insel Sylt

Heute heißt es besonders zeitig aufstehen. Unsere Gäste im Hotel Osterkrug werden abgeholt und wir frühstücken alle gemeinsam. Hilke ist unsere örtliche Reiseleiterin. Sie wird uns heute nach Sylt begleiten. Fast pünktlich starten wir denn es ist doch besser, wenn wir die Grenze passieren und alle ihren Ausweis dabei haben. Unser 1. Ziel ist Havneby in Dänemark. Unterwegs erzählt uns Hilke vieles über Nordfriesland, von der großen Mandrenke 1634, die das Gesicht der Küste veränderte und vielen Menschen das Leben kostete. Vom Wiederaufbau und von dem Kampf gegen das Wasser: Wasserbauwerker gewinnen dem Wasser Land ab. Es wird eingedeicht und so entstehen die Kooge. An der deutsch- dänischen Grenze dann diegroße Überraschung: keinerlei Grenzkontrollen. Dabei waren sie so groß angekündigt worden. Uns konnte das recht sein, so gelangten wir schneller auf die
Insel Rømø.
Vorher aber ging es durch Töndern, ein hübsches Städtchen, in dem es ein "Stuhl- Museum" gibt. Und natürlich noch viel mehr, auch eine Klöppelschule gibt es, wer hätte das hier vermutet? Auf Rømø gab es dann ein Highlight vor allen Dingen für unseren Busfahrer Maik. Er konnte mit unserem Bus eine Runde auf dem großen Sandstrand drehen. Natürlich stiegen auch alle Gäste aus und genossen einen kleinen Spaziergang auf dem Strand. Pünktlich kamen wir dann am Hafen von Havneby an. Hier legt die Syltfähre ab, die nach List fährt. So können wir sagen, dass wir am nördlichsten Punkt Deutschlands waren. Unsere Fähre kommt pünktlich und wir fahren mit unserem Bus hinauf. Das Aussteigen wird eng, gar zu nah sind die Busse aneinander eingewiesen worden. Aber wir schaffen das und genießen die Überfahrt nach
List auf Sylt.
Schon heißt es wieder: alle Einsteigen. Wir verlassen die Fähre und Hilke zeigt uns das Lister Land. 1/8 der Insel ist Naturschutzgebiet, dazu zählen die Dünen hier. Sie wurden erst Mitte des 19. Jahrhunderts befestigt. Der Strandhafer wurzelt bis zu 14 Meter tief und hält den Sand fest. Einzelne Dünen sind jedoch nicht befestigt. Als Wanderdünen bewegen sie sich 2-4 Meter pro Jahr. Die höchste der Dünen hier ist 52 Meter hoch und heißt: Uwe-Düne. Dieser Mann hatte sich gegen die hohen Steuern stark gemacht und wurde vom dänischen König kurzerhand geköpft. Wir fahren am längsten Haus Deutschlands vorbei- 600 Meter lang wurde es einst als Windschutz gebaut. Zum Ellenbogen können wir leider nicht, das ist für Busse gesperrt und so hören wir nur vom Königshafen an seiner Spitze. Es sollte dem dänischen König damals Schutz vor den Sturmfluten bieten. Auch eine Austern- Zucht gibt es, die Austern filtern das Wasser, dass- wäre der Salzgehalt nicht- durchaus Trinkwasserqualität hätte. Immerhin filtert eine Auster bis zu 20 Liter Wasser pro Stunde. So erreichen wir
Kampen.
Hier gibt es ausschließlich Häuser im Friesenstil. Alle haben ein Reetdach, sogar Bushaltestellen und auch die Feuerwehr. Am Leuchtturm geht es vorbei und an den Hügelgräbern. Von einstmals 200 sind heute nur noch ca. 40 erhalten. Durch Munkmarsch (was übersetzt "Mönchswiese" heißt)geht es weiter nach
Keitum.
Hier ist die Severinkirche einen Fotostopp wert. Auch wenn sie leider geschlossen ist, so kann man doch einen Blick ins Innere erhaschen. Skulpturen herum laden ein wenig zum Verweilen ein und auch die sprechenden Grabsteine. Sie erzählen die Geschichten der Menschen, die hier begraben wurden. Hilke erzählte, dass es früher zu Lebeiten nicht üblich war, groß über sein Leben zu reden- dann tat man das eben nach dem Tode. Natürlich darf auch
Westerland
bei unserer Rundreise nicht fehlen. Am Leuchtturm kann unser Bus parken und wir verbringen hier unsere Mittgaspause. Hilke begleitet uns zur Friedrichstraße- der Flaniermeile zur See- und jeder kann selber entscheiden, ob er baden, bummeln oder auch einkehren möchte. Am frühen Nachmittag fahren wir weiter, vorbei an Rantum. Dieser Ort wurde bereits zum 3. Mal wieder aufgebaut. Schon 2 Mal holte sich das Wasser die Häuser, noch weiter nach Osten kann man nicht ausweichen- hier ist Sylt am schmalsten, gerade mal 600 Meter sind es noch von Küste zu Küste an der schmalsten Stelle. Am südlichsten Ort - in
Hörnum
schließlich machen wir noch einmal Pause, erkunden den Hafen und wollten eigentlich Willy treffen. Aber Willy war nicht zu Hause. Das Maskottchen des Örtchens ist eine Seerobbe, die schon seit 30 Jahren hier im Hafen lebt und das regemäßige Füttern genießt. Wobei es eigentlich eine Wilhelmine wäre, wie man festgestellt hat. Auch ohne Willy gefällt es uns hier ausnehmend gut und wir lassen den Nachmittag am Strand ausklingen. Zurück geht es via Westerland mit dem Autozug. Das ist schon sehr abenteuerlich, wenn man sieht, wie Maik unseren Bus zentimetergenau auf den Waggon fährt. Mit fast 100 km/h brausen wir über den Hindenburgdamm zurück aufs Festland. In Niebüll angekommen machen wir noch eine kleine Pause und fahren zurück nach Husum zu unseren Hotels. Zum Abendessen treffen wir uns wieder und werden -wie schon an den letzten Abenden- mit der tollen Küche des Thomas-Hotels verwöhnt.


Donnerstag, der 05. August 2021 – Helgoland

Heute heißt es nochmal etwas früher aufstehen. Das heißt für alle die, die sich für unseren fakultativen Ausflug nach
Helgoland
entschieden haben. Alle anderen genießen den Tag in Husum und Umgebung. Wir fahren nach Büsum und gehen hier an Bord unserer "Funny Girl". Sie bringt uns zur einzigen deutschen Hochsee-Insel. Immerhin sind wir mehr als 2 1/2 Stunden hierhin unterwegs. Befürchtungen vor Seegang oder Wellen zertreuten sich rasch, je weiter wir auf See hinaus kamen desto mehr rissen die Wolken auf. Die See war ruhig und ermöglichte eine tolle Überfahrt. Pünktlich zum Mittag legten wir im Hafen von Helgoland an, das bis dato übliche Ausbooten mit kleineren Booten zum Hafen entfiel wieder wegen Corona. Ein Großteil der Gruppe spazierte hinauf aufs Oberland, den
Klippenrundweg
entlang. Dieser führt direkt an der Steilküste im Westen entlang zur "Langen Anna", dem Wahrzeichen Helgolands. Vorher aber genossen wir tolle Ausblicke auf den Hafen, die sogenannte "Hummerschere", alles aufgeschüttet und dem Meer abgerungen. Und dann kam der "Lummenfelsen". Einstmals für seine Kolonien der Lummen bekannt wird er heute auch von den Basstölpeln zum Brüten genutzt. Mit einer Flügelspannweite bis zu 2,70 Metern äußerst imposante Vögel! Ganz nah kann man an sie herangehen und erleben, wie sie ihre Jungen aufziehen. Was für ein Erlebnis! Zurück im Osten Helgolands schweift der Blick hinüber zur Düne. Hier sonnen sich Seehunde, kann man baden oder auch Campen. Zurück ins
Unterland
geht es für Viele via Fahrstuhl. Hier kann man nach Herzenslust Bummeln, Geschäfte locken mit zollfreiem Einkauf, Cafes mit einer Erfrischung oder einem leckerem Essen. An der Promenade gibt es auf der Bühne Live- Musik und über allem strahlt die Sonne. So genießen wir den Nachmittag bevor wir wieder auf der "Funny Girl" einchecken zur Rückfahrt. Ruhig verläuft auch die Rückfahrt und mit ein klein wenig Kreuzfahrt-Feeling kommen wir wieder in Büsum an. Auf dem Weg nach Husum müssen wir noch einen Unfall umfahren, was für Maik natürlich kein Problem war. Ein spätes Abendessen beschließt dann diesen Tag und wir verabschieden uns- bis morgen.


Freitag, der 06. August 2021 – Eidersperrwerk, St. Peter–Ording und Fast–Wattwandern

Heute begleitet uns wieder Hilke. Es geht zur Halbinsel Eiderstedt. Bis zur großen Flut 1362- so erzählt sie uns- reichte das Festland bis nach Helgoland. Übrig blieben nach der Mandrenke gerade einmal 3 Inseln hier. Durch Küstenschutz, Deichbau und Landgewinnung konnten diese zu einer Insel verbunden werden, der heutigen Halbinsel
Eiderstedt.
Die holländischen Deichbauer, die ins Land geholt wurden, haben ihre Anwesen erbaut: sogenannte Haubarge (Hau= Heu + Barg= groß) Viele davon sind verfallen, aber etliche konnten durch privates Engagement gerettet werden. An einem davon fuhren wir direkt mit dem Bus vorbei. An der Eider ging es weiter entlang, mit 188 Kilometern der längste Fluss Schleswig-Holsteins. Sie entspringt 8 Kilometer vor der Ostee und um eine Verbindung zwischen Nord- und Ostsee zu haben wurde vor ca. 400 Jahren der Eiderkanal gebaut. Hier an der Nordsee mündet die Eider schließlich und wird zu einem mächtigen Strom. Durch die Küstenschutzmaßnahmen wurden die regelmäßigen Überschwemmungen verhindert und so entstand ein einmaliges Naturschutzgebiet, nicht nur für Wasservögel. Durch eines davon- das Katinger Watt- fahren wir und sehen bereits die Klimadeiche, die zum wohl bekanntesten Bauwerk des Küstenschutzes führen: zum
Eider-Sperrwerk.
Von 1967-1973 erbaut schützt es seitdem vor den Sturmfluten der Nordsee genauso wie vor dem Hochwasser der Eider. Um den Schiffsverkehr zwischen Eider und Nordsee aufrecht zu erhalten wurde eine Schleuse eingebaut und die Straße kann geöffnet werden, um die Schiffe passieren lassen zu können. Wir sind von den Fluttoren beeindruckt, fast 50 Meter breit lassen sie heute die Flut der Nordsee in die Eider strömen. Natürlich steigen wir auch hinauf und erfahren von den vielen Reparaturen, die hier ständig nötig sind. Beim Bau hatte man alles berücksichtigt, nur die Kraft des Mondes nicht. Und so überlegt man tatsächlich, ob nicht ein neues Bauwerk nötig wird. Zurück geht es wieder durch das Katinger Watt. Hier sehen wir viele Nonnengänse, auch Weisswangengänse genannt. Ihnen gefällt es hier so gut, dass sie im Winter nicht mehr nach Frankreich zum überwintern fliegen. Das gibt auch Probleme mit den Landwirten, die bislang problemlos ihr Wintergetreide aussäen konnten- nun ist es ein begehrtes Futter für die Gänse. Wir passieren Tönning. einst eine wichtige Hafenstadt bis der Nord-OStsee-Kanal gebaut wurde, dann verlor es seine Bedeutung. In der hiesigen Kirche findet man ein ganz besonderes Altarbild: Jürgen Ouvens schuf es, ein Schüler Rembrandts. Unser nächstes Ziel heißt
St. Peter Ording.
Eigentlich besteht die Gemeinde aus verschiedenen Orten. In St. Peter Bad halten wir. 12 Kilometer Strand locken viele Touristen hierher. Und natürlich möchten auch wir die einzigartige Dünenlandschaft erleben und über die Salzwiesen zum Meer laufen. Extra dafür wurden Stege angelegt, damit die urwüchsige Wiesenlandschaft nicht zerstört wird. Dafür zahlen wir gern den kleinen Obolus; genießen bei bestem Wetter Strand, Sonne, Wellen und Meeresrauschen. Wer wollte auch bei einem gemütlichen Bad in der Nordsee. Am frühen Nachmittag trafen wir uns und fuhren zu einem ganz besonderen Highlight:
zum Nordstrand zum Wattwandern.
Erst jetzt waren uns die Gezeiten dafür gnädig, die Ebbe setzt heute gegen 15 Uhr ein und so erreichen wir ca. 15.45 Uhr den Deich auf Nordstrand. Hier zogen sich jedoch dunkelste Gewitterwolken zusammen und ein Grollen kündigte das nahe Unwetter an. Hatten wir gehofft, davon verschont zu werden, so wurden wir nun eines besseren belehrt. Also hieß es wieder Schuhe anziehen und leider kein Ausflug ins Watt. Dafür schauten wir uns den Hafen in Strucklahnungshorn an und fuhren zur Altkatholischen Kirche. Zufällig war Pfarrer Schmidt hier und so erzählte er uns von der Geschichte und Besonderheit der Kirche und ihrer Gemeinde. In strömendem Regen ging es zurück zum Bus. Das Unwetter begleitete uns noch ein ganzes Stück auf unserer Fahrt nach Husum und wir waren froh, im sicheren und warmen Bus sitzen zu können. Wir verabschiedeten uns von Hilke, die uns die zwei Tage hier begleitet hat und dankten ihr herzlich. Zurück am Thomas Hotel in Husum übernahm Maik mit unserem Bus die Transfere zum Hotel Osterkrug und zurück zum Abendessen, so dass wir gemeinsam den Tag bei einem leckeren Essen ausklingen lassen konnten. Wie immer meinte es die Küche des Hotels ausgesprochen gut mit uns. Auch das Wetter meinte es wieder besser mit uns und zum Sonnenuntergang gab es tolle Fotos.


Samstag, der 07. August 2021 – Hallig Hooge

Der Samstag gehört der Königin der Halligen:
Hallig Hooge.
Wir fahren ab Strucklahnungshörn auf Nordstrand mit der MS "Adler Express". Und da ist der Name auch Programm. Die Bordmotore mit 2 x 1500 PS schießen pro Sekunde 6000 Liter Wasser durch und sorgen dafür, dass es tatsächlich eine Express- Überfahrt wird. Und so geht es vorbei an kleinen und großen Halligen. Das sind flache Inseln im Meer. Da sie kein Deich schützt werden sie regelmäßig überflutet. Deshalb stehen die Gebäude auf sogenannten Warften, künstlichen Aufschüttungen, die vor den Fluten schützen. Vorbei geht es an der kleinen Hallig Südfall, an der Hamburger Hallig, die über einen Damm mit dem Festland verbunden ist, an Nordstrandischmoor und der Insel Pellworm. Auf der kleinsten der Hallige- Habel- gibt es weder fließend Wasser noch Strom, sie gehört den Vogelbeobachtern. Angekommen auf Hooge können wir uns individuell umsehen. Einige nehmen den Kutschen-Express (mit 2 PS) und lassen sich komfortabel zu den Warften fahren, andere erkunden die Hallig zu Fuss oder leihen sich ein Rad aus. Auf der größten Warft-
der Hanswarft
- kann man sich im Sturmflutkino von der Macht des Wassers eindrucksvoll überzeugen lassen, der Königspesel (heißt so, weil hier der dänische König übernachtete bei einer Flut) lädt ein, das Leben und die Bedingungen auf einer Hallig kennenzulernen, die Schutzstation Wattenmeer informiert über die Besonderheiten, die Galerie hat eine einzigartige Sammlung: Schuhe, angeschwemmt auf der Hallig, Cafes und Imbiß laden zur Pause ein. Wer möchte spaziert oder fährt zur
Kirchwarft.
Hier steht die St. Johanniskirche. Sie erzählt von den großen Fluten, in denen Hunderte ertranken, Häuser und Kirchen zerstört wurden. Was das Wasser wieder hergab wurde gesammelt und wiederverwendet. So stammen Taufbecken und Kanzel aus der in der großen Mandrenke 1634 zerstörten Osterwohlder Kirche. Umgeben ist die Kirche von einem Friedhof, dessen Grabsteine ebenfalls interessante Geschichten erzählen. Auf der
Backenswarft
schließlich läßt es sich im Friesenpesel nochmal genussvoll schlemmen, hier sind die Wände mit flämischen Fliesen geschmückt und alles erstrahlt in weiß-blau. Am frühen Nachmittag treffen wir uns alle wieder am Anleger und es geht mit der Express-Fähre zurück nach Struecklahnungshorn auf Nordstrand. Da die Insel über den Autodamm mit dem Festland verbunden ist gelangen wir rasch wieder zurück nach Husum. Nicht jedoch, ohne vorher an den
Sieben Flaggen
einen Zwischen-Stopp einzulegen. Hier am Beginn des Autodamms steht mit der Skulptur von Tom Müllers ein Zeichen für die 7 Köge von Nordstrand. Durch das Eindeichen rang man dem Meer Land ab und schützte sich vor den Fluten. So stehen die 7 Flaggen für das Leben am Meer. Wir nutzen die Gelegenheit für eine echte nordfriesische Spezialität: einen Pharisäer. Der besteht aus einem ordentlichen Schuss Rum, Kaffee und einer Sahnehaube. Diese sollte einstmals bei der Feier einer Kindstaufe einem gegen den Alkohol eifernden Pfarrer den Duft des Rums verstecken. Als er es aber doch bemerkte soll er ausgerufen haben: Oh ihr Pharisäer! Ein letzter Blick über den Koog und das Meer und dann ging es zurück nach Husum. Viele nutzten den freien Nachmittag zu einem Besuch des
Kunsthandwerker-Marktes
im Zentrum von Husum, schlenderten durch die Stände oder kosteten regionale Spezialitäten. Am Abend trafen wir uns zum Abendessen im Thomas Hotel und ließen uns nochmals von der Küche des Hauses verwöhnen.


Sonntag, der 08. August 2021 – Rückfahrt nach Hause

Am frühen Morgen verabschieden wir uns von Husum. Der Hafen zeigt sich bei Ebbe und die Sonne schafft es kaum durch den dichten Nebel. Wir lassen uns zum Frühstück noch einmal verwöhnen und verabschieden uns dann vom Thomas Hotel Husum, auch die Crew winkt uns nach und formt Herzen mit den Händen. Wir haben uns sehr wohl gefühlt hier. Einige Gäste genießen dies einige Tage länger, sie bleiben noch hier. Als Überraschung fahren wir noch einem zum Dockskoog. Hier am Deich verabschieden wir uns endgültig von der Nordsse und "versüssen" das mit einem kräftigen Schluck aus den bekannten kleinen Fläschchen. :-) Nun aber begeben uns auf die Reise Richtung Süden- und kämpfen uns durch z.T. dichten Nebel. Das erzeugt eine gleichsam mystische Stimmung und wir lassen uns gern davon verzaubern. Unser Busfahrer Maik wählt eine relativ staufreie Route und so können wir unsere Kaffeepause an den Landungsbrücken in Hamburg verbringen. Leider ist aus dem Nebel hier ein grauer Nieselregen geworden, aber das stört uns nicht weiter. Mit den obligatorischen Pausen und einer Mittagsversorgung vom Bordservice errichen wir schließlich pünktlich unsere Ausstiegsorte. Am Ausstieg Döbeln Nord dann ein tolles Naturschauspiel: ein riesiger Schwarm Stare fliegt über uns hinweg und vollführt wahre Flugwunder in der Luft. Am Dresdner Flughafen verabschieden wir uns von den letzten Gästen und wünschen eine gute Heimreise.


Schlusswort

Damit verabschiede auch ich mich von Ihnen, liebe Gäste. Ich habe es sehr genossen, Sie auf dieser Reise begleiten zu dürfen und war sehr gern für Sie da. Ich wünsche Ihnen alles Gute, bleiben Sie gesund und behalten Sie Ihren Optimismus für weitere Reisen.
Herzliche Grüße
Ihre Marlies Thrum

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