Reisebericht: Rundreise Nordfriesland – Wattenmeer und Nordseeküste

Voller Erwartung stiegen die ersten Gäste in Dresden ,in den schönen Bus, von Bauer - Reisen, gefahren vom Chef selbst, der uns die gesamte Reise begleiten wird. Unsere Fahrt führte uns an Leipzig und Potzdam vorbei und sogar quer durch Hamburg. Am frühen Nachmittag erreichten wir unser Ziel in Husum, das Hotel "Thomas",wo wir schon erwartet wurden. Das Wetter lud einfach zum ersten Bummel ein und so wurde das erste Stück Friesentorte probiert. Zum Abendessen, welches immer hervorragend war, trafen wir auch die Gäste, die die Eigenanreise genutzt hatten. Unsere Gruppe war nun komplett.

Der heutige Tag war" Busfrei"und nach der langen Fahrt von gestern - sehr angenehm. Die Stadtführerin, Jutta, holte uns direkt vom Hotel ab. Zuerst schauten wir am Schifffahrtsmuseum rein. Es befand sich direkt neben unserem Hotel. Am Binnenhafen erklärte sie uns die Gezeiten und warum jeder einen "Wasserkalender" haben sollte. Unser Spaziergang führte uns auch hinaus zum Fischreihafen, wo die Krabbenkutter ihren Liegeplatz haben. Wir schlenderten durch die kleinen, verwinkelten Gassen, vorbei an den typischen Backsteinhäusern und waren gespannt auf das "Theodor Sturm - Haus". Leider war dies am Montag geschlossen aber den Garten konnten wir besichtigen. Zu sehen gab es noch allerhand interessantes, rund um den Marktplatz. Am Tine- Brunnen vorbei, betraten wir die klassizistische Kirche St. Marien. Hier endete unser gemeinsamer Stadtrundgang. Im Anschluss spazierten wir durch den Schlosspark und machten einen Abstecher zum Schloss "vor"Husum.

Die Insel der "Schönen und Reichen" stand heute auf unserem Programm. Zuerst fuhren wir ,mit unserer örtlichen Reiseleiterin Fr.Erichsen, Richtung Dänemark. Hierbei erfuhren wir viel über Land und Leute. Über den Autodamm erreichten wir die Insel Römö und fuhren mit unserem Bus am breiten ,festgefahrenen Strand entlang. Ein kleiner Abstecher bevor wir in Havneby auf die Fähre nach Sylt setzten.Die Überfahrt dauerte ca.90 Min.und in List angekommen, hatten wir wieder festen Boden unterm Bus. Bei einer Rundfahrt sahen wir die einzigsten Wanderdünen Deutschlands.Jeder der hiesigen Orte punktet mit seinen Eigenheiten. Unser Ziel war Westerland, welches schon ein wenig großstädtisches Flair versprüht. Wir flanierten über die Friedrichstraße zur Promenade und schauten dem bunten Treiben, der Urlauber, zu. Hierbei bekamen wir die "steife Briese"der Insel zu spüren. Wir setzten unsere Fahrt nach Hörum, der südlichsten Spitze, fort. Hier soll Willi (eigentlich Wilhelmine) eine Seehunddame, im Hafenbecken wohnen. Ja, sie begrüßt uns tatsächlich. Nach einem kleinen Spaziergang geht es nach Westerland zurück. Dort fahren wir mit dem Bus, auf den Verladezug, der uns über den Hindenburgdamm, nach Niebüll bringt. Auf der Fahrt ins Hotel verarbeitet jeder, auf seine Weise, die Eindrücke der Insel, die sehr viel Unterschiede zu bieten hat.

Wir fahren nach Dagebüll und nehmen die Fähre zur Insel Föhr, auch "Friesische Karibik"genannt. Am Anleger, in Wyk, erwartet uns schon der Inselbus zur Rundfahrt. Er fährt uns an den wichtigsten Sehenswürdigkeiten ,der 16 Dörfer ehemaliger Kapitäne und Walfänger, vorbei. Hier gibt es, auf den Friedhöfen, nicht nur sprechende Grabsteine -wie in Nieblum, sondern auch Oterbaankins (kleine Zwerge) in Utersum. Sogar ein Weingut -Waalem_ mitten im Watt, gibt es auf der Insel zu sehen. Die Promenade in Wyk soll eine der Schönsten in Deutschland sein. Von hier aus hatten wir schon mal einen Blick zu den Halligen, die auch auf unseren Reiseplan stehen. Die Freizeit auf Föhr, gestaltete jeder Gast für, sich ganz individuell.Man konnte das Friesenmuseum besuchen, oder nahm eine Auszeit in Stadtpark, an der Holländer Windmühle und hörte dem geklapper der Störche zu.Reges Treiben herrschte jedoch an der Promenade, wo viele Cafes und Geschäfte lockten. Für die Rückfahrt trafen wir uns am Fähranleger und nach reichlich 45 Min. Fahrt legten wir in Dagebüll wieder an. Michael und sein Bus nahmen uns in Empfang.

Ein Tag mit viel Abwechslung erwartet uns heute. Zuerst geht es Richtung Nordstrand- zur Wattwanderung. Für die meisten Gäste "gewöhnungsbedürftig".Durch die Aufklärung, von Fr.Erichsen, werden tapfer die Schuhe am Strand abgestellt und es geht los. Das Watt ist doch etwas frisch aber wir bewegen uns ja. Im Schlamm sind viele Spuren der tierischen Wattbewohner zu beobachten.Die Füße werden abgespült und weiter geht es, per Bus, nach St.Peter Ording. Das Seebad hat eine eigene Schwefelquelle und liegt auf der Halbinsel Eiderstedt direkt am Meer. Dieses erreicht man über eine wellenförmig gebaute, hölzerne Seebrücke. Wir bummelten bis zur Promenade und ließen unseren Blick über die Sandlandschaft schweifen. Eine Fischmahlzeit war hier ein Muß. Danach führte uns unser Ausflug Richtung Tönning, Mündung der Eider.Hier konnten wir das gigantische Bauwerk -Eidersperrwerk -bestaunen. Auf der Fahrt dahin, erklärte uns Fr.Erichsen die Funktion und die komplizierte Planung im Vorfeld.Es mußte nicht nur auf die Gezeiten sondern auch die Mondanziehungskraft geachtet werden. Gleich nebenan haben sich die Möwen einen Platz zum Brüten gesucht. Das Vogelschutzgebiet Katinger Watt ist gleich hinterm Deich. Auf der Rückfahrt machten wir in Friedrichstadt halt. Durch seine Bauten und Kanäle als Holländer Städtchen bekannt zog uns in seinen Bann. Einige Gäste unternahmen eine Grachtenfahrt und einige Gäste erkundeten die Stadt, zwischen Treene und Eider, zu Fuß. Zeugnisse der glaubensflüchtigen Holländer findet man an den Türstöcken (Hausmarken mit Gewerkedarstellungen) oder auch in der Remonstranten- Kirche. Ein langer Tag ,mit viel Abwechslung ,geht zu Ende und wir freuen uns auf das leckere Abendessen im Hotel.

Heute eine weitere Insel - Helgoland. Wir fuhren bis Hafen Büsum. Dort wartete das Ausflugsschiff "Fanny Girl" auf uns. Bei schönstem Wetter genossen wir die dreistündige Überfahrt nach Helgoland. Dort angelant, wollten wir zuerst zur "langen Anna" auf dem Oberland. Dies erreichten wir mit Hilfe eines Fahrstuhls. Zu den Nistplätzen der Basstölpeln und Trottellummen führte uns ein Küstenrundweg. Dabei kamen wir immer wieder an der geschundenen Landschaft ,entstanden durch zahlreiche Bombardierungen und Sprenungen, vorbei.Von hier oben hatten wir einen tollen Blick über die Nordsee und die benachbarte Insel Düne. Die Zeit verflog viel zu schnell. Zurück im Unterland mischten wir uns unter die Urlauber und genossen die Leichtigkeit des Tages. Nach einer Tasse Kaffee (vielleicht ?an der Promenade) mußten wir zurück zum Schiff. Dies brachte uns, bei ruhiger See, zurück nach Büsum.
Einige Gäste wollten den Tag, ganz entspannt, in Husum verbringen . Zum Abendessen traf sich die gesamte Gruppe wieder um den Ausflug ,am letzten Tag, zu besprechen.

Hallig Hooge - Auszeit in einer anderen Welt. Von Strucklahnungshörn nahmen wir die MS "Adler Express" um, in der vorgegebenen Fahrrinne, die Hallige zu erreichen. Schon nach wenigen Kilometern grüßten die ersten Seehunde, von einer Sandbank.Unsere Fahrt dauerte 30 Min. Einige Gäste entschieden sich für die Pferdekutsche und die anderen Gäste bemühten die eigenen Füße. Die Sehenswürdigkeiten, wie Kirchwarft,Hanswarft schauten wir uns alle an. Zum längeren Verweilen lud die Hanswarft mit Sturmflutkino ,Museum oder Königspesel ein. Überall sah man satt blühende Weiden und grasende Tiere. Man kann sich gar nicht vorstellen , wie schwer das Leben bei Naturgewalten, hier draußen im Wattmeer sein kann. Es sind schon besondere Menschen, die sich hier ihre Heimat geschaffen haben.
Den Nachmittag können wir ganz nach unseren Wünschen in Husum gestalten. Am Abend verabschieden wir uns von den Gästen ,die ihre Rückfahrt allein planen.

Leider geht auch einmal die schönste Zeit in Nordfriesland zu Ende. Wir nehmen Abschied von der "grauen Stadt am Meer" (wie Theodor Sturm sie bezeichnete) Wir fanden sie nicht als grau , sondern vielseitig und bunt. Unsere Route, zurück in die Heimat, führte uns diesmal an Wismar und Schwerin vorbei.Ohne großartigen Stau erreichten wir Dresden.

Liebe Gäste , ich hoffe sie hatten eine schöne und erinnerungsvolle Zeit mit uns. Ein Dankeschön an die Crew des Hotel "Thomas" und an unseren Chauffeur Michael, der stets pünktlich, mit seinen PS, für uns bereit stand.
Bleiben Sie gesund und recht REISELUSTIG
Mit herzlichen Grüßen von Kerstin Veit