Reisebericht: Nordkap und Lofoten – Rundreise Skandinavien

06.06. – 19.06.2017, 14 Tage Rundreise nach Schweden, Finnland und Norwegen mit Stockholm – Rovaniemi – Lappland – Nordkap – Lofoten – Fjorde – Trondheim – Oslo


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Diese Reise verbindet alle Naturschönheiten Norwegens... Wir erlebten den nördlichsten Festlandpunkt Europas - das Nordkap, sowie das einmalige Naturschauspiel der Inselwelt der Lofoten! Mindestens einmal sollte man dies gesehen haben...
Ein Reisebericht von
Katrin Deutschbein
Katrin Deutschbein

1. Tag – Dienstag, 06.06.2017: Anreise nach Kiel (ab Dresden = 648 Bus–km)

Mit einigen Gästen starteten wir bereits am Dresdner Flughafen, über Döbeln ging es dann zum Leipziger Flughafen und in der Nähe von Berlin war unsere Gruppe vorerst mit 26 Gästen komplett. Die Route führte uns weiter in Richtung Hamburg und über die B404 bzw. die A21 gelangten wir letztendlich am frühen Nachmittag den Schwedenkai in Kiel. Wir hatten noch etwas Zeit und machten einen kleinen Spaziergang durch die Innenstadt von Kiel. Nachdem wir einen weiteren Gast direkt in Kiel begrüßt hatten, betraten wir pünktlich um 17 Uhr die Fähre der „Stena Germanica", welches insgesamt ca. 1.300 Personen fasst. Bereits 18 Uhr trafen wir uns alle wieder, um das Abendessen als Skandinavisches Buffet zu genießen - sogar die Getränke waren hier inklusive! Danach fielen die meisten von uns müde ins Bett. Einige unserer noch aktiven Gäste erlebten allerdings gegen Mitternacht die imposante Fahrt durch den Großen Belt - unsere Fähre fuhr hier schließlich durch eine 18 km lange Brücke, die Ost- und Westdänemark miteinander verbindet; das wach bleiben lohnte sich also!

2. Tag – Mittwoch, 07.06.2017: Göteborg – Stockholm (458 Bus–km)

Am nächsten Morgen erfreuten wir uns an der Einfahrt durch die Schären vor Göteborg! Weiter geht es dann mit unserem Bus - quer durch Göteborg und hinaus in die Landschaft des sommerlichen Südschwedens. Leider war der Wettergott vorerst nicht auf unserer Seite, denn es regnete. Natürlich legten wir auf unserer Route trotzdem interessante Pausen ein - so z. B. in der Nähe von Gränna am Vätternsee, bekannt für seine Zuckerstangen - in Schweden heißen diese „Polkagris". Eine gewisse Amalie Erikson eröffnete hier nämlich Mitte des 19. Jahrhunderts die erste Zuckerstangenbäckerei. Weiter ging es bis Linköping und von hier aus führte uns ein zusätzlicher Abstecher ins benachbarte Berg, am westlichen Ufer des Roxen-Sees an der Mündung des Göta-Kanals in diesen See, gelegen. Bekannt ist der Ort vor allem wegen seiner zahlreichen Schleusen (Bergs slussar). Die Schleusen des Göta-Kanals sind beliebte Ausflugsziele und jede Schleusung ist ein wahrhaft sehenswertes Schauspiel! Die hiesige Anlage umfasst sieben Schleusen und danach zwei weitere Doppelschleusen - echt sehenswert, wie die Schiffe den Höhenunterschied von 18,8 Metern überwinden! Von hier waren es nun nur noch knapp 200 Kilometer bis in die schwedische Hauptstadt Stockholm! Gegen 18.30 Uhr erreichten wir schließlich unser Hotel in der Nähe des Stockholmer Messegeländes. Hier begrüßen wir nunmehr auch unsere acht Fluggäste, die fortan unsere Reisegruppe komplettierten.

3. Tag – Donnerstag, 08.06.2017: Stockholm – Sundsvall (416 Bus–km)

An diesem Vormittag erlebten wir den Charme der schwedischen Hauptstadt! „Venedig des Nordens", „Schwimmende Stadt", „Kleinste Großstadt bzw. größte Kleinstadt der Welt" - Stockholm hat viele Beinamen! Einen Großteil ihrer Anziehungskraft bezieht die Metropole aus ihrer traumhaften Lage am Übergang vom Mälernsee zur Ostsee. Die älteren Stadtviertel verteilen sich auf 14 Inseln, charakterisiert durch zahlreiche historische Gebäude mit Kupferdächern und goldüberzogenen Turmhauben. Auch ein Besuch im weltberühmten Vasa-Museum durfte bei unserem Aufenthalt nicht fehlen! Die „Vasa" ist nämlich ein recht außergewöhnlicher Schatz und das weltweit einzige aus dem 17. Jahrhundert erhaltene Schiff. Man muss sich allerdings trotzdem vorstellen, dass es aber immer noch zu über 95 Prozent aus Originalteilen besteht - gigantisch! Das ehemalige Kriegsschiff „Vasa" sank übrigens im Jahre 1628 auf seiner Jungfern-Fahrt mitten in Stockholm und wurde 333 Jahre später, im Jahre 1961, geborgen. Die Restaurierungsarbeiten, während derer das Schiff Schritt für Schritt, sorgfältig und mit viel Liebe zum Detail nahezu wieder in seinen Originalzustand versetzt wurde, dauerten fast ein halbes Jahrhundert an - es wurde zum „Größten Puzzle der Welt". Anhand der aus dem Dach des eigens errichteten Museums ragenden Takelage lässt sich die ursprüngliche Höhe der Masten ablesen. Das Vasa-Museum ist heute das meistbesuchte Museum Schwedens. Die verschiedenen Ausstellungen rund um das Schiff gewähren einen Einblick in das Leben an Bord. Nicht verpassen durften wir auch die interessante Filmvorführung über die Vasa in deutscher Sprache! Schade, die schöne Zeit in der schwedischen Metropole war gegen Mittag auch schon wieder vorüber! Die Europastraße 4 führte uns weiter entlang der schwedischen Ostseeküste in Richtung Norden und über Uppsala gelangten wir am Abend zur Zwischenübernachtung nach Sundsvall. Gewaltige Betriebe der Holzverarbeitung und der Papierindustrie prägen hier die Umgebung.

4. Tag – Freitag, 09.06.2017: Hohe Küste – Luleå (552 Bus–km)

Gut gestärkt vom reichhaltigen Frühstück starteten wir mit frischen Kräften weiter nordwärts. Der Himmel über Sundsvall war wolkenverhangen, aber Petrus meinte es im Laufe des Tages schließlich besser mit uns und so stand einem Aufenthalt an der imposanten Högakustenbron, einer 1997 eröffneten Hängebrücke über den Fluss Ångermanälven, nichts mehr im Wege. Im weiteren Fahrtverlauf statteten wir am Mittag der ehemaligen Eisenhütte „Olofsfors Bruk" einen Besuch ab. Diese wurde bereits Mitte des 18. Jahrhunderts gegründet und zwar in der Nähe von drei Wasserläufen, die genug Strömung hatten, um Maschinen anzutreiben. Bei der Weiterfahrt entlang der Hohen Küste ging es durch bizarre Felsenlandschaften, durch Wälder und über Flüsse, vorbei an kleinen Dörfern mit ihren Kirchen und den daneben extra stehenden Glockentürmen. Am Nachmittag erreichten wir das Kirchendorf Lövanger und besichtigen die historischen Häuschen und die Kirche. Später hielten wir noch am Leuchtturm bei Jävre, bevor wir am Abend in der Stadt Luleá, die durch ihren Erzverladehafen bekannt ist, ankamen. Noch zu später Stunde saßen oder spazierten wir in hellem Sonnenschein an der schönen Ufermagistrale der Stadt!

5. Tag – Samstag, 10.06.2017: Rovaniemi – Saariselkä (536 Bus–km)

Ein kurzer außerplanmäßiger Abstecher führte uns gleich am Morgen nach Luleá Gammelstad mit seiner Kirche, den 424 Holzhäusern und insgesamt 555 einzelnen Räumen - es ist das größte und am besten bewahrte Beispiel eines Kirchendorfs in Schweden. Kirchendörfer, die es übrigens nur in Nordskandinavien gibt, entstanden aufgrund der enormen Größe der Pfarreien und der schwierigen, geografischen Verhältnisse und Wetterbedingungen - Faktoren, die den Kirchgang zu einer enormen Unternehmung machten. Die Lösung war ganz einfach - man baute ein Dorf um die Kirche, in dem man übernachten, andere Gemeindemitglieder treffen und an den wöchentlichen Messen und Kirchenfeierlichkeiten teilnehmen konnte. Die roten Häuschen wurden in ihrer ursprünglichen Nutzung bis in die 1950er Jahre genutzt. Jetzt ist das auf der UNESCO-Weltkulturerbeliste stehende Dorf eine lebende Gemeinde und ein Freilichtmuseum. Einige der Häuschen dienen nach wie vor bei größeren kirchlichen Feierlichkeiten als Unterkünfte für die Kirchgänger. Bei der weiteren Fahrt durch Wälder mit zahllosen Mooren, Seen und Flüssen genossen wir das tolle Wetter! Bereits am Mittag überschritten wir bei Haparanda die schwedisch-finnischen Grenze und das bedeutete auch, unsere Uhren eine Stunde vor zu stellen! Von hier aus ging es weiter in den Norden hinauf. Schließlich trafen wir bei Rovaniemi auf den Nördlichen Polarkreis und das Weihnachtsmanndorf. Dies war für uns eine willkommene Gelegenheit, um mit einem, von Eberhardt TRAVEL spendierten Glas Schnaps, auf die Polarkreis-Überquerung anzustoßen - na dann Prost...! Außerdem zauberten wir mit Weihnachtsdekoration, -musik, -geschichten bzw. „hauseigenen" Spekulatius-Keksen etwas Weihnachtsstimmung in den Bus - gar nicht so einfach bei sommerlichen Temperaturen um die 20 Grad! Der weiterhin wald- und seenreichen Landschaft folgten wir am Nachmittag weiter bis Saariselkä, wo wir im Lapland-Hotel unser heutiges Nachtlager aufschlugen. Wir hatten bei dieser Fahrt bisher noch kein Rentier gesehen, aber heute liefen sie uns prompt über den Weg!

6. Tag – Sonntag, 11.06.2017: Inari – Karasjok – Honningsvåg – Nordkap (500 Bus–km)

Nach einem stärkenden Frühstück gelangten wir zunächst auf den 438 Meter hohen Kaunispää, den Hausberg Saariselkäs - die 360-Grad-Aussicht über die Weiten Lapplands war einfach einmalig und wunderschön! Weiter ging es hinein in die Tundra Finnlands! Mitten darin die Wälder um den riesigen Inarisee, dem größten See Finnlands. Schließlich fuhren wir zur Bärenhöhle weiter. Ganz unsportlich sollte man nicht sein, wenn man den Bärenhöhlenstein besichtigen will. Zunächst gilt es die 284 Treppenstufen zu dem riesigen Findling hinaufzusteigen und dann durch die relativ kleine Öffnung in sein Inneres - die Bärenhöhle - hineinzukriechen. Diese ist dann aber überraschend geräumig und sieht teilweise aus wie ein Schweizer Käse - der Fels ist von Löchern übersät. Spannend und interessant zugleich! Wer noch nicht erschöpft war, kraxelte weitere 186 Treppenstufen den Hang hinauf. Von oben hatte man eine schöne Aussicht über die lappländische Landschaft und am Horizont war sogar der berühmte Inari-See zu sehen! Um den Bärenhöhlenstein ranken sich natürlich einige Legenden. Angeblich wurde er 1930 von einem Bärenjäger entdeckt, der in der Nacht vor einem Unwetter Schutz suchte. Erst am nächsten Morgen soll er bemerkt haben, dass er die Nacht gemeinsam mit einem schlafenden Bären in der Höhle verbracht hatte. Ob er den Bären dann erschossen hat oder nicht, darüber gibt es unterschiedliche Ansichten. Gegen Mittag überschritten wir die finnisch-norwegische Grenze und über die Sami-Hauptstadt Karasjok und entlang des Lakselven-Flusses bzw. des Porsangerfjordes gelangten wir in den äußersten Norden Norwegens. Am Nachmittag passierten wir den 6,8 Kilometer langen Nordkap-Tunnel, der seit seiner Eröffnung am 15. Juni 1999 die Insel Magerøya mit dem Festland verbindet. Er ist gleichzeitig der nördlichste Unterseetunnel der Welt und der tiefste Punkt liegt immerhin 212 Meter unter dem Meeresspiegel! Das „Scandic Hotel" in Honningsvåg erwartete uns bereits und wir nutzten den Nachmittag, um uns für einen langen Abend zu rüsten! Nach dem Abendessen, also gegen 21 Uhr, startete unser Bus zum Nordkap - jetzt mit einem litauischen Buschauffeur (Viktor) vom Nordkap-Service, denn unser Buschauffeur Andreas musste die gesetzlich vorgeschriebenen Lenk- und Ruhezeiten einhalten! Wir erreichten die Hochfläche der Insel Magerøya und die in das Felsgestein hinein gebaute Nordkaphalle, wo uns eine Vielfalt interessanter Erlebnisse erwartete! Ein spektakulärer Panoramafilm nahm uns auf eine Reise durch die vier Jahreszeiten mit, in eine Landschaft voller Kontraste, Licht und überwältigender Natur. Historische Ausstellungen und die künstlerisch ausgeschmückte Johanneskapelle rundeten das Angebot ab! Der Himmel hielt sich zwar größtenteils wolkenverhangen, aber ab und an hatte der Wettergott ein Einsehen mit uns und wir erlebten die Mitternachtssonne! Die Sonne schien, die Buchten spiegelten das Licht und wir fotografierten das Nordkaphorn. Jeder hatte sein eigenes Glückserlebnisund alle Gäste erhielten später noch ihr persönliches Nordkap-Diplom zur Erinnerung an dieses großartige Erlebnis! Begeistert kehrten wir nach Mitternacht ins Hotel zurück.

7. Tag – Montag, 12.06.2017: Alta – Oteren (530 Bus–km)

Der Fahrt führte uns an diesem Reisetag nach Oteren, dem reizvollen Ort in den Lyngen-Alpen. Bezaubernde Landschaften erwarteten uns - wechselnde Formen und Farben der Berge, der Fjells und der Fjorde, wilde Bergflüsse und stille Buchten... Ein Höhepunkt des Tages war die geführte Besichtigung im Alta-Museum, welches auf seinem Außengelände die seit 1985 zum UNESCO-Weltkulturerbe gehörenden grandiosen Felszeichnungen aus der Steinzeit beherbergt. Die ca. 6000 Felszeichnungen sind zwischen 2.000 und 6.200 Jahren alt und wurden 1973 entdeckt. Am Abend machten wir es uns dann am Kamin des Hotels „Welcome Inn Lyngskroa" so richtig gemütlich und genossen ein überaus leckeres Drei-Gänge-Menü. Die Gegend wirkte zwar recht einsam (unser Hotel war das einzige weit und breit), aber hier wurde Gastfreundschaft immerhin noch groß geschrieben und das tat uns allen sehr gut!

8. Tag – Dienstag, 13.06.2017: Vesterålen – Hurtigrute – Svolvær (418 Bus–km)

Traumhaft auch der heutige Morgen und in bester Stimmung reisten wir somit weiter. Wir fuhren am Balsfjord vorbei, dann weiter durch die Berge und über die Fjelle von Troms... und gegenüber von Narvik am Ofotfjord entlang. Nach der Überquerung der Tjeldsundbrücke kamen wir auf den Vesterålen, einer überaus facettenreichen Inselgruppe, an. Die Landschaftsvielfalt reicht hier von ruhigen, friedlichen Stränden, Wiesen und Weiden bis zu zerklüfteten alpinen Höhenzügen, dramatischen Fjorden und uriger Wildnis. Unser Bus brachte uns zum Hurtigruten-Kai in Stokmarknes, dem Ausgangspunkt unserer Mini-Kreuzfahrt auf einem der Postschiffe! In diesem idyllischen Dorf gründete Richard With übrigens vor mehr als 120 Jahren die erste Hurtigruten-Reederei! Unser Schiff, die MS „Nordnorge", fährt seit 1997 in der Hurtigruten-Flotte. Wer Norwegen hautnah erleben will, der sollte unbedingt die Hurtigruten kennenlernen. Es handelt sich dabei um die traditionelle norwegische Postschifflinie, über die seit Ende des 19. Jahrhunderts die Ortschaften der westlichen Küste Norwegens, die etwa 2.700 Kilometer umfasst, miteinander verbunden werden. Zwischen Bergen und Kirkenes kreuzen hier Passagier-, Fracht- und Kreuzfahrtschiffe. Diese Strecke bietet somit eine einmalige Gelegenheit, die gesamte Westküste Norwegens mit all ihren Naturschönheiten kennenzulernen. Fjorde, raue und liebliche Landschaften und die Gastfreundschaft der Menschen machen Hurtigruten heute zu einer echten Touristenattraktion und was einst aus der Not heraus geboren wurde, nämlich auch abgelegene nördliche Landesteile mit dem klimatisch begünstigten Süden zu verbinden, ist inzwischen eine Sehenswürdigkeit. Natürlich erlebten wir auf unserer knapp 4-stündigen Fahrt nur eine kleine Etappe dieser eigentlich 12-tägigen Reise, aber immerhin hat man dadurch einen Eindruck von der sogenannten „Schönsten Seereise der Welt". Der Höhepunkt dieser Hurtigruten-Etappe war die schöne Fahrt durch den Raftsund, hinein in den engen Trollfjord - inzwischen begleitet von herrlichem Sonnenschein! Unser Buschauffeur Andreas erwartete uns am frühen Abend in Svolvær, dem Hauptort der Lofoten. Die Lofoten sind ein weiteres und echtes Highlight dieser Reise! Das zeigt sich sofort, als wir in Svolvær wieder in unseren Reisebus steigen und über die Inselgruppe zur Übernachtung zu den Rorbuhütten von Mortsund fahren. Entlang der Küste Nordlands gibt es diese alten wiederhergerichteten ehemaligen Unterkünfte der Fischer zu mieten und eine Übernachtung hier ist etwas ganz Besonderes. Die Hütten dienten den Fischern ursprünglich als Behausung während längerer Fangperioden. Heute werden die gut ausgestatteten und restaurierten Hütten nur noch für Urlaub und Freizeit genutzt. Bei der Restaurierung legt man Wert auf die Erhaltung des ursprünglichen Gebäudes und kombiniert gleichzeitig Tradition mit den Annehmlichkeiten der heutigen Zeit. Das „Statles Rorbu- og Konferansesenter AS" liegt im idyllischen Mortsund, einem kleinen Fischerdorf, und genau hier, mitten im Herzen der Lofoten, verbrachten wir zwei Nächte.

9. Tag – Mittwoch, 14.06.2017: Lofoten–Rundfahrt (210 Bus–km)

Wir ließen den neuen Tag mal etwas geruhsamer angehen. An diesem Morgen wachten wir auf, gingen nach draußen und standen in einem Natur-Idyll - türkisblaues Meer und kleine Fische, die sich um die Pfähle der Hütten tummelten... Ein gemütliches Frühstück und ganz entspannt begannen wir die Lofoten-Rundfahrt. Einen ersten Aufenthalt legten wir im kleinen Fischerdorf Nusfjord auf der Insel Flakstadøy, einer der Hauptinseln des Lofoten-Archipels, ein. Anschließend besuchten wir das Wikingermuseum in Borg, ein „Museum zum Anfassen". In Borg haben Archäologen 1983 ein Langhaus aus Wikingerzeiten entdeckt. Um den größten Fund aus dieser Zeit entstand ein Museum, in dem jedermann 1.000 Jahre zurück in die Vergangenheit reisen kann. Während einer interessanten und kurzweiligen Führung erfuhren wir beispielsweise wie sich die Vorfahren der heutigen Norweger ernährt haben und wie es auf ihren Festen zuging. Außerdem wurden wir mit leckerer Wikingersuppe (Lamm) verwöhnt!
Gut gestärkt ging es schließlich in Richtung Svolvær weiter und ein kurzer Aufenthalt an der als „Lofot-Kathedrale" bekannte Kirche Vågan durfte natürlich nicht fehlen. Es handelt sich hier um eine aus Holz gebaute Kreuzkirche im neugotischen Stil. Sie wurde von Architekt Carl Julius Bergstrøm entworfen und im Oktober 1898 eingeweiht. Dieses Gotteshaus mit 1.200 Sitzplätzen löste die zu klein gewordene Kirche aus dem Jahr 1798 ab und ist der größte Holzbau nördlich von Trondheim. Abschließend gelangten wir in den Hauptort der Lofoten, Svolvær, am malerischen Vestfjord gelegen. Wir bummelten durch den Ort, in dem jahrhundertealte Seefahrertraditionen bewahrt wurden. Die umliegenden Inseln, steil aufragenden Berge, schönen Strände und geschützten Buchten sind die perfekte Kulisse für eine Vielzahl aufregender Aktivitäten! Zurück in Mortsund, erwartete uns noch vor dem Abendessen Brigitte, eine überaus sympathische Mitarbeiterin des Statles Rorbusenter, mit einem informativen und lustigen Vortrag über die Kabeljau-Fischerei, den Lebertran und das Leben auf den Lofoten. Sogar eine Verkostung durfte dabei nicht fehlen!

10. Tag – Donnerstag, 15.06.2017: Lofoten – Bodø – Mo i Rana (305 Bus–km)

Bevor wir heute leider schon wieder Abschied von der Inselgruppe der Lofoten nehmen mussten, fuhren wir noch in den westlichen Teil des Archipels. Auf den Lofoten stehen immerhin viele sehenswerte Kirchen, in denen nicht nur Gottesdienste stattfinden, sondern die auch die Kultur und Geschichte der Inselgruppe widerspiegeln - so beispielsweise die hübsche Kirche in Flakstad. Diese wurde 1780 erbaut und ist somit die zweitälteste Kirche auf den Lofoten. Flakstad war damals jedoch schon lange Zeit Kirchort. Die erste dortige Kirche wurde im 18. Jahrhundert durch einen Sturm zerstört und die neue Kirche wurde dann um die Reste der alten Kirche herumgebaut, damit auch in der Bauzeit Gottesdienste möglich waren. Das Holz für diese Kreuzkirche stammt aus Russland, es war im Rahmen des so genannten Pomorhandels gegen Stockfisch eingetauscht worden. Abschließend besuchten wir einen der herrlichen Sandstrände von Ramberg und weiter westwärts erreichten wir den über mehrere Inseln verteilten Ort Reine - er gilt als einer der Schönsten auf den Lofoten und ist wahrhaftig ein Traum, von dem sich auch viele Künstler inspirieren ließen! In Moskenes verließen wir die Lofoten und nach einer knapp 4-stündigen Fährüberfahrt erreichten wir Bodø. Weiter geht es über das Saltfjell mit dem norwegischen Polarkreiszentrum und wieder hinab nach Mo i Rana. Hier nahm uns das Scandic-Hotel „Meyergården" auf und bot uns ein gutes Nachtlager.

11. Tag – Freitag, 16.06.2017: Fjordland – Steinkjer (421 Bus–km)

Heute fuhren wir durch das sagenumwobene Helgeland - mit der gewaltigen Helgelandbrücke und mit dem prägnanten Bergmassiv der „Sieben Schwestern"! Drei Fähren brachten uns über die Fjorde des Helgelandes, bevor es am Nachmittag durch die Berge, entlang der Fjorde und Seen Nord-Trøndelags ging. Schließlich, vorbei am Snåsa-See, fuhren wir am Abend nach Steinkjer, der Handelsstadt am Beitstadfjord, einem Seitenarm am Ende des Trondheimfjords. Im „Best Western Hotel Tingvold Park" wurden wir herzlich aufgenommen und verköstigt.

12. Tag – Samstag, 17.06.2017: Trondheim – Dovrefjell – Hamar (542 Bus–km)

Den Vormittag verbrachten wir in Trondheim, der schönen Stadt am Trondheimfjord - mit seinem Markt, dem Stiftsgården, mit der Speicherstadt, der Roten Brücke am Nidelv und mit dem Dom, wo die norwegischen Könige gekrönt, aber auch beigesetzt wurden! Danach wieder Landschaft pur - wieder anders - das Wintersportzentrum Oppdal, das Dovrefjell und das Gudbrandsdal mit der Stabkirche von Ringebu. Schließlich am Abend die Olympiastadt Lillehammer mit den gewaltigen Sprungschanzen und Hamar am Mjøsasee, dem größten norwegischen Binnensee. Hier, im Scandic-Hotel Ringsaker, verbrachten wir die letzte Nacht auf norwegischem Boden.

13. Tag – Sonntag, 18.06.2017: Oslo – Göteborg (455 Bus–km)

Zunächst ging es am Vormittag zu einem Kurzbesuch ins Zentrum Oslos, der Hauptstadt Norwegens. Während einer 2-stündigen Stadtführung lernten wir die wichtigsten Sehenswürdigkeiten kennen. Wir sahen unter anderem das Neue Opernhaus, das seit April 2008 die Spielstätte der Norwegischen Oper ist und auf dessen Dach man spazieren gehen kann. Des Weiteren fuhren wir am Königlichen Palast vorbei und besuchten den berühmten Vigeland-Park, das unbestrittene Highlight unseres Oslo-Aufenthaltes. Der bekannte norwegische Künstler Gustav Vigeland hat hier Beeindruckendes geschaffen und schon beim Betreten des berühmten Skulpturenparktes ist man für den ersten Moment einfach nur sprachlos vor Staunen! Vigeland hat sich immerhin in Oslo den Traum vieler Künstler erfüllt - er hat ein großartiges Gesamtkunstwerk geschaffen und die in Skulpturen dargestellten Menschen und Tiere sind so lebensecht, so voller Bewegung und Emotion, dass man meint, sie atmen zu sehen - wirklich einzigartig! Noch ein kurzer Fotostopp an der berühmten Holmenkollen-Schanze und schon ging es zurück in die Innenstadt. Anschließend mussten wir uns leider auch schon von unseren acht Fluggästen am Bahnhof in Oslo verabschieden, welche den Hochgeschwindigkeitszug „Flytoget" zum nördlich von Oslo gelegenen Flughafen in Gardermoen nutzten. Mit der Bus-Gruppe hieß es dann gegen Mittag „Abschied" von Norwegen, denn das südschwedische Göteborg war unser Ziel und weitere 300 Kilometer lagen vor uns! In Göteborg erwartete uns dann bereits am Nachmittag die Fähre der „Stena Scandinavica", die heute bereits gegen 17.45 Uhr ablegte und die 437 Kilometer lange Seereise bis Kiel begann. Ein leckeres Abendbuffet auf der Fähre und nette Gespräche rundeten diesen Abschiedsabend ab!

14. Tag – Montag, 19.06.2017: Heimreise (bis Dresden = 648 Bus–km)

Unsere Fähre erreichte pünktlich gegen 9.15 Uhr den Hafen in Kiel und der letzte Tag unserer Traumreise brach nunmehr an. Von einem Gast mussten wir uns bereits direkt in Kiel verabschieden und über Berlin und Leipzig erreichten wir gegen 18 Uhr den Dresdner Flughafen, den Ausgangspunkt unserer Reise - eine tolle Reise mit fantastischen Eindrücken ging hier zu Ende. Der Abschied war sehr herzlich, denn 14 Reisetage mit gemeinsamen Erlebnissen verbinden schon irgendwie...
Für unsere Statistiker sei angemerkt:
Mit unserem Bus haben wir auf dieser Reise (ab/an Göteborg) insgesamt 5.343 Kilometer zurückgelegt. Fährstrecke Kiel - Göteborg - Kiel = 874 km auf See!
Unsere Fluggäste haben ab Stockholm/an Oslo insgesamt 4.585 Kilometer im Bus verbracht.
Während unseres Skandinavien-Aufenthaltes konnten wir interessante Erfahrungen machen und jeder hatte ganz sicher seine persönlichen Höhepunkte auf dieser aufregenden Reise. Es gibt ganz sicher Gäste, die sich in diese Landschaft im Norden Europas verliebt haben und vielleicht doch irgendwann zurückkommen!
Ein Dank gilt auch unserem souveränen Buschauffeur Andreas, der uns jederzeit sicher gefahren hat!
Ich wünsche allen Mitreisenden an dieser Stelle nochmals alles Gute, Gesundheit, Glück und weiterhin viel Reiselust. Es hat Spaß gemacht mit Ihnen und ich freue mich auf ein Wiedersehen! Bis zum nächsten Mal!
Ihre Reiseleiterin Katrin Deutschbein


EPILOG:



Streiflichter der Reise nach Skandinavien

von Gerlinde und Ulrich Henke
Die Katrin unsre Reise leitet.
Den Blick auf Skandinavien sie weitet.
Gesehen haben wir ganz viel.
Gestartet sind wir ja von Kiel.
Mit Stena Line Germanica
vom Schwedenkay nach Göteborg
verbrachten wir in tiefem Schlaf
die Nacht - bis zur Rettungsansag'.
Schon neun Uhr dreißig ging es weiter
am Mittwoch im Regen. Alles heiter!
Katrin bot uns die Würstchen an,
eh' wir in Stockholm kamen an.
In Berg zu halten, war genial:
Wir sahen die Schleusen des Götakanals.
Die Sonne dazu uns wieder schien.
Ach, ist die Welt und das Leben so clean.
O, wie ist sie wirklich ‚schee',
die heiße Schlacht am kalten Buffett,
wenn so viele Menschen sich drängen,
um das Essen rein zu zwängen.
Die Vasa wird bestaunt, betrachtet.
Ihr Leben ward nur kurz beachtet.
Technische Fehler sind wirklich blöd,
wenn dadurch solch ein Unglück entsteht.
In Sundsval war ein gutes Quartier.
Die Stadtarchitektur vom Feinsten hier!
Die neue Brücke der A 4
mit eisenfressenden Bakterien hier.
Ein Ausflug nach Alnö folgte dann.
Ein Fototermin dann und wann.
Vor allem die große Hängebrücke,
Hägakustenbron, beglückte.
Am Freitag sah'n wir die Hüttenanlage,
so nebenbei nach der Essensansage.
Zum Kaffee in Lövanger ging's um Gefühle
bei der Kirkstad dort und deren Gestühle.
Das schwedische Nationalgericht
wurde am Freitag uns aufgetischt.
Am Samstag früh die Gammelstad
als Weltkultur - UNESCOs Rat.
In Haparanda wir Schweden verließen
und bald auf den sonnigen Weihnachtsmann stießen.
Komerz hin - Komerz her.
Der Geldbeutel war danach doch nicht leer.
Mit herzigen Videoberichten
konnten wir den Weihnachtsmann belichten.
Die Elfen und Frau Weihnachtsmann
zeigten die Stärke hinter dem ...mann.
Nach der Bärenhöhle bei Inari
fuhren wir wie Berg und Tali
nach Norwegen, zur zweiten Rast,
wie du es erlebet hast.
Auch wenn dreimal im Kreisverkehr,
ist's doch längst kein Grund zur Umkehr.
Wir sahen viele Rentier-Tiere
am Straßenrand, so umhalb Viere.
Die Fahrt in unserem Mercedes
war schneller, klar, als sonst per pedes.
Andreas fuhr uns ganz o.k.
Wir landeten niemals im See.
Lakselv und Porsangenfjord
fanden wir zur Fahrt ‚du Nord'.
Sonnenschein und Schnee und Eis
begleiteten uns auf dieser Reis'.
Bei den schwarzen Platten aus Schiefer
fuhren wir dann immer tiefer
unterm Meer hindurch. Ich sag:
Bald sind wir doch in Honningsvag.
Auf zum Nordklap, neun Uhr zehn!
Was kann man da nicht alles seh'n.
Die Sonne scheint, sie scheint und scheint.
Über den Nebel hat niemand geweint.
Etwas müde, das ist klar,
ging es weiter nach Alta.
Sonne pur, an Fjords entlang
zur Hurtigroute ohne Zwang.
Fjord um Fjord wir fuhren ab.
Manchmal war das Land recht knapp.
Aber unvergeßlich schön:
Der Trollfjord, ohne Trolls zu seh'n.
Im Nussfjord sahen wir Möwen brüten.
Vor ihrem gelben Schnabel mußt du dich hüten!
Bei den Wickingern gab's Lammsupp' vom Feuer.
Das Museum war wirklich ungeheuer!
Mancher hat sich mit Stockfisch eingedeckt.
Man weiß sehr wohl, dass der gut schmeckt.
Mit Lebertran, der auch gut mundet,
sind die Lofoten touristisch erkundet.
Mit der Fähre nach Bodo, 4 Stunden, ja,
fuhren wir dann nach Mo i Rana.
Beeidruckend die Nordlandbahn.
Viel Nazi-Unrecht klebt daran.
Tunnel, Fjorde, Fähren, Brücken
uns am Freitag tun entzücken.
auch wenn's ein wenig Regen gab,
die Katrin hielt uns voll auf Trab.
Zwischen Fjord und hohen Bergen
aßen wir die Moltebeeren.
Auf der 17 fuhren wir
in das nächste Nachtquartier.
Für 90 Kronen pro Person
waren wir in Olafs Dom.
Fenster, Säulen, Mosaiken
konnten unser Herz entzücken.
Die Getränke war'n längst alle.
Da saß die Katrin in der Falle.
Sie hatte aber einen Plan:
Getränke kamen mit dem nächsten Bus an.
Das fleißige Reiseleitungs-Katrinchen
bekommt auch heute noch ein Bienchen!
Sie weckte uns fast jeden Morgen.
So schliefen ein wir ohne Sorgen.
Ein paar Leut' mit Lufthansa fliegen.
Die anderen woll'n die Fähre kriegen.
Es war 'ne wunderschöne Zeit
mit ganz, ganz vielen, lieben Leut'.
Drum sagen wir ein Dankeschön,
bis wir uns alle wiederseh'n.
Vielleicht bei Eberhardes Reisen.
Das werden wir dann auch beweisen!
Drum Tschüß, Adè und einen Gruß,
weil jeder jetzt nach Hause muß!

Bildergalerie zur Reise

Kommentare zum Reisebericht

Hallo Kathrin, absolut Spitze dein Bericht. Hoffentlich wird er von vielen Leuten gelesen und weckt die Reiselust nach Skandinavien.Wir möchten dir und auch den beiden Fahrern nochmals Dank sagen für die schönen Tage und macht weiter so.
Eine Bitte an dich kannst du uns das "TRAUM"-Foto aus dem Bus mal schicken.
Wir würden uns sehr freuen.
Ales Gute und Grüße von uns

Anita und Reinhold Koch 02625 Bautzen
01.07.2017

Liebe Frau Deutschbein,
Karin und ich haben mit und Dank Ihnen eine sehr schoene Reise nach Skandinavien machen duerfen. Durch Ihre ausgezeichneten Kenntnisse von Land und Leuten, die tolle Organisation, Betreuung, Hilfsbereitschaft und Fuersorge hatten wir soooooooooo tolle Erlebnisse, Erkenntnisse und Erfahrungen.
Vielen Vielen Dank an Sie und Andreas unseren Fahrer !!! Gern fahren wir mal wieder mit Eberhardt und hoffentlich mit Ihnen. Alles Gute fuer Sie persoenlich. Dorothee Hartmann

Dorothee Hartmann und Karin Grosse
26.09.2017