Reisebericht: Nordkap und Lofoten – Rundreise Skandinavien

18.07. – 31.07.2023, 14 Tage Rundreise nach Schweden, Finnland und Norwegen mit Stockholm – Rovaniemi – Lappland – Nordkap – Lofoten – Fjorde – Trondheim – Oslo


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Eine Reise zum Nordkap ist für viele eine Traumreise, obwohl das Erleben der tief stehenden Mitternachtssonne nicht garantiert werden kann. Auf unserer Reise entschädigte uns dafür das fantastische Wetter auf den Lofoten.
Ein Reisebericht von
Dirk Schlosser
Dirk Schlosser

1.Tag: Dienstag, der 18.07.23: Anreise nach Kiel

Unsere Fahrtroute verlief über die A9 in Richtung Berlin und über die A24 in Richtung Hamburg nach Kiel. Am Nachmittag kamen wir dort am Terminal der Stena Line an und hatten bis zum Bezug unserer Kabinen auf der „Stena Scandinavica“ noch etwas Freizeit für den Besuch der Kieler Innenstadt. Gegen 18.45 Uhr legte unser Schiff ab und wir genossen die Ausfahrt aus der Kieler Förde bis zum gemeinsamen Abendessen im Buffet-Restaurant.

2.Tag: Mittwoch, der 19.07.23: Fahrt nach Stockholm

Am nächsten Morgen legten wir im Hafen von Göteborg an. Anschließend ging es zum Rasthof „Gyllene Uttern“ oberhalb des Vätternsees mit fantastischem Blick auf die Insel Visingsö. Nach einem kurzen Aufenthalt am Runenstein von Rök fuhren wir nach Berg zu den Schleusentreppen des Göta-Kanals. Hier sahen wir, wie die Schiffe durch mehrfaches Schleusen einen Höhenunterschied von 10–15 Metern überwinden können. Wir hatten tolles Wetter und konnten den Aufenthalt inmitten der schönen Seenlandschaft genießen. Danach ging es zu unserem Hotel „Scandic Talk“ am Stockholmer Messegelände. Hier verabschiedeten wir unseren Fahrer Frank, der uns die ersten beiden Tage bis Stockholm gefahren hatte.

3.Tag: Donnerstag, der 20.07.23: Stadtführung in Stockholm – Sundsvall

Nach dem Frühstück trafen wir uns mit unserer örtlichen Stadtführerin Alexa vor dem Stockholmer Rathaus. Von dort ging es mit dem Bus zum Djurgarden sowie auf die südliche Stadtinsel Södermalm. Zum Abschluss der Stadtbesichtigung spazierten wir durch die wunderschöne Stockholmer Altstadt. Hier bedankten wir uns bei unserer Stadtführerin und fuhren mit dem Bus zum Vasa-Museum. Das Museum ist eines der schönsten Schiffsmuseen der Welt. Das ausgestellte Kriegsschiff Vasa versank im Jahr 1628 auf seiner Jungfernfahrt im Stockholmer Hafen. Nach dem Museumsbesuch verließen wir Stockholm und fuhren in nördliche Richtung. Für unsere Kaffeepause wählten wir den an einem See gelegenen Rasthof „Tönnebro“ und von dort ging die Fahrt weiter zu unserem Quality-Hotel in Sundsvall. Die Stadt ist für zwei überregionale Festlichkeiten bekannt, das „Ladies Race“ für Oldtimerfreunde und das „Thailändische Festival“ für Freunde thailändischer Kultur.

4.Tag: Freitag, der 21.07.23: Lulea

Vom Hotel fuhren wir nach dem Frühstück zum Aussichtsberg „Norra Stadsberget“ im Stadtgebiet von Sundvall. Die Sicht war fantastisch! Am östlichen Horizont konnten wir die Ostsee sehen. Ein besonders schönes Erlebnis war anschließend unser Aufenthalt an der Högaküsten-Brücke, einem architektonischen Meisterwerk. Beschrieben wird sie als die neuntlängste Hängebrücke der Welt, allerdings ist nicht angegeben, wann der Prospekt gedruckt wurde. Danach fuhren wir zur Olofsfors Eisenhütte, einem über 250 Jahre alten technischen Museum. Es gleicht einem kleinen Dorf mit alten Produktionsstätten, Wohnhäusern und Läden. Das Museumsgelände wählten wir auch für unsere Mittagspause. Gleich nebenan wird in einer modernen Anlage weiterhin produziert. Von Olofsfors ging es zum Kirchdorf von Lövanger. Da früher die Anfahrtswege zur nächstgelegenen Kirche sehr weit und die Kirchgänge an den Feiertagen Pflicht waren, wurden überall in Schweden in der Nähe der Pfarrkirchen kleine Hütten für die auswärtigen Bauern und Ställe für ihr Vieh errichtet. Nach der mühevollen Anreise fanden sie hier für die Gottesdienste und Festtage eine sichere Unterkunft, bevor sie sich wieder auf den langen Heimweg machten. Unser letzter Stopp auf unserer Fahrt nach Lulea war am Leuchtturm von Jävre. Hier hätten wir geräucherten Fisch kaufen können, aber es war schon spät und im Quality-Hotel in Lulea wurden wir zum Abendessen erwartet.

5.Tag: Samstag, der 22.07.23: Rovaniemi – Polarkreis – Saariselkä

Nach dem Frühstück fuhren wir über Kalix in Richtung schwedisch-finnischer Grenze und stellten unsere Uhren eine Stunde vor. Gleich hinter der Grenze nutzten wir die Gelegenheit unsere Vorräte aufzufrischen und mit Euro zu bezahlen. Gegen Mittag kamen wir am Polarkreis und im Weihnachtsmanndorf an. Hier bestand die Möglichkeit, Postkarten zu schreiben, die die Empfänger entweder sofort oder zu Weihnachten mit einem Stempel des Weihnachtsmannes erhalten würden.
Vom Weihnachtsdorf aus fuhren wir zur Holzkirche von Sodankylä. Es ist ein Wunder, dass eine Holzkirche aus dem Jahre 1689 die Zeit unbeschadet überstanden hat. Hier piksten uns auch zum ersten Mal die Mücken. Auf unserer Weiterfahrt nach Saariselkä ging es durch den Urho Kekkonen Nationalpark und vorbei am Goldwäscherdorf Tankavaara. Wir übernachteten im Lappland-Hotel „Riekonlinna".

6.Tag: Sonntag, der 23.07.23: Inari See – Karasjok – Porsangerfjord – Nordkap

Nach dem Frühstück fuhren wir zum Inari-See, dem heiligen See der Samen. An einer Blockhütte, genannt “Bärenhöhle“, machten wir einen kurzen Zwischenstopp. Ein weiterer Höhepunkt des Tages war der Besuch des Siida-Museums in Inari. Hier erhielten wir viele Informationen über den Alltag der Sami und das Leben mit der lang anhaltenden Dunkelheit im Winter. Anschließend ging es weiter Richtung Norwegen. In Karasjok, der ersten norwegischen Stadt, besuchten wir das Informationszentrum und nach einer Pause in Olderfjord kamen wir gegen 17.30 Uhr auf der Nordkapinsel am Scandic Nordkapp-Hotel an. Um 21.15 Uhr fuhren wir erwartungsvoll zum Nordkap los. Während der ca. 45-minütigen Fahrt war der Himmel bedeckt, doch bei einem Fotostopp riss er kurz auf und die Sonne kam zum Vorschein. Am Nordkap war die Sicht zwar gut, der Himmel aber leider die ganze Zeit bedeckt und wolkenverhangen. Trotzdem freuten wir uns, denn nach der tagelangen Fahrt hatten wir endlich das Nordkap erreicht!

7.Tag: Montag, der 24.07.23: Felszeichnungen in Alta – Oteren

Nach einer kurzen Nachtruhe fuhren wir durch den Nordkaptunnel aufs Festland zurück. Die erste Pause legten wir wieder in Olderfjord ein und von dort ging es über die Finnmarks-Vidda, eine fast baumlose, jedoch bezaubernde Landschaft mit vielen Bergen, Sträuchern, Mooren und Seen. Nach einem Halt an der Hängebrücke des Flusses Goahtemuorjohka kam kurz vor Alta der gleichnamige Fjord in Sicht. Alta ist die größte Stadt der Provinz Finnmark und dass sie sich über regen Zuzug freuen kann, sahen wir an den vielen neu gebauten Wohnhäusern. Zur Mittagszeit hielten wir am Hjemmeluft-Museum, berühmt für seine Felszeichnungen aus der Steinzeit, die auf der Liste des Weltkulturerbes stehen. Unsere Führerin Benni erläuterte uns die Entstehungsgeschichte und Bedeutung der Felsritzungen. Vom Hjemmeluft-Museum aus ging es anschließend zum Kvaenenfjord. Vom hoch gelegenen Aussichtspunkt „Gildetun“ konnten wir fantastische Aufnahmen vom Fjord und seinen Schären machen und kehrten ins Cafe-Restaurant „Gildetun“ ein. Anschließend ging die Fahrt entlang des Lyngenfjordes zu unserem Hotel „Welcome Inn Lyngskroa" in Oteren.

8.Tag: Dienstag, der 25.07.23: Vesteralen – Lofoten – Wikingermuseum

An diesem Morgen starteten wir zeitig und hielten das erste Mal für einen Fotostopp am Balsfjord. Bei einem weiteren Stopp an einem Sami-Zelt hielten wir Ausschau nach letzten Sami-Souvenirs und Sami-Spezialitäten. Danach überquerten wir den Moselv-Fluss und fuhren durch das Bardu-Tal, einem guten Ausgangspunkt für Fahrten in den Nationalpark „Ovre Dividalen“. Überall entlang der Wegstrecke erinnerten kleine Kriegsdenkmäler an den Kampf um den eisfreien Erzhafen Narvik im Verlauf des 2.Weltkrieges. Nach einem kurzen Fotostopp am Herjangsfjord, legten wir unsere nächste Pause an der Tjelsund-Brücke am König Olaf-Weg ein. Danach ging es weiter auf die Lofoten nach Svolvaer und von dort zum Wikingermuseum in Borg. Zuerst besuchten wir mit unserer Führerin das Häuptlings- bzw. Fürstenhaus und stärkten uns bei einer wohlschmeckenden Lammsuppe. Vielleicht hätten wir sie auch vor 1000 Jahren in dieser oder ähnlicher Form serviert bekommen. Anschließend hatten wir Freizeit zur Besichtigung des Häuptlinghauses sowie für das Museum und den Kurzfilm. Vom Wikingermuseum ging es danach zu unseren Rorbuer-Unterkünften in Mortsund.

9.Tag: Mittwoch, der 26.07.23: Trollfjord Cruise – Inselrundfahrt Lofoten

Nach dem Frühstück fuhren wir nach Svolvaer und betraten das Hybridschiff zur Fahrt in den Trollfjord. Bereits auf der Hinfahrt sahen Seeadler und Delfine. Die Fahrt bei schönstem Reisewetter war ein unvergessliches Erlebnis! Auf der Rückfahrt sichteten wir sogar Orcas, was selbst für die Besatzung des Schiffes eine kleine Sensation war. Zurück in Svolvaer hatten wir über die Mittagszeit Freizeit für eigene Erkundungen. Danach fuhren wir ins kleine Fischerdorf Henningsvaer, wobei die Anfahrt über die beiden schmalen Brücken ein beeindruckendes Erlebnis war. Nach unserem Aufenthalt ging es entlang des Westfjords zurück zu unserer Unterkunft in Mortsund.

10.Tag: Donnerstag, der 27.07.23: Lofoten – Mo i Rana

An diesem Morgen hieß es Abschied nehmen von den Lofoten. Trotz leichten Nieselregens hielten wir an der Westküste der Insel Flakstadoy am Strand von Ramberg. Anschließend fuhren wir auf die Insel Moskenesoy an die Ostküste, wo uns strahlender Sonnenschein erwartete. Oberhalb der schönen Ortschaft Reine legten wir einen Fotostopp ein und erhielten das wahrscheinlich schönste Foto eines Fischerdorfs auf den Lofoten. Von Moskenes brachte uns das Fährschiff anschließend bei herrlich blauem Himmel über den Westfjord nach Bodoe. Dort angekommen, fuhren wir zum Saltstraumen, dem größten Gezeitenstrom der Welt. Hier legten wir unsere Mittagspause ein. Über das Saltdal ging es zum Polarkreis, den wir gegen 17.45 Uhr erreichten. Gegenüber der dichten Bewaldung am Polarkreis in Finnland hatten wir diese Mal aufgrund der kahlen Landschaft eher das Gefühl am Polarkreis zu sein. Die letzte Etappe führte uns schließlich zum Hotel „Meyergarden“ in Mo i Rana.

11.Tag: Freitag, der 28.07.23: Fjordnorwegen – Steinkjer

Am Morgen fuhren wir von Mo i Rana in südliche Richtung und durch den fast 11 Kilometer langen Toventunnel. Vor Sandnessjoen bewunderten wir die Helgelandbrücke, die einmal zu Norwegens beliebtester Brücke gewählt worden war. Nach diesem Fotostopp ging es vorbei an der Bergkette der „Sieben Schwestern". Leider war die Bergkette von Wolken verdeckt. Nach einem kurzen Stopp am Peter Dass-Museum setzten wir mit der Fähre von Tjoetta nach Forvik über. Die zweite Fährpassage von Andalsvagen nach Horn dauerte nur 20 Minuten. Auf unserer Weiterfahrt sahen wir Berg „Torghatten“. Die Legende besagt, dass einst der König von Sömna seinen schützenden Hut vor das hübsche Mädchen Lekamoya warf, um es vor dem Pfeil des Hestmannes zu schützen. Der Pfeil durchbohrte genau in dem Moment den Hut, in dem die Sonne aufging und alles zu Stein erstarren ließ. Die Hutform des Torghatten ist heute noch gut zu erkennen, nur das Loch im Felsen ist schwer zu entdecken. Die dritte und letzte Fähre brachte uns dann von Vennesund nach Holm. Nach einem Aufenthalt in Grong kamen wir am Abend am Quality Hotel Grand in Steinkjer an.

12.Tag: Samstag, der 29.07.23: Trondheim – Dovrefjell – Hamar

Nach dem Frühstück starteten wir in Richtung Trondheim, der Krönungsstadt der norwegischen Könige. Wir hatten Glück, denn es fanden die Festtage des heiligen Olaf statt, so dass wir freien Eintritt in den Nidaros-Dom hatten und den Chorproben zuhören konnten. Vom Nidaros-Dom spazierten wir anschließend zur Bybrua (Bybrücke) und zu den hölzernen Lagerhäusern, die am Ufer des Flusses Nidelva auf Holzpfähle gebaut wurden. Die beiden Häuserreihen sind ein sehr schönes Fotomotiv. Auf dem Marktplatz Trondheims steht die Säule des Stadtgründers Olav Tryggvason. Nach dem Rundgang war noch etwas Freizeit für den Besuch für Einkäufe oder individuelle Besichtigungen. Von Trondheim aus fuhren wir über Oppdal und das Dovrefjell nach Dombas. Es ist der erste Ort im ca. 200 km langen Gudbrandstal. In Dombas konnten wir Rentier- und Elchsalami kaufen. Auf der Weiterfahrt erfreuten wir uns an den historischen alten Bauernhöfen, die so typisch für das Gudbrandstal sind. Der nächste Halt war an der Stabkirche von Ringebu und unseren letzten Stopp legten wir am Schanzenauslauf in Lillehammer ein. Entlang des Mjoesa-Sees ging es danach zu unserem Scandic-Hotel in Hamar.

13.Tag: Sonntag, der 30.07.23: Stadtführung in Oslo

Von Hamar aus fuhren wir zur Osloer Festung Akerhus, dem Treffpunkt mit unserer örtlichen Reiseleiterin Angelika. Pünktlich zur vereinbarten Zeit begann unsere Stadtrundfahrt durch die norwegische Hauptstadt. Zuerst fuhren wir zum Gustav-Vigeland-Park, welcher mit seinen unzähligen Granit- und Bronzeskulpturen das beliebteste Ausflugsziel der Osloer ist. Von dort ging es zur Museumsinsel Bygdoy und anschließend wieder zurück in die Altstadt und zur Oper. Hier regnete es so stark, dass niemand von uns aussteigen wollte. Am Osloer Bahnhof verabschiedeten wir unseren einzigen Fluggast, der von da mit dem Shuttle zum Flughafen fuhr. Anschließend verabschiedeten wir uns von Oslo und setzten unsere Reise in Richtung Schweden fort. Gegen 16.30 Uhr kamen wir in Göteborg am Fährterminal der Stena Line an. Nach dem Bezug unserer Kabinen wollten alle so schnell wie möglich an Deck, um die Fahrt durch den Schärengürtel des Kattegats zu genießen. Leider nahm die Bewölkung immer mehr zu. Zum gemeinsamen Abendessen trafen wir uns im Buffet-Restaurant des Fährschiffes. Die Auswahl der Speisen war überwältigend.

14.Tag: Montag, der 31.07.23: Heimreise von Kiel

Nach dem Verlassen des Fährschiffes fuhren wir entlang der A24 zu unserer ersten Ausstiegsstelle und kamen ohne Stau und sicher am letzten Ausstieg auf dem Eberhardt-Betriebsgelände in Kesselsdorf an. Alles klappte prima!

Dirk Schlosser

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