Reisebericht: Norwegen – Winterreise Tromsö

25.01. – 30.01.2022, 6 Tage Reise in Nord–Norwegen mit Nordlicht–Safari, 3– oder 4–Sterne–Hotel in Tromsö und Direktflug ab/an Dresden


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Winter in Nordnorwegen - ein ganz besonderes Erlebnis erwartete ca. 140 Eberhardt-Reisegäste! Eigens dafür hatte Eberhardt TRAVEL ein Flugzeug von Sundair gechartert und per Direktflug ging es von Dresden nach Tromso. 4 unterschiedliche Reiserouten standen zur Auswahl: Standortreise Tromso, Lofoten, Nordkap und Schwedisch Lappland - für jeden Geschmack war etwas dabei! 33 Gäste und ein blinder Passagier wollten mit mir das winterliche Tromso und Umgebung unsicher machen und entschieden sich für die Farbe Pink: Standortreise Tromso, bequem in einem Hotel, ohne ständiges Koffer packen und mit zu buchbaren Ausflügen ganz nach eigenen Wünschen. Und, wenn einer eine Reise macht, dann kann er viel erzählen..... Ich als nordischer Neuling und dazu noch im Winter ganz besonders viel (Ich bin ja meist nur im Süden der Weltkugel unterwegs und meine Begeisterung für weiße Chaos Pulver hielt sich bisher in Grenzen). Und sollte man mich jetzt fragen, was hält mich denn hier fest, da könnte ich nun sagen, ich liebe nicht nur Südwest, sondern bin nun auch schockverliebt in den nordischen Winter!
Ein Reisebericht von
Annett Müller
Annett Müller

Direktflug von Dresden ins norwegische Tromso mit Sundair – erstes Kennenlernen mit Tromso in Nordnorwegen

Koffer war gepackt, ergänzt mit winterlicher Ausrüstung (rutschfeste Schuhe, warme Kleidung), digitale Einreisemeldung erledigt, Papiere sortiert.... Es konnte los gehen. Spätestens 5 Uhr klingelte für die meisten der Wecker und 6:30 Uhr füllte sich der Dresdner Flughafen mit unseren ca. 140 Reisegästen und war somit fest in Eberhardt-Hand. Alle waren gut gelaunt, endlich, endlich reisen zu können (nicht selbstverständlich in diesen Zeiten). Beim Check In an den 2 Schaltern von Sundair (die Maschine hatte Eberhardt TRAVEL gechartert) bildete sich eine längere Schlange, aber die Vorfreude auf Norwegen verdrängte die Wartezeit. Alle Eberhardt-Mitarbeiter standen hilfreich zur Seite. Fast als letzte passierte ich die Sicherheitskontrolle und musste mich einer Sprengstoff-Leibes-Visitation unterziehen (ich bin halt manchmal explosiv, kein Problem;-). Später hieß es Boarding completed und die Maschine von Sundair hob mit ca. 140 maskierten Eberhardt-Gästen ab. Tschüss regnerisches Dresden. Pünktlich und bei Schneesturm landeten wir kurz nach halb 1 in Tromso. Der Flughafen wird zur Zeit modernisiert und so erfolgte die Einreise am kleinen, externen Terminal C. Der Platz für Gepäckausgabe und obligatorischen C-Test in einem Raum war stark begrenzt und das medizinische Personal vor Ort von 140 Personen etwas überrascht;-). Nach ungeplant längerer Zeit am Flughafen stiegen wir gut sortiert in unsere Busse und das winterliche Abenteuer Norwegen konnte beginnen. Mit Guide Karina begab sich die Gruppe Pink auf erste Kennenlern-Fahrt durch das winterliche Tromso bei Schneesturm. Der Flughafen und das Stadtzentrum vom Tromso befinden sich auf der Insel Tromsoya. Die geographische Breite entspricht der von Nordalaska. Ca. 77.000 Einwohner zählt die Stadt und es werden stetig mehr. Der Tromsosund teilt die Stadt in der Provinz Troms (ähnlich wie unsere Bundesländer) in 2 Teile. Mit einem ausgeklügelten Tunnelsystem ist man hier schnell unterwegs. Und Schwupps waren wir auf dem Festland, der anderen Seite. Hier befindet sich eines der bekanntesten Wahrzeichen der Stadt, die Eismeerkathedrale: die Architektur inspiriert von Eiszapfen oder den Gestellen zum Trocknen für Fisch - man weiß es nicht genau. Das Highlight im Inneren der eher schlichten, evangelisch-lutherischen Kirche ist das ca. 140 m² große Mosaik aus Glas hinter dem Altar und stellt die Wiederkehr Jesus dar. Besonders faszinierend muss es sein, wenn sich das Sonnenlicht durch die fast 11 Tonnen verarbeiteten Glas bricht. Während der Innenbesichtigung gab uns Karina ein musikalisches Ständchen, damit wir uns die wunderbare Akustik der Kirche besser vorstellen konnten. Und wie sich das gehört, wenn Engel reisen: Nach Verlassen der Kirche hatte es aufgehört zu schneiden und ein glasklarer, romantischer Panorama-Blick präsentierte sich uns! Hell ist es im Winter nur von ca. 10 bis 14:30 Uhr, danach ist Sundowner Time und Romantik angesagt. Auch lässt man in Tromso deswegen die weihnachtlichen Lichterketten und die standardmäßige Lampe in den Wohnzimmern weiter leuchten und die Norweger sind im Winter Langschläfer. Wir verabschiedeten uns von Karina, die außerhalb von Tromso wohnt und unternahmen mit unserem Busfahrer eine Lichterfahrt über die Tromso-Brücke zu unserem Thon Hotel Tromso, mitten im Zentrum gelegen. Nach dem Check Inn war freie Zeit angesagt. Gästen, die Halbpension gebucht hatten, wurde das Abendessen im keine 10 m entfernten Schwesterhotel Thon Polar serviert. Andere Gäste stürzten sich individuell ins abendliche Leben von Tromso. Seit 15.01.22 war die "Sperrstunde" auf 23:30 Uhr verlängert und man konnte auch wieder ein Bierchen oder Weinchen am Abend genießen. Empfehlenswert ist die Rorbua-Bar am Hafen, wo man am Abend mit Live-Musik unterhalten wird oder das urige Restaurant Ego. An die alkoholischen Getränkepreise mussten wir uns erst einmal gewöhnen: 0,5 l lokales Fassbier ca. 10 - 13 €. Bezahlen war überall problemlos mit Karte möglich, Bargeld ist in Norwegen out. Auch ist überall kostenfreies WLAN vorhanden (in der Stadt/Hotels/Restaurants und selbst auf den Ausflugsschiffen). Nach und nach erhielten nun auch alle ihre Testergebnisse: alle negativ, also entspannen! Alle freuten sich auf die nächsten Tage! Alles kann, nichts muss, war das Motto der Standortreise. Ganz nach eigenen Wünschen konnte das individuelle Programm mit zu buchbaren Ausflügen zusammengestellt werden: Husky- oder Motorschlitten-Fahrt, Whale Watching im arktischen Meer, Schifffahrt auf einem Teilstück der Hurtigruten oder abendliche Lichterfahrt mit dem Schiff - man hatte die Wahl und trotzdem genügend freie Zeit, um Tromso auf eigene Faust zu erkunden. Das ist im beschaulichen Tromso auch nicht schwer! Mit Stadtplan bewaffnet, kann man vieles unbeschwert allein unternehmen und bei privaten, zusätzlichen Ausflügen, Museumsbesuchen oder Restaurantstipps sind die freundlichen Mitarbeiter der lokalen Tourismus-Information gern behilflich.

Husky–Schlittenfahrt, Jagd auf Nordlichter & mehr

Der traumhafte Wintertag in Norwegen begann mit einem sehr leckeren und vielfältigen Frühstücksbuffet. Gut gestärkt und dick einpackt starteten wir zu unseren Entdeckungen. Neben dem Basisprogramm konnte jeder Reisegast seinen Aufenthalt ganz individuell, nach seinen eigenen Wünschen vor Reisebeginn planen und mit zu buchbaren Ausflügen und Aktivitäten erweitern. Während die einen freie Zeiten hatten, stand für die anderen ein Besuch auf einer Husky-Farm auf dem Programm. Mit einem Shuttle-Bus ging es auf winterliche Tour entlang der Küste. Wir sahen die winzige Insel Hakoya, auf der heute ein Mahnmal steht, dass an die Versenkung des deutschen Schlachtschiffes Tirpitz im 2. Weltkrieg erinnert. Über die Sandnes-Sund-Brücke (kürzester Weg) gelangten wir auf die Insel Kvaloya, die 5. größte Insel Norwegens. Zu dieser gehört auch der Teil der Stadt Tromso, wo sich die Eismeerkathedrale befindet. In der aufgehenden Sonne (ca. 10 Uhr) zogen traumhafte Landschaften an uns vorbei. Nach ca. 30 min Busfahrt erreichten wir die tiefverschneite Husky-Farm Villmarksenter. Der Schnee war teilweise hüfthoch und die Wege ausgegraben. Mit über 30 Jahren Erfahrung wird die Farm heute von einem jungen Team geführt. Über 200 Huskies leben derzeit auf der Farm, die züchtet und ausgebildet. In den langen Wintermonaten sind die bewegungsaktiven und geselligen Hunde ganz wild auf lange Ausfahrten mit dem Schlitten, entsprechend wild wurden wir auch begrüßt. Die kleineren Huskies genießen noch eine entspannte Zeit in der Kinderstube und sind zum Knuddeln. Wir erfuhren, dass die besten Hunde der Farm auch am längsten Schlittenhunde-Rennen der Welt teilnehmen, dem Iditarod, ca. 1.700 km in ca. 9 Tagen durch die Wildnis Alaskas. Am Ende der Wintersaison haben die Huskies einige Wochen Urlaub. In den Sommermonaten sind sie in Camps in den kühleren Bergen zu Hause. Dort kann man Wanderungen mit ihnen unternehmen. Eingemummelt in Schneeoveralls erhielten wir zunächst eine Einweisung als Hundeschlittenführer. Am Wichtigsten: Immer Hände am Griff, niemals loslassen und die Fußbremse! Nun konnte es losgehen. Ein Hundegespann besteht aus 5-6 Hunden, einem Schlitten, in dem einer ganz gemütlich auf Rentierfell sitzt und dem arbeitenden Schlittenführer, die schnell ein Team wurden. Unterwegs konnte gewechselt werden. Geleitet von professionellen Guides genossen wir etwa eine Stunde eine wunderbare Schlittenfahrt: traumhafte, weiße Winterlandschaft im Sonnenschein mit Panoramablick über die Fjorde - ein einmaliges Erlebnis. Nicht nur wir, sondern auch die Hunde fühlten sich pudelwohl. Am Ende gab es noch eine Kuschel-Auszeit im weißen Pulverschnee. Bei meinen 2 entspannten und starken Führhunden Emma und Tusk war es Liebe auf den ersten Blick, mit stürmischer Verabschiedung. Am Lagerfeuer erzählten später alle begeistert von ihren Erfahrungen als Schlittenführer und Mitfahrer. Zum Abschluss trafen wir uns in der warmen Holzhütte bei heißer Schokolade, leckerem Bidos (traditionelle Rentiersuppe der Sami) und einem himmlisch-gehaltvollen Schokokuchen. Danach ging es zurück nach Tromso. Die Sonne war mittlerweile untergangen (Sundowner ca. 14:30 Uhr). Die freie Zeit bis zum Abend nutzten viele für einen Stadtbummel durch die noch weihnachtlich beleuchtete Stadt, einem Besuch im Erlebnis-Museum Polaria oder fuhren mit der Seilbahn auf den Hausberg Storsteinen hinauf, der Panoramablick von oben ist gigantisch. Auch ein Besuch in einem der gemütlichen Cafes versüßte vielen den Nachmittag (ich sag nur Zimtschnecke). Zu später Stunde stand noch ein weiterer Höhepunkt auf dem Programm. Mit der örtlichen Reiseleiterin Susanne ging es mit dem Bus auf Nordlicht-Safari! Wir hofften, nun auch die Nordlichter zu sehen. Die Chancen lagen bei ca. 25 %, aber eine Garantie gibt es bekanntlich nicht. Man muss einfach zur richtigen Zeit am richtigen Ort sein. Wir fuhren über die Tromso-Brücke auf das Festland und weiter an der Küste Richtung Süden. Susanne unterhielt uns mit interessanten Informationen zu den Polarlichtern. Beim ersten Stopp erlebten wir eine mystische Stimmung in kalter Winternacht, der Himmel präsentierte ein tiefes Schwarz mit kleinen, funkelnden Sternen. Wir fuhren ein Stück weiter und Annett befragte geheim ihre Glaskugel, auch nach ihrer verschwundenen Kamera;-) Beim unserem nächsten Stopp sollte unsere Geduld belohnt werden! Ca. 21.32 Uhr begann das Leuchten am Himmel, erst ganz blass, dann immer intensiver - Wir alle starrten gebannt und ehrfürchtig nach oben! Ein Naturschauspiel der besonderen Art - ein Phänomen, was für ein Glück! Nach Mitternacht waren wir in Tromso zurück und zum Glück tauchte auch Annetts Kamera wieder auf! Die Gruppe Pink sind eben Glückskinder:-)

Whale–Watching im arktischen Meer – Besuch der lokalen Mack Brauerei in den Olhallen

Heute wartete wieder ein spannender Tag auf uns: freie Zeit für eigene Erkundungen, Teil 2 Husky-Schlittenfahrt oder Wal-Beobachtungsfahrt ins arktische Meer. Bei der Husky-Tour fand unser blinder Passagier Solo alias Herr Wagner (der sich in die Gruppe Pink eingeschmuggelt hatte) neue Freunde. Solo verliebte sich in Husky-Dame namens Single;-) = Liebe auf den ersten Blick. Nicht nur er genoss die Schlittenfahrt und ließ sich anschließend für weitere Abenteuer begeistern und die Hochzeit wurde verschoben. Einige Gäste wählten mit Annett einen Ausflug ins arktische Meer. Mit dem Katamaran Bard, einem hybridelektrischen Schiff der neuen Generation ging es auf Wal-Safari ins arktische Meer. Die längere Tour (ca. 7 h) führte uns durch die eisige Fjordlandschaft der Provinzen Troms und Finnmark bis ins arktische Meer. Zunächst ging es durch den Grotsund, später durch den Ullsfjord, vorbei an den Lyngen Alpen bis zur Inselgruppe um Skjervoy, weit draußen im Nordmeer. Aus Nordwesten vom Polarmeer drückte eine Schneefront in die Fjorde, so dass es ziemlich stürmisch zuging und nur eine trübe, neblige Sicht auf die sonst einmalige Fjordlandschaft zuließ. Es war dennoch faszinierend. Kristoffer, ein Meeresbiologe hielt interessante Vorträge an Bord: über die verschiedenen Walrouten und Walarten nördlich und südlich vom Äquator, dem sensiblen Ökosystem der Weltmeere und zum Nordischen Pinguin, der ca. 1852 als letzter Seevogel ausgestorben war. Bisher dachte ich immer, Pinguine gibt es nur am Südpol und Eisbären nur am Nordpol! Wieder etwas dazu gelernt. Aber nicht Umweltverschmutzung oder Klimawandel waren Schuld am Aussterben, sondern Ornithologen und Balg-Jäger, die die letzten beiden Brutpaare auf einer Insel in Island töteten. Wie der Papageientaucher gehörte auch der nordische Pinguin zu Gruppe der Alkvögel. Wer ihn ausgestopft sehen will, sollte das Naturhistorische Museum in Leipzig besuchen. Die Verschmutzung und Überfischung der Weltmeere macht große Sorgen, lässt das Eis schmelzen und entzieht der maritimen Tierwelt immer mehr die Lebensgrundlage. Norwegen setzt auf nachhaltiges und Umwelt freundliches Miteinander. Es gelten strenge Vorschriften zum Schutz der Natur. Die 2 hybridelektrischen Schiffe Brims und Bard (ein weiteres soll im August 2022 fertig werden) tragen einen wichtigen Teil dazu bei. In den Wintermonaten folgen Wale den Heringsschwärmen in die fischreichen Gewässer des Polarmeeres, die Futtergründe verlagern sich immer mehr in die nördlichen Fjorde, rund um Island und Norwegen = also Walsaison in Nordnorwegen! Zum Gebären ihrer Jungen ziehen sie sich dann wieder in die warmen Gewässer am Äquator zurück. Wussten Sie schon, dass es einen Jahres-Wal-Kalender gibt, wo die besten Walsichtigungen weltweit möglich sind? Kurz vor Skervoy hatten wir Glück und konnten, weit entfernt, ein Päarchen Humpback Wale (Buckelwale) sichten (oder waren es Schweinswale?). Am späten Nachmittag waren wir in Tromso zurück. Insgesamt schipperten wir knapp 230 km. Beim abendlichen Bummel schärften sich unsere Sinne noch mehr für die Umwelt. Weiße, saubere Winterlandschaft auch in der Stadt, so macht Winter Spaß! Die Straßen werden weder gesalzt, noch wird gestreut. Der Winterdienst funktioniert bestens, Schnee wird mit dem Schneepflug geräumt und dann wird die vereiste Straße gecraddelt, also stumpf gemacht (wie die Pads/Schotter-Sandpisten in Namibia). Die meisten Autos fahren mit Spikes, was auch für Fußgänger an den Schuhen sinnvoll ist, einige Gehwege sind sogar beheizt! Und was noch auffällt, die fahrenden Autos hört und riecht man kaum! Nicht verwunderlich: in Norwegen setzt man auf auf E-Autos! Auf Norwegen Straßen sind fast 200.000 E-Auto zugelassen, bei einer Einwohnerzahl von 5,3 Mio (in Deutschland nur ca. 54.000 bei 83 Mio Einwohner). Als Tagesabschluss wählten wir heute die Olhallen, nicht weit von unserem Hotel entfernt. Getreu nach dem Motto:...Du warst nicht in Tromso, wenn Du nicht in den Olhallen warst!... - Hier befindet sich die nördlichste Bierbrauerei der Welt - die Mack-Brauerei! In den Olhallen zapft man norwegisches Bier aus 72 Zapfhähnen = der längste Thresen am Polarkreis. 1877 wurde die Brauerei von Ludwig Markus Mack gegründet, auch Limonaden wurden hier hergestellt. 1928 wurden dann die Olhallen eröffnet, die ältestes Bierkneipe in Tromso. Die Biersorten Isbjorn (norwegisch für Eisbär) und Arctic Beer waren die ersten Biere, die in der Antarktis am Südpol getrunken wurden (Transport über 20.000 km!). Und zu den Olympischen Spielen 1994 in Lillehammer (9 Goldmedaillen für Deutschland) kam das Bier Haakon (Name des Kronprinzen von Norwegen) auf den Markt. Reges Markttreiben herrschte auch im Austausch von Schnappschüssen, die in Bier bezahlt wurden;-) Olhallen - Ein Geheimtipp für Nachtschwärmer als Absacker mit Geschichte: Skal!

Motorschlittenfahrt in den Lyngen Alpen – abendlicher Stadtbummel in Tromso

Guten Morgen Tromso! Was kann eigentlich den Aufenthalt in Nordnorwegen noch toppen? Eine Fahrt mit dem Snow-Mobil durch eine traumhafte, einsame Winterlandschaft! 12 Abenteurer rund um Annett und ein blinder Passagier ließen sich das nicht nehmen! Am Mittag fuhren wir mit dem Bus aufs Festland und entlang des Lyngen Fjords zur Fähre nach Breidvik, durch eine herrliche Winterlandschaft (ca. 50 min). Nach 20 Minuten Überfahrt über den Lyngen Fjord erwartete uns Helga mit Husky im Fährhafen von Svensby. Ein winterlicher Spaziergang führte uns zum Camp. Dort wurden wir schneesicher und warm eingekleidet sowie in die wichtigsten Driver-Eigenschaften eines Snow-Mobil-Fahrers eingewiesen und ab ging die Post. Mit dabei auch Solo alias Herr Wagner. Die modernen Snow-Mobile bieten Platz für 2 Personen (Fahrer und Sozius), unterwegs kann gewechselt werden. Die Strecke führte uns durch eine traumhafte Winterlandschaft, verschneiten Winterwald, offenes Gelände im Tiefschnee, auf Anhöhen mit Aussicht und Zwischenstopp bei den Huskies. In einer kleinen Holzhütte gabs zwischendurch bei warmen Kakao. Einfach genial und der Wahnsinn, besonders im Dunklen - hier ist die Freiheit grenzenlos! Am Anfang und Ende des Snow-Mobil-Karawane professionelle Guide, dazwischen mit 10 m Abstand die Eberhardt-Racing-Teilnehmer! Sonnenuntergang, Schneegestöber, Umwege in den Tiefschnee und Bekanntschaft mit Meter hohen Pulverschnee inklusive! Danke an Manja, meine perfekte Fahrerin im ersten Teil, die mir ermöglichte als Sozius Fotos zu schießen und Danke an die Crew mit Solo hinter uns, die mir meine Ausfahrten in den Tiefschnee verzeihten;.) Begeistert und noch voller Adrenalin wurden wir in der kuschligen Rompa Bar im beschaulichen Svensby erwartet. ...Rompa bedeutet so viel wie auf den Hintern hockend... Bei Tee, Kaffee und einer leckeren Fischsuppe vom Bacalao (norwegischer Klippfisch/Kabeljau) saßen wir gemütlich beisammen. Zum Abschluss mit süßem Gebäck und Kuchen gönnten wir uns noch einen lokalen Aquavit (Kartoffelschnaps) der kleinen Destillerie BIVROST aus den Lyngen Alpen. Skal! Jusk begleitete uns später zur Fähre. Dort entdeckten wir die Reklame der Destillerie, die auch Tastings durchführt. Neben dem Aquavit gibt es auch Gin und Whisky. Der Bivrost Whisky (Arctic Single Malt) ist eine Rarität! Nur knapp 1.500 Flaschen werden hergestellt, die innerhalb eines Tages vergriffen sind, also was ganz Besonderes. Wichtiger Hinweis an Rene und Roy: Termin Mai 2022 und Mai 2023 vormerken, dann gibt es den nächsten Bivrost Whisky. In Breidvik wartete bereits der Bus auf uns und wir fuhren nach Tromso zurück. Ein wieder gelungener Tag!

Mit dem Schiff auf den Hurtigruten von Finnsnes bis Tromso –Lichterfahrt im Tromsosund

Der letzte Tag in Tromso begann und die Mehrzahl der Gäste hatte sich für einen Ausflug nach Finnsnes mit Schifffahrt auf einem Teilstück der Hurtigruten entschlossen. Mit Reiseleiterin Susanne fuhren wir mit dem Bus ca. 200 km nach Finnsnes. Rechts und links eine herrliche Winterlandschaft mit traumhaften Fjorden und vereisten kleinen Wasserfällen an den Felsen, auch Rentiere sahen wir unterwegs (Norwegentier...) An einem Aussichtspunkt bei Nordjostbotn legten wir einen Fotostopp ein und genossen den Panoramablick auf den Balsfjord. Bald darauf waren wir in Finnsnes, dem Tor zur Insel Senja, die 2. größte in Norwegen. Im Hafen warteten wir auf das neue Schiff Havila Capella, um auf einen Teilstück der bekannten Hurtigruten nach Tromso zurück zu schippern. Auf dem Schiff war bereits die Gruppe um Reiseleiter Philipp, die zuvor in den Lofoten unterwegs waren. Step by Step gingen wir an Bord. Aufgrund der aktuellen C-Situation war zur Sicherheit aller Passagiere und der Crew ein C-Schnelltest vorgeschrieben., der vom medizinischen Personal an Bord kostenfrei organisiert war. Alle Eberhardt-Gäste waren negativ und konnten alsbald die ca. 2stündige Fahrt auf dem neuen Luxusschiff durch die Hurtigruten nach Tromso genießen. Gesundheit ist das Allerwichtigste! An dieser Stelle vielen Dank an alle Eberhardt-Gäste für Ihr Verständnis und Geduld, bei den erforderlichen Tests und Auflagen während dieser Reise. Auf der Capella wurden die letzten digitalen Einreisemeldungen für die Rückreise nach Deutschland erledigt. Ein großes Kompliment an die Gruppe Pink, dass wir das gemeinsam und eigenständig erledigt haben. Wir Eberhardtler helfen und informieren Sie gern. In diesen außergewöhnlichen Zeiten ist es auch für uns ein riesige Herausforderung, alle Informationen, die so unterschiedlich sind, unter einen Hut zu bekommen. Mein Motto: wir können nicht alles sofort wissen, aber wir wissen, wo es steht und helfen unseren Reisegästen gern;-) Es ist Bildungsauftrag/Investition für zukünftige Reisen, seien Sie stolz, dies fast allein geschafft zu haben. Super und Damen hoch!
Als Abschluss unternahm ein Großteil der Eberhardt-Gäste noch eine abendliche Lichterfahrt durch den Tromso-Sund. Beim gemütlichen Zusammensein auf dem Hybrid-Katamaran Brims ließen wir den letzten Tag bei einem Glas Wein und einem sehr minimalistisch, aber schmackhaften Abendessen noch einmal Revue passieren und genossen einfach die Silhouette der Küsten bei Tromso und die Nordlichter, die zum Abschied noch einmal ganz blass für uns leuchteten.
Ein aufrichtiges Sorry für meine Live-Übersetzung der obligatorischen, relevanten Sicherheitshinweise von Crew-Coach Erika zu Beginn der Cruise, die ich für einige Reisegäste persönlich etwas zu aufgelockert übersetzt habe, obwohl ich um deren Wichtigkeit weiß.

Auf Wiedersehen Norwegen – Rückflug nach Dresden

Abschied von Tromso in Nordnorwegen. Heute konnten wir ausschlafen, wie die Norweger im Winter. Eigentlich wollte ich noch in den Supermarkt, um mich mit Elch-/Rentier- und Wal-Salami einzudecken..... Bei dieser wunderbaren Winterreise hatte ich ganz die Zeit vergessen:-( Der Supermarkt hat Sonntag auch in Norwegen geschlossen. Also muß und will ich noch mal wieder kommen! Beim ausgiebigen Frühstück lag also Elch-Salami auf dem Teller und die freundliche Servicekraft aus Barcelona wirbelte mit spanischen Temperament um uns rum. 10 Uhr stand der ShuttleBus zum Flughafen vor unserem Hotel. Es hieß Abschied nehmen! Sternförmig erreichten die 5 Eberhardt-Gruppen (ca. 140 Personen) den Flughafen Tromso - unproblematischer Check In - etwas Wartezeit am Terminal C zum Abflug mit Sundair nach Dresden - etwas verspätet hob die Maschine in den Himmel über Tromso an - Bye, Bye Tromso! Unser blinder Passagier Solo hatte sogar eine Audienz im Cockpit bei Kapitän!
Pünktlich am Nachmittag landeten wir in Dresden - Hier trennten sich unsere Wege und wir sagten herzlich auf Wiedersehen!

Schlusswort

Ihr Liebhaber der Farbe Pink,


es war mir ein Fest, mit Euch diese Eberhardt-Reise ins winterliche Nordwegen zu erleben und zu genießen - nicht selbstverständlich in die diesen Zeiten. Die Provinz Troms rund um Tromso ist auf jeden Fall eine Wiederholungsreise wert. Als winterlicher, nordischer Neuling bin ich einfach nur geflasht und begeistert. Ich hoffe, es hat Euch ebenfalls genauso viel Spaß gemacht wie mir. Ihr wart auch eine super Truppe,:-)


Bleibt bitte gesund, neugierig und reiselustig! Auch 2023 findet diese Winterreise nach Norwegen wieder statt. Diese Reise kann ich nur empfehlen. In Planung ist eine neue Reise ins winterliche Finnland für Abenteurer, Schneeliebhaber und Sauna-Freunde. Ich hoffe, der ein oder andere wird wieder mit dabei sein und die Neugier ist geweckt. Ich freu mich auf Euch - Bis dahin und liebe Grüße


Eure Annett

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Kommentare zum Reisebericht

Hallo Anett, dein Reisebericht ist wirklich sehr schön. Toll geschrieben. Sag mal die Reise "Cool & Hot in Finnland, die neue winterliche Reise für Abenteurer, Schneeliebhaber und Sauna-Freunde", findet man die schon irgendwo im Netz?! Liebe Grüße Ines aus Chemnitz, Reisegruppe Martin Tromsö ??

Ines Franke
23.02.2022

Liebe Ines,

vielen lieben Dank. Die winterliche Reise nach Nordnorwegen 2023 steht. Bei der neuen Winterreise nach Finnland stecken wir noch in der Planung. Wir müssen uns also noch etwas gedulden. Sobald Konkretes feststeht, würde ich mich bei Dir melden. Bis dahin bleib gesund und reiselustig. Viele Grüße Annett

Annett Müller 24.02.2022