Reisebericht: Alpenüberquerung – Transalp von Garmisch nach Sterzing

02.09. – 10.09.2022, 10 Tage Wanderreise mit Bergtour–Niveau in Deutschland, Österreich und Italien inkl. Gepäcktransfers: Eckbauer – Mittenwald – Gleirschtal – Stubaital – Maria Waldrast – Gschnitztal – Eggerjoch – Obernbergtal – Pflerschtal – Ladurnerhütte – Dolomieu–Weg –


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Es ist wieder eine neue Tour, die ich mit neugierigen und aktiven Gästen erleben darf: eine Transalp zu Fuß von der Zugspitzregion nach Südtirol…
Ein Reisebericht von
Patrick Fritzsche
Patrick Fritzsche

Anreise nach Garmisch–Partenkirchen und Wanderung in der Partnachklamm

Früh morgens starten wir am Flughafen Dresden in unserem großen Reisebus. Mit nur 7 Wandersleuten fahren wir gen Süden, passieren Bayreuth, durchqueren die Fränkische Schweiz, den Naturpark Altmühltal, überqueren bei Ingolstadt die Donau, blicken ins Hopfenland Hallertau und erreichen schließlich München. Wir durchqueren die bayrische Landeshauptstadt und können die Allianz-Arena, die BMW-Welt, den Olympiapark sehen und sogar einen Blick ins Zentrum zur Frauenkirche werfen. Unsere Fahrt führt uns dann weiter durch das Seenland mit Starnberger See, Walchensee und Kochelsee und nun sind wir schon am Rand der Bayrischen Alpen und erreichen gegen 13:30 Uhr das Dorint Sporthotel in Garmisch-Partenkirchen.
Die Zimmer sind glücklicherweise schon bereit zum Check-In und somit können wir uns ein bisschen frisch machen. Gemeinsam unternehmen wir eine erste kleine Wanderung vorbei an den Olympia-Schanzen zur gigantischen Partnachklamm. Sie ist eine 700 Meter lange und von der Partnach teilweise über 80 Meter tief eingeschnittene Felsenschlucht im Reintal, die bereits 1912 touristisch erschlossen und zum Naturdenkmal ernannt wurde. Unsere Wanderung führt uns hinauf zur Kaiserschmarrn-Alm und über die Eiserne Brücke wieder zurück in die Klamm und schließlich zum Hotel.
Das kühle Radler, Bier oder Weizen im Biergarten kommt dann gerade recht!
Zum Abendessen besucht uns unser Bergführer Mike, gibt ein paar Hinweise zu unseren Touren und wir stoßen auf eine tolle, gemeinsame Alpenüberquerung an! Gespannt auf den nächsten Tag fallen wir in unsere Betten. Gute Nacht.

Die erste Etappe vom Eckbauer über Schloss Elmau nach Mittenwald

Das Frühstück im Hotel lässt keine Wünsche offen und so starten wir bei bestem Wetter in diesen Wandertag. Das Gepäck lassen wir im Hotel zurück, es wird später mit einem Transfer zum nächsten Hotel in Seefeld/Tirol gebracht.
Wir spazieren die wenigen Meter vom Hotel erneut zu den Olympia-Schanzen und zur Eckbauerbahn. Ganz ruhig schweben wir in den modernen Gondeln hinauf auf den Eckbauer (1.237 Meter) und genießen dabei bereits die grandiose Aussicht auf die Bergwelt rund um Garmisch-Partenkirchen. Die Zugspitze ist etwas in den Wolken, aber schon allein das Wetterstein-Panorama ist überwältigend.
Vom Gasthof Eckbauer können wir das Königshaus am Schachen erblicken, eine Sommerresidenz von König Ludwig II.
Unsere Wanderung führt uns über eine saftig grüne Wiese in Richtung Elmauer Alm. Im leichten Auf und Ab wandern wir auf einem wunderschönen Höhenweg entlang und dann hinunter ins Tal. Schloss Elmau im weiten und geschützten Hochtal vor der atemberaubenden Kulisse des Wettersteingebirges ist unser nächstes Ziel. Das heutige Luxushotel war Veranstaltungsort des G7-Gipfels, währenddessen das ganze Tal und darüber hinaus alles im Ausnahmezustand gewesen ist.
Entlang des Ferchenbachs wandern wir bis zum gleichnamigen See, der herrlich in die Bergwelt eingebettet ist, ein Alpensee wie im Bilderbuch. Hier im Gasthof legen wir unsere Mittagsrast ein, es gibt sogar eine Bademöglichkeit.
Auf einem schönen Wanderweg durch den Wald steigen wir gemütlich ab nach Mittenwald. Eingebettet zwischen Wetterstein, Kranzberg und Karwendel ist diese Ortschaft bekannt durch die bunt bemalten Häuser und seine langjährige Geigenbaugeschichte.
Im schönen Ortskern von Mittenwald lassen wir uns nieder, trinken Kaffee, essen Kuchen oder Eis. Mit einem privaten Taxitransfer erreichen wir wenige Minuten später unser Hotel im österreichischen Seefeld/Tirol.

Wanderkilometer: 16,6
Aufstieg: 347 Meter
Abstieg: 650 Meter

Etappe 2 vom Gleirschtal nach Hochzirl

Wir nutzen den vielversprechenden Wetterbericht für den heutigen Tag und steigen bereits in der Nähe des Gleirschklamm-Eingangs aus. Somit verlängern wir unsere heutige Tour.


Wanderkilometer: 19,9
Aufstieg: 951 Meter
Abstieg: 974 Meter

Etappe 3 von Axams ins Stubaital

Wanderkilometer: 16,2
Aufstieg: 1.333 Meter
Abstieg: 1.146 Meter

4. Etappe vom Stubaital ins Gschnitztal

Wanderkilometer: 14,6
Aufstieg: 907 Meter
Abstieg: 1.284 Meter

vom Gschnitztal ins Obernbergtal – 5. Etappe

Wanderkilometer: 16,2
Aufstieg: 1.244 Meter
Abstieg: 1.101 Meter

6. Etappe vom Obernbergtal mit Grenzübertritt nach Südtirol

Der frühe Blick aus den Zimmerfenster verspricht nichts Gutes für den heutigen Tag. Die Wolken hängen tief und als unser Bus bereit stand, schüttete es kräftig. Nun gut, wir ziehen erst einmal los und fahren ins Obernbergtal. Wir sind alle gut ausgerüstet und starten die Wanderung etwas weiter hinten im Tal, sodass wir gleich auf dem Wanderweg zum Obernberger See sind. Dieser führt uns stetig bergauf zum türkis schimmernden See (1.590 Meter).


Wanderkilometer: 12,0
Aufstieg: 778 Meter
Abstieg: 865 Meter

Letzte Etappe – Über den Dolomieu–Weg nach Sterzing

Wanderkilometer: 14,3
Aufstieg: 769 Meter
Abstieg: 1.539 Meter

Rückreise von Sterzing

Der Tag der Rückreise ist gekommen! Zum Frühstück lassen wir unser Geburtstagskind hoch leben und genießen eine vorzügliche Geburtstagstorte, einfach lecker. Anschließend verabschieden wir uns von unserem ausgezeichneten Bergführer, der zurück nach Garmisch reist und Karin, die mit der Bahn zurück nach Berlin fährt.
Wir „verbleibenden“ Alpenüberquerer nutzen die Zeit bis zur Abreise noch für einen Bummel durch Sterzing.
Die anschließende Rückreise erfordert zunächst viel Geduld und „Sitzfleisch“. Wir quälen uns über den Brenner und können dabei den Verlauf unserer Alpenüberquerung gut Revue passieren lassen. Ab Innsbruck rollt es super und wir erreichen mit nur 6 Minuten Verspätung wieder die sächsische Landeshauptstadt.

Schlusswort

Liebe Alpenüberquerer, es war eine fantastische Wanderwoche mit anspruchsvollen Touren von Tal zu Tal. Sicher werdet ihr in den nächsten Tagen unsere magische Zahl 1000 vermissen ;) Jeder der 116.6 Kilometer zu Fuß, jeder der 6.609 Höhenmeter bergauf und 7.858 Meter bergab haben sich gelohnt!
Vielen Dank an diese tolle Gruppe, die immer gut zusammengehalten hat, Danke für die netten Gespräche und geselligen Abende. Nun müssen wir uns für kommendes Jahr etwas Neues einfallen lassen ;)

Bleibt schön gesund, fit und wanderlustig!

Euer Patrick

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