Reisebericht: Städtereise Wien für Genießer

25.08. – 30.08.2019, 6 Tage Rundreise zwischen Tradition und Moderne – Altstadt – Haus der Musik – Prater – Riesenrad – Jugendstil – Feigen und Wein in Wien


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Schöne Parks, barocke Gebäude, Wiener Küche und die Musik des 19.Jahrhunderts. All das zu Fuß erkunden und das bei traumhaftem Kaiserwetter. Besser hätten wir es uns nicht wünschen können.
Ein Reisebericht von
Jürgen Müller
Jürgen Müller

1.Tag Anreise von Dresden über Tschechien

Von Dresden ging die Fahrt um 7:30 Uhr bzw. 8:00 Uhr mit einer aufgelockerten Gruppe im großen Bus los nach Tschechien über die Grenze vorbei an Prag und Brun und dann über die Grenze nach Österreich. Mit unseren zwei Busfahrern kamen wir schnell voran ohne lange Fahrpausen, so dass wir schon um 16:30 nach einer kurzweiligen Fahrt bei schönem Wetter und 29 Grad in Wien am Hotel Bellevue ankamen.
Die Neugierde schon mal etwas von Wien zu sehen war bei allen groß, so beschlossen wir noch einen ersten Spaziergang vor dem Abendessen in die Stadt zu unternehmen. Dank unserer Netzfahrkarte für die Wiener Linien konnten wir uns schon gleich nach kurzer Einzugszeit auf den Weg zum Stefans Dom machen. Natürlich bei den sommerlichen Temperaturen ging das nicht ohne Stopp an der Eisdiele Zanoni & Zanoni. Super Eiscreme und große Portionen, das kommt gut an. Eines stand fest, diese Eisstation merken wir uns für die nächsten Tage. Den Stefans Dom mit den vielen Fiakern und dem imposanten Dom Bauwerk mussten wir erstmal auf uns wirken lassen.
Durch die umliegenden Gassen schlenderten wir zurück zur U-Bahn. Genossen die Ruhe der einsamen Gassen und entdeckten die eine oder andere Lokalität, die es ich lohnt in den nächsten Tagen anzusteuern.
Am Hotel zurück mit den ersten Eindrücken der Wiener Innenstadt machten wir uns hungrig fertig fürs Abendessen. Nun konnten wir den Tag ausklingen lassen und schon mal gespannt sein was der morgige Tag für uns bereithält.

2.Tag Stadtspaziergang und Besuch des Wiener Prater

Nach einem tollen Frühstücksbuffet mit gutem Wiener Kaffee, das keine Wünsche offen ließ, haben wir uns um 9:00 auf den Weg gemacht die Stadt gemeinsam mit unserem Stadtführer Franz Paminger zu erkunden. Mit der naheliegenden Tram der Linie D fuhren wir erstmal zum Schottentor und schauten uns gleichmal die Votivkirche an. Danach steiften wir an der Universität und am Rathaus vorbei in den Volkspark zum Denkmal der Kaiserin Sissi. Annähernd die gesamte Innenstadt durchstreiften wir an diesem Morgen. Allein der riesige Komplex der Hofburg beschäftigte uns über eine Stunde. Irgendwann mussten unsere Füße sich ausruhen, und das taten sie im Kaffee der Hofburg bei einem guten Wiener Kaffee, sei es Melange, Einspänner oder großer Schwarzer ... sie waren alle sehr köstlich. Nachdem wir anschließend dann noch den Stefans Dom und die Anker Uhr am Hohen Markt uns angeschaut hatten, machten wir erstmal eine Pause und die meisten fuhren zum Hotel zurück.
Für den späten Nachmittag hatten wir eine Verabredung auf dem Wiener Prater. Die Liliputbahn schonte erst noch unsere Füße, damit konnten wir einen großen Teil des Prater Parks komfortabel anschauen. Nach dem wir nun alles von unten gesehen haben, wollten wir uns die ganze Gegend nun auch noch mal von oben betrachten. So bestiegen wir das bekannte Riesenrad und hatten aus über 60 m Höhe einen wunderschönen Blick über den Vergnügungspark, den grünen Prater und über ganz Wien bis hinüber zum Wienerwald.
Wieder am Boden inspizierten wir noch ausgiebig den Vergnügungspark und seine Fahrgeschäfte ohne wirklich Lust auf ein 100m hohes Kettenkarussell oder auf einen freien Fall zu haben. Wir hatten mittlerweile eher kräftig Hunger und Durst und suchten dann auch bald den Weg zum Gasthof Maier und zu einem Wiener Gulasch mit Knödel. Das Gulasch war lecker, das Bier schmeckte und trotz Gewitterwarnung konnten wir entspannt im Freien sitzen. Das genossen alle und wenn es dann sein musste auch noch mit einem Marillenknödel zum Abschluss.Das Ziel des Tages war erreicht und wir nahmen die direkte Tram zu unserem Hotel und beendeten den Tag.

3.Tag Kurstadt Baden und noch viele mehr

Heute sollte es ein langer Tag werden.
Nach dem Frühstück bei noch kühlen Temperaturen machten wir uns mit der Straßenbahn auf zur Karlskirche. Wir hatten große Erwartungen an das durch eine Pestepidemie 1713 durch Kaiser Karl VI. entstanden Kunstwerk. Aber unsere Erwartungen wurden bei weitem übertroffen. Hier wird die Barocke Kunst der Historie multipliziert von Künstlern der heutigen Zeit. Das heißt die Wandgemälde der aufwändige Altar die Nischen und nicht zuletzt die fantastischen Deckenfresken wurden in der Wirkung nochmals verstärkt indem junge Künstler zwei große verspiegelte Glaskugeln in den Kuppelsaal platziert haben. Die Wirkung ist fantastisch wir konnten uns gar nicht mehr losreisen. .... So etwas Großartiges hatten wir nicht erwartet.
Jetzt mussten wir uns erstmal wieder erden, und dazu gingen wir auf den Naschmarkt. Auch hier ist das Angebot an Speisen, Lebensmitteln aller Art fantastisch und deckt die Vielfalt der Wiener Gesellschaft komplett ab. Hier gibt es einfach alles Essbare und das super lecker zubereitet. Fast 2 Stunden verbrachten wir hier und es hätte noch länger sein können. Aber die nächste Verabredung drängte und wir trafen uns wieder mit unseren lieben Franz dem Stadtführer von Wien, um gemeinsam in die Kurstadt Baden zu fahren.
Mit der Badener Bahn führen wir von der Staatsoper in Wien zum Josefs Platz nach Baden. Über 1 Std. dauerte die Fahrt, für uns war das eine willkommene Pause, denn an diesem Vormittag waren wir schon ziemlich auf den Beinen.
Ja wir hatten unser Pensum schon gut erreicht, aber Franz war noch frisch und voller Ideen uns Baden näher zu bringen. Der Kurort der Kaiser, Musiker, Dichter und Adligen ist voll von Anekdoten und Geschichten. Es scheint als ob Franz alles wusste über diese Zeit und das bei 32 Grad. Irgendwann mussten wir die Gedanken der Vergangenheit beiseitelegen und uns einem realen Eisbecher der heutigen Zeit zuwenden. Abschließend besuchten wir noch den Rosengarten und den Fischteich und genossen den Schatten im Wald. Genau zur richtigen Zeit kamen wir zum Bahnhof am Josef Platz, stiegen direkt in die Bahn und führen wieder zurück nach Wien.
Jetzt war es aber höchste Zeit für ein kräftiges Abendessen, aber erst nachdem wir noch einen Schlenker über das Mozartdenkmal gemacht hatten kehrten wir in den Augustinerkeller ein. Jetzt saßen alle richtig gut und die angesagte Stelze mit Sauerkraut kam genau richtig. Hier blieben wir im kühlen Keller sitzen bis es draußen dunkel und kühl wurde. Erst jetzt machten wir uns gemeinsam auf den Heimweg mit der Tram zum Hotel und in die Zimmer zum Duschen. Es war ein langer Tag, anstrengend aber voller toller Erlebnisse und Eindrücke.

4.Tag Haus der Musik und Hofreitschule

Wie schon gewohnt, nach dem Frühstück um 9:00 zogen wir wieder los. Diesmal mit der Tram zum Schwarzenberg Platz und dann zu Fuß durch den Stadtpark an all den Denkmalern der Wiener Musiker vorbei, Beethoven, Mozart und Hayden und wie sie alle heißen und das Ziel des Morgens war das Haus der Musik. Eine Dauerausstellung über die Musik der Künstler des 18./19. Jahrhunderts aber auch Musik der heutigen Zeit. Akustisch und visuell eine Zeitreise in die Musik der Habsburger und zu den Schicksalen der damaligen Genies. Wir hätten noch lange bei diesem Thema bleiben können, und ich denke manch einer von uns wird sich diese Ausstellung sicher noch ein zweites Mal anschauen, insbesondere mit einem Musikliebhaber wie Franz unserem Stadtführer. Aber jetzt wollten wie doch weiter und erstmal im Kaffeehaus Vienna uns stärken für das Nachmittagsprogramm.
Die Lipizzaner Pferde warteten in der Spanischen Hofreitschule auf uns. Durch eine informative Führung in die Winterreithalle und durch die Stallburg erführen wir wie bedeutend die Reitpferde für den Wiener Hochadel ursprünglich waren und welche Bedeutung auch heute diese Reitkultur für Österreich noch hat. Musik, Pferde und Sachertorte all das hat uns sehr begeistert, aber nun hatten wir vor den Abend bei Wein und gutem Essen in einem Grinzinger Heurigenlokal ausklingen zulassen. Alle die noch Kraft und Lust hatten kamen mit und wir fuhren mit der Linie 38 bis nach Grinzing, erst nochmal an den Weinlokalen vorbei und mit dem Bus 38A auf den Aussichtsberg Kahlenberg. Von hier oben, auf ca. 550 m Höhe, konnten wir ganz Wien überblicken. Den Prater Park, das Riesenrad den Stefans Dom all die markanten Bauwerke waren von hier oben erkennbar.
Jetzt aber genug gesehen, es war Zeit sich dem kulinarischen Wien zuzuwenden. Wieder zurück in Grinzing, steuerten wir gleich auf den Heurigen von Hans Maly zu. Unter schattigen Kastanienbäumen mit einem Viertel Weisen und der Aussicht auf deftiges Essen war schnell Freundschaft mit Grinzing geschlossen. Nachdem auch noch die Wiener Schrammelmusikanten sich zu uns gesellten, kam die Stimmung auf den Höhepunkt.
Nun galt es die Kurve bekommen und noch rechtzeitig den Heimweg antreten. Mit der Tram und einem kleinen Fußmarsch kamen wir gut zurück in unser Hotel Bellevue.

5.Tag, Schloss Schönbrunn

Wir sind mit der U Bahn, nach Schönbrunn gefahren, mussten mehrmals umsteigen um eine Baustelle an der U4 zu umfahren, aber schließlich kamen wir nach 50 min am Schloss an.
Es war schon ziemlich heiß heute Morgen und die Besucher strömten in den Park. Naja, fast 3Mill. Besucher zählt man in Schönbrunn jährlich.
Bis zu unserer gebuchten Schlossbesichtigung hatten wie noch knapp 2 Stunden Zeit, die nutzten wir um uns den Schlosspark mit seiner aufwendigen Bepflanzung, den Neptunbrunnen, den Obelisk und das Brunnenhaus anzuschauen. Wenn immer möglich liefen wir im Schatten von Bäumen und Hecken. Einen kurzen Blick konnten wir noch in den Kronprinzgarten werfen, der nah am Schloss liegt, bevor wir uns zur Schlussbesichtigung anstellten. Alles läuft sehr organisiert ab, minutengenau wird uns der Einlass gewährt und wir erhalten jeder Audio Guides mit denen jeder selbständig durch die Räume wandeln konnte. Die Besichtigung war sehr interessant und unterhaltsam zudem eine entspannte Art sich über die Habsburger, Maria Teresia, Kaiser Franz und seine Sissi zu informieren.
Da die Temperaturen am frühen Nachmittag nochmal ziemlich zugelegt hatten, führen die meisten von uns erstmal wieder zurück ins Hotel, um sich etwas zu erholen.Für den Abend waren wir für ein Konzertbesuch im traditionellen Konzerthaus verabredet. Davor gingen wir noch gemeinsam Essen zu einer original Wiener Beisl, nah am Konzerthaus gelegen und doch versteckt zwischen den Wohnblocks der Gegend. Hier war's so gemütlich und das Essen deftig lecker, dass wir den ganzen Abend hätten hier verbringen können. Aber na gut, wenn es am schönsten ist soll man weiterziehen, das taten wir dann auch und gingen in das Konzerthaus zu einer wunderschönen Aufführung der Musikstücke von Franz Josef Strauß und Johann Mozart, verstärkt durch kleine Ballettaufführungen und bereichert durch Vogelgezwitscher und Hammerschlägen auf einen Ambos. Nicht nur die Qualität der Musik war spitze, sondern auch der Spaß kam nicht zu kurz.
Ein wirklich gelungener Abend und ein krönnender Abschluss unseres Wienbesuchs.

6.Tag Abschied und Heimreise

Wie alle Tage vorher hatten wir uns auch heute nach dem Frühstück um 9:00 Uhr getroffen, nur stand heute kein Spaziergang in der Stadt mehr an, sondern wir machten uns mit dem Eberhard Bus auf die Heimreise Richtung Tschechien und schließlich nach Dresden.
Die Fahrt verlief weitgehend gut und die Staus konnten unsere beiden Busfahrer elegant umfahren, so dass wir schon etwas früher als geplant an unseren Ausstiegspunkten ankamen.Eine wirklich schöne Reise mit sehr netten Reisegästen ging viel zu schnell zu Ende.
Es bleibt mir nur mich bei allen zu bedanken, dass jeder so tapfer die täglichen Fußmärsche bei über 30 Grad durch Wien mitgemacht haben und für die großartige harmonische Stimmung im ganzen Team.
Mit lieben Grüßen
Euer Reiseleiter
Jürgen Müller

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