Reisebericht: Rundreise Panama – Karibik, Vulkane und Hochland

04.03. – 20.03.2022, 18 Tage Panama–Stadt – Nationalpark Soberania – Gatun–See – Panama–Kanal – El Valle – Azuero–Halbinsel – Meeresnationalpark Golf von Chiriqui – Boquete – Bastimentos–Nationalpark – Bocas del Toro


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Lassen Sie sich begeistern von einem kleinen Land, die Verbindung zwischen Nord- und Südamerika, geteilt durch den berühmten Panama-Kanal. Folgen Sie uns an Sandstrände und in den Nebelwald, hören Sie die Brüllaffen, staunen Sie über die flinken und geschickten Kapuzineraffen und beobachten Sie Krokodile, Leguane und Faultiere.
Ein Reisebericht von
Constanze Maißel
Constanze Maißel

Anreise nach Panama Stadt

Sehr früh an diesem Morgen trafen sich die ersten Gäste pünktlich auf dem neuen Berliner Flughafen BER, um den ersten Flug dieses Tages mit der KLM nach Amsterdam zu erreichen. Der Flug verlief ruhig und so landeten wir nach einer Stunde bereits in Amsterdam. Dort hatten wir etwas Zeit, um unseren nächsten Flug, auch mit KLM, nach Panama zu beginnen. Am Abfluggate trafen dann auch die weiteren Gäste unserer Gruppe ein, die von anderen Flughäfen nach Amsterdam geflogen waren. Gemeinsam begann unsere Reise nach Mittelamerika: Panama, ein Abenteuer, von dem den meisten sicherlich der berühmte Kanal bekannt ist, der seit über 100 Jahren den Pazifik und die Karibik verbindet.
Nach einigen Stunden Flug, der recht ruhig verlief, erreichten wir den Flughafen in Panama Stadt. Ein paar Einreiseformalitäten hielten uns auf, auch Corona verlangte zusätzliche Nachweise von uns. Mit etwas Geduld konnten wir schließlich ins Land einreisen, nahmen unsere Koffer vom Band und trafen vor dem Flughafen unsere Reiseleiterin Fine, die uns die nächsten Tage die Schönheiten von Panama zeigen würde. Nach kurzer Fahrt erreichten wir unser modernes Hotel in der City und freuten uns auf ein paar Stunden Schlaf nach der langen und anstrengenden Anreise.


Panama–Kanal mit Miraflores–Schleusen und Gatúnsee, Freizeit in Panama Stadt

Ein weiterer Morgen, an dem wir wieder sehr früh aufstehen mussten, aber das haben wir gern getan, denn es stand ein Highlight unserer Reise auf dem Programm: die Befahrung des berühmten Panama-Kanals. Noch in der Dunkelheit verließen wir unser Hotel, ein Frühstückspaket hatte jeder mitnehmen können, denn morgens um fünf Uhr gab es natürlich noch kein Frühstück im Hotel. Bereits nach kurzer Fahrt erreichten wir die Anlegestelle, wo bereits ein Touristenschiff auf seine Besucher wartete. Nach kurzer Zeit konnten wir einsteigen, suchten uns schöne Plätze auf dem Deck und warteten gespannt, dass die Reise beginnt. Schiff ahoi, die Fahrt begann. Bald schon tauchte in einiger Entfernung die „Brücke der Amerikas“ auf, eine etwas seltsam anmutende Bezeichnung. Sie trifft aber wörtlich zu. Denn nach der Fertigstellung des Panamakanals im Jahr 2014 durch die USA nach 10 Jahren Bauzeit, war das Land Panama in zwei Teile zerschnitten. Die vormals herrschende Landmasse war durchtrennt worden, um die Wasserstraße für die Schiffe zu schaffen. Für die Bevölkerung bedeutete das, dass sie „abgeschnitten“ vom anderen Landesteil waren. Es gab Fährverbindung, aber alle Güter, Waren usw. mussten über das Wasser transportiert werden. Das war mit großem Aufwand verbunden, denn die Region um den Kanal war Hoheitsgebiet der USA und als Kanalzone für die einheimische Bevölkerung gesperrt. Im Oktober 1962 wurde dann die Brücke eröffnet und überspannt nun die südliche Einfahrt in den Panamakanal vom Pazifik aus und verbindet seitdem wieder Nord- und Südamerika. Wir kamen von Süden und durchquerten diese imposante Brücke. Drei Schleusen brachten uns mit Hilfe der Schwerkraft des Wassers nach oben, wir überwanden einen Höhenunterschied von 26 m bis zum Gatunsee. Unterwegs ließen wir uns Kaffe, Getränke und einen Imbiss schmecken. Gegen Mittag hatten wir den See erreicht, eine eindrucksvolle Fahrt ging zu Ende. Mit dem Bus wurden wir zurück zum morgendlichen Ausgangspunkt gebracht, am frühen Nachmittag kamen wir wieder im Hotel an. Jetzt konnten wir noch auf eigene Faust Panama-Stadt erkunden oder etwas im Hotel entspannen. Gegen Abend trafen sich einige Gäste unserer Gruppe wieder, um im nahegelegenen italienischen Restaurant bei einem gemeinsamen Abendessen diesen schönen Reisetag ausklingen zu lassen.


Soberania Nationalpark, Boots–Safari auf dem Lake Gatun und im Dschungel, Dschungel–Lodge mit Kayak, Angeln und Baden

Nach einem leckeren Frühstück im Hotel trafen wir uns wieder in unserem Bus. Auch heute fuhren wir wieder in Richtung Panamakanal. Im angrenzenden Soberania Nationalpark bestiegen wir ein Schnellboot, dass uns über den Gatunsee brachte und in angrenzende Dschungel-Flussarme. Wir beobachteten eine Familie Brüllaffen und staunten über die üppige Vegetation, als der Motor unseres Bootes nicht mehr anspringen wollte. Unser Bootsführer kletterte auf das Dach und hatte Handyempfang, um Hilfe zu holen. Wir warteten und erlebten einen wolkenbruchartigen Regenguss, der uns trotz Dach über dem Kopf ziemlich nass machte. Nach geraumer Zeit kam der helfende Kollege unseres Bootsführers und konnte den Motor wieder in Gang bringen. Wir fuhren nun direkt zur Dschungel-Lodge, wo wir mit einem traditionellen sehr schmackhaften typisch panamaischen Gericht erwartet wurden. Wir ließen es uns schmecken, danach konnten wir unterschiedlichen Aktivitäten nachgehen. Einige fuhren Kayak, andere machten erste Versuche beim Angeln und fingen sogar einige Fische, andere badeten direkt vom Steg der Logde aus oder entspannten in Hängematten oder bequemen Schaukelsofas.
Die Zeit verging viel zu schnell, wir verließen die Lodge und setzten unsere Bootssafari fort, entdeckten unter anderem Kapuzineraffen, Tamarinaffen, ein Faultier und einen Leguan, Schneckenhabichte und Schlangenvögel sowie kleine Wasserschildkröten und ein amerikanisches Krokodil. Mit vielen tollen Eindrücken im „Gepäck“ kehrten wir am frühen Abend in unser Hotel zurück. Einige Gäste trafen sich später noch einmal, um zum El Trapiche zu spazieren, das ist ein sehr beliebtes panamaisches Restaurant. Wir probierten einheimische Spezialitäten und tranken das lokale Bier „Panama“.


Panamericana bis El Valle, Wasserfall Chorro el Macho, Markt und Mariposario in El Valle

Heute verließen wir Panama Stadt und fuhren entlang der Panamerikana ins Bergdorf El Valle, die größte Ansiedlung in einem erloschen Vulkankrater. Zunächst erreichten wir das Gebiet des Wasserfalls Chorro el Macho, zu dem wir über verschiedene Hängebrücken durch den Nebelwald spazierten. Am Ende des Weges erreichten wir einen angestauten Pool, in dem man im Wasser des Chorro el Macho baden konnte. Die meisten Gäste unserer Gruppe nutzten die Gelegenheit, mit unserer Reiseleiterin Fine noch etwas die Gegend zu erkunden, wir entdeckten ein Faultier und sahen verschiedenste Pflanzenarten des Nebelwaldes. Nach einem reichlichen und sehr leckeren Mittagessen im Zentrum des Dorfes El Valle erreichten wir den lokalen Markt. Neben bunten Ständen mit verschiedensten Andenken für Besucher des Ortes gibt es ein reichhaltiges Angebot an Obst und Gemüse, oft für uns unbekannter Art. Natürlich gibt es auch verschiedene Hüte, die hier als Panama-Hüte angeboten werden, aber diese sind nur als Souvenir anzusehen. Echte Panamahüte sind sehr teuer und von besonderer Qualität und stammen gar nicht aus Panama, sondern wurden ursprünglich in Equador gefertigt und von Panama aus in alle Welt verschifft.
Wir besuchten im Anschluss das Mariposarium, ein Mekka für Schmetterlinge. Per Video erhielten wir eine kleine Einführung in das zumeist kurze Leben und Entstehen dieser schönen Insekten. Danach kamen wir durch eine Schleuse hinein in das Schmetterlingshaus, wo wir von den bunten Schmetterlingen regelrecht umflattert wurden. Wir konnten viele verschiedene Arten beobachten und fotografieren. Ab und zu setzte sich einer von ihnen auf unsere bunten Blusen und Hemden, vielleicht eine besonders anziehende Blüte für ihn. Nach diesem Besuch fuhren wir zu unserem Hotel Los Mandarinos etwas außerhalb von EL Valle. Eine wunderschöne Gartenanlage und ein Poolbereich erwarteten uns. Die verschiedenen Hotelgebäude erinnern etwas an alte Burgen. Wir hatten den restlichen Nachmittag frei und konnten die Annehmlichkeiten unseres Hotels genießen. Einige nutzten die Zeit für eine Erfrischung im Pool.


Wanderung auf den Cerro Gaital, Nispero Zoo in El Valle

Nach einem kräftigen Frühstück auf der Terrasse unseres Hotels mit Blick auf einen schön angelegten Teich inklusive Entenbesuch fuhren wir mit unserem Bus ein Stück hinauf in Richtung Cerro Gaital, ein Berg über El Valle mit einer Höhe von 1.185 Metern. Am Beginn des Wanderpfades Richtung Gipfel stiegen wir aus und begannen unseren Aufstieg entlang eines Dschungelpfades. Wir entdeckten zahlreiche kleine Tiere wie Spinnen, Käfer und Blattschneideameisen. Auch ein Kolibri ließ sich gern von uns fotografieren. Die üppige Fülle an Grünpflanzen, die wir zu Hause nur mit Mühe im Blumentopf wachsen sehen, begleitete uns während der gesamten Wanderung. Wir fotografierten verschiedene Arten, staunten über ihr Zusammenspiel im Nebelwald. Nach einiger Zeit erreichten wir einen Aussichtspunkt in etwa 900 Metern Höhe. Wir blickten hinunter ins Tal, in dem sich das Dorf El Valle ausgebreitet hat. Es liegt im Krater eines vor sehr langer Zeit erkalteten Vulkans. Den Kraterrand kann man deutlich erkennen. Weiter hinauf konnten wir nicht gehen, denn ab diesem Punkt muss man klettern, sogar mit Seilen. Aber auch das ist derzeit nicht möglich wegen Erdrutschen auf dem Kletterpfad. Wir wanderten wieder hinunter ins Tal, unser Bus brachte uns nach El Valle zurück. In einem ganz neuen Restaurant ließen wir uns einheimische Spezialitäten schmecken, unter anderem Ceviche – in Zintronensaft eingelegter roher Fisch, oder Arroz con pollo – Hühnerfleisch mit Reis, natürlich mit viel Koriander gewürzt, den man hier sehr gern verwendet. Gut gestärkt fuhren wir zum Nispero Zoo. Der frühere Besitzer dieser Hazienda hatte vor vielen Jahren damit begonnen, verletzte oder kranke Tiere aufzunehmen, sie gesund zu pflegen, um sie wieder in die Freiheit zu entlassen. Wenn sie nicht mehr in Freiheit leben konnten, wurden sie behalten und bildeten im Laufe der Zeit einen kleinen Zoo. Dieser Idee ist man treu geblieben. Und so werden sprichwörtlich „zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen“: die kranken, verletzten oder in der Freiheit nicht lebensfähigen Tiere haben ein zu Hause gefunden und wir Menschen können sie besser kennenlernen und mehr über sie erfahren, damit sie in Zukunft besser in der Natur geschützt werden. Nach diesem Besuch fuhren wir ins Hotel und hatten den Rest des Tages Freizeit. Einige Gäste unserer Gruppe trafen sich am frühen Abend in der Bar wieder, um gemeinsam zu Abend zu essen.


Nata, Halbinsel Azuero, Marina Villa Lodge

Nach dem Frühstück verließen wir unser Hotel in Richtung Panamerikana. Wir verabschiedeten uns von El Valle und erreichten nach einiger Zeit das Dorf Nata. Hier besuchten wir die Dorfkirche, deren Ursprünge bis ins Jahr 1522 zurück reichen. Später hielt unser Bus noch einmal am Hotel Cubitá, wo wir uns ein Mittagessen vom Buffet schmecken ließen. Nach weiteren zwei Stunden Fahrt erreichten wir schließlich unser Hotel für die nächsten Tage: Marina Villa Lodge. Das Hotel liegt direkt am breiten Sandstrand und bietet viel Gelegenheit für Entspannung, Baden und sportliche Aktivitäten am Strand.


Pedasi und Insel Iguana

Am Morgen holte uns unsere Reiseleiterin Fine wieder vor unserem Hotel ab, wir stiegen in unseren Bus und fuhren nach Pedasi. An der örtlichen Anlegestelle kletterten wir in drei Schnellboote, die uns auf die nahe gelegene Isla Iguana brachten, die Insel der Leguane. Wir spazierten begleitet von Fine auf die Rückseite der Insel zu einem anderen Strand mit Felsen. Hier konnten wir Fregattvögel beobachten, die auf der Insel nisten. Ständig kreisen Hunderte von ihnen über der Insel. In den Nestern konnte man Weibchen sitzen sehen, die eine weiße Färbung am Kopf haben. Die Männchen sind mit einem roten Kehlsack ausgestattet, den sie kräftig aufblähen, wenn sie den Weibchen imponieren wollen, begleitet von einem knatternden Geräusch. Wir kletterten über schwarze Felsen aus Lavagestein und wanderten durch Pfade im teils dichten, teils spärlichen Grün. Natürlich sahen wir Leguane, aber auch Geckos, zahllose Einsiedlerkrebse und verschiedene Vogelarten.
Neben der Wanderung gab es ausreichend Gelegenheit zu baden oder zu schnorcheln. Für einen Snack und gekühlte Getränke war ebenfalls gesorgt. Nach einigen erholsamen und erlebnisreichen Stunden fuhren wir mit den Booten zurück nach Pedasi, wo wir uns in einem kleinen Lokal ein landestypisches Mittagessen schmecken ließen. Danach fuhren wir in unser Hotel zurück, der verbliebene Nachmittag und der Abend standen uns zur freien Verfügung. Wir schwammen im Pool, wanderten am Strand entlang oder ruhten auf einer der Liegen aus. Am Abend trafen sich einige Gäste wieder zum gemeinsamen Essen, das hier auf der Terrasse des Hotels serviert wird.


Freizeit für Strand, Hotel, Baden oder Wandern am Playa Venao

Heute wartete ein Tag für Freizeit in unserer Hotelanlage oder in der näheren Umgebung auf uns. Wir ließen uns Zeit für ein gutes Frühstück, spazierten am breiten Sandstrand entlang oder nutzten die Zeit zum Baden und Entspannen. Am Abend trafen wir alle wieder auf der Terrasse unseres Hotelrestaurants ein und beendeten diesen Urlaubstag mit einem guten Abendessen.


Fahrt nach Boca Chica zum Hotel Bocas del Mar

Nach dem Frühstück begann unsere Fahrt nach Boca Chica. Wir verließen die Halbinsel Azuero wieder und erreichten bald wieder die Panamericana, der wir eine ganze Zeit in Richtung Westen folgten. Unterwegs begleiteten uns natürlich wieder verschiedenste Pflanzenarten, besonders der Goldtrompetenbaum mit seinen leuchtend gelben Blüten sticht besonders ins Auge in seiner Pracht. Gegen Mittag erreichten wir den Ort Las Lajas. Hier kehrten wir ein in das Restaurant „Naturalmente Pizza“. Das kleine Restaurant liegt in einem wunderschön angelegten Garten mit Bananen- und Ananaspflanzen und herrlich blühenden Bougainvilleas. Das Beste war allerdings das Essen, das wir hier genießen konnten, gegrilltes Hühnchen oder vegetarische Lasagne, das von der Besitzerin, die aus der Schweiz stammte, hervorragend zubereitet worden war. Auch eine neue Frucht lernten wir kennen, die hier gleich hinter der Küche gewachsen war: Granadía, eine Art Maracuja, aber viel größer und oval geformt.
Nach unserer sehr angenehmen Mittagspause setzten wir unsere Fahrt fort. Es dauerte nun nicht mehr lange, und wir erreichten unser Hotel Bocas del Mar in Boca Chica für die nächsten zwei Nächte. Wir wurden begrüßt mit einem kühlen Glas Saft und bezogen unsere komfortablen Zimmer, die sich ein einer wunderschön angelegten Gartenanlage mit zwei Pools, einem schönen Restaurant, einigen blauen Schafen als Kunstinstallation sowie herrlichen Ausblicken auf die Bucht von Chiriquí befinden. Wir erkundeten die Anlage, ein Wanderpfad führt zu einem Aussichtspunkt, auch vorbei an einer großen Voliere mit verschiedenen Papageien und Tucanen. Einige genossen den Garten, andere entspannten auf der Terrasse ihres Zimmers oder nahmen eine erste Erfrischung im Restaurant. Am Abend trafen wir uns wieder zu einem gemeinsamen Abendessen im Hotelrestaurant, das eine vorzügliche Küche bietet. Der „Fang des Tages“ war Red Snapper, den einige auch gleich probierten.


Bootsausflug im Golf von Chiriqui, Schnorcheln, Baden, Picknick am Strand

Nach dem Frühstück holte uns Orlando vom Hotel Bocas del Mar ab und wir spazierten hinunter zum Bootsanleger. Mit zwei Schnellbooten fuhren wir los in den Golf von Chiriqui. Unterschiedliche Inseln laden zum Verweilen oder auch zum Beobachten von Tieren ein. Wir passierten die „Fensterinsel“, in der durch die Erosion der Wellen schon tunnelartige Durchlässe zu sehen sind, die sogenannten „Fenster“. Vor der Insel Bolanos konnten wir schnorcheln, bei einer Panoramafahrt sahen wir unter anderem die Bischofsinsel, ihre Form erinnert an eine Bischofsmütze. Die Strände der Insel Gamez ließen wir an uns vorbeiziehen. Dort tummelten sich Sonntagsausflügler mit „Kind und Kegel“ bei lauter panamaischer Musik. Wir hingegen suchten die Ruhe und fuhren weiter zur Insel Socorro. Dort erwartete uns schon ein leckeres Picknick, das vom Hotel aus hier vorbereitet worden war: frittierte Huhn- oder Fischbällchen, Salate und Obst, Sandwiches sowie eine große Kiste voller eisgekühlter Getränke. Wir genossen die Zeit, ließen uns das Picknick schmecken, badeten im türkisblauen Meer oder entspannten im Schatten mit Blick auf Kokospalmen und idyllischen Strand. Wir probierten Kokosnuss-Schaum, was vielen von uns neu war. Auf dem Rückweg zum Hotel passierten wir Battia de los muertos, ein Bereich im Golf, der von den vor den Spaniern hier lebenden Indios dafür benutzt wurde, ihre Verstorbenen dem Meer zu übergeben. Heute tummeln sich dort Flaschennasendelfine, die auch neben unseren Booten ein Stück mit schwammen. Wer schnell war, konnte sie fotografieren. Am frühen Nachmittag erreichten wir unser komfortables Hotel, der Rest des Tages stand uns zur freien Verfügung.


Fahrt nach Boquete, Boquete Tree Trek Mountain Resort, Hängebrückenwanderung

Nachdem unsere Koffer wieder auf dem Dach unseres Busses verstaut worden waren, begann unsere Fahrt von Boca Chica nach Boquete in die Berge. An einem Supermarkt in David legten wir eine Pause ein, wir konnten uns wieder mit Getränken für die Weiterfahrt versorgen. Unterwegs tauchte nach einiger Zeit der höchste Berg Panamas auf: der Barú. Er hat eine Höhe von 3.475 Metern. Gegen Mittag erreichten wir das Städtchen Boquete, das als Ausgangspunkt für Touren in die Berge sehr beliebt ist. Noch über der Stadt befindet sich in einer Entfernung von etwa fünf Kilometern das Boquete Tree Trek Mountain Resort, unser Hotel für die nächsten zwei Nächte. Unser Aufenthalt hier begann mit einem sehr guten Mittagessen. Unsere Reiseleiterin Fina verabschiedete sich für die nächsten Tage, erst in Panama Stadt würden wir sie wieder sehen. Im Anschluss begleitete uns Louis hinaus aus dem Gelände des Hotels in den direkt angrenzenden Nebelwald. Er ist Guide im Hotel und führte uns über üppig grüne Pfade durch den Wald, sechs Hängebrücken über Bäche, Schluchten und Täler mussten überwunden werden. Wir sahen und fotografierten verschiedenste Pflanzen, die sich an den Bäumen und auf dem Boden in Hülle und Fülle ausgebreitet hatten, wie Bromelien, Orchideen, Monstera, Baumfarn, Flechten und Moose und natürlich zahlreiche exotische Blüten in zumeist kräftigen Farben. Der restliche Tag stand uns zur freien Verfügung. Einige erkundeten die Gartenanlage des Resorts, andere fuhren noch einmal hinunter nach Boquete. Am Abend trafen sich einige Gäste unserer Gruppe zum gemeinsamen Abendessen im Tree Trek Restaurant. Unsere neue Reiseleiterin Clara war inzwischen auch im Hotel eingetroffen und kam zum Abendessen hinzu.


Quetzal–Wanderweg und Boquete, Canopy (Zip line)

Heute begrüßte uns am Bus unser Reiseleiter Cesar für die Wanderung durch den Nebelwald, aber auch Clara war dabei, sie war den ganzen Tag an unserer Seite.
Wir fuhren hinab in den Ort Boquete, erfuhren viel über die Einwohner und die verschiedenen Ortsteile. Wohngebiete sind zum Beispiel das Blumental, wo es natürlich viele schöne Blumen zu sehen gibt oder das Orange-Tal. Diesen Namen hat das Gebiet von den zahlreichen Poro-Bäumen bekommen, die das gesamte Tal während ihrer Blütezeit in ein kräftiges Orange tauchen. Diese Bäume mit ihren kleinen Blättern geben dem darunter wachsenden Kaffee eine gute Mischung aus Schatten und Sonne, deshalb sind sie bei den Kaffeebauern sehr beliebt.
Unser erster Halt war an einem imposanten Basalt-Säulen-Massiv, das von der Lava eines Vulkanausbruchs übrig geblieben ist.
Nach kurzer Fahr mit unserem Bus hinaus aus dem Ort erreichten wir den Startpunkt für unsere Wanderung in Richtung eines Wasserfalles auf dem Quetzal-Wanderweg im Nebelwald. Einige Bauern leben hier und bauen Nutzpflanzen an wie: Kaffee, Weißkohl, Blaukartoffel oder Bananen. Am Fußbereich des Vulkans Barú wachsen schmackhafte wilde Brombeeren. Zahlreiche Wildblumen und Pflanzen säumen den Wanderweg, der sich oft mit dem Fluss aus den Bergen kreuzt. Wir sahen zum Beispiel Bambus, deren Stängel als Rankhilfe für Tomaten oder als Strohhalm genutzt werden kann. Es gibt Bromelien und Heliconien in verschiedenen Ausführungen, Farne, Flechten und verschiedenste farbenfroh blühende Blumen, unter anderem die „Electric flower“, die in der Gastronomie gern zwischen den einzelnen Gängen zur Geschmacksneutralisation genutzt wird. Wir sahen große Ulmen, die hier vermutlich schon über 400 Jahre stehen. Wir begannen unsere Wanderung in einer Höhe von 1500 Metern, bei etwa 1700 Metern kehrten wir um. Unser Hotel liegt bei knapp 2000 Metern Höhe. Bereits bei diesen Höhenunterschieden merkten wir eine deutliche Veränderung des Klimas, besonders die Temperaturen sind deutlich niedriger, je höher man kommt.
Besonderes Glück hatten wir, denn wir konnten sogar den Quetzal sehen und fotografieren. Das ist sehr selten.
Nach unserer Wanderung fuhren wir in den Ort Boquete hinein, ließen uns ein Mittagessen in einem hübschen Restaurant schmecken und bummelten im Anschluss durch das Zentrum von Boquete, sahen den Handwerkermarkt und die Blumenmesse. Wir probierten Erdbeeren, die hier besonders gut schmecken, sie kommen aus der Region. Einige unserer Gruppe probierten am Nachmittag Canopy (ZIP line) und sausten an Stahlseilen über die Baumkronen des Nebelwalds.


Fahrt an die Karibik, Kakao–Tour bei der Gemeinschaft Rio Oeste, Insel Colon, Bocas del Toro

Unsere Zeit in den Bergen ging zu Ende. Also packten wir wieder unsere Koffer, die unser Fahrer Kenny sehr geschickt auf das Dach seines Busses verlud. Wir ließen uns unser Frühstück schmecken und waren recht bald wieder auf Tour in unserem Bus. Wir verließen das fruchtbare Kaffee-Tal um Boquete und unser Bus erklomm Meter um Meter entlang teils steiler Serpentinenstraßen. An einem schönen Aussichtspunkt legten wir einen Halt ein, um zurückzuschauen und noch einmal in Richtung Pazifik zu blicken. Erst in Panama-Stadt würden wir ihn wieder sehen. Unser Bus schraubte sich weiter in die Höhe, erklomm den Pass mit Namen: Gebiss des Teufels (quijada del diablo) in etwa 1.700 m Höhe. Danach ging es allmählich wieder bergab, denn unser Ziel war heute die karibische Seite von Panama. Doch zunächst statteten wir der Dorfgemeinschaft von Oeste einen Besuch ab. Die Einwohner gehören zum Volk der Ngöbe, deren Frauen traditionelle bunte Kleider tragen. Die Dorfgemeinschaft lebt hauptsächlich vom Kakao, der hier aufgrund der klimatischen Verhältnisse sehr gut und in hoher Qualität gedeiht. Wir wurden mit einem typischen Mittagessen begrüßt, das aus Blaukartoffel, Reis und Fisch sowie Bananen und Schokoladenkuchen bestand. Das Hauptgericht war in einem großen Blatt der Blaukartoffelpflanze hübsch verpackt und dieses Blatt ersetzte uns den Teller. Nach dem Essen wurden wir in die Welt des Kakao entführt. Wir durften durch das Dorf und zu den Kakao-Pflanzen wandern, ein Dorfbewohner erklärte uns, wie sie den Kakao hier anbauen und dass seit 44 Jahren ein Pilz ihnen viele Verluste für die Ernte bringt, besonders wenn es feuchte Jahre sind. Eine junge Frau der Gemeinschaft begleitete uns und zeigte uns die ein oder andere Pflanze, die die Menschen hier nutzen, zum Beispiel eine Art Agave, aus deren Pflanzenfasern hier Taschen und Beutel angefertigt werden.
An einer großen eckigen Feuerschale durften wir uns setzen. Eine der Frauen rührte einige Kakaobohnen in einer Schale, die in der Glut stand. Hier wurden Kakaobohnen geröstet. Andere Frauen zeigten und erklärten uns, wie die Kakaobohnen aus ihrer Fruchthülle ausgelöst, fermentiert und getrocknet werden. In diesem Zustand wird der Kakao verkauft an Handelsgesellschaften, vornehmlich in die Schweiz. Ein kleiner Teil der Ernte wird hier geröstet und gemahlen für den Eigenbedarf und für Besucher. Also zeigten die Frauen uns auch diese Arbeitsschritte. Das Mahlen konnten wir auch probieren. Die beim Mahlen entstehende Masse enthält Kakaobutter und ist deshalb eine Art feiner Brei. Wir durften kosten und konnten feststellen, dass wir bisher noch nicht wirklich den wahren Kakaogeschmack probiert hatten. Die braune feine Masse schmeckte köstlich. Am Ende der Tour konnten wir im kleinen Laden einige ihrer Erzeugnisse erstehen. Sogar Kakao-Tee wird hergestellt aus den Schalen der bereits gerösteten Bohnen. Wir verabschiedeten uns von unseren Gastgebern im Tal des Flusses Oeste.
Nach kurzer Fahrt erreichten wir den Hafen von Almirante. Unser Gepäck wurde vom Bus in ein Schnellboot geladen, wir stiegen ebenfalls ein und sausten mit hoher Geschwindigkeit vom Festland hinüber auf die Insel Colon. Dort angekommen, wurden wir von zwei Kleinbussen erwartet, unser Gepäck wurde erneut umgeladen und so erreichten wir bald unser Hotel Tortuga in Bocas del Toro. Wir genossen den restlichen Nachmittag und badeten in der Karibik oder ruhten uns ein wenig von der anstrengenden Anreise aus. Am Abend sahen wir uns alle wieder im Restaurant des Hotels, das sich auf einer Art Seebrücke über dem Wasser der Karibik befindet. Wir ließen den Abend bei karibischer Musik und Meeresrauschen ausklingen.


Karibik, Bird Island, Isla Bastimentos, Fledermaushöhle, Schnorcheln und Red Frog Beach

Wir verließen unser Hotel für einen Ausflug in die Welt der kleinen Inseln im karibischen Teil Panamas. Am Hafen in Bocas del Toro bestiegen wir ein kleines Boot, das uns zunächst zur Vogelinsel Bird Island brachte. Diese kleine Insel steht unter Schutz, hier nisten zahlreiche Seevögel, unter anderem Tropicvögel, die mit ihrem langen weißen Schwanz sehr elegant über uns hinweg flogen. Es gibt Fregattvögel und Pelikane. Am karibischen Strand Estrella Beach legten wir das erste Mal an. Wir stiegen aus unserem Boot und genossen den feinen Sand, das warme karibische Wasser und den palmengesäumten Strand. Das Besondere dieses Strandes sind aber die tierischen Bewohner, die im flachen Wasser auf dem feinen Sand liegen und sehr gut zu fotografieren sind, denn sie sind reglos und scheinen sich nicht von der Stelle zu rühren: zahlreiche orangefarbene Seesterne. Nach unserem Aufenthalt an der Estrella Beach brachte uns unser Boot zu den Mangrovenwäldern der Insel Bastimentos. Langsam glitten wir an den dichten grünen Mangroven vorbei und hielten Ausschau nach Faultieren und Kaimanen. Das ein oder andere Faultier konnten wir im Laufe dieses Ausfluges hier entdecken. Mitten im Mangrovengebiet wohnen einige Mitglieder der indigenen Volksgruppe der Ngöbe. In ihrem Lebensraum gibt es eine langgezogene Höhle, in der verschiede Arten von Fledermäusen ihr zu Hause haben und an den Tropfsteinen der Decke der Höhle ausruhen. Darüber hinaus gibt es verschiedene Spinnen, die an den felsigen Wänden in der Höhe leben. Einige Mutige unserer Gruppe stiegen mit einem einheimischen Führer in die Höhle hinein, deren Boden mit Wasser bedeckt ist. Mit Badesachen bekleidet und einer Stirnlampe auf dem Kopf ging es hinein in die Höhle bis zu einem Schwimmbecken im Fels, das etwa drei Meter tief ist und von einem kleinen Wasserfall gespeist wird. Die anderen Gäste spazierten im tropischen Wald vor der Höhle mit einem anderen Führer und bestaunten die üppige Vegetation mit Baumfarn, Helikonien und Palmen. Faultiere und winzige orange-rote Pfeilgiftfrösche konnten sie beobachten.
Nach diesem aufregenden Naturabenteuer stiegen wir wieder in unser Boot und erreichten bald ein Haus auf Stelzen. Dort konnte geschnorchelt werden. Wunderschöne farbenfrohe Korallen sowie zahlreiche Fische konnten wir beobachten. Nach dem typisch karibischen Mittagessen in einem Restaurant auf Stelzen erreichten wir am Nachmittag Red Frog Beach. Dieser Strand ist bekannt dafür, dass es hier schon immer die kleinen roten Pfeilgiftfrösche gibt. Wir genossen den herrlichen Sandstrand und badeten im karibischen Meer, das hier mit aufregenden Wellen lockt. Den Abend verbrachten wir in unserem Hotel Tortuga mit karibischen Cocktails.


Fahrt nach Changuinola, Flug mit Air Panama nach Panama Stadt, Bummel durch die Altstadt von Panama

Heute verließen wir unser Hotel auf der Insel Colon und setzten mit dem Boot über auf das Festland nach Almirante. Dort wurde unser Gepäck wieder auf das Dach eines Busses verladen und nach kurzer Fahrt erreichten wir Changuinola, die größte Stadt in der Region. Wir verabschiedeten uns von unserer Reiseleiterin Clara und flogen mit einer kleinen Maschine von Air Panama nach Panama Stadt zurück. Fina erwartete uns am Ausgang des Flughafens, wir bestiegen unseren Bus und fuhren in die Altstadt. Im Hotel Casa Panama würden wir unsere letzte Nacht in Panama auf dieser Reise verbringen. Doch zunächst ließen wir uns ein sehr gutes Mittagessen auf der Dachterrasse des Hotels schmecken. Wir bekamen unsere Zimmerschlüssel und konnten schon bald danach mit Fina zu einem Bummel durch die Altstadt Panamas aufbrechen. Wir sahen zahlreiche Gebäude, die aus der kolonialen Vergangenheit stammen. Der restliche Abend stand uns zur freien Verfügung und so hatten wir Gelegenheit, das bunte Leben am Abend in der Metropole Panama City zu erfahren. Einige gingen noch auf einen Drink in eine Bar, andere bummelten durch die lebhaften Gassen der Altstadt oder genossen die Aussicht auf die Skyline der modernen Hauptstadt Panamas.


Freizeit, kleine Stadtrundfahrt und die Ruinen von Panama Vieja, Rückflug nach Amsterdam

Der letzte Tag unserer Reise war angebrochen. Im Restaurant Nomada.eatery ließen wir uns ein kräftiges Frühstück mit frischen Säften und sehr gutem Kaffee schmecken. Bis zum Mittag konnten wir noch auf eigene Faust in Panama Stadt unterwegs sein. Danach trafen wir unsere Reiseleiterin Fina wieder und begaben uns auf eine kleine Stadtrundfahrt. Wir sahen die Wolkenkratzer des modernen Panama. Zahlreiche internationale Banken haben hier einen Sitz. Auch die erste Siedlung des alten Panama Stadt gibt es noch, aber heute nur noch als Ruinen: Panama Viejo. Die erste Stadt wurde im 17. Jahrhundert aufgegeben und an der Stelle der heutigen Altstadt wurde eine neue Stadt errichtet. Die Ruinen erzählen noch heute die Geschichte der ersten Bewohner von Panama Stadt, es gibt die Reste einer Kirche sowie die alte Steinbrücke über einen Fluss.
Nach kurzer Fahrt erreichten wir sehr pünktlich den Flughafen. Wir konnten einchecken und alle Formalitäten ohne Probleme erledigen, so dass wir bald in unserem Flugzeug der KLM saßen. Unser Flug von Panama Stadt nach Amsterdam startete pünktlich um 18:45 Uhr.


Rückflug über Amsterdam nach Hause

Pünktlich landete unser Flieger in Amsterdam. Von den ersten Gästen hieß es nun Abschied nehmen, denn sie flogen zu verschiedene Flughäfen in Deutschland, um von dort aus weiter nach Hause zu fahren. Die meisten Gäste flogen nach Berlin, die Landung erfolgte pünktlich.

Schlusswort

Eine schöne, interessante, auch spannende Reise ging zu Ende. Wir haben eine vielfältige Mischung von dem kleinen Land Panama gesehen, die andere Mentalität seiner Bewohner kennengelernt. Wir werden die Tage in Mittelamerika zwischen Pazifik und Karibik in guter Erinnerung behalten.

Vielen Dank an alle, die zum Gelingen dieser Reise beigetragen haben.

Herzliche Grüße
Constanze Maißel
Reiseleiterin Eberhardt TRAVEL

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