Reisebericht: Radreise Masuren – Im Land der Wälder und Seen

20.08. – 28.08.2016, 9 Tage Radreise in Polen mit Torun – Allenstein – Lötzen – Steinort – Wolfsschanze – Borker Heide – Zondern – Nikolaiken – Spirdingsee – Niedersee – Eckertsdorf – Cruttinen (215 Radkilometer)


  Bildergalerie   Druckversion (PDF)   Kommentare
 
Die Masuren. Beschauliche Landschaften, Wiesen,Felder, viele Seen sowie interessante Städte. Aber auch viel Gastfreundschaft und kulinarische Köstlichkeiten sind uns begegnet. Lesen Sie selbst!
Ein Reisebericht von
Astrid Wagner
Astrid Wagner

Samstag, 20.08.2016 Anreise nach Polen– Torun

Am frühen Morgen begeben wir uns auf den Weg in die Masuren.
Über die Stationen Chemnitz, Flughafen Dresden, Klettwitz und Lübbenau sammeln unser Fahrer Frank und ich die insgesamt 20 reiselustigen Radler ein. Als auch die letzten Koffer verladen sind, geht es bei etwas trüben und regnerischem Wetter nach Thorn (Torun).
Die Fahrt in unserem kleinen komfortablen roten Bus genießen wir bei guter Bordverpflegung und lehnten uns gemütlich zurück. Schon am frühen Vormittag erreichen wir die Grenze. Nach der Mittagspause war es auch nicht mehr weit. Am Nachmittag erreichen wir unser erstes Quartier. Wir beziehen unsere Zimmer und verlieren keine Zeit um die Stadt Thorn zu erkunden. Die Geburtsstadt von Nikolaus Kopernikus erwartet uns bei heißen sommerlichen Temperaturen. Wir schlendern zum Marktplatz durch die Gassen bis hinunter zur Wisla.
Von hier haben wir einen schönen Blick auf die Stadtmauer. Unser Spaziergang führt uns durch das Brückentor zurück zum Altstadtkern. Hier bekommen wir noch einige tolle Fotomotive vor die Linse. Mit diesen Schnappschüssen und etwas müden Füßen laufen wir zurück zum Hotel.
Wir lassen uns das Abendessen schmecken und gehen nach einem langen Tag zu Bett.

Sonntag, 21.08.2016 Entlang des Oberländer Kanals

Auch heute geht es wieder früh aus den Federn. Nach dem Frühstück brechen wir in Richtung Osterode auf. Wie verabredet steigt dort unser Reiseleiter Sigi zu. Nur kurze Zeit später sitzen wir auch schon auf unseren Rädern und genießen die frische Luft. Vorbei an Maisfeldern und Wiesen treffen wir am Oberländer Kanal ein. Die Räder gut geparkt, können wir das „Verschiffen" der Touristenboote beobachten. Die Besonderheit des Verschiffens besteht darin, die Wasserverbindung nicht durch Wehre abzusenken sondern die Boote auf Landschienen komplett aus dem Wasser zu heben und diese in das nächste Gewässer zu ziehen. Wir sind begeistert von dieser Technik. Wir setzten unsere Radtour entlang des Kanals fort. Am Ende begrüßt uns Frank und wir verladen die Räder. Wir stärken uns bei einem kleinen Imbiss von der Bordküche und fahren nach Mragawo (Sensburg) zu unserem nächsten Hotel.
Am späten Nachmittag erreichen wir den direkt am See gelegen Ort. Beim gemeinsamen Abendessen tauschen wir uns schon rege über die erste Radtour aus.
Voller Vorfreude auf den nächsten Tag lassen wir den Abend ausklingen.

Montag, 22.08.2016 Radtour nach Rössel und zur „Heiligen Linde"

Heute hält der Wetterbericht was er verspricht. Die Sonne schläft aus und lässt dafür die Wolken raus. Bei starkem Regen fahren wir mit Sigi nach Rastenburg und besichtigen die St. Georgskirche. Sigi erzählt uns Wissenswertes über die zwischen 1359 und 1370 entstandene Kirche. Von der Spitze des Turmes haben wir einen schönen Blick über die Stadt. Der Regen will einfach nicht aufhören uns so fahren wir weiter nach „Heiligen Linde"(Swieta Lipka). Kaum haben wir den Wallfahrtsort erreicht hört es auf zu regnen und unsere Hoffnung doch noch auf unsere Räder steigen zu können, steigt. Vor der Mittagspause schlendern wir ein wenig herum bevor wir uns für die Besichtigung stärken.
Die aus dem 16.Jahrhundert stammende Barock-Kirche beindruckt uns mit ihrer prunkvollen Art. Wir spazieren über den Kreuzgang zum Inneren der Kirche um später dem Orgelkonzert Gehör zu leisten.
Unser Programm führt uns weiter nach Rössel, wo wir gleich die Chance ergreifen und die Räder ausladen. Wir radeln bis zur Bischofsburg. Da diese zur heutigen Zeit ein Hotel beherbergt, beschränkt sich unsere Besichtigung auf den Innenhof mit Brunnen und die Turmbesteigung. Von oben genießen wir einen schönen Blick auf den Ort Rössel.
Unten angekommen schwingen wir uns auf die Räder und radeln zurück zum Hotel.
Wir genießen die Fahrt und sehen wie schön die Promenade um unser Hotel angelegt ist.
Kaum sind wir etwas eingeradelt, müssen wir unseren ersten Reiseleiter Sigi schon verabschieden. Wir sagen Danke für die ersten beiden Tage und wünschen ihm alles Gute.
Nach dem Abendessen sitzen wir noch ein wenig zusammen und plaudern über den Tag.

Dienstag, 23.08.2016 Besuch der Wolfsschanze und Schifffahrt zur Kormoran–Insel

Die Sonne weckt uns heute mit Ihren warmen und freundlichen Strahlen.
Am Bus begrüßt uns Lukas, unser neuer Reiseleiter. Die erste Etappe des heuten Programmes führt uns in das ehemalige Hitler-Hauptquartier „Wolfsschanze".
Während die Gruppe vieles über das Attentat auf Hitler durch Graf von Stauffenberg erfährt, laden Frank und ich die Räder aus. Und schon geht es über Rosengarten und entlang des Doben-Sees nach Steinort. Und wieder haben wir Glück gehabt. Wir kommen vor dem Regen an. Rasch nehmen wir die Räder wieder in den Anhänger und begeben uns an Bord unseres kleinen Ausflugsschiffes. Während der 2 stündigen Schifffahrt verwöhnen wir unsere Gaumen mit köstlichem Fisch und Fleisch. Inzwischen ist auch der Regen wieder vorbei und wir gehen alle an Deck. Die ausgeflogenen Kormorane begießen wir mit einem wohlschmeckenden „Krupnik".
Wir werfen den Anker und gehen in Lötzen von Bord. Ein kleiner Bummel durch die Stadt oder ein Kaffee am Hafen lassen das Programm zu Ende gehen.
Frank chauffiert uns zum Hotel. Nach dem Abendessen sitzen wir noch etwas auf der Terrasse und rücken bei einem starken Regenschauer immer dichter zusammen. Ein schöner Tag geht dem Ende entgegen.

Mittwoch, 24.08.2016 Fahrt von Sensburg nach Nikolaiken–Masurischer Abend im Hotel

Bei bestem Wetter starten wir die Fahrt ab Hotel. Entlang schöner Landschaften und einigen Sandwegen erreichen wir Zondern. Und Christel erwartet uns schon in ihrem Bauernmuseum. Auf dem Rundgang lernen wir viel über das Leben und auch unsere lustige Christel mit viel Witz und Charme kennen. Und weil es uns hier so gut gefällt, legen wir vor den nächsten Kilometern ein Picknick ein. Hmm einfach köstlich. Eigentlich würden wir lieber noch etwas im Liegestuhl bleiben aber das Fahrrad ruft. So geht es weiter nach Nikolaiken. Am Nachmittag erreichen wir das beschauliche Städtchen und nehmen uns Zeit für ein Eis oder Kaffee.
Wir lernen sogar schon die Parkwächterin des Ortes kennen, die durch ihre besonderen Hüte einfach Jedem auffällt.
Wir radeln zum Hotel und freuen uns auf einen weiteren Höhepunkt unserer Radreise.
3 Musiker empfangen uns im Garten des Hotels. Dort ist schon der Grill gut belegt und wir lassen es uns schmecken. Ein toller Sommerabend bei gutem Essen, Musik und Tanz und natürlich fehlt auch ein Gläschen Krupnik nicht.

Donnerstag, 25.08.2016 Fahrt durch die Johannisburger Heide

Auch heute meint es die Sonne wieder gut. Bei strahlend blauem Himmel geht es zunächst nach Johannisburg (Pisz). Auf dem Weg legen wir einen Fotostopp am Spirding See ein. Ein wenig später schwingen wir uns auf die Räder und beginnen die Fahrt durch die Heidelandschaft. Wir gehen es heute ganz gemütlich an. Lukas erzählt uns während der Pausen einiges über die Umgebung. In Ruciane Nida legen wir eine längere Mittagspause ein und genießen das schöne Wetter. In Popielno setzen wir mit der Fähre über und radeln die letzten 5 Km bis zum Hotel zurück. Bis zum Abend bleibt uns Zeit für eine kleine Erfrischung im Pool oder  für einen Spaziergang in die Stadt.
Beim Abendessen lassen wir uns komplett verwöhnen. Es wird serviert und nach dem Dessert vertreten wir uns die Füße bei einem Spaziergang durch die Stadt. Auf dem Rückweg noch ein Schlummertrunk. Müde aber zufrieden gehen wir schlafen.

Freitag, 26.08.2016 Philipponen–Kloster in Wojnowo und Schifffahrt auf der Krutynia

Unsere letzte Radtour starten wir heute direkt ab Hotel. Vorbei an vielen Seen erreichen wir Wojnowo. Am Apfelbaum des Klosters kommen wir nicht vorbei und genehmigen uns einen kleinen Snack vom saftigen Augustapfel. Am Ufer des Dusch-See's liegt das Philipponen-Kloster. Lukas gibt uns einige Erläuterungen und bevor es weitergeht gibt es noch ein letztes Fotoshooting. Auf geht´s nach Krutyn. Nach der Mittagspause steigen wir vom Rad in die Paddelboote oder lassen uns Staken. Wunderbar entspannend genießt jeder die Natur wie er möchte. Die Räder ein letztes Mal verladen, geht es zurück zum Hotel. Auf der Fahrt verabschieden wir uns von Lukas.
Auch heute haben wir entlang der Felder und Seen wieder viel gesehen. Beim gemütlichen Lagerfeuer singen wir ein lustiges Lied: „Wenn ich in die Masuren geh..." schauen in die Flammen und lauschen dem Knistern. In gemeinsamer Runde lassen wir den Abend ausklingen.

Samstag, 27.08.2016 Abschied von Masuren – Posen

Erlebnisreiche Tage mit schönen Radtouren mit ca. 213 Km liegen hinter uns. Ca. 470 Km liegen vor uns. Somit starten wir am frühen Morgen nach Poznan.
Zum Abschied legen wir eine DVD Masuren ein und schwelgen schon in Erinnerungen.
Nach der 3. Pause erreichen wir Poznan am späten Nachmittag. Das Abendessen nehmen wir schon etwas eher zu uns. Anschließend geht es gemeinsam mit der Straßenbahn in die Altstadt. Schon in 10 Minuten sind wir da. Es ist mit 27 Grad immer noch sehr warm und wir freuen uns über diesen wunderbaren Sommerabend bei herrlicher Kulisse.
So langsam nehmen wir Abschied von der Stadt und nach einem letzten Bier geht es zu Fuß zurück.

Sonntag, 28.08.2016 Heimreise

Ausschlafen und ausgiebig frühstücken. Um 10:00 Uhr begeben wir uns auf die Heimreise. Bei sommerlichen 34 Grad chauffiert uns Frank das Lenkrad sicher in der Hand und den blauen Anhänger immer im Blick, wieder sicher nach Hause.
Vor der letzten Pause hieß es:
„Vielen Dank für Deine Touren mit Dir und Frank durch die Masuren. Vorbei an Feldern, Wiesen, Seen wir haben wirklich viel gesehen. Durch schattige Wälder über Stock und Stein durch einige Städte pulsierend und fein. Und auch die Abende in enger Rund es wurde viel geschnattert mit dem Mund. Vergessen, wer denkt nicht daran mit Graus wie wir die Räder holten rein und raus. Doch dies konnte nicht trüberisch sein unsere Wege waren begleitet von viel Sonnenschein. Nun geht es nach Hause mit Freud und Leid, es gibt ein Würstel, gleich ist es soweit. An diese Tour, ich denke gerne dran.
Ich würd mich freuen, Euch wiederzusehen irgendwann."
(Karl-Heinz Hille  -- Reisegast)
Meine lieben Reisegäste und Radler,
besser könnte ich es nicht sagen. Es war eine tolle Zeit mit Euch. Die Wundertüte mit den vielen Wünschen und für gegen kalte Füße ist auch gesorgt.

Ein herzliches Dankeschön! Bleibt gesund und reiselustig.

Eure Astrid

Bildergalerie zur Reise

Kommentare zum Reisebericht