Reisebericht: Rundreise – Polens schönste Städte

17.09. – 24.09.2020, 8 Tage Rundreise Polen mit Bus: Stettin – Danzig – Marienburg – Warschau – Krakau – Breslau – weitere Anreiseoptionen (Flug/Zug/PKW) und individuelle Verlängerungen möglich


  Bildergalerie   Druckversion (PDF)   Kommentare
 
Polens schönste Städte: Das sind Königs- und Hansestädte mit einer wechselvollen Vergangenheit, mit vielfältigen Bezügen zur deutschen und europäischen Geschichte, auch Orte mit unverwechselbarer Kultur
Ein Reisebericht von
Dr. Inge Bily
Dr. Inge Bily

1. Tag: Donnerstag, 17.09.2020 – Fahrt nach Breslau [polnisch Wroclaw] – Stadtbesichtigung

Nach pünktlichem Start in Dresden ging es über die A4 vorbei an Bautzen und Görlitz in Richtung Breslau. Unterwegs gab es Informationen über die sorbische Minderheit in Sachsen und über vielfältige Themen des polnischen Alltagslebens. Natürlich beschäftigten wir uns auch mit der Geographie und Geschichte Polens sowie mit der aktuellen Politik des Landes. Später sahen wir noch ein Video zu Schlesien. In Breslau wartete am Hotel schon unsere Stadtführerin Aldona, und gleich ging es auch los, zunächst mit dem Bus zur Jahrhunderthalle, vorbei an Kliniken und Instituten, die einst Wirkungsstätten berühmter Forscher gewesen waren.
Jetzt war die Dominsel unser Ziel. Hier, im ältesten Teil der Stadt, erhebt sich die Kathedrale St. Johannes des Täufers. Sie gehört zu den schönsten gotischen Baudenkmälern Europas. Wir besuchten anschließend den Dom und erfuhren unterwegs von Aldona viel über das religiöse Leben in Polen. Auch der polnische Papst durfte da natürlich nicht fehlen.
Nun fuhren wir wieder ein Stück mit dem Bus, überquerten die Oder auf einer der zahlreichen Brücken, sahen die Markthalle, die Gebäude der Universität und erreichten schließlich den Marktplatz mit seinen schön restaurierten Bürgerhäusern, bewunderten das gotische Rathaus, das zu den bedeutendsten mittelalterlichen Bauwerken Europas zählt. Weiter ging es zur beeindruckenden Elisabethkirche und dann zurück über den alten Markt mit den Fleischbänken.
Das Abendessen wurde für uns im Restaurant „Pod Fredra" [deutsch „bei Fredro", d.h. bei dem Schriftsteller dieses Namens] serviert, gleich neben dem Rathaus. Es gab u.a. Zurek, eine typisch polnische Suppe. Auch die schlesischen Klöße als Beilage zum Fleischgericht lernten wir kennen und ließen sie uns schmecken.
Zufrieden mit diesem ersten Tag unserer Rundreise durch Polen schlenderten wir durch das inzwischen schön beleuchtete Breslauer Zentrum zurück zum Hotel.

2. Tag: Freitag, 18.09.2020 – Fahrt nach Krakau [polnisch Kraków] – Freizeit – Chopin

Nach dem Frühstück fuhren wir nach Krakau, der nächsten Station unserer Reise. Unterwegs gab es vielfältige Informationen zu den Orten, an denen wir vorüber kamen.
So erreichten wir nach kurzweiliger Reise und schon voller Tatendrang und Neugier am Nachmittag Krakau, wo wir gemeinsam gleich noch einen Spaziergang zum Markt [polnisch rynek] unternahmen. Unser Hotel war wirklich ein guter Ausgangspunkt für jede Art von Unternehmung im Zentrum dieser einzigartigen Stadt.
Nach dem Abendessen im Hotel wartete auf einen Teil der Gruppe noch ein musikalischer Leckerbissen, ein Konzert mit Musik von Fredéric Chopin. Die wunderbare Musik zog uns sofort in ihren Bann.
Anschließend war noch genügend Zeit, das abendliche Krakau zu bestaunen.

3. Tag: Sonnabend, 19.09.2020 –Jüdisches Viertel Kazimierz – Stadtbesichtigung in Krakau – Wawel – Freizeit

Gleich am Morgen begrüßten uns im Hotel unsere beiden örtlichen Reiseleiter Christian und Beata und teilten zunächst die Audioguides aus.
Mit dem Bus fuhren wir zuerst zum Jüdischen Viertel Kazimierz. Auf unserem Rundgang erfuhren wir, dass Kazimierz bis zum Beginn des Zweiten Weltkriegs ein kulturell blühendes Viertel gewesen war. Wir sahen u.a. die bekannte Remuh-Synagoge und weitere Synagogen im Viertel, auch den jüdischen Markt. Heute, zum Sabbat, ruhte allerdings das Leben hier.
Mit dem Bus ging es dann zurück zum Hotel, von dem es wirklich nur ein „Katzensprung" bis zum berühmten Marktplatz [polnisch rynek] ist.
Wir überquerten den Grüngürtel der Stadt, die Planten, und gleich waren wir im Zentrum.
Schon unterwegs erzählte uns Beata eine Menge, erklärte die Gebäude, darunter zahlreiche wunderbar restaurierte Paläste rings um den Marktplatz, der übrigens zu den schönsten und ältesten und auch größten Europas gehört. Auf ihn münden elf verschiedene Straßen, und er liegt an der Kreuzung wichtiger Handelswege. Vom Handel zeugen noch die bekannten Tuchhallen, die wir gestern auf unserem Spaziergang schon besucht hatten.
Weiter gingen wir zur berühmten Krakauer Universität, verweilten dort im schönen Innenhof und sahen auch den „Umzug" historischer Persönlichkeiten dieser altehrwürdigen Bildungsstätte.
Unser nächstes Ziel war die Marienkirche mit dem berühmten Hochaltar des deutschen Bildhauers Veit Stoss. Beata erklärte alles ganz genau und ging anschließend mit uns zurück auf den Markt, wo wir das stündlich vom Kirchturm ertönende Trompetensignal, das stets abrupt abbricht, hören konnten. Wir erfuhren natürlich auch den Grund für dieses Signal.
Nun hatten wir uns aber wirklich eine Mittagspause verdient, die wir in den Restaurants und Cafés rings um den Markt bei typisch polnischen Speisen verbrachten.
Auf die Hand konnte man sich gut auch eine Zapiekanka holen. Das ist eine der vielen wohlschmeckenden polnischen Spezialitäten, bestehend aus einem Stück Baguette, belegt mit Pilzen, überbacken mit Käse und dekoriert mit Tomatenketchup.
Frisch gestärkt wanderten wir nun durch die Gassen der Krakauer Altstadt bis zum Wawel, einer großen Burganlage mit Königsschloss. Wir besichtigten die Wawelkathedrale, den Innenhof und die königlichen Gemächer. Wegen der geltenden Hygienevorschriften wurden wir in 3 kleine Gruppen geteilt, mit je einem örtlichen Reiseführer.
Anschließend genossen wir individuell noch etwas Freizeit: auf dem Wawel, in einer der zahlreichen Kirchen oder einfach in der Stadt. Einige erholten sich bei einer Tasse Kaffee und ließen das quirlige Krakauer Leben rings um den Markt einfach an sich vorüber ziehen.
Unser Abendessen wartete dann schon im Restaurant Hawelka auf uns, direkt am Markt. Es gab als Vorspeise russische Piroggen, als Suppe die uns schon aus Breslau bekannte Zurek, dann Schnitzel mit Kraut und zum Abschluss Szarlotka. Das ist ein wohlschmeckender polnischer Apfelkuchen.

4. Tag: Sonntag, 20.09.2020 – Fahrt nach Warschau [polnisch Warszawa] – Stadtbesichtigung – Königsschloss

Hatten wir an den Vortagen Polen im Süden durchquert, begaben wir uns heute in nördliche Richtung. Unser Ziel ist Warschau, die polnische Hauptstadt.
Gegen 14 Uhr erreichten wir unser Hotel, wo unsere örtliche Reiseleiterin Edeltraud uns schon erwartete. Sie überraschte uns mit einem süßen Gruß der Warschauer Schokoladenmanufaktur Wedel. In Krakau hatten wir uns ja bereits mit den wunderbaren Schokoladenerzeugnissen der Firma Wawel bekannt gemacht. die ihren Laden gleich am Markt hat. Aber die Schokolade der Firma Wedel war auch nicht zu verachten, stellten wir fest.
Nun fuhren wir mit dem Bus eine Runde durch Warschau, stiegen an der Altstadt aus, besichtigten diese, vor allem den Marktplatz, und gingen anschließend ins königliche Stadtschloss hinein, denn für uns war eine Führung bestellt. Hier war Edeltraud so richtig in ihrem Element. Sie stellte uns anhand der im Schloss ausgestellten Gemälde alle polnischen Herrscher vor, machte auf wertvolle Möbel, Fußböden, Tapeten und überhaut auf alles Sehenswerte aufmerksam. Es war ein Gang durch die polnische Geschichte, immer wieder auch mit Bezügen zur deutschen Geschichte. Da musste man ganz schön aufpassen! Dabei waren wir durch die Führungen in Breslau und Krakau schon gut vorbereitet.
Wieder im Bus, setzten wir unsere Rundfahrt durch die Stadt fort. Es ging vorbei an Villen, Botschaften und Parks wie auch an gerade neu entstandenen ganz modernen Gebäuden. Natürlich sahen wir auch den Kulturpalast im Zuckerbäckerstil und erfuhren etwas über seine Nutzung.
Anschließend fuhr Edeltraud mit uns zum ehemaligen Warschauer Ghetto und erzählte uns viel über seine Geschichte und die Geschichte seiner Bewohner.
Nun wurde es Zeit, uns von Edeltraud zu verabschieden. Schnell noch kurz ins Zimmer, und schon saßen wir im Restaurant des Hotels am Tisch und ließen uns das Abendessen mit polnischen Spezialitäten und auch Gerichten der internationalen Küche schmecken und bedauerten, dass wir morgen schon weiterfahren werden. Aber das ist auf einer Rundreise nun eben mal so. Wir können ja wieder nach Warschau kommen.

5. Tag: Montag, 21.09.2020 – über Elbing [polnisch Elblag] nach Danzig [polnisch Gdansk]

Heute ging es weiter direkt nach Norden. Das herrliche Danzig war unser Tagesziel. In Elbing [polnisch Elblag] fuhren wir eine kleine Runde, dann wollten alle nur noch möglichst schnell nach Danzig. Hier angekommen, brachen wir gleich zu einem Spaziergang auf. Unser Novotel Gdansk Centrum liegt nur wenige Gehminuten von der Altstadt entfernt. So hatten wir beim Abendessen im Hotel viel zu erzählen.
Auch nach dem Abendessen war noch Zeit und Gelegenheit ein weiteres Mal in die Altstadt auszuschwärmen. Nun kannten wir uns ja schon richtig gut aus.

6. Tag: Dienstag, 22.09.2020 – Danzig [polnisch Gdansk] – Marienburg [polnisch Malbork]

Heute können wir uns auf einen Stadtrundgang in Danzig freuen. Natürlich wollten wir diese wunderbare Stadt mit unserer örtlichen Reiseleiterin Anna noch genauer kennenlernen. Ein Video, das wir gestern auf der Anreise nach Danzig gesehen hatten, hatte uns schon neugierig gemacht, natürlich auch der nachmittägliche Spaziergang.
Mit unserer Stadtführerin Anna, die uns nach dem Frühstück im Hotel abholte, nahmen wir Kurs auf die alten Straßen und Gassen, gingen zum alten Hafenkran an der Mottlau [polnisch Motlawa].
Weiter spazierten wir zur riesigen gotischen Marienkirche, konnten sogar hinein, denn es war gerade keine Messe.
Nun kamen der Lange Markt, das Rathaus und der Artushof an die Reihe. Weiter gingen wir vorbei am Neptunbrunnen zu den herrlichen Stadttoren Danzigs. Diesen Teil der Stadt nennt man Rechtsstadt. Es ist die ursprüngliche Siedlung der Kaufleute.
Und ein neues Wort haben wir beim Rundgang auch gleich noch gelernt: Beischläge, das sind eine Art Terrassen rechts und links der Treppe vor dem Haus. Natürlich gibt es hier noch viel mehr zu sehen und zu besichtigen. Manches müssen wir uns für einen nächsten Besuch aufheben, z.B. eine Tour zur Gedenkstätte des Zweiten Weltkrieges auf der Westerplatte oder eine Fahrt zur Halbinsel Hel [polnisch Hela].
Nach einem kurzen Zwischenstopp im Hotel stand nun der Dom von Gdansk-Oliwa auf dem Programm, genauer eine Besichtigung des Doms mit Orgelkonzert. Der Dom von Oliwa ist eines der imposantesten Bauwerke des polnischen Nordens.
Und am Nachmittag wartete noch ein weiterer Höhepunkt der Reise auf uns: Die Besichtigung der größten Backsteinburganlage der Welt, der Marienburg [polnisch Malbork]. Die gewaltige Ordensburg aus dem 13. Jahrhundert erhebt sich stolz am Ufer des Nogat-Flusses.
Wir ließen uns faszinieren von alter Baukunst, staunten beim Anblick der Fotos nach der Zerstörung der Burg im Jahre 1945 und dem Anblick des heutigen Zustandes und waren so zwischen Hochmeisterquartier, Kirche, Küche, Mannschaftsräumen, Empfangssälen und kleinen wie großen Burghöfen und Türmen unterwegs, nahmen unendlich viele Eindrücke vom damaligen Leben mit, bestaunten eine reiche Bernstein- und auch eine Waffensammlung und genossen zwischendurch auf den Höfen und im Rosengarten immer wieder das herrliche Wetter. Wir waren einfach überwältigt!

7. Tag: Mittwoch, 23.09.2020 – Stettin [polnisch Szczecin]

Heute kam der Abschied vom schönen Danzig. Hierher kommen wir aber ganz bestimmt wieder einmal. Als Tagesziel steht nun die Grenzstadt Stettin auf unserem Programm. Aber zunächst liegt eine Strecke Weges vor uns. Von Danzig aus sind es knapp 400 km, und das bei nicht einfachen Straßenverhältnissen. Unterwegs gab es ein weiteres Video, welches uns die Region, durch die wir fuhren, näher brachte. Wir fuhren u.a. vorbei an Stolp [polnisch Slupsk] und Köslin [polnisch Koszalin]. Da die Autobahn längst nicht fertig ist, verzögerte sich unsere Anreise.
So musste unserer örtlichen Reiseleiterin Anna in Stettin ein wenig auf uns warten. Aber schließlich waren wir da und konnten unser Besichtigungsprogramm gleich beginnen. Wir sahen u.a. die Hakenterrasse und das Schloss der Pommerschen Herzöge, kamen vorbei an der neu erbauten und für unseren Geschmack gut gelungenen Philharmonie, sahen die Peter- und Paul-Kirche und auch die Jacobi-Kirche und fuhren schließlich durch die Altstadt. Anna erzählte uns viel über die Geschichte der Stadt, auch über die jüngere, die mit den Streiks auf der Danziger Werft im engen Zusammenhang steht.
Nun bezogen wir Quartier im sehr schönen Radisson blue Hotel mitten in der Stadt. Wir logierten im ersten Haus am Platz! Hier wartete auch das Abendessen auf uns. Danach müssen aber nun wirklich die Koffer gepackt werden. Einige von uns gingen noch auf einen Abendspaziergang oder genossen den Ausblick vom 22. Stockwerk unseres Hotels.

8. Tag: Donnerstag, 24.09.2020 – Heimreise

Nun treten wir die Heimreise an, nicht ohne die Zeit vor der Abreise noch für eine Fotorunde oder einen Besuch im Schwimmbad des Hotels genutzt zu haben. Auch die Geschäfte des nahen Einkaufszentrums hatten schon geöffnet und lockten.
In den zurück liegenden Tagen haben wir sehr viel gesehen, unser Nachbarland ein gutes Stück besser kennen und auch verstehen gelernt. Wir haben geschichtsträchtige Orte besucht, bei den Führungen durch die Innenstädte und Museen nicht nur Fakten gesammelt, sondern unzählige bleibende Eindrücke gewonnen.
Wir hatten Zeit und Gelegenheit, uns selbst ein Bild zu machen von unserem Nachbarland Polen. Und natürlich haben wir auch die sprichwörtlich gute polnische Küche schätzen und lieben gelernt.
Polen ist einfach ein wunderbares Reiseland, finden wir alle! Es lohnt sich, in Zukunft noch weitere Regionen und Orte dort zu besuchen. Wir haben es ja auch nicht weit zu unseren Nachbarn.
Meinen Bericht schließe ich mit einem herzlichen Dank an Sie, meine Damen und Herren, verbunden mit allen guten Wünschen für Sie und der Hoffnung auf ein baldiges Wiedersehen auf einer zukünftigen Reise oder auch einfach ganz spontan.
Sie waren eine sehr interessierte, aufgeschlossene, anregende und disziplinierte Gruppe. Gern erinnere ich mich an die zahlreichen Gespräche während unserer gemeinsamen Tour durch das spätsommerliche Polen.
Und fürs Wetter haben Sie wirklich ein dickes Lob verdient!
Ihre Dr. Inge Bily

Bildergalerie zur Reise

Kommentare zum Reisebericht