Reisebericht: Silvester in Polen – Jahreswechsel auf Schloss Krokowa bei Danzig

29.12. – 02.01.2020, 5 Tage Silvesterreise nach Pommern mit Krokowa – Danzig – Kaschubei – Kartuzy – polnische Ostseeküste


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Schloss Krokowa - ein Ort an dem sich die halbverwischten Spuren von Königen, Adligen, Philosophen und Künstler mit exzellenten Service kreuzen. Beste Voraussetzungen um den Jahreswechsel standesgemäß zu verbringen.
Ein Reisebericht von
Philipp Schmitz
Philipp Schmitz

1. Tag Anreise nach Schloss Krokowa

Schloss Krokowa, auf dem noch heute um Mitternacht die „Weiße Dame" durch die Räume spaziert und in den umliegenden Dörfern bei Gewitter der „Wilde Graf" auf dem schwarzen Ross sein Unwesen treibt, sollte für 31 Gäste das Domizil ihrer Silvesterreise sein. Schon frühmorgens ging es von Chemnitz über Dresden und Berlin, vorbei an Stettin nach Krokowa. Es war schon Dunkel als wir das Schloss erreichten. Nachdem die Zimmer bezogen waren blieb noch etwas Zeit in abendlicher Stimmung das Schloss und seine Umgebung zu erkunden. Der erste Tag klang mit einem leckeren Abendessen aus.

2. Tag Ausflug nach Danzing

Nach einem reichhaltigen Frühstück stand heute die Hansestadt Danzig auf dem Programm. Mit unserem Reiseleiter Bolek machten wir uns auf den Weg. Auf dem Weg dorthin machten wir einen Abstecher nach Oliwa. Hier besuchten wir die Kathedrale mit seiner einzigartigen Orgel. Aus 800 Pfeifen, die aus Zinn, Eichen-, Tannen- und Kiefernholz gefertigt sind ertönt klangvoll Musik und dabei bewegen sich geschnitzte Engel und Heilige wie zum Tanz. Leider nur zu bestimmten Konzerten. Aber schon der Anblick der Meisterkunst beeindruckte. Danach ging es weiter nach Danzig in die Altstadt. Die ehemalige Hansestadt wurde im 2. Weltkrieg dem Boden gleich gemacht. Wie Phoenix aus der Asche erstrahlt sie heute im historischen Glanz. Schon von Weiten erblickten wir das Krantor am Mottlau-Kai des beeindruckenden Ostsee-Hafens. In der historischen Innenstadt bummelten wir durch die Gassen der Stadt mit seinen restaurierten Häusern. Häuser und die Marienkirche dienten als Filmkulisse für Blechtrommel und „Buddenbrooks" Auf dem Weg lagen auch die wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Stadt. So sahen wir u. a. den Lange Markt, den Artushof, das Rathaus im holländischen Stil, den prächtigen Neptunbrunnen, das Grüne Tor sowie das Krantor. Nicht zu vergessen die Besichtigung der backsteinernen Marienkirche im gotischen Stil. Beeindruckend von Innen wie Außen. Kein Wunder, dass sie Europas größte Backsteinkirche ist. Danzig wird auch das Mekka der Bernsteinsucher genannt. Kein Wunder dass wir dem "Gold des Ostens" auf Schritt und Tritt begegneten. So durfte dann auch nicht der Besuch einer Bernsteingalerie fehlen. Wieder zurück im Hotel erwartete uns heute wieder ein Gaumenschmaus. Über 20 Jahre herrschte in der Schlossküche des Grafen der gutmütige Geist seiner hervorragenden kaschubischen Köchin. Von heutigen Köchen wird die Gourmettradition der Köchin Pelagia fortgesetzt. Das heutige erlesene Menü wurde exklusiv im Restaurant serviert. Danach trafen sich die meisten Gäste im Kellergewölbe des Schlosses zu einem Workshop - Karnevalsmasken gestalten - eine gute Möglichkeit diese schon am kommenden Abend zu nutzen. Bei guter Livemusik kamen echte Kunstwerke hervor. Ein erlebnisreicher Tag ging zu Ende.

3. Tag Ausflug in die Kaschubei – Kartuzy – Silvesterball

Am letzten Tag des Jahres ging es durch die reizvolle Landschaft der Kaschubischen Schweiz, die auch liebevoll das „Blaue Ländle" genannt wird. Am heutigen Tag brachte uns Bolek Land und Leute näher. Unter anderem erfuhren wir, warum die Kaschuben sprichwörtlich immer an ihrem schwarzen Gaumen erkannt wurden. Es kam vom Schnupftabak. Kostproben dazu wurden auch an uns gereicht. Unser erster Stopp war der Kalvarienberg von Wejherowo. Er wird auch oft als kaschubisches Jerusalem bezeichnet. Er besteht aus 26 Kapellen und verteilt sich auf einer Anhöhe im Wald.
Hinter diesem polnischen „Kalvarienberg" verbirgt sich auch eine Geschichte. Der Stifter Jakob von Weiher, der an einem Feldzug in Russland teilgenommen hat wurde verwundet und er schwor mit seiner Genesung würde er eine Kirche auf seinen Ländereien errichte. Er überlebte und so entstand 1643 die Dreifaltigkeitskirche. In Kartuzy der Hauptstadt der Kaschubei besuchten wir ein kleines privates Museum. Auf dem Rundgang viele Kuriositäten, die viele in ihre Kindheit zurück versetzten. Natürlich machten wir auch einen Abstecher in die Kirche des Ortes. Im Dorf Ostrzyce machten wir in einer Dorfkneipe unsere Mittagspause. Typische Gerichte wie z. B. Sauerteigsuppe oder Fischgerichte wurden serviert. Zurück im Schloss hieß es sich langsam auf die Ballnacht vorzubereiten. Ein Abend mit viel Musik, Tanz und vor allem gutem Essen wartete auf uns. Herausgeputzt trafen wir uns im Ballsaal. Groß wurde aufgefahren. Leckereien für jeden Geschmack. Essen, Tanz und Musik verkürzten die Zeit. Es kam uns wie ein Wimpernschlag vor und schon stoßen wir auf das neue Jahr mit einem Glas Sekt an. Ein wunderschöner Silvesterabend klang aus.

4. Tag Landpartie auf dem Küstenpfad – Ostsee – Neujahrskonzert

Nach einer schönen Silvesternacht gingen die meisten den Neujahrsmorgen etwas geruhsam mit einem guten Frühstücksbrunch an. Danach führte uns eine Landpartie durch die Krokowschen Wälder und entlang des „Küstenpfades". Wir genossen die herrliche Ostseeküste mit ihrer frischen Meerespriese und lauschten dem Rauschen des Meeres. Die Luft machte hungrig - so kam ein schmackhaftes Mittagessen gerade recht. Für Zwischendurch war immer für süße Leckereien gesorgt.
Am Nachmittag erlebten wir eine kleine Führung durch die herrschaftlichen Räume. Das Schloss ist liebevoll restauriert und mit vielen persönlichen Details und historischen Möbeln eingerichtet. Die alte Holzträgerdecke im Schlossrestaurant aus den Anfängen des 18. Jahrhunderts, sowie einige Kachelöfen sind ein wertvoller Kunstschatz dieses Hauses. Am späten Nachmittag ließen wir den Neujahrstag mit einem privaten Schlosskonzert ausklingen und ein letztes Mal wurden wir mit kulinarischen Köstlichkeiten verwöhnt.

5. Tag Rückreise

Die schönen Tage im Schloss und seiner Umgebung waren nun zu Ende und die Koffer waren gepackt für die Rückreise nach Deutschland. Auf dem gleichen Weg wie die Anreise wurden heute nur die Kilometer gezählt bis wir unser Heimatziel erreichten. Leider durch einen Stau bei Stettin mit 1 Stunde Verspätung. An dieser Stelle möchten sich ihr Reiseleiter Philipp und ihr Busfahrer Frank recht herzlich für die schönen Tage bedanken, die wir mit Ihnen verbringen durften. Für das Jahr 2020 alle Gute und vor allem bleiben Sie gesund und reisefreudig. Bis zur nächsten Tour mit Eberhardt und mir als Ihr Reiseleiter.
Ihr
Philipp Schmitz

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