Reisebericht: Rundreise Azoren – Inselhüpfen im Atlantik

01.07. – 11.07.2023, 11 Tage grünes Naturparadies im Atlantischen Ozean mit den Inseln Sao Miguel – Faial – Pico – Terceira


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Wir fliegen in das letzte Naturparadies Europas. So fern und doch so nah, einsam im Atlantik gelegen, doch nur ca.4 Flugstunden von Deutschland entfernt. Jeder kennt das berühmte Azoren-Hoch, welches sogar bekannter ist als die Inselgruppe selbst. Touristisch ist dieses Ziel abseits von den Massen. Wir entdecken erloschene Vulkane, atemberaubende Kraterseen, satte Weidelandschaften und Europas einzige Teeplantage. Eine immergrüne Fauna mit vielen exotischen Pflanzen erwartet uns. Wir besuchen 4 Inseln. Sao Miguel: Die größte und landschaftlich vielfältigste Insel; Faial: Die Insel der Wacholder und Hortensien, weltbekannt der Hafen von Horta; Pico: Die Insel des Weins und des Vulkans und Terceira mit dem Weltkulturerbe-Ort Angra do Heroismo. .
Ein Reisebericht von
Willi Thomas Krupp
Willi Thomas Krupp

Samstag, 01.07.2023 Anreise

Wir, die 20 Reisegäste, angereist von München, Frankfurt und Berlin treffen uns am Abfluggate der portugisischen Airline TAP um gemeinsam nach Ponta Delgada auf der Insel Sao Miguel zu fliegen. Durch die sich permanent nach hinten verschiebenden Abflugzeiten lassen wir uns die Vorfreude nicht verderben. Mit etwas mehr als zweistündiger Verspätung erreichen wir den Flughafen von Ponta Delgada, wo wir schon von unserm Busfahrer und dem lokalen Guide Frederik erwartet werden.
Nach kurzer Fahrt durch die beeindruckende Landschaft erreichen wir unser komfortables Hotel "Marina Atlântico", in welchem wir die nächsten vier Tage wohnen werden, checken ein und verabreden uns zum Spaziergang zum gemeinsamen Willkommens-Abendessen im Restaurant "Momentos", wo sich die Gäste bei regionalen Spezisaalitäten kurz kennenlernen und einige Infos zur Reise gegeben werden.
Nach einem langen Tag fallen alle zufrieden ins Hotelbett.


Sonntag, 02.07.2023 – Ganztagesausflug auf Sao Miguel mit Vila Franca do Campo – heiße Quellen von Furnas inkl. Mittagessen – Park Terra Nostra

Nach einem ausgiebigen Früchstück gehen wir auf unsere heutige Tour und erkunden die "grüne Insel" São Miguel. Zuerst fahren wir mit Frederik von Ponta Delgada an der Südküste entlang nach Vila Franca do Campo, der ersten Hauptstadt der Insel Sao Miguel. Am Aussichtspunkt "Miradouro do Pisao" nahe der Ortschaft Agua de Pau geniessen wir den herrlichen Blick auf das Meer und die wunderbare Landschaft.Weiter geht die Fahrt nach Vila Franca do Campo. Der Ort liegt an der Südküste der größten Azoreninsel São Miguel. Dem Ort im Atlantik vorgelagert ist die kleine Vulkaninsel Ilhéu de Vila Franca do Campo, deren Kraterwand an der Nordseite zur See hin durchbrochen ist, so dass Meerwasser einfließen kann und sich Sand abgelagert hat. So ist ein natürliches Schwimmbecken entstanden, dessen Tiefe bei Flut kaum mehr einen Meter übersteigt. Während der Sommermonate fahren Boote von Vila Franca zum Ilheu und bringen Erwachsene und Kinder für einen Badetag dorthin. Gegenüber der Insel liegt die Praia da Vinha da Areia.
Jetzt geht es weiter nach Furnas einer Kurstadt im Osten der Insel. Wir sehen dampfende Kraterlöcher, dampfende Geysire und heiße Quellen in der Caldeira das Furnas. Hier am Lagoa das Furnas wird der leckere Cozido des Furnas zubereitet - eine Art Eintopf mit verschiedenem Fleisch und Gemüse, welcher sechs Stunden lang in Erdlöchern gekocht wird. Bei unserem Mittagessen im "Tonys" essen wir diese regionale Spezialität. In der Kirche des Ortes ertönt zur Mittagszeit ein eindrucksvolles Glockenkonzert.
Weiter gehen wir zum idyllischen Park Terra Nostra, wo uns Fredrik einen Einblick in die wunderbare Fauna der Insel verschafft. Viele der Reiseteilnehmer nehmen ein Bad im riesigen Thermalbecken, welches von den 38 °C heißen, eisenhaltigen Quellen gespeist wird.
Nach einigen Fotostops erreichen wir die Teeplantage "Cha Gorreana" und erfahren viel über den Teeanbau und seine Verarbeitung. Wir kosten die verschiedenen Teesorten und nutzen die Gelegenheit verschiedene Tees aus der einzigen Teeplantage Europas zu kaufen.
Jetzt geht es zurück zum Hotel. Uns beeindrucken die endlos erscheinenden Hortensienhecken am Straßenrand.
Zum Abendessn verabreden wir uns zum Abendessen im Restaurant "Stage" am Hafen, wo wir ein appetitliches Abendessen und einen Blick auf den Hafen geniessen.
So klingt unser zweiter Reisetag sehr schön aus.


Montag, 03.07.2023 – Ganztagesausflug auf Sao Miguel mit Lagoa, Lagoa do Fogo (Feuersee) und Ribeira Grande

Vom guten Frühstück gestärkt brechen wir auf in den zeiten Tag unserer Rundreise, Am Forte de São Caetano do Pópulo legen wir einen Fotostopp ein und besichtigen die Festungsruine. Wir besuchen den Ort Lagoa mit seiner historischen Keramikfabrik, schauen einer Frau zu, wie sie aus Ton Gefäße herstellt und erfahren viel über die Herstellung des Geschirrs.
Jetzt geht es zum Lagoa do Fogo einem See der in der Inselmitte in der inneren Caldera des Schichtvulkans Água de Pau liegt und 1563 nach einem Ausbruch des Pico da Sapateira entstand, den es seitdem nicht mehr gibt. Auch hier werden wieder unendlich viele Fotos geschossen.
Jetzt besuchen wir Ribeira Grande, wo beeindruckende Eisenholzbäume auf dem zentralen Platz des Ortes stehen. Ribeira Grande ist die größte Stadt im Norden der Azoren-Insel São Miguel mit ca. 32.000 Einwohnern. Der gleichnamige Fluss, der auch namensgebend war, teilt das Stadtgebiet in zwei Teile. Die Stadt setzt sich aus den Gemeinden Conceição, Matriz, Ribeirinha, Ribeira Seca und Santa Bárbara zusammen. Nach einem kurzen Imbiss machen wir eine Wanderung durch den Ort und bestaunen die wunderschöne Architektur des Ortes.
Voll von schönen Eindrücken fahren wir zurück zum Hotel.
Wir wandern gemeinsam in das Zentrum von Ponta Delgada und nehmen unser Abendessen in einem schönen Restaurant inder Nähe des Marktes ein.
Auch so findet unser dritter Reisetag einen schönen Abschluss.


Dienstag, 04.07.2023 – Sao Miguel mit Lagoa Azul und Lagoa Verde – Sete Cidades und Ponta Delgada

Heute fahren wir zum Aussichtspunkt Vista do Rei und Sie genießen den Ausblick auf die atemberaubende Landschaft und die zwei Seen Lagoa Azul und Lagoa Verde, die in blau-grünen Farben schillern. Lagoa das Sete Cidades (portugiesisch für ‚See der sieben Städte‘) ist ein See im Krater von Sete Cidades im Kreis Ponta Delgada auf der portugiesischen Azoreninsel São Miguel. Der See besteht aus zwei Teilseen, nämlich dem größeren Nordteil Lagoa Azul (portugiesisch für ‚blauer See‘) und dem kleineren Südteil Lagoa Verde (portugiesisch für ‚grüner See‘), die durch einen schmalen Durchlass miteinander verbunden sind, über den eine Straßenbrücke führt. Der Blick vom Kraterrand auf den See ist eine der größten Attraktionen des Archipels. Lagoa Verde verdankt seinen Namen einem Phänomen, das bei Einfall des Sonnenlichts in die Caldera auftritt. Steht man am Rand des Kraters, so wirkt das Wasser des Lagoa Verdes grünlich durch Lichtreflexionen auf der Wasseroberfläche, die von dem dichten Nadelwald ausgehen, der an der steil nach oben ragenden Kraterwand wächst, während das Wasser des größeren Seeteils eine blaue Färbung hat, die durch die Bezeichnung Lagoa Azul ausgedrückt wird. Nach starkem Regen sind jedoch beide Seen trübe und grünlich.
Nach einer ätiologischen Sage bestehen die Seen aus den Tränen zweier Verliebter. Eine Prinzessin musste sich von ihrem Geliebten, einem armen Hirten, der erfolglos um ihre Hand angehalten hatte, trennen, um einen Mann, den ihr Vater für sie ausgewählt hatte, zu ehelichen. Sie trafen und küssten einander ein letztes Mal dort, wo sich heute beide Seen berühren. Aus ihren Abschiedstränen entstanden die beiden Seen: der blaue aus den Tränen der blauen Augen der Prinzessin und der grüne aus den grünen Augen des Hirten. Wir sehen die Ruine eines nur kurz benutzten Hotels nahe des Aussichtspunktes. Nach einem kurzen Spaziergang im Dorf Sete Cidades mit seinen etwa 800 Einwohnern welches ein Rathaus, eine Primarschule, einen Dorfladen, ein Dorfgemeinschaftshaus und einen Fußballplatz hat fahren wir weiter um eine Ananas-Plantage zu besuchen. Die Pfarrkirche des Ortes (São Nicolao), zu der eine Allee führt, wurde 1857 im Stil der Neogotik erbaut. In der Ortsmitte wurde vor dem Dorfgemeinschaftshaus ein Pavillon errichtet, gegenüber befindet sich die Heilig-Geist-Kapelle von 1996. Jetzt geht es weiter entlang der Südküste zu einer Ananas-Plantage, wo wir sehen wie die Ananas angebeut wird. Auf em Weg dahin durchfahren wir wohl eine der schönsten Hortensien-Straßen der Insel. Hier kosten wir auch die leckeren Früchte - pur oder als Cocktail.
Im ethnographischen Museum in Capelas bestaunen wir viele Exponate aus mehreren Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts.
Nach der Rückfahrt nach Ponta Delgada unternehmen wir noch eine Stzadtführung mit Guide Frederik bevor sich nheute alle individuell zum Abendessen begeben.


Mittwoch, 05.07.2023 – Weiterreise auf die Azoren–Insel Faial – Stadtrundgang in Horta

Nach einem letzten Frühstück im Hotel Marina Atlântico unternimmt jeder noch individuelle Streifzüge durch den Ort bis wir gegen Mittag weiter zur Azoren-Insel Faial fliegen.
Am Nachmittag unternehmen wir einen Rundgang durch Horta, das wie ein Museum aus der Kolonialzeit wirkt. Horta hat ca. 2500 Einwohner und ist Verwaltungssitz des gleichnamigen Kreises (Concelho), der die gesamte Insel umfasst.Wir bummeln mit Guide Frederik durch die malerische Altstadt mit dem größten Yachthafen der Azoren, der im Sommer Stützpunkt Hunderter von Seglern aus aller Welt ist.
Im Restaurant "Canto da Doca" nehmen wir ein delikates Abendessen ein - wir grillen unsere Zutaten, Fisch und Fleisch der Insel, auf einem heißen Lavastein. Ein riesiges Vergnügen !
Auf dem Heimweg in das Hotel nehmen einige noch einen Drink im Kultrestaurant "Peter Cafe Sport"


Donnerstag, 06.07.2023 – Ganztägige Inselrundfahrt auf Faial – der Insel der Hortensien und Vulkane

Heute fahren wuir nach Capelinhos.Der Vulcão dos Capelinhos ist ein Vulkan hier auf der Azoreninsel Faial. Der Name Capelinhos bedeutet „Kleines Capelo“ und ist eine Verkleinerungsform von Capelo, eine Gemeinde im Kreis von Horta auf Faial. Der Capelinhos liegt in der Gemeinde Capelo.Durch eine Serie von seismischen Aktivitäten begann sich am 16. September 1957 auf der Azoreninsel Faial ein drohender Vulkanausbruch abzuzeichnen. Der Ausbruch erfolgte schließlich am 27. September 1957, etwa 1 km vor der Westspitze der Insel, auf offener See. Die neu entstandene Vulkaninsel vereinigte sich am 12. November 1957 mit der Hauptinsel Faial, die Aktivität des Vulkans endete am 24. Oktober 1958.
Die rund 2,4 km² große, durch den Vulkanausbruch entstandene Halbinsel wurde Ponta dos Capelinhos getauft. Leuchtturm an der Ponta dos Capelinhos. Die Auswirkungen des Ausbruches waren verheerend. Asche wurde über 1000 m hoch in die Luft geschleudert, es gab gewaltige Explosionen und zahlreiche Erdbeben, rund 300 Häuser wurden vollständig zerstört.
An die 2000 Menschen mussten umgesiedelt werden, viele Einwohner der Insel entschlossen sich schließlich zur Emigration in die USA, die durch ein Sondergesetz auf die Vorlage einer Green Card verzichteten und damit die Immigration der von der Katastrophe betroffenen Menschen ermöglichten.
Bei einer kurzen Wandertour hier lassen wir uns von dem mystischen Bild verzaubern - das dunkle Blau des Atlantiks, das schwarze Lavagestein und der feine ockerfarbene Sand. Imposant ist der alte Leuchtturm, der wie ein Mahnmal an den Ausbruch erinnert.
Auf dem Rückweg nach Horta haben wir vom Miradouro de Nossa Senhora da Conceição einen sensationellen Ausblick auf die Stadt Horta.


Freitag, 07.07.2023 – Ganztagesausflug zur Azoren–Insel Pico – Vulkan, Walfang und Weinanbau

Heute fahren wir mit der Fähre zur Insel Pico. Pico ( „Gipfel“) ist die zweitgrößte Insel der Azoren und ist Teil der Zentralen Gruppe („Grupo Central dos Açores“). Sie wurde nach dem gleichnamigen 2351 m hohen Vulkan Ponta do Pico benannt, dem auf der Insel gelegenen höchsten Berg Portugals. Die Insel Pico ist 42 km lang und 15 km breit, die Fläche beträgt 447 km². Östlich des Pico erstreckt sich eine Hochebene mit kleineren Vulkankegeln und -kratern, auf der größere Rinderherden gehalten werden. Auf Pico leben etwa 14.000 Menschen.
Die Portugiesen nahmen die Insel 1439 in Besitz. Ab 1460 kamen erste Siedler auf die Insel. Sie lebten vom Anbau von Getreide und Taro sowie von der Viehzucht. Später kam der Weinbau hinzu. Ausbrüche des Pico 1562 und 1718 führten zur teilweisen Auswanderung der Bevölkerung. Mitte des 19. Jahrhunderts wurde der Weinbau durch den Mehltau stark beeinträchtigt. Dafür blühte der Walfang auf und stellte für ein Jahrhundert eine wichtige Einnahmequelle der Bevölkerung dar.
Wir Wandern durch ein Weinanbaugebiet. Am Fuße des Vulkans Pico, dem höchsten Berg Portugals, wurden seit dem 15. Jahrhundert Rebberge angelegt. Für den Weinbau wurden Terroirs aus Basaltlava gewählt, auf welchen andere Kulturen nicht gedeihen, weil auf diesem Lavagestein noch keine Bodenbildung stattgefunden hat. Spalten im Gestein ermöglichen den langen Wurzeln von Rebstöcken die Wasser- und Nährstoffaufnahme. Dank zeitweise intensiver Sonneneinstrahlung und dem dadurch aufgewärmten, dunklen Lavagestein als Wärmespeicher sowie dem mineralreichen Grund und ausreichender Feuchtigkeit können Trauben mit hohem Zuckergehalt und besonderer Mineralität gewonnen werden. Das Weinanbaugebiet erstreckte sich ursprünglich auf einer Länge von 40 km am Meer entlang und bis zu 3 km landeinwärts. In Meeresnähe werden die Reben durch viele rechteckige oder halbrunde Schutzwälle aus dunklem Lavagestein vor salzhaltigen, vom Meer her kommenden Winden geschützt. Kleine Winzerhäuser, ebenfalls aus Lavasteinen aufgebaut und Adegas genannt, gehören zum typischen Landschaftsbild und sind Teil dieses Weltkulturerbes.
Nach einer Mittagspause besuchen wir das Walfang-Museum und erfahren viel über seine Geschichte. Der berufsmäßige Walfang, den die Inselbewohner in kleinen mit 10 bis 20 Ruderern besetzten Booten ("Botes Baleiros") betrieben, wurde 1984 aufgegeben, 1987 wurde der letzte Wal gefangen. Pico ist ein Zentrum für Walbeobachter in Europa. Seit 1985 hat sich auf Pico ein ausgedehntes Gewerbe für sanfte Walbeobachtung entwickelt. Von Lajes und Madalena aus starten Schlauchboote, um die Meeressäuger zu beobachten. In Madalena hat man sich auf Ausfahrten spezialisiert, um mit wildlebenden Delphinen zu schnorcheln.
Unsere nächste Station ist der Lagoa do Capitão auf einer Höhe von 790 m über NN. Er ist mit einer Fäche von ca. 2,9 Hektar ein relativ keiner See, der sich schön in die Berglandschaff einfügt und Startpunkt für Wanderungen ist. Viele Enten kamen zum Bus und bettelten um Futter.
Die Zeit vor Abfahrt der Fähre zurück nach Horta nutzen wir für einen kurzen Spaziergang im Ort Madalena.
Nach Rückkehr in das Hotel erkundeten die Gäste die gastronomische Landschaft Hortas auf eigene Faust und und lißen den Tag bei gutem Essen und einem Glas des lokalen Weines ausklingen.


Samstag, 08.07.2023 – Freizeit oder fakultative Walbeobachtung – Flug auf die Insel Terceira

Die Hälfte der Reisegruppe begibt sich heute auf eine Walbeobachtungstour. Zuerst werden dabei die Besonderheiten der dort legenden Meeressäger erklärt, dann werden wir in Wasserdichte Kleidung "verpackt" Voller Spannung verlassen wir mit der Schlauchboot den Hafen. Und tatsächlich können wir zwei Pottwale und zahlreiche Delfine sehen.- Ein wundervolles Erlebnis.
Die ander Hälfte der Gruppe bummelt durch Horta und genisst das schöne Wetter.
Kurz nach dem Mittag fluegen wir nach Terceira. In Terceira begrüßt uns unser lokale Reiseführerin Tanja und bringt uns zum Hotel.
Entdeckt wurde Terceira im 15. Jahrhundert durch portugiesische Seefahrer als dritte der Azoren-Inseln, woraus sich ihr Name ableitet (port.: terceira ? dt.: die Dritte). Ursprünglich nannten sie ihre Entdecker Ilha de Jesus Cristo (Insel Jesus Christus) oder auch Brasilien. Ein Berg bei Angra do Heroísmo heißt heute noch Monte Brasil.
Die Hauptstadt von Terceira ist Angra do Heroísmo mit rund 12.000 Einwohnern. Angra ist wegen seiner hervorragend erhaltenen Altstadt und der in die frühe Neuzeit zurückreichenden Befestigungsanlagen seit 1983 Weltkulturerbe der UNESCO.
Terceira ist nur an der Küste besiedelt. Ein Großteil der Inselbevölkerung lebt in den beiden Städten Angra und Vila da Praia da Vitória. Angra und Praia sind die Zentren der gleichnamigen Landkreise. Angra umfasst 19, Praia 11 Gemeinden.
Terceira besaß bis zum Bau der Landebahn der Azoreninsel São Miguel in den 1960er Jahren den größten Flughafen der Inselgruppe. Die Gründe dafür reichen weit zurück: Terceira war schon lange vor der Luftfahrt eine wichtige Zwischenstation für internationale Handelsschiffe im Nordatlantik gewesen; Angras Festungen gegen Piraten galten als uneinnehmbar. Der geistliche Historiker Gaspar Frutuoso schrieb im 16. Jahrhundert:
„Angra ist der universelle Zwischenaufenthalt des westlichen Meeres, wo die ganze Welt das Herz feiert, das für all die Inseln schlägt.“
Sie war keine klassische Handelsstadt, aber sie lebte von den Handelsschiffen, die auf dem Weg von Amerika nach Europa Halt machten. Aus dieser Transfertradition heraus entstand der erste von größeren Maschinen anfliegbare Flughafen auf den Azoren. m Zweiten Weltkrieg waren die Handelsschiffe beliebte Angriffsziele der deutschen U-Boot-Flotte. Die Alliierten sprachen vom „Azoren-Spalt“, wo man machtlos gegenüber den deutschen Angriffen war. Infolgedessen erweiterten die Briten 1943 mit portugiesischer Genehmigung den Flughafen massiv und bauten ihn zum wichtigsten Zwischenstopp für die alliierte Luftwaffe im Nordatlantik um. Für große Transportmaschinen und Langstreckenbomber entstanden zwei neue Landebahnen. Um das von alliierten Schiffen angelieferte Kerosin nicht über Land zu den Flugzeugen zu transportieren, wurde der Hafen von Praia da Vitória vertieft und erweitert. Nach dem Weltkrieg blieben amerikanische Truppen noch Jahrzehnte lang auf der Insel stationiert. Der inzwischen auch zivil genutzte Flughafen heißt Lajes Field.
den Tag lassen wir beim gemeinsamen Abendessen im "Alianca" ausklingen


Sonntag, 09.07.2023 – Ganztägige Inselrundfahrt auf Terceira mit Weinprobe

Nach einem ausgiebigen Frühstück fahren wir zum Monte Brasil. Der Monte Brasil ist ein Tuffkegel,der durch einen Unterwasser-Vulkanausbruch basaltischer Natur in seichten Gewässern entstanden ist. Dieser Tuffstein weist zahlreiche, perfekte und gut erhaltene Fossilien von Schimmelpilzen der vorhandenen Vegetation zum Zeitpunkt des Ausbruchs vor einigen Jahrtausenden auf. Monte Brasil ist der größte Tuffkegel der Azoren und bildet eine etwa 1,4 km² große Halbinsel, die von zwei Buchten flankiert wird: Angra im Osten und Fanal im Westen. Sein Krater ist von vier Erhebungen umgeben: den Gipfeln Cruzinhas, Facho, Vigia da Baleia und Zimbreiro. Von hier aus haben wir eine wunderbare Aussicht auf die Stadt Angra, das gesamte südliche Gebiet von Terceira und die benachbarten Inseln.Hier sehen wir auch die riesigen Mörserkanonen , die die Engländer während des zweiten Weltkrieges installiert und nie benutzt haben.
Weiter geht es entlang der Südküste über Porto Judeu nach São Sebastião, der ältesten Siedlung Terceiras. in Porto Judeu besichtigen wir eine Kirche und eine der vielen Wallfahrtskapellen und legen eine Kaffeepause ein. São Sebastião wurde um die Mitte des 15. Jahrhunderts gegründet und ist eine der ältesten Ortschaften der Azoren. Ursprünglich hieß der Ort „Lugar de Frei João“. Die Rechte einer Stadt (Vila, was wörtlich übersetzt „Kleinstadt“ bedeutet) wurden bereits 1503 verliehen und dabei der Name in São Sebastião geändert. São Sebastião wurde 1583 Sitz eines Landkreises. 1580 wurden in der Nähe der Stadt die heute teilweise nicht mehr erhaltenen Festungen Forte das Cavalas, Forte das Caninas, Forte da Greta, Forte de Santa Catarina das Mós, Forte do Bom Jesus, Forte do Pesqueiro dos Meninos, Forte de São Francisco und die Festung Forte de São Bernardo erbaut, da man Angriffe der Spanier befürchtete. 1581 fand in der Nähe der Stadt die Seeschlacht von Salga statt. 1801 wurde São Sebastião bei einem Erdbeben stark zerstört. 1849 zählte die Stadt 2 568 Einwohner. 1870 wurde der Landkreis São Sebastião bei einer Gebietsreform aufgelöst und dem Kreis Angra do Heroísmo einverleibt und der Stadt das Stadtrecht wieder entzogen. Bei dem Erdbeben von 1980 erlitt vor allem der östliche Teil der Stadt starke Schäden. Am 15. November 1983 wurde São Sebastião in Vila de São Sebastião umbenannt und am 24. Juni 2003 die Stadtrechte 133 Jahre nach ihrem Entzug und 500 Jahre nach ihrer Erstverleihung erneut verliehen.
Ein Besuch der Höhle "Algar do Carvão" ist ein weiterer Höhepunkt unseres heutigenAusfluges. Die Existenz der Höhle war schon lange bekannt gewesen. Eine Befahrung war aber wegen des senkrechten Abstieges zu schwierig.[1]

Am 26. Januar 1893 wurde die Höhle von Cândido Corvelo und Luis Sequeira erstmals mit Hilfe eines einfachen Seiles befahren. Eine zweite Befahrung erfolgte 1934 durch Didier Couto, der eine erste Grobkartierung der Höhle durchführte. Diese allein auf Beobachtungen anstelle Messungen basierende Skizze erwies sich als ziemlich genau. Am 18. August 1963 organisierte eine Gruppe von Höhlenfreunden eine bessere Zugangsmöglichkeit über einen „Stuhl“ an einem Nylonseil, später über ein Gurtzeug. Die nun verfügbaren leistungsfähigeren tragbaren Leuchten ermöglichten eine erneute Erkundung einschließlich der entferntesten und engsten Stellen der Höhle.
Die Höhle wurde Ende des 20. Jahrhunderts für die Öffentlichkeit im Rahmen organisierter Besichtigungen während des Sommers zugänglich gemacht. Der Zugang war über die Organisation Montanheiros möglich, die für die Angelegenheiten um die Höhle verantwortlich ist. Mittlerweile ist die Höhle touristisch gut erschlossen. Der Zugang erfolgt von einem Empfangsgebäude an der Erdoberfläche über ein parallel zum Schlot angelegtes Treppenhaus und ein Treppenrampe entlang der Schutthalde, die Höhle selbst ist mit Treppen und Beleuchtung ausgebaut. Über 300 Stufen füren bis zun Grund der Höhle in fast 100 m Tiefe.
Im Weinort Biscoitos besuchen wir das Weinmuseum und lernen den Inselwein bei einer Weinprobe kennen.dort kaufen auch einige der Gäste einen der leckeren Weine.

Montag, 10.07.2023 – Stadtrundgang durch Angra de Heroismo (UNESCO Weltkulturerbe) – Freizeit

Am leider letzten Tag unserer Reise begeben wir uns zu Fuß auf einen geführten Stadtrundgang mit unserer lokalen Gastgeberin Tanja.
Angra do Heroísmo ist die älteste Stadt der Azoren und bekam ihr Stadtrecht durch eine Carta Régia im Jahre 1534. Sie wurde gleichzeitig von Papst Paul III. zum Bischofssitz des Bistums Angra erhoben.
Mit dem Bau der Kathedrale (Sé de São Salvador) begann man allerdings erst im Jahr 1570. Die Kathedrale und die Stadt wurden bei einem starken Erdbeben im Jahr 1980 schwer beschädigt. Nachdem 1982 beide Türme eingestürzt waren, wurde die restaurierte Kirche dann am 3. November 1985 ein zweites Mal geweiht.
Am 1. November 1755 traf ein beim Erdbeben von Lissabon 1755 ausgelöster Tsunami die Stadt, wobei das Wasser bis zum Rathausplatz (Praça do Município) drang und am Hafen die Zollmauer sowie das Tor Porta do Mar zerstörte.
Angra do Heroísmo ist seit 1976 eine Universitätsstadt mit zwei Fakultäten der in Ponta Delgada ansässigen Universität der Azoren; die Altstadt von Angra wurde 1983 von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt.
Angra war eine wichtige Zwischenstation für den Transatlantik- und Ostasienhandel. In der Bucht von Angra sanken von etwa 1540 bis 1650 mindestens ein Dutzend Schiffe. 1996 wurde bei Porto Novo das Wrack eines mit Kupferplatten beschlagenen Schiffs (Angra A) entdeckt, das vermutlich aus der Zeit um oder nach 1840 stammt.[5] Von Angra B und Angra C sind nur Segmente erhalten. Das Wrack Angra D eines spanischen oder portugiesischen Schiffs von ca. 400 bis 500 Tonnen Verdrängung aus dem 16. Jahrhundert weist große Ähnlichkeit mit dem Wrack der San Juan auf.
Wir besichtigten den alten Markt, die Altstadt, ein wunderschönes altes Theater, die Kirche sowie den wunderschönen botanischen Garten.
Bei einem gemeinsamen Abendessen ließen wir die Erlebnisse der wunderschönen Reise Revue passieren und gingen dann zu Fuß zum Hotel zurück.


Dienstag, 11.07.2023 – Rückflug von Terceira nach Deutschland

Bereits um 04:30 verlassen wir unser Hotel, um nach Lissabon zurück zu fliegen, wo sich die Wege der Reisenden nach Berlin, Frankfurt und Düsseldorf trennen.
Eine sehr schöne erlebnisreiche Reise geht zu Ende. Wir fliegen mit unzähligen Eindrücken, tausenden von Fotos und vielen Souvenieren nach Hause.


Schlusswort

“Fahre in die Welt hinaus. Sie ist fantastischer als jeder Traum.”
Ich glaube mit diesem Spruch von Ray Bradbury kann man unsere Reise am besten beschreiben.
Lange werden wir uns an die vielen schönen Bilder erinnern und die Erlebnisse nachwirken lasssen. Ein herzliches Dankeschön an alle Reisteilnehmer, die dazu beigetragen haben, diese Reise zu einem unvergesslichen Erlebnis zu machen.
Bleibt gesund und reisefreudig.
Euer Thomas Krupp

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