Reisebericht: Wanderreise Madeira von West nach Ost

24.07. – 31.07.2014, 10 Tage Wanderreise Sao Vicente – Prazeres – Ponta do Pargo – Porto Moniz – Paul da Serra – Cabo Girao – Camara de Lobos – Eira do Serrado – Funchal – Botanischer Garten – Monte – Pico do Arieiro – Pico Ruivo – Queimadas – Santana – Ribeiro Frio – Portel


  Bildergalerie   Druckversion (PDF)   Kommentare
 
Mit einer kleinen Wandergruppe entdeckten wir die Schönheit der Blumeninsel von Nord bis Süd.
Ein Reisebericht von
Stephan Geyer

Donnerstag, 24.07.2014

Unsere Reise auf die Blumeninsel Madeira startete für einige mit der Abholung durch den Haustür-Transfer, andere kamen direkt zum Flughafen. Um 11 Uhr trafen wir uns alle am Leipziger Flughafen und warteten auf den Check-In. Die Schalter waren noch durch andere Flüge besetzt. Nach einer kurzen Wartezeit konnten dann auch wir unser Gepäck aufgeben und gemeinsam in das andere Terminal zur Sicherheitskontrolle gehen. Das Boarding folgte laut Zeitplan und so saßen wir alle pünktlich zum Abflug auf unseren Plätzen. Der Pilot begrüßte uns und teilte uns mit, dass wir noch eine Viertelstunde auf unseren „Slot" warten müssen, da um Paris ein hohes Verkehrsaufkommen herrscht. Letztendlich hoben wir gegen 12:40 Uhr ab zu unserem Flug nach Madeira.
Der Flug war sehr angenehm und ohne Turbulenzen. Wir landeten pünktlich um 16:40 Uhr in auf dem Flughafen in Santa Cruz auf Madeira. Dort angekommen gingen wir zum Gepäckband und nahmen unsere Koffer in Empfang. Alles ging sehr schnell und ohne Probleme, keiner vermisste etwas. Als alle Gäste ihre Koffer hatten, gingen wir hinaus in die Ankunftshalle und dort empfingen uns schon Sergio, unser Wanderreiseleiter, sowie Helena, die Reiseleiterin der Rundreise-Gruppe und Hilário von TravelOne, der örtlichen Reiseagentur. Vor dem Flughafen stand schon Miguel, unser Fahrer für die kommende Woche mit einem kleinen Bus bereit und wir luden unser Gepäck in den Kofferraum. Während der ca. 20-minütigen Fahrt in unser erstes Hotel „Quinta do Furao" in Santana an der Nordküste, hieß uns Sergio nochmals herzlich willkommen und erzählte uns bereits einige interessante Dinge über die Insel und präsentierte auch unser Wochenprogramm. Wir fuhren vorbei an der beeindruckenden Verlängerung der Landebahn, welche auf Betonstelzen ins Meer gebaut wurde, um auch großen Flugzeugen die Möglichkeit zu geben in Madeira zu landen. Außerdem passierten wir den längsten Straßentunnel auf Madeira. Während der Fahrt schlug Sergio vor, am nächsten Tag eine etwas veränderte Route auf einer steileren, dafür aber weniger frequentierten Strecke zu gehen. Wir wollten uns das überlegen und ihm am nächsten Tag Bescheid geben. Um 17:30 Uhr trafen wir in unserem Hotel ein und checkten ein. Wir bekamen die Schlüssel und brachten unser Gepäck auf die Zimmer. Eine halbe Stunde später trafen wir uns wieder im Hotelfoyer und stießen mit einem „Madeira On Ice" auf die bevorstehende Wanderreise an.
Anschließend gingen wir ins benachbarte zum Hotel gehörende Restaurant und bekamen ein 3-Gänge-Menü. Wir konnten zwischen jeweils 3 Gerichten pro Gang wählen und das Essen war ausgezeichnet. Der Blick auf den Atlantik und die wolkenverhangenen Steilküsten war traumhaft. Geschafft von der Anreise, gingen wir gegen 21 Uhr auf unsere Zimmer um am nächsten Morgen gestärkt und fit unsere erste Wanderung antreten zu können.

Freitag, 25.07.2014


Ab 7:30 Uhr gab es Frühstück im Hotel. Das Buffet war ausgezeichnet, es gab alles was man sich wünscht: frischgepresste Säfte, frisch zubereitetes Rührei, Spiegelei und Pancakes, selbst gebackenes Brot und ein traumhafter Blick auf das Meer und die aufgehende Sonne. Gut gestärkt trafen wir uns um kurz vor 9 Uhr im Hotelfoyer und Sergio holte uns pünktlich zu unserem ersten Ausflug ab. Wir hielten am nahegelegenen Supermarkt um uns mit Getränken und Verpflegung für den Tag einzudecken.
Die von Sergio am Vortag angesprochene alternative Route befanden alle für gut und so entschieden wir uns für diese Wanderung. Nach dem kurzen Zwischenstopp am Supermarkt fuhren wir hinauf durch die Ortschaft Ilha zu unserem Ausgangspunkt der ersten Wanderung. Während der Fahrt erzählte Sergio viel über Land und Leute und brachte uns ein wenig Portugiesisch bei. Gegen 10 Uhr kamen wir am Ausgangspunkt der Wanderung an, schauten uns kurz den Weg auf der Wanderkarte an und legten dann sofort los. Das erste Stück war sehr steil und mit vielen unregelmäßigen Stufen gesät. Da die Sonne auch schien gerieten wir alle schnell ins Schwitzen, wurden für die Anstrengungen aber zwischendurch mit tollen Aussichten belohnt. Der Aufstieg zur Levada Caldeirao Verde betrug ca. 400 Höhenmeter, die es in sich hatten. Die anfangs sehr steile Strecke wurde später etwas flacher und dadurch angenehmer zu laufen. Wir liefen durch einen Lorbeerwald und entdeckten die ersten exotischen Pflanzen am Wegesrand. Zitronen-, Lorbeer- und Eukalyptusbäume säumten den Weg. Im Schatten des Waldes war es auch sehr angenehm zu laufen und Sergio behielt Recht, wie waren die einzigen auf dieser Strecke. Nach ca. 2 Stunden Fußmarsch kamen wir auf der eigentlichen Wanderstrecke an. An der Kreuzung nach rechts abgebogen sahen wir bereits den ersten Tunnel. Also holten wir alle unseren Taschenlampen aus dem Rucksack und machten uns bereit für die erste Tunneldurchquerung. Wir folgten der Levada und durchquerten noch zwei weitere Tunnel. Zwischendurch hatten wir tolle Aussichten auf das Tal, welches durch die niedrig hängenden Wolken und Nebelfelder einen besonderen Reiz verströmte. Am Caldeirao Verde angekommen gingen wir auch die letzten Meter zum Wasserfall und bestaunten die Höhe des Wasserfalls. Am unteren Ende des Bachlaufs machten wir unser Mittagspicknick und stärkten uns für den Rückweg.
Auf dem Rückweg folgten wir dem bereits gewanderten Teilstück an der Levada entlang wieder durch die drei Tunnel und gingen nun weiter Richtung Queimadas. Zum Ende hin wurde der Weg breiter und verlief durch den Wald mit Mammutbäumen. Vor einem besonders schönen Exemplar machten wir unser erstes Gruppenfoto.
In Queimadas angekommen sahen wir die ersten strohgedeckten Häuser und unser Fahrer Miguel erwartete uns bereits mit dem Bus zur Abfahrt nach Santana. Im Ort besichtigten wir noch eines der letzten erhaltenen strohgedeckten Bauernhäuser. Anschließend fuhren wir weiter herab in den Ortskern und tranken unseren ersten Poncha in einem kleinen aber feinen Café. Der Poncha ging sofort ins Blut und sichtlich angeheitert traten wir unsere Heimfahrt ins Hotel an, wo wir gegen 18 Uhr ankamen. Wir verabredeten uns zu 19 Uhr zum Abendessen und diesmal hatten wir einen schönen Tisch auf der Terrasse des Restaurants mit noch schönerer Aussicht auf den Ozean bei strahlendem Sonnenschein. Anschließend genehmigten wir uns noch einen Absacker in der Hotelbar und gingen gegen 23:30 Uhr auf die Zimmer. Ein erlebnisreicher erster Wandertag geht zu Ende.

Samstag, 26.07.2014


Wir frühstückten ab 7:30 Uhr wieder ausgiebig und trafen uns wieder kurz vor 9 Uhr zur Abfahrt an der Hotel-Rezeption. Nach kurzem Stopp im Supermarkt fuhren wir zum Ausgangspunkt unserer heutigen Wanderung in Ribeiro Frio. Wir besichtigten kurz die Forellenzucht, machten einigen Bilder und stärkten uns noch mit einem bica. An der Wandertafel zeigte uns Sergio kurz unseren heutigen Weg und gut informiert starteten wir unsere 13 km lange Wanderung entlang der Levada do Furado, der Forellen-Levada. Der Weg verlief durch einen dichten Wald aus Lorbeerbäumen und Erika. Auch einige Hortensien konnten wir blühen sehen. Es lief sich sehr angenehm, aber trotz der schweren Regenfälle in der Vergangenheit rutschten einige Teile des Berges ab und so mussten einige Stellen der Levada und des Weges erneuert werden. Die Strecke ist so deshalb auch erst seit wenigen Wochen wieder begehbar; selbst Sergio ist sie seitdem nicht wieder gelaufen. Zwischendurch hatten wir immer wieder lohnende Ausblicke in die grünen Talschluchten. Von den Felswänden tropfte oft das Wasser und der Weg, der an einigen Stellen auf der Levada-Mauer verlief, war zum Teil feucht und rutschig, so dass wir vorsichtig sein mussten. Unsere Mittagsrast hielten wir auf der neuen Mauer der Levada an einem dieser Erdrutsche mit tollem Ausblick gegen 13 Uhr. Danach ging es weiter und wir kamen an eine Brücke, bei der die Levada über ein Bachbett geführt wird. Hier tummelten sich einige Buchfinken, die darauf warteten gefüttert zu werden. Mit einigen Kekskrümeln lockten wir sie und konnten so schöne Aufnahmen machen. Sergio erklärte auch wieder alle Pflanzen und Besonderheiten auf der Strecke, ein wandelndes Lexikon. Nach weiterem Fußmarsch kamen wir zu einem Aussichtspunkt, wo wir einen tollen Blick auf den Ort Faial und den Adlerfelsen (Penha de Águia) hatten. Es folgten einige Talschlüsse, die wir auf den Trampelpfaden umgingen und ein kleiner Tunnel, für den aber keine Taschenlampe erforderlich war. Es folgte ein schmales Wegstück mit schönen Ausblicken auf die Nordküste und Porta da Cruz und weitere kleine Tunnel. Bald wurde der Weg schmaler und wir erreichten das Wasserhaus von Lamaceiros hinter welchem der Weg nach Portela abzweigte. Wir begannen mit dem Abstieg nach Portela entlang der steilen, schnell fließenden Levada und kamen nach einigen hundert Metern zu einem idyllisch gelegenen Picknickplatz. Vorbei am Forsthaus von Lamaceiros folgen wir dem nach Portela ausgeschilderten Weg. Wir treffen wieder auf die Levada und folgen ihr die Stufen hinab ins Tal. Auf dem von Hortensien gesäumten Weg lässt es sich durch die Stufen gut laufen und so kommen wir schon bald in Portela an. Dort kehren wir noch in ein kleines Restaurant ein, einige von uns bestellen schon ein cerveja oder einen chinesa auf Portugiesisch und wir genießen unsere Getränke auf der Terrasse.
Anschließend fuhren wir zurück in nach Santana in unser Hotel Quinta do Furao, wo wir um 19 Uhr zu Abend aßen. Es war wieder hervorragend und der tolle Blick auf den Atlantik bereicherte unser Abendessen. Nach dem Essen gingen wir noch in den Hotel-Pub und tranken Madeira-Wein und Cocktails, bevor wir uns gegen 23 Uhr in die Nachtruhe verabschiedeten.

Sonntag, 27.07.2014


Am heutigen Sonntag ließ uns unser Wanderreiseleiter Sergio eine halbe Stunde länger schlafen und holt uns heute erst 9:30 Uhr ab. Da heute der Hotelwechsel anstand, packten wir am Abend beziehungsweise am Morgen unsere Koffer und fanden uns samt Gepäck nach dem Frühstück um kurz nach 9 Uhr an der Rezeption ein. Wir checkten aus und Sergio holte uns wie immer pünktlich ab.
Auf unserer Route mit dem Bus an die Südküste, nahmen wir nicht die Schnellstraße sondern die alte Straße nach Funchal, eine wunderschöne Panoramastraße. Bei einem ersten kurzen Fotostopp hatten wir einen schönen Blick auf den Adlerfelsen und Machico, das wir gleich noch besichtigen werden. Es tummelten sich viele Eidechsen an den Felsen und Mauern am Aussichtspunkt, so dass wir schöne Fotos von den Reptilien machen konnten. Weiter ging unsere Fahrt nach Machico wo wir gegen 10:15 Uhr ankamen. Sergio zeigte uns die Kirche, wo gerade der sonntägliche Gottesdienst begann. Wir gingen über den alten Marktplatz bis zur Strandpromenade. Von dort hatten wir einen schönen Blick auf den ursprünglichen, steinigen Strand und ein Stück weiter auf den angelegten, feinsandigen Strand. Als auf einmal ein Flugzeug hinter den Felsen hervorschoss, erschraken wir alle. Damit hatte keiner gerechnet. Sergio klärte uns aber auf, dass die Start- und Landebahn des Flughafens ein Stück hinter dem Felsen endet und daher die startenden Flugzeuge in geringer Höhe über die Bucht fliegen. Ein tolles Erlebnis, das aber keiner schaffte auf dem Bild festzuhalten.
Gegen 11 Uhr setzten wir unsere Fahrt an die Südküste fort und machten uns auf zu den Palheiro Gardens, früher auch Blandys Garden genannt. Diese Anlage diente früher der englischen Familie Blandy als Landsitz und ist heute für jeden zugänglich. Durch die Lage oberhalb von Funchal bot sich uns ein toller Blick über Funchal, den Hafen und die Bucht. Es war ein umwerfend schöner Garten voller exotischer Pflanzen der ganzen Welt. Durch Zufall kam eine Kollegin von Sergio vorbei und verriet uns dass er heute Geburtstag hat. Wir zögerten nicht lange und sangen ihm natürlich ein Ständchen. Anschließend tranken wir noch im garteneigenen Teehaus einen Tee oder Kaffee und fuhren dann weiter in unser „neues" Hotel, das Quinta Splendida in Canico.
Wir kamen gegen 14:00 Uhr im Hotel an und wurden zum Check-In bereits mit einem Glas Madeira-Wein begrüßt. Anschließend erledigten wir die Formalitäten und bekamen flott unsere Zimmerschlüssel. Die Koffer wurden von den fleißigen Pagen auf die Zimmer gebracht. Nach einer halben Stunde des Ankommens trafen wir uns noch einmal um den freien Nachmittag zu planen. Wir einigten uns darauf, die Gegend und die traumhafte Hotelanlage individuell zu erkunden und verabredeten uns zu 18 Uhr zum Abendessen. Am Nachmittag erwartet einige von uns ein kleines Highlight, da gerade das Blumenfest in Canico stattfand. Alle Einwohner legten einen bunten Blumenteppich um den inneren Ortskern und veranstalteten ein kleines Volksfest mit Böllerschüssen und Blaskapelle. Das war ein schönes Fest mit vielen tollen Bildern. Als wir uns um 18 Uhr vor der Rezeption trafen, entschieden wir nochmal in den Ort zu laufen und uns das Fest anzuschauen, wo gerade der Umzug stattfand. Zum Abendessen liefen wir dann hinunter Richtung Canico de Baixo zu Klenks Cafe. Durch Zufall kam noch die Gruppe von Frau Meinhold und wir unterhielten uns kurz bevor das Essen kam. Dieses war spitze und schmeckte uns hervorragend. Da wir noch den Aufstieg nach Canico vor uns hatten, blieben wir nach dem Essen nicht allzu lange und tranken dann anschließend in der Hotelbar noch einen Cocktail.

Montag, 28.07.2014


Heute hatte Sergio eine kleine wohlverdiente Pause nach seiner Geburtstagsfeier und wir durften heute zusammen mit der Rundreise-Gruppe und Helena uns Funchal, die Steilküste Cabo Girao und eine Weingut anschauen. Nach dem Frühstück holt uns also Helena mit einem größeren Bus gegen 8:50 Uhr ab und wir fahren nach Canico de Baixo um die anderen Gäste abzuholen. Anschließend geht es Richtung Funchal wo der erste Stopp der Botanische Garten ist. Wir kommen um 9:30 Uhr hier an und Helena führt uns durch den Garten. Sie erklärt viel zu den Pflanzen und macht eine ausgezeichnete Führung. Im Anschluss haben wir noch einige Freizeit im Garten um auf eigene Faust die vielen Themengärten zu bestauen, bevor es gegen 10:45 Uhr nach Funchal weitergeht.
In Funchal angekommen gehen wir in die Markthalle und auch hier erklärt Helena viel zu den landestypischen Produkten, wie Obst, Gemüse und Fisch. Auch hier können wir individuell wieder ein wenig Zeit verbringen um zum Beispiel für die Daheimgebliebenen Mitbringsel zu kaufen. Um 12 Uhr treffen wir uns wieder am Ausgang der Markthalle und laufen ein Stück durch die Altstadt. Mit dem Bus fahren wir ein kleines Stück zum Hafen, wo Helena für einige Gäste Mittagessen bestellt hat. Wir als Wandergruppe aßen alle dort im Restaurant am Hafen. Das Essen war sehr gut und man konnte zwischen einem kleinen Salat mit Thunfisch, einer Fischsuppe oder einer Tomaten-Zwiebel-Suppe wählen. Dazu gab es das für Madeira typische Knoblauch-Brot, Wein, Wasser und einen Nachtisch. Gestärkt und gesättigt ging es gegen 13:45 Uhr mit dem Bus weiter, vorbei am Reids Hotel in dem die junge Kaiserin Sissi bereits zu Gast war, weiter zu einem kurzen Fotostopp im Fischerdorf Câmara de Lobos. Dies war der Lieblingsort von Winston Churchill, wenn er zu Besuch auf Madeira war. Nachdem wir einige Fotos vom Hafen geschossen haben fuhren wir weiter zur Cabo Girao, der höchsten Steilklippe Europas. Wir genossen die Aussicht von der Plattform und alle die schwindelfrei waren betraten auch den neuen Glasboden, durch den man dann die 500 Meter in die Tiefe schauen kann. Mit dieser Aussicht im Hintergrund machten wir auch noch einige Gruppenbilder. Gegen 15 Uhr setzten wir unsere Tagesreise fort und fuhren zum Weingut bei Camara de Lobos. Jeder bekam einen Madeira-Wein und Stück Lebkuchen zum Kosten. Helena erklärte uns, wie die Weinherstellung funktioniert, welche Rebsorten verwendet werden und was dabei zu beachten ist. Anschließend führte Sie uns noch über das Grundstück und zeigte uns unter anderem auch das Anwesen am Hang des Weinberges.
Nach diesem anstrengenden aber sehr informativen und erlebnisreichen Tag, ließen wir uns zum Abendessen mit dem Taxi nach Canico de Baixo fahren und speisten im Atlantis Fischrestaurant direkt am Meer. Von der Terrasse aus hatte man beim Essen einen herrlichen Blick und das Essen war einfach nur vorzüglich. Als Highlight sahen wir in der Ferne sogar Wale mit ihren Fontänen, ein Moment, an den man oft denken wird. Mit Taxi ließen wir uns wieder in das Hotel zurückbringen und gingen um 22:30 Uhr schlafen.

Dienstag, 29.07.2014


Um 9:00 Uhr holte uns Sergio zu unsere nächsten Wanderung ab. Wir machten einen kurzen Stopp im örtlichen Supermarkt, um uns mit Getränken und Proviant einzudecken und danach fuhren wir weiter zu einem Fotostopp auf einer Aussichtsplattform nahe Funchal. Von hier aus hatten wir einen wunderschönen Blick auf Funchal und auch auf das Stadion, in dem Cristiano Ronaldo seine ersten Dribblings absolvierte.
Wir fuhren weiter und kamen gegen 10:15 Uhr am Aussichtspunkt Eira do Serrado an. Dort gingen wir die Stufen hinauf zur Aussichtsplattform und hatten einen tollen Blick über das Nonnental, unserem heutigen Wanderziel. Nach einer kurzen Möglichkeit etwas zu trinken oder Souvenirs zu kaufen, starteten wir gegen 11 Uhr mit dem Abstieg ins Nonnental, dem Curral das Freiras. Der steile Weg führte uns über Serpentinen hinab in das Tal und ging ziemlich in die Waden. Auch die Schuhe wurden strapaziert und so verabschiedeten sich bei dem ein oder anderen die Sohlen der Wanderstiefel. Aber ein Wanderer weiß sich zu helfen und so wurde die Sohle notdürftig mit Gummibändern und Pflasterstreifen am Schuh gehalten. Am Ende ging alles gut und wir kamen alle unversehrt gegen 12:30 Uhr in Curral das Freias an. Wir kehrten in ein kleines Restaurant ein und probierten zum Mittag die Kastaniensuppe, die für diese Region sehr berühmt ist. Anschließend wurden uns noch diverse Liköre, wie Kirsch-, Kastanien- und Eukalyptuslikör, sowie Poncha zur Verkostung kredenzt. Nach einem kurzen Spaziergang durch den Ort und der Besichtigung der Kirche, verließen wir Curral das Freia gegen 13:30 Uhr und fuhren mit dem Bus wieder ins Hotel.
Den Nachmittag verbrachten wir individuell am Pool oder im Garten des Hotels und um 18:30 Uhr trafen wir uns wieder vor der Rezeption und fuhren mit einem Shuttlebus nach Canico de Baixo wo wir im Vila Ventura unser Abendessen genossen. Es war sehr schön hier und das Essen war auch ausgezeichnet. Den Abend ließen wir im Capoeira Pub oberhalb des Atltantis Fishrestaurants ausklingen und tranken dort Cocktails als Absacker, bevor wir gegen 23:15 Uhr wieder mit dem Shuttlebus ins Hotel fuhren.

Mittwoch, 30.07.2014


Wir frühstückten wie jeden Tag ab 7:30 Uhr wurden pünktlich um 9:00 Uhr von Sergio am Hotel abgeholt. Nach einem kurzen Stopp zum Einkaufen und Kaffee trinken in einer Raststation in Madalena do Mar erreichten wir das Hochplateau Paul da Serra gegen 10:30 Uhr. Wir starteten unsere Wandertour von Rabacal aus entlang der Levada de Alecrim, der Rosmarin-Levada zum kleinen Bergsee und Ursprung der Levada. Hier bot sich mit dem kleinen Wasserfall, den wir gegen 12 Uhr erreichten, ein tolles Fotomotiv. Außerdem gab uns Sergio den Hinweis am heutigen Tag die Badehose einzupacken um in den See zu springen. Da das Wasser unter 10 Grad kalt war wollte sich keiner so wirklich herein trauen. Nur ein paar hartgesottene Einheimische badeten in dem See. Nichtsdestotrotz nutzten wir diesen schönen und ruhigen Ort gleich dazu unser Mittags-Picknick zu machen.
Gegen 12:30 Uhr begannen wir unseren Rückweg entlang der Levada und hinauf zur Hochebene und zur Levada do Lageado Velha. Ab hier waren wir nicht mehr allein unterwegs. Einige weidende Kühe versperrten uns den Weg, sodass wir sie versuchen mussten vom Weg abzubringen und uns vorbeischleichen mussten. Alle hatten Respekt vor den Tieren, aber am Ende waren sie friedlich und alles ging gut aus. Um 13:30 Uhr erreichten wir die Ebene und liefen zur Hauptstraße weiter, da unser Bus noch unterwegs war aber gleich da sein sollte. Die Ebene ist eine der wenigen großen Flächen auf Madeira, die kein Gefälle oder Steigung aufweist.
Das Wetter war während der ganzen Wanderung super, die Wolken hingen unter uns an der Küste und in der Hochebene herrschte den ganzen Tag strahlender Sonnenschein. Um 14:15 Uhr kamen wir bei bedecktem Himmel aber angenehmen Temperaturen in Madalena do Mar an und tranken hier noch einen Kaffee und aßen ein Stück Kuchen. Außerdem sammelte Sergio unsere E-Mail-Adressen, da er uns im Anschluss an die Reise noch Bilder zukommen lassen möchte.
Auf der Rückfahrt zum Hotel verabschiedete sich unser Wanderreiseleiter Sergio von uns. Er betreute uns ganze Woche bestens und führte uns durch die verschiedenen Landschaften und Facetten der tollen Insel Madeira. Jede Wanderung war mit viele interessanten Informationen und Anekdoten gespickt. Auch Miguel, unseren Busfahrer, der uns die ganze Woche über sicher an unsere Wanderstrecken und wieder zurück ins Hotel gebracht hat. Beiden gebührte ein großer Applaus. Mit der Übergabe unseres Trinkgeldes, verabschiedeten wir uns von beiden und bedankten uns nochmal aufs Herzlichste für die tolle Woche, die viele Infos die wir bekamen und die super Führung durch Sergio.
Für den letzten Abend hatten Heike Meinhold, die Reisebegleiterin der Rundreisegruppe und ich im Fado-Restaurant zu 19 Uhr zwei Tische für beide Reisegruppen mit Musik reserviert. So wurden wir um 18:45 Uhr abgeholt und zum Restaurant in Canico de Baixo gebracht. Um kurz nach 19 Uhr kam auch die Rundreisegruppe zu Fuß ins Restaurant. Wir aßen gut, es gab viele Fischgerichte, aber auch die Espetadas. Im Anschluss kehrten wir wieder im Capoeira Pub an der Küste ein und genossen bei einer lauen Brise mit Blick über das Meer unsere Cocktails und ließen die Reise Revue passieren. Gegen 23 Uhr ließen wir uns mit dem Taxi wieder zurück ins Hotel bringen.

Donnerstag, 31.07.2014

Nach dem Frühstück trafen wir uns um 9:30 Uhr an der Hotel-Rezeption, checkten aus und deponierten unsere Koffer im Gepäckraum. Anschließend gingen wir zur nahegelegenen Bushaltestelle und warteten auf den Linienbus, mit dem wir nochmal nach Funchal fahren wollten um den freien Vormittag noch zu nutzen. Um 10:20 Uhr kam dieser dann und so fuhren über kleinere Küstenstraßen nach Funchal, wo wir kurz vor 11 Uhr an der Talstation der Seilbahn ankamen. Wir vereinbarten uns um 13:15 Uhr wieder an der Abfahrthaltestelle unseres Busses zu treffen und gingen dann individuell in die Stadt. Wir schlenderten nochmal zur Markthalle, tranken hier einen bica und gingen dann weiter Richtung Festung und entdeckten die eigentliche Altstadt, die wir am Funchal-Tag noch nicht gesehen hatten. Alles in allem war dies nochmal ein schöner Vormittag und ein schöner Abschluss einer tollen Reise. Wir trafen uns um 13:15 Uhr und fuhren mit Linienbus wieder nach Canico zurück, wo wir gegen 14 Uhr ankamen. Im Restaurant A Lareira aßen wir auf die Schnelle noch ein Sandwich, um gestärkt die Rückreise antreten zu können.
Um 14:45 Uhr wurden wir pünktlich von Helena und Beate Kessler, einer Mitarbeiterin der örtlichen Reiseagentur und ehemaligen eberhardt-Mitarbeiterin, am Hotel abgeholt. Mit dem Bus fuhren wir nach Canico de Baixo und holten dort die anderen Gäste ab. Um 15:30 Uhr kamen wir am Flughafen an, gingen zu den Schaltern und gaben unser Gepäck auf. Anschließend ging es durch die Sicherheitskontrolle und danach hatten wir noch die Möglichkeit zu shoppen, einen bica zu trinken oder das Treiben auf dem Vorfeld von der Aussichtsterrasse aus zu beobachten. Kurz vor 17 Uhr konnten wir in das Flugzeug und wurden freundlich vom Ersten Offizier empfangen. Leider mussten wir auch heute wieder eine Viertelstunde auf den Start warten, sodass wir letztendlich um 17:45 Uhr gestartet sind. Mit einigen wenigen Ausblicken auf die Blumeninsel Madeira verabschiedeten wir uns von ihr und lehnten uns entspannt zurück. Durch den starken Rückenwind holten wir einiges an Zeit auf und so landeten wir schon um 22:34 Uhr sicher in Leipzig. Wir bekamen alle sehr schnell unser Gepäck zurück und die Transferfahrer erwarteten uns bereits in der Ankunftshalle. Den letzten Teil der Rückreise absolvierten wir dann im Haustürtransfer-Fahrzeug und so kamen wir alle und wohlbehalten zu Hause an.Wir erlebten in der vergangenen Woche eine wundervolle Insel mit einer beeindruckenden Flora und Landschaft. Die Wanderungen waren alle sehr angenehm und aufgrund ihrer geringen Distanzen bot sich des Öfteren die Zeit auch mal die Ausblicke zu genießen und verschiedene Pflanzen kennen zu lernen. Sergio begleitete uns während der ganzen Reise umfassend und war ein toller Wanderreiseleiter. Auch kulinarisch durften wir das ein oder andere Highlight erleben, wie den Espada, den schwarzen Degenfisch, oder die Espetadas, die auf Lorbeerzweigen gegrillten Rindfleischspieße. Auch das Wetter meinte es gut mit uns. Wir hatten zwar eine der weniger sonnigen Wochen erwischt, aber dennoch war es angenehm warm und trocken, also ideales Wanderwetter. All dies werden wir schon jetzt vermissen und freuen uns auf einen baldigen Besuch auf der Blumeninsel im Atlantik.
Até logo, Madeira!
Ihr Stephan Geyer

Bildergalerie zur Reise

Kommentare zum Reisebericht