Reisebericht: Silvesterreise Schweiz – Jahreswechsel im Berner Oberland

28.12. – 02.01.2023, 6 Tage Rundreise: Silvester in der Schweiz in Interlaken im Berner Oberland – Luzern – Emmental – Trubschachen – Grindelwald – Männlichen


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Bei einmaligen Wetter genießen wir faszinierende Bergerlebnisse im Angesicht von Eiger, Mönch und Jungfrau. Wir entdecken das liebliche Emmental mit seinen Handwerkstraditionen. Das neue Jahr begrüßen wir mit einer tollen Silvesterfeier und einem begeisternden Kunstfeuerwerk in Interlaken.
Ein Reisebericht von
Annette Probst-Weise
Annette Probst-Weise

Anreise nach Interlaken

Gut gelaunt bei immer besser werdendem Wetter reisen wir vorbei an Nürnberg und Ulm, durch den Pfändertunnel und durch die Schweiz nach Interlaken. Es ist eine völlig entspannte Fahrt mit herrlichen Blicken in die Bergwelt und die Abenddämmerung mit wunderbarem Sonnenuntergang. Im Hotel Carlton-Europe Vintage Erwachsenenhotel in Interlaken werden wir bereits erwartet und herzliche begrüßt. Wir beziehen unsere Zimmer, die alle unterschiedlich sind, aber jedes hat seinen eigenen Charakter. Mit dem sehr schmackhaften Abendessen beschließen wir den Tag.

Ausflug nach Luzern

Am Morgen liegen noch die letzten Nebelschwaden über Interlaken aber die Sonne lugt schon durch. Nachdem wir uns am reichhaltigen Frühstücksbuffet gestärkt haben, erwartet uns Maik, unser Chauffeur mit dem Bus vorm Hotel. Unser Ausflug führt uns heute in die Leuchtenstadt Luzern am Nordufer des Vierwaldstättersees. Es geht vorbei am Brienzersee und durch das Haslital entlang der Aare über den 1.008 Meter hohen Brünigpass. Die heute etwas schneebedeckten Berge liegen im strahlenden Morgenlicht. Es hat in der Nacht geschneit. Der Anblick fasziniert uns. Vorbei am Lungernsee und am Sarnersees reisen wir weiter. Der Pilatus mit der steilsten Zahnradbahn der Welt und das Stanserhorn mit der Cabrio-Bahn zeigen sich in ihrer ganzen Pracht. In Luzern am Löwenplatz erwarten uns Verena und Christina, unsere Stadtführerinnen. Sie zeigen uns auf ihre herzliche Art Ihre Heimatstadt. Wir gehen zuerst zum Löwendenkmal, welches an die beim Tuilernsturm 1792 in Paris gefallenen Schweizer Söldner erinnert. Wir haben besonders Glück, denn das Wasserbecken vor dem Denkmal ist glasklar und still und so spiegelt sich der Löwe. Das sind tolle Fotomotive. Mit dem Bus fahren wir das kurze Stück zum Schwanenplatz. Nun führt uns unser Weg zum Wahrzeichen der Stadt, zur Kapellbrücke. Die Stadtführerinnen erzählen uns die Geschichte der Brücke und berichten auch vom Brand im Jahr 1993. Anschließend besuchen wir die Jesuitenkirche und staunen über die reiche barocke Ausstattung, welche aber nicht aus echtem Marmor ist. Am einzigartigen Nadelwehr erfahren wir, wie dieses den Wasserstand des gesamten Vierwaldstättersees reguliert. Anschließend spazieren wir weiter durch die romantischen Gassen mit den Bürgerhäusern, mit zum Teil reich bemalten Fassaden, zum Rathaus und zurück zum Schwanenplatz. Jetzt ist für alle noch genügend Zeit für eigene Entdeckungen in der Stadt oder einen kleinen Imbiss. Die Rückfahrt führt uns entlang des Nordufers des Brienzersees. Wir fahren durch Brienz, das Holzschnitzerdorf der Schweiz. Bei ausgezeichneter Sicht faszinieren uns die Berge, die allerdings für diese Jahreszeit noch mit viel zu wenig Schnee bedeckt sind. Am Nachmittag erreichen wir unser Hotel Interlaken. Nun erwartet uns das Hotel mit einer besonderen Überraschung: Auf der Dachterrasse des Hauses Carlton genießen wir eine hausgemachten Glühwein und können unsere Blicke über das im Dämmerlicht liegende Interlaken und die im Abendrot schimmernden Berge schweifen lassen. Diesen erlebnisreichen Tag lassen wir mit einem typisch Schweizer Abendessen.

Ausflug zum Schilthorn

Heute erwartet uns das Schilthorn. Im Tal liegt noch der Nebel, doch schon in den Panoramabildern ist zu sehen, dass in Bergen wieder bestes Wetter herrschte. Mit dem Bus geht es nach Stechelberg. Die Tickets sind schnell gekauft und schon stehen wir in der Seilbahn Richtung Schilthorn. Zunächst bingt uns die Bahn über Gimmelwald nach Mürren in 1.630 Metern Höhe. Die nächste Bahn fährt uns gemeinsam mit vielen Skifahrern nach Birg in 2.677 Metern Höhe. Schon hier begrüßt uns ein herrliches Panorama. Ich weiß nicht, strahlt nun die Sonne mit uns um die Wette oder strahlen unsere Gäste mit der Sonne um die Wette…;-). Wir nehmen uns Zeit für Fotos und genießen die Aussicht auf Eiger, Mönch und Jungfrau. Nun erwartet uns die spektakulärste Bahn dieser Strecke. Sie schwebt ohne Stütze bis auf 2.970 Meter Höhe auf das Schilthorn. Auf der Aussichtsplattform bietet sich uns ein fantastisches 360 Grad Panorama. Wir sehen den Schwarzwald, das Breithorn, Kette der Berner Alpen und natürlich das Dreigestirn Eiger, Mönch und Jungfrau. Wir genießen dieses herrliche Bild. Im Drehrestaurant erwartet uns erstmal ein leckeres 3-Gang-Menü zur Stärkung. Ohne uns selbst bewegen zu müssen, können wir während des Essens das 360° Panorama erleben. Pünktlich, wie vom Wetterbericht vorhergesagt, setzt 13.00 Uhr der Schneefall ein. Doch das stört uns überhaupt nicht, denn es gibt ja noch viel zu entdecken. Auf dem Schilthorn wurde 1968 der James-Bond-Film „Im Auftrag Ihrer Majestät“ gedreht. Seither wird der Berg auch „Piz Gloria“ genannt. In der Spy World tauchen wir in die Filmwelt ein. Im kleinen Kino sehen wir Ausschnitte aus dem Film und in der Ausstellung erfahren wir viele Details zu den Dreharbeiten des Filmes. Am frühen Nachmittag fahren wir mit der Seilbahn wieder nach Stechelberg ins Tal. Maik erwartet uns bereits mit einem Becher Glühwein und wir kehren nach Interlaken zurück.

Ausflug ins Emmental – Silvesterfeier

Heute führt uns die Fahrt wieder bei Traumwetter durch die liebliche Landschaft des Emmentales vorbei an imposanten Bauernhöfen nach Affoltern. Unser Ziel ist die Emmentaler Schaukäserei. Wir werden bereits von Ernst und Kurt, zwei netten ehemaligen Käsern erwartet. Sie sind viele Jahre Ihrem Handwerk, der Käseherstellung nachgegangen. Sie führen uns durch die Käserei. Es ist interessant, die Entwicklung vom Käsen in der Holzhütte über dem offenen Feuer bis zur heutigen modernen Produktion zu erleben. Sehr anschaulich erleben wir, wie in den verschiedenen Jahrhunderten die Käseherstellung erfolgte. Besonders herzerfrischend ist der Besuch des Königsweges. Auf kurzweilige Art in einer Multimedia-Show erzählen eine Sennerin, eine Kuh und eine freche Maus, wie aus der Milch Käse wird. Das Wichtigste am Käse sind für die Maus die großen Löcher. Jetzt haben wir auch erfahren, wie die Löcher in den Emmentaler Käse kommen. Es ist eine spezielle Säure, die der Milch zugesetzt wird und die dann Gasblasen im Käse bildet.
Natürlich dürfen wir noch den Käse testen und dabei auch die verschiedenen Reifegrade, die den Geschmack bestimmen, erleben. Nachdem wir noch Käse gekauft haben, fahren wir weiter nach Trubschachen. Seit 1910 werden hier die leckeren Kambly-Kekse hergestellt. Wir besuchen die Erlebniswelt. In einer wunderschönen Multi-Media-Show erleben wir die Geschichte der Firma. Hier gibt es eine Küche, die sich wohl jede Hausfrau wünscht: in der sich wie von Geisterhand die Schubladen öffnen und schließen, der Quirl in der Schüssel rührt und das Nudelholz Teig alleine ausrollt. Wir dürfen uns nach Herzenslust durch die vielen Plätzchen und Kekse probieren. Es können wohl nur wenige widerstehen und so wandert manch Kekstüte mit in den Bus. Wir sind uns einig, der Ausflug hat sich gelohnt, denn er zeigt uns die lange Handwerkstradition im Emmental.
Für den Rückweg wählen wir die Route entlang des Nordufers des Thunersees nach Interlaken ins Hotel. Auch dabei erleben wir wieder auf Grund der einmaligen Wettersituation herrliche Aussichten in die Berge.
Jetzt bleibt noch Zeit sich etwas auszuruhen und sich auf die lange Silvesternacht vorzubereiten.
Mit einem Aperó, wie es in der Schweiz üblich ist, beginnt der Abend. Die letzten Stunden des Jahres verbringen wir bei einem vorzüglichen Sieben-Gang-Menü. Das Küchenteam des Hotels hat uns wirklich verwöhnt und wir sind begeistert. Bei netten Gesprächen und dem guten Essen vergeht die Zeit wie im Fluge. Punkt Mitternacht stoßen wir auf das neue Jahr 2023 an. Mit den besten Wünschen vor allem für Gesundheit und Frieden schauen wir hoffnungsvoll in das Neuen Jahr

Ausflug nach Grindelwald und auf den Männlichen

Der Neujahrsmorgen begrüßt uns zunächst wieder mit etwas Nebel, der sich aber schnell verzieht. Nach dem Frühstück fahren bei erneutem Traumwetter nach Grindelwald. Am Grindelwald-Terminal, der neuen Bahnstation des Eiger-Express, der Berner Oberlandbahn und der Männlichenbahn steigen wir aus dem Bus aus. Wir gehen ins Terminal, dessen Bau von einem Flughafen-Terminal inspiriert wurde und es fühlt sich auch so an, als wäre man auf dem Flughafen. Die Tickets sind schnell besorgt und nun besteigen wir die 2019 eröffnete Gondelbahn. Die Gondeln für 10 Personen bringen uns auf den Männlichen in 2.230 Metern Höhe. Während der 19minütigen Bahnfahrt genießen wir die herrliche klare Sicht in die Berge. Die Eigernordwand erhebt sich in ihrer imposanten Größe direkt vor uns. Auf dem Männlichen angekommen bietet sich uns ein schönes Panorama der Berner Alpen. Wir sehen den Eiger mit seiner imposanten Nordwand, die Jungfrau, den Mönch, das Schilthorn und viele weitere der einmaligen Berge. Unsere Blicke gleiten hinab nach Wengen und entdecken sogar Gämsen, die friedlich zwischen den Bäumen und kleinen Schneefelden grasen. Wir genießen die Sonne und beobachten die Skifahrer auf den Pisten am Berg. Einige Gäste nutzen die Gelegenheit zu einem Rundflug mit dem Hubschrauber zur Eigernordwand oder zum Dreigestirn Eiger, Mönch und Jungfrau….
Am frühen Nachmittag fahren wir mit der Gondelbahn nach Grindelwald zurück. Unser Chauffeur Maik erwartet uns und nach einer Kaffee- und Glühweinpause bringt uns Maik nach Interlaken zurück. Am Nachmittag verbringen alle Gäste die Zeit ganz individuell in Interlaken. Dieses Jahr findet endlich wieder Touch The Mountain statt - ein Open-Air-Konzert mit namhaften Schweizer Künstlern. Es sorgt für Stimmung und wir sehen auch Guggemusi-Gruppe.
Das Abendessen wird heute etwas früher als sonst serviert. Wir bummeln zur Höhematte im Zentrum von Interlaken. Dort findet ein fantastisches Kunstfeuerwerk statt. Atemberaubende Farbenspiele steigen in den Neujahrshimmel auf. Mit diesem Spektakel begrüßen Interlaken-Tourismus und weitere Partner ihre Gäste im Neuen Jahr. Wir sind uns einig: Es war der perfekte Start ins neue Jahr.

Heimreise

Leider heißt es heute zeitig zu frühstücken und wir müssen Abschied nehmen von den herzlichen Hotelangestellten, die uns rund um wunderbar betreut haben. Eigentlich wollen wir alle noch bleiben… Dennoch treten wir unsere Heimreise an. Auf den Straßen in der Schweiz kommen wir noch gut voran, doch am Memminger Kreuz beginnt es mit Staus. Wir entscheiden uns für eine etwas längere, aber schnellere Route vorbei an München. So kommen wir gut und doch recht entspannt pünktlich an unseren Heimatorten an.

Schlusswort

Wir sind uns wohl alle einig: Die Reise ist der perfekte Start in Jahr 2023. Wir wünschen uns alle, dass es in diesem Jahr für uns alle, noch ganz viele solcher wunderbaren Momente gibt, wie wir sie erleben durften.
Bei Ihnen, unseren lieben Reisegästen, möchten wir nochmals ganz herzlich bedanken für die schönen Tage, die wir mit Ihnen erleben durften! Es hat uns riesigen Spaß gemacht, mit Ihnen unterwegs zu sein! Vielleicht bis bald – Uf wiederlurge in der Schweiz! Ihre Annette Weise und Maik Richter – unser Chauffeur

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