Reisebericht: Zugreise – Schweizer Dampfbahnromantik

19.07. – 25.07.2022, 7 Tage Rundreise Schweiz mit Flüeli–Ranft – Dampffahrten auf die Rigi und das Brienzer Rothorn – Furka–Dampfbahn – Nostalgie–Zahnradbahn auf die Schynige Platte


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Die Romantik der Dampfbahnen kann man in der Zentralschweiz sehr schön erleben
Ein Reisebericht von
Andreas Kunzmann
Andreas Kunzmann

1. Tag: Anreise nach Flüeli–Ranft

In Dresden begann unsere Reise pünktlich mit großen Vorfreude auf die kommenden Tage. Über Zustiege in Klipphausen, Chemnitz, Münchberg und Lindau führte unsere Route zunächst vorbei an Bayreuth, Nürnberg, Richtung Bodensee. Wir fuhren durch den 6,9 km langen Pfändertunnel bis wir bald die Grenze zur Schweiz erreicht hatten. Entlang des Rheins ging die Reise nach Sargans und weiter Richtung Zürich. Links fuhren wir am Walensee vorbei, die Churfirsten grüßten von oben, und das alles bei strahlendem Sonnenschein und großer Hitze. Unsere Fahrt führte weiter durch die Zentralschweiz mit der Region des Vierwaldstätter Sees. Am Abend erreichten wir unser Hotel Flüematte in Flüeli Ranft. Dort wurden wir von Marcello herzlich begrüßt und für 6 Nächte untergebracht. Nach dem Check in trafen wir uns zu einem schmackhaftem Abendessen.


2. Tag: Ausflug nach Brienz und Dampfzugfahrt auf das Brienzer Rothorn

Unser heutiges Ziel war das Berner Oberland. Wir fuhren zunächst am Morgen nach Brienz, machten unterwegs einen Fotostopp am Lungener See. In Brienz wechselten wir das Beförderungsmittel und fuhren mit dem Zug auf das Brienzer Rothorn. Die Fahrt mit der berühmten Brienz-Rothorn-Bahn, auf das 2.350 Meter hohe Brienzer Rothorn, ist ein fantastisches Erlebnis. Die Zahnradbahn überwindet die 7,5 Kilometer lange Strecke in 55 Minuten über eine beeindruckende Fahrtstrecke. Unsere Fahrt führt über Brücken, durch Tunnel, Wälder sowie Wiesen. Auf über 2350 Metern Höhe erreichten wir die Gipfelstation. Auf dieser angekommen, führte unser Weg ins Bergrestaurant. Hier wartete eine kleine Überraschung von Eberhardt-Travel auf unsere Gäste. Wir probierten das typische Alpengericht Älplermagronen. Uns wurde ein Teller mit Teigwaren, Kartoffeln, Rahm, Käsesauce und gerösteten Zwiebeln sowie Apfelmus serviert. Das schmeckte schon sehr gut. Für viele etwas ungewohnt aber durchaus lecker. Und woher kommt dieser Name? Älpler, das sind die Bewohner der Alpen und die Magronen leiten sich von den italienischen Makkaroni ab. Dieses Mittagessen wird uns in guter Erinnerung bleiben.
Nach dem Essen hatten wir noch etwas Zeit um die Umgebung zu genießen. Obwohl es warm war und die Sonne schien, konnten wir Eiger, Mönch und Jungfrau nicht sehen. Als wir in Brienz ankamen schien die Sonne und alle konnten noch ein wenig die schöne Kleinstadt genießen. Unser Fahrer Holger fuhr uns dann wieder zurück zum Hotel. Den Tagesabschluss bildete wieder unser Abendessen.


3. Tag: Fahrt mit dem Gotthard Panorama Express

Nach dem Frühstück fuhr uns unser Fahrer Holger mit allen 15 Personen nach Luzern. Nach einem kurzen Stadtbummel bewegten wir uns auf einem Schiff in der 1. Klasse nach Flüelen. Wir genossen die herrlichen Uferpromenaden und das in der Sonne blinkende Wasser. In Flüelen wechseln wir das Transportmittel und steigen in den Gotthard Panorama Express 1. Klasse. Die Plätze waren für unsere Fahrt auf der alten Gotthard-Bahnstrecke schon reserviert.
Und los ging es auf einer der schönsten Eisenbahnstrecken der Welt. Aus unserem exquisiten Panoramawagen bemerkten wir die Nordrampe der Gotthardbahnstrecke und dann die beeindruckenden Kehrtunnel auf der Strecke in den Kanton Tessin. Dabei sahen wir die auf einer Anhöhe thronende Kirche von Wassen dreimal. Nachdem wir dann in Bellinzona der Hauptstadt des Kantons Tessin angekommen waren, hatten wir nur einen kurzen Aufenthalt. Auf unserer Fahrt zurück fuhren wir mit der Bahn durch den längsten Eisenbahntunnel der Welt. Die Fahrt durch den 57 km langen Tunnel dauerte genau 18 min. Beeindruckend ist die Geschwindigkeit mit ca. 180 km/h. Damit waren wir schnell in Art Goldau zwischen Zuger- und Lauerzer See. Hier erwartete uns bereits unser Busfahrer Holger und zurück ging es ins Hotel zum 3-Gang-Menü.


4. Tag: Fahrt mit dem Nostalgiezug auf die Schynige Platte

Heute erwartet uns ein weiteres Bahnerlebnis, welches uns ins Berner Oberland nach Wilderswil führte. Hier bestiegen wir die liebevoll gepflegte, nostalgische, elektrische Zahnradbahn und fuhren auf die Schynige Platte auf 1960 Meter. Sonnenschein begleitete die Auffahrt und auf der Bergstation angekommen, hatten wir eine herrliche Sicht auf das Dreigestirn mit Eiger, Mönch und Jungfrau. Die Fotoapparate und die Filmkameras liefen heiß. Viele Gäste unternahmen einen ausgiebigen Spaziergang durch den sehr schön angelegten Alpengarten. Über 650 verschiedene Pflanzen sind hier zu bewundern. Traumhafte Aussichten begleiteten diesen Rundgang. Am Nachmittag kehrten wir wieder nach Wilderswil zurück und fuhren in den nahegelegenen Ort Interlaken. Interlaken ist mittlerweile ein international anerkannter Ferienort und wichtiger Ausgangspunkt für das Jungfraujoch. Jeder von uns unternahm einen kleinen Spaziergang durch den mondänen Ferienort. Wir bemerkten allerdings, dass Interlaken noch ein wenig unter Corona leidet. Es sind viele Geschäfte geschlossen und nur einige Touristen aus dem arabischen Raum waren auf der Straße zu sehen. Am späten Nachmittag kehrten wir zurück zum Hotel und genossen das anschließende Abendmenü.


5. Tag: Fahrt mit der Furka–Dampfbahn

Auch heute erwartet uns wieder eine spannende Zugfahrt. Dafür standen wir frühzeitig auf. Zunächst führte unsere Fahrt im Bus entlang der alten Gotthardstrecke. An der Teufelsbrücke machten wir kurzen Fotostop. In Realp angekommen, begaben wir uns auf die Spuren des ursprünglichen Glacier Express. Wir fuhren per Dampfzug von Realp durch den Furka-Scheiteltunnel bis nach Oberwald. Leidenschaftliche Hobby-Eisenbahner und Bahnbegeisterte aus der Schweiz und aus Deutschland haben die Strecke und die Züge in ihrer Freizeit liebevoll restauriert und betreiben seit 2010 die Strecke ehrenamtlich. Wir sind begeistert von dieser technischen Höchstleistung und vor allem von der Liebe zu der bis heute gelebten Tätigkeit auf der Strecke. In Oberwald stiegen wir wieder in den Bus und erklommen gemeinsam den Grimselpass. Die Straße über den Pass ist eine Meisterleistung des Straßenbaus. Auf über 2165 Metern Höhe bestaunten wir dies und den kleinen Murmeltierpark. Weiter führte unsere Route hinunter ins Haslital, nach Meiringen und wieder ins Hotel in Flüeli Ranft. Jeder hatte heute nochmals Zeit Ort und Umgebung zu genießen. Den Tagesabschluss bildete wieder ein 3-Gang-Menü.


6. Tag: Fahrt mit dem Raddampfer und Zugfahrt auf die Rigi

Zunächst fuhren wir wieder bei Sonnenschein nach Luzern. Von hier aus ging es mit dem nostalgischen Raddampfer „Schiller“ über den Vierwaldstätter See bis Vitznau. Vom Wasser aus bestaunten wir das Bergpanorama um uns. In Vitznau stiegen wir in die Vitznau-Rigi-Bahn und erklommen die Königin der Berge. Leider war durch die anhaltende Waldbrandgefahr keine Fahrt mit der Dampfbahn möglich. Als mussten wir mit der elektrischen Bahn fahren und erreichten nach 45 Minuten die Rigi in 1.800 m Höhe. Das Wetter war sehr schön, Sonnenschein und viel Wärme. Am Nachmittag brachte uns eine neu erworbene elektrische Bahn zurück nach Vitznau. Dort erwartete uns schon Hanspeter und weihte uns in die Geheimnisse des Lok-Depots ein.
Die Busrückfahrt erfolgte wie immer entlang des Seeufers bis nach Küssnacht. Hier begaben wir uns auf die Spuren von Wilhelm Tell und legten einen kleinen Zwischenstopp an der Hohlen Gasse ein. Weiter entlang des Sees hielten wir nochmals kurz an der Astrid-Kapelle und erreichten Luzern. Im Hotel wartete wieder ein schmackhaftes Abendessen auf uns.


7. Tag: Rückreise

Vollgepackt mit vielen schönen Erlebnissen kehrten wir nach Hause zurück. Ohne Stau erreichten wir am Abend planmäßig Dresden.

Schlusswort

Liebe Reisegäste,
ich hoffe, Sie sind auch zu Hause gut angekommen und werden unsere gemeinsamen Eindrücke der Reise noch lang in Erinnerung behalten. Sie waren eine tolle Reisegruppe und unser Fahrer Holger und ich als Ihr Reiseleiter möchten uns nochmals bei Ihnen recht herzlich für Ihre Unterstützung und Zusammenarbeit bedanken. Insgesamt sind wir ca. 2350 km gemeinsam gereist.
Ich wünsche Ihnen alles Gute, Gesundheit frei von Corona, viel Lust am Reisen und ein Wiedersehen mit Eberhardt-Travel.
Ihr
Andreas Kunzmann
Reiseleiter

Kommentare zum Reisebericht

Es war eine wunderschöne Reise wieder, vielen Dank an Andreas und Holger

Beßen
22.08.2022