Reisebericht: Zugreise – Schweizer Dampfbahnromantik

27.06. – 03.07.2023, 7 Tage Rundreise Schweiz mit Flüeli–Ranft – Dampffahrten auf die Rigi und das Brienzer Rothorn – Furka–Dampfbahn – Nostalgie–Zahnradbahn auf die Schynige Platte


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5 Bahnfahrten in einer Woche und dabei nur 1 Übernachtungshotel lädt viele Bahnfreunde zu dieser Reise ein
Ein Reisebericht von
Andreas Kunzmann
Andreas Kunzmann

1. Tag: Anreise nach Flüeli–Ranft

In Dresden begann unsere Reise pünktlich mit großen Vorfreude auf die kommenden Tage. Über Zustiege in Siebenlehn und Chemnitz führte unsere Route zunächst vorbei an Bayreuth, Nürnberg, Richtung Bodensee. Wir fuhren durch den 6,9 km langen Pfändertunnel bis wir bald die Grenze zur Schweiz erreicht hatten. Entlang des Rheins ging die Reise nach Sargans und weiter Richtung Zürich. Links fuhren wir am Walensee vorbei, die Churfirsten grüßten von oben, und das alles bei strahlendem Sonnenschein und großer Hitze. Unsere Fahrt führte weiter durch die Zentralschweiz mit der Region des Vierwaldstätter Sees. Am Abend erreichten wir unser Hotel Flüematte in Flüeli Ranft. Dort wurden wir von Marcello herzlich begrüßt und für 6 Nächte untergebracht. Nach der Begrüßung der individuell angereisten Gäste in trafen wir uns zu einem schmackhaftem Abendessen.

2. Tag: Fahrt mit dem Gotthard Panorama Express

Nach dem Frühstück fuhr uns unser Fahrer Daniel mit insgesamt 36 Personen nach Luzern. Nach einem kurzen Stadtbummel bewegten wir uns auf einem Schiff in der 1. Klasse nach Flüelen. Wir genossen die herrlichen Uferpromenaden und das in der Sonne blinkende Wasser. In Flüelen wechseln wir das Transportmittel und stiegen in den Gotthard Panorama Express 1. Klasse. Die Plätze waren für unsere Fahrt auf der alten Gotthard-Bahnstrecke schon reserviert.
Und los ging es auf einer der schönsten Eisenbahnstrecken der Welt. Aus unserem exquisiten Panoramawagen bemerkten wir die Nordrampe der Gotthardbahnstrecke und dann die beeindruckenden Kehrtunnel auf der Strecke in den Kanton Tessin. Dabei sahen wir die auf einer Anhöhe thronende Kirche von Wassen dreimal. Nachdem wir dann in Bellinzona der Hauptstadt des Kantons Tessin angekommen waren, hatten wir nur einen kurzen Aufenthalt. Auf unserer Fahrt zurück fuhren wir mit der Bahn durch den längsten Eisenbahntunnel der Welt. Die Fahrt durch den 57 km langen Tunnel dauerte genau 18 min. Beeindruckend ist die Geschwindigkeit mit ca. 180 km/h. Damit waren wir schnell in Art Goldau zwischen Zuger- und Lauerzer See. Hier erwartete uns bereits unser Busfahrer Daniel und zurück ging es ins Hotel zum schmackhaften Abendessen.

3Tag: Fahrt mit der Furka–Dampfbahn

Auch heute erwartet uns wieder eine spannende Zugfahrt. Dafür standen wir frühzeitig auf. Zunächst führte unsere Fahrt im Bus entlang der alten Gotthardstrecke. An der Teufelsbrücke machten wir kurzen Fotostopp. In Realp angekommen, begaben wir uns auf die Spuren des ursprünglichen Glacier Express. Wir fuhren per Dampfzug von Realp durch den Furka-Scheiteltunnel bis nach Oberwald. Leidenschaftliche Hobby-Eisenbahner und Bahnbegeisterte aus der Schweiz und aus Deutschland haben die Strecke und die Züge in ihrer Freizeit liebevoll restauriert und betreiben seit 2010 die Strecke ehrenamtlich. Wir sind begeistert von dieser technischen Höchstleistung und vor allem von der Liebe zu der bis heute gelebten Tätigkeit auf der Strecke. In Oberwald machten wir zunächst Mittagspause und stiegen dann wieder in den Bus und erklommen gemeinsam den Grimselpass. Die Straße über den Pass ist eine Meisterleistung des Straßenbaus. Auf über 2165 Metern Höhe bestaunten wir dies und den kleinen Murmeltierpark. Weiter führte unsere Route hinunter ins Haslital, nach Meiringen und wieder ins Hotel in Flüeli Ranft. Jeder hatte heute nochmals Zeit Ort und Umgebung zu genießen. Den Tagesabschluss bildete wieder ein schmackhaftes Menü.

4. Tag: Ausflug nach Brienz und Dampfzugfahrt auf das Brienzer Rothorn

Unser heutiges Ziel war das Berner Oberland. Wir fuhren zunächst am Morgen nach Brienz. In Brienz wechselten wir das Beförderungsmittel und fuhren mit dem Zug auf das Brienzer Rothorn. Wir ahnten schon, dass auf dem Rothorn keine Sicht möglich ist. Eigentlich ist die Fahrt mit der berühmten Brienz-Rothorn-Bahn, auf das 2.350 Meter hohe Brienzer Rothorn, ist ein fantastisches Erlebnis. Die Zahnradbahn überwindet die 7,5 Kilometer lange Strecke in 55 Minuten über eine beeindruckende Fahrtstrecke. Unsere Fahrt führte über Brücken, durch Tunnel, Wälder sowie Wiesen, aber die Sicht wurde immer schlechter. Auf der Gipfelstation angekommen, führte unser Weg ins Bergrestaurant. Hier wartete eine kleine Überraschung von Eberhardt-Travel auf unsere Gäste. Wir probierten das typische Alpengericht Älplermagronen. Uns wurde ein Teller mit Teigwaren, Kartoffeln, Rahm, Käsesauce und gerösteten Zwiebeln sowie Apfelmus serviert. Das schmeckte schon sehr gut. Für viele etwas ungewohnt aber durchaus lecker. Und woher kommt dieser Name? Älpler, das sind die Bewohner der Alpen und die Makronen leiten sich von den italienischen Makkaroni ab. Dieses Mittagessen wird uns in guter Erinnerung bleiben.
Bedingt durch das schlechte Wetter fuhren wir nach dem Essen zurück nach Brienz, den weder der Brienzer See noch Eiger, Mönch und Jungfrau waren zu sehen. So entschlossen wir uns, bei beginnendem Nieselregen eine kleine Rundfahrt um den Brienzer See. Unser Fahrer Daniel fuhr uns dann wieder sicher zum Hotel zurück. Den Tagesabschluss bildete wieder ein schmackhaftes Abendessen.

5. Tag: Fahrt mit dem Nostalgiezug auf die Schynige Platte

Heute erwartet uns ein weiteres Bahnerlebnis, welches uns ins Berner Oberland nach Wilderswil führte. Hier bestiegen wir die liebevoll gepflegte, nostalgische und elektrische Zahnradbahn und fuhren auf die Schynige Platte auf 1960 Meter. Die Hoffnung, die drei bekannten Berge ganz aus der Nähe zu betrachten schwanden immer mehr je höher wir kamen. Oben angekommen hatten wir zwar Sonnenschein, aber gerade der Blick zu den Bergen blieb uns verwehrt. Die Fotoapparate und die Filmkameras waren trotzdem in Betrieb. Viele Gäste unternahmen einen ausgiebigen Spaziergang durch den sehr schön angelegten Alpengarten. Über 650 verschiedene Pflanzen sind hier zu bewundern. Am Nachmittag kehrten wir wieder nach Wilderswil zurück und fuhren in den nahegelegenen Ort Interlaken. Interlaken ist mittlerweile ein international anerkannter Ferienort und wichtiger Ausgangspunkt für das Jungfraujoch. Jeder von uns unternahm einen kleinen Spaziergang durch den mondänen Ferienort. Man konnte merken, dass Interlaken das Coronaproblem überwunden hat. Es sind die Geschäfte wieder geöffnet und viele Touristen aus dem arabischen und asiatischen Raum waren auf der Straße zu sehen. Am späten Nachmittag kehrten wir zurück zum Hotel und genossen das anschließende Abendmenü.

6. Tag: Fahrt mit dem Raddampfer und Zugfahrt auf die Rigi

Zunächst fuhren wir wieder bei bedecktem Himmel nach Arth-Goldau. Von hier aus ging es mit der nostalgischen Dampflokomotive auf den König der Berge, auf die Rigi-Kulm in 1800m Höhe. Die Fahrt dauerte 1,5 Std., denn wir mussten unterwegs Wasser nachtanken, und ab und an ein Päuschen machen. Das Zischen und Schnaufen der Lok zwischen den Bäumen und Wiesen war ein Erlebnis. Wir hatten aber auch heute kein Glück mit dem Wetter, denn starker Nebel empfing uns auf dem Berg. Also führte uns der Weg sofort ins Bergrestaurant. Das Personal der Rigibahn war so nett und ermöglichte uns die Rückfahrt schon 1 Stunde eher, und so konnten wir, auch wieder bei dichtem Nebel mit der neuen elektrischen Bahn in 45 min. nach Vitznau fahren. Unser Weg führte uns vom Bahndepot über die Straße zur Schiffsanlegestelle. Dort wartete schon das moderne Motorschiff „Diamant“ zur Fahrt nach Luzern. In 60 min. hatten wir Luzern erreicht und unser Fahrer Daniel erwartete uns. Das Abschiedsabendessen war wieder wie jeden Tag sehr lecker, und wie jeden Tag konnte man Nachschlag bekommen.

7. Tag: Rückreise

Nach unserem zeitigen Frühstück und der Kofferverladung ging es über Luzern, Lindau und Nürnberg vollgepackt mit vielen schönen Erlebnissen nach Hause zurück. Ohne Stau erreichten wir am Abend planmäßig Dresden.

Schlusswort

Liebe Reisegäste,
ich hoffe, Sie sind auch zu Hause gut angekommen und werden unsere gemeinsamen Eindrücke der Reise noch lang in Erinnerung behalten. Sie waren eine tolle Reisegruppe und unser Fahrer Daniel und ich als Ihr Reiseleiter möchten uns nochmals bei Ihnen recht herzlich für Ihre Unterstützung und Zusammenarbeit bedanken. Insgesamt sind wir ca. 2350 km gemeinsam gereist.
Ich wünsche Ihnen alles Gute, Gesundheit, viel Lust am Reisen und ein Wiedersehen mit Eberhardt-Travel.
Ihr
Andreas Kunzmann
Reiseleiter

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Kommentare zum Reisebericht

Vielen Dank für die zwar anstrengende, aber sehr schöne Reise. Zum Glück kann das Wetter noch nicht so beeinflusst werden, was den Ausflügen aber nur wenig geschadet hat. Umso mehr besteht bei uns der Wunsch nach einer erneuten Reise durch die Schweiz. Also alles hat sein Gutes :)
Katrin Matschat und Andreas Köppe

Katrin Matschat
06.07.2023