Reisebericht: Rundreise Schweizer Gipfel – Titlis, Jungfraujoch, Klein Matterhorn

08.07. – 18.07.2010, 11 Tage Rundreise Traumgipfel Schweiz mit Engelberg – Titlis – Fieschertal – Eggishorn – Zermatt – Rothorn – Matterhorn – Interlaken – Jungfraujoch – Schilthorn


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Kaum eine Region Europas bietet dem Liebhaber von uriger Bergnatur so viel Abwechslung wie die Schweizer Alpen - Berge, Täler, schroffe Felsschluchten, ewiges Eis und tosende Wasserfälle! Kommen Sie mit - eine Reise der Superlative erwartet Sie...
Ein Reisebericht von
Katrin Deutschbein
Katrin Deutschbein

Reisebericht

1. Tag - 08.07.2010: Anreise nach Engelberg

Pünktlich um 6 Uhr morgens ging es am Dresdner Flughafen los. Die letzten Gäste stiegen am Autohof in der Nähe von Bad Berneck zu und damit war unsere Reisegruppe mit 40 Personen komplett. Wie bei unseren Reisen üblich, legten wir im Abstand von jeweils etwa zwei Stunden eine Pause ein. So konnte jeder mal etwas frische Luft schnappen beziehungsweise sich die Beine vertreten. Die Fahrt führte uns über Nürnberg und Ulm in Richtung Bodensee. Das Wetter war optimal und so ging es für uns ein kleines Stück dem Bodensee entlang, bereits bei Lindau verließen wir somit die Autobahn. Direkt am Ufer des Sees ging die Fahrt weiter über Bregenz, also wenige Kilometer durch Österreich, bis Höchst. Höchst ist der österreichische Grenzort zur Schweiz und nur der Alte Rhein trennte uns nunmehr von St. Margarethen, dem schweizerischen Grenzort. Nach einer längeren Pause in St. Margarethen, hier konnten wir übrigens unsere Euros in Schweizer Franken umtauschen, brachen wir zur letzten Etappe auf. Am Abend erreichten wir dann das Hotel “Europäischer Hof in Engelberg, unser Quartier für die ersten zwei Nächte.


Das Hotel liegt im Herzen des Sommer- und Winterparadieses, direkt neben dem Kurpark und ist umgeben von einem beeindruckenden Bergpanorama. Was 1905 begann, begeistert den Gast heute mit einem unverwechselbaren Charme der Jahrhundertwende, gepaart mit dem Komfort des 21. Jahrhunderts. Der Jugendstil lässt sich an den Balkongeländern und der Fenstergestaltung bewundern. Im Inneren des Hotels beeindrucken die stimmungsvolle Eingangshalle und der romantische Speisesaal. Mit einem Willkommensdrink wurden wir empfangen und jeder von uns war jetzt froh, nach der langen Fahrt angekommen zu sein. Manch einer nutzte nach dem Abendessen noch die Gelegenheit, um einen Bummel durch den Ort zu machen.
 
2. Tag - 09.07.2010: Schaukäserei Engelberg - Titlis
Den heutigen Tag verbrachten wir in Engelberg. Die Geschichte des Ortes geht auf die Gründung des Benediktinerklosters zurück. Einer Sage zufolge hatte der Gründer des Klosters im Traum eine Engelsstimme gehört, welche ihm verkündete, eine “Gott geweihte Stätte” zu gründen.


Anfang des 12. Jahrhunderts wurde das Kloster gebaut und es wurde nach einem Namen gesucht, der zu diesem Kloster sinnvoll passen sollte. Plötzlich wurden Engelsstimmen gehört und man sah einen Chor von Engeln - diese sangen mit zauberhaften Stimmen das Gotteslob! Der Berg der Engel! So sollte das Kloster und die dazugehörende Siedlung der Talbewohner also von nun an heißen. Engel wurden zwar seither keine mehr gesichtet, Spuren von Engelbergs Geschichte sind jedoch heute noch zu entdecken.  Am Morgen besichtigten wir die einzige Schweizer Schaukäserei in einem Kloster. Seit dem 12. Jahrhundert wird in Engelberg würziger Alpkäse hergestellt. Bereits im 16. Jahrhundert exportierte die Klosterkäserei auf Maultieren hunderte von Käselaiben.


Heute verarbeitet die Schaukäserei im Kloster Engelberg gesunde, frische Berg- und Alpmilch zu verschiedenen Käsesorten, wie zum Beispiel zur berühmten glockenförmigen “Klosterglocke”. Zwei Exemplare dieser hiesigen Spezialität konnten wir übrigens gewinnen - wir mussten schätzen, wie viel Käse der Schweizer im Durchschnitt jährlich verspeist; diese Frage ist gar nicht so einfach zu beantworten, es sind ziemlich genau 23 Kilogramm! Das hätte niemand erwartet, viele hatten erheblich mehr geschätzt - denn wenn es um Fleisch geht, vertilgt der Schweizer schließlich reichlich das Doppelte im Jahr.
Anschließend spazierten wir zur Titlis-Talstation - von hier aus sollte es nun noch höher hinaus gehen, denn Engelberg liegt ja immerhin schon auf 1.000 Metern…!


Mit einer Umlaufbahn erreichten wir nach etwa 15 Minuten die etwa 1.800 Meter hoch gelegene Station Trübsee, dann ging es mit einer Seilbahn weiter bis zur Station Stand und schließlich erreichten wir mit der Titlis Rotair - der ersten drehbaren Luftseilbahn der Welt - den höchstgelegenen Aussichtsberg der Zentralschweiz, den Titlis. Wir waren also angekommen auf 3.020 Metern Höhe! Hier erwartete uns nunmehr bei herrlichem Wetter ein atemberaubendes Berg-Panorama und die eindrucksvolle Gletschergrotte - einfach grandios! Viele Gäste unserer Reisegruppe nutzten übrigens auch die zahlreichen Wandermöglichkeiten dieser Region - immer wieder empfehlenswert ist der bequeme Rundweg um den Trübsee, hier ist die Natur zum Glück noch in Ordnung! Wir erlebten einen phantastischen Tag mit herrlichen Naturerlebnissen.
 
3. Tag - 10.07.2010: Andermatt - Furkapass - Riederalp
Heute führte uns unsere Reise weiter. Mit unserem Bus ging es in Richtung Vierwaldstätter See, benannt nach den vier Waldstätten Uri, Schwyz, Unterwalden und Luzern. Unser erstes Ziel war Altdorf, wo sich die legendäre Apfelschussszene der Tell-Erzählung zugetragen haben soll. Heute erinnert das Tell-Denkmal an diese Begebenheit.


Weiter ging es für uns in Richtung Schöllenen-Schlucht, eine von steilen Granitwänden gebildete Felsschlucht der Reuss zwischen Göschenen und Andermatt. An der sagenumwobenen Teufelsbrücke machten wir unseren nächsten Halt. Der Name stammt von einer Saumpfadbrücke des 15. Jahrhunderts an dieser Stelle. Über Andermatt und das Urserental fuhren wir mit dem Bus bis Realp. Hier nun begann die herrlich Straße hinauf zum 2.436 Meter hohen Furkapass. Dieser verbindet den Kanton Uri mit dem Kanton Wallis und ist die Wasserscheide zwischen Nordsee und Mittelmeer. Auf unserer Fahrt konnten wir übrigens auch die Gleisanlagen der alten Furka-Bergstrecke sehen. Diese wurde mit Eröffnung des Furka-Basistunnels vor knapp 30 Jahren leider stillgelegt und einer großen Initiative von Bahnfreunden ist es zu verdanken, dass man hier mittlerweile wieder mit alten Dampfloks fahren kann - übrigens Bahnromantik pur…!


Nicht nur auf der Furka-Passhöhe, sondern auch am Rhonegletscher planten wir einen längeren Aufenthalt. Der Rhonegletscher ist heute noch knapp 10 Kilometer lang und war vor allem im 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts aufgrund seiner damals noch weit ins Tal hinunter reichenden Zunge eine große Touristenattraktion. Er schmilzt nunmehr seit der Mitte des 19. Jahrhunderts kontinuierlich und Experten gehen davon aus, dass er in etwa 100 Jahren beinahe vollständig verschwunden sein wird. Einige Gäste aus unserer Gruppe waren vom Rückgang des Gletschers geschockt, da sie vor ein paar Jahren schon einmal hier gewesen waren - man kann es wahrlich mit bloßem Auge erkennen! Wir besuchten am Nachmittag dann noch eines der herrlichen Walliser Dörfer im Obergoms, nämlich Niederwald. Dieser Ort besitzt einen hübschen kleinen Ortskern mit typischen Walliser Holzhäusern und ist übrigens auch der Geburtsort von Cäsar Ritz, dem Begründer der Hotelkette Ritz-Carlton. Schließlich erreichten wir Mörel, um von dort mit der Gondelbahn in etwa 10 Minuten hinauf zur 1.905 Meter hoch gelegenen Riederalp zu fahren. Die Riederalp ist ein herrliches Hochplateau und liegt im Bereich der seit 2002 zum UNESCO-Weltnaturerbe erklärten Bergregion Jungfrau-Aletsch-Bietschhorn. Unser Ziel und Übernachtungsort für die nächsten zwei Nächte war das Hotel Art Furrer Resort. Dieses liegt direkt und sehr idyllisch am höchstgelegenen 9-Loch-Golfplatz Europas und bietet eine einmalige Aussicht auf die atemberaubende Walliser Bergwelt. Hier oben muss man sich einfach wohlfühlen…! Die Riederalp ist übrigens autofrei, hier fahren nur Elektroautos!
 
4. Tag - 11.07.2010: Wanderung zur Bettmeralp - Bettmerhorn
Nach einem reichhaltigen Frühstück machten wir uns zu einer gemeinsamen Wanderung auf die benachbarte Bettmeralp auf - wir nahmen die bequeme und asphaltierte Straße.


Nach einer reichlichen Stunde kamen wir dann an der Bahnstation zum Bettmerhorn an. Mit einer Umlaufbahn ging es weiter hinauf und nach weiteren 15 Minuten erreichten wir dann schließlich das Bettmerhorn. Von hier aus genießt man einen grandiosen Blick auf den etwa 23 Kilometer langen Aletschgletscher, den längsten Gletscher der Alpen und auf die Berner Alpen mit Eiger, Mönch und Jungfrau.


 
 
 
 
Wir waren begeistert, denn auch der Wettergott war wieder mal auf unserer Seite! Anschließend stärkten wir uns bei einem Mittagessen im Bergrestaurant Bettmerhorn und einige von uns nutzten auch noch die Gelegenheit zum Besuch der Ausstellung “Faszination Aletsch” - unbedingt empfehlenswert! Den Rückweg zur Riederalp gestalteten einige Gäste ganz individuell, denn es gab hier unzählige Wandermöglichkeiten. Mit einem Teil der Gruppe wanderte ich beispielsweise ein Stück dem Bettmersee entlang und dann einen herrlichen Panoramaweg hinüber zur Riederalp - vor allem die Botaniker kamen hier voll auf ihre Kosten, Alpenpflanzen aller Art und in verschiedenen Farben! Während unserer Wanderung wurden wir zwar von etwas Regen überrascht, aber das machte uns nichts aus - wir erfreuten uns an der Natur und der Idylle hier oben!
 
5. Tag - 12.07.2010: Brig - Zermatt
Heute hieß es nun schon wieder Abschied zu nehmen von der Riederalp. Mit der Gondelbahn erreichten wir am Vormittag bereits Mörel im Rhonetal und von dort fuhren wir nunmehr mit unserem Bus nur wenige Kilometer weiter.


Brig war unser erstes Ziel, der Hauptort des deutschsprachigen Wallis. Wahrzeichen ist der Stockalperpalast, der bedeutendste barocke Palastbau der Schweiz. Der bekannte Handelsherr Kaspar Jodok Stockalper ließ im 17. Jahrhundert diesen großzügigen und geräumigen Wohnsitz erbauen. Die drei Türme, die weithin sichtbaren Markenzeichen des Palastes, sind mit vergoldeten Zwiebeln versehen worden und beherrschen den Hof. Ihnen wurden die Namen Melchior, Kaspar und Balthasar verliehen, was eine Anspielung auf die Heiligen Drei Könige sein sollte. Der höchste Turm trägt den Namen Kaspar, was natürlich auch auf den Erbauer selbst zurückzuführen ist. Unsere Fahrt durch das Rhonetal setzten wir anschließend bis Visp fort.


Aufgrund der Zeit, die uns heute zur Verfügung stand, bereiteten wir uns noch ein spezielles Highlight - über Stalden und durch das Saastal kamen wir am Mittag am Mattmark-Staudamm an. Es handelt sich hierbei um den höchstgelegenen Erdstaudamm Europas, der den Mattmarksee aufstaut. Wir waren beeindruckt von diesem gigantischen Projekt am äußersten Ende des Saas-Tales! Auch dem autofreien Gletscherdorf Saas-Fee statteten wir am Nachmittag noch einen Besuch ab, der Blick auf die Welt der 4.000-er Berggipfel mit der berühmten Mischabel-Gruppe ist einzigartig! Der Weg führte uns durch das Saastal zurück bis Stalden und dann durch das Mattertal bis Täsch, hier war für den Bus wieder mal Endstation! Mit dem Pendelzug erreichten wir den Bahnhof des autofreien Zermatt.


Schließlich war nun noch Zeit für einen kleinen orientierenden Ortsrundgang. Über die Bahnhofstrasse und mit kurzem Stopps am Murmeltierbrunnen und Bergsteigerfriedhof kamen wir am Hotel “Perren”, unserem Domizil für weitere drei Nächte, an. Um unser Gepäck brauchten wir uns übrigens auch hier nicht zu kümmern, denn dieses wurde bereits am Bahnhof in Täsch in Gepäckwagen der Bahn umgeladen, mit dem Pendelzug gelangte es dann zum Bahnhof Zermatt und letztendlich wurde es mit dem hoteleigenen Elektroauto in Zermatt abgeholt. Nach einem reichhaltigen Abendessen als 4-Gänge-Menü ging ein weiterer Tag voller unvergesslicher Eindrücke bei wiederum herrlichem Wetter zu Ende.
 
6. Tag - 13.07.2010: Zermatt - Rothorn
Die Berge um Zermatt wollten nun von uns erkundet werden.


Heute stand erst einmal das 3.103 Meter hoch gelegene Rothorn auf unserem Programm. Zu allererst fährt man hier mit einer unterirdischen Standseilbahn von Zermatt aus zur Sunnegga hinauf und schließlich erreicht man über die Station Blauherd nach insgesamt etwa vierzig Minuten die oberste Station Rothorn-paradiese. Ein tolles Panorama mit Matterhorn, Dufourspitze, Gornergrat und vielen anderen Gipfeln erwartete uns. Der Himmel war zwar etwas bedeckt, aber die markantesten Gipfel waren trotzdem gut zu erkennen! Einige von unseren Gästen nutzten diesen Tag auch für Wanderungen im Rothorn-Gebiet - besonders empfehlenswert ist hier der Blumenweg, der am besten von der Station Blauherd an zu begehen ist. Auf diesem Themenweg trifft man auf verschiedene Themenposten, welche die Zermatter Flora und deren Eigenschaften präsentieren. Kurz vor dem Abendessen trafen wir uns alle wieder und tranken gemeinsam ein kleines Gläschen Wein, denn heute war schließlich unser sogenanntes “Bergfest” und das musste doch gefeiert werden…! Nun war auch schon wieder die Hälfte unserer Reise vorbei, einige konnten es kaum fassen - unglaublich, wie schnell doch die Zeit vergeht!
 
7. Tag - 14.07.2010: Zermatt - Kleines Matterhorn oder Gornergrat
Heute hatten wir die Qual der Wahl, was unser Programm anging. Manch einer von uns nutzte die Gelegenheit, um von Zermatt aus mit der Zahnradbahn zum 3.089 Meter hoch gelegenen Gornergrat hinauf zu fahren, andere wiederum entschieden sich für die Fahrt auf das 3.872 Meter hohe Kleine Matterhorn.


Wieder andere  gönnten sich heute auch mal eine kleine Auszeit und blieben einfach in Zermatt, dem bedeutendsten Bergsteigerort und Wintersportplatz des Kanton Wallis. Auch hier gibt es immer wieder vieles zu entdecken - besonders sehenswert ist der Bergsteigerfriedhof, auf dem viele verunglückte Bergsteiger ihre letzte Ruhe gefunden haben. Unbedingt einen Besuch wert ist auch das Viertel Alt-Zermatt mit seinen typischen Walliser Holzhäusern. Jeder gestaltete den Tag ganz individuell nach seinem Geschmack. Am Abend trafen wir uns alle wieder, um den Tag mit einem schmackhaften 4-Gänge-Abendessen in unserem Hotel “Perren” ausklingen zu lassen.
 
 
8. Tag - 15.07.2010: Grimselpass - Interlaken
Unsere Zeit in Zermatt war nun auch schon wieder vorüber. Gut gelaunt und mit herrlichen Gebirgserlebnissen im Gepäck fuhren wir am Morgen mit dem Pendelzug nach Täsch, wo uns unser Bus mitsamt unserem Gepäck bereits erwartete. Endlich wieder mal Bus fahren…, zwei Tage mit mehr oder weniger langen Wanderstrecken lagen hinter uns - einigen war die Müdigkeit anzusehen. Wir fuhren ins Rhonetal und dann weiter über Brig und Fiesch im Goms zum 2.165 Meter hohen Grimselpass.


Auf der Passhöhe machten wir einen längeren Halt und die meisten von uns besuchten den Murmeltierpark. Weiter ging es nun bei dichtem Nebel vorbei am Grimsel- und Räterichbodensee zum Käsestand von Agnes Käppeli. Hier hatten wir die Möglichkeit, echten Schweizer Bergkäse zu verkosten und natürlich auch zu kaufen. Mit dem “Käse-Express” erreichten wir nach weiteren fünf  Minuten den Parkplatz Gerstenegg und hier wiederum erwartete uns nun etwas ganz Besonderes. Mit Schutzwesten ausgestattet, fuhren wir mit zwei Kleinbussen der Kraftwerke Oberhasli (KWO) in einen 3 Kilometer langen Stollen hinein, um das Kraftwerk Handegg II zu besichtigen. Unglaublich für uns war, das wir dabei unter dem Grimselsee durchgefahren sind - es war einfach ein komisches, aber auch ein spannendes Gefühl!


Zwei Mitarbeiter des Kraftwerkes erklärten uns die technischen Anlagen des Kraftwerks und somit konnten wir uns im Endeffekt ein Bild darüber machen, wie aus Wasser Strom entsteht. Das war echt interessant und die Möglichkeit, ein Kraftwerk zu besichtigen hat man ja schließlich auch nicht alle Tage! Wieder bei Tageslicht angekommen, führte uns die Route weiter hinunter durch das Haslital zum östlichen Eingang der Aareschlucht nach Innertkirchen. Diese imposante etwa 1,4 Kilometer lange Schlucht ist bequem zu gehen und einige unserer Gäste liefen daher mit mir durch die Schlucht. Die anderen fuhren mit unserem Buschauffeur Heiko zum westlichen Eingang der Schlucht weiter und letztendlich traf sich die gesamte Gruppe in Meiringen wieder. Hier setzten wir unsere Fahrt vorbei am Brienzer See nach Interlaken fort. Am frühen Abend erreichten wir schließlich unser Hotel “Carlton-Europe”. Hier sollten wir nun die letzten drei Nächte unserer Traumreise durch die Schweiz verbringen. Interlaken, zwischen dem Brienzer und dem Thuner See gelegen, war der ideale Ausgangspunkt für unser Ausflugsprogramm in die Jungfrau-Region.
 
 
9. Tag - 16.07.2010: Fahrt auf das Jungfraujoch
Wiederum bei strahlendem Sonnenschein - das setzten wir ja nun mittlerweile schon voraus - ging es gleich früh in das “Gletscherdorf” Grindelwald, einem der meistbesuchtesten Luftkurorte und Wintersportplätze des Berner Oberlandes.


Der Ort auf etwa 1.000 Metern liegt weit verstreut auf den Matten des Talhangs der Schwarzen Lütschine. Unser Bus brachte uns zum Bahnhof Grindelwald-Grund und dort setzten wir unsere Fahrt mit der Wengernalpbahn fort. Diese 800-Millimeter-Spurbahn wurde bereits im Jahre 1893 eröffnet und brachte uns in etwa 25 Minuten hinauf auf die 2.061 Meter hoch gelegene Kleine Scheidegg. Nach einem kurzen Aufenthalt auf der Kleinen Scheidegg stiegen wir in die 1912 eröffnete Jungfraubahn um und erreichten schließlich nach weiteren 50 Minuten “Top of Europe”. Es handelt sich hier um den höchstgelegenen Schienenbahnhof Europas - 3.454 Meter über dem Meer! Die Luft ist hier oben ziemlich dünn und überall wird man darauf hingewiesen, dass man langsam gehen sollte.


Die meisten von uns besuchten zu allererst den Eispalast, hier findet man herrliche Eisskulpturen - allerdings aufgepasst, es ist ziemlich glatt…! Leider hatten wir auf den Sphinx-Terrassen keine Sicht, aber es gibt ja glücklicherweise Postkarten, da ist immer Schönwetter…! Nach einem etwa 3-stündigen Aufenthalt brachte uns die Jungfraubahn zurück auf die Kleine Scheidegg und von dort fuhren wir mit der Wengernalpbahn nach Lauterbrunnen. Der Staubbachfall, das Wahrzeichen von Lauterbrunnen, war schon vom Zug aus sichtbar und unser Bus stand schließlich am hiesigen Bahnhof für uns zur Abholung bereit. Wir waren alle ziemlich müde, denn die Höhenunterschiede der letzten Tage machten sich jetzt bemerkbar. Kaum am Bus angekommen, gab es erstmal einen herrlichen Kaffee, damit wir wieder munter wurden! Für den Bordservice wird schließlich bei Eberhardt TRAVEL gesorgt. Am späten Nachmittag waren wir in Interlaken zurück.
 
10. Tag - 17.07.2010: Fahrt auf das Schilthorn
Nach einem ausgiebigen Frühstück starteten wir in den Tag. Heute brachte uns der Bus nach Stechelberg am Ende des Lauterbrunnentales. Von hier aus ging es mit der Seilbahn in vier Sektionen  hinauf auf das 2.970 Meter hohe Schilthorn.


Bereits die ca. 35-minütige Fahrt mit der Luftseilbahn verspricht dank der Panorama-Kabinen ein ganz besonderes Erlebnis. Die Reise führt vorbei an tosenden Wasserfällen und schroffen Felswänden. Auf dem Schilthorn angekommen, erwartete uns leider nicht das versprochene 360-Grad-Panorama, zu viele Wolken waren im Wege…! Manch einer setzte sich ganz gemütlich in das erste Berg-Drehrestaurant der Welt, bei schönem Wetter gleitet hier das atemberaubende, hochalpine Bergpanorama mit über 200 Berggipfeln lautlos und majestätisch vorbei. Im Touristorama bestaunten wir ein Panorama-Video über die Region und sahen Ausschnitte aus dem auf dem Schilthorn gedrehten James-Bond-Film “Im Geheimdienst Ihrer Majestät”, auf den Spuren des Agenten 007. Am frühen Nachmittag waren wir bereits in Interlaken zurück, um den letzten Tag unserer Reise in aller Ruhe ausklingen zu lassen. Jeder verbrachte den Nachmittag auf seine Art und Weise, manche spazierten gemütlich durch den Ort, einige unternahmen eine Schifffahrt auf dem Thuner See und wieder andere entspannten sich einfach nur.
 
11. Tag - 18.07.2010: Heimreise
Jede Traumreise hat ein Ende und nun war es für uns soweit. Die Reiseroute führte uns vorbei am Südufer des Brienzer Sees, über den Brünigpass, vorbei an Luzern, dem Zürich- und dem Walensee in Richtung Bodensee. Durch den 6,7 Kilomter langen Pfänder-Tunnel ging es vorbei an Memmingen, Ulm und Nürnberg. Nach herrlichen 11 Tagen mit ausnahmslos schönen Wetter sollte es also nun wieder nach Hause gehen. Pünktlich um 20 Uhr erreichten wir den Dresdner Flughafen, den Ausgangspunkt unserer Reise. Die meisten unserer Gäste nutzten den zuverlässigen Haustürtransfer-Service von Eberhardt TRAVEL und somit erreichten wir ganz entspannt unsere Heimatorte.
 
Den Bus für diese bei Eberhardt TRAVEL erstmals durchgeführte 11-tätige Reise durch die Schweiz stellte unser langjähriger Servicepartner des Reisedienstes Dreßler zur Verfügung. Heiko, unser Buschauffeur, steuerte den Bus souverän und zuverlässig. Ich selbst bin sehr dankbar, dass ich diese neue Reise mit dem Titel “Grandiose Schweiz - Traumgipfel der Alpen” aus dem umfangreichen Schweiz-Programm von Eberhardt TRAVEL als Reiseleiterin begleiten durfte. Diese Reise gehört ab sofort zu meinen neuen Lieblingsreisen und wenn man so eine nette Gruppe hat, wie ich es erleben durfte bzw. wenn dann auch noch wie bei uns das Wetter mitspielt, dann ist einfach alles perfekt. Ich hoffe nunmehr auf ein Wiedersehen - vielleicht sogar in der Schweiz...!

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Kommentare zum Reisebericht

Leider haben sich kleine Fehler eingeschlichen: Das Bild zeigt das Matterhorn, dort kommt man nicht per Seilbahn hoch, sondern, wie im Bericht fast richtig, auf das Kleinmatterhorn (ein Nachbarberg).Sorry, aber ich war gestern erst da... sonst ein schöner Reisetipp!

Markus Döbbeler
19.07.2011

Danke für Ihren Kommentar, ich habe diesen kleinen Fehler mittlerweile bereinigt.

Katrin Deutschbein
27.07.2011