Reisebericht: Segel–Kreuzfahrt mit Star Clipper – Singapur, Malaysia und Thailand

27.03. – 07.04.2019, 13 Tage Segel–Kreuzfahrt Asien mit Star Clipper: Singapur – Malakka – Langkawi – Butang–Inselgruppe – Phuket


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Sich den Wind um die Nase wehen lassen, Meeresluft atmen, Sonne tanken... Glitzerstadt Singapur erleben, Strand und Wellen in Phuket zum Ausklang...so schön ist eine Traumreise mit Eberhardt TRAVEL
Ein Reisebericht von
Sabine Letzybyll
Sabine Letzybyll

Tag 1: Mittwoch, 27.03.2019 Flug nach Singapur


Von Berlin und Leipzig oder direkt ab Frankfurt fliegen wir mit Lufthansa nach Singapur. Gute zwölf Stunden später erreichen wir unser Ziel.

Tag 2: Donnerstag, 28.03.2019 Abend in Singapur


Obwohl es bei der Passkontrolle erstaunlich leer ist, erwischen wir genau den Schalter, an dem es am längsten dauert. Doch irgendwann ist es geschafft und auch alle Koffer sind eingetroffen. Martine, unsere örtliche Reiseleiterin in Singapur erwartet uns am Ausgang. Wir fahren zum Parkhotel Clarke Quay, unser Quartier für den Aufenthalt in Singapur. Nach dem Check-in treffen wir uns zum Abendspaziergang. Links, links und wieder links und schon sind wir am Singapur-River. Nach ca. zehn Minuten erreichen wir das Vergnügungsviertel Clarke Quay mit seinen vielen Restaurants. Nach dem langen Flug sind wir ziemlich erschöpft und so entscheiden wir uns schnell für ein thailändisches Restaurant. Es wird ein netter Abend, denn unser Trüppchen lernt sich hier zum ersten Mal kennen und wir merken - das passt.

Tag 3: Freitag, 29.03.2019 Singapur – Stadtbesichtigung und Abendessen


Nach einem frühen Frühstück (7.00 Uhr) treffen wir Martine um acht und fahren zum Botanischen Garten. Das Areal umfasst vierundfünfzig Hektar, wir besichtigen aber nur einen Teil davon, den Orchideengarten. Die Entscheidung, gleich hierher zu fahren, war klug, denn wir sind unter den ersten Besuchern. Die asiatischen Großgruppen kommen erst, als wir den Garten schon wieder verlassen. Wir erfreuen uns knapp eine Stunde an der fantastischen Blumenpracht, bevor wir unsere Stadtbesichtigung fortsetzen. Martine berichtet unterwegs über Singapur mit seinen ca. 5,7 Millionen Einwohnern, die vor allem Chinesen, Malaien, Inder und Eurasier sind. Wir fahren entlang der Orchard Road, wo sich viele teure Markengeschäfte befinden, die vor allem den chinesischen Geschmack und deren Geldbörsen bedienen. Kurz vor zehn erreichen wir den Singapur Flyer, das zweitgrößte Riesenrad der Welt. Mit beeindruckenden vierundzwanzig Zentimetern pro Minute schweben wir über die Stadt. Die Aussicht ist grandios. Anschließend besichtigen wir das koloniale Viertel mit Kricketplatz und der schneeweißen St. Andrews Kathedrale, die aus sich selbst reinigendem Material gebaut ist. Gegen Mittag unternehmen wir eine Fahrt mit der Dschunke und besichtigen die Stadt vom Fluss aus. Im Novotel nehmen wir einen Imbiss ein und fahren dann weiter nach Chinatown, zum Mount Faber und durch das arabische Viertel. Zum Abschluss der Stadtbesichtigung unternehmen wir einen kleinen Spaziergang im indischen Viertel, wo alles bunt ist und glitzert. Martine erklärt uns auch Gewürze und Früchte und zeigt uns ein Geschäft, in dem Saris verkauft werden. Redlich geschafft erreichen wir gegen 15.30 Uhr das Hotel. Am Abend treffen wir uns wieder und spazieren zum Red House Seafood Restaurant. Zum Fünf-Gänge Menü gehören Tiger Prawns, grünes Gemüse, Hühnchen und Fisch und natürlich Reis. Als Besonderheit werden hier rote Krabben serviert, zunächst im Ganzen präsentiert, jedoch erbarmen sich die Kellner und zerlegen die Schalentiere für uns in ihre Einzelteile. Naja, viel ist nicht dran an so einem Tierchen.
Für den Abend haben wir unser eigenes Programm geplant. Wir wollen die berühmten Lichtshows besuchen. Die erste Herausforderung besteht darin, mit der U-Bahn zu fahren. Vom Restaurant aus sind es ca. zweihundert Meter bis zur Station Fort Canning. Am Ticketautomaten gelingt es uns, Fahrkarten zu kaufen und mit schnellen Rolltreppen geht es hinunter zum Bahnsteig. Vier Stationen mit der blauen Linie sind es bis zur BAY FRONT. Wir landen direkt unter dem berühmten Hotel Marina Sands Bay und es entpuppt sich als äußerste kompliziert, den richtigen Ausgang zu finden. Durch ein paar doppelte Wege bekommen wir allerdings ungeplant einen Eindruck von der gewaltigen Hotelanlage. Die Lasershow hat bereits begonnen, als wir endlich am richtigen Ausgang ankommen, dennoch bleibt genügend Zeit um die beeindruckende Show zu genießen. Nun begeben wir uns zu Fuß zu den Supertrees in den Garden by the Bay, wo die nächste Licht- und Ton-Show stattfindet. Der Rückweg ist dann etwas einfacher zu finden, jetzt wissen wir ja Bescheid.

Tag 4: Sonnabend, 30.03.2019 Sinagpur – Garden by the Bay und Einschiffung


Wir können ausschlafen, bevor wir unser Gepäck in einem gemeinsamen Zimmer abstellen und uns auf eigene Faust auf den Weg machen. Noch einmal sind die Gardens of the Bay unser Ziel. Im U-Bahn fahren sind wir jetzt schon Profis und schnell erreichen wir die Supertrees und von dort zu Fuß die Dome, von denen wir zuerst den Flower Dom besichtigen. Erstaunlicherweise ist es hier drin ziemlich kühl, die Klimaanlage ist voll aufgedreht. Es empfiehlt sich, eine Jacke anzuziehen oder mindestens ein Tuch dabei zu haben. Das Thema der Blumenausstellung ist derzeit Japan und so gibt es, außer den ständig vorhandenen Pflanzen aus aller Welt, einen Bereich mit japanischen Toris, Kirschblüten und einer Teezeremonie mit Geishas. Den ganzen Vormittag verbringen wir in den Gärten und erfreuen uns an der Blumenpracht.
Wir kehren zurück ins Hotel und warten nun auf den Bus, der uns zum Marina Cruise Center bringt. Erwartungsgemäß benötigen wir nur knapp eine halbe Stunde bis dahin und die Einschiffung hat bereits begonnen. Unser Bus hält im Untergeschoss, wo wir unsere Koffer abgegeben. Nur mit dem Handgepäck fahren wir hinauf zu Level 2. Hier werden wir bereits erwartet. Wir bekommen drei Formulare zum Ausfüllen: ein Gesundheitsformular, eine Haftungsbefreiung für das Schiff und die Einreisekarte für Thailand. Nachdem wir die Sicherheitskontrolle passiert haben, reisen wir aus Singapur aus (der Abschnitt von den Einreisekarten wird hier wieder eingesammelt und anhand unserer Fingerabdrücke und Pässe überprüft, ob wir es auch wirklich sind). Nun eröffnet sich zum ersten Mal der Blick auf die Star Clipper. Selbst ohne gesetzte Segel ist der Anblick majestätisch. Hier werden wir also in den nächsten Tagen zu Hause sein. Wir gehen an Bord und werden zur Bibliothek geleitet. Hier stehen bereits viele Mitreisende nach ihren Schlüsseln an. Drei Bereiche müssen absolviert werden. Als erstes wird die Kreditkarte eingelesen oder Bargeld (200 €) kassiert, danach wird der Pass eingezogen und als letztes bekommen wir unsere Kabinenschlüssel. Wir unterschreiben, dass wir gut auf die Schlüssel aufpassen, anderenfalls mit 50 € zur Kasse gebeten werden. Zur Belohnung gibt es jetzt den Begrüßungscocktail.
Um 18 Uhr findet die erste Seenotrettungsübung statt. Alle Passagiere müssen sich mit angezogener Rettungsweste an ihre Musterstationen begeben. Dort erfolgt eine Anwesenheitskontrolle, denn die Teilnahme ist Pflicht. Anschließend bringen wir unsere Rettungswesten schnell wieder in die Kabinen, denn schon heißt es, Segel setzen und die Star Clipper nimmt Kurs auf Malacca. Eberhardt TRAVEL lädt zu einem Glas Champagner ein, mit dem wir an Deck die Ausfahrt aus Singapur beobachten. Während die Melodie CONQUEST OF PARADISE erklingt, werden Emotionen geweckt und in so manchem Auge kann man ein Tränchen erblicken. Unsere Segelkreuzfahrt hat begonnen.

Tag 5: Sonntag, 31.03.2019 Malacca – Malaysia


Am Vormittag wird die Sicherheitsübung wiederholt, diesmal ohne Schwimmweste. Anschließend stellt sich der Kapitän vor und dieser seine Offiziere. Nicht nur der Chief Ingenieur und der Chefkoch werden vorgestellt, sondern auch die Barkeeper, der oberste Housekeeping Manager, die Masseuse und das Sportteam. Wir erfahren, dass sich 88 Gäste und 72 Crewmitglieder an Bord befinden. Auch die Anzahl der Nationen, aus denen sich Crew und Gäste zusammensetzen, ist beträchtlich, es sind über zwanzig. Gegen Mittag erreichen wir Malacca. Die Star Clipper liegt auf Reede und wer den Ausflug gebucht hat, wird mit einem Tenderboot an Land gefahren. Die Tenderboote sind lokal, das bedeutet, dass sie nicht von der Star Clipper sind. Am Ufer erwartet uns ein einheimischer Reisebus, der dem normalen Komfort entspricht und auch über eine Klimaanlage verfügt, die die Temperaturen im Bus drastisch herunter regelt (Jacke oder Tuch mitnehmen ist angebracht). In ca. zwanzig Minuten erreichen wir den Hafen vom Malacca-Fluss, wo wir auf ein kleines Boot umsteigen. Der Malacca Fluss teilt die Stadt in zwei Hälften und so sehen wir links und rechts entweder typische Häuser oder Mangroven. Am Aufregendsten ist es, wenn wir am Ufer Warane entdecken, der Bootsführer ist so schlau, auch immer entsprechend anzuhalten, so dass alle ein Erinnerungsfoto schießen können.

Tag 6: Montag, 01.04.2019 Seetag


An einem Seetag können wir entweder ausschlafen oder früh aufstehen, um den Sonnenaufgang zu beobachten. Viele haben eine Außenkabine mit Fenster oder Bullauge und werden von den ersten Sonnenstrahlen wachgekitzelt. Im Restaurant heißt es dann freundlich: Koffi Mäm? Und wie von Geisterhand füllen sich die Tassen mit köstlich riechendem Kaffee oder Tee. Am Frühstückbuffet gibt es alles, was das Herz begehrt: Obst, Käse, Wurst, Joghurt, Rührei, Würstchen, verschiedene Brotsorten und vieles mehr. Am Seetag können wir das Frühstück ausdehen. Dann schauen wir ins Programm. Was gibt es heute? Mastklettern? Seemannsknoten knüpfen? Vorträge? Oder wir schnappen uns ein gutes Buch und machen es uns auf der Liege gemütlich. Bald schon ist es Mittag und das Mittagsbuffet lädt zum Schlemmern ein. Für die schlanke Linie macht es diesmal ein frischer Salat und für Naschkatzen gibt es Pudding und Kuchen. Der Nachmittag läuft ähnlich ab wie der Vormittag bis um 17 Uhr der Imbiss gereicht wird. Nun machen wir uns frisch für den Abend, den 19.30 Uhr treffen wir uns im Bordrestaurant und tauschen uns darüber aus, was wir am Tag erlebt haben. An der Bar gibt es einen Absacker und einen Blick in den Abendhimmel. So schön kann das Leben sein.

Tag 7: Dienstag, 02.04.2019 Langkawi – Malaysia


Heute gibt es bereits um halb Acht Frühstück, denn wir haben einen Ganztagesausflug gebucht. Eine Stunde später stehen wir bereit und werden mit unseren Rettungsbooten, die als Tenderboote eingesetzt werden, an Land gebracht. Hier erwartet uns eine freundliche, Englisch sprechende, malaysische Dame, die uns in Langkawi begleitet. Unser Grüppchen besteht aus elf Teilnehmern und ist international. Wir Deutschen haben den größten Anteil mit sechs Reisenden, weiterhin dabei sind ein Italiener, zwei Amis aus Florida und zwei Briten. Der Bus ist stark klimatisiert, der kalte Wind pfeift aus allen Löchern. Nach ca. fünfzig Minuten, in denen uns unsere örtliche Reiseleiterin Langkawi vorstellt, ist es geschafft, wir dürfen vorübergehend den Kühlschrank verlassen. Wir steigen um in ein Schnellboot, mit dem wir entlang des Mangroven-Dschungels fahren. Unserem Bootsführer gelingt es sogar, uns eine Schlange und eine versteckte Echse zu zeigen. Ziel ist aber der Eagle-Point, was bedeutet, dass an einer Flusswindung Adler (Eagle) zu sehen sind, die eifrig nach Futter im Fluss suchen. Immer wieder breiten sie ihre Schwingen aus und lassen sich dann pfeilschnell ins Wasser fallen, um genauso schnell mit ihrer Beute wieder aufzusteigen. Nachdem wir uns satt gesehen haben, fahren wir weiter bis zu einer Fischfarm. Hier entdecken wir einen Rochen, einen Pfeilschwanzkrebs und spuckende Fische. Ein eifriger Fischer lässt es sich nicht nehmen, uns diese erstaunliche Tierwelt vorzuführen. Unser nächstes Ziel ist die Kautschukplantage. Hier zeigt uns eine Dame, wie die Kautschukbäume geritzt werden, damit der weiße Saft den Stamm verlässt. Wir erfahren, dass Malaysia vor vielen Jahren der weltweit größte Kautschukexporteur der Welt war. Palmölplantagen haben aber heute die größere Bedeutung. Nun ist es Zeit, das Mausoleum der Prinzessin zu besuchen. Einst kam ein junges Paar aus Siam (heute Thailand) nach Langkawi. Vertrieben wurden sie von kriegerischen Ereignissen. Sie ließen sich nieder und lebten von der Landwirtschaft. Eines Tages wurde ihnen eine Tochter geboren. Dieses Kind war wunderschön. Ihre Haut war rein wie Seide, ihr Haar so schwarz wie Ebenholz und ihre Stimme hatte einen schönen Klang. Den Nachbarinnen war sie ein Dorn im Auge und den Männern, die sie nicht erobern konnten ebenfalls. Sie verliebte sich in einen Jüngling, den sie auch heiratete. Wieder gab es Krieg und ihr Mann musste in den Kampf ziehen. Während dieser Zeit freundet sich die Prinzessin mit einem jungen Poeten an. Als ihr Mann nach Hause kam, behaupteten, die ihr feindlich gesonnenen Nachbarn, dass sie ein Verhältnis mit dem jungen Mann hätte. Mehrmals wurde versucht, die Prinzessin zu ermorden. Dies gelang aber nicht, da sie sich zur Wehr setzte, schrie und davonlaufen konnte. Irgendwann gelang es dann den neidischen Nachbarn, ihr den Ehebruch anzuhängen. Die Prinzessin beteuerte ihre Unschuld. Sie wurde zum Tode verurteilt. Als man sie jedoch mit einem scharfen Messer tödlich verletzte, trat weißes Blut aus ihren Adern und nun wussten alle, dass sie unschuldig war. Mit ihrem letzten Atemzug verfluchte die Prinzessin Langkawi auf sieben Generationen. Die neidischen Nachbarn hatten ab nun mit Missernten und Unwettern und Hungersnöten zu kämpfen. Sie verließen den unwirtlichen Ort und dieser geriet in Vergessenheit. Erst in der achten Generation gelangt ein malaysischer Regierungsbeamter in die Region. Er hörte die Geschichte und wollte dafür sorgen, dass sich die Insel wieder erholt. Und so richtete er eine zollfreie Zone ein und das Land erblühet in alter Pracht. Und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute. :-)
Wir haben nun erst einmal genug von Kultur und Geschichte und richtigen Hunger. In einem chinesischen Restaurant nehmen wir das Mittagessen ein. Es gibt scharfe Fischsuppe, süß-saures Gemüse, Omelett, Frühlingsrollen, King Prawns und andere Köstlichkeiten. Außerdem freies W-LAN, was diejenigen freut, die es benötigen. Am Nachmittag besuchen wir das Reismuseum, wo wir viel darüber erfahren, wie hart es ist, Reis anzubauen. Wir sehen originale Werkzeuge und erleben eine Demonstration über das Dreschen von Reispflanzen. Ein emsiger Bauer zeigt uns auch, wie Kokosnüsse gespalten werden und wie man an das leckere Kokosmark gelangt. Die Besichtigung endet in einem Kräutergarten und wir dürfen an allen Pflänzlein riechen, die der Bauer an uns verteilt und jeweils den Namen dazu nennt. Der Ausflug endet an einem Aquarium, wo außer Meerestieren aus aller Welt, auch Papageien, Flamingos und putzige Äffchen zu sehen sind. Ein erlebnisreicher Tag liegt hinter uns.
Nach dem Abendessen unterhält der Kapitän die Gäste mit Geschichten aus seinem Seglerleben.

Tag 8: Mittwoch, 03.04.2019 Ko Adang – Thailand


In der Nacht wird die Uhr eine Stunde zurückgestellt. Und nicht nur deshalb können wir heute länger schlafen. Ein erholsamer Tag liegt vor uns. Wir ankern vor Ko Adang. Diese Insel befindet sich mitten im Nationalpark Tarutao, der wiederum aus 51 Inseln besteht. Jede Insel hat weiße Sandstrände, kristallklares Wasser und Korallenriffe. Jede halbe Stunde bringt ein Tenderboot Gäste der Star Clipper an Land bzw. holt sie wieder ab. Eines der Boote transportiert die Wassersportgeräte wie Surfbretter und Kanus und die Zutaten für das BBQ. Heute können wir am Strand Mittag essen.
Am Abend findet die Crew-Show statt, wo Kellner, Barkeeper und sogar der Kapitän uns mit einem Ständchen erfreuen.

Tag 9: Donnerstag, 04.04.2019 Fotosafari – James–Bond–Insel


Unsere Crew hat eine Überraschung parat. Während die Star Clipper in der Bucht Ao Phang Nga ankert, werden die Rettungsboote klar gemacht und als Foto-Tender eingesetzt. Das bedeutet, dass wir, mit ca. zwanzig anderen Passagieren, mit dem Rettungsboot rund um die Star Clipper gefahren werden und diese von allen Seiten nach Herzens Lust fotografieren können. Als alle Rettungsboote unterwegs sind und sich entsprechend von der Star Clipper entfernt haben, lichtet der Kapitän den Anker und kreuzt vor der beeindruckenden Kulisse. So können wir die Star Clipper vor einer Insel, hinter einer Insel, nur halb davor, mit Rettungsboot und ohne, also in verschiedenen Motiven, ablichten. Nach einer Stunde ist der Spaß vorbei, jedoch nicht ohne, dass unsere Crew noch eine weitere Überraschung parat hat. Der Kapitän und seine Offiziere, ein paar Matrosen und die Kreuzfahrtleiterin Monika, sind auf den Bugspriet geklettert und grüßen winkend von oben herab. An Bord ist bereits das Mittagessenbuffet aufgebaut, noch eine schnelle Dusche und wir können uns schon wieder kulinarisch verwöhnen lassen. Bald darauf beginnt unser Ausflug James-Bond-Inseltour. Mit einem örtlichen Schnellboot brausen wir durch Ko Hoong, vorbei an einer Inselgruppe, die zwischen Krabi und Phuket liegt. Nach einer halben Stunde legen wir das erste Mal an. Unsere Deutsch sprechenden Guides Bob und ? haben uns darüber aufgeklärt, dass wir wegen der Flut zuerst die James-Bond-Insel besuchen müssen, da ein späteres Anlanden nicht möglich wäre. Und so kommt es, dass wir uns den Besuch mit vielen anderen Touristen teilen müssen. Fast minütlich legen hier Schnellboote an, kippen (hauptsächlich chinesische) Touristen aus - Foto - Foto - wieder einsteigen und weg. Genauso machen wir es auch. Ein kurzer Fußmarsch von knapp zwei Minuten führt zu der Stelle, wo der James-Bond-Felsen zu sehen ist. Ein paar Treppen hoch geht es zu einem kleinen Aussichtspunkt und wer den Film kennt, findet im Felsen ehemalige natürliche Kulissen vom Mann mit dem goldenen Colt. Die Fahrt führt uns weiter durch ein riesiges Mangrovengebiet, die Wege sind darin so verschlungen, dass man sich früher darin verirren konnte. Heute kommt das nicht mehr vor, alle haben GPS. Wir fahren vorbei an Grotten und Höhlen. In den Höhlen werden Schwalbennester geerntet. Dabei handelt es sich um ein Millionengeschäft, da viele Chinesen darauf schwören, dass Schwalbennestersuppe das Leben verlängert und die Potenz stärkt. Teilweise werden die Höhlen sogar mit Maschinengewehren bewacht, um Piraten vom Raub des kostbaren Guts abzuhalten. Wir besuchen ein Fischerdorf, das komplett aus Pfahlbauten besteht. Das Dorf wurde vor ca. 200 Jahren von drei Familien, die aus Java kamen, gegründet. Sie waren auf der Suche nach einem Platz mit Frischwasser, Nahrung und Sicherheit. Heute wohnen fast zweitausend Menschen dort und einige verdienen mit der Versorgung von Touristen viel Geld. Pro Tag kommen ca. viertausend Besucher. Wir bekommen ein thailändisches schmackhaftes Mittagessen, bevor wir unsere Fahrt durch die beeindruckende Kulisse fortsetzen. Zum Schluss fahren unsere Guides noch mit uns in eine Bucht, die sie als Geheimtipp anpreisen. Und tatsächlich sind außer unserem keine anderen Boote mehr vor Ort. Gegen siebzehn Uhr kehren wir fast auf die Minute genau zur Star Clipper zurück. Am Abend, nach dem Abendessen, erfreut eine Gruppe fröhlicher thailändischer Tänzerinnen unser Auge.

Tag 10: Freitag, 05.04.2019 Similian Inseln – Thailand


Similia bedeutet NEUN, also neun Inseln hat der Archipel, in dem wir heute ankern. Die Insel, auf der sich der Strand befindet, den auch wir besuchen wollen, teilen wir uns mit chinesischen Besuchern. Monika sagt, wir müssten mit 100 bis 3000 Chinesen rechnen. Wer sich davon nicht abschrecken lässt, erlebt eine andere Kultur live. Da die Chinesen nicht schwimmen können, haben alle eine Schwimmweste an, dazu langärmelige Shirts und bunte Regen- bzw. Sonnenschirme. Am Nachmittag verzieht sich der Spuk und wir haben den Strand für uns allein. Wer nicht Chinesen kucken möchte, kann alternativ zum Schnorchelausflug fahren oder seine Sachen packen. Denn morgen verlassen wir das Schiff.

Tag 11: Sonnabend, 06.04.2019 Phuket


Fleißige Heinzelmännchen haben nachts die Koffer vor unseren Türen eingesammelt. Wir frühstücken ein letztes Mal unter dem Klang von "Koffi Mäm?", dann geben wir unsere Schlüssel ab, erhalten im Gegenzug unsere Pässe wieder und verlassen mit Wehmut im Herzen unsere Star Clipper. Am Ufer werden wir von unserer thailändischen Reiseleiterin begrüßt, unsere Koffer werden in einen Bus verladen, wir besteigen einen anderen und beginnen unsere Inselrundfahrt auf Phuket. Unser Bus schlängelt sich die Straße hinauf bis zum Aussichtspunkt KARON VIEW POINT. Von hier aus haben wir einen fantastischen Blick auf die Andamanensee und auf die drei besten Strände Phukets: Kata Noi Beach, Kata Beach und Karon Beach. Unser nächstes Ziel ist Big Buddha. Dieser befindet sich auf dem Hügel Nakkerd Hill im Süden von Phuket. Big Buddha ist fünfundvierzig Meter hoch und aus weißen Marmorplatten erbaut. Die Figur wurde 2008 fertiggestellt, doch ringsherum und innen drin wird weiter fleißig gewerkelt. Bis zur endgültigen Fertigstellung der gesamten Anlage wird es wohl noch ein paar Jahre dauern, denn alles wird von Spenden finanziert. So kann man Geld für eine oder mehrere von den weißen Platten spenden, der Name des Spenders wird auf der Rückseite vermerkt. Außerdem werden goldene Blätter verkauft, die, ebenfalls mit dem Käufernamen und Sprüchen versehen, überall in der Anlage an den Zäunen hängen und in der Sonne leuchten. Alternativ ist es auch möglich, bei einem Mönch ein Glücksbändchen zu erwerben und sich mit heiligem Wasser segnen zu lassen. Weiter geht unsere Tour zum Wat Chalong Tempel. Dieser Tempel ist zwei Mönchen gewidmet, die im 19. Jahrhundert für ihre medizinischen Kenntnisse bekannt waren und bei einem Aufstand der chinesischen Minenarbeiter als Vermitteler auftraten. Die Anlage ist recht groß und besteht aus mehreren Gebäuden. In einem Tempel können wir Wachsfiguren sehen, die die Mönche darstellen. In einer Cashewnussfabrik, die wir im Anschluss besuchen, bekommen wir einen Einblick, wie anstrengend es für die Arbeiterinnen ist, die Cashewnüsse von der Schale zu befreien. Die Besitzerin der Fabrik sitzt im Shop und beaufsichtigt, wie die Produkt an den Mann gebracht werden. Die Geschäfte laufen gut und auch wir nehmen die eine oder andere Tüte mit nach Hause. Im Chinpracha Haus bekommen wir nochmals einen Eindruck über das Leben von reichen chinesischen Familien, hier in der achten Generation. Zum Abschluss besuchen wir eine Perlenfabrik, wo Phuketperlen gezüchtet und verkauft werden. Am späten Nachmittag erreichen wir das Kamala Beach Resort, wo wir den letzten Abend unserer Reise verbringen. Die Hotelanlage ist riesig, es gibt mehrere große Pools und ein Restaurant am Meer. Hier heißt es dann, Abschied nehmen, morgen geht es nach Hause.

Tag 12: Sonntag, 07.04.2019 letztes Abenteuer


Na, das wäre doch gelacht, wenn nicht im letzten Augenblick noch etwas passieren würde. Statt um acht geht unser Flieger erst um zehn und in Zürich werden wir auf zwei verschiedene Anschlussflüge aufgeteilt. Die Ersten müssen rennen, um überhaupt mit zu kommen und stehen dann ohne Koffer in Berlin Tegel. Aber, ich bin sicher, bald klingelt es an der Haustür und die Koffer werden gebracht.


Liebe Reisefreunde,


eine einmalig schöne Reise liegt hinter uns. Es war mir eine Freude, Euch kennenzulernen. Ich danke Euch für die Tage an Bord, die vielen interessanten Gepräche und für Eure warmen Worte zum Abschied. Ich wünsche Euch alles Gute, vor allem aber Gesundheit und immer viel Reisfreude.
Eure Reisebegleiterin Sabine

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