Reisebericht: Silvester in der Slowakei – Wintermärchen Hohe Tatra

29.12. – 03.01.2010, 6 Tage Silvesterreise mit Besichtigungen von Kezmarok (Käsmark) – Hohe Tatra – Strbske Pleso (Tschirmer See) – Spis (Zips) – Levoca (Leutschau) – Hrebienok – Poprad (Deutschendorf)


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Die Zips - das ist der Landstrich südöstlich der Hohen Tatra. Die Gegend, auch von Deutschen maßgeblich mitgestaltet, ist heute schöner denn je und eine Reise wert. Überzeugen Sie sich selbst bei einem Besuch.


Ein Reisebericht von
Bernd Springmann

1. Tag: Anreise

Schon in aller Frühe gegen 6.20 Uhr starteten wir am Dresdener Flughafen erwartungsvoll zur Silvesterreise mit dem Bus in das Ziper Land, dem Gebiet südlich der Hohen Tatra. Für viele Gäste war die Fahrt auch eine Reise in die eigene Vergangenheit, denn die Hohe Tatra am Rande der Zips war zu früheren Zeiten das einzige Hochgebirge, das DDR Bürger bereisen konnten.
Auf der neuen Autobahn nach Prag und dann weiter nach Brünn kamen wir schnell voran. Hinter Brünn, dort wo im Jahre 1805 die Schlacht von Austerlitz tobte, verließen wir die Autobahn und nahmen die Landstraße über die Berge in die Slowakei. Bevor wir in Waag-Tal auf die slowakische Autobahn fuhren, grüßte uns aus der Ferne die sehr markante Burg von Trencin. Die Autobahn im Waag-Tal ist nur teilweise fertig und so mussten wir wiederholt die Landstraße nehmen. Wegen der einbrechenden Dunkelheit war von den Naturschönheiten (Durchbruchstal  Fatra, den vielen Burgen und der Tatra) nichts erkennbar.
Kurz vor 19 Uhr erreichten wir unser Hotel in Spisska Nova Ves, wo uns der örtliche Reiseleiter Ivan Lesak schon begrüßte. Nach dem Bezug der Zimmer und einem kleinen Begrüßungsdrink wurde dann das Abendessen serviert. Nach der langen Reise begaben sich dann alle zeitig auf ihr Zimmer.

2.Tag: Rundfahrt Zipser Land, Zipser Burg, Kezmarok

Nach einem ausgiebigen Frühstück am Buffet starteten wir zur Rundfahrt. Ivan Lessak, der viele Jahre in der Gegend gewohnt hatte gab vielfältige Informationen zu Land und Leuten, zur Geschichte, zu den Problemen der Teilung der CSR, zum Leben der Zigeuner in der Slowakei usw.  Nach ca. einer Stunde erreichten wir die Zipser Burg. Unser Chauffeur, Herr Undeutsch, erwies sich als Meister seines Fachs und steuerte den großen Bus wohlbehalten auf den schnee-bedeckten Parkplatz. Die Zipser Burg hat etwas Magisches. Es ist nicht nur Größe sondern auch die imposante Lage auf dem Travertin Felsen, was sie so einmalig macht.
Leider ist de Burg im Winter nicht geöffnet, aber auch so hat sich die Reise dorthin gelohnt. Anschließend ging es nach Kezmarok, wo wir die Stadtburg besichtigten und einen Stadtbummel unternahmen. Die frische Winterluft macht hungrig und Ivan Lessak führte uns zu einer sehr guten und preiswerten Gaststätte. Er hatte uns schon telefonisch angekündigt, Plätze reserviert und in kürzester Zeit stand das Essen auf dem Tisch.
Noch ein Höhepunk sollte an diesem Tag folgen. Es ging nach Levoca in die St. Jakobs Kirche mit dem höchsten Barockaltar der Welt, geschaffen vom Meister Paul aus Leutschau.
Es folgte noch ein kleiner Stadtbummel und dann war es schon wieder dunkel und Zeit für die Rückfahrt in das Hotel.

3.Tag (Silvester) Rundfahrt im Poprader Becken und an der östlichen Tatra entlang

An diesem Tag ging es das erste Mal in die Hohe Tatra, die wir Bis dahin leider noch nicht gesehen hatten. Es war immer sehr dunstig. Die erste Etappe war die Weiße Tatra, der östliche Teil der Hohen Tatra, ein Kalkgebirge. Kurz vor dem Übergang nach Polen befindet sich dort ein großes Skigebiet mit sehr schönen Häusern der Bergbewohner, der Goralen. In einem Ort am Weg waren auch Häuser der Walachen zu bewundern. Dieser Volksstamm ist vor den Türken geflohen und im 15.Jahrhundert in die Slowakei gekommen.
In Tatranska Lomnitza machte Ivan Lessak eine sehr interessante Führung und wie auf Bestellung zeigte sich dann auch  die Lomnitzer Spitze. Ein Anblick, der ja zu jedem Tatrabesuch dazu gehört.
Nächste Etappe war  Georgenberg (Spisska Sabota), heute ein Stadtteil von Poprad. Der Ort wurde hervorragend restauriert. Es gibt viele interessante Gaststätten und Kaffees sowie eine bemerkenswerte Kirche, in der sich auch eine sehr originelle Weihnachtsausstellung befand.
Noch ein kurzer Besuch im Zentrum von Poprad, dann war es Zeit für die Rückreise.
Die Silvesterfeier musste schließlich ?vorbereitet? werden. Gegen 19 Uhr war es so weit!
Der Hotelchef begrüßte alle Gäste. Dann startete ein sehr schönes modernes Tanzprogramm einer Gruppe junger Damen. So war gleich für eine lockere Stimmung gesorgt. Nach dem Festmenü begann  ein Tanzprogramm mit verschiedenen Unterhaltungseinlagen. Viele unserer Reisegäste erwiesen sich als tanzfreudig. Bis nach Mitternacht wurde immer für ein gut gefülltes Buffet gesorgt. Nach 24 Uhr wurde es noch einmal spannend, die Tombola wurde ausgelost. Mehrere unserer Gäste hatten Glück und durften sich über Gewinne freuen. Erst nach 3 Uhr verließen die letzten die Tanzfläche, denn schließlich wartete auch ein neuer aufregender Tag auf sie.

4. Tag (Neujahr)

Nach dem ausgiebigen Frühstück am Buffet ging es in die Berge. Erst zu Ortsbesichtigungen von Stary Smokovec und Strbske Pleso unter Leitung von Ivan Lesak und dann die Hauptattraktion: eine Kutschfahrt durch das winterliche Strbske Pleso. Eine Schlittenfahrt war leider wegen Schneemangels nicht möglich. Viele der Gäste unternahmen auch einen Rundgang um den See oder liefen über den See. Um dem "Kältetod" bei der Kutschfahrt vorzubeugen, wurde an jeden Gast ein kleine Flasche Borovitcka (Wacholderschnaps) als Wiederbelebungsmittel ausgegeben.

5. Tag Stadtrundgang Spisska Nova Ves, Abschiedsabend in einer Koliba

Der Tag begann mit einer Stadtbesichtigung am Hotelstandort unter Leitung von Ivan, der viel aus der Geschichte und von den Besonderheiten der an Polen verpfändeten Städte zu berichten wusste. Der Rundgang endete mit einer Einkehr ins Hotel Central, wo man uns mit Glühwein oder Kaffee und Gebäck bewirtete. Eine willkommene Abwechselung zum Aufwärmen. Viele Gäste nutzten den letzten Tag noch zu Einkäufen in den vielen kleinen Geschäften am Hauptplatz.
Abends ging es in eine sehr schöne Koliba bei Spisska Kapitula. Bei der Fahrt konnte man noch einmal die herrlich beleuchte Zipser Burg bewundern. Bei zünftiger Musik und kräftigem Essen und Trinken ging es sehr lustig zu. Die Reisegäste bedankten sich bei Ivan Lessak, der mit seinen hervorragenden Kenntnissen und kleinen Späßen sehr zum Gelingen der Reise beigetragen hat, mit einem Präsent. Anschließend ging es mit lautem Gesang  wieder ins Hotel Metropol in Spisska Nova Ves.

6. Abreise

Nach einem letzten zeitigen Frühstück  und einer Verabschiedung durch das Hotelpersonal starte unser Bus 8 Uhr in Richtung Heimat.

Wir fuhren die gleiche Strecke, die wir auch gekommen waren. Ivan Lesak begleitet uns noch bis Trencin und hatte noch viel über die Gegend zu berichten.
Gegen  21 Uhr erreichte der Bus den Dresdener Flughafen und eine gelungene Silvesterreise ging zu Ende.

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