Reisebericht: DIE besondere Andalusien–Reise

14.09. – 28.09.2014, 14 Tage Rundreise in kleiner Reisegruppe mit Malaga – Ronda – Granada – Jaen – Cordoba – Carmona – Sevilla – Cadiz – Donana – Jerez – Marbella


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Flamenco, Sherry-Wein, Stierkampf und die Alhambra. Bei dem Gedanken an Spanien kommen uns sofort diese Begriffe in den Sinn, ihren Ursprung haben sie aber alle in Andalusien.
Ein Reisebericht von
Dirk Schlosser
Dirk Schlosser

1.Tag; Sonntag, 14.09.2014: Flug nach Sevilla

Unsere Reise begann mit der Abholung von den Wohnorten und dem Transfer zum Flughafen Berlin-Tegel. Hier trafen wir uns zum gemeinsamen Check In. Anschließend flogen wir nach Palma de Mallorca, dem Drehkreuz von Air Berlin, und von dort zu unserem Zielort Sevilla. Dort angekommen, fuhren wir bis zur Stierkampfarena, wo unser Gepäck in ein kleineres Transferfahrzeug umgeladen wurde. Anschließend gingen wir mit unserem Handgepäck zu unserem Hotel. Das Wetter war fantastisch! Die Temperatur betrug 28 Grad bei strahlendem Sonnenschein. Nach dem Zimmerbezug hatten wir erst einmal Zeit zum Erfrischen und zur Vorbereitung auf den Abend. Auf dem Weg zu unserem Restaurant „San Marcos" spazierten wir an der Kathedrale vorbei in die engen Gassen der Altstadt. Das Restaurant „San Marcos" befindet sich in einem alten arabischen Badehaus aus dem 12. Jahrhundert. Anstatt eines Bades genossen wir die Variationen der Küche. Nach dem Abendessen spazierten wir gemeinsam durch die belebten Gassen, vorbei an Tavernen, Tapa-Bars und Bodegas. Müde, vom bereits am ersten Tag Erlebten, kamen wir zu später Stunde an unserem Hotel „Petit Palace Marques Santa Ana" an.

2.Tag; Montag, 15.09.2014: Sevilla zu Fuß erleben

Am Morgen wurde es erst ab 08.00 Uhr so richtig hell. Unsere Stadtführerin Diana holte uns nach dem Frühstück direkt vom Hotel ab. Zuerst besichtigten wir den großartigen Real Alcazar, dessen Grundmauern teilweise noch auf römischen Ursprung zurückgehen. Die beeindruckendsten Gebäude stammen allerdings aus dem 14. Jahrhundert, der Regentschaft von Pedro des Grausamen. Er ließ mit Hilfe maurischer Baumeister einen Palast für seine Geliebte im Mudejarstil erbauen. Nach der Besichtigung dieses Palastes und des Palastes von Karl dem V. verbrachten wir unsere Pause in den Gartenanlagen des Alcazar, einer von Palmen und Wasserbecken durchzogenen Anlage. Nach der Besichtigung des Alcazars spazierten wir durch die Juderia, das ehemalige Judenviertel Sevillas. Die Gassen sind alle verwinkelt und die Häuser zweistöckig, weiß gekalkt und mit einem kleinen Innenhof (Patio) versehen. Von der Juderia ging es dann weiter zur Kathedrale von Sevilla, erbaut auf den Umrissen eines römischen Tempels und einer späteren Moschee. Von dieser sind noch der Orangenhof sowie das Minarett, der heutige Glockenturm (Giralda), erhalten. Neueste Messungen haben ergeben, dass die Kathedrale von Sevilla die größte auf spanischem Boden ist, was wir auch nicht anzweifelten. Diana erläuterte uns den Chor und den Hochaltar und die bewegende Geschichte des beeindruckenden Kolumbusgrabes. Zumindest ein Teil der Gebeine stammt von Christoph Kolumbus, das hat eine DNA-Analyse im Jahr 2006 ergeben. Nach der Besichtigung der Kathedrale verabschiedeten wir unsere Stadtführerin und hatten anschließend Zeit für die Mittagspause oder eigene Unternehmungen. Die meisten von uns nutzten die Gelegenheit, um auf den Glockenturm Giralda hoch zu laufen, von welchem sich eine tolle Aussicht über die Dächer von Sevilla bietet. Nach der Pause trafen wir uns am Nachmittag zu einem weiteren Spaziergang, welcher uns auf dem Weg zum Plaza de Espana an riesigen Ficus-Bäumen vorbeiführte. Der Pabellon de Espania (spanische Pavillon) am Plaza de Espana (spanischen Platz) wurde anlässlich der Ibero-Amerikanischen Ausstellung im Jahre 1929 gebaut. In einem Teil des halbrunden Gebäudes befindet sich heute das Militärmuseum und im Außenbereich stellen 52 Fliesenbilder Szenen der spanischen Geschichte dar. Anschließend gingen wir in die Parkanlage „Parque de Maria Luisa", einer grünen Oase mit vielen Wasserspielen inmitten der Großstadt. Wir spazierten dann noch gemeinsam ein Stück in Richtung Torre del Oro (Goldturm) und verabredeten uns für den Besuch des Flamenco-Lokales „Tablao el Arenal" am Abend. Dort wurde uns das Abendessen in Form von mehreren Gängen serviert und anschließend, gegen 20.00 Uhr, begann die Flamenco-Vorstellung. Es tanzten mehrere einzeln auftretende Flamenco-Künstler, die von zwei Sängern und zwei Gitarrenspielern im Hintergrund begleitet wurden. Die Darsteller gaben ihr Bestes und verausgabten sich völlig. Es war ein beeindruckendes Erlebnis und begeistert begaben wir uns nach der Vorstellung auf den Heimweg zum Hotel.

3.Tag; Dienstag, 16.09.2014: Carmona und Medina Azahara

Am Morgen hieß es Abschied nehmen von Sevilla. Unsere Koffer wurden wieder mit einem Transferfahrzeug vom Hotel abgeholt und bis zur Stierkampfarena gebracht. Von dort wurden wir von unserm Fahrer mit dem Reisebus abgeholt. Unser erstes Ausflugsziel hieß Carmona, eine typisch „weiße" andalusische Stadt, deren Besiedlung bis in vorgeschichtliche Zeit zurückreicht.
Die Römer nannten die Siedlung „Carmo" und bauten ein Amphitheater sowie eine Nekropole (Gräberfeld) für ihre Verstorbenen. Im Besucherzentrum der Nekropole sahen wir zuerst einen kleinen Film über die Bestattungsriten und anschließend besichtigten wir die Felsengräber. Die Römer verbrannten ihre Toten und setzten die Urnen in den Gräbern bei. Nach der Besichtigung fuhren wir bis zum Puerta de Sevilla (Sevilla-Tor)und spazierten zur Kirche „Santa Maria", in der vom Chor die Stadtheilige Madonnenfigur „Virgen de la Gracia" auf die Gläubigen herabblickt. Von der Kirche „Santa Maria" gingen wir weiter zum Parador von Carmona, von dessen Balkonterrasse sich ein weitläufiger Blick über die fruchtbare Vega bietet. Anschließend nutzten viele von uns die Aussicht vom Alcazar de arriba, dem oberen Burgpalast des Sevilla-Tores,um schöne Foto-Aufnahmen von Carmona machen zu können. Unsere Mittagspause verbrachten wir im Restaurante „La Olivia" an der Autovia von Carmona nach Cordoba. Danach fuhren wir zum Besucherzentrum von Madinat al Zahra, der ehemaligen Kalifenstadt westlich von Cordoba. Hier sahen wir zu Beginn einen zwanzig minütigen Film über die ehemalige Residenzstadt des westlichen Kalifats.Obwohl der Film über die Entstehung von Madinat al Zahra oder Medina Azahara, wie die Stadt auch genannt wird, nur auf spanisch mit englischen Untertiteln kommentiert wird, so ist er doch sehr eindrucksvoll und vermittelt eine Vorstellung der damaligen Zeit. Weitere Informationen erhielten wir im angeschlossen Museum, in dem Fundstücke in Vitrinen mit modernsten audio-visuellen Animationen kombiniert wurden. Anschließend fuhren wir mit einem Transferbus zum Ausgrabungsgelände. Vieles wurde bereits ausgegraben und freigelegt, trotzdem ist nur ein Zehntel der ursprünglichen Anlage zu sehen. Aber auch das war beeindruckend genug um in uns den Forscherdrang zu wecken. Zu sehen sind das östliche mehrbogige Eingangstor zur Anlage, der Empfangspalast des Kalifen (von außen) sowie das Eingangsportal des Hauses des Wesirs (Casa de Yafar) . Besonders eindrucksvoll waren die beiden riesigen, terrassenförmig angelegten Gartenanlagen, welche sich an den Empfangspalast anschlossen. Von der Kalifenstadt Medinat al Zahra aus fuhren wir nach Cordoba. Vom Ende der römischen Brücke hat man einen fantastischen Blick auf die Silhouette der Mezquita und auch auf die Brücke selbst im Vordergrund. Hier hielten wir für einen Fotostopp und gingen danach zu unserem Hotel „Hacienda Posada de Vallina". Das Gepäck wurde wieder von einem Gepäcktransporter abgeholt. Am Abend trafen wir uns dann zum gemeinsamen Spaziergang zur „Bodega Campos". Hier waren die Tische für unser Abendessen bestellt. Das ganze Gebäude gleicht einem Labyrinth und in den Gängen lagerten noch die alten Weinfässer aus Eichenholz. Die Atmosphäre war einmalig und das Essen prima!

4.Tag; Mittwoch, 17.09.2014: Cordoba

Um 09.00 Uhr trafen wir uns mit unserer Stadtführerin Maria an der Rezeption unseres Hotels und begannen die Stadtbesichtigung mit einem Spaziergang ins ehemalige jüdische Viertel der Stadt. Wie durch ein Wunder, blieb eine der Synagogen Cordobas vor der Zerstörung bewahrt. Nach der Vertreibung der Juden 1492 diente es sie als Krankenhaus, später als Versammlungsraum der Zunft der Schumacher. Seit 1885 wurde sie zum Nationaldenkmal erklärt und heute ist sie ein Museum. Leider wurde sie gerade auch während unseres Aufenthaltes in Cordoba restauriert, weshalb wir sie nicht von innen besichtigen konnten. Von der Juderia aus führte uns Maria zur Mezquita-Kathedrale. Ebenso wie in Sevilla wird das ehemalige Minarett der Moschee als Glockenturm benutzt. Die Mezquita war die Hauptmoschee des westlichen Kalifats und wurde über die Jahrhunderte von den islamischen Baumeistern immer wieder erweitert und umgebaut. Im Inneren versanken wir im endlosen Wald aus über 850 Säulen und Hufeisenbögen. Besonders kunstvoll ist die Mihrab (Gebetsnische) gestaltet worden, von der aus der Imam das Gebet vortrug. Im 16. Jahrhundert begann unter Karl den V. die größte bauliche Veränderung. Im Inneren der Mezquita entstand eine katholische Kathedrale, für deren Bau 70 Säulen weichen mussten. Heute wird die Mezquita-Kathedrale ausschließlich als katholisches Gotteshaus genutzt. Maria brillierte mit vielen interessanten Details zu Architektur, Geschichte und Religion. Schade, dass die Führung irgendwann zu Ende war! Wer wollte, konnte noch nach weiteren Schätzen in der Kathedrale suchen oder sich auf einen weiteren gemeinsamen Spaziergang durch die Stadt begeben. Dieser führte uns zum Plaza de la Corredera, zum römischen Tempel und zum Plaza de Tentillas. Am Nachmittag war Freizeit für eigene Entdeckungen. Leider setzte wieder starker Niederschlag ein. Das Abendessen war gleich nebenan im Restaurant „Bodega Mezquita" bestellt.
Es gab „ Rabo de Toro" (Stierschwanz), eine Spezialität Cordobas.

5.Tag; Donnerstag, 18.09.2014: Jaen und Granada

Nach dem Frühstück wurden unsere Koffer vom Hotel abgeholt und zum Bus gefahren. Von Cordoba fuhren wir nach Jaen. In der gleichnamigen Provinz befindet sich das größte Olivenanbaugebiet der Welt. Jaen ist neben dem Olivenanbau bekannt für die Schlacht in den Ebenen von Tolosa im Jahre 1212, in der das christliche Heer die Mauren besiegte und wodurch die Rückeroberung von Al Andalus erst möglich wurde. In Jaen legten wir zunächst in einer Chocolateria eine kleine Pause ein, bevor wir uns auf einen gemeinsamen Stadtrundgang begaben. Anschließend besuchten wir die Kathedrale von Jaen. Im Inneren, hinter dem Chor, befindet sich in einem Schrein die Reliquie des Schweißtuches der heiligen Veronika, mit dem die Heilige Jesus auf seinem Gang nach Golgatha das Gesicht abgewischt haben soll. Besonders sehenswert war das Kathedralen-Museum, welches sich im Kellergewölbe befindet und wertvolle Gemälde aus der Kirchengeschichte bereit hält. Nach der Besichtigung fuhren wir auf einen Bergrücken oberhalb der Stadt. Das letzte Stück zum „Castillo de Santa Catalina" mussten wir zu Fuß gehen. Der Name des Castillos geht auf Ferdinand III. zurück, der im Jahre 1246, am Tag der heiligen Katharina, die Festung von den Mauren eroberte und ihr den Namen der Heiligen gab. Von der Burg liefen wir zum Cruz del Castillo, einem großen weißen Steinkreuz, von dessen Standpunkt aus, wir einen Atem beraubenden Blick auf Jaen hatten. Anschließend fuhren wir in Richtung Granada weiter und legten unterwegs einen Zwischenstopp für die Mittagspause ein. In Granada angekommen, besichtigten wir das ehemalige Kartäuser-Kloster „La Cartuja". Besonders eindrucksvoll waren die Gemälde von Sanchez Cotan, welche die Maryrien des Kartäuserordens unter der Herrschaft Heinrich des VIII. veranschaulichen. Ein vollendetes Beispiel des Hochbarocks stellte die Sakristei dar, welche mit einem Überfluss an Ornamentik Mitte des 18. Jh. fertiggestellt wurde. Vom Kartäuserkloster fuhren wir zu unserem Hotel „Carmen" und bezogen unsere Zimmer. Nach dem Abendessen traf sich ein Großteil unserer Gruppe zum gemeinsamen Spaziergang durch Granadas Altstadt.

6.Tag; Freitag, 19.09.2014: Granada

Nach dem Frühstück fuhren wir zum vereinbarten Treffpunkt an der Alhambra. Unser Stadtführer Pedro verteilte die Audio-Empfänger und wir begannen mit der Besichtigung der Alhambra. Das Wetter war fantastisch und wir genossen den Spaziergang durch die großzügige Anlage. Dabei sahen wir den Palast Karls des V. und die Palastanlagen der Nasriden. Nach jahrelanger Restaurierung erstrahlt der helle, gereinigte Marmor des Löwen-Brunnens wieder leuchtend weiß. So hell, dass er das Sonnenlicht reflektiert. Den Abschluss unseres Besuches in der Alhambra bildete ein Spaziergang zum Generalife, der einstigen Sommerresidenz der Sultane. Wir liefen durch ein Labyrinth aus schattigen Hecken, zwischen denen, von Pflastersteinen gesäumte Wasserbecken für angenehme Abkühlung sorgten. Leider war der Besucheransturm an diesem Tag so stark, dass wir einige Zeit warten mussten, ehe wir den Generalife besuchen konnten. Nach unserer Besichtigung verabschiedeten wir uns zunächst von Pedro und spazierten gemeinsam zum Plaza Nueva in die Stadt hinunter. Anschließend war bis 14.30 Uhr Freizeit für die Mittagspause. Am Nachmittag fuhren wir mit Pedro auf den Hügel Albaicin. Dort angekommen, spazierten wir über dem Plaza Larga zum Plaza San Nicolas. Auf diesem Platz, von dem aus sich eine tolle Aussicht auf die Alhambra bietet, ist immer etwas los. Anschließend liefen wir durch die engen Gassen des arabischen Viertels hinunter zur Kathedrale. Die Helligkeit im Inneren und die Ausmaße der gewaltigen Strebepfeiler waren beeindruckend. Unser Stadtführer Pedro war super!!! Nach der Besichtigung der Kathedrale war noch etwas Freizeit bis wir uns zum Abendbuffet wieder im Hotelrestaurant trafen.

7.Tag; Samstag, 20.09.2014: Antequera und Ronda

Am Morgen hieß es Abschied nehmen von Granada und Weiterfahrt in Richtung Westen. Unser Fahrer Ruben, sollte uns die nächsten Tage begleiten. Kurz vor dem Städtchen Antequera hielten wir und stärkten uns während einer Kaffeepause. In Antequera angekommen, spazierten wir durch diese äußerst reizvolle Stadt hinauf zur Kirche Santa Maria la Mayor. Wer wollte, der konnte die Kirche auch von innen ansehen. Durch den Arco de los Gigantes (Torbogen der Riesen) gelangten wir zu einem Aussichtspunkt, von dem aus sich am besten das faszinierende Stadtbild im Bild einfangen ließ: Ein weißes Häusermeer, durchbrochen von Kirchtürmen aus der Zeit der Renaissance und des Barock im dunkleren gelb-braunen Farbton. Wieder am Bus angekommen, fuhren wir in den Naturpark „El Torcal". Dieses Gebirge ist eine phantastische, aus Kalkstein bestehende Karstlandschaft, welche über die Jahrmillionen durch Sturm und Regen ausgewaschen wurde. Das Schönste war jedoch die Wanderung durch diese Felsformationen. Wir wählten die grüne, kürzere Route, die auch bedeutend besser ausgeschildert war als die längere, anstrengendere gelbe. Nach dieser kleinen Wanderung war Freizeit für die Mittagspause im Cafe-Restaurant am Info-Center mit schönem Blick über die Karstlandschaft. Wohl den wenigsten war in diesem Moment bewusst, dass das, was wir sahen, einst den Grund des Meeres bedeckte. Von El Torcal ging es dann wieder nach Antequera zurück. Hier hielten wir noch einmal oberhalb der Stadt für einen Fotostopp mit schönem Blick auf die Alcazaba (Festungsanlage) und das Häusermeer. Am späten Nachmittag kamen wir dann an unserem Hotel „Cortijo Salinas" an. Die Anlage liegt auf einem kleinen Hügel, eingebettet von einer anmutigen Gebirgslandschaft. Am Tag unserer Anreise feierte auch eine Hochzeitsgesellschaft in der Hotelanlage und so konnten wir den ein oder anderen neugierigen Blick auf das Brautpaar und die Hochzeitsgäste werfen.

8.Tag; Sonntag, 21.09.2014: Ronda

Der Besuch der Stadt Ronda war für viele ein weiterer Höhepunkt im Reiseprogramm.
Unsere Besichtigung begann mit dem gemeinsamen Spaziergang zum Park „Alameda de Tajo" und dem atemberaubenden Blick auf die Serrania de Ronda (das Gebirge von Ronda) und in die Senke des Rio Guadalevin. An der Touristinformation vor der Stierkampfarena versorgten wir uns mit Stadtplänen. In Ronda wurden von Pedro Romero am Ende des 18./ Anfang des 19. Jahrhunderts die Regeln des Stierkampfes ausgearbeitet, die so genannte „Schule von Ronda", die bis in die heutige Zeit Gültigkeit besitzt. Von der Stierkampfarena aus spazierten wir zum Parador und zur Brücke „Puente Nuevo", dem Wahrzeichen der Stadt. Sie ist knapp 100 Meter hoch und verbindet die Altstadt mit der Neustadt über einer senkrecht abfallenden Schlucht. Unsere Besichtigung führte uns anschließend zum Palacio Mandragon, dem heutigen Stadtmuseum und zur Kathedrale „Santa Maria la Mayor". Wie viele Kirchenbauten wurde auch diese Kathedrale an Stelle einer ehemaligen Moschee errichtet und auch hier bildet das einstige Minarett den heutigen Glockenturm. Vom höchsten Punkt der Stadt ging es danach hinunter zum Rio Guadalevin und zu den arabischen Bädern, die die am besten erhaltenen in Spanien sind. Die Funktion der Anlage sahen wir in einem kurzen Film und alle Fragen erschlossen sich uns bei der anschließenden Besichtigung. Anstrengender als der Abstieg war der Aufstieg hoch zur Neustadt. Glücklicherweise gab es immer wieder Fotopausen, so dass sich dieser zudem noch lohnte. Unser Mittagessen nahmen wir im Restaurant "La Alacena de Juan Macias" ein. Anschließend besuchten wir noch gemeinsam die Stierkampfarena und hatten Freizeit für individuelle Unternehmungen. Treffpunkt war dann wieder das Bus-Terminal, von wo aus wir zu unserer Weinverkostung in der Bodega „Los Frutales" fuhren. Dort angekommen, erfuhren wir zunächst etwas über den Herstellungsprozess und die verschiedenen Produkte. Danach konnten wir die verschiedenen Weine probieren. Es war ein tolles Erlebnis inmitten der Weinfelder und mit Blick auf Ronda! Zum Abendessen fuhren wir in unser Hotel zurück. Der dafür ausgewählte Ort war einmalig: Wir saßen auf der Empore der kleinen Stierkampfarena, ein Platz der sonst nur der Kapelle und den Ehrengästen vorbehalten ist. Dem entsprechend gut war auch unsere Stimmung während des Abends.

9.Tag; Montag, 22.09.2014: Route der weißen Dörfer

Am Morgen starteten wir nach dem Frühstück zu einer Fahrt auf der „Route der weißen Dörfer". Den Namen erhielt diese touristische Route auf Grund der vielen Ortschaften und Städte, die ihre Fassaden regelmäßig weiß kalken. Das erste Stück der Strecke führte uns durch einen Korkeichenwald, welcher auch industriell für die Korkgewinnung genutzt wird. Unterhalb der Ortschaft Grazalema hielten wir für einen Fotostopp. Der Ortschaft hat der gesamte Gebirgszug seinen Namen zu verdanken: „Sierra de Grazalema". Wenige hundert Meter weiter hielten wir das nächste Mal auf dem 1103 Meter Höhe am „Puerto del Boyar", dem Eingang nach Boyar. Wir hatten eine fantastische Fernsicht und sahen über uns die Geyer durch die Lüfte kreisen. Von dieser Passhöhe ging es dann in Serpentinen hinunter zur Ortschaft El Bosque, unserem Zwischenstopp für die Kaffeepause. Gegen Mittag wurden wir dann in der „Bodega Regantio" erwartet und von Alan durch die Anlagen geführt. Anschließend folgte die Weinverkostung, zu der es reichlich kleine leckere Häppchen (Tapas) gab. In Spanien ist dieses Naschen auch als Pica Pica bekannt. Unsere letzte Station auf der „Route der weißen Dörfer" war Arcos de la Frontera. Da die Stadt ebenfalls wie Ronda auf einem hohen Bergsporn liegt, wollten wir mit einem kleinen Touristenzug bis zum Aussichtspunkt „Balcon de Arcos", mit einem prächtigen Blick auf den Rio Guadalete und die umliegende Vega fahren. Vom Autozug war aber keine Spur zu sehen. So gingen wir zu Fuß bis zum Parador und zum Castillo von Arcos. Auf dem „Balcon de Arcos" konnten wir uns gegen ein kleines Trinkgeld mit Eulen, Kauzen und anderen Jagdvögeln fotografieren lassen. Nach dem anschließenden kleinen Spaziergang durch Arcos fuhren wir am Nachmittag durch den Naturpark Los Alcornocales zu unserer Hotelanlage Hotel Fuerte Estepona Suites.

10.Tag; Dienstag, 23.09.2014: Freizeit am Strand in Estepona

Der heutige Tag war Freizeit für die individuelle Gestaltung. Glücklicherweise hatten wir noch einmal sonniges und warmes Wetter, so dass die meisten Gäste unserer Gruppe den Tag zum Baden und Ausspannen in der Hotelanlage nutzten. Die Gäste, die lieber die Stadt Estepona besichtigen wollten, trafen sich zur vereinbarten Zeit an der Rezeption. Mit mehreren Taxen fuhren wir dann zum 9 Kilometer entfernten Estepona. Zur Orientierung sahen wir uns die wichtigsten Sehenswürdigkeiten bei einem Spaziergang gemeinsam an. Anschließend war Freizeit für die Mittagspause oder für einen Bummel entlang der Strandpromende. Mit Taxen ging es dann auch zum Hotel zurück. Am Nachmittag schlug das Wetter etwas um und der Himmel war bedeckt. Zum gemeinsamen Abendessen trafen wir uns alle wieder.

11.Tag; Mittwoch, 24.09.2014: Gibraltar und Ceuta

Pünktlich zur vereinbarten Zeit stand unser Fahrer Ruben mit dem Bus zur Fahrt nach Gibraltar bereit. Wir hatten für die kommenden zwei Tage Handgepäck separat gepackt, da wir unsere Koffer nicht mit nach Ceuta und Melilla nehmen konnten. Ruben fuhr uns bis zum Busterminal in Gibraltar. Nach einer kurzen Pause begann unsere Rundfahrt in Gibraltar und wir hörten lustige Geschichten und Begebenheiten, von denen wahrscheinlich nur die Hälfte wirklich stimmte. Unser erster Fotostopp war der Leuchtturm am Europa-Punkt. Wir hatten eine fantastische Aussicht auf die marokkanische Küste und das Riff-Gebirge. Der nächste Besichtigungspunkt war der Besuch der Sant Michaels Cave, einer Tropfsteinhöhle, die während des zweiten Weltkrieges als Lazarett genutzt wurde. Bei unserer Ankunft begrüßte uns ein Berberaffe. Auf Gibraltar lebt eine schwanzlose Makakenart und es heißt, so lange sie hier leben, bleibt Gibraltar unter britischer Hoheit. Der letzte Fotostopp war dann dem entsprechend auch am Apes'Den, dem Affenlager und unsere Rundfahrt endete am wieder am Busterminal. Von hier spazierten wir zur Main Street und anschließend zur Seilbahn. Bis zu unserer Abfahrt am Nachmittag war Freizeit zum Mittagessen, Bummeln und Einkaufen oder eben zu einer Fahrt mit der Seilbahn zum Gipfel. Ruben fuhr uns am Nachmittag zum Fährterminal nach Algeciras, wo bereits die Schnellfähre nach Ceuta für uns bereitstand. Auf dem Parkplatz verabschiedeten wir unseren Fahrer Ruben. Die Fahrt mit der Fähre dauerte bei ruhiger See etwa eine Stunde und wir hatten die einmalige Gelegenheit Gibraltar auch von der Meerseite zu sehen. In Ceuta angekommen, fuhren wir zu unserem Hotel „Parador de la Muralla". Vor dem Abendessen verabredeten wir uns an der Rezeption zu einem kleinen Spaziergang durch die spanische Exklave. Wir sahen die Festung „El Canderlo", schauten kurz in die Kathedrale am Plaza de Africa hinein, fotografierten das Herakles-Denkmal und tätigten Einkäufe für unsere Busfahrt durch Marokko am folgenden Tag. Das Abendessen nahmen wir auf der Terrasse des Hotel-Restaurants ein.

12.Tag; Donnerstag, 25.09.2014: Nationalpark El Hociema und Melilla

Unsere Einreiseformulare für Marokko hatten wir bereits am Vortag ausgefüllt. Diese mussten wir dann zusammen mit unseren Pässen an der Grenze abgeben. Es war beeindruckend, wie viele Marokkaner zu Fuß die Grenze nach Ceuta passierten, während unsere Pässe abgestempelt wurden. Das erste Stück auf marokkanischem Boden bis Tetouan war Autobahn. In Tetouan bogen wir dann in Richtung Küste ab und fuhren auf einer erst seit zwei Jahren freigegebenen Küsten-Panoramastraße bis zu unserer ersten Pause bei Stihat. Schade, dass Parkbuchten entlang der Strecke zum Fotografieren immer noch fehlen bzw. gerade im Bau sind! Über das kleine Fischerdorf „El Jebha" fuhren wir anschließend landeinwärts und kamen bei der Stadt „El Hociema" wieder zurück zur Küste. Die anschließende Fahrt entlang der „ruta de mediterranaee" war ein weiteres Erlebnis! Diese Küstenstraße ab El Hociema wurde 2009 fertiggestellt. Bei unserem letzten Stopp vor der marokkanisch-spanischen Grenze füllten wir die Ausreise-Formulare aus. Nach einer einstündigen Wartezeit an der marokkanisch-spanischen Grenze, mussten wir alle aussteigen und zu Fuß die Grenze passieren. Unser Bus war für eine Tiefenkontrolle ausgewählt worden. Auf spanischer Seite stand dann ein neuer Bus für die Fahrt zu unserem Hotel bereit. Es war nur eine kurze Fahrt zu unserem „Parador Melilla". Das Abendessen nahmen wir im Restaurant des Paradores ein, von welchem aus wir einen fantastischem Rundblick über Melilla hatten.

13.Tag; Freitag, 26.09.2014: Melilla und Malaga

Um 09.30 Uhr trafen wir uns zu einem gemeinsamen Stadtrundgang durch Melilla. Wir besichtigten zuerst die Altstadt mit der Zitadelle und danach die Neustadt mit dem Plaza de Espana, den modernistischen Häusern der Gründerzeit und die Markthalle bei der Moschee. Anschließend war Freizeit für die Mittagspause. Unsere Zimmerschlüssel mussten wir bis 12.30 Uhr abgegeben. Fünf Zimmer konnten wir bis 16.00 Uhr behalten. Um 19.00 Uhr flogen wir mit einstündiger Verspätung von Melilla nach Malaga. Nach der Fahrt zum Hotel „Molina Lario" und einer kurzen Pause trafen wir uns an der Rezeption, um gemeinsam zum Restaurant „Los Patios de Beatas" zu laufen. Wir waren aufgrund der Flugverspätung bereits recht hungrig und erwarteten mit Spannung jeden weiteren Gang kleiner lokaler Spezialitäten. Den Abschluss bildete eine Kostprobe des süßlichen Dessertweines „Malaga", dessen Anbau in der gesamten Provinz eine lange Tradition besitzt.

14.Tag; Samstag, 27.09.2014: Malaga

Am Morgen wurden wir von unserem Stadtführer Daniel vom Hotel abgeholt. Er zeigte uns während des ca. drei stündigen Stadtrundgangs die Markthalle, die Plätze „Plaza de la Constitucion" und „Plaza de Merced" sowie den „Paseo del Parque" an der Hafenpromenade. Am Teatro Romano verabschiedeten wir uns von Daniel und in den Nachmittagsstunden hatten wir Freizeit für Museumsbesuche oder für die Besichtigung des Domes. Wir hatten riesiges Glück, denn es war der „Tag des Tourismus", was zwar eine Menge Besucher in die Stadt lockte, aber auch den Vorteil hatte, dass alle Eintritte frei waren. Am Abend trafen wir uns dann wieder an der Rezeption, um gemeinsam zum Restaurant „El Pimpi" zu gehen. Wir hatten gute Plätze. Sie lagen direkt an der Hauptachse des Restaurants, wodurch wir den ganzen Trubel des Kommens und Gehens der Besucher mitbekamen. Wer sich unterhalten wollte, musste sich stimmlich schon ein wenig durchsetzen. Wir waren darüber nicht böse, denn wir wurden gut unterhalten! Das Essen kam in mehreren Gängen und war sehr gut und reichlich. Es war ein gelungener Abschiedsabend! Zurück im Hotel, verabschiedeten wir uns dann auch schon von den ersten Gästen unserer Gruppe, da wir am nächsten Morgen schon sehr früh aufstehen wollten und sie noch weitere Tage in Malaga bleiben wollten.

15.Tag; Sonntag, 28.09.2014: Heimreise

Nach dem zeitigen Frühstück stand zur vereinbarten Zeit der Transferbus vor dem Hotel bereit. Es regnete in Malaga. Tränen des Abschieds. Der Direktflug nach Berlin startete wieder mit einer kleinen Verspätung. Es war aber ein ruhiger Flug und in Berlin kam unsere Gepäck recht schnell und vollständig an. Nach der „großen" Verabschiedung gingen wir zu unseren Transferbussen und fuhren zurück in unsere Heimatorte.
Es war eine sehr schöne und erlebnisreiche Reise! Nochmals vielen Dank an alle Reiseteilnehmer!
Dirk Schlosser

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