Reisebericht: DIE besondere Andalusien–Reise

02.10. – 15.10.2018, 14 Tage Rundreise in kleiner Reisegruppe mit Malaga – Ronda – Granada – Jaen – Cordoba – Carmona – Sevilla – Cadiz – Donana – Jerez – Marbella


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Aus Andalusien kommen viele Dinge die wir für typisch spanisch halten. Sherry-Bodegas, Flamenco und die Regeln des Stierkampfs. Verbunden mit den atemberaubenden Zeugnissen islamischer Kultur garantiert dies ein unvergessliches Urlaubserlebnis!
Ein Reisebericht von
Dirk Schlosser
Dirk Schlosser

1.Tag, Dienstag, 02.10.18: Anreise nach Malaga – Tapas–Abend

Unsere Reise begann mit der Abholung ab Haustür und der Fahrt zu den Flughäfen in Dresden und Leipzig. Mit den Anschlussflügen ging es nach Frankfurt und gemeinsam starteten wir in Richtung Malaga. Pünktlich, wie geplant, kamen wir am dortigen Flughafen an und fuhren ins Zentrum der Stadt zu unserem Hotel Molina Lario. Nach einer kurzen Pause trafen wir uns zu einem ersten Erkundungsgang und besuchten am Abend das Traditionsrestaurant „El Pimpi". Das Essen bestand aus mehreren Gängen und war sehr reichlich.

2.Tag, Mittwoch, 03.10.18: Malaga – Cortijo Salinas

Am Morgen wurden wir von unserem Stadtführer Juan vom Hotel abgeholt. Wir fuhren mit dem Bus hinauf zum Mirador del Gibralfaro, von dem aus wir eine fantastische Aussicht auf die Stierkampfarena, den neu gestalteten Hafenbereich und die im Hafen liegenden Kreuzfahrtschiffe hatten. Anschließend führte uns Juan in die Altstadt. Wir besichtigten die Kathedrale und spazierten zum Platz „Plaza de Merced", an welchem das Geburtshaus von Pablo Picasso steht. Zum Abschluss unserer Stadtbesichtigung besuchten wir die ehemalige Festungsanlage von Malaga (Alcazaba), in welcher sich der königliche Palast (Alcazar) befindet. Zum ersten Mal erhielten wir einen Eindruck vom reichen maurischen Erbe Andalusiens. Danach verabschiedeten wir Juan und hatten Freizeit bis zu unserer Weiterfahrt zum Hotel Cortijo Salinas in Montecorto. Für die Fahrt dorthin wählten wir die Strecke über Marbella, San Pedro, welche uns durch die herrliche Gebirgslandschaft der Serrania de Ronda führte.

3.Tag, Donnerstag, 04.10.18: Ronda – Grill–Abendessen

Nach dem Frühstück fuhren wir nach Ronda. Dort erwartete uns unser Stadtführer Armando und gemeinsam spazierten wir zur gewaltigen Schlucht des Rio Guadalevin, welcher die Stadt in Alt- und Neustadt teilt. Die Arabischen Bäder sind die am besten erhaltenen Spaniens. Die einzelnen Stationen der Anlage wurden uns bereits von Armando gut erklärt und bei dem gezeigten Animationsfilm erhielten wir eine gute Vorstellung von der genauen Funktionsweise der Anlage. Anstrengender als der Abstieg zu den Bädern war der Aufstieg zur Altstadt. Wir machten mehrere Fotopausen und hatten dadurch trotz der Hitze keinerlei Probleme. In der Altstadt spazierten wir zum Rathausplatz (Plaza de Duquesa de Parcent) und zur Kathedrale „Santa Maria la Mayor". Wie viele andere Kirchenbauten wurde auch sie an Stelle einer ehemaligen Moschee errichtet. Das einstige Minarett ist der heutige Glockenturm. Anschließend führten uns enge Gässchen zum Palacio Mondragon. In ihm residierten die maurischen Herrscher Granadas, wenn sie in Ronda weilten, sowie in späterer Zeit die Katholischen Könige. Nach dem Palastbesuch ging es auf der neuen Brücke (Puente Nuevo) über die Schlucht zur Neustadt „El Mercadillo". Der Name Neustadt ist etwas verwirrend, da sie bereits um das Jahr 1500 gegründet wurde. Wir hatten einen atemberaubenden Blick in die Schlucht des Rio Guadalevin sowie auf die fruchtbare Vega. Die Brücke ist sagenhafte 100 Meter hoch und das Wahrzeichen der Stadt. Auf der Neustädter Seite angekommen, besuchten wir die Stierkampfarena. Sie ist eine der ältesten Spaniens und wurde im Jahr 1785 eingeweiht. Am Ende des 18. und am Anfang des 19. Jahrhunderts wurden hier von Pedro Romero die Regeln des modernen Stierkampfes ausgearbeitet, die sogenannte „Schule von Ronda", die bis heute Gültigkeit besitzt. Nach dem Besuch der Stierkampfarena verabschiedeten wir uns von unserem Stadtführer Armando und nahmen im Restaurant " Hermanos Macias " unser Mittagessen ein. Danach war Freizeit für individuelle Entdeckungen. Späterer Treffpunkt war wieder das Bus-Terminal, von wo aus wir zu unserer Weinverkostung in der Bodega „Los Frutales" fuhren. Dort angekommen, erfuhren wir zunächst etwas über den Herstellungsprozess und die verschiedenen Produkte. Danach konnten wir die verschiedenen Weine probieren. Ein tolles Erlebnis inmitten der Weinfelder und mit Blick auf Ronda! Zum Abendessen fuhren wir zu unserem Hotel zurück. Der dafür ausgewählte Ort war einmalig: Wir saßen an einer langen Tafel vor dem Hotelgebäude in einer Art Innenhof, direkt vor einem romantischen steinernen Kirchlein, welches ebenfalls zur Hotelanlage gehörte. Der Grill stand etwas abseits und auf unserer Tafel wurde reichlich aufgetischt. Den Abschluss bildete ein Stierkampf mit einer Stierattrappe und einem „echten" Torero in der hoteleigenen kleinen Stierkampfarena.

4.Tag, Freitag, 05.19.18: Nationalpark El Torcal – Granada

Am Morgen hieß es Abschied nehmen von unserem landschaftlich wunderschön gelegenen Hotel und Weiterfahrt in nordöstliche Richtung. Auf halber Strecke legten wir eine Kaffeepause ein und kamen gegen 11.00 Uhr am Besucherzentrum in Antequera an. Als erstes sahen wir uns einen Film über die Errichtung und den Bau der Dolmen an. Der Film war so eindrucksvoll und informativ, dass wir anschließend mit einigem Respekt vor der Bauleistung zu den Gräbern gingen. Unvorstellbar, wie unsere Vorfahren mit einfachsten Mitteln Steine mit einem Gewicht von bis zu 180 Tonnen bewegen und passgenau in die richtige Stellung und Lage setzen konnten. Wieder am Bus angekommen, fuhren wir in den Naturpark „El Torcal". Dieses Gebirge ist eine phantastische, aus Kalkstein bestehende Karstlandschaft, welche über die Jahrmillionen durch Sturm und Regen ausgewaschen wurde. Von den beiden begehbaren Routen wählten wir für unsere Wanderung die grüne, kürzere Route, welche etwa eine Stunde in Anspruch nahm. Nach dieser kleinen Wanderung war Freizeit für die Mittagspause im Cafe-Restaurant am Info-Center. Von der Terrasse aus hatten wir einen schönen Blick über die uns umgebenden Felsformationen. Von El Torcal ging es dann wieder nach Antequera zurück. Hier hielten wir noch einmal oberhalb der Stadt für einen Fotostopp mit schönem Blick auf die Festungsanlage (Alcazaba) und das weiße Häusermeer.
Anschließend fuhren wir nach Granada, um das dortige ehemalige Kartäuser-Kloster „La Cartuja" zu besichtigen. Besonders eindrucksvoll waren die Gemälde von Sanchez Cotan, welche die Martyrien des Kartäuserordens unter der Herrschaft Heinrich des VIII. veranschaulichen. Ein vollendetes Beispiel des Hochbarocks stellte die Sakristei dar, welche mit einem Überfluss an Ornamentik Mitte des 18. Jh. fertiggestellt wurde. Nach dem Besuch ging es zu unserem Hotel „Carmen" ins Stadtzentrum von Granada.

5.Tag, Samstag, 06.10.18: Granada – Alhambra und Albaicin

Am Vormittag fuhren wir zum Aussichtspunkt „Mirador San Cristobal" auf den Albaicin-Hügel.
Von diesem Standort aus hatten wir eine fantastische Sicht auf die Stadtmauer und das dahinter liegende ehemalige maurisch-arabische Albaicin-Viertel. Vom Aussichtspunkt aus ging es zu Fuß durch verwinkelte Gassen zum Plaza Larga. Auf ihm findet jeden Tag ein kleiner Markt statt. Nach einer kleinen Pause und dem Probieren verschiedener Obstsorten spazierten wir weiter zum Plaza San Nicolas. Es war noch etwas zeitig am Tag, so dass die Händler noch mit dem Aufbau ihrer Verkaufsstände beschäftigt waren. Zumeist boten sie Kunsthandwerk an. Mit der Zeit fanden sich immer mehr Musiker ein und in diesem stimmungsvollen Ambiente genossen wir den Blick auf den gegenüberliegenden Alhambra-Hügel. Vom San Nicolas-Platz ging es anschließend zum Museum „Casa Max Louis Moreau", welches wir kurz besichtigten, und im weiteren Verlauf hinunter ins Stadtzentrum. Dort sahen wir uns die ehemalige Karawanserei an und spazierten anschließend vorbei an Capilla Real, Medrese und Kathedrale zum Plaza Rib Rambla. Hier endete unser gemeinsamer Spaziergang und bis zur Fahrt zur Alhambra war Freizeit für die Mittagspause.Mit dem Bus fuhren wir am Nachmittag zur Alhambra. Unser Stadtführer Pedro verteilte die Audio-Empfänger und wir begannen mit der Besichtigung. Das Wetter war fantastisch und wir genossen den Spaziergang durch die großzügige Anlage. Wir besichtigten zuerst den Palast Karls des V. und im Anschluss die Paläste der Nasriden. Im Empfangssaal der maurischen Herrscher fühlten wir uns in die Vergangenheit zurückversetzt. Wir sahen vor unserem geistigen Auge den Sultan auf weichen Polsterkissen in seiner Fensternische sitzen. Über ihm, in 18 Metern Höhe, erhob sich gewaltige Stalaktiten-Kuppel aus Zedernholz. Von drei Seiten fiel dumpfes Licht auf die eintretenden Gesandten ein, so dass sie den Sultan nur in groben Umrissen im Schatten erkennen konnten. Das war beabsichtigt und flößte Respekt ein. Den Abschluss unseres Besuches in der Alhambra bildete ein Spaziergang zum Generalife. Wir liefen durch ein Labyrinth aus schattigen Hecken, zwischen denen, von Pflastersteinen gesäumte, Wasserbecken für angenehme Abkühlung sorgten. Die Anlagen, gegliedert durch hohe Thuja-Hecken mit vielen Wasserspielen und kleinen Kanälen, machen den ehemaligen Sommersitz der maurischen Könige zu einem wahren Paradies. Nach der Besichtigung des Generalife verabschiedeten wir uns vor der Alhambra von Pedro, welcher eindeutig der beste Stadtführer und Reiseleiter unserer Reise war, und spazierten gemeinsam hinunter in die Stadt. Bis zum Abendessen war Freizeit für individuelle Erkundungen.

6.Tag, Sonntag, 07.10.18: Jaen und Medina Azahara

Von Granada aus fuhren wir nach Jaen. In der gleichnamigen Provinz befindet sich das größte Olivenanbaugebiet der Welt. Jaen ist neben dem Olivenanbau bekannt für die Schlacht in den Ebenen von Tolosa im Jahre 1212, in der das christliche Heer die Mauren besiegte und wodurch die Rückeroberung von Al Andalus erst möglich wurde. In Jaen besuchten wir zuerst die Ararbischen Bäder, welche sich in einem ehemaligen Stadtpalais befinden. Auf dem Weg zur Kathedrale kam uns eine große Anzahl Marathonläufer entgegen, welche wir nach Kräften anfeuerten. Anschließend besuchten wir die Kathedrale von Jaen.Im Inneren, hinter dem Chor, befindet sich in einem Schrein die Reliquie des Schweißtuches der heiligen Veronika, mit dem die Heilige Jesus auf seinem Gang nach Golgatha das Gesicht abgewischt haben soll. Besonders sehenswert war das Kathedralen-Museum, welches sich im Kellergewölbe befindet und wertvolle Gemälde aus der Kirchengeschichte beherbergt. Von Jaen ging es in westliche Richtung in die ehemalige Kalifenstadt „Medina Azahara" und vom dortigen Parkplatz mit einem Transferbus zum Ausgrabungsgelände. Vieles wurde bereits ausgegraben und freigelegt, trotzdem ist nur ein Zehntel der ursprünglichen Anlage zu sehen. Aber auch das war beeindruckend genug, um in uns den Forscherdrang zu wecken. Zu sehen war das östliche mehrbogige Eingangstor in die Stadt, der Empfangspalast des Kalifen (von außen) sowie das Eingangsportal des Hauses des Wesirs (Casa de Yafar) . Besonders eindrucksvoll waren die beiden riesigen, terrassenförmig angelegten Gartenanlagen, welche sich an den Empfangspalast anschlossen. Ein wenig irritiert waren wir vom Aufsichtspersonal der Ausgrabungsstätte, welches uns ziemlich unmissverständlich mitteilte, dass sich die Besuchszeit ihrem Ende näherte. Zum Glück erreichten wir den letzten Transferbus zum Parkplatz und von dort ging es mit unserem Fahrer Fidel zu unserem Hotel ins Zentrum von Cordoba. Da wir nicht direkt mit dem Bus bis vor unser Hotel „Hacienda Posada de Vallina" fahren konnten, luden wir am Alcazar unser Gepäck in Taxis um. Im Anschluss war bis zum gemeinsamen Abendessen im Restaurant „Bodega Mezquita" Freizeit.

7.Tag, Montag, 08.10.18: Cordoba

Um 09.00 Uhr trafen wir uns mit unserer Stadtführerin Maria an der Rezeption unseres Hotels und begannen die Stadtbesichtigung mit einem Spaziergang ins ehemalige jüdische Viertel der Stadt. Wie durch ein Wunder blieb eine der Synagogen Cordobas vor der Zerstörung bewahrt. Nach der Vertreibung der Juden 1492 diente sie als Krankenhaus, später als Versammlungsraum der Zunft der Schumacher. Seit 1885 wurde sie zum Nationaldenkmal erklärt und ist heute ein Museum. Auf Grund von Restaurierungsarbeiten konnten wir sie leider nicht von innen besichtigen. Von der Juderia aus führte uns Maria zum Stadttor „Puerto de Almodovar" und von dort zur Mezquita-Kathedrale. Ebenso wie in Ronda wird das ehemalige Minarett der Moschee heutzutage als Glockenturm benutzt. Die Mezquita war die Hauptmoschee des westlichen Kalifats und wurde über die Jahrhunderte von den islamischen Baumeistern immer wieder erweitert und umgebaut. Im Inneren versanken wir im endlosen Wald aus über 850 Säulen und Hufeisenbögen. Besonders kunstvoll ist die Gebetsnische (Mihrab) gestaltet worden, von der aus der Imam das Gebet vortrug. Im 16. Jahrhundert begann unter Karl dem V. die größte bauliche Veränderung. Im Inneren der Mezquita entstand eine katholische Kathedrale, für deren Bau 70 Säulen weichen mussten. Heute wird die Mezquita-Kathedrale ausschließlich als katholisches Gotteshaus genutzt. Maria brillierte mit vielen interessanten Details zur Architektur, Geschichte und Religion. Schade, dass die Führung irgendwann zu Ende war! Wer wollte, konnte noch nach weiteren Schätzen in der Kathedrale suchen oder sich am Nachmittag auf einen gemeinsamen Spaziergang durch die Stadt begeben. Dieser führte uns zum Plaza de la Corredera, zum römischen Tempel und zum Plaza de Tentillas. Das Abendessen nahmen wir an diesem Abend in der „Bodega Campos" ein, einem urigen Lokal inmitten der Altstadt.

8.Tag, Dienstag, 09.10.18: Carmona und Sevilla

Am Morgen hieß es Abschied nehmen von Cordoba. Unsere Koffer wurden wieder mit einem Transferfahrzeug vom Hotel abgeholt und bis zum „Torre de Calahorra" gebracht. Von dort wurden wir von unserm Fahrer mit dem Reisebus abgeholt. Unser erstes Ausflugsziel hieß Carmona, eine typisch „weiße" andalusische Stadt, deren Besiedlung bis in die vorgeschichtliche Zeit zurückreicht. Die Römer nannten die Siedlung „Carmo" und bauten ein Amphitheater sowie eine Nekropole (Gräberfeld) für ihre Verstorbenen. Zuerst besichtigten wir die Felsengräber der Nekropole und anschließend sahen wir uns im Besucherzentrum
einen kleinen Film über die Bestattungsriten an. Die Römer verbrannten ihre Toten
und setzten die Urnen in den Gräbern bei. Nach der Besichtigung fuhren wir bis zum
Sevilla-Tor (Puerta de Sevilla) und besuchten die Festungsanlage (Alcazaba) und Burgpalast.
Die Aussicht vom Burgturm war einmalig. Ein weißes Häusermeer lag uns zu Füßen. Im
Anschluss spazierten wir zur Kirche „Santa Maria", in der neben dem Chor die Stadtheilige
Madonnenfigur „Virgen de la Gracia" auf die Gläubigen herabblickt. Danach gingen wir weiter
zum Stadtmuseum und von dort zum Parador von Carmona. Von dessen Balkonterrasse bot
sich uns ein weitläufiger Blick über die fruchtbare Ebene. Nach einer Mittagspause am Plaza
de San Fernando verließen wir Carmona und fuhren weiter zur Oliven-Hacienda „Basilippo".
Dort erwartete uns Diego zu einer Führung durch seinen Olivenhain mit anschließender
Olivenöl-Verkostung. Von der Hacienda fuhren wir anschließend nach Sevilla. Vom Garten
„Jardin de Murillo" wurden unsere Koffer mit einem Gepäckwagen abgeholt und zu Fuss
gingen wir zu unserem Hotel „Las Casas de La Juderia". Am Abend trafen wir uns im Foyer,
um gemeinsam zum Restaurant „San Marco" zu laufen. Es war ein schöner Abend! Unser
Dinner wurde von einem Musiker mit spanischer Gitarre begleitet.

9.Tag, Mittwoch, 10.10.18: Sevilla zu Fuß erleben

Unsere Stadtführerin Diana holte uns nach dem Frühstück direkt vom Hotel ab. Zuerst besichtigten wir den großartigen Real Alcazar, dessen Grundmauern teilweise noch auf römischen Ursprung zurückgehen. Die beeindruckendsten Gebäude stammen allerdings aus dem 14. Jahrhundert, der Regentschaft von Pedro des Grausamen. Er ließ mit Hilfe maurischer Baumeister einen Palast für seine Geliebte im Mudejarstil erbauen. Nach der Besichtigung dieses Palastes und des Palastes von Karl dem V. verbrachten wir unsere Pause in den Gartenanlagen des Alcazar, einer von Palmen und Wasserbecken durchzogenen Anlage. Nach der Besichtigung des Alcazars spazierten wir durch die Juderia, das ehemalige Judenviertel Sevillas. Die Gassen sind alle verwinkelt und die Häuser zweistöckig, weiß gekalkt und mit einem kleinen Innenhof (Patio) versehen. Von der Juderia ging es dann weiter zur Kathedrale von Sevilla, erbaut auf den Umrissen eines römischen Tempels und einer späteren Moschee. Von dieser sind noch der Orangenhof sowie das Minarett, der heutige Glockenturm (Giralda), erhalten. Neueste Messungen haben ergeben, dass die Kathedrale von Sevilla die größte auf spanischem Boden ist, was wir auch nicht anzweifelten. Diana erläuterte uns den Chor und den Hochaltar und die bewegende Geschichte des beeindruckenden Kolumbusgrabes. Zumindest ein Teil der Gebeine stammt von Christoph Kolumbus, das hat eine DNA-Analyse im Jahr 2006 ergeben. Nach der Besichtigung der Kathedrale verabschiedeten wir unsere Stadtführerin und hatten anschließend Zeit für die Mittagspause oder eigene Unternehmungen. Die meisten von uns nutzten die Gelegenheit, um auf den Glockenturm Giralda zu steigen, von welchem sich eine tolle Aussicht über die Dächer von Sevilla bietet. Nach der Pause trafen wir uns am Nachmittag zu einem weiteren Spaziergang, welcher uns auf dem Weg zum Plaza de Espana an riesigen Ficus-Bäumen vorbeiführte. Der Pabellon de Espania (spanische Pavillon) am Plaza de Espana (spanischer Platz) wurde anlässlich der Ibero-Amerikanischen Ausstellung im Jahre 1929 gebaut. In einem Teil des halbrunden Gebäudes befindet sich heute das Militärmuseum und im Außenbereich stellen 52 Fliesenbilder Szenen der spanischen Geschichte dar. Anschließend gingen wir in die Parkanlage „Parque de Maria Luisa", einer grünen Oase mit vielen Wasserspielen inmitten der Großstadt. Wir spazierten dann noch gemeinsam zum Goldturm (Torre del Oro) und zur Stierkampfarena. Am Abend trafen wir uns wieder im Foyer unseres Hotels und spazierten zum Flamenco-Lokal „Tablao Flamenco el Arenal". Dort wurde uns das Abendessen in Form von mehreren Gängen serviert und anschließend, gegen 20.00 Uhr, begann die Flamenco-Vorstellung. Es tanzten mehrere einzeln auftretende Flamenco-Künstler, die von Sängern und Gitarrenspielern im Hintergrund begleitet wurden. Die Darsteller gaben ihr Bestes und verausgabten sich völlig. Es war ein beeindruckendes Erlebnis und begeistert begaben wir uns nach der Vorstellung auf den Heimweg zum Hotel.

10.Tag, Donnerstag, 11.10.18: Cadiz und Jerez de la Frontera

Nach dem Frühstück fuhren wir zum Fährterminal in El Puerto de Santa Maria und von dort mit dem Katamaran nach Cadiz. Dort angekommen, begrüßte uns unsere Stadtführerin Elisabeth zum gemeinsamen Spaziergang durch ihre Heimatstadt. Wir besichtigten den Rathausplatz (Plaza San Juan de Dios), das römische Theater, den Blumenplatz (Plaza de las Flores) sowie die Markthalle, in der es frischen Fisch und Meeresfrüchte an dutzenden Ständen gab. Über zwei weitere Plätze (Plaza San Antonio und San Francisco) endete unser Stadtrundgang am Spanischen Platz (Plaza de Espana). Auf ihm steht ein gewaltiges Denkmal aus weißem Carrara-Marmor, welches an die erste spanische Verfassung aus dem Jahre 1812 erinnert. Nach dem Stadtrundgang hatten wir bis 16.00 Uhr Freizeit in Cadiz. Anschließend ging es mit dem Bus nach Jerez de la Frontera, wo wir die Kathedrale „La Colegiata de Santa Maria la Mayor", welche eine einzigartige Sammlung an Gemälden (u.a. Murillo) beherbergt, besichtigten. Von dort spazierten wir anschließend durch die Altstadt zur königlichen Hofreitschule und zu unserem Hotel „Hipotel Sherry Park".

11.Tag, Freitag, der 12.10.18: Donana–Nationalpark – Bodega

An diesem schönen Tag fuhren wir mit dem Bus nach Sanlucar de la Barrameda. Nachdem wir unsere Fahrkarten für die Boots- und Jeepfahrt am Informationszentrum abgeholt hatten, ging es mit dem Ausflugsschiff auf dem Guadalquivir flussaufwärts bis zur Hafenstadt Bonanza. Auf der gegenüberliegenden Seite legten wir am Nationalpark „Cote de Donana" an und besichtigten zunächst ein verlassenes Dorf ehemaliger Bootsbauer. Seit es den Nationalpark gibt, dürfen keine Bäume mehr für den Bootsbau gefällt werden. Vom Dorf ging es dann mit einem Unimog-Jeep auf unbefestigten Straßen durch den Wald des Nationalparks. Wir sahen Hirsche, Rehe, ein Wildschwein und verschiedene Vogelarten. Auch ein ehemaliges Palais, welches heute von der spanischen Regierung für Staatsbesuche genutzt wird, bekamen wir zu Gesicht. Mit der Fähre ging es dann vom NP wieder zurück auf die andere Fluss-Seite nach Sanlucar, wo wir auch unsere Mittagspause einlegten. Es war Nationalfeiertag und die Ausflugslokale waren gut besucht! Nach der Pause fuhren wir mit dem Bus nach Jerez de la Frontera zurück und besuchten die Bodega „Gonzalez Byazz", welche eine der größten Sherry-Bodegas in Jerez ist. Zuerst erzählte uns Blanca, unsere Führerin durch die Bodega, auf unterhaltsame Weise Begebenheiten aus der Firmengeschichte und stellte uns dabei auch die einzelnen Räumlichkeiten und Lager vor. Viele Berühmtheiten haben die Bodega besucht und dies auch mit dem weißen Schriftzug ihres Autogrammes auf den dunklen Eichenfässern der Nachwelt hinterlassen. Leider waren nicht alle Räumlichkeiten zu besichtigen, da an diesem Tag auch einige Hochzeiten in der Bodega stattfanden. Anschließend folgte die Verkostung und so kamen wir wohlgelaunt an unserem Hotel in Jerez an. Wer wollte, konnte einem Spaziergang zu einer Marien-Prozession, welche unweit unseres Hotels begann, beiwohnen.

12.Tag, Samstag, der 13.10.18: Pferdeshow, Gibraltar und Marbella

Am heutigen Tag hieß es wieder Koffer laden und Weiterfahrt in Richtung Osten. Unser Ziel war die Pferdezucht „Yeguada de la Cartuja Hierro del Bocado", welche aus einer ehemaligen Zucht der Karthäusermönche hervorgegangen ist. Zusammen mit unserer Führerin sahen wir uns zunächst die Ställe und die Krankenstation an, bevor sich unser Besuch seinem Höhepunkt näherte. Pünktlich um 12.00 Uhr begann die Show. Neben den vielen Dressurvorführungen blieb uns allen ein Moment der Rührung in Erinnerung, als die Fohlen zurück zu ihren Müttern fanden und paarweise die Arena verließen. Nicht zufällig war dies auch das Ende der Vorführung. Von der Pferdeshow fuhren wir im Anschluss nach Gibraltar und parkten im dortigen Busterminal. Nach einer kurzen Pause begann unsere Rundfahrt in Gibraltar und wir hörten lustige Geschichten und Begebenheiten, von denen wahrscheinlich nur die Hälfte wirklich stimmte. Unser erster Fotostopp war der Leuchtturm am Europa-Punkt. Wir hatten eine fantastische Aussicht auf die marokkanische Küste und das Riff-Gebirge. Der nächste Besichtigungspunkt war der Besuch der Sant Michaels Cave, einer Tropfsteinhöhle, die während des zweiten Weltkrieges als Lazarett genutzt wurde. Bei unserer Ankunft begrüßte uns ein Berberaffe. Auf Gibraltar lebt eine schwanzlose Makakenart und es heißt, so lange sie hier leben, bleibt Gibraltar unter britischer Hoheit. Nach unserer Rundfahrt war Freizeit für einen Bummel durch die Stadt und im Anschluss ging es zurück zur Grenze. Leider hatten wir es dort mit einer sehr energischen britischen Grenzpolizistin zu tun, so dass wir mehrmals Anlauf zum Parken und Aussteigen nehmen mussten. Von der Grenze ging es dann auf direktem Wege zu unserem Hotel „Fuerte Marbella" in Marbella.

13.Tag, Sonntag, 14.10.18: Marbella

Nach einem ausgiebigen Frühstück holte uns unser Stadtführer Daniel vom Hotel ab. Der
Himmel war bedeckt und Daniel empfahl uns Regenschirme mitzunehmen. Danach zeigte er
uns den Park „Parque de la Alameda", die Plastiken von Salvador Dali auf dem Weg hinunter
zur Avenida del Mar sowie eines der wenigen letzten verbliebenen Fischerhäuser aus den
40er Jahren. Am schönsten Platz der Stadt, der „Plaza de los Naranjos", begann es etwas
stärker zu regnen, so dass wir nach dem folgenden Kirchenbesuch unsere Stadtbesichtigung
beendeten. Wer wollte, der konnte sich am Nachmittag einem Strandspaziergang zur
benachbarten Ortschaft Puerto Banus anschließen und mit dem Katamaran zurück nach
Marbella fahren.

14.Tag, Montag, 15.10.18: Rückflug von Malaga

Am letzten Tag unserer Reise war noch einmal Freizeit für individuelle Erkundungen und Souvenirkäufe. Zwei Gäste unserer Gruppe wurden allerdings schon in aller Frühe vom Flughafentransfer abgeholt, weil ihr Flug schon am Vormittag startete. Bis zu unserer Abholung am Nachmittag hatten wir noch schönes sonniges und auch warmes Wetter, welches bei unserer Ankunft auf dem Flughafen in Malaga schon langsam umschlug. Dort angekommen, verabschiedeten wir uns voneinander, da die Rückflüge mit drei unterschiedlichen Flügen erfolgten. Den Wetterumschwung merkten wir auch während des Fluges, als wir ca. 10 Minuten lang eine Schlechtwetterfront durchflogen. Nach dem Umstieg in München ging es mit dem Regionalflieger nach Dresden, wo wir pünktlich zur veranschlagten Zeit eintrafen.
Es war eine sehr schöne Reise, die allen Gästen gut gefallen hat. Herzlichen Dank an die Produktmanager!
Dirk Schlosser 22.10.18

Bildergalerie zur Reise

Kommentare zum Reisebericht

Es war eine wunderschöne, sehr informative und erlebnisreiche Reise in einer kleinen Gruppe, die uns unvergesslich bleiben wird. Der Reiseablauf war gut durchdacht, die Organisation einschließlich der örtlichen Reiseleiter, der Hotels und Restaurants sowie die Möglichkeiten einer individuellen Freizeitgestaltung waren sehr gut. Die Begleitung der Reise durch Herrn Schlosser war hervorragend, wir hatten mit ihm einen sehr angenehmen, sachkundigen und kompetenten Reiseleiter, der ganz wesentlich zum Erfolg dieser empfehlenswerten Reise beigetragen hat.

Dr. Brigitte Kaiser, Dr. Renate Swoboda
26.10.2018

Liebe Frau Dr. Kaiser und liebe Frau Dr. Swoboda,
vielen Dank für Ihren Kommentar! Es ist für alle an der Vorbereitung und Durchführung der Reise Beteiligten eine große Freude zu lesen, dass Ihnen die Reise gefallen hat und sie Ihnen unvergesslich bleiben wird!
Ich freue mich auf unsere gemeinsame Reise nach Norwegen im nächsten Jahr!

Dirk Schlosser 08.11.2018

Die Bezeichnung "die besondere..." verdiente sich unsere Andalusienreise zu Recht. Sie war besonders, wunderschön und mit vielen Informationen, Erlebnissen und viel Spaß. Die Hotels und Restaurants ließen kaum Wünsche offen. In einigen Sehenswürdigkeiten wie dem Alcazar in Sevilla oder der Alhambra in Granada hätten wir gerne sogar noch etwas mehr Zeit verbracht. Unser Reisebegleiter Dirk Schlosser war viel mehr als ein "Begleiter". Motiviert, engagiert, kompetent und mit viel Wissen hat er uns geholfen die Schönheiten Andalusiens kennen zu lernen und für eine reibungslosen Reiseablauf gesorgt. Dafür vielen Dank an Dirk! Durch die kleine Reisegruppe konnten wir uns viel besser kennen und schätzen lernen und hatten viel Spaß miteinander. Im Endeffekt konnten wir sogar über die wütende britische Polizistin schmunzeln. Alles in Allem eine rundum perfekte Reise.

Heike und Olaf Haßmann
27.10.2018

Liebe Familie Haßmann,

danke für Ihre Zeilen! Ich freue mich, dass die Reise Ihren Wünschen und Vorstellungen entsprochen hat! Ihre Anregungen betreffs längerer Aufenthalte im Alcazar in Sevilla und in der Alhambra in Granada gebe ich gerne weiter. Es gibt in Andalusien so viele Sehenswürdigkeiten an denen man länger bleiben könnte! Ich hoffe wir sehen uns auf einer weiteren Reise wieder!

Dirk Schlosser 08.11.2018