Reisebericht: DIE besondere Andalusien–Reise

09.05. – 22.05.2023, 14 Tage Rundreise in kleiner Reisegruppe mit Malaga – Ronda – Granada – Jaen – Cordoba – Carmona – Sevilla – Cadiz – Donana – Jerez – Marbella


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Andalusien, das Traumreiseziel für uns, ein Traum für die Anderen, der nach 800 Jahren ihrer Herrschaft beendet wurde. Wir gehen auf Spurensuche der arabisch/maurischen Kultur aber auch die Bauwerke des Goldenen Zeitalters Spaniens sind für uns in den Bauwerken und Traditionen erfahrbar. Wir genießen das spanische Lebensgefühl, das Essen und die Zeit die wir uns dafür nehmen. Schöne komfortable Hotels unterstützen dabei unser Vorhaben.
Ein Reisebericht von
Gina Egenolf
Gina Egenolf

09.05.2023 Flug nach Malaga – Tapas–Abendessen

An diesem Tag des Wonnemonats ziehen über Deutschland dunkle Wolken auf. Den 18 Reisenden die sich heute in Frankfurt treffen um von dort nach Andalusien zu reisen kann es egal sein, verspricht die Wettervorhersage doch sehr warme Temperaturen.
Erst einmal wird allerdings 3 Reiseteilnehmern vor ihrem Abflug nach Frankfurt heiß denn der Zubringerflug hat eine Stunde Verspätung. Im wahrhaft letzten Moment springen sie in den Flieger nach Malaga.
Aber kommt das Gepäck mit? Wir werden es am Gepäckband sehen.
Der Flug verläuft bis auf einige Wackelmomente ruhig und wir landen pünktlich in der Stadt mit ihren mehr als eine Millionen Einwohnern. Wie wir es schon erwartet haben, bekommen alle ihren Koffer außer die Gäste aus Berlin. Also heißt es anstellen am Gepäckschalter. Wir machen unsere Anzeige und man weiß schon, dass das Gepäck in Frankfurt ist. Uns wird versichert, dass es morgen in das Hotel geliefert wird.
Warme Luft strömt uns entgegen und wir werden draußen von der Chefin der Agentur Toni erwartet.
Sie hat noch einige Unterlagen für unsere Reiseleiterin Gina.
Wie ja zu erwarten ist ist es in Malaga warm und nach einer kurzen Fahrt kommen wir dann doch in unserem Hotel an. Viel Zeit bleibt uns vor dem Abendessen nicht mehr. Schade eigentlich, denn die Zimmer und das Hotel sind geschmackvoll und modern eingerichtet.
Unser Abendessen nehmen wir im traditionellen Restaurant El Pimpi ein. Hier ist ein Tisch für uns im oberen Stockwerk reserviert. Die Bar zieren zahlreiche Fotos von prominenten Besuchern, zu denen Picasso und Antonio Banderas gehörten. Wir bekommen eine üppige typisch spanische Mahlzeit, mit diversen Vorspeisen, einem Hauptgericht und dazu einen köstlich schokoladigen Nachtisch. Dazu die passenden Getränke welche wir uns aussuchen können. Wir stellen fest, dass es in Spanien in Kneipen wie diesen etwas lauter zugeht. Auf dem Weg zurück können wir das wunderbar beleuchtete Malaga genießen und auch schon einen Blick auf die angestrahlte Kathedrale von Malaga werfen. Die Stadt lädt auch am Abend zu einem Bummel ein. Die Restaurants sind noch gut besucht, denn das Nachtleben beginnt in Spanien etwas später und endet auch entsprechend.

Mittwoch, 10.05.2023 Stadtführung Malaga – Freizeit

Heute am Morgen nach dem Frühstück treffen wir unsere Stadtführerin Carmen, die hier in Malaga geboren ist, wie sie uns erzählt. Wir beginnen unseren Rundgang direkt vor dem Hotel und laufen in Richtung Festung Alcazaba, die einst von den Mauren errichtet wurde und sich über der Stadt erhebt. Die Festung diente einst der Verteidigung der Stadt. Allerdings fanden die Mauren schon phönizische und römische Fundamente, die sie teilweise in die Anlage integrierten. Auf dem Weg zum Fahrstuhl, der uns in die obere Etage der Festung bringt, erfahren wir noch etwas über die neuere Geschichte mit der Architektur der Jahrhundertwende vom 19. Zum 20. Jahrhundert. Die Stadt zog damals reiche Investoren an, welche in die industrielle Entwicklung investierten und auch die Architektur der Zeit beeinflussten. Malaga besitzt sehr viele schöne Häuser aus dieser Zeit mit prachtvollen Dekors und Elementen des Jugendstils, den man in Spanien Modernismo nennt. Wir gehen vorbei an den sog. ABC – Gebäuden aus dieser Zeit: Ayuntamiento (Rathaus), Banco (Bank) und Correos (Post), allerdings in anderer Reihenfolge. Wir erreichen den Fahrstuhl der uns in die obere Etage der Festung bringt. Sie stammt aus der Zeit der Nasriden, jenes maurische Herrschergeschlecht, welches bis zum Ende der Reconquista (Rückeroberung Spaniens durch die Christen) im Jahr 1492 hier in Andalusien herrschte. Wir werden ihnen noch in der Alhambra von Granada begegnen. Vollendet war die maurische Kunst dieser Zeit und in der Restaurierung kommt das auch zum Ausdruck. Man erkennt die von den Arabern wiederverwendeten Materialien römischen Ursprungs, denn diese vor allem haben in Malaga auch ihre Spuren hinterlassen. Sie wurden ergänzt durch typisch maurische Strukturen, wie den Hufeisenbogen und einer dem Klima angepasste Bauweise. Es gab Techniken zur Kühlung mit Hilfe von Springbrunnen und Wasserbecken. Was nicht rekonstruiert wurde fand man in der von den Roma lange Zeit bewohnten Anlage, wie eine ehemalige Kirche.
Wir unternehmen eine kleine Zeitreise durch die maurische Epoche, allerdings von der letzten Dynastie der Nasriden beginnend zur ersten Eroberung von dem Berber Tarik Ibn Ziad. Der wurde eigentlich von einem Westgotenherrscher um Hilfe gebeten um Nachfolgestreitigkeiten zu schlichten. Dieser Tarik leitete dann aber die Eroberung Spaniens durch die Araber ein und veränderte damit die Welt.
Die obere Erweiterung des Gibralfaro kam dann im 14.Jahrhundert hinzu und ist nur noch als Ruine erhalten. Begleitet von wunderbaren Ausblicken auf die Stierkampfarena, den Hafen und die Kathedrale laufen wir langsam nach unten bis zu den römischen Resten des Theaters, welche, wie schon erwähnt, den Mauren als Steinbruch dienten.
Wir gehen weiter, entlang des Picasso-Museums, durch eine schattige Gasse in Richtung Kathedrale. Sie wurde im 16.Jahrhundert auf den Resten einer maurischen Moschee errichtet und besteht aus einer Mischung verschiedener Stilrichtungen. Sie wurde über eine Zeit von mehr als 250 Jahren errichtet und ist der Fleischwerdung Gottes gewidmet, eines der Dogmen der christlichen Religionen. Eine Sammlung von Kunstwerken aus 3 Jahrhunderten beeindruckt den Besucher.
Nach dieser Besichtigung melden sich langsam auch andere Bedürfnisse an. Wir umrunden die Kathedrale noch einmal bis zum Westportal, dort wo sich während der Karwoche die Menschen versammeln um das zentrale Ereignis ihrer Religion oder sagt man besser ihrer Tradition? zu feiern: die Kreuzigung und Auferstehung von Jesus Christus.
Danach verabschieden wir uns von Carmen und jeder geht seiner eigenen Wege. Das was wir gesehen haben ist zu verdauen und zu verarbeiten. Der eine macht das bei einer Shopping-Tour, andere nehmen eine Kleinigkeit zu sich oder vielleicht lockt den einen oder anderen eines der 35 Museen von Malaga.
Am Abend haben wir noch eine Verabredung zum Essen in der Nähe unseres Hotels. In einem Jugendstil-Gebäude betreten wir einen großen Speisesaal der für uns, dem Ambiente angepasst, gedeckt ist. Das angekündigte kommende 3 Gänge-Menu entpuppt sich als 5-Gänge Essen mit opulenter Fischvorspeise. Die Getränke gibt es dazu bis das Essen beendet ist. Gut Gesättigt beenden wir diesen Tag und spazieren zum Hotel zurück. Morgen verlassen wir Malaga.

Region Antequera – Nationalpark El Torcal – Granada

Heute wartet ein Naturerlebnis auf uns. Wir fahren in das Naturschutzgebiet El Torcal, das wir in ca. 1 Stunde ab Hotel erreichen. Da heißt es bequeme Schuhe anziehen, denn der Rundweg ist ein wenig steinig. Hier befanden sich einst Teile des Tetysmeeres und es haben sich Kalkablagerungen gebildet die anschließend über Jahrtausende Verwitterungsprozessen ausgesetzt waren. So wurden von der Natur einmalige Felsen gestaltet, wie von einem modernen Künstler geschaffen. Auch ist das Gebiet interessant für Botaniker.
Wir starten am Verwaltungsgebäude und folgen dem markierten Pfad der uns in ca. 2 Stunden durch einen Teil des Parks führt. Auf dem Weg begegnen uns Steinböcke die sich hier wohl zu fühlen scheinen. Jeder geht sein eigenes Tempo und alle kommen unbeschadet danach wieder zurück. Aber ein wenig anstrengend waren die Wege schon. Nun Andalusien ist eine gebirgige Region und die Wege sind nicht unbedingt immer eben.
Gegen Mittag fahren wir weiter in das kleine naheliegende Städtchen Antequera. Nach einem kurzen Fotostopp an einem Aussichtspunkt, an dem wir schon sehen können, dass es dort zahlreiche Kirchen gibt, werden wir von unserem Fahrer Kamal am Platz im Zentrum abgesetzt. Da die Laune, der Hunger und die Interessen auseinandergehen kommen nur Wenige mit hinauf zur Kirche Sta. Maria. Sie hat leider schon geschlossen, also gehen einige von uns in Richtung Festung, die allerdings auch im Dornröschenschlaf zu liegen scheint.
Aber zahlreiche Tapas-Bars haben geöffnet und so nutzen die meisten den Rest des Aufenthalts für ein kleines Mittagessen oder einen Kaffee.
Wir freuen uns schon auf unser nächstes Ziel, die Stadt Granada.
Nach einer weiteren Stunde Fahrt nähern wir uns der Sierra Nevada, und können von Weitem die noch schneebedeckten Gipfel erahnen. Granada liegt ja am Fuss dieses Gebirges und profitierte auch schon in historischer Zeit von diesem Wasserlieferanten. Der höchste Gipfel Festlandsspaniens, der Mulhacen, ist mit seinen 3482 m bei klarem Wetter von Granada zu erkennen.
Wir besuchen die Barockperle La Cartuja, ein Klosterbau, der ehemals die Gemeinschaft der Karthäuser beherbergte. Wir bewundern den Bau und die Innenausstattung der Barockkirche, in der gerade für eine Hochzeit geprobt wird. Es muss ja alles passen bei diesem wichtigen Ereignis.
Am Aussichtpunkt Mirador St. Christobal verschaffen wir uns einen Überblick über die Stadt und können in Richtung Alhambra schauen unserem morgigen Ziel.
Anschließend geht es zu unserem Hotel, welches direkt neben der Kathedrale von Granada liegt und ebenfalls eine interessante Architektur hat. Allerdings müssen wir erst einen kleinen Stau überwinden.
Unser Abendessen nehmen wir in einem nicht weit entfernt gelegenen Fischrestaurant ein. Der Fisch schmeckt gut, der Wein ebenfalls und alle sind gespannt auf den morgigen Tag.

Freitag, 12.05.2023 Granada – Alhambra und Albaicin

Nach dem Frühstück fahren mit dem Bus zur Alhambra. Zu Fuss ist man hier schneller unterwegs.
Das Bauwerk der Nasriden, der letzten arabischen Dynastie Andalusiens, gilt als eines der schönsten Bauwerke Spaniens.
Die Nasriden, die erkannten, dass sie dem Vormarsch Ferdinands III. von Kastilien nichts entgegenzusetzen hatten, stellten sich an dessen Seite. Gemeinsam mit Ferdinand unterzeichneten sie ein Waffenstillstandsabkommen und konnten so das Nasridenreich von Granada gründen. Nach dem endgültigen Sieg der katholischen Könige über die Araber wurde der Palast 1492 von Boabdil kampflos den katholischen Königen übergeben.
Am Eingang treffen wir unseren bewährten Granada-Stadtführer Pedro. Er geleitet uns zum ersten Eingangstor der Alhambra, verteilt die Audio-Geräte und nach den Kontrollen am Eingang laufen wir durch wunderbar blühende Gärten zum Sommerpalast des Kalifen. Die Blumenrabatten und Pflanzen sind hier besonders prächtig, denn sie bedeuten im Koran die Verheißung zum Paradies. Das Paradies ist das Versprechen bei einem gottesfürchtigen Leben nach den Regeln des Koran für jeden gläubigen Muslim. Der Sommerpalast ist ein Kleinod in der gesamten Anlage.
Weiter geht es vorbei an dem "Parador nacional", einer landestypischen Herberge für Liebhaber traditionsreicher Hotels. Wir erreichen den 2. Zutrittspunkt. Dann liegt der Renaissancepalast Karls V. aus dem 16.Jahrhundert vor uns, ein Rundbau der zwar mit schönen Marmorsäulen ausgestattet ist aber eine gewisse Kälte ausstrahlt. Er wurde allerdings erst lange nach dem endgültigen Untergang des Nasridenreiches errichtet und wurde wohl von Karl V. nie benutzt.
Dann aber betreten wir den eigentlichen Palast. Eine Pracht an geometrischen Formen, Säulen und Stuckgewölben empfängt uns. Ein Saal ist schöner als der vorhergehende. Alles ist eine raffinierte ästhetische Komposition die ihren Höhepunkt im Löwenhof mit dem schönen Springbrunnen hat. Von einem Balkon können wir die verschiedenen Stadtteile Granadas überblicken. Der Sacromonte mit seinen Tablaos und Höhlenwohnungen ist ebenfalls von Weitem zu erahnen.
Am Ende der sehr informativen und kurzweiligen Führung Pedros verbleiben noch einige der Gruppe auf dem Gelände.
Wir sind wieder am späten Nachmittag für einen Stadtrundgang verabredet und können uns so ein wenig ausruhen oder etwas essen gehen.
Am Nachmittag als es etwas kühler ist, beginnen wir unseren Spaziergang am Eingang des Albaicin, dem Stadtviertel aus der arabischen Zeit. Dieser Stadtteil ist sehr verwinkelt und die engen Gassen bewahrten die Bewohner vor zu viel Hitze. Langsam geht es immer höher bis wir unser Ziel den Plaza de San Nicolas, einem Aussichtspunkt mit dem besten Alhambra-Blick, erreichen. Der Aufstieg hat sich gelohnt. Auf dem Platz treibt sich ein buntes Volk herum und Gitarrenspieler sorgen für Unterhaltung.
Anschließend gehen wir über einen anderen Weg in Richtung Hotel und beschließen in einer gemütlichen Bar noch einen Drink zu nehmen. Der Sangria schmeckt uns und so kehren wir etwas beschwingt in unser Hotel zurück.
Unser Abendessen findet heute in einem der angesagten marokkanischen Restaurants statt. Wir bekommen ein Couscous welches ein Freitagsessen bei den Marokkanern ist, also wie bei uns das Sonntagsessen. An den vielen marokkanischen Restaurants hier im Viertel bemerkt man die Verbindung zum Nachbarn Marokko, woher einst die muslimischen Eroberer in mehreren Wellen kamen.

Samstag, 13.05.2023 Jaen – Medina Azahara – Cordoba

Im Hotel ist man uns freundlich gesinnt und wir können ein wenig früher zum Frühstück als vorgesehen, denn wir müssen heute früh los.
Wir fahren ungefähr eine Stunde bevor wir vor den Toren der Stadt sind. Da sich die Regeln für Busse in Jaen geändert haben können wir nicht direkt zu unserem ersten Besichtigungspunkt fahren, den Bädern welche sich im Kulturzentrum der Stadt befinden. Ziemlich steil geht es nach oben aber dann ist es doch geschafft und wir können hier die Überreste eines ehemaligen Hammam aus der arabischen Zeit besichtigen.
Leider reicht die Zeit nicht mehr aus um einen Blick in die Kathedrale von Jaen zu werfen, da wir eine festgelegte Besichtigungszeit in Medina Azahara haben, einem einstigen Sitz der Kalifen von Cordoba, den Nasriden.
Diese Anlage liegt wunderbar in der Landschaft. Allerdings müssen wir nach einem kleinen Einführungsfilm über diese Anlage noch ein wenig mit einen Shuttlebus fahren der uns nach oben in die Höhe bringt. Anhand der übrigen Mauern und kunstvollen Bögen können wir uns vorstellen, welche Pracht und Macht dieser Palast einst ausstrahlte.
Es ist heute sehr heiß und wir fahren weiter nach Cordoba, der einst größten Stadt Europas. Hier besuchen wir das einstige Kapuzinerkonvent La Cartuja mit einer prachtvollen Barockkirche. Die Einlegearbeiten aus Schildpatt und Elfenbein an den komplett erhaltenen bzw. restaurierten Türen sind beeindrucken, ebenso wie der romantische Garten.
Anschließend geht es weiter zu dem günstig gelegenen Hotel direkt gegenüber der Moschee-Kirche, la Mezquita. Von der Dachterrasse haben wir einen wunderbaren Blick auf das gegenüberliegende Ufer, was am Abend mit Beleuchtung besonders romantisch ist. Den genießen wir am Abend nach unserem Abendessen in einem Restaurant auf der anderen Seite des Guadalquivir.

Sonntag, 14.05.2023 Stadtrundgang in Cordoba

Heute Morgen nach dem Frühstück sind wir sehr gespannt auf die Besichtigung des heute immer noch wichtigsten Bauwerks Cordobas. Wir machen einen kleinen Spaziergang über die Puente Nuevo, betrachten die noch erhaltenen Mühlen und das Wasserrad.
Wir umrunden die trutzigen Mauern der einst lichtdurchfluteten Moscheekathedrale und betreten dann den Orangengarten am Haupteingang. Da uns unsere Stadtführerin Ines an einem anderen Eingang erwartet, dauert es ein wenig um sich zu finden, denn am Morgen ist hier schon einiges los.
Hier an der Stelle eines einstigen römischen Tempels errichteten die Mauren eine neue Moschee, welche im Laufe ihrer Herrschaft mehrfach vergrößert wurde. Für den Moscheebau wurden zahlreiche Säulen aus der Römerzeit in die Säulenhalle integriert. Das Ergebnis war eine Gebetshalle von gigantischem Ausmaß. Wir stellen uns vor, wie in dieser damals von Licht durchfluteten Säulenhalle die Gläubigen zu dem rituellen Gebet der Muslime in einer Reihe sich gen Mekka vor Allah verneigten und ihr Gebet murmelten. Die heutige Ausdehnung, inklusive des Orangenhofs, erreichte die Moschee im 10.Jahrhundert und bedeckt heute eine Grundfläche von 23.000 qm.
Übereinander liegende Hufeisenbögen und die 856 Säulen erzeugen eine Wirkung von Unendlichkeit und jeder der diese Halle das erste Mal betritt, hält ergriffen inne. Nach der Eroberung von den Christen im Jahr 1236 wurde die Moschee zur Kirche geweiht. Während der ersten ca.250 Jahre beschränkte man sich auf kleine Änderungen.
Mit Billigung des Kaisers Karl V. wurden dann die mittleren Säulen, um ein Kirchengebäude zu errichten, entfernt. Das Minarett wurde durch einen Glockenturm ersetzt bzw. umgebaut. Es gibt angeblich einen Ausspruch Karls V., in dem er diesen Eingriff bereut da er etwas "Einmaliges" zerstören ließ. Durch den Ausbau wurde der Lichteinfall in die Moschee verhindert. Dafür befindet sich jetzt eine Kathedrale in der Moschee.
Wir spazieren zur Gebetsnische (Mirhab) die, nach Mekka ausgerichtet, ein Kunstwerk für sich ist. 5 Mal am Tag soll der gläubige Muslim zu Allah beten, was eine besinnliche Unterbrechung und Innehalten im Tagesablauf darstellen kann. Nun früher hatten die Menschen auf alle Fälle mehr Zeit als wir heute. Wir haben leider nicht so viel und so gehen wir weiter.
Wir bummeln mit unserer Stadtführerin Ines durch die "Juderia", dem ehemaligen Judenviertel. Zahlreiche Häuser mit Innenhöfen lassen sich entdecken. Diese Bauweise sorgt für Kühlung während der heißen Sommer. Eine Statue des jüdischen Philosophen, Rechtsgelehrten und Arztes "Maimonides" grüßt auf einem Platz der von Menschen belagert ist. Er wurde hier in Cordoba geboren.
Am Abschluss dieser Besichtigung schauen wir uns die ehemalige Synagoge von Cordoba an. Juden, Christen und Muslime bildeten hier über mehrere hundert Jahre eine Gesellschaft des Wohlstands, der Wissenschaft und der Toleranz.
Den freien Nachmittag verbringt jeder nach seiner eigenen Vorstellung, gibt es doch in Cordoba noch einiges zu entdecken. Wir treffen uns wieder zum Abendessen in einem Restaurant neben unserem Hotel und werfen einen letzten Blick auf die beleuchtete Mezquita.

Montag, 15.05.2023 Carmona, Olivenöl–Hacienda und Sevilla

Unsere Reise geht heute weiter in Richtung einer wahren Perle Andalusiens. Das Hotel ist so freundlich, uns schon ein wenig eher den Frühstücksraum zu öffnen und so kommen wir pünktlich los.
Nach einer guten Stunde erreichen wir dieses Vorzeigestädtchen mit seinen vielfältigen Kirchen und Sehenswürdigkeiten. Auch heute ist ein wenig Bergtraining angesagt, denn Carmona liegt in bergigem Gelände. Die Berge boten immer eine Zuflucht und vor allem einen guten Überblick über herannahende Feinde, wie die christlichen Heere. Der Feind war immer der Andere. Phönizier, Römer, Araber und Christen, alle hinterließen ihre Spuren.
Wir sind früh und so können wir wenigstens noch die Kirche San Pedro von Außen anschauen. Da der Glockenturm Ähnlichkeit mit dem der Kathedrale von Sevilla hat, nennt man ihn Giraldilla.
Anschließend besichtigen wir den Alcazar am Stadttor Puerta de Sevilla. Hier war in römischer Zeit der Zugang zum Tempelbezirk. Die Mauren bauten es dann zu einer komplexen Verteidigungsanlage aus. Wir steigen hinauf in die Festung und finden im Innenhof sogar noch Kanonenkugeln. Wen die wohl damals trafen? Von hier bekommen wir den ersten Ausblick auf Carmona und seine Kirchen. Es werden noch mehrere Ausblicke bei diesem Stadtrundgang folgen.
Durch 3 hintereinander liegende Hufeisenbögen betritt man die Stadt. Wir laufen entlang der Stadtmauer, was ein wenig ungewöhnlicher Weg ist, denn auf einmal gibt es keine Wegweiser mehr. Der eigentliche Hauptweg verbindet die Stadttore auf der ehemaligen Via Augusta, die eine wichtige Straßenverbindung war.
Die Stadt ist hier verwinkelt denn wir befinden uns im einst jüdischen Viertel. Unser Ziel ist das Kloster der Clarissinnen, ein Frauenorden der sich u.A. der Krankenpflege widmete. Nach einem freundlichen Empfang durch eine nette Nonne aus Kenia, die hier schon 25 Jahre im Kloster lebt, machen wir einen kleinen Rundgang und besuchen den schönen Innenhof und die prächtig ausgestattete Barockkirche. Nach dem Aufstieg auf den Turm gibt es noch eine kleine Süßigkeit von den Nonnen selbst gebacken von der Reiseleiterin, bzw. Eberhardt spendiert. Die Kekse schmecken nach Mandeln und nach mehr.
Anschließend geht es weiter nach oben an das andere Ende der Stadtmauer, zur Puerta de Córdoba. Hier am oberen Ende der Stadt befindet sich das noble Parador Nacional von Carmona, der Alcazar del Rey Don Pedro. Wir gehen hinein und bewundern die edle und geschmackvolle Ausstattung dieses Luxushotels. Wir nehmen ein Getränk zu uns und machen eine kleine Pause. Der Parador ist in der Ruine eines Palastes von Peter dem I., der in der Geschichte auch als Peter der Grausame bekannt wurde, erbaut. Wir werden ihm noch im Alcazar von Sevilla wiederbegegnen.
Wir können noch die alte Pracht erahnen, brauchen aber ein wenig Phantasie dazu. Der größte Teil der Gruppe ist schon wieder in das kleine Zentrum hinabgestiegen, welches man entlang einiger schöner Paläste und Häuser erreicht. Nach der Mittagspause in der einen oder anderen kleinen Tapas-Bar geht es durch die Region des Olivenöls zu einer Olivenöl-Farm.
Hier führt uns der Inhaber ein wenig durch den Garten, denn für einen umfassenden Spaziergang ist es ziemlich heiß.
Wir bekommen eine genaue Erklärung über die Kultivierung und die Herstellung von gutem Olivenöl und können uns anschließend von dem Aromen überzeugen lassen. Das Öl wir in einer Art Cogacschwenkern serviert und nach Anwärmung mit den Händen können wir schnuppern.
Wir lernen das Schokoladeneis mit Orangenolivenöl verzehrt eine Nachtischsensation ist. Vielleicht nimmt jemand die Idee mit Nachhause.
Unser Ziel des Tages heute Abend ist die Hauptstadt Andalusiens, Sevilla ebenfalls am Guadalquivir wie Cordoba gelegen. Wir schauen zum Gelände der Weltausstellung 1992 mit ihrer modernen Brücke und den Hochhäusern.
Unser Hotel heute kann mit dem Bus nicht angefahren werden. Gegenüber der Stierkampfarena von Cordoba werden wir abgesetzt und ein Fahrzeug holt unser Gepäck. Wir gehen zu Fuss weiter. Da unsere Reiseleiterin Gina auch das erste Mal in diesem Hotel ist und den Wirrwarr der Straßen in dem Viertel kennt lässt sie sich navigieren. Nun ja - einmal keine Straßenbezeichnung gesehen und die falsche Sraße abgeboten sind wir auf einmal an der Kathedrale. Ein untrügliches Zeichen, dass da etwas nicht stimmt. Frau Google hat sich geirrt. Es ist aber mit Ecpertenunterstützung schnell korrigiert und wir sind auf der richtigen Spur. Wir bekommen eine Idee von dem Wirrwarr Sevillas, welches in mehreren Epochen erbaut wurde. Die Altstadt, verwirrend und verwinkelt mit romantischen Innenhöfen und im Gegensatz gerade Straßenachsen des 19. und 20. Jahrhunderts.
Das Abendessen nehmen wir in einem Restaurant ebenfalls in diesem Stadtviertel ein. Die Kathedrale animiert einige von uns noch zu einem Abendspaziergang hier im Viertel.

Dienstag, 16.05.2023 Sevilla zu Fuß erleben – Flamenco–Show mit Abendessen zu buchbar

Heute wollen wir uns die Altstadt von Sevilla, den Stadtteil "Sta.Cruz" und das ehemalige jüdische Viertel anschauen. Wir starten von unserem Hotel zu Fuß und erreichen bei schon beachtlichen Temperaturen die Mauern der Kathedrale mit der berühmten "Giralda", einem zu einem Glockenturm umgebauten Minarett. Von hier starten wir zu einer der beiden wichtigsten Besichtigungen heute: die des "Real Alcazar" ein Palast im Stil des "Mudejar", der von "Pedro I.", einem christlichen Herrscher, errichtet wurde. Wir warten am Eingang wo sich vor der Öffnung schon die erste Schlange des Tages gebildet hat. Bald aber werden wir eingelassen und können den ersten Innenhof betreten.
Der Palast entstand innerhalb einer Palastanlage der "Almohaden", die aus Nordafrika gekommen waren. Baumeister aus Granada und Toledo erschufen dieses prachtvolle Bauwerk unter der Regentschaft Peter I. Spätere Monarchen wie Isabella I und Karl V. ergänzten und erweiterten es. Azulejos (Fliesen) und Stuck zieren den Botschaftersaal. Die Kuppel ist eine Stalaktiten Kuppel und besteht aus vergoldeten Holzintarsien. Im "Mädchenhof" einem Patio im Palast bewundern wir die kunstvollen Verzierungen. Wir spazieren durch den schön angelegten Garten mit seinen Pavillons, Springbrunnen und exotischen Pflanzen. Ein Pfau stolziert im wahrsten Sinne des Wortes an uns vorbei.
Es bleibt noch ein wenig Zeit für eine Kaffeepause. Anschließend machen wir einen kleinen Rundgang durch das ehemals jüdische Viertel von Sevilla. Viele Restaurants und kleine Geschäfte finden wir in den engen Gassen in denen man sich ebenfalls verlaufen könnte. Unser nächstes Ziel ist die Kathedrale von Sevilla an deren Eingang wir schnell eingelassen werden. Auch hier stand einst eine Moschee der "Almohaden"- der Einheitsbekenner, aus dem 12.Jahrhundert. Sie waren eine streng konservative muslimische berberische Bruderschaft. Es ist dieselbe Gruppe aus Nordafrika welche die Moschee in Marrakesch (Marokko) errichten ließ. Das Minarett ähnelte sehr dem Minarett der "Koutoubia-Moschee".
Im 14.Jahrhundert wurden die islamischen Bronzekugeln an der Spitze durch das Kreuz ersetzt. Ein Verfahren was allgemein üblich war: Kirche zu Moschee und Moschee zu Kirche. Das Renaissance-Türmchen wurde im 16. Jahrhundert draufgesetzt und die Wetterfahne, die "Giralda", gab der heutigen Kathedrale ihren Namen.
Der Hauptaltar der Kathedrale ist von Gold überbordend. Gold welches aus der sog. "Neuen Welt" stammte. In der Kathedrale befindet sich auch das Grab von "Christobal Colon" dessen sterbliche Überreste wohl mehrfach zwischen Lateinamerika und Spanien hin und her wanderten. Hier befinden sich aber nach neuesten Untersuchungen die nachweislich "richtigen". Sein Grab ist beeindruckend, wird doch sein Sarg von vier Bronzefiguren getragen: sie repräsentieren die Königreiche Kastilien, León, Aragón und Navarra. Nach der Führung haben wir noch ein wenig Zeit um in der Kathedrale oder im "Orangenhof" mit seinem Brunnen (für einstige rituelle Waschungen vor dem Gebet) zu bleiben.
Da noch nicht alle müde sind und lieber jetzt noch einen Besuch machen möchten, gehen wir mit einem Teil der Gruppe entlang des Guadalquivir, vorbei am Torre del Oro, wo einst die kostbare Schiffsfracht entladen wurde, vorbei am berühmten Hotel Alfons XII. welches anlässlich der Ibero-Amerikanischen Ausstellung im Jahr 1929 errichtet wurde, in Richtung Plaza d'Espana. Er wurde im neoklassizistischen Stil dieser Zeit erbaut.
Bevor wir allerdings dorthin gelangen werden wir durch eine kleine Flamenco-Präsentation einer einzelnen Tänzerin abgelenkt. Auch statten wir der ehemaligen Tabakfabrik, wo einst Carmen ihren Don Juan traf, einen kurzen Besuch ab, d.h. wir laufen durch das Gebäude, welches heute zur Universität gehört.
An der Plaza d’Espagna mit ihren bunten Azulejos endet dann der gemeinsame Spaziergang und wir verabreden uns für die abendliche Flamenco-Show, jedenfalls diejenigen von uns die mitkommen werden.
Am Abend nach einer Erholungspause im Hotelm erleben wir dann nach einem reichhaltigen Abendessen eine fulminante Flamenco-Show mit sehr ausdrucksstarken Tänzern und Tänzerinnen. Ein schöner erlebnisreicher Tag geht bei einem Spaziergang am Ufer der Guadalquivir und der Stierkampfarena von Sevilla zu Ende.

Mittwoch, 17.05.2023 Bootsfahrt nach Cadiz – Jerez de la Frontera

Heute geht es an die Küste nach Puerto de Santa Maria. Von diesem Ort ist Christoph Kolumbus bei seiner 2 Reise
in die Neue Welt im Jahr 1493 gestartet. Hier sollen wir unsere Fähre bekommen, die uns nach Cadiz bringt. Durch mehrere Baustellen am Ort und am Hafen hätten wir sie beinahe nicht rechtzeitig erreicht. Wir springen im letzten Moment auf die Fähre und los geht’s zur Halbinsel von Cadiz. Von weitem sehen wir die verhältnismäßig neue Brücke "Puente da la Constitución". Sie verbindet Cádiz direkt mit dem Festland und hat mit einer Gesamtlänge von über 3000 m die größte Spannweite der spanischen Schrägseilbrücken…… und sie ist die drittgrößte Europas.
Wir legen an und am Ausgang zum Hafen wartet unsere Stadtführerin für Cadiz. Auch Kamal ist mit unserem Bus schon da und wir machen eine kleine Rundfahrt durch die Stadt, die der Sage nach von Herkules in Wahrheit aber von den Phöniziern gegründet wurde. Anschließend gehen wir zu Fuß weiter. Cadiz ist ein kleines hübsches lebhaftes Städtchen, welches sich um eine gigantische Kathedrale gruppiert. Der Ort war kurzzeitig sogar die Hauptstadt Spaniens, da hier die erste Verfassung des Landes beschlossen wurde. Die Stadt ist wohl auch die Stadt des Karnevals in Spanien, der hier ausgelassen gefeiert wird.
Auffällig sind die alten Kanonenrohre die zweckentfremdet als Schutz an manchen Hausecken dienen. Schließlich stehen wir vor der Kathedrale. Das gelbe Dach des barocken-klassizistischen Bauwerks glänzt heute nicht so stark in der Sonne wie sonst. Die Temperaturen sind eigentlich moderat. Einige steigen doch noch auf den Turm der Kathedrale welcher einen guten Überblick über Cadiz liefert.
Wir schlendern durch den Ort in Richtung Blumenmarkt und Post und besuchen die Markthalle der Stadt. Besonders in der Fischabteilung finden wir eine bunte Auswahl an fangfrischen Meerestieren jeglicher Art.
Anschließend haben wir Freizeit bis uns unser Bus wieder abholt und uns nach Jerez de la Frontera, der Stadt des Sherrys und der Pferde bringt.

Donnerstag, 18.05.2023 Jerez de la Frontera – Stadt der Pferde und des Sherrys

Der heutige Tag steht ganz im Zeichen der Pferde und des Sherrys. Nach einem ausgiebigen Frühstück zu dem wir heute Zeit haben treffen wir uns in der Lobby um gemeinsam zur nahe gelegenen Spanischen Hofreitschule zu laufen. Wir haben reservierte Karten und sind schon vorher bei Eröffnung des Geländes anwesend, um die Blumenpracht und das Aufwärmen der Pferde zu erleben. Wir bekommen eine gepflegte Anlage in einem schönen Garten und die Perdeställe von Weitem zu sehen. Dann werden einige der edlen Tiere in die Koppel geführt und sind die Stars des Tages. Die Reiter sind stolz und sendungsbewußt.
Nach einiger Zeit heisst es Platz nehmen in der Halle, in der die Show stattfindet. Wir bekommen sehr gute Plätze und haben eine gute Übersicht über das Geschehen. Die Show beginnt und wir bekommen eine Abfolge verschiedener Gangarten und Dressurnummern zu sehen, immer passend zur Musik und Stimmung. Der Applaus lässt nicht auf sich warten.
Die Show der tanzenden Pferde endet am frühen Vormittag und anschließend werden wir von Kamal abgeholt, der uns in das Zentrum von Jerez bring. Wir nutzen die Zeit bis zur Sherry-Verkostung unterschiedlich, entweder beim Mittagessen oder bei einem Bummel durch den Ort.
Wir sind bei der Kellerei die den bekannten Sherry Tio Pepe produziert angemeldet. Von einem tatsächlich deutsch redenden Bodega-Mitarbeiter werden wir durch die sehr gut werbewirksam in Szene gesetzten ehemaligen Kelteranlagen geführt.
Fässer mit speziellen Widmungen für bekannte Sherry-Trinker wie Winston Churchill, Steven Spielberg und weitere fördern das Kaufverhalten der Besucher. Wir verkosten 2 verschiedene Sherrys und er eine oder andere ersteht auch ein Fläschchen. So mancher denkt dabei vielleicht auch an das "Dinner for one" oder Miss Marple. Auf alle Fälle sind es Milliarden-Umsätze die im Sherry-Business getätigt werden. Ein englisches Erbe in Spanien.
Nach dem Besuch haben wir Freizeit und jeder kann nach seinem Geschmack Jerez erkunden.
Auch Privathäuser laden zu einem Besuch ein, allerdings gegen ein Eintrittsgeld. So mancher Schatz verbirgt sich hinter privaten Fassaden und das Eintrittsgeld bessert die Haushaltskasse auf.
Das Abendessen im Hotel lässt wieder keine Wünsche offen und wir freuen uns auf morgen, denn es geht in die Natur.

Freitag, 19.05.2023 Jeep–Tour und Bootsfahrt im Nationalpark Donana

Heute nach dem Frühstück ist unser Ziel der Donana-Nationalpark. Dieses Mündungsgebiet des Guadalquivir
ist seit 1969 Nationalpark und deshalb besonders geschützt. Wir fahren ca. 40 Minuten nach Sanlucar de Barameda, dem Fischereihafen und Ausgangsort für unseren Besuch. Nachdem uns eine sehr unfreundliche Dame (gibt es in Spanien tatsächlich auch) im Museum in unsere Schranken verwiesen hat bekommen wir Anweisungen wo unsere Kontaktperson zu finden ist. Das ist schnell erledigt denn das Gelände ist überschaubar.
Am Strand werden wir auf das Schiff gelotst und nach ca. 10 Minuten legen wir auf der anderen Seite des Guadalquivir an.
Es wartet ein Ungetüm von Fahrzeug auf uns, ein geländegängiger Bus mit einem sog. driverguide, also Fahrer und Kenner des Geländes und der Natur. Wir befinden uns hier im Trockenbereich des Nationalparks mit Buschbewuchs und Schirmkiefern oder -pinien. Die Dünen wandern in jedem Jahr mehrere Meter und die Pinien sterben bei Bedeckung durch den Sand ab. Allerdings treiben die verbleibenden Früchte die auf den Boden fallen wieder neu aus. Der breite weiße Strand hat hier eine Länge von ca. 30 km und ist auffällig sauber, da er jeden Tag gereinigt wird.
Auf dem Weg sehen wir auch Wildschweine und grasende Rinder. Die Bauern dürfen sie hier gegen Zahlung einer bestimmten Pacht weiden lassen ..... zur Landschaftspflege. Uns wird an einer Stelle, wo wir für einen Moment aussteigen dürfen, gezeigt,
dass der Boden unter der Oberfläche feucht ist. Das ist ein Zeichen für den hohen Wasserspiegel unter der Erdoberfläche.
Auch an eine Luxusherberge für hochrangige Politiker, wo auch Angela Merkel schon zu Gast war, kommen wir vorbei. Allerdings müssen alle hinter dem Zaun bleiben, denn Betreten des Parks war auch für die illustren Gäste verboten. Nur mit besonderer Erlaubnis darf man hier der Natur einen Besuch abstatten.
Am Ende ist ein kleines Museumsgehöft zu besichtigen, dessen Einwohner bis zur Nationalparkgründung hier unter sehr
einfachen Bedingungen lebten. Sie wurden nicht enteignet, mussten aber ihre Häuser aufgeben.
Danach geht es mit dem Schiff zurück nach Sanlucar. Hier geht jeder seinen Interessen nach und wir verabreden uns später am Busbahnhof.
Zahlreiche schöne Villen und Gärten finden sich in Sanlucar und auch eine Skulptur von Pizarro, einer der Eroberer der Neuen Welt ist als Statue verewigt.
Danach fahren wir zurück nach Jerez denn unsere Reiseleiterin hat für uns Eintrittskarten für die Kathedrale von Jerez organisiert, sozusagen als Extra von Eberhardt-Travel. Einige waren ja enttäuscht dass die Zeit für die Kathedrale in Jaen nicht reichte.
Dieses Gotteshaus in Jerez steht ihr aber in nichts nach. Man nähert sich auf einer mit blühenden Jacaranda-Bäumen am Fuß der arabischen Festung. Mit einer 3D-Brille können wir hier unter der Kuppel schweben und so einen Überblick über das Barockgebäude bekommen. Besonders schön ist der kleine Garten und die Sammlung von Bildern namhafter spanischer Maler. Schön idyllisch ist auch der Innenhof mit seinen Verweilmöglichkeiten.
Danach werden wir von Kamal in das Hotel zurück gefahren und können uns dort vor dem Abend ein wenig entspannen.
Hier im Ort gibt es auch einige Sherry-Bodegas, denn wir befinden uns im sog. Sherrt-Dreieck. So ist denn unser nächster Halt die Stadt des Sherrys, Jerez de la Frontera.
Aber nicht nur dafür ist Jerez bekannt. Hier befindet sich auch die Spanische Königreiche Hofreitschule. Unser Hotel am Rande der Innenstadt ist komfortabel und hat einen Pool.
Hier bleiben wir für 3 Nächte um auch ein wenig zu entspannen.
Es gibt ein wunderbares Abendbuffet und jede kann sein bevorzugtes Essen finden.

Samstag, 20.05.2023 Gibraltar – Marbella – Cortijo Salinas

Heute verlassen wir unser Hotel und fahren in Richtung des wohl berühmtesten Felsen Spaniens?!
oh so sorry - ich meine natürlich Großbritanniens und Gibraltar.
Seit Beginn des 18.Jahrhunderts gehört diese Halbinsel zum Vereinigten Königreich und das will es auch nicht mehr hergeben. Da GB nicht mehr zur EU gehört brauchen wir für die Einreise einen Reisepass. Unseren Bus mit Kamal und dem Gepäck lassen wir in Spanien zurück.
Heute ist nicht viel los am Übergang und so kommen wir pünktlich am Parkplatz an wo uns der Bus abholen will. Nun er verspätet sich
etwas aber schließlich geht es los und wir fahren die Eintrittskarten für die St.Michael's cave im Ort abholen. Dann fahren wir durch den englisch geprägten Ort, sogar die Polizisten sehen aus wie in Großbritannien, zu dem Leuchtturm von dem wir einen guten Blick nach Marokko und an den anderen Teil des spanischen Festlands haben. Sogar eine Moschee gibt es hier denn Gibraltars Bevölkerung ist ein wenig international. Mit unserem kleinen Bus schrauben wir uns immer weiter nach oben bis wir durch eine Vielzahl von anderen Fahrzeugen abgebremst werden. Auch sie haben dasselbe Ziel, die Höhle vom Heiligen Michael, oder St. Michael's cave. Es handelt sich um eine Tropfsteinhöhle die sich hier über Jahrmillionen in dem Kaltstein gebildet hat.
Schon beim Höhleneingang lauern die Makaken, Berberaffen die wohl durch Soldaten das erste Mal nach Gibraltar gebracht wurden. Hier haben sie sich vermehrt und sehen auch ganz wohlgenährt aus. Kein Wunder, denn ab und zu gelingt es ihnen, etwas aus dem nahen Restaurant oder von Touristen zu stibitzen, denn Füttern ist eigentlich streng verboten. Sie können auch sehr aggressiv werden und Zurückhaltung ist hier gefragt.
In der Höhle können wir Stalagmiten und Stalaktiten bewundert die obendrein noch bunt beleuchtet werden. Am Ende gibt es für einige Minuten noch eine kleine Lichtshow zu sehen.
Wieder am Tageslicht hat sich eine ganze Gruppe unserer Verwandten versammelt. Offenbar sind die Besucher nach dem Höhlenbesuch spendabler. Wir haben jedenfalls unseren Spaß und können von hier auch einen schönen Blick von oben auf Gibraltar werfen. Wir fahren wieder nach unten und hören uns noch eine Beschreibung per Band von der Situation während des 2. Weltkriegs an, denn Gibraltar hat auch unterirdische Kasematten, die ebenfalls bei genügend Zeit besichtigt werden können. Uns aber zieht es wieder nach Spanien. Allerdings wollen wir zurück über die Start- und Landebahn des Flughafens von Gibraltar zu Fuß gehen, wann kann man das schon mal bei uns. Der Bus setzt uns vorher ab und wir müssen erst einmal warten. Immer wenn ein Flugzeug startet oder landet, wird dieser Fußweg gesperrt und man muss sich ein wenig gedulden. Aber dass geht schnell und bald können wir unseren Weg nach Spanien und unserem Bus zurücklegen. Am Übergang ist im Moment noch nicht viel los, aber zu Zeiten des Arbeitsbeginns und -endes ist es etwas anderes, da Gibraltar zahlreiche Pendler hat, die nur dort arbeiten.
Wieder in Spanien fahren wir weiter In Richtung Marbella. Dieser traditionelle Badeort der Schönen und Reichen hat mit seinen kleinen und großen Skandalen so manches Zeitungsmagazin gefüllt.
Wir machen vorher noch einen Abstecher zum mondänen Yachthafen Port Banús und fahren anschließend vorbei an der Residenz der saudischen Regenten bis zu unserem Ausstiegspunkt.
Wir laufen ein wenig in der Altstadt zur Plaza Naranja. Dann wollen sich fast alle individuell weiterbewegen, locken doch die Angebote der Boutiquen und Kneipen. Einige allerdings zieht es in den Alameda-Park entlang des Paseo de la Mar mit seinen Dali-Skulpturen oder gleich zum Strand hinunter.
Danach treffen wir uns wieder am Bus und fahren in die Berge in Richtung Ronda. Die Bewölkung nimmt etwas zu und die Geradheit der Straßen ab. Der Bus kurbelt sich in die Höhe, schließlich verändert sich auch die Vegetation. Über mehrere über 1000 m hohe Pässe erreichen wir schließlich die Stadt Ronda die wir morgen besichtigen wollen. Heute aber lassen wir es liegen und fahren direkt zu unserem Berghotel, wo wir die letzten 2 Nächte verbringen werden. Nach den Städten ist es eine ruhige Oase zum Entspannen. Allerdings hat sich der Himmel bewölkt und es ist auch nicht so besonders warm. Da kommen die Pullover zum Einsatz.
Schnell sind die Koffer in die Zimmer gebracht und ein Abendessen beschließt den langen Tag.

Sonntag, 21.05.2023 Stadtrundgang in Ronda – Bodega–Besuch mit Weinverkostung

Die Nacht in diesem Landhotel war ruhig und nach dem Frühstück fahren wir in Richtung Ronda wo uns am Busbahnhof
unser Stadtführer Jesus im edlen Zwirn erwartet. Er ist ein gebürtiger Rondeno, wie man die Bewohner dieser Stadt des Stierkampfes nennt, und kennt die Stadt wie seine Westentasche.
Die Stierkampfarena ist mit ihrem Bronzestier vor dem Portal ist eines der ersten Monumente welches wir umrunden nachdem wir einen Blick in die Tiefe der Schlucht geworfen haben. Der klassische Stierkampf, wie er heute stattfindet, wurde hier geboren und prominente Anhänger dieses Schauspiels wie Ernest Hemingway und Orson Wells verbrachten eine Zeit in der Stadt.
Weiter geht es über die Puente Nuevo die so neu gar nicht ist und zwei verschiedene Stadtteile verbindet.
Wir haben einen kleinen Abstieg vor uns um die Arabischen Bäder von Ronda zu besichtigen, die sehr gut erhalten sind.
Immer hinunter geht es auf einem ganz gut angelegten Treppenweg. Glücklicherweise regnet es noch nicht, denn die runden alten Steine können empfindlich glatt werden. Beim Abstieg können wir einen Blick auf die alte und die arabische Brücke werfen.
In den arabischen Bädern sehen wir einen kurzen Film üeber die Funktionen der einzelnen Räume und werden in eine andere Zeit versetzt. Warmer Dampf wäre jetzt nicht schlecht denn so warm ist es in Ronda heute nicht.
Langsam steigen wir wieder nach oben und jetzt wird es so richtig ungemütlich. Es regnet heftiger und wir sind froh als wir ein Dach über dem Kopf haben. Wir werfen einen Blick auf das Rathaus und die Kathedrale die auf einer Moschee erbaut wurde.
Im Palacio Mondragon, in dem heute das Museum für Lokalgeschichte untergebracht ist, bekommen wir die Idee eines Wohnhauses des Mittelalters.
Zurück müssen wir wieder über die neue Brücke.
An der Stierkampfarena zurück gibt uns Jesus noch ein paar nützliche Tipps für die verbleibende Zeit des Aufenthalts.
Allerdings ist der eine Tipp, eine Tapas-Bar, schon voll besetzt, denn heute ist Sonntag und man geht gerne ins Restaurant.
Also suchen wir eine Alternative. Einige werfen noch einen Blick aus einem Hotel auf die Stierkampfarena von oben.
Wir treffen uns zur verabredeten Zeit am Busbahnhof denn wir sind noch bei der Bodega Feininger angemeldet um einen guten Tropfen Wein zu kosten. Die Bodega liegt auf halbem Weg zu unserem Hotel und wir müssen noch ein wenig zu Fuß gehen, da unser Bus nicht
hinauf kommt.
Wir werden vom Besitzer schon erwartet und sind erstaunt über die deutsche Begrüßung mit österreichischen Akzent. Dort stammt der Eigentümer her, der uns einiges über den ökologischen Weinanbau erzählt und uns auf dem Gelände herumführt.
Anschließend geht es zurück in das Gebäude wo 2 Fässer für uns mit Weingläsern gedeckt sind.
Sie schmecken gut, die 3 Weine die uns kredenzt werden, allerdings ist der biologische Wein auch teurer als der herkömmliche spanische Wein.
Trotzdem werden noch einige Flaschen gekauft, denn der Wein ist sehr lecker und schmeckt uns gut.
Danach fahren wir in das Hotel zurück und da die Temperaturen leider nicht sommerlich sind, fällt das Barbecue in der kleinen Stierkampfarena leider aus und wir müssen mit dem Restaurant Vorlieb nehmen. Unser letzter Abend dieser Andalusien-Reise geht zu Ende.

Montag, 22.05.2023 Rückflug von Malaga

Heute verlassen wir Andalusien und der Himmel weint. Den Andalusiern sei es gegönnt, denn sie brauchen den Regen dringend. Wir hoffen auf den Sommer in Deutschland. Schnell geht es über die Autobahn nach Malaga, dort wo unsere Flugreise vor 2 Wochen begann. Wir lassen die Reise noch einmal Revue passieren und erinnern uns an die vielen Monumente und Momente dieser Reise.
Adios Andalucia hasta luego!

Schlusswort

Ganz Andalusien in 14 Tagen: viele Landschaften, Kirchen und Moscheen, Klöster, Paläste, gutes und vielfältiges Essen und eine atemberaubende Flamencovorführung in der Hauptstadt Sevilla. Das sind nur einige Erlebnisse dieser Reise die fast eine Welt umspannt.

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