Reisebericht: DIE besondere Andalusien–Reise

02.10. – 15.10.2023, 14 Tage Rundreise in kleiner Reisegruppe mit Malaga – Ronda – Granada – Jaen – Cordoba – Carmona – Sevilla – Cadiz – Donana – Jerez – Marbella


  Bildergalerie   Druckversion (PDF)   Kommentare   zur Reise
 
Schon im 19. Jahrhundert wurde Andalusien als der Inbegriff des Spanischen angesehen und auch heute bedient es alle Klischees eines Bilderbuch-Spanienurlaubs: Sonne, Strand und Meer, wunderbares Essen und emotionale Flamenco-Darbietungen. Doch die größte Region Spaniens hat noch so viel mehr zu bieten: unter anderem Jahrtausende alte Kultur, lebendige Städte und pittoreske Bergdörfer - all das und noch viel mehr erleben wir auf dieser Reise.
Ein Reisebericht von
Sinah Witzig
Sinah Witzig

02.10.2023 Anreise nach Málaga

Unsere gemeinsame Reise startet am Flughafen in Frankfurt, wo wir aus allen Teilen Deutschlands zusammentreffen, um den Weiterflug an die andalusische Costa del Sol anzutreten. Etwa zweieinhalb Stunden später erwarten uns in Málaga, neben Agenturchefin Toñi, Sonne und sommerliche 29 Grad und wir starten zur kurzen Fahrt zu unserem Hotel in der Innenstadt. Nach dem Check In und einer kleinen Erholungspause treffen wir dann die letzten vier Mitglieder unserer Reisegruppe. Beim Spaziergang zum Abendessen verschaffen wir uns einen ersten Eindruck von der andalusischen Metropole und erreichen dann schnell das Restaurant „El Pimpi“, das niemand geringerem als Antonio Banderas gehört. Wir genießen ein vorzügliches Tapas-Menü mit köstlichem Wein – müssen jedoch schon nach kurzer Zeit einen ersten Kulturschock verarbeiten, als sich die Tafel nebenan mit einer internationalen Gruppe junger Menschen füllt, die einen typisch spanischen Geräuschpegel mitbringen. Da wir uns nun nicht mehr wirklich unterhalten können, ohne uns ebenfalls anzuschreien, ergeben wir uns unserem Schicksal und nehmen es mit Humor – was soll man auch anderes tun?
Durch die hell beleuchteten Gassen der Altstadt spazieren wir schließlich wieder in Richtung Hotel und genießen die laue Abendluft.

03.10.2023 Málaga

Da Oktober auch Hochsaison für Kreuzfahrtschiffe ist, starten wir den nächsten Tag entspannt und lassen die Massen erst einmal an uns vorbeiziehen. Die gemeinsame Stadtführung findet erst am Nachmittag statt, sodass vormittags Zeit bleibt, die Stadt auf eigene Faust zu erkunden. Einige zieht es ins Picasso-Museum, andere besuchen die Markthalle aus dem 19. Jahrhundert. Der Weg lohnt sich, denn zum einen ist die stählerne Konstruktion aus drei Hallen mit gläserner Kuppel und reichhaltiger Innendekoration, die der berühmten Pariser Markthalle „Les Halles“ nachempfunden ist, schon rein optisch beeindruckend, zum anderen ist es unglaublich spannend, sich das riesige Angebot an Obst, Gemüse, Gewürzen und Trockenfrüchten anzusehen. Auch die Möglichkeit, das ein oder andere frisch zubereitet gleich zu probieren ist zur Mittagszeit mehr als verlockend.

Am Nachmittag treffen wir dann auf unseren Stadtführer Francisco. Mit viel Witz und Charme zeigt er uns nicht nur Málaga sondern stimmt er uns auch auf unsere gesamte Rundreise ein. Wir beginnen vor der Kathedrale, die von den Einheimischen liebevoll La Manquita, die Einarmige, genannt wird. Man hat hier, wie in vielen andalusischen Städten, über der ehemaligen Großmoschee im 16. Jahrhundert einen opulenten Renaissancebau geplant, jedoch wurde aus Geldmangel der zweite Turm der Hauptfassade nie vollendet. Wir werden die Kirche später auch noch von Innen besichtigen, schlendern nun jedoch zunächst einmal durch die kleinen Gassen der Altstadt und hören vieles über Land und Leute. Über die prächtige Calle Marqués de Larios erreichen wir schließlich die Plaza de la Constitución. Im Gegensatz zu anderen Städten in Andalusien erlebte Málaga im 19. Jahrhundert eine große Umstrukturierung durch Investments wohlhabender Geschäftsleute und somit einen Bauboom im Stil des Art Déco und Jugendstils.
Durch einige kleinere Gassen kommen wir nun zurück zum Seiteneingang der Kathedrale. Es erwartet uns ein Prachtbau der spanischen Renaissance, der jedoch während der etwa 250jährigen Bauzeit auch durch viele Elemente des Barocks und des Klassizismus ergänz wurde. Eine Kapelle ist prächtiger geschmückt als die andere. Für uns ist es sehr interessant zum ersten Mal eine spanische Kathedrale von Innen zu sehen: dominant sticht der wuchtige Chor mitten im Kirchenschiff ins Auge – er trennte das gewöhnliche Volk von kirchlichen und weltlichen Würdenträgen – deshalb sagt man bis heute auf Spanisch, dass man die Messe hören geht, normale Leute konnten nicht sehen, was sich am Altar abspielt. Wir sehen hier auch zum ersten Mal die mächtigen Pasos, riesige Aufbauten, die an christlichen Festtagen von bis zu hundert Männern in stundenlangen Prozessionen durch die Straßen der Stadt getragen werden.

Von der Kathedrale machen wir einen Zeitsprung, werfen zunächst einen Blick auf die Überreste des römischen Theaters. Gegründet wurde Malaka im 8. Jahrhundert vor Christus von den seefahrenden Phöniziern. Die Römer eroberten die Stadt während des Zweiten Punischen Kriegs von den Karthagern und gliederten sie zunächst in die Provinz Hispania Ulterior, später in die Provinz Baetica ein.
Im 8. Jahrhundert zogen dann muslimische Berber und Araber unter Tarik Ibn Ziyad über die iberische Halbinsel und eroberten diese innerhalb zehn Jahren fast vollständig. Auch in Málaga hinterließen sie natürlich ihre Spuren. Zusammen mit Francisco erkunden wir die ehemalige Burgbefestigung, die Alcazaba. Ab dem 11. Jahrhundert hatten dann zuerst die Almoraviden, später dann die Almohaden die Macht inne und gestalteten auch die Festung um, sodass wir bei unserer Besichtigung schon einige architektonische Stilelemente kennenlernen, die uns im weiteren Verlauf unserer Reise wieder begegnen werden. Von den oberen Ebenen der Alcazaba haben wir auch einen fantastischen Blick über die Stadt und den Hafen, wo wir auch die Kreuzfahrtschiffe entdecken.

Wir beenden unsere Stadtführung schließlich an der Plaza de la Merced, wo wir auf den auf einer Parkbank sitzenden Künstler Pablo Picasso treffen – zumindest in Bronze. In einem Haus unweit von hier wurde der weltberühmte Maler 1881 geboren.

Am Abend gibt es dann den zweiten Versuch eines gemeinsamen Abendessens in einem Restaurant direkt um die Ecke – und zu unserer positiven Überraschung haben wir einen Raum den ganzen Abend komplett für uns und so endlich die Möglichkeit, die anderen Mitreisenden auch kennenzulernen. Bei leckerem Essen und guten Wein lassen wir den Abend also gemütlich und ganz in Ruhe ausklingen.

04.10.2023 Marbella, ein Abstecher nach Gibraltar und weiter nach Jeréz de la Frontera

Am nächsten Morgen müssen wir leider unser schönes Hotel im Zentrum Málagas verlassen und treffen zum ersten Mal unseren Busfahrer Tulio und unseren Kleinbus. Gemeinsam begeben wir uns auf eine Fahrt entlang der Costa del Sol. In den 1960er Jahren versuchte man unter dem Franco-Regime die strukturschwache und bitterarme Region Andalusien durch Tourismus wirtschaftlich aufzupäppeln und begann die Küstenlinie mit riesigen Hotelanlagen zu verbauen. Die Folgen davon sind heute noch in Orten wie Torremolinos oder Fuengirola zu sehen, wo sich ein Hochhaus an das nächste drängt. Über 80% der Küstenlinie Andalusiens sind so verbaut worden, heute wäre das natürlich nicht mehr möglich. Die Costa del Sol ist jedoch nicht nur Ziel des Pauschaltourismus, sondern auch beliebter Treffpunkt der High Society. An die Bergkette unweit des Strandes schmiegen sich beeindruckende Villen zwischen mondänen Golfclubs gelegen.
Unser erstes Ziel ist Marbella. Hier flanieren nicht nur die Reichen und Schönen, sondern auch hier gibt es riesige Hotelkomplexe und eine nette Strandpromenade. Zur Überraschung einiger gibt es jedoch auch ein paar interessante Dinge zu sehen: die Avenida del Mar mit ihren Skulpturen, die vom berühmten Künstler Salvadór Dalí geschaffen wurden und eine niedliche kleine Altstadt, die zum Bummeln einlädt.
Am Nachmittag machen wir dann einen Abstecher nach Großbritannien – zumindest rein politisch gesehen, denn auf dem Programm steht der Besuch des britischen Überseegebiets Gibraltar. Bekannt ist die 6,5 km² große Exklave an der Südspitze der iberischen Halbinsel vor allem für steuerfreies Einkaufen und die einzige wildlebende Affenkolonie auf dem europäischen Kontinent.
Nach unserer Weiterfahrt entlang der Costa del Sol erreichen wir in La Linea de la Concepción die Grenze. Hier müssen wir nun unsere Reisepässe scannen, so wie am Flughafen – denn Brexit sei Dank verlassen wir ja nun die EU.
In Gibraltar angekommen, starten wir nach einigen Minuten Wartezeit zu unserer Rundfahrt. Schnell merken wir, dass Gibraltar weder wirklich britisch noch spanisch zu sein scheint. Während sich seit Jahrhunderten zunächst Mauren und Spanier und nun Spanier und Briten um den strategisch wichtigen Kalksteinfelsen an der Meerenge zwischen Afrika und Europa streiten, leben die Einwohner Gibraltars einen Kulturmix: man spricht Englisch und Spanisch, so wie es gerade passt, stellt demonstrativ rote Telefonzellen und Briefkästen auf, fährt aber auf der rechten Straßenseite um Unfälle zu vermeiden.
Unsere Fahrt führt uns zunächst an den Befestigungsmauern der Altstadt, langsam den Berg hinauf bis zum Europa Point. Von hier aus kann man die Straße von Gibraltar sehen, die an ihrer engsten Stelle nur 14 km breit ist. In der Antike war man sich sicher, dann hier, zwischen den Säulen des Herkules, die Welt endet. Die Phönizier fanden jedoch schließlich heraus, dass dem nicht so ist und entdeckten die Atlantikküste.
Weiter den Berg hinauf geht es nun ins Naturschutzgebiet und nach wenigen Metern machen wir schon Bekanntschaft mit dem ersten Berberaffen. Es gab unzählige Theorien, woher die Maskottchen Gibraltars ursprünglich kamen, doch heute weiß man, dass kein unterirdischer Tunnel nach Marokko verantwortlich ist, sondern dass vermutlich maurische Handelsschiffe die Tiere freiwillig oder unfreiwillig auf die iberische Halbinsel mitgebracht haben. Nach unserer ersten Begegnung mit den Primaten besichtigen wir die Tropfsteinhöhle Saint Michael’s Cave, welche zu unserer Überraschung sehr viel größer ist als erwartet. Bei einer Lightshow wird sie zudem beeindruckend in Szene gesetzt.
Auf dem Rückweg ins Stadtzentrum erklärt uns unsere Stadtführerin Elena noch die wichtigsten Gebäude, die wir entlang der Strecke sehen können. Unsere Rundfahrt endet am Rollfeld des Flughafens, die wir nun zu Fuß überqueren werden. Da Gibraltars Fläche so begrenzt ist, führt die Start- und Landebahn einmal quer über die Landzunge, die den Felsen mit Spanien verbindet, und kreuzte damit bis Anfang des Jahres auch noch auch die einzige Zufahrtsstraße, die für jeden ankommenden oder abgehenden Flug gesperrt wird. Jetzt gibt es eine neue Straße durch einen Tunnel, sodass nur noch Radfahrer und Fußgänger die alte Straße nutzen – nichts desto trotz, ein nicht alltägliches Erlebnis, über ein Rollfeld zu spazieren. Auch auf dem Rückweg müssen wir wieder das Aus- und Einreiseprozedere durchlaufen und treffen dann wieder auf unseren Bus mit Fahrer Tulio.
Uns erwartet nun noch eine etwa 90-minütige Weiterfahrt nach Jerez de la Frontera. Der Namenszusatz, welcher „an der Grenze“ bedeutet, weißt darauf hin, dass die Region um Jerez jahrhundertelang von Muslimen und Christen umkämpft gewesen ist. Heute ist die Stadt vor allem für den Sherry, der hier Vino de Jerez heißt, und die Königlich-Andalusische Reitschule bekannt. Dazu allerdings morgen mehr...

05.10.2023 Andalusische Pferde und Sherry

Wir beginnen den Tag entspannt mit einem späten und ausgedehnten Frühstück. Am Vormittag treffen wir uns dann und spazieren gemeinsam zur nahegelegenen Königlich-Andalusischen Reitschule. Andalusische Pferde genossen über Jahrhunderte einen ausgezeichneten Ruf am Hofe der Habsburger Könige, besonders Lipizzaner und Karthäuser werden bis heute auch in Österreich gezüchtet und an der Wiener Hofreitschule zu hervorragenden Dressurpferden ausgebildet. Einer der Absolventen dieser weltbekannten Schule, Álvaro Domecq Romero, kam zurück in seine Heimat, um hier in Jerez eine Reitschule zu gründen. Im Jahre 1987 wurde sie schließlich vom königlichen Hof Spaniens anerkannt und darf seither den klangvollen Namen der Königlich-Andalusischen Reitschule tragen. Romero hat in den 1970er Jahren mit 9 Pferden begonnen, heute befinden sich auf dem riesigen Gelände Stallungen für 60 Pferde.
Wir dürfen uns zunächst die gesamte Anlage ansehen und können auch ein wenig beim Dressurtraining zuschauen, dann geht es für uns in die große Reithalle, wo wir unsere Plätze einnehmen für die Vorführung „Wie die andalusischen Pferde tanzen“. Die besten Dressurreiter der Schule zeigen hier das gesamte Können ihrer besten Pferde, die passend zu klassischer und militärischer Musik durch die Manege traben – wirklich ein beeindruckendes Schauspiel.
Am frühen Nachmittag fährt uns Tulio dann mit dem Bus ins historische Stadtzentrum. Gemeinsam spazieren wir vorbei am maurischen Alcázar und teilen uns dann auf, um eine Kleinigkeit zu Mittag zu Essen bevor uns dem wahrscheinlich wichtigsten Thema in Jerez widmen.
Der Vino de Jerez – überall anders auf der Welt Sherry genannt – darf nur so heißen, wenn er tatsächlich von hier kommt. Wir besuchen eine der bekanntesten Bodegas der Stadt: Gonzáles-Byass, auch bekannt für die Marke Tío Pepe. Herumgeführt auf dem Gelände werden wir von Juan, der als Student einige Zeit in Deutschland verbracht hat. Er erzählt uns eine Menge zur Firmengeschichte des noch immer familiengeführten Unternehmens. Er erklärt uns auch, was den Sherry von anderem Wein unterscheidet, wie er produziert und gelagert werden muss. Wir sprechen natürlich auch über die Rolle, die Holzfässer spielen und über deren Weiterverwendung in der Whisky-Produktion. Aus dieser Symbiose ist unlängst ein neues Produkt entstanden, das einige von uns brennend interessiert: der Whisky Nomad, den wir später noch probieren dürfen.
Zunächst schauen wir uns jedoch weiter das Betriebsgelände an. Die Familie Gonzáles hat im 19. Jahrhundert ein ganzes Viertel in Jerez erbauen lassen, um dort ihre Mitarbeiter unterzubringen – heute gehört das alles zum Verwaltungskomplex. Wir sehen uns auch die „Hall of Fame“ an, wo zahlreiche internationale Berühmtheiten Fässer signiert und personalisiert haben, sogar die königliche Familie. Die größten Stars sind jedoch die Qualitätskontrolleure der Sherry-Produktion: Mäuse! Ja, tatsächlich setzt man bewusst auf die kleinen Nagetiere in den Lagerhallen, denn wenn es Mäuse gibt, gibt es keine Ratten, die die Fässer kaputtmachen. Irgendwann hat man herausgefunden, dass Mäuse gerne Sherry trinken, und so steht heute immer ein Glas süßer Sherry mit einer kleinen Leiter breit zur Qualitätskontrolle.
Nun dürfen auch wir endlich eine Qualitätskontrolle vornehmen und zwei Sherrys verkosten. Der junge weiße Wein findet bei den meisten keinen allzu großen Anklang, der süße jedoch umso mehr. Nachdem wir unsere Gläser geleert und alle Einkäufe getätigt haben, sehen wir uns noch gemeinsam die Kathedrale von Jerez von Innen an. Der prächtige Renaissance-Bau dominiert das Bild der Altstadt und gilt als eine der schönsten Kirchen ihrer Bauzeit in Spanien. Anschließend fahren wir mit dem Bus zurück in Richtung Hotel und haben nun noch ein wenig Zeit, um uns vor dem Abendessen ein wenig auszuruhen.

06.10.2023 Sanlúcar de Barameda und Doñana Nationalpark

Nach dem Frühstück geht es heute für uns in Richtung Atlantikküste. Wir fahren nach Sanlúcar de Barameda. Die Hafenstadt an der Mündung des Guadalquivir ist vor allem dafür bekannt, dass hier jedes Jahr ein großes Pferderennen stattfindet – und dafür, dass Columbus 1498 von hier aus zu seiner dritten Amerikafahrt und Ferdinand Magellan 1519 zu seiner Weltumsegelung aufgebrochen sind. Ansonsten gehört auch Sanlúcar zum sogenannten Sherry-Dreieck, der hier produzierte Starkwein nennt sich jedoch Manzanilla und nicht Sherry.
Wir starten von hier zu unserem Ausflug in eines der wichtigsten Naturschutzgebiete Europas, den 54.252 Hektar großen Doñana Nationalpark. Zunächst fahren wir mit dem Ausflugsboot den Guadalquivir hinauf. Von hier aus kann man schon die dichten Pinienwälder des 1969 gegründeten Nationalparks sehen. Nach einer guten halben Stunde verlassen wir das Schiff und gehen an Land. Wir sehen hier die verbliebenen Hütten eines Dorfes das noch bis zur Gründung des Nationalparks bewohnt gewesen ist. Wir hören über die Geschichte der Region und ihre ehemaligen Bewohner, die über Jahrhunderte von der Holzwirtschaft gelebt haben. Dann geht es für uns los zur Jeep-Tour. Der Jeep ist eigentlich eine Art Monstertruck mit Fahrgastkabine. Unser junger Fahrerguide Carlos chauffiert uns nun gekonnt durch die verschiedenen Landschaftszonen des Naturschutzgebietes und bringt uns nebenbei Geologie, Flora und Fauna näher. Vom Wald geht es in die Feuchtzone, die allerdings nach dem langen trockenen Sommer nicht mehr als eine große Salzpfanne ist. Über den 30 Kilometer langen Sandstrand fahren wir dann in die Wanderdünen, die uns ganz besonders beeindrucken. Durch den Einfluss von Wind und Meer wandet der Sand unentwegt und begräbt so jedes Jahr Teile des Pinienwaldes unter sich. Wir erfahren, dass die Pinien hier eigentlich auch nicht heimisch waren, sondern im 16. und 17. Jahrhundert gepflanzt wurden, um besseres Holz für den Schiffbau zu erwirtschaften. Der endemische phönizische Wacholder eignete sich zwar nicht besonders um Schiffe zu bauen, dafür hat er allerdings das Talent, sich nicht von Sanddünen ersticken zu lassen.
Gegen Mittag überqueren wir dann mit der Fußgängerfähre den Guadalquivir und kehren zurück nach Sanlúcar, wo wir die Mittagspause verbringen.
Am Nachmittag fahren wir dann zurück nach Jerez, wo wir die zweite Tageshälfte ein bisschen gemütlicher begehen und auch die Möglichkeit haben, den Hotelpool und den schönen Garten darum herum zu nutzen.

07.10.2023 Katamaranfahrt nach Cádiz und Weiterreise nach Sevilla

Wir verlassen heute Jerez und fahren noch einmal an die Atlantikküste, nach El Puerto de Santa María. Die dritte Stadt im sogenannten Sherry-Dreieck ist im ewigen Konkurrenzkampf mit Jerez, so stehen sich das Maskottchen von Tío Pepe, die Flasche mit dem Sombrero und das Maskottchen von Osborne, ein andalusischer Stier, an der Stadtgrenze direkt gegenüber. Der Wein heißt hier natürlich auch nicht Vino de Jerez, sondern Vino Fino. Der Stier von Osborne ist mittlerweile zum allgemeinen Werbesymbol für ganz Andalusien geworden und steht sogar in gewaltiger Größe von 14 Metern in zigfacher Ausführung an den spanischen Autobahnen.
Wir fahren zum Hafen. Von hier aus geht es mit dem Katamaran über die Bucht von Cádiz in die älteste Stadt Spaniens. Vom Wasser aus kann man den riesigen Hafen von Cádiz wunderbar sehen und auch die 2015 neu eröffnete Schrägseilbrücke, die drittlängste Europas, begutachten.
Am Hafen werden wir von unserer Stadtführerin Ely erwartet. Wir machen zunächst eine Rundfahrt mit unserem Bus, einmal um die Altstadt, die an der Spitze einer Halbinsel liegt, herum. 1104 vor Christus gründeten die Phönizier, damals auf einer Insel, die Stadt und legten somit den Grundstein für eine der wichtigsten Städte Spaniens. Cádiz war sogar für kurze Zeit Hauptstadt, nachdem man im Jahre 1812 nach dem Erbfolgekrieg und den napoleonischen Eroberungsversuchen hier die erste Verfassung verkündet und die Republik ausgerufen hatte. Nach der ersten Orientierung mit dem Bus geht es für uns dann zu Fuß weiter. Wir sehen den prächtigen Hauptplatz mit dem Rathaus und schlendern dann durch die engen Gassen der Altstadt, die sich wiederum auf einen großen Platz öffnen: wir stehen vor der neuen Kathedrale. Gemeinsam mit Ely besichtigen wir das imposante Bauwerk. Danach geht es weiter durch die belebten Gassen, über den Blumenmarkt bis zur historischen Markthalle. Hier werden wir in die Freizeit entlassen und nutzen natürlich zunächst einmal die Möglichkeit, allerhand frische Produkte zu begutachten. Besonders der Fischmarkt ist natürlich sehr beeindruckend und es ist ein wenig schade, dass wir nicht die Möglichkeit haben, uns selbst zu bekochen.
Am Nachmittag überqueren wir dann mit unserem Bus die Brücke der Verfassung von 1812 und fahren weiter in Richtung Sevilla. Wir folgen dem Guadalquivir flussaufwärts, fahren vorbei an bereits abgeernteten Getreidefeldern und entdecken zwischendrin immer wieder einmal Baumwollfelder – neben Zucker und Reis auch ein Produkt, das sie Araber hier eingeführt haben.
Wir erreichen die andalusische Hauptstadt kurz vor 17 Uhr bei über 40 Grad und sind froh, als wir unser Hotel mitten im historischen Zentrum beziehen können. Nach einer kurzen Pause machen einige von uns dann jedoch trotzdem noch einen ersten Spaziergang zur Orientierung.
Sevilla hat eine der größten Altstädte Europas und so geht es zunächst durch die engen Gassen bis zur Plaza del Cabildo. Einst befand sich hier ein Kloster, heute reihen sich um den klassizistischen Platz Antiquitätengeschäfte und Cafés. Außerdem kann man in einem kleinen Laden Kekse kaufen, die von den Nonnen der über 20 aktiven Klöster in Sevilla hergestellt werden.
Unser Spaziergang führt uns weiter über die Avenida de la Constitución bis zum Hotel Alfonso XIII, vorbei am Palacio San Telmo, Sitz der andalusischen Regierung, und an der Universität und der Königlichen Tabakfabrik, wo einst Carmen in der berühmten Oper gearbeitet haben soll.
Schließlich erreichen wir die Plaza España. Die Parkanlage mit ihren Gebäuden wurde für die Iberoamerikanische Ausstellung von 1929 geschaffen und symbolisiert eine Umarmung der südamerikanischen Kolonien durch Spanien. Architektonisch dargestellt werden die vier historischen Königreiche Kastilien, León, Aragón und Navarra jeweils durch Brücken über einen künstlich angelegten Kanal. Die 48 Provinzen Spaniens werden jeweils durch Kachelornamente an den Wänden dargestellt.
Unsere Erkundungstour führt uns anschließend entlang des Guadalquivir bis zum Torre del Oro. Der maurische Wehrturm aus dem 13. Jahrhundert gilt als Wahrzeichen der Stadt und erinnert an die reiche Seehandelsvergangenheit Sevillas.
Zurück im Hotel machen wir uns kurz frisch, um dann alle gemeinsam zum Abendessen aufzubrechen.

08.10.2023 Sevilla

Der Vormittag in der andalusischen Hauptstadt steht zur freien Verfügung für eigene Erkundungen. Am Nachmittag treffen wir uns dann im Hotel und spazieren gemeinsam zu unserem Treffpunkt mit Stadtführerin Kate. Wir erreichen schließlich die Plaza del Triunfo zwischen Alcázar und Kathedrale. Von hier aus hat man einen fantastischen Blick auf die Giralda, das ehemalige Minarett der Moschee von Sevilla. Nach der Rückeroberung der Stadt 1248 wurde die gesamte Moschee zunächst als Kirche benutzt, im 15. Jahrhundert jedoch abgerissen und durch die spätgotische Santa Maria de la Sede ersetzt. Das ehemalige Minarett wurde jedoch aufgestockt und zum Glockenturm umgebaut. Auf der Spitze des Turms steht eine etwa 3,5 m hohe Bronze-Statue, die sogenannte Giraldillo, die als Allegorie des triumphierenden christlichen Glaubens gilt.
Bevor wir die Kathedrale jedoch näher besichtigen, geht es nun zuerst einmal durch das Löwentor in den königlichen Alcázar. Ursprünglich als maurisches Fort angelegt, erweiterte man später die Anlage mehrfach bis hin zum Palast, der bis heute von der spanischen Königsfamilie als offizielle Residenz genutzt wird, wenn sich diese in Sevilla aufhält. Im 10. Jahrhundert errichteten die Almohaden die an der Stelle des heutigen Baus einen Palast, den Al-Muwarrak. Der Großteil der modernen Anlagen wurde ab 1364 auf den maurischen Ruinen für den spanischen König Peter I. gebaut. Der Palast ist eines der am besten erhaltenen Beispiele für die Mudéjar-Architektur, die unter christlicher Herrschaft entstandenen Bauten mit islamischem Einfluss und meist von maurischen Architekten erbaut. Spätere Monarchen erweiterten den Alcázar, wodurch noch weitere Baustile Eingang in den Komplex fanden. So entstanden unter den Katholischen Königen, Karl V. und Philipp II. Bauten mit gotischen Elementen, die in starkem Kontrast zu der dominierenden Mudéjar-Architektur stehen.
Besonders begeistern uns der Hof der Jungfrauen, mit seinen symmetrischen Elementen und der angrenzende Saal der Botschafter. Beeindruckend ist hier die reich verzierte Decke, die im Volksmund nur „media naranja“, halbe Orange genannt wird. Karl V. entschied sich, in diesem Saal Isabella von Portugal zu heiraten.
Wir bestaunen die unzähligen dekorativen Stuckelemente, sowie die reichverzierten Kachelarbeiten und lauschen Kate, die uns ihre Bedeutungen erklärt.
Wir haben noch Zeit, ein wenig durch die herrlichen Gartenanlagen zu spazieren, bevor wir dann durch das alte jüdische Viertel weiter zur Kathedrale schlendern.
Im Orangenhof legen wir eine kleine Pause ein und Kate erzählt uns von der Entstehung der größten Kirche Spaniens. Nach der Fertigstellung löste sie die Hagia Sofia nach Jahrhunderten als größte Kirche der Welt ab und wurde erst nach Vollendung von Sankt Peter in Rom vom ersten Platz verdrängt. Im Innenraum können wir dann neben einer unglaublichen Ausstattung an Silberschmuck auch am Hochaltar der königlichen Kapelle das größte Holzretabel der Welt bestaunen. Nicht weniger beeindruckend ist das imposante Grabmal für den Seefahrer Christoph Columbus, der der spanischen Krone im Grunde erst zu Macht und Reichtum verholfen hat.

Am Abend bietet sich noch die Gelegenheit, eine Flamenco Show zu besuchen. Die Entstehung des Flamencos zu Beginn des 19. Jahrhunderts ist mit der historischen, sozialen und kulturellen Entwicklung der südspanischen Region Andalusien eng verbunden, geht aber wie man heute vermutet nicht nur auf die Kultur der in Spanien lebenden Gitanos, sondern auf verschiedenste Einflüsse zurück. Wir lauschen den Gitarrenklängen und den emotionsgeladenen Gesängen und sind fasziniert von der Ausdruckskraft und Leidenschaft der Tänzerinnen und Tänzer. Ein Erlebnis, das man in Andalusien nicht verpassen darf.

09.10.2023 Spanisches Olivenöl, Carmona und Weiterreise nach Córdoba

Am nächsten Morgen verlassen wir Sevilla in Richtung Osten. Schon kurz nachdem wir die Stadt verlassen haben sehen wir in den hügeligen Ausläufern der betischen Kordillere Olivenhaine soweit das Auge blickt. Mehr als ein Drittel der Landwirte Andalusiens leben vom Olivenöl. Einen davon besuchen wir heute. Auf der Hacienda Basilippo empfängt uns Isaac, der hier zusammen mit seiner Frau, seinem Schwager und seinen Schwiegereltern ungefähr 15.000 Olivenbäume kultiviert. Zunächst führt er uns über das Gelände und erklärt uns den Unterschied zwischen den verschiedenen Qualitätsstufen von Olivenöl. Im Anschluss besuchen wir eine der Plantagen und lernen, wie man mit den Bäumen und den Oliven bei der Ernte umgehen muss, um qualitativ hochwertiges Öl zu produzieren. In der Produktionshalle sehen wir dann, wie die Oliven weiterverarbeitet werden und wie schließlich das kalt gepresste „extra virgin“ Öl entsteht, in Flaschen gefüllt und gelagert wird. Zu guter Letzt dürfen wir das Endprodukt dann natürlich auch verkosten. Besonders überraschend gut ist für uns die Kombination aus Olivenöl mit Orangeninfusion über Schokoladeneis. Es werden noch einige Souvenireinkäufe getätigt und dann geht es für uns weiter nach Carmona.
Die Kleinstadt, die auf eine römische Siedlung zurückgeht, gilt als eine der schönsten ursprünglichen Ortschaften Andalusiens. Jahrhundertelang war sie als wichtigste Station auf dem Weg von Sevilla nach Córdoba stark umkämpft. Von der südlichen Burg, der Puerta de Sevilla, haben wir einen fantastischen Blick hinunter ins Tal und auf die Stadt rundherum.
Wir spazieren durch die engen Gassen, vorbei an der Hauptkirche Santa María, die heute leider geschlossen ist, und am Kloster Santa Clara. Am anderen Ende der Altstadt befindet sich das obere Alcázar, das unter Peter I. gebaut wurde, heute allerdings nur noch in Ruinen existiert. Daneben befindet sich das Parador Hotel der Stadt, das vor allem mit seiner herrlichen Aussicht besticht.
Wir lassen uns schließlich am Hauptplatz der Altstadt nieder und genießen eine Pause mit kühlen Getränken und leckeren Tapas bevor wir zur Weiterfahrt nach Córdoba aufbrechen.
Die Provinzhauptstadt mit etwa 325.000 Einwohnern war einst Zentrum der islamischen Herrschaft auf der Iberischen Halbinsel. 711 wurde die Stadt von den Mauren eingenommen, war ab 716 zeitweise Sitz der Statthalter von al-Andalus und ab 756 die Hauptstadt des umayyadischen Emirats von Córdoba. Im 10. Jahrhundert wurde das Kalifat von Córdoba errichtet, zu dieser Zeit lebten ungefähr 110.000 Menschen in der Stadt, die damals eine der größten der Welt war. Christen, Juden und Muslime lebten meistens friedlich zusammen und machten Córdoba zum Zentrum von Wissenschaft und Kultur.
Zum Glück sind wir mit einem kleinen Bus unterwegs, so kann Tulio uns fast bis zu unserem Hotel in der Altstadt bringen und wir müssen nur noch wenige Meter zu Fuß zurücklegen. Die Hacienda Posada de Vallina war einst Unterkunft für die Konstrukteure der berühmten Mezquita-Catedral und soll sogar Christopher Columbus beherbergt haben. Auch wir beziehen nun unsere Zimmer in den historischen Gemäuern, bevor wir am frühen Abend vor dem Essen noch zu einem kleinen Spaziergang durch die Altstadt aufbrechen.

10.10.2023 Córdoba

Den ganzen heutigen Tag haben wir Zeit Córdoba weiter zu erkunden. Nach dem Frühstück holt uns Stadtführer Miguel vom Hotel ab und wir machen zunächst einen kleinen Spaziergang durch die Stadt. Erster Stopp ist die alte Brücke über den Guadalquivir, deren Ursprünge auf römische Zeiten zurückgehen. Gleich nebenan sehen wir den Stadtheiligen, Erzengel Rafael auf einer Siegessäule thronen. Wir schlendern nun durch die engen Gassen der Judería, doch entgegen dessen, was der Name vermuten lässt, haben hier nicht nur Juden gelebt, sondern Menschen verschiedenster Herkunft und Religionen. Wir besuchen auch die ehemalige jüdische Synagoge, die sogar von einem maurischen Architekten erbaut worden ist.
Dann müssen wir uns ein wenig beeilen, denn wir wollen mit zu den ersten Besuchern gehören, die heute in die sogenannte Mezquita-Catedral hinein dürfen. Das wichtigste Bauwerk Córdobas ist weltweit einzigartig. Sie wurde ab 784 als Moschee errichtet und mehrfach erweitert. Mit ihrer Ausdehnung von 23.000 m² wäre sie heute die drittgrößte Moschee der Welt. 1236, im Jahr der Rückeroberung durch die Christen, wurde die Moschee zur christlichen Kathedrale geweiht und umgenutzt. Vom Orangenhof aus können wir sehen, dass auch hier das Minarett zum 83 Meter hohen Glockenturm umgebaut wurde. In der Mitte der Moschee wurde ab dem 16. Jahrhundert ein gewaltiges Kirchenschiff im Stil der Renaissance und des Barock erbaut.
Mit unserem Stadtführer Miguel können wir dann auch Punkt 10 Uhr dieses beeindruckende Bauwerk betreten. Das noch leere und ruhige Monument im Morgenlicht zu sehen ist wirklich atemberaubend. Etwa 860 Marmorsäulen aus Spolien in parallelen Reihen tragen jeweils zwei übereinanderliegende Bögen und bewirken so ein besonderes Spiel von Licht und Schatten. Zudem sehen wir uns die Mihrab, die wohl bedeutendste Gebetsnische maurischer Herkunft an, ein gewölbter Schrein mit einer einzigartigen Ausstattung an byzantinischen Mosaiken. Anschließend besuchen wir die im Zentrum des Bauwerks liegende christliche Kathedrale und müssen Miguel zustimmen, wenn man damals nach der Rückeroberung den Bau nicht weiter genutzt hätte, wäre von der baulichen Pracht der ehemaligen Moschee heute vermutlich nichts mehr erhalten. Nach der gemeinsamen Besichtigung bleibt noch ein wenig Zeit, alleine zu verweilen und das Gebäude auf sich wirken zu lassen.
Zum Mittag besuchen wir dann eines der vielen erstklassigen Restaurants Córdobas und probieren lokale Spezialitäten wie die Salmorejo, eine kalte dickflüssige Suppe, und Stierschwarz.
Der Nachmittag steht dann zur freien Verfügung, um die Stadt noch ein wenig zu genießen, die vielen schönen Innenhöfe mit ihren bunten Bepflanzungen zu bewundern oder die Gärten des Alcázar zu besuchen.

11.10.2023 Medina Azahara, die Olivenhauptstadt Jaén und Weiterreise nach Granada

Wir verlassen Córdoba am nächsten Morgen in Richtung Norden. Etwa acht Kilometer außerhalb der heutigen Stadt hat sich Abd ar-Rahman III. ab 936 an den Ausläufern der Sierra Morena einen Sommersitz errichten lassen, der innerhalb von etwa zehn Jahren zur Palaststadt gewachsen war. Benannt wurde sie nach der Lieblingsfrau des Kalifen, Zahra. Die prächtige, in Terrassen angelegte Stadt überdauerte jedoch nur etwa 80 Jahre, bis das Kalifat von Córdoba zerfiel und Medina Azahara von Berbern erobert wurde. Die konservativen Almoraviden störten sich an der Pracht und Opulenz der Palaststadt und zerstörten Teile davon, andere wurden in späteren Jahrhunderten als Steinbruch benutzt und abgetragen – sodass die gesamte Stadt für lange Zeit in Vergessenheit geriet. Im 19. Jahrhundert fing man an, erste archäologische Untersuchungen und Ausgrabungen zu unternehmen, jedoch dauern diese bis heute an.
Wir besuchen zunächst das Museum in der Nähe der Ausgrabungsstätte, wo uns in einem Film demonstriert wird, wie die Stadt früher einmal ausgesehen hat und welche Funktion die einzelnen Gebäude hatten. Danach fahren wir mit dem Shuttlebus zur Ausgrabungsstätte selbst. Bei einem gemeinsamen Rundgang entdecken wir dann die Gebäude wieder, die wir eben noch im Film gesehen haben und können uns nun sehr lebhaft vorstellen, wie es hier vor über 1.000 Jahren gewesen ist.
Am späten Vormittag fahren wir dann weiter in Richtung Jaén. Während das Gebiet direkt um die Stadt Córdoba herum landwirtschaftlich vor allem durch Getreideanbau geprägt ist, sehen wir, je weiter wir herausfahren, wieder mehr Olivenbäume. Das Grenzgebiet der Provinzen Córdoba und Jaén bis in die Stadt Jaén hinein sind das größte zusammenhängende Olivenanbaugebiet der Welt. Über 20% der weltweiten Olivenölherstellung finden hier statt. Man spricht von etwa 60 Millionen Bäumen. Tulio sagt es noch drastischer: „Gäbe es morgen keine Oliven mehr, würden Córdoba und Jaén verhungern“. Vermutlich hat er recht. Apropos Hunger – wir machen etwa auf halber Strecke Halt und kehren am alten Bahnhof von Luque zum Mittagessen ein. In Windeseile werden uns hier allerlei Köstlichkeiten aufgetischt und schnell kann es weitergehen in Richtung der Hauptstadt der Olive.
Jaén ist vergleichsmäßig wenig vom Tourismus Andalusiens berührt und sehr authentisch geblieben, historisch ist die Stadt aber sehr bedeutend, da sie etwa 200 Jahre lang die Bastion der Christen vor den Toren Granadas gewesen ist. Von hier aus plante man 1491 den letzten großen Eroberungszug. Wir wollen hier vor allem die Kathedrale der Auferstehung besuchen, denn sie gilt als eine der schönsten und prächtigsten Renaissance-Kirchen Spaniens. Mit dem Bau wurde im Jahr 1500 begonnen, natürlich am Platz der ehemaligen Moschee. Die Kathedrale diente als großes Vorbild für viele Gotteshäuser die wenig später in den Kolonien in Mittel- und Südamerika errichtet wurden.
Nach der Besichtigung bleibt noch ein wenig Zeit, dann fahren wir weiter nach Granada, denn wie uns mitgeteilt wurde, soll es am späten Nachmittag zu Straßensperrungen kommen. Am kommenden Samstag wird die größte Prozession Granadas stattfinden und dafür werden ab heute Abend die verschiedenen Pasos von den Bruderschaften durch die Stadt bis in die Kathedrale getragen. Wir sind also brav, halten uns an die offiziellen Angaben und checken pünktlich in unser Hotel direkt neben der Kathedrale ein. Schnell müssen wir jedoch feststellen, dass außer ein paar sehr begeisterten Anhängern noch lange nichts auf der Straße zu sehen ist. Wir genießen also die Annehmlichkeiten unseres Hotels und flanieren durch Granadas Altstadt bis wir uns zum Abendessen treffen. Nun ist schon ganz schön was los auf der Straße und wir haben Mühe, uns bis zum Restaurant durchzukämpfen. Während wir in Ruhe unser Abendessen genießen, verpassen wir den Trubel um die Kathedrale herum und bekommen dann nur noch die aller letzten Züge der ersten Festlichkeiten mit. Dann wird es aber auch so langsam Zeit ins Bett zu gehen, denn morgen erwartet uns ein weiteres Highlight der Reise.

12.10.2023 Alhambra und Nationalfeiertag in Granada

Wie könnte es anders sein? Als wir am nächsten Morgen das Hotel verlassen, haben sich schon wieder Massen von Menschen vor der Kathedrale versammelt um die Ankunft der nächsten Bruderschaften zu erwarten. Wir müssen also zuerst einmal einen strammen Spaziergang machen, um unseren Bus zu erreichen. Dann fährt uns Tulio hinauf zur Alhambra, wo wir unseren Stadtführer Pedro treffen, der in den nächsten Stunden die schwierige Aufgabe haben wird, uns das wichtigste nahezubringen auf einem Gelände, auf dem man Tage verbringen könnte. Dann ist unser Zeitfenster gekommen und wir betreten die Paläste der Nasriden, die sich im 13. Jahrhundert in Granada angesiedelt hatten. Obwohl das Ensemble der Alhambra heute das bekannteste Zeugnis der maurischen Kultur auf der Iberischen Halbinsel ist und seit 1984 zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört, ist es eines der jüngsten. Erst im 14. Jahrhundert begann man die Festung zu herrschaftlichen Palästen auszubauen. Pedro schafft es, uns so durch die verschiedenen Höfe und Säle zu lotsen, dass wir immer möglichst viel sehen und gute Fotos schießen können. Besonders begeistert sind wir natürlich vom berühmten Myrtenhof, mit seinen wunderbaren Spiegelungen im Wasserbecken, dem Löwenhof, mit dem Brunnen aus dem 11. Jahrhundert, sowie von der einzigartigen Stalaktitendecke in der Sala de los Abencerrajes.
Durch die herrlichen Gartenanlagen erreichen wir den oberhalb der eigentlichen Alhambra angesiedelten Generalife, was so viel bedeutet wie „Der Garten des Architekten“. Nebst der Gärten kann man von hier auch wunderbar einen Gesamtüberblick über die rote Burg genießen und den Sommerpalast der Nasriden-Herrscher bestaunen. Auch hier sind wir fasziniert von den feinen Stuckarbeiten und den perfekt geplanten Innenhöfen.
Mit einer Flut von Eindrücken verlassen wir nach drei Stunden den Alhambra-Komplex und sind beseelt. Entlang der Festungsmauer spazieren wir schließlich hinunter in die Altstadt zur Plaza Nueva. Als wir gerade beschlossen haben, zusammen weiter zur Calle Navas zu gehen, um dort eine Kleinigkeit zu Essen, werden wir von der Parade auf der Avenida de los Reyes Catolicos unterbrochen. Heute ist Nationalfeiertag, der Tag der Hispanidad, da Columbus offiziell am 12. Oktober Amerika entdeckt hat – dass das nicht so wirklich den historischen Fakten entspricht und Columbus zu diesem Zeitpunkt immer noch dachte, dass in Indien angekommen sei, das spielt hier natürlich keine Rolle. Mit viel Prunk und Tamtam wird ein Kranz niedergelegt am Denkmal, das Königin Isabel und den Seefahrer zeigt, dann zieht die Parade weiter Richtung Rathaus und wir können uns dem Mittagessen widmen.
Am Nachmittag lohnt es sich heute, die Kathedrale zu besichtigen, denn nun sind alle 22 Pasos, die in der Karwoche, der Semana Santa, auf den Prozessionen gezeigt werden, in der Kirche ausgestellt – wirklich interessant sich diese riesigen Kunstwerke einmal aus der Nähe anzusehen.
Später treffen wir uns dann wieder mit Tulio, der uns mit dem Bus ein kleines Stückchen aus der Stadt hinaus bringt, denn wir wollen noch das Karthäuser-Kloster von Granada besuchen. Der Karthäuser-Orden existiert schon seit dem 11. Jahrhundert und ist benannt nach der Chartreuse, einer Region in Frankreich, wo sich Eremiten um den Heiligen Bruno von Köln zusammenschlossen, um dort in der Abgeschiedenheit und der Entbehrung zu leben. Davon kann bei dem Kloster hier in Granada keine Rede sein. Ab 1506 baute man hier, damals weit außerhalb der Stadt auf dem Gelände eines arabischen Palastes, ein prächtiges Kloster, welches bis ins 18. Jahrhundert so reich ausgestaltet wurde, dass es heute als eines der schönsten Barockklöster Spaniens gilt – von Einfachheit und Entbehrung keine Spur.
Nach der Besichtigung fährt uns Tulio dann hinauf in den oberen Teil der maurischen Altstadt, dem Albaicín. Von hier aus spazieren wir einige Minuten hinunter zum Aussichtspunkt an der San Nicolas Kirche. Von hier aus hat man den besten Blick auf die Alhambra, die jetzt wunderbar von der untergehenden Sonne angestrahlt wird. Hier herrscht natürlich reges Treiben, doch selbstverständlich bleiben wir, bis die Sonne untergegangen ist und die Alhambra erleuchtet wird – was für ein toller Anblick!
Nun wird es aber Zeit fürs Abendessen! Durch die engen Gassen des Albaicín steigen wir hinunter Richtung Zentrum, doch noch nicht ganz. Passend zum heutigen Tag gibt es ein traditionelles nordafrikanisches Abendessen mit Couscous, Tee und arabischen Süßigkeiten. Die Gastfreundschaft und das gemütliche Ambiente gefallen uns besonders gut.

13.10.2023 Wanderung im El Torcal Nationalpark und auf der Straße der weißen Dörfer

Der letzte Abend war ein toller Abschied von Granada, dementsprechend freuen wir uns jetzt darauf, Kultur gegen Natur zu tauschen. Etwa anderthalb Stunden fahren wir in Richtung Málaga und biegen dann ab in Richtung Gebirge. Das Naturschutzgebiet El Torcal ist ein Teil der subbetischen Kordilliere, die hier eine Höhe von ungefähr 1400 Metern erreicht. Nach einer spannenden Auffahrt über eine kurvenreiche Straße mit grandioser Aussicht ins Tal, kommen wir am Besucherzentrum an, von wo aus der Wanderweg beginnt. Die Felsformationen sind beeindruckend. Der Kalkstein ist hier durch seine unterschiedliche Sedimentierung über die Jahrhunderte verschieden stark erodiert, sodass einige Felsen aussehen wie riesige Pfannkuchenstapel. Entlang eines mehr oder weniger steinigen Weges wandern wir durch die verschiedenen Schluchten und bewundern die Kunstwerke, die die Natur hier geschaffen hat.
Nach einer kleinen Erholungspause in der Cafeteria fahren wir dann wieder hinunter in das Städtchen Antequera. Hier hat sich der Tourismus noch nicht so sehr angesiedelt haben wir den Eindruck und es scheint sehr gemütlich. Wir schlendern über den kleinen Markt in der Nähe der Stierkampfarena und lassen uns anschließend in einer der vielen Tapas-Bars nieder, um eine Mittagspause zu machen oder einen Kaffee zu trinken.
Am späten Nachmittag fahren wir dann weiter entlang der Straße der weißen Dörfer, eine etwa 150 Kilometer lange Tourismus-Route, die etwa 30 der schönsten Orte Andalusiens verbindet. Ihren Namen haben die „Weißen Dörfer“ von den weiß gekalkten Fassaden, die an die maurische Vergangenheit Andalusiens erinnern. Um sich vor der Sommerhitze zu schützen, strichen die Bewohner ihre Häuser weiß an. Wir fahren vorbei an Olvera und Algodonales und erreichen schließlich Zahara de la Sierra. Hier legen wir einen Fotostopp ein und können hinunter sehen auf den riesigen Stausee Zahara-El Gastor. Das über 7 Kilometer lange Reservoir ist fast leer – seit März hat es nicht geregnet. Mit diesem Anblick wird das Ausmaß der Wasserknappheit in Andalusien doch noch einmal ganz anders deutlich.
Nach kurzer Fahrt erreichen wir dann schließlich unsere letzte Unterkunft der Reise: das Hotel Cortijo Salinas. Ganz anders als alle anderen Hotels der Reise liegt dieses ehemalige Landgut hier Mitten in der Natur und bietet tolle Ausblicke auf die umliegenden Berge. Wir werden freundlich empfangen und beziehen unsere Zimmer. Nun bietet sich die Gelegenheit für ein Bad im Pool oder ein kühles Getränk im Garten, bevor wir uns dann im Wintergarten zum Abendessen treffen und den Tag gemütlich ausklingen lassen.

14.10.2023 Ronda

Als wir am nächsten Morgen aufwachen, können wir unseren Augen fast nicht trauen: zum ersten Mal auf der Reise hat er über Nacht scheinbar geregnet. Mit schönem Blick auf die Landschaft, die langsam in Tageslicht gehüllt wird, genießen wir unser Frühstück. Auf dem Programm steht heute Ronda, die Königin der weißen Dörfer.
Das moderne Ronda mit seinen knapp 34.000 Einwohnen ist heute eher eine Stadt, jedoch trübt das nicht die Schönheit der kleinen Altstadt aus der Zeit der maurischen Herrschaft. Sie besitzt eine atemberaubende Lage oberhalb einer tiefen Schlucht. El Tajo trennt die Altstadt von der Neustadt, die ungefähr aus dem 15. Jahrhundert stammt und wird überspannt von der Puente Nuevo, einer Steinbrücke aus dem 18. Jahrhundert.
Vom Busbahnhof aus spazieren wir gemeinsam ins Zentrum und treffen dort unseren Stadtführer Juan, der uns hier, direkt neben der Stierkampfarena, die als die älteste und schönste Spaniens gilt, eine kleine Einführung zum Stierkampf und die damit verbundenen Traditionen gibt. Ronda gilt als Geburtsstadt des modernen Stierkampfes. Im 18. und 19. Jahrhundert entwickelten hier drei Generationen von Mitgliedern der Familie Romero jene Regeln, nach denen auch heute noch gekämpft wird – vom Gebrauch des Tuches, dem Kampf des Toreros nicht mehr zu Pferd, sondern zu Fuß, bis hin zu Stil und Posen.
Anschließend geht es über den Hemingway-Weg entlang der Schlucht zur Altstadt und es eröffnen sich uns herrliche Ausblicke auf die noch im Nebel hängende Landschaft und die berühmte Puente Nuevo. Wir überqueren die Brücke und befinden uns nun im alten Teil der Stadt. Wir schlendern durch die engen Gassen und bewundern die alten Stadtpaläste der wohlhabenden Gesellschaft. Im Palacio Mondragon ist heute das Stadtmuseum untergebracht. Sehr liebevoll hat man hier die Geschichte der Stadt und der Umgebung Rondas vor allem für Kinder anschaulich aufgearbeitet. Uns interessieren vor allem die schönen Innenhöfe und der Garten des Palastes, denn einst ist dies ein maurisches Haus gewesen und vieles erinnert uns an das bereits Gesehene.
Weiter geht es anschließend zum Rathaus und der Kirche Santa María la Mayor. Auf dem großen schattigen Platz, auf dem wir jetzt stehen, haben bis zum Bau der Arena die Stierkämpfe stattgefunden – heute kaum vorstellbar.
Auf einem schönen, neu angelegten Spazierweg führt uns Juan nun ein Stück hinunter in die Schlucht. Hier haben wir zum einen die Möglichkeit die ältere maurische Brücke näher anzusehen, außerdem befinden sich hier auch die Überreste der arabischen Bäder. Die Badekultur haben die Mauren von den Römern übernommen, und hier am natürlichen Wasserlauf Dampfbäder eingerichtet. Diese waren nicht nur Badeanstalt, sondern vor allem auch gesellschaftlicher Treffpunkt, wo man in aller Ruhe Neuigkeiten, Klatsch und Tratsch austauschen konnte. Morgens durften die Männer die Bäder besuchen, Nachmittags die Frauen.
Wir überqueren nun die alte Brücke und gelangen durch einen schön angelegten Park mit diversen Treppen wieder auf die Neustadtseite. Hier endet nun unsere Stadtführung und wir verabschieden uns von Juan. Es bliebt nun genügend Zeit für eine ausgedehnte Mittagspause, letzte Souvenireinkäufe oder die Besichtigung der Stierkampfarena, bevor wir uns am späten Nachmittag treffen, um weiterzufahren in die Weinberge von Ronda.
Nachdem die Serrania de Ronda Ende des 19. Jahrhunderts schwer von der Reblaus befallen wurde, gab es in der Region über 100 Jahre lang keinen Weinanbau mehr. Erst 1982 wurde auf Initiative des Deutschen Friedrich Schatz wieder mit dem Anbau von Weintrauben begonnen. Heute gibt es wieder 25 Weingüter auf etwa 250 Hektar.
Wir besuchen die Bodega Kieninger. Martin Kieninger baut hier seit 2000 französische, österreichische, spanische und endemisch andalusischen Rebsorten an und stellt daraus seine Bio-Weine her. Wir machen einen kleinen Spaziergang durch den Weingut und hören vom Chef persönlich über die Geschichte der Bodega. Nachdem wir auch den Weinkeller besichtigt haben, dürfen wir dann drei der Rotweine probieren, die allesamt nach Familienmitgliedern benannt sind. Es zeigt sich deutlich, dass wir sehr begeisterte und eher weniger begeisterte Rotweintrinker in der Gruppe haben, doch wir genießen alle die herrliche Aussicht in den Weinberg.
Am Abend erwartet uns dann das große Abschiedsessen, das als Barbecue in der Stierkampfarena unseres Hotels gereicht wird.
Tulio erklärt uns, dass früher jeder Cortijo eine kleine Arena hatte, wo man mit Stier-Kühen für den Kampf trainierte und so auch herausfand, welche Kuh besonders vielversprechende Kampfstiere hervorbringen würde. In geselliger Runde verbringen wir unter einem herrlichen Sternenhimmel unseren letzten gemeinsam Abend in Spanien.

15.10.2023 Extratouren und Heimreise nach Deutschland

Eigentlich steht heute nichts mehr auf dem Reiseprogramm, jedoch gehen unsere Flüge alle erst am späten Nachmittag, sodass es schade wäre, mit der Zeit nicht noch etwas Schönes anzufangen. Nach einem ausgedehnten Frühstück verlassen wir also unser Hotel und fahren noch einmal Richtung von Ronda. Von hier aus ist es nicht weit in weiteres und ganz besonderes „weißes Dorf“. Setenil de las Bodegas hat seinen Namen der Legende nach aus der Zeit der Rückeroberung Spaniens. Sieben Mal sollen die christlichen Truppen vergeblich versucht haben das maurische Dorf zu erobern. Aus dem lateinischen „septem nihil“ (sieben Mal nichts) wurde dann Setenil – wer weiß, ob das stimmt. Der Grund warum es viele Touristen in das kleine Dorf zieht ist jedoch die Tatsache, dass hier viele der Häuser in die Felsen der umliegenden Schlucht hinein gebaut sind und die mächtigen Felsüberhänge zum Teil die gesamte Straße überschattet – wirklich ein einmaliger Anblick. Wir nutzen die Ruhe des Vormittags, um und den kleinen Ort anzusehen und einen Kaffee zu trinken, bevor dann gegen Mittag die großen Gruppen ankommen. Für uns geht es dann weiter, zurück in Richtung Costa del Sol. Die Mittagspause verbringen wir in Mijas, das sich selbstbewusst „das schönste Dorf von Málaga“ nennt – schön ist es hier wirklich. Man merkt jedoch deutlich den Einfluss des mondänen Marbellas ganz in der Nähe. Alles ist sehr viel chicer und aufgeräumter hier. Dafür hat man einen tollen Ausblick auf das Meer und unsere letzte Mahlzeit in Spanien schmeckt auch ganz ausgezeichnet.
Dann heißt es aber doch „¡Adios España!“. Wir fahren zum Flughafen von Málaga, wo vor zwei Wochen unsere Reise begonnen hat und verabschieden uns hier von zwei Mitreisenden, die noch eine Woche länger bleiben, und von unserem Fahrer Tulio, der sich so gut um uns gekümmert hat.
Am Check in trennen sich dann die Wege noch einmal: nach Frankfurt und nach Düsseldorf.
Mit etwas Verspätung verlassen wir dann schließlich Andalusien in Richtung Deutschland und trotz eines Ausdauerlaufs und einer weiteren Verspätung in Frankfurt erreichen schlussendlich alle wohlbehalten – und mit Gepäck! - kurz vor Mitternacht Dresden.
Eine wunderbare Reise mit vielen tollen Eindrücken geht zu Ende und wird hoffentlich noch lange in guter Erinnerung bleiben.

Schlusswort

Meine liebe Reisegruppe,
ich möchte mich ganz herzlich bei Euch bedanken, dass ihr alle so herrlich entspannt und zufrieden wart. Es hat mir sehr viel Spaß gemacht mit Euch zu Reisen und ich würde mich sehr freuen, das ein oder andere Gesicht auf einer anderen Reise wiederzusehen.

Herzlich,
Eure Sinah

Bildergalerie zur Reise

Kommentare zum Reisebericht

Liebe Sinah, vielen Dank für den tollen Reisebericht und die schönen Bilder.
Du warst uns eine wunderbare Reiseleitung.

M.Knauf
24.10.2023

Liebe Manuela,
Vielen Dank für das Lob :)
Ich hoffe wir sehen uns bald auf einer anderen Reise wieder!

Sinah Witzig 25.10.2023

Liebe Sinah,

auch wir möchten uns bei dir für die gelungene Reise bedanken. Du standest uns immer mit Rat und Tat zur Seite. Ein großes Dankeschön geht auch an unseren Busfahrer, der uns stets sicher und mit Humor an Ort und Stelle gebracht hat.

Viele Grüße Petra und Volker

Petra und Volker Becker
29.10.2023

Liebe Sinah, auch wir bedanken uns ganz herzlich bei Dir für Deine wunderbare, kompetente Reiseleitung. Diese Reise wird uns nachhaltig in Erinnerung bleiben, sowohl von den vielen Eindrücken her, als auch von der Gruppe, die Du und unser liebenswerter Busfahrer so nett betreut haben.

Liebe Grüße
Brigitte und Bruno Papenheim

Brigitte und Bruno
30.10.2023