Reisebericht: Wanderreise Mallorca – Naturerlebnis Balearen

14.03. – 21.03.2015, 8 Tage mit mehr Bewegung & Naturerlebnissen: Palma de Mallorca – Cala Figuera – Sineu – Valldemossa – Tramuntana–Gebirge – Alcudia – Port de Soller (42 Wanderkilometer)


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Abseits der Touristenwege erforschten wir entweder die schöne Insel mit dem Fahrrad oder waren zu Fuß unterwegs.
Ein Reisebericht von
Rico Manns

14.03.2015 Tag 1 Abflug nach Mallorca

Um 13 Uhr begrüßte ich 30 Aktivurlauber auf dem Flughafen Dresden, um mit ihnen die größte Insel der Balearen zu erkunden. Pünktlich 2 Stunden vor Abflug, begaben wir uns zum Check-In, wo jeder seine Bordkarte bekam und sein Gepäck aufgab und dann ging es schon in Richtung Gate zur Sicherheitskontrolle. Unsere Maschine hatte auf Grund des schlechten Wetters an diesem Tag etwas Verspätung, welche der Pilot aber während des Fluges schnell wieder weg machte. Die erste Wanderung unserer Reise begann schon am Flughafen in Mallorca. Dort angekommen, wurde folgender Routenverlauf: Gate - Rolltreppe - vorbei an unzähligen Geschäften - Rolltreppe - Schleuse- Rolltreppe - Gepäckrückgabe bewältigt. Anschließend empfing uns Isabel, die örtliche Reiseleiterin und ich hatte sofort das Gefühl, sie ist die Richtige für unsere gemeinsame Woche. Mit dem Bus ging es dann in unser schönes 4-Sterne Hotel Bahia del Sol im bekannten Badeort Santa Ponsa. Nach einem köstlichen Abendbrot, wo wir uns die gebratenen Kalbsmedaillons schmecken ließen, trafen sich alle Gäste zum Infoabend mit Isabel und dem Radreiseleiter Reinhard. Letztere Person, schrieb auch des Bericht der Radgruppe. Die Reiseleiter, Isabel, Reinhard und ich stellten uns, aber auch das Programm für die nächsten Tage kurz vor und freuten uns auf die bevorstehende Woche.

15.03.2015 Tag 2 Von Cala Pi zum Cap Blanc

Die Wanderer begannen heute zunächst mit einer leichten Strecke, um sich für die nächsten Tage fit zu machen. Nach einem ausgiebigen Frühstück bekam jeder ein Lunchpaket und dann trafen wir schon Manolo, unseren Wanderführer am Bus. An einem alten Wachturm in Cala Pi, starteten wir schließlich. Das klare Wasser des Mittelmeeres schimmerte in all seinen prächtigen Blautönen und dies verhieß ein schöner Tag zu werden. So bekamen wir den ersten Eindruck von der Insel und waren total begeistert. Nachdem die ersten Eindrücke mit der Kamera festgehalten wurden, ging es eine Steintreppe hinab zu einer herrlichen Bucht. Vorbei am rauschenden Meer und einem alten Bootsschuppen, begann hier der anstrengendsten Teil des heutigen Tages. Ein kleiner steiniger Anstieg führte uns direkt zu einem kleinen Trampelpfad, der immer entlang der spektakulären Küste führte. Nach etwa einer Stunde verließen wir den kleinen Pfad und wanderten auf schroffen Felsen und Wegen der Sonne entgegen. Durch die gebogenen Büsche und Sträucher konnte man die Richtung des Windes, der vermutlich in der rauen Jahreszeit hier weht, erkennen. Außerdem zeigte uns Manolo immer zu, die kleinen Besonderheiten, die diese Umgebung mit sich brachte. Ohne ihn, hätten wir wahrscheinlich gar nicht die vielen kleinen Raupen erspät, die unseren Weg kreuzten. Vermutungen zur Folge machten sie auch einen Wanderausflug.
Nach einem etwa zweistündigen Fußmarsch, erreichten wir den alten Wachturm an der Küste Cap Blanc. Hier angekommen, packte jeder sein Lunchpaket aus und genoss die saftig süßen Orangen, die sich darin befanden. Auf dem Heimweg zum Bus hatten wir dann die Sonne im Rücken und hier und da entdeckten wir noch viele weitere Dinge, welche auf dem Hinweg gar nicht so wahrgenommen hatten.
Durch die individuellen Essenszeiten, hatte jeder noch genug Zeit, um den Hoteleigenen Pool oder auch die Sauna zu testen, ehe jeder sich das leckere Abendbrot schmecken ließ.

16.03.2015 Tag 3 Wanderung durch Palma

Durch eine Änderung des Programmes ging es heute schon gegen 9 Uhr nach Palma. Isabel erwartete uns vor dem Hotel und wir stellten alle gleich fest, dass das Wetter es heute nicht gut mit uns meinte. Nichtsdestotrotz freuten wir uns auf einen schönen Tag und so ging es nach einer kurzen Busfahrt zunächst zum Schloss Bellver, welches im Jahr 1309 fertig gestellt wurde und hoch über der Stadt liegt. Es diente in den ersten Jahren als Sommerresidenz der mallorquinischen Könige, ehe es später als Kerker für Folterungen genutzt wurde. Heute beherbergt der geschichtsträchtige Ort ein Museum mit vielen interessanten Ausstellungsstücken. Von hier oben hatte man einen herrlichen Blick auf die Stadt. Nachdem jeder individuell Zeit hatte, sich im „Castillo de Bellver" umzuschauen ging es anschließend zusammen mit Isabel zu Fuß nach Palma. Das Tempo war heute sehr gemächlich, da es an jeder Ecke etwas zu bestaunen gab. Vor allem die Hinterhöfe mit ihren teilweise voll behangenen Orangen und Zitronenbäumen bekamen unsere volle Aufmerksamkeit. In der Stadt angekommen wusste Isabel genau wo es noch wunderschöne blühende Mandelbäume gibt. So hatten wir das große Glück, diese rosa Pracht aus der Nähe zu bestaunen. Anschließend ging es zum Hafen und von dort aus durch verwinkelte Gassen der schönen Altstadt zur Mercat d'Olivar, einer riesigen Markthalle. Da wir hier unsere Mittagspause machten, bot es sich direkt an, die vielen Spezialitäten des Landes an den kleinen Ständen zu kosten. Nach dieser Stärkung trafen wir Manolo wieder, der uns dann durch ein Labyrinth von kleinen Straßen und Gassen, vorbei am Rathaus und einem über 1000 jährigen Olivenbaum , zu dem wohl imposantesten Bau Palmas führte: der Kathedrale La Seu. Schon von außen gleicht der Bau einem Meisterwerk, aber drinnen angekommen, waren wir noch mehr begeistert und beinah sprachlos. Mit einem Audioguide ausgestattet konnten wir uns frei in der Kathedrale bewegen, aber auch gleichzeitig den Erläuterungen von Manolo lauschen. Dieser Audioguide ist eine feine Sache, da es somit sehr ruhig in der Kathedrale war. Mit ihrer Größe und Höhe sowie den Rosetten aus buntem Glas, wo das Sonnenlicht hinein strahlte, beeindruckte uns dieses Bauwerk schon sehr. Manolo war der perfekte Reiseleiter für diesen Tag, da er jede Menge Informationen in der Kirche kannte und viele interessante Dinge, in Form durch kleine Geschichten verständlicher herüber brachte. Im Anschluss danach liefen wir zum Hafen zurück und stiegen in den schon wartenden Bus ein, der uns dann sicher zurück zum Hotel brachte.

17.03.2015 Tag 4 Wanderung im Tal von Orient und zum Castell d'Alaro

Nach einem reichhaltigen Frühstück sollte es heute wieder in die Natur gehen. Isabel erwartete uns vor dem Hotel und erklärte die heutige Route und die Gäste bekamen eine Antwort darauf, warum es heute kein Lunchpaket gab. Wir sollten nämlich in einen alten Berggasthof einkehren, an dieser Stelle möchte ich gar nicht mehr verraten, nur das ich für dieses Mahl und Ambiente diese Strecke immer wieder gern laufen würde.
Wir starteten unsere Wanderung im Tal von Orient. Es war ein herrlicher Morgen. Die Sonne strahlte nur so vor sich hin, dass man meinen könnte, sie wolle den gestrigen Tag wieder gut machen. Wir öffneten ein Tor und verschwanden in eine andere Welt. Hier regierten die Olivenbäume. Überall standen knorrige und majestätisch alte und junge Olivenbäume, die durch den Wind alle eine besondere Form hatten. Nun ging es auf einem alten Pilgerfahrt quer durch die Olivenhainen. Isabel war nun ganz in ihrem Element und beantwortete uns unsere Fragen über Flora und Fauna und erläuterte die unterschiedlichen Arten von Oliven und deren Ernte. Dabei kamen die Männer nicht so gut weg. 
Anschließend wählten alle den Weg zur ehemaligen Klosteranlage Castell d'Alaro, schließlich musste man sich das Mittagessen ja verdienen und die Aussicht von oben war phänomenal. Ganz oben angekommen, befand sich eine Jugendherberge und der dazugehörige Esel belustigte uns bei unserer Pause. Von hier aus konnte man im Tal schon unsere Gaststätte sehen und so packten wir nach einer kleinen Pause unsere Sachen wieder zusammen, sagten Adios zu dem Esel und liefen zum rustikalen Restaurant Es Verger. Anscheinend ist es unter den Wanderern sehr beliebt, denn das kleine Restaurant war gut gefüllt. Da wir aber bereits im Vorfeld reserviert hatten, hatte jeder mehr als genügend Platz. Auf jedem Tisch standen zwei gefüllte Schalen mit mallorquinischen Oliven (schmecken tatsächlich anders), ein großer Korb mit selbstgebackenem Brot und Aioli. Dazu gab es einen leckeren Landwein aus der Region und Wasser. Schon das alles war sehr lecker, aber als dann die lange im Ofen geschmorte Lammschulter aufgetischt wurde, kehrte Ruhe bei uns ein und jeder genoss das delikate Mahl.
Nach dem Cafe solo oder dem Cafe con leche ging es etwas schwerfällig weiter bergab. Isabel erklärte uns die Bedeutung des Affenbrotbaumes und wir lugten immer wieder durch die Tore der Anwesen hindurch. Als wir wieder auf der Landstraße ankamen und unseren Bus sahen, war uns allen klar, die heutige Wanderung haben wir mit Bravour gemeistert und freuten uns, gut gesättigt auf dem Heimweg zurücklehnen zu können.

18.03.2015 Tag 5 Wanderung auf der Halbinsel Alcudia

Heute stand das längste Programm auf der Tagesordnung und so trafen wir uns alle schon 8:30 Uhr zur Abfahrt. Als erstes ging es heute ins Inselinnere nach Sineu. Auf Mallorca finden in den Städten an verschiedenen Tagen der Wochen Märkte statt, wie zum Beispiel heute in Sineu. Überall gab es kleinere und größere Leckereien zu kaufen und die typischen Schinken hingen auch hier überall an den Ständen. Durch die zeitige Abfahrt waren wir die erste Reisegruppe auf dem Markt und konnten somit in aller Ruhe über den Markt schlendern. Anschließend ging es zurück zum Bus, der uns zur Halbinsel Alcudia fuhr. Hier ausgestiegen, mussten wir in den ersten Minuten auf die trainierenden Radfahrer aufpassen, da sie wie Raketen an uns vorbei schossen. Als wir die Straße verließen sahen wir am Wegesrand anscheinend frei laufenden Ziegen, die an den Sträuchern knapperten. Unsere heutige Wanderung startetet schon etwas vor der Ermita de la Victoria und der schöne Weg führte uns bis ganz nach oben auf 444 Meter, zum alten Wachturm Penya Rotja. Durch den aufkommenden Wind bekam jeder eine individuelle neue Frisur. 
Ganz oben angekommen suchte sich jeder ein windgeschütztes Fleckchen, um sein Lunchpaket zu verzehren. Von hier aus hatte man eine herrliche Aussicht über die komplette Halbinsel. Nicht nur wir wollten hier Mittag essen, auch eine Ziege mit ihrem Zicklein suchten nach etwas essbaren und wurden fündig in Form eines Apfels. Erst nahm sie sich ganz brav ein Stück, aber dann wurde sie „zickig" und klaute den ganzen Apfel. 
Nach dem Abstieg fuhren wir mit dem Bus nach Alcudia. Hier liefen wir durch die schönen kleinen Gassen und genossen einen Kaffee in der Sonne, bevor es zurück zum Bus ging und zum Aussichtspunkt zur Halbinsel Formentor. Da wir heute damit einen richtigen Berg bestiegen hatten, gab es hier auf der Aussichtsplattform zum Abschluss des Tages einen Gipfelschnaps in Form eines typischen mallorquinischen Schnapses, dem Hierbas.

19.03.2015 Tag 6 Wanderung am östlichsten Punkt der Insel

Heute gab es das zweite Mal auf der Reise kein Lunchpaket für die Wanderer. Isabel hatte nämlich allerlei leckere Sachen für ein Picknick eingekauft. Dieses musste nun auf die Personen verteilt werden und schon jetzt dachte ich, wer soll das eigentlich alles essen und trinken. 
Da Isabel sich bestens als Einheimische auf der Insel auskennt, beschloss sie die Wanderung heute zu tauschen, da so der Aufstieg besser zu bewältigen war. So geht die Wanderung heute von der Cala Mesguida zur Bucht Cala Agulla und dann zur Cala Rajada. Da der Anstieg im Allgemeinen etwas schwierig ist, trennte sich heute die Wandergruppe. Ein Teil wählte den Auf- und Abstieg über den Berg und die andere Gruppe inklusive mir, wählte den Weg um den Berg herum. Die Wanderung startete in einer herrlichen Dünenlandschaft welche sich anscheinend immer weiter ausbreitet, da die Brücke, welche durch diese Landschaft führt, schon teilweise von der Düne eingenommen ist. Da wir heute viel Zeit hatten, konnten wir ganz in Ruhe laufen und uns alle Details der Umgebung näher betrachten. Da wir etwas zeitiger am Treffpunkt waren, suchten wir uns schon einmal einen geeigneten Platz für unser Picknick heraus. Dies war gar nicht so einfach, da der Wind erneut kräftig wehte. Nachdem drei geeignete Plätze gründlich analysiert wurden, entschieden wir uns für den Platz in der Bucht. Alle Leckereien wurden dann ausgepackt uns so gab es Oliven, Brot, Aioli, Chorizo, Schinken und Käse. Nachdem auch nach kurzer Suche die selbstgemachte Tomatensauce bei mir im Rucksack gefunden wurde, konnte das Festmahl beginnen. Dazu gab es 7 Flaschen Wein und etwas Wasser.
Auch das Dessert wurde für sehr lecker befunden und danach hängten wir uns wieder unsere Rucksäcke über die Schultern und nahmen die letzten Meter unserer Wanderreise in Angriff. Wir liefen an der wunderschönen und in einem Naturschutz liegenden Bucht Calla Agulla vorbei und lauschten noch einmal den Erläuterungen von Isabel über die Bedeutung der angeschwemmten Algen, bevor wir im Eroski noch ein paar Kleinigkeiten für unsere Lieben daheim besorgten.

20.03.2015 Tag 7 Busausflug in den Westen

Heute blieben die Wanderschuhe im Schrank und die Fahrräder im Keller, denn wir unternahmen alle zusammen einen Busausflug in den Westen. Unsere erste Station war Soller. Hier stiegen wir aus und erkundeten die schöne Stadt. Ringherum hing der dicke Nebel in den Bergen fest und gab ein unglaublich schönes Bild ab. Nach einem kleinen Stadtrundgang hatte man die Wahl mit Isabel weiter die Stadt zu erkunden oder einen Kaffee trinken zu gehen und das ein oder andere Souvenir zu kaufen. Alle waren pünktlich am Treffpunkt und so konnten wir in die historische Straßenbahn einsteigen. Nun fuhren wir mit gemütlichem Tempo bis nach Port de Soller. Hier angekommen wurden die Wolken schon wieder etwas dunkler. Allerdings störte uns das diesmal nicht zu sehr, da wir anschließend im schicken Restaurant „ses oliveres" zu Mittag aßen. Der Tisch war schick eingedeckt und als Vorspeise gab es einen leckeren kleinen Salat mit exotischen Früchten. Der Hauptgang war die berühmte spanische Paella und als Dessert gab es einen duftenden Erdbeerkuchen. Gut gestärkt fuhren wir danach mit dem Bus über Deia, den Aussichtspunkt San Marriog, bis ins verträumte Valldemossa. Berühmt wurde es, weil Frederic Chopin und seine Geliebte, die französische Schriftstellerin George Sand den Winter im Jahr 1838/39 hier verbrachten. Nach einem kleinen Spaziergang durch Valldemossa hatte jeder noch einmal Zeit sich das kleine Städtchen auf eigene Faust zu erkunden. Mit dem Bus ging es dann zurück ins Hotel nach Santa Ponca . Im Anschluss versammelten sich alle nach dem Ausflug noch einmal in der Bar und wir erhoben das „Begrüßungsgetränk" und sagten Adios zu Isabel.

21.03.2015 Tag 8 Abflug

Heute ging es leider schon zurück nach Deutschland. Wir konnten aber alle noch in Ruhe frühstücken und der größte Teil der Gruppe fuhr mit mir zum Flughafen nach Palma. Da wir den Flughafen nun schon vom Hinflug kannten, waren wir auch nicht mehr über die weiten Wege am Flughafen überrascht. Das Flugzeug war diesmal pünktlich und die Chauffeure für die Gäste, die den Haustür Transfer gebucht hatten standen schon da.
Ich habe mich sehr gefreut, einmal wieder auf Mallorca gewesen zu sein. Mit Isabel und Reinhard hatten wir glaube ich die perfekten Reiseleiter und ich würde mich freuen, wenn ich den einen oder anderen Gast mal wieder auf seiner Reise begleiten darf.
Bleibt gesund, sportlich und hoffentlich bis bald,
euer Rico
Reisebericht von Reinhard Kappes

2.Reisetag

Nach einem ausgedehnten leckeren Frühstück nahmen wir noch unsere Lunchpakete in Empfang und machten uns mit dem Kleinbus auf den Weg nach Campanet.
Dort sollten wir unsere Räder in Empfang nehmen und zu unserer ersten Tour starten.
Auf dem Parkplatz vor der Tropfsteinhöhle wartete schon der Lieferwagen. Gespannt empfingen wir die Räder - alles passte wie bestellt und ein paar Proberunden bestätigten diesen Eindruck.
Da wir die Höhlen zu diesem frühen Zeitpunkt noch nicht besichtigen konnten beschlossen wir loszuradeln.
Doch zuerst bestand Reinhard unser Tourguide auf einer kurzen Vorstellungsrunde und dann ging es los.
Zuerst ein Stück entlang der wenig befahrenen Straße, dann wartete die erste Herausforderung - die Überquerung der Autobahn (Brücke).
Wir passierten Sa Pobla und rollten entspannt in Richtung Küste. Durch den Naturpark S'Albufero de Mallorca bis Can Picafort und von da an der Küstenstraße entlang nach Alcudia. Waren es unterwegs hauptsächlich Rennradfahrer, einzeln oder in Pulks, nahm der Verkehr jetzt deutlich zu.
Kein Wunder denn es war ja der sonntägliche Markt. Der nicht nur Touristen, auch zahlreiche Einheimische anzog.
Wir vereinbarten eine Zeit und zogen nun los die Stadt zu erkunden. Ein schönes geschlossenes Altstadtbild mit einer nahezu intakten Stadtmauer und schönen alten Häusern erwartete uns und wie immer war die Zeit viel zu kurz.
Gerade als wir weiter wollten öffnete der Himmel pünktlich zum Marktende seine Schleusen und ließ einen gewaltigen Schauer herunter. Es war interessant von unserem geschützten Platz das Gewusel zu beobachten wie die Händler nun alles schnell zusammen packten.
Verspätet fuhren wir nun weiter an der Küste entlang in Richtung Port de Pollenca wo unser Bus wartete. Bei gutem Wetter kamen wir auch bald an. Zum ersten Mal lernten wir auch einen gut ausgebauten Radweg kennen, der die Fahrt entlang der Straße einfach sicherer macht.
Entweder hatten wir den Treffpunkt verpasst oder wir waren durch den Schauer einfach zu spät . Jedenfalls waren weder Bus noch Begleitfahrzeug zu sehen.
Reinhard entschloss sich nun loszufahren und den Bus zu suchen und fand ihn auch überraschend schnell. Leider war er leer. Bei dem hin und her beim Start hatte er aber sein Handy im Auto gelassen und konnte so den Busfahrer nicht erreichen. Über Rico, den Leiter der Wandergruppe konnten wir aber einen „Hilferuf" absetzen. Da es nun sehr kühl wurde und es auch wieder zu regnen begann suchten wir uns ein Kaffee in der Nähe um uns zu schützen und zu wärmen.
Reinhard hängte noch einen Zettel an den Bus und schon bald wurden wir erlöst.
Als alles verladen war machten wir uns mit dem Bus auf nach Cap Formentor. Eine abenteuerliche , schon fast alpine Tour bis zum Leuchtturm.
Es wurde aber immer ungemütlicher und bald flüchteten wir uns in den warmen Bus. Auch die Aussichtspunkte unterwegs luden bei diesem Wetter nicht zum bleiben ein und in rascher Fahrt ging es zum Hotel.
Nach dem Abendessen verabredeten wir uns alle zum kennen lernen in der Hotelbar.
Ute, die mit ihrem Mann Roland dabei war und keinen Berg fahren wollte, aber jeden (fast ) problemlos schaffte
Roland, wie gesagt der Mann von Ute, Roland machte ganz toll den Schlussfahrer und half mit die Gruppe zusammen zu halten,
Ute, ein ruhender Pol in der Gruppe und trotzdem voller Energie und Elan und (fast) immer guter Laune;
Peter, ein toller Aktivposten, war immer der erste am Berg mit der Entschuldigung seine Schaltung ginge nicht;
Klaus, unser Senior, brachte mit seinem trockenen Humor und seiner Fahrtechnik immer wieder tolle Impulse ein.
Und da waren dann noch:
Peggy, unser Kücken (entschuldige bitte), immer gut aufgelegt, für neues aufgeschlossen und sehr interessiert;
Beata, sehr ruhig aber auch sehr aktiv, sportliche Herausforderungen? Kein Problem;
Reinhard Kappes, Tourenleiter, Motivator, Fremdenführer, Höhenmeterfresser und Kilometerschummler.
45 km


3. Reisetag In die Hauptstadt Palma

Gemeinsam mit der Wandergruppe fuhren wir mit dem Bus nach und durch Palma. Das Ziel war das Schloss Belver, das hoch über der Stadt liegt und einen schönen Blick über Palma bietet.
Auch heute war es wieder kühl und so machten wir uns nach der Beschreibung der Anlage durch Isabelle und einer kurzen Besichtigung rasch auf den Weg in die Stadt. Durch den Wald hinunter an die Uferstraße ging es ganz rasch. Jetzt konnten wir auch hier den tollen Radweg entlang der Uferanlage mit zahlreichen Hotels auf der einen Seite, und tollen Schiffen auf der anderen bewundern.
Unsere erste Station war die Kathedrale die den Blick auf Palma vom Wasser aus beherrscht - ein eindrucksvolles Gebäude. Ausgestattet mit einem Audioguide erkundigten wir ausgiebig die Kathedrale und erfuhren viele interessante Details.
Jetzt ging es auf direktem Weg durch die Innenstadt zur Markthalle, und zu einer leckeren Stärkung in eine Tapas Bar. Nach der Besichtigung der Markthalle mit ihren Köstlichkeiten und Spezialitäten war der Appetit natürlich noch größer. Das perfekte Timing war es dann das wir die Wandergruppe vor der Markthalle trafen, die gerade auch hinein wollte. So konnte uns Isabelle noch bei der Auswahl einiger Tapas helfen und dem Genuss stand nicht mehr im Wege.
Nach dieser willkommenen Pause, und frisch gestärkt ging es wieder aufs Rad um die Innenstadt durch die Ramblas in Richtung Santa Ponca.
Am Ende des Radweges und des Hafens mussten wir wieder auf die Straße ausweichen - fast schon eine Mutprobe bei dem nun stärker werdenden Verkehr. Reinhard versuchte nun eine ruhigere Nebenstrecke zu finden aber alle Straßen waren entweder Ringstraßen oder Sackgassen. Hier konnten wir die Küstennähe deutlich spüren, alle Straßen waren sehr steil.
Bei Portals Nous hörten dann die Anstrengungen auf und wir konnten uns über einen tollen Radweg freuen, der uns über Palma Nova direkt nach Santa Ponca brachte. 35 km 300 Höhenmeter


4. Reisetag Campos - Salinen - Ses Salines - Cala Mondrago

Heute war unsere Radreisegruppe um zwei Mitradler(innen) gewachsen. Peggy und Beata wollten an diesem Tag Rad fahren.
Einen wunderbaren Rad Tag hatten wir uns da ausgesucht für den Süden Mallorcas
Pünktlich holte uns der Bus im Hotel ab und in rascher Fahrt ging es unserem Startort
Campos entgegen. Der schöne Radweg durch die Stadt endete mit einer witzigen Überraschung. Zuerst schwenkte er zur anderen Straßenseite um dann nach wenigen Metern ganz zu enden !!
Schnell erreichten wir den Stadtrand und auf einem ganz ruhigen Weg rollten wir durch Wiesen und Felder, vorbei an Obstplantagen und blühenden Mandelbäumen in Richtung Ses Salines.
Bald sahen wir schon die weißen Berge leuchten und wir schwenkten ab in Richtung Colonia de Saint Jordi. Zuerst versuchte Reinhard sich auf einem Feldweg den Salinen zu nähern, wegen dem Regen vom Vortag war der Weg aber unpassierbar. Weiter auf der Straße erreichten wir bald die Einfahrt zu den Salinen wo wir einiges über diese Technik der Salzgewinnung aus Meersalz erfuhren.
Diese Saline rühmt sich auch der Erfindung des Fleur de Sel, einem gewürzten Meersalz, das vor allem in Delikatessenläden verkauft wird.
Zu unserer Freude wartete dann bei der Weiterfahrt ein Bergchen auf uns das rasch erklommen wurde. Kurz nach der Abbiegung nach Ses Salines vermisste Klaus seinen Rucksack und fuhr rasch zurück - er war schon in Sicherheit gebracht worden. An einer geeigneten Stelle warteten wir auf ihn und machten auch gleich unser Picknick. Ein toller Platz für ein Auskunftsbüro, in kurzer Zeit hielten bei uns zwei Radfahrer und ein Auto um nach dem Weg zu fragen - immerhin wussten wir Bescheid.
Über Ses Salines fuhren wir dann nach Santanyi. Hier war die obligatorische Kaffeepause fällig. Viele Rennradfahrer hatten wohl die gleiche Idee und bald stand der Platz mit Rädern voll.
Jetzt merkte Reinhard schon bald nach dem Start das seine Sonnenbrille fehlte.
Da wir durch unser gleichmäßiges Tempo Zeit gewonnen hatten, wollten wir uns die Gelegenheit nicht entgehen lassen durch den Naturpark Mondrago zu radeln. Begeistert von der Strecke, den Aus-und Einsichten und der Ruhe rollten wir bis zur Caja Mondrago Bucht.
Dort bot sich uns ein tolles Bild und alle waren verzaubert. Verzaubert vom Licht, von der Stimmung, vom Strand und von den hohen Wellen. Der strahlend blaue wolkenlose Himmel, der Sonnenschein,
das Boot, das in der kleinen Bucht Segelmanöver durchführte trug ihren Teil dazu bei.
Der Umstand, dass wir die Räder eine Treppe hinunter tragen mussten, durch den Sand schieben und auf der andren Seite wieder hinauf fiel da gar nicht ins Gewicht.
Nur schwer trennten wir uns von dieser Idylle und rollten leicht bergan nach Alqueria Blanca wo unser Bus wartete.
Die letzten Meter wurden aber zu einer harten Herausforderung die aber alle mit Bravour meisterten. 44 km


5. Reisetag Sineu - Inca - Senchelles - Santa Maria

Gemeinsam mit der Wandergruppe ging es schon früh am Morgen nach Sineu.
Das Ziel war der bekannte Markt in Sineu , durch den frühen Start wollten wir dem Trubel etwas ausweichen - ein guter Schachzug.
Der Markt von Sineu hat neben den üblichen Waren schon seit Jahrhunderten auch lebende Tiere im Angebot - eigentlich nichts für Radfahrer.
Bald schon war es schwierig an die Marktstände heranzukommen. Ein lebendiger Markttag
Weiter ging es gemeinsam nach Inca wo bereits die Räder bereit standen.
Zuerst fuhren wir in Richtung Innenstadt, Reinhard meinte wohl uns wäre im ehemaligen Zentrum der Schuhindustrie nach Schuhkauf. Wir konnten ihn aber überzeugen das wir alle gut mit Schuhwerk ausgestattet sind, so ging es zurück über die Autobahnbrücke und bald auf ruhigen Nebenstraßen nach Costitx. Nach dem eher gemütlichen anrollen stieg die Straße enorm steil an und alle entschlossen sich das letzte Stück zu schieben. Die Anstrengung lohnte sich denn wir hatten bald einen tollen Ausblick über das Tal nach Inca. Zügig ging es nun hinunter nach Senchelles - auch so ein Rennradfahrer Treffpunkt und auf dem Platz vor der Kirche und im Cafe de Paris fanden wir Platz für ein Picknick und einen tollen Kaffee (sehr preiswert).
Wieder auf der Straße hatten wir einen gut ausgebauten schönen Radweg. Bergab und im Sonnenschein, einfach super.
Weiter ging es auf ruhigen Nebenstraßen zu einem weiteren Highlight des Tages - einer Weinprobe im größten Weingut Mallorcas Macia Batle in Santa Maria.
Es stellte sich heraus, das die Führerin die uns durch die Anlage führte ganz gut zu unserer Gruppe passte. Aufgewachsen in Baden Württemberg (wo Reinhard herkam) war sie 10 Jahre in Sachsen wo alle anderen herkamen, ein schöner Zufall.
Nach dem sehr interessanten Rundgang, bei dem keine Frage offen blieb folgte der Genuss. Hier wurden weitere Informationen und nette Geschichten ausgetauscht und die Zeit flog nur so dahin. Neben Wein gab es auf dem Gut auch noch verschiedene Pestos, Sprühsalz und natürlich wurde auch Olivenöl hergestellt - köstlich.
Jetzt ging's mit dem Transferbus wieder ins Hotel und entspannend klang dieser tolle Tag aus.
35 km


Der 6. Reisetag : Die Königsetappe Peguera - Port D'Antratx - Antratx - Calvia

Für den letzten Radfahrtag hatten wir gemeinsam eine Route entlang der Küste besprochen.
Auf dem Radweg ging es von Santa Ponca in Richtung Pequera.
Die ersten Steigungen machten uns ganz schön warm, froh über eine Verschnaufpause rollten wir nach Pequera hinunter und an der Promenade entlang. Die Stadt erwachte erst langsam zum Leben und viele Geschäfte waren noch geschlossen. Wir waren ja auch nicht auf Einkaufsbummel sondern sportlich aktiv unterwegs. Auch nach Port D'Antratx kamen wir nur über eine weitere Klippe. Dann rollten wir hinunter zum Hafen und fanden einen schönen Platz um unsere Lunchpakete zu verspeisen.
Vom Hafen aus hatten wir einen schönen Blick in das Tal nach Antratx hinauf. Auch hier gab es wieder einen guten Radweg hinein in die Stadt. Jetzt ging es zügig bergan, und die eine oder andere Pause war nun immer wieder fällig.
Am Stadtrand konnten wir sehen, dass die Straße einen weiten Bogen machte und wir entschieden uns dann doch lieber den kurzen aber steilen Fußweg zu nehmen. Eine kluge Entscheidung, denn am Ende des Fußweges kamen wir zurück auf die Straße, und hatten das Felsentor auf der Passhöhe schon fast erreicht. So hatten wir dem Motto der Mallorca - Reise voll und ganz entsprochen: Rad - und Wanderreise.
Jetzt hatten wir das Vergnügen den langen Berg hinunter zu rollen, und die bergauf strampelnden Rennradfahrer zu bedauern.
In Es Capdella fanden wir ein Cafe/Restaurant (das einzige) und frisch erholt genossen wir den weiten Blick, die schöne Landschaft und die kurze Strecke Richtung Calvia.
Kurz vor Calvia ging dann der Radweg durch die Gärten, Obstanlagen und durch einen Kiefernwald hinunter nach Santa Ponca. So ganz nach unserem Geschmack.
Trotz der Anstrengungen am Anfang dieser Tour waren wir sehr zufrieden und glücklich mit dem was wir erlebt und gesehen haben. Unsere Königsetappe war 35 km lang , aber die über 800 Höhenmeter machten uns stolz auf das was wir gemeinsam geschafft haben.

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