Reisebericht: Singlereise Sri Lanka – Perle im Indischen Ozean

02.03. – 15.03.2013, 14 Tage Colombo – Dambulla – Sigiriya – Kandy – Adam's Peak – Nuwara Eliya – Yala – Strand


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Wie vielseitig die Insel Sri Lanka ist, konnten wir selbst erleben bei unserer Rundreise zur besten Reisezeit im März. Besonders beeindruckend waren die grünen Ceylon-Teeplantagen im Hochland, der Elefantenritt bei Pinnawela, die Felsenfestungen von Dambulla und Sigiriya sowie die einmalig entspannenden Ayurveda-Massagen.
Ein Reisebericht von
Kristin Weigel
Kristin Weigel

1./2. Tag: Flug über Doha in Qatar nach Colombo

Mit unserem Haustür-Transfer-Service ging es am Vormittag zum Flughafen Berlin-Tegel, von wo unser Flug mit Qatar Airways nach Doha startete. Flug, Service und Bordverpflegung waren sehr gut, wie man es bei arabischen Fluggesellschaften gewohnt ist. Der nächtliche Umstieg in Doha verlief ohne Probleme und wir landeten am nächsten Morgen mit +4,5 Stunden Zeitverschiebung in Colombo, in der Hauptstadt Sri Lankas. Bei der Einreisekontrolle benötigten wir das ausgefüllte Einreiseformular, den Reisepass und das Visum für Sri Lanka, welches wir für alle Gäste schon vor der Reise online besorgt hatten. Auch das Geld tauschen erledigten wir gleich alle hier am Flughafen. Für 1 Euro gab es ca. 160 Sri Lanka Rupien. Mit unserem Reisebus fuhren wir schließlich etwa eine Stunde zu unserem Hotel "Berjaya" in Mount Lavinia, etwas südlich von Colombo. Den Nachmittag genossen wir am Indischen Ozean oder am Pool des Hotels, bevor wir den Abend beim gemeinsamen Willkommensabendessen im Seafood-Restaurant "Breeze" direkt am Strand und mit kleinem Folklore-Programm ausklingen ließen.

3. Tag: Erkundung der Hauptstadt Colombo – Stadtrundfahrt und Koch–Vorführung

Bei einer Stadtrundfahrt erkunden wir die Hauptstadt Sri Lankas. In Colombo leben heute über 600.000 Menschen und der Verkehr ist entsprechend turbulent mit Hunderten von Tuk-Tuks (den kleinen überdachten Motorrädern), Bussen und Autos. Lautes Hupen bestimmt den Straßenverkehr - man hupt, wenn man überholen will und als Dank, wenn der andere einen vorbei gelassen hat .
An der Strandpromenade von Colombo legen wir einen Fotostopp ein. Rundherum sehen wir ein paar wenige Hochhäuser und einige historische Gebäude aus der Kolonialzeit. An einer katholischen Kirche begegnen wir den Klosterschülern in ihren Schuluniformen, die nach Jungen und Mädchen getrennt lernen.
Vorbei an einigen Regierungsgebäuden geht es mit weiteren Fotostopps an einem hinduistischen Tempel und an der Unabhängigkeitshalle zum Golfclub von Colombo. Hier legen wir unsere Mittagspause ein. Bei einer kleinen Koch-Vorführung zeigen uns die einheimischen Köche, wie man zwei Curry-Gerichte nach traditionell singhalesischer Art zubereitet. Zum ersten Mal lernen wir auch die verschiedenen Gewürze kennen, die auf Sri Lanka gedeihen. Nicht umsonst wurde Sri Lanka früher auch als Gewürzinsel bezeichnet.
Am Nachmittag besichtigen wir mit unserem Reiseleiter Sanjee einen buddhistischen Tempel im zentralen Stadtteil Fort. Er erklärt uns die klassischen Gebäude eines Tempels mit Dagoba und Schreinhaus sowie die Bedeutung der farbenfrohen Buddha-Statuen im Inneren des Schreinhauses.
Durch bunte und belebte Basarstraßen und den dichten Verkehr Colombos kehren wir am späten Nachmittag zurück nach Mount Lavinia.

4. Tag: Weiterreise ins Landesinnere mit Felsentempel von Dambulla

Von Colombo reisen wir weiter ins Landesinnere. Unterwegs halten wir an einem der zahlreichen Ananas-Stände und im Cashew-Dorf, das sich auf den Anbau von Cashew-Nüssen spezialisiert hat. Die Früchte der Cashew-Bäume sind übrigens die Lieblingsspeise der auf Sri Lanka beheimateten Flughunde. Unsere Mittagspause verbringen wir in Kurunegala in einem Freiluft-Restaurant unter riesigen Bambusbäumen. Als Getränke zu empfehlen sind das Ginger Beer (Ingwer-Limonade), die einheimische Biersorte "Lion" und die frisch gepressten Fruchtsäfte aus Ananas oder Papaya - eine willkommene Erfrischung bei dem sonnigen Wetter mit über 30 °C.
Am Nachmittag erreichen wir die Felsentempel von Dambulla, die seit 1991 zum UNESCO-Weltkulturerbe gehören. Am Fuße des Berges bestaunen wir zuerst den jüngeren "Goldenen Tempel" mit der riesigen goldenen Buddha-Statue und der goldenen Dagoba. Dann steigen wir den Weg und die Treppen hinauf zu den Felsentempeln. Von oben bietet sich uns ein herrlicher Ausblick in die grüne Umgebung und wir begegnen den ersten Ceylon-Hutaffen, einer endemischen Makaken-Art. Wie vor jedem buddhistischen Tempel müssen wir auch hier unsere Schuhe abgeben, bevor wir die Tempelanlage betreten. Auch sollten die Knie und Schultern mit der Kleidung bedeckt sein.
Reiseleiter Sanjee führt uns durch die insgesamt fünf Tempelräume, die in den Fels des Berges gehauen wurden. Wir bestaunen die größte buddhistische Wandmalerei der Welt und eine Fülle von bunten Buddha-Darstellungen in Form von Gemälden oder Skulpturen. Die Felsentempel sind wirklich beeindruckend!
Die nächsten zwei Nächte wohnen wir im Hotelresort "Kassapa Lions Rock" in Kimbissa. Die Bungalow-Anlage liegt inmitten der Natur und ist als Öko-freundliches Hotel ausgezeichnet worden. Die Bungalows sind modern ausgestattet mit regelbarer Klimaanlage, TV und Telefon und großem Bad mit Regendusche. Das Hotelrestaurant ist überdacht, aber seitlich offen und bietet den direkten Blick in die Natur.

5. Tag: Felsenfestung Sigiriya

Ein Höhepunkt der Reise ist die Besichtigung der Felsenfestung von Sigiriya auf dem auch als "Löwenfelsen" bekannten Monolithen inmitten des Dschungels. Mit dem Reisebus fahren wir nach Sigiriya. Unsere Besichtigung beginnt in den unteren ehemaligen Gartenanlagen der einstigen Königsstätte. Sanjee erklärt uns die Anlage mit ihrer schon damals fortschrittlichen Bewässerungsanlage aus Kanälen und Springbrunnen. Seit 1982 gehört die Felsenfestung zum UNESCO-Weltkulturerbe. Dann steigen wir die Felstreppen hinauf zur ersten Plattform - der Aufstieg ist bei den hohen Temperaturen und Luftfeuchtigkeit etwas anstrengend, aber wir schaffen es alle. Auf einem schmalen aber mit Geländer gesichertem Metallsteg geht es weiter hinauf. Über eine kleine Wendeltreppe gelangen wir zu den berühmten Wandmalereien der "Wolkenmädchen", von denen es einst mehr als 500 gegeben haben soll. Die Schönheit der barbusigen Frauen und die filigrane Fresken-Kunst sind wirklich beeindruckend. Der Aufstieg hat sich gelohnt! Entlang der "Spiegelmauer" geht es danach weiter hinauf zur Löwenterrasse. Wer nicht mit auf das oberste Plateau der Felsenfestung steigen möchte, kann hier im Schatten der Bäume auf uns warten. Durch die steinernen Löwentatzen führt uns die Treppe zum Plateau des "Löwenfelsens" hinauf. Oben bestaunen wir die Reste der alten Festung mit ihren Wasserbecken, Terrassen und dem Thron des Königs. Ein bißchen erinnern mich die Ruinen an die alten Maya-Stätten in Mexiko. Auch die Aussicht in den Urwald und der Blick auf die symmetrisch angelegte Gartenanlage am Fuße des "Löwenfelsens" sind natürlich beeindruckend.
Den Abstieg unternehmen wir wieder gemeinsam. Wer will, kann sich unterwegs mit einer Python-Schlange fotografieren lassen oder ein Souvenir bei einem der zahlreichen Händler kaufen.

Besuch einer Dorfschule in Kimbissa und Ochsenkarren–Fahrt

Im Dorf Kimbissa besuchen wir gegen Mittag eine Schule, in der die Klassen eins bis zehn unterrichtet werden. Wir haben Stifte und Süßigkeiten mit, über die sich die Kinder sehr freuen. Mit einer kleinen Spende unterstützen wir den weiteren Betrieb der Schule.
Zum Mittagessen besuchen wir eine Bauernfamilie in Habarana. Die Frauen zeigen uns, wie sie traditionell ihre Gerichte zubereiten und wie zum Beispiel Kokosmilch hergestellt wird. Jeden Tag wird zum Kochen mindestens eine Kokosnuss benötigt. In der Kokosmilch werden die Curry-Gerichte mit Fleich, Fisch und Gemüse auf dem mit Holz befeuerten Lehm-Herd gegart. Die hölzernen Teller werden mit einem großen Lotusblatt bedeckt, auf dem nun das Essen angerichtet wird. Wir probieren die traditionellen Gerichte, Okra-Schoten, Curry mit gebackenem Fisch, roten Reis und vieles mehr. Wer möchte, kann ganz traditionell nur mit den Händen essen.
Nach der Mittagspause erwarten uns Bauern mit ihren Ochsenkarren zu einer kleinen Spazierfahrt zum Habarana-See. Die zweirädrigen Holzkarren werden von je zwei Kenia-Rindern gezogen. Es macht großen Spaß, das einmal zu erleben! Vorbei an Bauernhütten, Reisfeldern und kleinen Bananen-Plantagen erreichen wir per Ochsenkarren den Habarana-See.

Bootsfahrt auf dem Habarana–See mit Kokosnuss–Verkostung

In von den Einheimischen selbstgebauten Katamaran-Booten unternehmen wir eine Bootsfahrt auf dem Habarana-See. Die Ruhe auf dem See ist herrlich! Riesige Teppiche von Wasserhyazinthen liegen auf der Wasseroberfläche. Dann gibt es einen besonderen Spaß: unsere Bootsführer basteln uns Hüte aus den großen Lotusblättern mit einer Stiel-Antenne oben drauf. Fast fühlen wir uns wie die Teletubbies . Ein Hut-Gruppenfoto darf natürlich nicht fehlen. Ziel unserer Bootsfahrt ist eine kleine Obst- und Gemüse-Plantage am Ufer. Hier steigen wir aus den Booten und schauen uns den Anbau an. Hier leben die Bauern in sehr einfachen Verhältnissen und haben sich Hochstände in die Bäume gebaut zum Schutz der Plantage vor Elefanten und Wildschweinen. Wir bekommen jeder eine orange Königskokosnuss zum Kosten - sie hat viel Kokoswasser und das weiße Fruchtfleisch ist sehr weich und cremig. Schließlich geht's mit den Booten zurück und ein Spaziergang führt uns wieder zum Bus, der uns zum Hotel "Kassapa Lions Rock" bringt.

6. Tag: Gewürzgarten und Ayurveda in Matale – Kandy

Unsere Reise führt uns weiter in Richtung Kandy. Unterwegs besuchen wir eine Bauernfamilie, die uns die Verarbeitung von Kokosblättern und Kokosnüssen zeigt. Sie stellen Palmöl, Seile, Besen und Palmdächer aus den Kokosbäumen her. In Matale besuchen wir einen Gewürzgarten und lernen bei einer Führung die verschiedenen Gewürze und Heilkräuter kennen, die in der Ayurveda-Lehre benutzt werden. Hier sehen wir, wie Pfeffer, Zimt oder Gewürznelken an Bäumen oder Sträuchern wachsen. Wir probieren einen leckeren Gewürztee und bekommen Wissenswertes zu den Ayurveda-Ölen und Heilsalben erläutert. Bei einer kleinen Massage können wir die Wirkung des Ayurveda-Kräuteröls selbst erfahren und wer möchte, kann im kleinen Laden Ayurveda-Produkte oder Gewürze kaufen.

Botanischer Garten und Heiliger Zahntempel in Kandy

Am Mittag erreichen wir die letzte Königsstadt Sri Lankas - Kandy. Nach einer Mittagspause unternehmen wir einen geführten Rundgang durch den botanischen Garten von Kandy. Er ist der größte botanische Garten Sri Lankas und war einst der Lustgarten des Königs. Sanjee führt uns zu den sehenswertesten Pflanzen und Bäumen im weitläufigen Park. Wir besuchen auch das kleine Orchideenhaus und sehen Dutzende von Flughunden und Affen.
Ein weiterer Höhepunkt der Reise ist der Besuch des Zahntempels in Kandy. Gut geschützt in einem Schrein liegt hier ein Eckzahn Buddhas verborgen. Kandy ist daher das wichtigste Pilgerziel für alle Buddhisten weltweit - sozusagen das "Mekka der Buddhisten"! Auch hier muss jeder Besucher die Schuhe ausziehen sowie Knie und Schultern bedecken, bevor er die Tempelanlage betreten darf. Unser Reiseleiter führt uns durch den Tempel und zeigt uns die wichtigsten Räume und Gegenstände. Den Buddha-Zahn selbt bekommt man als Besucher allerdings nicht zu Gesicht. Nur einmal im Jahr verlässt der Zahn den Tempel, nämlich zum Esala Perahera Festival, das jedes Jahr im August stattfindet. Ein goldener kleiner Schrein mit dem Zahn wird auf den Rücken eines bunt geschmückten Elefanten platziert und bei einem Festumzug durch die Stadt getragen - das größte Ereignis in Kandy und in Sri Lanka überhaupt.
Nach der Tempel-Besichtigung sind wir zu einer singhalesichen Folklore-Show eingeladen. In einer großen Halle versammeln sich Hunderte von Besuchern und auf der Bühne werden traditionelle Tänze, Akrobatik und Gesänge dargeboten. Die Vorführung dauert etwa eine Stunde. Nachher treten noch ein paar Feuerschlucker auf. Ihre Künste konnten wir ja schon am ersten Abend am Strand von Mount Lavinia bewundern.

7. Tag: Wanderung im Naturschutzgebiet Udawattakele – Elefantenritt

Der Tag steht im Zeichen der Natur. Am Morgen fahren wir zum Naturschutzgebiet Udawattakele, welches direkt am Stadtrand von Kandy beginnt. Bei einer etwa einstündigen Wanderung durch den Urwald spüren wir die Natur hautnah. Von den Geräuschen und Gerüchen des feuchten Regenwalds begleitet, sehen wir auch einige Tiere. Die riesigen Bäume, dichtes Buschwerk, Kletterpflanzen, Lianen und kleine Teiche bieten Waranen, Schildkröten, Vögeln und Affen einen ruhigen Lebensraum. Die Wanderwege sind gut ausgebaut und für jeden leicht zu begehen.
Zurück in kandy besuchen wir eine Edelstein-Schleiferei, denn Edelsteine sind eines der wichtigsten Exportgüter Sri Lankas. Schließlich fahren wir in Richtung Pinnawela, wo uns unterwegs ein Höhepunkt des Tages erwartet: ein Elefantenritt! Jeweils zu zweit oder zu dritt steigen wir an einer erhöhten Plattform auf den Rücken der Elefanten. Ganz schön hoch ! Dann geht es hinunter zum Fluss und eine kleine Runde durch die grüne Umgebung. Ein unvergessliches Erlebnis!

Besuch des Elefantenwaisenhauses Pinnawela – Ayurveda–Massage

Gegen Mittag erreichen wir den Ort Pinnawela, der in ganz Sri Lanka für sein Elefantenwaisenhaus bekannt ist. Hier werden verwaiste Baby-Elefanten mit der Flasche groß gezogen und verletzte oder behinderte Elefanten finden hier Zuflucht. Insgesamt leben hier aktuell etwa 70 Tiere. Viele dienten in der Vergangenheit als Arbeitselefanten. Bei einem kleinen Rundgang sehen wir die Elefanten und ihre Pfleger - die Mahouts. Durch eine kleine Gasse, durch die in einigen Minuten auch die Elefanten kommen, spazieren wir hinunter zum Fluss. Unser Reiseleiter hat bereits die besten Plätze im Restaurant dirket am Flussufer reserviert. Beim Mittagessen genießen wir den tollen Ausblick auf die badende Elefantenherde.
Nach dem "Elefanten-Erlebnis" fahren wir zurück nach Kandy, wo uns zum späten Nachmittag ein Entspannungsprogramm der besonderen Art erwartet: wir bekommen eine Ganzkörper-Ayurveda-Massage in einem kleinen Ayurveda-Spa am Stadtrand von Kandy. Ganz traditionell wird mit viel Öl gearbeitet und zum Abschluss schwitzen wir noch ein wenig in der kleinen Dampfsauna.

8. Tag: Besuch des Heiligen Berges Adam's Peak – Nuwara Eliya

Auf dem Weg in das Hochland unternehmen wir heute einen Ausflug zum Heiligen Berg Adam's Peak. Im Volksmund wird er auch Sri Pada genannt, "heiliger Fuß", denn auf dem 2243 Meter hohen Gipfel gibt es einen Felsabdruck, der aussieht wie ein Fußabdruck. Der Berg ist eine Pilgerstätte für Buddhisten, Hindus, Muslime und Christen - jede Religion glaubt, es ist der Fußabdruck ihres Propheten oder Heiligen. Für die Muslime ist es der Fußabdruck Adams, daher auch der Name Adam's Peak. Entlang der schmalen Bergstraße benötigen wir etwa 3,5 Stunden pro Strecke. Immer wieder kommen uns bunte Pilgerbusse entgegen, in denen die Pilgerer völlig erschöpft vom Aufstieg in der Nacht schlafen. Unterwegs sehen wir auch große Teeplantagen, die zum Bild des Hochlands gehören. Gegen Mittag erreichen wir das kleine Pilgerörtchen am Fuße des Adam's Peak. An bunten Ständen kann man Souvenirs, Kleidung oder Spielzeug kaufen. Die kegelförmige Spitze des Adam's Peak ist heute wolkenverhangen, nur ab und zu sieht man sie hervorlugen. Wir wandern etwa eine Stunde entlang des Pilgerweges, teilweise geht es über große Steinstufen bergauf. Den kompletten Aufstieg schaffen wir natürlich nicht. Dafür muss man schon mitten in der Nacht aufbrechen und ist etwa 3 Stunden pro Strecke unterwegs. Dennoch sind die vielen Pilgerer aus allen möglichen Nationen besonders beeindruckend. Sogar eine riesige Gruppe tibetanischer Mönche kehrt gerade vom Aufstieg zurück.
Nach dem Mittagessen fahren wir weiter in Richtung Nuwara Eliya. An der Teefabrik "Glenloch" legen wir einen Einkaufsstopp ein. Hier probieren wir eine Tasse des besten Hochland-Tees und können wir den Ceylon-Tee in verschiedensten Qualitäten kaufen. Am Abend erreichen wir das "Windsor Hotel" in Nuwara Eliya.

9. Tag: Wanderung im Horton Plains–Nationalpark

Den heutigen Tag verbringen wir im Hochland Sri Lankas. Früh am Morgen geht es in geländegängigen Kleinbussen auf zum Nationalpark Horton Plains. Etwa 1,5 Stunden dauert die Fahrt vorbei an kleinen Bauernhöfen, Tempeln, Stauseen sowie Obst- und Gemüsefeldern. Wir legen mehrere Fotostopps ein und sehen im Morgengrauen auch noch einmal die Spitze des Adam's Peak am Horizont. Die Temperaturen sind für Sri Lanka recht kühl hier im Hochland, so um die 10 °C am Morgen. Eine Jacke sollte man jetzt dabei haben. Bei der Einfahrt in den Nationalpark sehen wir den Junglefowl (auch Ceylon-Hahn), den Nationalvogel Sri Lankas. Am Wegrand begrüßt uns ein Sambar-Hirsch, der bei den Autos um Leckereien bettelt. Sogar Leoparden soll es im Nationalpark geben. Dann brechen wir auf zu unserer kleinen Wanderung. Zum Schutz der Natur ist es nicht gestattet, irgendwelche Plastik-Tüten oder -Schnipsel mit auf die Wanderung zu nehmen, die Taschen werden noch einmal von Kontrolleuren geprüft. Über eine Grasland-Ebene und durch den Wald wandern wir etwa eine Stunde bis zum "Little World's End" - dem kleinen Ende der Welt. Das ist eine Steilwand im Gebirge, von der man einen fantastischen Blick in die Täler des Horton Plains hat. Weil im Laufe des Vormittags die Wolken hier herauf ziehen und der Blick dann versagt bleibt, sind wir schon so früh gestartet. Wir haben Glück und damit eine tolle Aussicht.

Ceylon–Tee–Fabrik und Stadtrundgang in Nuwara Eliya

Am Nachmittag sehen wir uns das Städtchen Nuwara Eliya an. Zunächst besuchen wir die Tee-Fabrik "Pedro", in der der berühmte Hochland-Tee aus Ceylon verarbeitet wird. Wir werden mit Schürze und Haarhaube ausgestattet, bevor wir die Fabrik betreten. Das Fotografieren in den Produktionshallen ist hier nicht gestattet. Reiseleiter Sanjee erklärt uns die Produktionsschritte von der Pflückung über die Trocknung, die Fermentierung und Sortierung des Tees. Wir sehen riesige Wannen voller Teeblätter und Teeblüten. Es werden immer nur die Blüte und die ersten zwei hellgrünen Triebe der Teesträucher gepflückt. Das Pflücken ist reine Handarbeit - wir verstehen nun, warum der Tee bei uns zu Hause einen so hohen Preis hat. Bei einem Spaziergang durch die umliegenden Teeplantagen sehen wir auch, wie die Teeüflücker wohnen - ein hartes Leben.
Bei einer kleinen Stadtrundfahrt lernen wir Nuwara Eliya näher kennen. Sanjee unternimmt mit uns einen Bummel durch den einheimischen Markt und zeigt uns exotische Obst- und Gemüsearten wie Schlangengurken, Flügelgurken, Maracuja oder Okra-Schoten. Auch alle Arten Fisch werden hier gehandelt. Die Gerüche und Eindrücke sind unvergesslich. Wir organisieren zum Schluss Tuk-Tuks für die ganze Gruppe und drehen eine kleine Runde mit den lustigen, bunten Mini-Autos bis zurück zu unserem Hotel.

10. Tag: Yala–Nationalpark – abendliche Jeepsafari

Wir verlassen das kühlere Hochland Sri Lankas und reisen an die Südküste der Insel. Die serpentinenreiche Fahrt führt zum letzten Mal entlang grüner Teeplantagen und bewaldeter Berge. Einen Stopp legen wir am Rawana-Wasserfall ein, der zu den schönsten in Sri Lanka gehört. Nach der Mittagspause und dem Einchecken im Hotelresort "Elephant Reach" in Kirinda geht es am Nachmittag los zum Höhepunkt des Tages: unserer Jeepsafari im Yala-Nationalpark. Je 4 oder 6 Personen nehmen in einem offenen, überdachten Jeep Platz. Auf unbefestigten Wegen geht es dann etwa 3,5 Stunden auf Tierbeobachtungstour durch den Yala-Nationalpark. Wir sehen wilde Elefanten, Wasserbüffel, Hirsche, Schildkröten, Krokodile, Mungos, Warane und Wildschweine sowie verschiedene Vögel wie Pfauen, Buntstörche und Ibisse. Ich hätte selbst nicht vermutet, dass wir so viele Tiere zu Gesicht bekommen ! Einen Stopp legen wir am Strand des Indischen Ozeans ein. Hier gibt es ein Mahnmal zur Tsunami-Katastrophe von 2004. Auf dem Rückweg sehen wir in der beginnenden Abendämmerung noch einmal einige Tiere. Einige Gäste unserer Gruppe haben besonders großes Glück, denn sie sehen sogar einen Leoparden!
Nach dem Abendessen lassen wir den erlebnisreichen Tag in der Mahout's Bar im "Elephant Reach Resort" ausklingen.

11. Tag: Fahrt entlang der Südküste - Festungsstadt Galle

Unsere Reise führt uns entlang der Südküste Sri Lankas nach Westen. Bei einigen Fotostopps genießen wir den Blick auf den türkisblauen Indischen Ozean, buddhistische Tempel auf kleinen Inseln im Meer und bunte Fischerboote. Wir haben Glück und sehen sogar einmal die berühmten Stelzenfischer, die für ein kleines Trinkgeld ihre Holzstelzen im Wasser besteigen und für ein Foto posieren. Gegen Mittag erreichen wir die historische Stadt Galle. Schon die Portugiesen und Holländer bauten hier Festungsanlagen, um ihre Handelspunkte zu verteidigen. Damals war Sri Lanka als Gewürzinsel bekannt und der Besitz von Kolonien oder Handelsbeziehungen versprach großen Reichtum. Wir spazieren auf den alten Festungsmauern entlang, bestaunen Kanonen und Aussichtstürme. Der Leuchtturm, die bunten Häuschen im Kolonialstil und die kleine holländische Kirche bilden schöne Fotomotive.
Am späten Nachmittag erreichen wir das Hotel "The Palms" für unseren Badeaufenthalt in Beruwela.

12./13. Tag: Badeaufenthalt in Beruwela am Indischen Ozean

Nach unserer erlebnisreichen Rundreise erwarten uns nun zwei entspannende Tage am Indischen Ozean. In unserem Badehotel "The Palms" zwischen Beruwela und Aluthgama genießen wir das warme türkisblaue Meer, das gute Essen und Sonnenbaden am Pool. Wer möchte, kann an fakultativen Ausflügen teilnehmen, die ich als Reisebegleitung an jedem Tag anbiete: Eine Bootssafari auf dem Bentota-Fluss mit Mangroven und Tierbeobachtung, den Besuch einer Schildkrötenauffangstation in Aluthgama, eine Tuk-Tuk-Rundfahrt zu den Sehenswürdigkeiten Beruwelas oder den Besuch eines Ayurveda-Zentrums mit Yoga-Kurs und Ganzkörpermassage. Gut gebräunt und entspannt reisen wir am 14. Tag schließlich zurück nach Deutschland. Bis zum nächsten Mal!

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