Reisebericht: Kreuzfahrt Südamerika – Umrundung Kap Hoorn

19.12. – 09.01.2020, 23 Tage Kreuzfahrt: Santiago de Chile – Valparaiso – Puerto Montt, Puerto Chacabuco und Punta Arenas (Chile) – Ushuaia, Feuerland–Nationalpark, Puerto Madryn und Buenos Aires (Argentinien) – Kap Hoorn – Falkland–Inseln – Punta del Este (Uruguay) – Iguazu


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Weihnachten und Silvester an Bord eines Kreuzfahrtschiffes und noch dazu am Ende der Welt zu verbringen, ist schon außergewöhnlich...
Ein Reisebericht von
Sabine Letzybyll
Sabine Letzybyll

Tag 1: Donnerstag, 19.12.2019 Flug nach Paris und nach Santiago de Chile


Heute beginnt unsere Reise nach Südamerika. Wir werden, nach einem Vorprogramm in Santiago de Chile und Valparaiso, auf die Norwegian Star einschiffen und Kap Horn umrunden.

Tag 2: Freitag, 20.12.2019 Santiago de Chile


Wetter: sonnig, 32 Grad
Wir erreichen Santiago de Chile am frühen Vormittag. Noch im Flugzeug füllen wir die Zollformulare aus und bestätigen, dass wir keine frischen Früchte, Fleisch oder mehr als zehntausend Dollar mit uns führen. Nein, tun wir nicht. Nach dem wir einige Fußkilometer vom Ankunftsterminal zur Passkontrolle bewältigt haben, geht es erstaunlich schnell. Dafür klemmt es dann am Kofferband. Es dauert ewig, bis alle Koffer da sind. Aber wenigstens sind alle Koffer da und das ist ja auch schon mal was. Am Ausgang erwartet uns Jana, unsere örtliche Reiseleiterin, die uns in den nächsten zwei Tagen betreuen wird. Zunächst einmal fahren wir zum Hotel Bonaparte, wo wir heute übernachten werden. Wir sind frohen Mutes, uns nach der anstrengenden Nacht, frisch machen zu können und unsere Kleidung von Air France Tiefkühlfach auf Santiago Hochsommer umstellen zu können. Jedoch herrscht hier heute ein freundliches Chaos. Zuerst heißt es, nur die Einzelzimmer sind fertig. Dann - oh, doch nicht. Nur die Doppelzimmer sind fertig. Aber, man bemüht sich. Immerhin gibt es in der Lobby einen wohlschmeckenden kostenlosen Kaffee. Innerhalb der einen Stunde Pause, die wir geplant haben, können dann tatsächlich alle Zimmer bezogen werden, wenn auch manches kurz vor knapp. Nun beginnt unsere Stadtbesichtigung in Santiago. Eine Fahne, so groß wie zwei Fußballfelder weht am Fahnenmast vor dem Regierungssitz, der sich im Gebäude La Moneda befindet, welches ehemals die Münze war.
Nachwehen der Proteste sind vernagelte Fensterscheiben der Bank. Das Leben geht weiter, im Springbrunnen tummeln sich Kinder, die Parkbänke sind belegt. Wir besuchen die beeindruckende Kathedrale, ihres Zeichens die Größte des Landes.
Wir fahren zum Mercado Central, auch hier tobt das Leben. Nun gibt es eine Überraschung für alle Eberhardt Gäste. Wir fahren zum Sky Costanera, dem größten Einkaufszentrum der Stadt, allerdings nicht zum Einkaufen. Innerhalb von vierzig Sekunden bringt uns ein Fahrstuhl in die 61. Etage, von der wir eine fantastische Aussicht auf die Stadt haben.
Am Abend kehren wir zurück ins Hotel. Nach dem Abendessen, treffen wir uns zum Kennenlernen bei einem Begrüßungsgetränk, spendiert von unserem Reiseveranstalter Eberhardt TRAVEL.
Übernachtung: Hotel Bonaparte

Tag 3: Sonnabend, 21.12.2019 Valparaiso – San Antonio – Einschiffung auf der Norwegian Star

Beginn der Kreuzfahrt rund um Kap Horn (Tag 1 auf See)


Mit gepackten Koffern fahren wir nach Valparaiso. Die alten Aufzüge, die seit Ende des 19. Jahrhunderts die Einwohner auf ihre zahlreichen Hügel bringen, sind inzwischen UNESCO Welterbe. Wir nutzen einen davon und lassen uns hoch über die Stadt bringen. Nachdem wir die Aussicht genossen haben, spazieren wir durch die schmalen Gassen mit ihren bunt bemalten Häuserwänden und rumpeln anschließend wieder hinab.
In Vina del Mar hat die berühmte Blumenuhr, die mit einem Schweizer Uhrwerk betrieben wird, heute keine Zeiger. Diese wurde in Sicherheit gebracht, da die aufgebrachte Menge bei den Unruhen vor nichts mehr Halt macht. Den letzten Stopp vor der Einschiffung legen wir am Rasthaus Vino Tinto ein. Hier gibt es ein riesiges Restaurant, eine große Weinhandlung und einen kleinen, aber feinen Souvenirladen. Jana besorgt uns chilenische Empanadas, das sind Teigtaschen, in unserem Fall mit Fleisch gefüllt, und noch einmal für jeden eine Flasche Wasser. Der Pazifik zeigt sich mit hohen Wellen von seiner rauhen Seite. Bald erreichen wir den Hafen von San Antonio. Hier verabschieden wir uns von Daniel und Jana.
Nach der aufregenden und für manchen auch anstrengenden Einreiseprozedur, halten wir unsere Bordkarten in der Hand und können unser Quartier für die nächsten zwei Wochen beziehen - die Norwegian Star.
Um 17 Uhr werden alle Gäste zur Sicherheitsübung gebeten. Davor und danach erkundet jeder auf eigene Faust, das eine oder andere Deck und versucht sich einigermaßen zu orientieren.
Im Restaurant Aqua nehmen wir gemeinsam unser erstes Abendessen an Bord ein. Die Menükarten sind auf Deutsch und der Wein ist inklusive.

Tag 4: Sonntag, 22.12.2019 Seetag (Tag 2 auf See)


An einem Seetag lohnt es sich, zum Frühstück ins Restaurant Versaille zu gehen. Hier kann man sich nach Herzenslust bedienen lassen, muss aber dafür Zeit und Muße mitbringen. Schneller geht es im Garden Restaurant auf Deck 12 in der Selbstbedienung.
Am Vormittag erwartet uns eine Mitarbeiterin vom Schiff, Maria, mit der wir einen Schiffsrundgang unternehmen. Jetzt fällt die Orientierung schon leichter.
Die Tagesgestaltung erfolgt nun in Eigenregie, bis wir uns am Abend zum Abendessen wieder treffen. Hier tauschen wir uns über die Erlebnisse an Bord aus. Einige Gäste haben ordentlich Farbe bekommen. Die Sonne ist hier sehr intensiv und bei dem Wind leicht zu unterschätzen. Am Pool gab es einen Tanzwettbewerb, den zwei ältere Herren (bestimmt über 80) gewonnen haben. Als sie das Restaurant betreten, werden sie bejubelt. Nach dem Dessert gibt es an unserem Tisch ein Lied und einen kleinen Kuchen, wir feiern einen Geburtstag.

Tag 5: Montag, 23.12.2019 Puerto Montt, Chile (Tag 3 auf See)


Erster Tag in einem Hafen. Wir befinden uns circa tausendeinhundert Kilometer südlich von Santiago de Chile. Es wird getendert. Nur ein Teil unserer Eberhardt Gäste hat heute einen Ausflug gebucht. Zur entsprechenden Treffzeit, die auf dem Ausflugsticket steht, versammeln wir uns im Stadust Theater. Hier werden nacheinander die Ausflugsgruppen aufgerufen. Am Ausgang vom Theater bekommen wir eine Nummer auf die Jacken geklebt, damit wir wissen, mit welchem Bus wir heute unterwegs sind.
Die Rettungsboote der Norwegian Star dienen als Tenderboote. Nachdem wir uns mit unserer Bordkarte ausgeloggt haben, klettern wir die Gangway hinab zum Boot. Überall sind helfende Hände der Matrosen. Am Ufer steht eine Reihe von Bussen, wo wir, entsprechend der aufgeklebten Nummer einsteigen. Die Busse sind voll besetzt, das Schiffsvolk ist ausflugswütig.
Ausflug Petrohue Wasserfälle, Puerto Varas und Frutillar
Unsere örtliche Reiseleiterin hat deutsche Vorfahren und sie spricht auch deutsch, da wir aber einen Englisch sprachigen Ausflug gebucht haben, erfolgen die Erklärungen in Englisch. Als erstes werden wir darüber aufgeklärt, dass die sogenannten Wasserfälle eher als Kaskaden zu bezeichnen sind. Auf unserem Weg dorthin haben wir eine gute Sicht auf den zweitausend Meter hohen Vulkan Calbuco. Er gehört zu den aktivsten Vulkanen in Chile und hatte seinen letzten Ausbruch im Jahr 2015. Heute ist er friedlich und mit einer weißen Schneehaube bedeckt. Wir fahren entlang des Llanquihue Sees und schon bald zeigt sich auch der Vulkan Osorno in voller Pracht. Wir erreichen die Petrohue Kaskaden. Mit beeindruckender Geschwindigkeit schießen die Wassermassen durch eine enge Schlucht. Wir haben eine Stunde Zeit für einen Spaziergang und um nach Herzenslust zu fotografieren.
Unser nächstes Ziel ist Puerto Varas am Südufer des Llanquihue Sees, der übrigens mit beträchtlichen 860 Quadratkilometern der zweitgrößte See Chiles ist. Ab Mitte des 19. Jahrhunderts siedelten deutsche Siedler hier. Noch heute sind ihre Spuren unverkennbar. Es gibt ein Hotel namens „WEISSER HOTEL" (wirklich: Weißer, nicht Weißes), welches jedoch rot angestrichen ist. Wir besuchen einen weihnachtlichen Markt, auf dem viele handgefertigte Waren angeboten werden und schlendern anschließend durch die kleinen Straßen.
Wir fahren weiter nach Fruttilar und erreichen jetzt das Westufer des Sees. Auch Fruttilar ist deutsch geprägt. Wir besuchen das Freilichtmuseum Museo Colonial Aleman. Hier können wir in die Geschichte der deutschen Siedler eintauchen. Es gibt Wohnhäuser und Werkstätten zu besichtigen. Besuchenswert ist auch das Musiktheater von Fruttilar, dass sich ein paar Gehminuten weiter am Ufer des Sees befindet. Anfang jeden Jahres gibt es hier ein Musikfestival.
Am Ufer des Sees erfreuen uns Goldhalsibisse mit ihrem Anblick, die sich vor keiner Kamera scheuen. Der Regen und die abgelaufene Zeit lassen uns zum Bus zurückkehren. Am Abend berichten unsere Mitreisenden von ihren Erlebnissen. Auf allen Ausflügen gab es einen Einblick in die fantastische Landschaft Chiles und die Gastfreundschaft seiner Bewohner. Nach dem Dessert gibt es wieder Kuchen und Gesang. Ein weiterer Geburtstag wird gefeiert.

Tag 6: Dienstag, 24.12.2019 Heilig Abend – Puerto Chacabuco, Chile (Tag 4 auf See)


Ausflug Coyhaique und Simpson Valley
Heute wird wieder getendert. Nun haben wir aber schon Erfahrung damit. Von Puerto Chacabuco fahren wir mit dem Bus nach Puerto Aysen. Hier war früher der Haupthafen der Region. Wegen der Versandung musste der Hafen nach Chacabuco verlegt werden. Unsere Schweizer Reiseleiterin Bettina hat viel über die Region zu berichten. Wir fahren entlang des Simpson Rivers. Hier gibt es viele Lachsfarmen. Nach unterhaltsamen eineinhalb Stunden erreichen wir das Besucherzentrum des Nationalparks Rio Simpson. Wir unternehmen einen Spaziergang am Fluss und Bettina erklärt uns die Pflanzen und Bäume, die hier heimisch sind. Besonders auffällig ist eine Art Rhabarber mit riesengroßen stachligen Blättern. Auf unserer weiteren Fahrt erfreuen wir uns an den weitläufigen Lupinenfeldern, die entlang des Rio Simpsons die Landschaft in ein tiefes Blau tauchen.
Coyhaique ist die Hauptstadt der Region Aysen. Wir sind jetzt 1650 Kilometer südlich von Santiago. Auch diese Region wurde nicht von den derzeitigen Aufständen verschont. Das Straßenpflaster der Hauptstraße ist mit Löchern übersät. Die herausgerissenen Platten wurden in die Schaufensterscheiben der Läden und Banken geworfen. Heute sind alle Schaufenster mit Spanplatten geschützt, kaum kann man erkennen, in welchem Laden es was gibt. Dennoch wirkt alles friedlich. Die Händler haben ihre Waren aufgebaut und warten bei einem Schwätzchen auf Kundschaft.

Tag 7: Mittwoch, 25.12.2019 1. Weihnachtsfeiertag – Seetag – Chilenische Fjorde (Tag 5 auf See)


Heute durchkreuzen wir die Fjordwelt von Chile. Es ist neblig und trüb, so dass die ganze Region eine mystische Atmosphäre bekommt.
Der Tag vergeht mit einem ausgiebigen Frühstück im Restaurant Versaille oder im Gartenrestaurant. Anschließend folgt jeder seinen eigenen Interessen und dem Tagesprogramm. Am Vormittag gibt es eine interkonfessionelle Messe im Theater, einen Vortrag über die Region und verschiedene Spielangebote. Im Magalan Spa kann man sich verwöhnen lassen oder auf Deck 7 das Schiff umrunden, um nicht ganz außer Form zu kommen. Dies kann schnell geschehen, denn den ganzen Tag gibt es überall leckere Speisen.

Tag 8: Donnerstag, 26.12.2019 2. Weihnachtsfeiertag – Seetag – Magellanstraße (Tag 6 auf See)


Wetter: 4 Grad, Regen
Täglich erhalten wir ein Tagesprogramm auf die Kabine. Das ist die sogenannte FREESTYLE DAILY und wird am Abend zuvor, während wir beim Essen sind, geliefert.
Aus dem Programm können wir entnehmen, welche Aktivitäten am Tag geplant sind. Außerdem gibt es Informationen zu Sonnenaufgang- und -untergang, zum Hafen und zum Wetter. Heute gibt es darüber hinaus Informationen zur Norwegian Star, zum Beispiel, dass es 835 Außenfenster und 1834 Innentüren gibt. Zwölf Aufzüge befördern die Passagiere von Deck zu Deck und zehn Aufzüge gibt es für die Crew. Mehr als tausend Besatzungsmitglieder aus über 60 Nationen arbeiten an Bord. Höhe, Länge, Breite der Norwegian Star sind angegeben und die wöchentliche Einkaufsliste. Immerhin werden jede Woche 36.000 frische Eier eingekauft (und natürlich vieles mehr).
Wir fahren heute durch die Magellanstraße, die 1520 von einem portugiesischen Seefahrer entdeckt wurde, als zwei seiner Schiffe in die Meeresenge getrieben wurden. Und schon war die Durchfahrt vom Pazifik zum Atlantik entdeckt. Die zunächst große wirtschaftliche Bedeutung ging wieder verloren, als die Umfahrung von Kap Hoorn immer sicherer wurde und als der Panama-Kanal gebaut wurde. Heute gilt die Durchquerung der Magellanstraße für Kreuzfahrer wie uns zu den landschaftlichen Höhepunkten. Getrübt wird die Aussicht allerdings durch das Wetter. Es ist diesig, kalt und es regnet. Trotzdem gelingt der eine oder andere Blick auf das nahe Ufer.

Tag 9: Freitag, 27.12.2019 Punta Arenas, Chile (Tag 7 auf See)


Wetter: sonnig, blauer Himmel, mild
Gegen sechs Uhr erreichen wir Punta Arenas. Das heißt, wir liegen auf Reede und es wird wieder getendert. Wir wollen um zehn am Plaza de Armas sein, wo uns Sylvia, eine Mitarbeiterin von Eberhardt TRAVEL erwartet. Sylvia lebt und arbeitet zur Zeit in Punta Arenas und freut sich, wenn Gäste aus der Heimat kommen.
Doch wir haben die Rechnung ohne den Wirt gemacht, das Wetter macht unsere Planung zunichte. Vorerst kommt niemand von Bord, denn die Wellen sind zu hoch. Wir warten geduldig im Bliss, wo wir unsere Tendertickets erhalten haben. Planmäßig beginnt hier um zehn eine Quizzrunde für Gäste, die nicht von Bord gehen. Nun, wir sitzen daneben und rätseln mit. So vergeht die Zeit, bis wir endlich aussteigen können, im Nu.
Vom Hafen ist der Weg zur Plaza de Armas ausgeschildert und mit fast einer Stunde Verspätung erreichen wir den Platz und treffen auf Sylvia, die bereits auf uns wartet. Wir nehmen uns Zeit, zunächst das Denkmal für Magellan zu bewundern (und zu fotografieren) und den goldenen Zeh des Indianers anzufassen. Dieses Ritual bedeutet, wir werden nach Punta Arenas zurückkehren. Anschließend umrunden wir den Platz und Sylvia erklärt uns die Bedeutung der einzelnen Häuser. So kommen wir am Palais von Sarah Braun vorbei, an der Kathedrale und am Rathaus. Zu Fuß und über einige Treppenstufen erreichen wir einen Aussichtspunkt mit herrlichem Blick auf Punta Arenas, unser Schiff und auf Feuerland. Unser Spaziergang führt uns weiterhin zum berühmten Friedhof der Stadt. Dieser ist bebaut mit riesigen Familienmausoleen, deren Namen zum Teil an die ersten kroatischen Einwanderer erinnern. Auch den Gedenkstein für Graf Spee besuchen wir. Nun ist noch Zeit für eigene Unternehmungen, die entweder zu einem ausgedehnten Spaziergang an der Küste genutzt werden oder für einen Pisco Sour in der Stadt.

Tag 10: Sonnabend, 28.12.2019 vormittags: Beagle Kanal, nachmittags: Ushuaia, Argentinien (Tag 8 auf See)


Ein Träumchen. Die Sonne scheint, während wir den Beagle-Kanal durchqueren. Lautsprecheransagen (sogar auf Deutsch) begleiten uns auf der Fahrt, so dass wir jedem Gletscher, den wir sehen, einen Namen zuordnen können. Gegen neun Uhr ist die Pracht vorbei und nun können wir frühstücken und kontrollieren, ob wir auf unseren Fotos auch alles festhalten konnten.
Mittags erreichen wir Ushuaia. Jetzt sind wir wirklich am Ende der Welt. Wir haben die Wahl, an einem der ausgeschriebenen Ausflüge teilzunehmen oder privat von Bord zu gehen. Es muss nicht getendert werden.
Einige Gäste von uns haben sich entschieden, den Ausflug in den Feuerland Nationalpark zu unternehmen. Leider muss man im Nachhinein sagen, dass dieser nicht den Vorstellungen entsprach. Anstelle auf unberührte Natur zu treffen, wurden wir mit hunderten anderer Ausflügler konfrontiert. Im Hafen lagen vier große Kreuzfahrtschiffe, von denen etliche den gleichen Ausflug anboten. Hinzu kam das Pech mit dem Wetter. Immer, wenn wir den Bus verließen, fing es an zu regnen. Das war schade.

Tag 11: Sonntag, 29.12.2019 Umrundung Kap Horn (Tag 9 auf See)


Bereits um sechs Uhr sind die Ersten an Deck, um gar nicht die Umrundung von Kap Hoorn zu verpassen, doch weit und breit nur Wasser. Also lohnt es sich, noch ein Käffchen zu trinken und einen Frühstückshappen einzunehmen. Um 7.30 Uhr, als es dann planmäßig so weit ist, ertönt die Stimme des Kapitäns aus den Lautsprechern. Auf Grund von acht Meter hohen Wellen und starker Winde wird auf die Fahrt zum Kap Hoorn verzichtet. Das ist eine große Enttäuschung für alle, jedoch geht die Sicherheit der Passagiere vor und der Kapitän trägt dafür die Verantwortung. Also ziehen wir das Frühstück in die Länge und schauen hinaus aufs weite Meer.
Tagsüber scheint trügerisch die Sonne, aber es ist kalt draußen und die Wellen so hoch, dass das Promenadendeck gesperrt wird.

Tag 12: Montag, 30.12.2019 Stanley, Falkland Inseln – Pinguine (Tag 10 auf See)

Wetter: sonnig, mild, später wolkig und frisch
Was für ein schöner Tag. Auch, wenn er etwas holprig beginnt. Planmäßig liegen wir ab 9.00 Uhr vor Stanley. Tender 1 bis 5 gehen raus, dann geht gar nichts mehr. Erst um elf kommen wir von Bord. Am Hafen begrüßt uns ein Schild mit der Aufschrift FALKLANDINSELN, falls wir vergessen haben, wo wir sind oder aber auch als erstes Fotoobjekt.
Auf dem Anlegesteg aalen sich drei müde Seelöwen. Direkt an der Anlegestelle unserer Tenderboote befindet sich die Touristeninformation. Dort bekommt man kostenlos einen Stadtplan von Stanley und gegen teuer Geld W-LAN. Davor sind die begehrtesten Menschen im Moment: die Ticketverkäufer für die Shuttlebusse zur Gypsy Cove. Wir erwerben unsere Tickets und füllen mit 13 Gästen fast einen ganzen Bus. Nach 15 Minuten Fahrt erreichen wir unser Ziel. Hoffnungsvoll begeben wir uns auf den Rundweg. Und wir werden belohnt. Nach nur fünf Minuten finden wir das erste Pinguinnest. Sein Bewohner schaut kopfschüttelnd heraus und wundert sich, was da vor seiner Wohnung abgeht. Wir spazieren weiter und können von oben auf die Bucht hinabschauen. Hier sind heute drei Pinguin-Kolonien zu sehen. Viele Pinguine liegen im Sand, andere putzen ihr Federkleid und einige gehen baden im Meer. Was haben wir für ein Glück.
Nach einer guten Stunde haben wir den Rundweg beendet und fahren zurück nach Stanley (Achtung: hier sollten wir unsere Fahrscheine vorzeigen).
In Stanley löst sich unser Grüppchen dann auf. Einige wollen die Souvenirläden abklappern, andere die südlichste anglikanische Kirche der Welt besuchen u.s.w.
Es empfiehlt sich, den Weg am Meer entlang zu nehmen, denn hier kommt man an der Polizei, der Post, der Bank und dem Rathaus vorbei. Noch ein Foto von der Eisernen Lady Margret Thatcher, die hier beim Falklandkrieg eine unrühmliche Rolle spielte.
Um zur Norwegian Star zurückzukommen, müssen wir uns an einer lange Reihe anstellen. Scheinbar wollen alle Passagiere gleichzeitig zurück. Am Abend besuchen wir die Show PARADIS, die ein Feuerwerk an Musik und Kostümen bietet. Jedoch erreicht uns noch vor Beginn der Vorstellung eine Durchsage des Kapitäns, dass unser Schiff technische Probleme hat, unsere Abfahrt sich verzögern wird und deshalb der Hafen von Puerto Madryn nicht angefahren wird. Unser Ausflug auf die Halbinsel Valdés fällt damit aus.

Tag 13: Dienstag, 31.12.2019 Silvester – Seetag (Tag 11 auf See)


Noch immer haben wir daran zu knabbern, dass Puerto Madryn abgesagt ist.
Um elf treffen wir uns im Gatsby, um einen Plan für den Silvesterabend zu schmieden. Dann geht wieder jeder seiner Wege, um das Schiffsleben ganz nach eigenem Interesse zu genießen. Zum Abendessen wird heute ein spezielles Menü angeboten. Zu ausgewählten Leckereien gehören Shrimps und Austern, geröstete Lammkeule und Eierlikörkuchen.
Nach dem Abendessen besuchen wir die Show der Pampas Teufel, eine mitreißende argentinische Tangoshow.
Die Silvester-Partys finden im Bliss, im Gatsby und im Atrium statt. Wir haben uns um halb zwölf im O-Sheehans verabredet, da man von hier einen guten Blick ins Atrium hat. Es dauert ein bisschen bis Schwung in die Bude kommt, doch in der letzte Stunde vor Mitternacht kocht der Saal. Irgendwer verteilt irgendwo silberne Papphüte und Tröten.
Eberhardt TRAVEL spendiert den Sekt, mit dem wir um Mitternacht auf das neue Jahr 2020 anstoßen.

Tag 14: Mittwoch, 01.01.2020 Neujahr – Seetag (Tag 12 auf See)


Eigentlich hätten wir bereits um sieben unseren Ausflug beginnen sollen. Nun können wir ausschlafen und in Ruhe frühstücken. Ein weiterer Tag auf See liegt vor uns.

Tag 15: Donnerstag, 02.01.2020 Waltag (Tag 13 auf See)


Wetter: Sonne, blauer Himmel, 14 Grad, in der Sonne heiß
Auf See. Fast den ganzen Tag über begleiten uns Gruppen von Walen. Wir sehen sie auf- und abtauchen, ihre großen Schwanzflossen und auch die Fontänen, die sie ausstoßen. Ein paar glückliche Frühaufsteher haben sogar Delfine entdeckt. Am Abend besuchen wir die Show LAS VEGAS. Anschließend kommen viele Crewmitglieder auf die Bühne und lassen sich von ihren Gästen bejubeln.

Tag 16: Freitag, 03.01.2020 Montevideo, Uruguay (Tag 14 auf See)


Heute legen wir in Montevideo an, der Hauptsatdt von Uruguay. Die meisten von uns haben sich dafür engtschieden, am Vormittag an der Stadtrundfahrt teilzunehmen. Unsere örtliche Reiseleiterin heißt Martha und sie ist auffällig um unsere Sicherheit bemüht oder habt ihr schon mal erlebt, dass jemand im Bus die Notausgänge erklärt?
Am Plaza Indepencia legen wir einen Fotostopp ein. In der Mitte steht ein Denkmal für den uruguayischen Nationalhelden José Gervasio Artigas und ringsherum historische Bauwerke der Stadt. Während Martha viel über Uruguay und Montevideo zu berichten hat, sind wir etwas abgelenkt, denn Martha hat beim Einsteigen in den Bus erwähnt, dass der Bus W-LAN hat.
Deshalb sind wir vor allem an den Fotostopps aufmerksam, denn außerhalb des Busses funktioniert das nicht. Beeindruckend sind auf jeden Fall die detailgenauen Wandbilder, die auf vielen Häuserwänden pranken. Am Plaza de Armada haben wir einen tollen Blick auf die Skyline von Montevideo. Natürlich darf auch der Besuch des Fußballstadions nicht fehlen, wobei "Besuch" nicht ganz stimmt, denn wir fahren nur vorbei.
Der Nachmittag steht zur freien Verfügung. Martha hat erwähnt, dass die Uruguayer gern Asado essen. Deshalb lassen wir uns verführen, im Restaurant genau das zu bestellen. Es ist schon klar, dass es sich um eine Fleischspeise handelt und was wir serviert bekommen, ist auch eine überdimensionale Portion davon. Von den drei riesigen Fleischstücken lässt sich jedoch nur ein Minimum tatsächlich verzehren, das Meiste sind Knochen und Fett. Naja, wenigstens die Pommes machen satt. So ist das, wenn man die einheimische Küche probiert. Nicht immer trifft das auch unseren Geschmack. Egal - Versuch macht klug. Auf jeden Fall hat sich der Besuch der Markthalle gelohnt, auch wenn wir kein Canabis gekauft haben. Schön war auch der anschließende Bummel durch die Straßen und Gässchen, tolle Souvenirläden und Boutiquen haben wir entdeckt. Zur Ankurbelung der Wirtschaft konnten wir aber nicht beitragen, unsere Koffer sind nach wie vor wegen Überfüllung geschlossen.

Tag 17: Sonnabend, 04.01.2020 Buenos Aires, Argentinien – Ausschiffung


Buenos Aires entpuppt sich als grüne saubere Stadt. Sie wurde mit einem quadratischen Grundriss erbaut, so dass sich auch ein Fremder kaum verlaufen kann. Alle Straßen sind 100 Meter lang und nach drei engen Straßen kommt eine Avenida. Viele gläserne Wolkenkratzer zeugen von der Modernität der Stadt. An älteren Gebäuden erkennen wir den italienischen und französischen Einfluss. In der Nähe unseres Hotels befindet sich die Fußgängerzone mit der Galeria Pacifico, einem Einkaufszentrum. Wir fahren entlang der Avenida 9. Juli Richtung Norden. Ines berichtet, dass die wunderschönen Grünanlagen zum Teil nachts geschlossen sind, um Obdachlose fernzuhalten.
Beim Spaziergang im Rosengarten fliegen grüne Sittiche kreischend über unsere Köpfe hinweg. Wir verlassen Palermo und fahren nach Recoleta. Hier entstand 1928 der erste Friedhof der Stadt. Damals wurde es modern, Cararamarmor aus Europa mitzubringen und sich daraus ein Mausoleum bauen zu lassen. Diese zu unterhalten ist sehr teuer und nicht alle Mausoleen werden noch gepflegt. Heute gibt es eine andere Beerdigungskultur. Man praktiziert Feuerbestattung und die Nutzung von Urnen.
Auf dem Friedhof, der heute eher musealen Wert hat, befindet sich auch das Grab von Evita Perón. Nach dem Besuch des Friedhofs besuchen wir eine Buchhandlung, die in einem Theater eingerichtet wurde. Auf allen Rängen und im Parkett sind Regale mit Büchern aufgestellt.

Tag 18: Sonntag, 05.01.2020 Flug nach Iguazu, Argentinien – Besuch der Wasserfälle


Unsere örtliche Reiseleiterin Ines begleitet uns bis zum Flughafen von Buenos Aires, hilft beim Check In und bringt uns bis zur Sicherheitskontrolle. Nach zwei Stunden Flug, es gibt immerhin einen Kaffee oder ein anderes Getränk, erreichen wir Iguazu. Schnell sind alle Koffer da und Maike erwartet uns.
Der erste Bus ist nur ein Transfer, nach zehn Minuten steigen wir nochmal um und fahren mit einem anderen Bus zum Nationalpark. Es sind 31 Grad, Sommerferien und Maike kündigt viele Touristen an. So ist es dann auch. Da wir für die kleine Bahn, die uns im Nationalpark befördert, erst in einer halben Stunde Tickets bekommen haben, reicht die Zeit für einen Frappés bzw. eine Eisschokolade.
Der erste Spaziergang führt über Gitterwege über den Iguazu Fluss zum höchsten und spektakulärsten Wasserfall. Wobei hier am Spektakulärsten relativ gesehen werden muss, denn hier ist alles spektakulär. Nachdem es alle geschafft haben, den Weg bis zum Wasserfall zu bewältigen, fährt ein großer Teil der Gruppe bis zur Mittelstation und unternimmt einen weiteren Spaziergang. Die anderen fahren zur Estation Central zurück und warten dort im Café.
Um 16.30 Uhr setzen wir unsere Fahrt mit dem Bus Richtung Brasilien fort. Zunächst müssen wir aus Argentinien ausreisen und dann in Brasilien einreisen. Dies ist eine zeitraubende Aktion, aber während wir uns im klimatisierten Bus erholen können, erledigt Maike die Formalitäten.
Das Hotel, in dem wir heute übernachten, ist das Viale Cataratas. Die Lobby ist noch weihnachtlich geschmückt. Hier steht ein großer Weihnachtsbaum, daneben lustige Weihnachtsmänner. Die Zimmer sind hell und freundlich, die Minibar gut gefüllt. Im Restaurant sind wir fast alleine, als wir uns über das köstliche Buffet hermachen. Anschließend lassen es sich einige Gäste in der Hotelbar gut gehen. Wie man hörte, wurde den deutschen Gästen Drinks spendiert und Lieder von Helene Fischer gespielt.

Tag 19: Montag, 06.01.2020 Besuch der Wasserfälle in Brasilien – Flug nach Rio de Janeiro

Shopping am Morgen vertreibt alle Sorgen. Im Hotelshop gibt es T-Shirts, die uns gefallen und in unsere bereits jetzt (zu) schweren Koffer wandern.
Bevor wir einen weiteren Teil der Iguazu Wasserfälle besuchen, steht ein Flug mit dem Helikopter auf dem Plan. Für gute einhundert Euro pro Person buchen wir unsere Plätze in den kleinen Hubschraubern. Wer nicht mitfliegen will, kann das Geschehen beobachten, Kaffee trinken oder Souvenire kaufen.
Es dauert ein wenig, bis wir an der Reihe sind und wir müssen uns auf zwei Hubschrauber aufteilen. Auf einem Bildschirm erscheinen die Nummern der Tickets, die für den jeweiligen Flug gelten. Bald ist es soweit. Die erste Gruppe wird zum Unterstand gebeten. Von hier aus beobachten wir die Landung und das Aussteigen der Passagiere. Unter den ratternden Rotorblättern schlüpfen wir an Bord. Jeder wird ordentlich angeschnallt, dann erheben wir uns sanft in die Lüfte. Einige Gäste dürfen vorn beim Piloten sitzen, hinten teilen sich drei Mann die Bank. Von allen Plätzen kann man gut sehen und fotografieren. Zunächst geht es über grüne Wiesen, Felder und Flüsse bis wir die Wasserfälle erreichen. Von oben können wir die gewaltigem Ausmaße dieses Naturspektakels auf eine besondere Weise betrachten. Es ist fantastisch und jeder genießt den Flug auf seine Weise. Nachdem wir zurückgekommen sind, können wir Fotos und ein Video von unserem Flug käuflich erwerben.
Der Spaziergang an den Wasserfällen ist heute kürzer, nur eineinhalb Kilometer. Allerdings sind ein paar Stufen zu bewältigen. Und, es ist irre heiß. Daher dauert es auch nicht lange, bis sich alle im Restaurant wieder einfinden. Bis zum Transfer zum Flughafen sind es noch mehr als zwei Stunden. Wir versorgen uns kulinarisch an den Ständen, Schawarma steht heute hoch im Kurs. Maikes Freundin arbeitet in einem Laden, der Edelsteine und daraus hergestellte Produkte verkauft. Von ihr bekommen wir Gutscheine, für die wir uns ein Geschenk abholen können. Natürlich ist das ein Trick, uns in den Laden zu locken. Leider wissen die Verkäuferinnen nicht, dass in unseren Koffern kein Platz für noch so schöne Souvenire ist. Trotzdem sind sie freundlich und wir dürfen unsere Edelsteine mitnehmen.
Einen weiteren Zeitvertreib bieten uns ein paar Echsen, die auf dem Boden des Gartenrestaurants nach Essbaren suchen. Die sind allerdings nicht ganz ungefährlich und wir sind auf der Hut ihnen näher zu kommen.
Später fahren wir zum Flughafen. Hier herrscht hat das reinste Chaos. Die (kleine) Wartehalle ist komplett voll. Wir müssen andere Gäste auffordern, ihr Gepäck von den Stühlen zu nehmen, damit wir überhaupt einen Platz bekommen. Nachdem unser Flug aufgerufen wurde, wird es noch chaotischer, denn die Flieger vor uns, sind noch nicht abgefertigt und das Flughafenpersonal weiß auch nicht so recht, wer nun zu welchem Schalter gehen soll. Nachdem wir mehrfach hierhin und dorthin verwiesen wurden, ergibt es sich, dass wir genau richtig stehen und als erste am Flugzeug sind. Das bedeutet, wir können unser Gepäck ohne Probleme in den oberen Ablagen verstauen. Nach knapp zwei Stunden Flug (übrigens diesmal gar nicht so kalt) erreichen wir Rio de Janeiro, den letzten Stopp unserer Reise.
Johannes erwartet uns am Ausgang, begrüßt uns und fährt mit uns ins Hotel. Als wir ankommen ist es bereits weit nach 22 Uhr. Schnell noch Händewaschen und dann ab zum Abendessen. Das freundliche Hotelpersonal hat extra für uns länger geöffnet.

Tag 20: Dienstag, 07.01.2020 Rio de Janeiro – Corcovado und Altstadt

Die Nacht war kurz. Schon halb acht fahren wir zum Corcovado, wo uns eine Zahnradbahn in luftige Höhen bringt. Wir sind nicht die einzigen Frühaufsteher, außer uns wollen viele andere die Christusstatue von Nahem sehen. Ein außergewöhnlicher Gast gibt sich die Ehre, der Kardinal von Rio ist mit seinem Gefolge ebenfalls hier. Wir lassen uns davon nicht aus der Ruhe bringendes kämpfen mit allen anderen um ein Foto mit möglichst wenig Menschen drauf (ein hoffnungsloses Unterfangen). Nach einer Stunde bringt uns ein Fahrstuhl zur Abfahrtsstation der Zahnradbahn und mit dieser fahren wir wieder zurück.
Johannes fährt jetzt mit uns in die Altstadt von Rio und hat viel zu zeigen und zu erzählen. Wir besichtigen die Kathedrale von Rio, die in der Zeit der Militärdiktatur erbaut wurde und anders aussieht als man sonst Kathedralen kennt. Bei einem weiteren Ausstieg spazieren wir durch eine Gasse mit bunt bemalten Wänden zur weltberühmte Treppe Escadaria Selarón, die mit hunderten Kacheln geschmückt ist und die wir ebenfalls nicht für uns alleine haben. Mein Gott, die ganze Welt scheint sich in Rio rumzutreiben. Die Treppe ist nach dem Künstler benannt, der sie erschaffen hat - Jorge Selaron. Circa 250 Stufen, die auch mancher von uns empor klimmt, sind hauptsächlich in gelb, blau und grün gestaltet, eine Homage an die brasilianische Flagge. Wir entdecken auch Fliesen mit Motiven von Städten aus aller Welt. Es ist tatsächlich so, dass man dem Künstler eine Fliese aus seiner Stadt zuschicken kann, die er dann in die Treppe einarbeitet.
Der Nachmittag steht zur freien Verfügung und so können wir am Strand einen Imbiss, Drink oder Kaffee genießen. Vor dem Abendessen haben wir uns zu einer Abschiedsrunde verabredet. Wir stehen im warmen Sand der Copa Cabana mit einem „Gläschen" Wein in der Hand, schauen zu, wie die Sonne am Horizont verschwindet und stoßen auf den Abschluss unserer großen Reise an.
Wer nach dem Abendessen immer noch nicht müde ist, trifft sich auf dem Dach des Hotels an der Poolbar. Mit fröhlichen Liedern lassen wir den Tag ausklingen, bis der Barkeeper uns bittet, zu gehen.

Tag 21: Mittwoch, 08.01.2020 Rio de Janeiro – Zuckerhut – noch ein Helikopterflug und die Strände von Rio de Janeiro – Rückflug nach Paris


Nun ist der letzte Tag unserer großen Reise angebrochen. Doch noch ist es nicht vorbei, wir haben noch ein bisschen Programm, bevor es zum Flughafen geht. Zunächst fahren wir mit der Seilbahn auf den Zuckerhut. Von hier aus haben wir einen tollen Blick auf den Corcovado. Gestern war es genau umgedreht.
Der Zuckerhut ist 396 Meter hoch und gilt, neben dem Corcovado mit seiner Christusstatue, als Wahrzeichen von Rion de Janeiro. Auf dem Gipfel befinden sich mehrere Aussichtsplattformen, ein Souvenirgeschäft und ein Café. Und, für uns unerwartet, gibt es hier einen Hubschrauberlandeplatz. Und so kommt es, dass wir doch noch die Möglichkeit haben, Rio von oben zu sehen. Vielen Dank nochmal an alle, die geduldig gewartet haben.
Johannes hat für uns organisiert, dass wir vor der Fahrt zum Flughafen noch einmal ins Hotel können. Jetzt eine Dusche und noch schnell die letzten Sachen in die Koffer. Erstaunlich schnell kommen wir durch die Stadt und sind zeitig genug am Flughafen. Für einen Kaffee und einen Snack reicht die Zeit.
Eine kleine, nicht so angenehme, Überraschung gibt es dann beim Start. Denn kaum fängt der Flieger an, zu beschleunigen, wird auch wieder gebremst und es erfolgt die Durchsage, dass ein technischer Fehler angezeigt wurde und deshalb ein erneuter Check erfolgt. Es dauert aber nicht lange, bis es dann wirklich los geht. Elf Stunden Flug liegen vor uns.



Tag 22: Donnerstag, 09.01.2020 Flug von Paris in die Heimatstädte - Ende der Rundreise


Was? Nur eine Stunde Zeit zum Umsteigen? Die Gäste, die nach Berlin wollen, müssen sich sputen. F2! F2! Wo zum Teufel ist F2? Flinke Füße! Sicherheitskontrolle. Passkontrolle. Rolltreppen. Flure. Schlangen. Atemlosigkeit.
Geschafft. Und wir sind sogar so schnell am Gate, dass wir noch warten müssen. Knapp zwei Stunden später landen wir in Berlin Tegel. (Alle Koffer sind auch da)


Liebe Reisefreunde,


ich hoffe, alle sind gut nach Hause gekommen. Aber, da ich nichts anderweitiges hörte, kann ich wohl davon ausgehen.
Ich möchte mich nochmals bei Euch bedanken, dass wir gemeinsam ins neue Jahr gestartet sind. Dafür, dass Ihr immer Eure gute Laune bewahrt habt, auch wenn nicht alles nach Plan ging. Wir hatten so viele Erlebnisse und ihr könnt bestimmt ganz viel zu meinem Reisebericht ergänzen. Vielen Dank auch für Eure herzlichen Worte (und Gaben) zum Abschied. Ich wünsche Euch vor allem Gesundheit und immer viel Freude am Reisen und Erkunden der großen weiten Welt.
Eure Reisebegleiterin Sabine
P.S. Wer noch Fotos vom Abschied am Strand haben möchte, sollte mir bitte eine Nachricht auf WhatsApp schicken.

Bildergalerie zur Reise

Kommentare zum Reisebericht

Hallo Sabine,

ein wirklich schöner Reisebericht, hab vielen Dank! Und natürlich auch eine sehr schöne Reise...
Nur eine kleine Korrektur: Der Sonnenuntergang ist in Iguazu/brasilianische Seite vom Hotel aus aufgenommen.
Liebe Grüße
Sieglinde und Jörg

Jörg Hemming
18.01.2020

Lieber Jörg, liebe Sieglinde,
vielen Dank für Eure Nachricht. Ich freue mich, dass Euch der Reisebericht gefällt. Vielen Dank auch für den Hinweis, ich habe die Fotobeschriftung korrigiert.
Herzliche Grüße
Sabine

Sabine Letzybyll 18.01.2020

Hallo Sabine,

ein wirklich schöner Reisebericht, hab vielen Dank! Und natürlich auch eine sehr schöne Reise...
Nur eine kleine Korrektur: Der Sonnenuntergang ist in Iguazu/brasilianische Seite vom Hotel aus aufgenommen.
Liebe Grüße
Sieglinde und Jörg

Jörg Hemming
18.01.2020