Reisebericht: Exklusive Silvesterreise in Prag in kleiner Reisegruppe

29.12. – 02.01.2024, 5 Tage Städtereise zum Jahreswechsel in Prag mit maximal 16 Teilnehmern, Unterkunft im 5–Sterne–Boutique–Hotel Three Storks sowie Silvester–Schifffahrt auf der Moldau


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Silvester 2023, mal nicht zu Hause sein, aber trotzdem eine schöne Zeit zu haben und die Neujahrsfeier in einer ganz besonderen Umgebung, nämlich mit dem Schiff auf der Moldau zu verbringen, das ist der Anspruch der Eberhardt- Silvesterreise, die uns in die Hauptstadt der Tschechischen Republik, nach Prag, führte.
Ein Reisebericht von
Dr. Dieter Braune
Dr. Dieter Braune

Freitag, 29.12.2023 – Anreise nach Prag – Freizeit – Letna–Park mit Abendessen mit Sicht auf Stadt und Moldau

Überpünktlich kam der kleine Reisebus von Chemnitz am Flughafen Dresden an, um dann mit 4 weiteren Reisenden und dem Reisebegleiter weiter gen Prag zu fahren. Mit einem Stopp in Dohna, bei Pirna, fuhren wir bei bestem Wetter und guter Sicht weiter. Auf der „Dálnice“ D8 durchquerten wir das Böhmische Mittelgebirge und sahen den mit 837m höchsten Berge der Region, den Milišovka, und die mittelalterliche „Hazmburk“. Gegen 11:15 Uhr erreichten wir unser Hotel „3 Störche“ auf der Kleinseite (Malá Strana) von Prag. Um 12:00 Uhr trafen wir uns in der Hotellobby, um mit einem Glas Prosecco die kommenden, hoffentlich schönen Tage einzuleiten und uns auch kurz kennenzulernen. Dann begannen wir, auf einem ersten Stadtspaziergang, Prag etwas näher zu kommen. Vorbei am Wallensteinhaus, das heute den tschechischen Senat beherbergt, überquerten wir, mit hunderten anderen Touristen die Karlsbrücke, tauchten in das Gewimmel der Altstadtgassen ein und erreichten den Altstädter Ring mit der Teyn- Kirche und dem berühmten Prager Rathaus. Da hier noch bis zum 07. Januar der Weihnachtsmarkt geöffnet hat, nutzen wir die Gelegenheit zu einer kleinen Stärkung. Anschließend ging es weiter durch die Altstadt bis wir uns „Am Graben“ (Mustek), dem Beginn der berühmten Flaniermeile „Wenzelsplatz“, trennten, um anschließend Prag individuell weiter erkunden zu können.
Um 18:30 Uhr trafen wir uns wieder und gingen gemeinsam zum hoch über der Moldau angesiedelten „Hanavský Pavillon“, in dem sich unsere Gaststätte befand. Von hier hatten wir eine fantastische Sicht über die super beleuchtete Stadt und die schön angestrahlte Prager Burg. Während des Essens traf auch unsere, aus der Schweiz mit dem Zug anreisende, Danielle ein und vervollständige unsere kleine, aus 16 Reisenden bestehende Gruppe. Gegen 22:00 Uhr erreichten wir dann wieder unser Hotel.


Samstag, 30.12. 2023 – Prager Altstadt – Freizeit – IMAGE– Theater

Nach einem Gourmetfrühstück trafen wir uns um 09:00 Uhr mit unserer örtlichen Gästeführerin Iva in der Hotellobby. Los ging’s! Nach ein paar Worten zum Wallensteinpalais erreichten wir den zentralen Platz der „Kleinseite“, mit der alles überragenden St. Nicholas Kirche und dem Kloster St. Mikuláše. Nach einigen Erklärungen an der Kirche „Maria unter den Ketten“ und der sehr bunten „John Lennon Wall“ erreichten wir abermals die Karlsbrücke, mit den, in unterschiedlichen Jahrhunderten erbauten beiden mittelalterlichen Brückentürmen. Iva weihte uns in die Sage über den im 14. Jahrhundert lebenden Priester Johannes Nepomuk ein, der sein Beichtgeheimnis nicht brechen wollte und daraufhin 1357 von der Karlsbrücke in die Moldau gestoßen wurde. Der daraufhin im 18. Jahrhundert heiliggesprochene Nepomuk ist heute Schutzpatron von Böhmen und Bayern sowie aller Brücken, Schiffer und Flößer.
Gegenüber des, Mitte des 14. Jahrhunderts erbauten Altstädter Brückenturms gingen wir durch das „Klementinum“, welches der zweitgrößte Gebäudekomplex Prags ist und heute die tschechische Nationalbibliothek und die historische Wetterstation beherbergt. Anschließen führte uns unsere Gästeführerin in die Geschichte des Jüdischen Viertels, mit seinem 12.000 Grabtafeln umfassenden Friedhof, ein. Wir bestaunten das jüdische Rathaus, die vielen Synagogen und die, im Jugendstiel errichteten Häuser aus der Gründerzeit.
Über die mit Luxusgeschäften „übersäte“ Pariser Straße erreichten wir den uns vom Vortag schon bekannten Altstädter Ring, mit der ihn überragenden 2-türmigen Teynkirche, dem Jan Hus Denkmal und dem Alten Rathaus. Iva erklärte uns die Funktion der weltberühmten, aus dem Jahr 1410 stammenden „Astronomischen Uhr“. Der Vorplatz des ältesten Gebäudes der Karlsuniversität war, wie viel Gebäude der Uni, in Andenken an das Massaker vom 22. Dezember, mit unendlich vielen Kerzen übersät.
Vorbei an den Anfang des letzten Jahrhunderts errichteten Bauten des Wenzelsplatzes endete unsere Führung in der Kirche St. Maria im Schnee.
Anschließend wollten sich einige Reisende unserer kleinen Gruppe im Café Louvre, wo schon Franz Kafka, Albert Einstein und Václav Havel ein- und ausgingen, stärken. Doch, bei einer Wartezeit von rund einer Stunde wurde aus dem Café Louvre das, am Moldauufer liegende Kaffee Slavia.
Nach einer Verschnaufpause gingen wir abends ins legendäre „U Fleku“. Hier überzeugte uns die böhmische Küche mit ihrem legendären Lendenbraten „Svîcková“. Da das Bezahlen etwas schleppend voranging, mussten wir mit etwas schnelleren Schritten zum IMAGE Theater gehen, um uns hier die AFRIKANA- Show, mit 5 schwebenden Tänzern anzusehen.
Zum Abschluss des Tages flanierten wir, mit Blick auf die wunderbar angestrahlte Prager Burg, abermals über die Karlsbrücke zurück zum Hotel der „3 Störche“.


Sonntag, 31.12.2023 – Prager Burg und Prager Kleinseite – Silvesterschifffahrt auf der Moldau

Am Silvestermorgen fuhren wir mit einem Kleinbus zur 2. Prager Burg, in den Stadtteil Vyšehrad. Vorbei an einer alten romanischen Rundkirche (Rotunde) erreichten wir die neugotische Petra a Pavla Bazilika (Peter & Pauls Basilika), mit dem sie umgebenen Friedhof. Auf diesem liegen sehr viele, auch uns bekannte tschechische Persönlichkeiten, wie z.B. Bedrich Smetana und Antonin Dvorák begraben. Nach dem wir von der Aussichtsplattform einen super Blick auf die Moldaustadt Prag genießen konnten, fuhren wir mit dem Kleinbus weiter durch die Stadt und erreichten so sehr schnell das, oberhalb des Hradschin liegende Kloster Strahov. Hier konnten wir in der Klosterbibliothek, neben vielen historischen Globen, zwei Lesesäle der weltberühmten Bibliothek bestaunen. Nach dem sich Iva von uns verabschiedet hatte trennten sich für einige Stunden unsere Wege. Einige erkundeten noch den Petrin- Hügel, andere das Kloster oder die Deutsche Botschaft, auf deren Balkon Hans-Dietrich Genscher 1989 seine legendäre Rede „Ich bin heute zu Ihnen gekommen, um Ihnen mitzuteilen, dass …“) gehalten hat.
Am Silvesterabend „schifften“ wir auf dem 73m langen Luxusliner „Bohemia“ ein. Auf dem festlich ausgestalteten Schiff wurden wir kulinarisch vom Feinsten bewirtet. Wir fuhren unterhalb der Prager Burg entlang, erreichten dann die Moldauschleuse, und sahen danach zum zweiten Mal an diesem Tag die Burg Vyšehrad, nur aus einer anderen Perspektive. Leider fing es gegen 23:00 Uhr an zu regnen. Nach dem wir mit einem Glas Sekt, mit dem Schiff in der Schleuse verharrend, auf das Neue Jahr angestoßen hatten, sahen wir uns auf dem Oberdeck das, den Ereignissen des 22. Dezember geschuldet, sehr verhaltene Feuerwerk an. Um Punkt 01:00 Uhr legte das Schiff wieder am Kai Nr. 1 an und wir gingen zu Fuß zurück in unser Hotel.


Montag, 02.01.2024 – Prager Burg und Prager Kleinseite – optional Neujahrskonzert im Palais Liechtenstein

Heute, am Neujahrstag, begrüßte uns um 11:00 Uhr unsere neue Stadtführerin Irina. Wir fuhren gemeinsam mit der Tram der Linie 22 auf den Hradschin.
Auf dem Burg Berg, mit der größten Burganlage unseres Planeten, angekommen, erhielten wir viele Informationen zur den einst in Prag, mit Rudolf dem 2. beginnend, residierenden Habsburgern, den die Burg umgebenen Legenden (z.B. um Brigitte und den sie tötenden Bildhauer) und der heutigen Nutzung der historischen Gebäude.
Auf dem 1. Innenhof stand ein, an den legendären Trevi- Brunnen in Rom erinnerndes Kunstwerk. Prag wir auch als ROM des Nordens bezeichnet. Der ehemalige Wohnsitz der Habsburger ist heute Sitz des tschechischen Präsidenten.
Vorbei an dem aus dem 14. Jahrhundert stammenden Turm der Kathedrale gingen wir in den alten Königspalast. Den Vladislavsaal durchquerend, der als größter, ohne Pfeiler auskommende weltlichen Raum bekannt ist, kamen wir in die historische Wachstube, in der am 23.05.1618 bei einem Streit um die Ausfertigung einer religiösen Urkunde, der 2. Prager Fenstersturze stattfand, der dann den 30jährige Krieg auslöste. In der alten Landtagsstube, von wo einst Böhmen, Mähren, Schlesien und die Lausitz regiert wurden, erklärte uns Irina einiges zum Wesen von Maria Theresia und Franz von Lothringen und der dort ausgestellten 2,5kg schweren Krone Karls des 4. Über die imposante, auch früher von Pferden genutzte „Böhmische Treppe“ verließen wir das Schloss und widmeten uns dem Besuch der, aus dem 11. und 12. Jahrhundert stammenden Basilika St. Georg. Innen beindruckten die romanischen Tonnengewölbe. In der Krypta sahen wir eine Statur des Bildhauers, der „Brigitte“ getötet haben soll. Wir erreichten die „Goldene Gasse“ von Prag. Die, an die Burgmauer herangebauten kleinen Häuser wurden seinerzeit für die Familien der Wachsoldaten erbaut. In dem blauen Haus mit der Nr. 22 hat einst auch Franz Kafka kurzzeitig gewohnt.
Nach einer wärmenden Mittagspause besichtigten wir noch den Prager Veitsdom. Mittels Irinas „Toilettentrick“ bekamen wir relativ schnell Zugang zum Innenraum des Doms. Das sehr schmale, aber umso höhere Langschiff, die Rosettenfenster sowie die vielen farbigen Fenster waren beindruckend. Von der Kapelle des Heiligen Wenzels führt eine, mit 7 Schlüsseln gesicherte Tür zu den Tschechischen Reichsreliquien. Über dem Grab des Heiligen Nepomuks hing ein, von der Kaiserin Maria Theresia persönlich entworfener roter Baldachin.
Über die Jirská- Gasse erreichten wir, immer bergab gehend, zu Fuß wieder unser Hotel.
Da, infolge des Massakers vom 22.12.2023 das große, zu Ehren des tschechischen Nationalfeiertags jährlich stattfindende Feuerwerk ausfallen musste, entschlossen sich 12 Reisende zum Besuch des Neujahrskonzertes im Konservatorium, im „Liechtensteiner Palais“. Bei dem sehr schönen und kurzweilige Konzert setzten einige tschechische Gäste schon beim letzten Stück die Mützen auf, so dass das Konzert, für uns unverständlich, abrupt, ohne große Zugaben endete.
Anschließend ließen wir den Abend im Restaurant „Svek“ ausklingen. Leider waren uns vier „Nichtkonzertgänger“ abhandengekommen. Sie waren, infolge einer Falschinterpretation „Mr. Google‘s“ durch den Reisebegleiter, im Nachbarrestaurant eingekehrt. Nach dem die zwei Gruppenteile wieder zusammengeführt waren, gab „Herr Eberhardt“ eine Runde Becherovka aus, die auch den schönen Abend beendete.


Dienstag, 02.01.2024 – Abreise von Prag

Nach dem wiedermal sehr niveauvollem Frühstück holte uns unser Kleinbus pünktlich um 10:00 Uhr zur Heimfahrt am Hotel ab. Durch die sehr langen, Anfang dieses Jahrtausends gegrabenen Prager Straßentunnel verließen wir die „Goldene Stadt“. Das Wetter des heutigen Tages hat uns den Abschied leichter gemacht. Mit einigen erklärenden Kommentaren aus dem Cockpit erreichten wir pünktlich um 12:30 Uhr den Stadtrand von Dresden, wo wir uns alle verabschiedeten und uns in die Richtung unserer Heimatorte aufteilten.

Schlusswort

Mit dem Spruch von Wilhelm Busch:
„Drum o Mensch, sei weise, pack die Koffer und verreise“,
möchte ich allen Mitreisenden einen guten Start ins neue Jahr 2024 wünschen. Vielleicht sieht man die eine oder den anderen Mal auf einen Eberhardt-Reise wieder!

Dieter Braune

Kommentare zum Reisebericht

Wir denken jeden Tag noch sehr gerne an die wunderschöne Pragreise. Wir waren eine lustige Reisegruppe und hatten mit Dr. Braune einen tollen Reiseleiter. Das Lesen seines Reiseberichtes hat die Erinnerungen noch einmal aufleben lassen Nochmals liebe Grüsse an Dr. Braune.

Fam. Riedel
08.01.2024

Wir denken jeden Tag noch sehr gerne an die wunderschöne Pragreise. Wir waren eine lustige Reisegruppe und hatten mit Dr. Braune einen tollen Reiseleiter. Das Lesen seines Reiseberichtes hat die Erinnerungen noch einmal aufleben lassen Nochmals liebe Grüsse an Dr. Braune.

Fam. Riedel
08.01.2024