Reisebericht: Singlereise Silvester in Istanbul

29.12. – 03.01.2015, 6 Tage Städtereise zu Silvester für Singles und Alleinreisende am Bosporus


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Das Neue Jahr 2015 begrüßen wir in Istanbul auf dem Bosporus auf einem Boot zwischen Europa und Asien. In den Tagen vor und nach Jahreswechsel bekommen wir einen guten Einblick in die Geschichte und das Leben der Weltmetropole.
Ein Reisebericht von
Rebekka Böhme

1. Tag: Anreise nach Istanbul


Am Morgen des 29. Dezember werden wir in Dresden von schneebedeckten Straßen begrüßt. Trotz Wintereinbruchs erreichen wir den Flughafen Leipzig pünktlich und ohne Verkehrschaos. Dort treffen wir unsere Mitreisenden ab Leipzig. Mit einer Stunde Verzögerung aufgrund der Wetterbedingungen geht es dann bei ausgezeichnetem Bordservice mit der Turkish Airlines nach Istanbul. Die Weltstadt erreichen wir bei Regenwetter, typisch für diese Jahreszeit in der Türkei. Vom Flughafen aus geht es in den Stadtteil Sultanahmet ins quirlige Viertel Kumkapi. Dieses ist besonders für seinen Fischmarkt und die guten Restaurants bekannt. Im gleichnamigen Restaurant treffen wir auf unseren Reiseleiter Serdar, den Busfahrer Ahmet und den Rest unserer Reisegruppe, der schon früher aus Hamburg, Düsseldorf, Berlin und München angereist ist. Bei warmen Feuerschein genießen wir frische Fischspezialitäten und lernen und kennen. Anschließend geht es in unser Hotel Blackbird und sofort ins Bett, da es schon sehr spät ist.

2. Tag: Stadtrundfahrt Istanbul


Nach einem reichhaltigen Frühstück versammeln wir uns in den schön ausgebauten Kellergewölben des Hotels. Serdar erklärt uns den geplanten Reiseablauf, denn einige Programmpunkte mussten aufgrund des Wetters und der Feiertagsfeierlichkeiten umgestellt werden. Das Wetter ist heute ziemlich ungemütlich, es ist kalt und schneit ohne Pause. Doch wer hat schon Istanbul bei Schnee erlebt? Wir fahren auf den Platz At Meykani, besser bekannt als Hippodromsplatz. Hier fanden früher die großen Wagenrennen statt. Platz genug für 100000 Zuschauer findet man hier allemal. Serdar zeigt uns die letzten Überreste des Hippodroms. Dies sind die langen Säulen die Kaiser Konstantin in der Mitte der Rennbahn aufstellen ließ. Der ägyptische Obelisk ist die am besten erhaltene Säule und mit seinen Ornamenten besonders schön anzusehen. Gleich dahinter befindet sich der Gemauerte Obelisk. Dann geht es weiter um den Platz und wir gelangen zum Deutschen Brunnen, auch Kaiser-Wilhelm-Brunnen genannt. Dies war ein Geschenk des Gleichnamigen zu dessen Stattsbesuch im Jahr 1898. Letztendlich sehen wir noch die Schlangesäule, die auf Delphi stammen soll. Insgesamt 4 Säulen rahmten den Platz, eine davon wurde von Venezianern im Vierten Kreuzzug verschleppt. 
Eine lange Menschenschlange erwartet uns vor der Blauen Moschee, denn diese ist ein vielbesuchter Ort. Auch bekannt als Sultan Ahmet Moschee (wie das Stadtviertel), verfügt Sie über 6 Minaretten und ist damit einzigartig. Unzählige blau-grüne Kacheln wurden hier zu einem wunderschönen Mosaik zusammengeführt. Unter dieser Pracht erstreckt sich ein roter Teppich mit riesigen, tiefhängenden Leuchtern. Wir betreten die Moschee ohen Schuhe und die Frauen bedecken ihren Kopf. Im Kaffee an der Moschee wärmen wir uns kurz bei einer heißen Schokolade auf. Dann geht es weiter zur Ayasofya Müzesi, besser bekannt als Hagia Sophia. Die ehemalige Moschee wurde als Museum umfunktioniert und kann daher mit Schuhen und unverhüllt betreten werden. Das 1500 Jahre alte prächtige Bauwerk schimmert von Außen rötlich und verfügt über 4 Minaretten. Einst war es die größte Moschee der Menschheit, was sich aber mit Übernahme der Herrschaft durch Sultan Ahmet änderte. Wir spazieren durch die riesige Halle mit den wunderschönen Mosaiken und hören Serdars Erzählungen über vergangene Zeitalter zu. Besonders eindrucksvoll sind die 7,5 Meter größen Holzschilder mit Kalligrafien der acht heiligsten Namen des Islams. Anschließend haben wir Zeit zum individuellen Rundgang oder zum Besuch der Galerie in der oberen Etage. Dann begeben wir uns in den Untergrund Istanbuls. Hier verbirgt sich die Yerebatan Zisterne, oft bezeichnet als das "versunkene Schloss" des ehemaligen Konstantinopels. Die Zisterne diente vormals der Wasserversorgung. Geheimnisvolle, leise Musik versetzt uns hier in die passende Stimmung. Wir spazieren entlang der 336 Marmorsäulen ins Innere der Zisterne. Am hinteren Ende finden wir die in Stein gemeißelten antiken Medusenhäupter. Diese stehen verkehrtherum um tragen eine Säule. 
Als wir die Zisterne verlassen schneit es immer noch, die Kälte sitzt uns in den Gliedern. So fahren wir nun zu einem nahegelegenen typisch türkischen Restaurant, essen eine Kleinigkeit zu Mittag und wärmen uns auf. 
Den restlichen Nachmittag lassen wir auf dem Ägyptischen Bazar ausklingen. Hier finden wir hügelweise Gewürze, Türkischen Honig in allen Geschmacksrichtungen, typische türkische Souvenire wie Mosaiklampen und das bekannte Blaue Auge. Anschließend geht es zurück zum Hotel und wir ruhen uns etwas aus bis es zum Abendessen geht. Heute essen wir in einem typischen Kebap-Haus, untypisch für Touristen, denn hier essen normalerweise nur Einheimische. Wir lassen es uns schmecken und lernen die türkischen Komplikationen beim Alkoholausschank kennen. Um Alkohol ausschenken zu dürfen, bedarf es einer Genehmigung, welche nur Restaurants erteilt werden kann, die sich nicht in der Nähe einer Moschee befinden. Bei der engen Anhäufung von Moscheen in dieser Stadt, kein leichtes Unterfangen. Auch beim anschließenden Zusammensitzen in der Bar, ist kein Bier oder Wein im Hotel vorrätig. Doch der nette Kellner besorgt alles nach unseren Wünschen im gegenüberliegenden Einkaufsmarkt.

3. Tag: Topkapi Palast, Süleymaniye Moschee und Bootsfahrt auf dem Bosporus

Heute verschont uns der Schnee, dafür regnet es aber den ganzen Tag. Am frühen Morgen machen wir uns nach dem auf den Weg zur Süleymaniye Moschee. Hier angekommen können wir uns nicht entscheiden, ob die Blaue Moschee oder diese hier den Titel der Schönsten Moschee der Stadt verdient. Wieder begeben wir uns barfuß ins Innere. Am frühen Morgen haben wir die Moschee fast für uns allein und so lauschen wir in aller Ruhe Serdars Geschichten und bewundern die schöne Kuppel. 
Dann fahren wir zum Topkapi Palast undd werden von einer langen Schlange erwartet. Dieser war gestern geschlossen gewesen. Viele Jahre lang war dieser Palast Regierungszentrum der politischen Macht des osmanischen Reiches gewesen. Hier lebte der Sultan mit seinem Harem und seiner Familie.
Serdar erzählt uns etwas zur geschichte des Palastes und führt uns dann durch die 4 Höfe. Wir passieren den Harem und den Hof der Palastgarde. In der Freizeit hat jeder von uns die Zeit die er individuell benötigt zur Besichtigung des Waffenraumes, der Uhrenausstellung mit interessanten Stücken aus aller Welt. Außerdem befindet sich hier ein Ausstellungsraum mit Sultanbildern, eine Porzellanausstellung und eine Schatzkammer. Im Museumskaffee können wir uns stärken und auswärmen und schöne Souvenire kaufen.
Anschließend besuchen wir noch ein Schmuckgeschäft. Herausragende Stücke aus feinstem Gold und Silber werden hier hergestellt.
Am frühen Nachmittag kehren wir zurück in unser Hotel, denn wir möchten uns auf den großen Abend vorbereiten.
Pünktlich starten wir gen Bootsablegestelle. Da wir noch etwas zeit haben, machen wir einen kleinen Abstecher in Richtung Hippodromplatz, der Nachts aufgrund der tollen Beleuchtung der Sehenswürdigkeiten besonders reizvoll ist.
Um acht gehen wir dann auf unser Boot und bekommen unser Abendessen serviert. Getränke sind inklusive und eine türkische Band verbreitet heitere Stimmung. Auf den Boot feiern auch Einheimische ins Neue Jahr, was uns einen guten Einblick in eine typisch türkische Silvesternacht gibt. Sie singen und tanzen ausgelassen, für unsere Ohren vorerst viel zu laut. Doch später tanzen auch wir mit den Einheimischen in den Abend hinein. Gegen zwölf Uhr hält das Boot unter der Brücke, welche die Grenzen zwischen Europa und Asien bildet, und wir stoßen mit einem Glas Sekt an. Das Feuerwerk fällt hier in Istanbul wider Erwarten ziemlich klein aus. Doch alle sind nun guter Stimmung und so tanzen wir noch eine Zeitlang und haben unseren Spaß. Um 2 hält das Boot und wir fahren zurück ins Hotel. Anschließend lassen wir den Abend noch gemütlich in der Hotelbar ausklingen.

4. Tag: Hamam–Besuch und Freizeit


Nach einem sehr späten Frühstück besteht heute die Möglichkeit sich bei einem Hamam- Besuch rundum verwöhnen zu lassen. Der Großteil der Gruppe begibt sich hier ca. 2 Stunden in die Hände eines Bademeisters bzw. -meisterin. 
Der Rest der Gruppe verbringt individuell den Tag in Istanbul, zum Beispiel bei einer Fahrt mit der historischen Bimmelbahn und dem Besuch dem Galata Turm. Von diesem aus bietet sich ein traumhafter Ausblick über die Stadt.
Anschließend treffen wir uns alle auf der bekannten Einkaufsstraße Istiklal Caddesi am Taksim Platz. Hier findet man alles was das Herz begehrt.
Gut versorgt mit Souveniren begeben wir uns Abends zu einem weiteren Highlight der Reise: heute speisen wir im Restaurant Orient Express. In dem ehemaligen Bahnhof Sirkeci kam von 1888 bis 1977 der Orient Express aus Paris an. Im Restaurant gibt uns Serdar weitere Details. Am Tisch werden wir zunächst witzigerweise von einem Zugschaffner mit Getränken bedient. Dann folgt ein türkisches Abendessen. Den Abend lassen einige von uns wieder in der Bar ausklingen.

5. Tag: Freizeit oder Dolmabahce Palast und Ausflug auf asiatischer Seite


Heute kann jeder wieder seinen Tag nach eigenen Belieben gestalten. Das Wetter meint es heute gut mit uns, es kommt sogar ab und zu ein Sonnenstrahl durch die Wolkendecke. Der Großteil unserer Gruppe begibt sich am Morgen zum Dolmabahce Palast. Diese ehemalige Sultansresidenz wurde erbaut, als dem derzeitigem Herrscher der Topkapi Palast nicht mehr prunkvoll genug erschien. Der Dolmabahce Palast lässt uns wirklich in Staunen versinken. Pompöser kann ein Palast nicht sein, der Ballsaal erinnert an den Innenraum einer Kathedrale. Anschließend fährt die gruppe über die Bosporusbrücke nach Asien. Die Mittagspause findet an einem Supermarkt statt, wo man zum Beispiel guten Granatapfelsirup kaufen kann. Dann geht es weiter zum Tannenhügel, dem Büyük Camlica. Von hier oben hat man einen super Blick über Istanbul. Zum Mittagessen empfiehlt Serdar die türkischen Ofenkartoffeln Kumpir. Anschließend geht es per Boot weiter zum Mädchenturm, dem Kiz Kulesi. Dieser thront auf einer kleinen Insel im Bosporus kurz vor der asiatischen Küste. Um die Geschichte webt sich eine spannende Legende, die man natürlich gleich vor Ort erfährt. Hier wird eine kleine Kaffeepause eingelegt. Nachdem per Boot wieder Land erreicht ist geht es weiter zum Stadtteil Eyüp wo sich der Pierre-Lotti Hügel befindet. Hier bekommen die Eberhardt Gäste heute bei guten Wetter einen tollen Blick auf das Goldene Horn.
Am Abend versammeln wir uns wieder alle zu unserem Abschiedsabend. Dieser findet heute im Kervansaray Restaurant statt. Hier genießen wir ein leckeres Menü und schauen uns dabei Bauchtänzerinnen und traditionelle Tänze vom Schwarzen Meer an. Anschließend singt und bespaßt uns noch ein Alleinunterhalter. Spät fahren wir zurück ins Hotel und bedanken uns noch von Serdar und Ahmet. Da die Leipziger Gruppe morgen sehr früh zurückfliegt sehen wir uns morgen nicht mehr alle.
Einige von uns verbringen noch die letzten Stunden des schönen und kurzen Urlaubs an der Hotelbar.

6. Tag: Heimflug


Früh am Morgen werden die Leipziger Gäste schon zum Hotel gebracht. Leider erstrahlt heute der Horinzont am Meer unter den Sonnenlicht. Doch immer wenns am schönsten ist, muss man Abschied nehmen. So fliegen wir diesmal pünktlich zurück und nehmen uns fest vor irgendwann nach Istanbul zurückzukehren und die Stadt noch genauer kennenzulernen.
Viele Grüße an meine liebe und lustige Reisegruppe! Ich hoffe wir sehen uns irgendwann noch einmal. :) Eure Rebekka

Bildergalerie zur Reise

Kommentare zum Reisebericht

Hallo Rebekka, heute habe ich die Bilder und den Reisebericht der Städtereise Istanbul runter geladen. Das ist ein wirklich toller Service und ich möchte mich ganz herzlich dafür und für die gute Reiseorganisation und die professionelle Begleitung durch Istanbul bedanken. Es war meine erste Reise dieser Art und es hat mir gut gefallen und mein Interesse für weitere Reisen dieser Art ist geweckt. Ich wünsche dir alles Gute und viel Glück mit netten Reisegruppen. Vielleicht treffen wir uns ja mal wieder. Bis dahin, lass es dir gut gehen. Viele Grüße, Vera

Vera Genc
02.02.2015