Reisebericht: Byzanz und die antiken Schätze der Westtürkei

19.10. – 28.10.2014, 10 Tage Rundreise durch die westliche Türkei: mit Antalya – Perge – Bursa – Istanbul – Troja – Pergamon– Ephesus – Pamukkale – Antalya


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10 Tage Perge - Bursa - Istanbul - Troja - Pergamon- Ephesus - Pamukkale
Oft verkannt als Badeurlaubsparadies hat die Türkei noch so viel mehr zu bieten. Nicht nur die bewegte Vergangenheit und einzigartigen Kulturstätten, sondern auch imposante Naturwunder und nicht zu vergessen die herzliche Gastfreundschaft und Lebensweise. Auf dieser Rundreise entdeckten wir zahlreiche neue Facetten der Türkei aus Vergangenheit und Gegenwart und lernten, dass diese anfangs fremde Kultur uns ganz leicht vertraut wurde und uns für dieses wunderschöne Land begeisterte.
Ein Reisebericht von
Franziska Schütt

Sonntag, 19.10.2014: Anreise nach Antalya

Unser erster gemeinsamer Tag stand ganz im Zeichen der Anreise in die Türkei. Bei schönem und sonnigem Wetter starteten wir unsere große Reise. Am Flughafen in Leipzig traf sich unsere kleine und familiäre Gruppe zum ersten Mal. Nach einem schnellen Check-In stiegen wir in das Flugzeug in Richtung Istanbul. Auf dem Flughafen in Istanbul herrschte reges Treiben, aber pünktlich saßen wir in unserem Flugzeug mit dem Ziel Antalya. Nachdem alle Koffer wieder mit ihren Besitzern vereint waren, trafen wir auch schon unseren Reiseleiter Ismael, der uns mit Fahrer Hassan zu unserem ersten Hotel brachte. Nach einem Willkommensgetränk und einem Snack gingen wir freiwillig zeitig zu Bett, denn die große Rundreise sollte morgen erst richtig beginnen!

Montag, 20.10.2014: Antalya – Perge – Afyon


Früh am Morgen starteten wir heute zu unserer eigentlichen Rundreise. Zuerst versammelten wir uns im Restaurant des Hotels, wo wir ein stärkendes Frühstück zu uns nahmen. Bei strahlendem Sonnenschein und viel Wind stiegen wir dann gegen 8.00 Uhr in den praktischen kleinen Bus und fuhren los in Richtung Perge. Dort angekommen durchquerten wir zuerst die altrömische Arena und verbrachten dann einen Teil des Vormittags zwischen den weißen Säulen und Marmorblöcken der gewaltigen Ausgrabungsstätte, die frei zugänglich waren. Während der Busfahrten lieferte uns Ismael immer wieder umfassende Informationen zu Geschichte, Traditionen und regionalen Eigenheiten unseres jeweiligen Aufenthaltsortes. Wir machten Halt an einem kleinen Obststand auf dem Land, wo es frische Bananen, Mandarinen und Granatäpfel zu kaufen gab, deren Geschmack sich mit unserer Supermarktware nicht vergleichen ließ! Zum Mittag gab es für die meisten von uns Pide oder Kebab, typische türkische Gerichte. Bei der Durchquerung der anatolischen Hochebene konnten wir die Temperaturunterschiede zur südlichen Küste hautnah kennenlernen, denn es war selbst verglichen mit Deutschland trotz Sonne ziemlich frisch. Am Abend erreichten wir unser Thermal-Hotel mitten im Stadtzentrum von Afyon, wo es trotz Wochenende überall geöffnete Geschäfte mit Wurst-, Käse- oder Zuckerspezialitäten gab. Dort bezogen wir unsere Zimmer und es bestand die Möglichkeit den Thermalbereich des Hotels zu nutzen. Das Abendessen stand hoch oben, über den Dächern von Afyon für uns bereit.

Dienstag, 21.10.2014: Phrygertal – Aslankaya – Bursa


Nach dem Frühstück ging die Reise weiter und mitten durch das Phrygertal. Ein ortskundiger Führer aus einem Nachbarort war eigens für uns vom dortigen Bürgermeister geschickt worden, um uns zu einer ehemaligen Karawanserei zu lotsen, die wir in Ruhe besichtigten. Wir konnten nachvollziehen, wie früher Reisende mit ihren Kamelen Unterkunft fanden und sich von ihrer anstrengenden Arbeit hier erholten. Wir fuhren durch eine imposante Landschaft mit beeindruckenden Tuffsteinformationen, die an Kappadokien erinnerten bis zum Kibele-Felsen, auch Löwenstein genannt, auf dessen Oberfläche immer noch klar die zwei Löwenreliefs erkennbar sind. Diese zwei treuen Tiere begleiteten die Schutzgöttin laut Überlieferung auf ihren Wegen. Wir fuhren weiter durch das Phrygertal und erreichten den Löwenfelsen, der erst nach genauem Hinschauen als solcher erkennbar ist, da er leider auf der Seite liegt. In den umliegenden Felsen konnten wir Löcher erkennen, die Fenster und Eingänge der dort liegenden Höhlenwohnungen und -gräber darstellten. Später in Seyitgazi besuchten wir die dortige Alevitenmoschee und das danebengelegene Kloster. Anschließend erreichten wir gegen Abend Bursa. Bursa ist mit knapp zwei Millionen Menschen die viertgrößte Stadt der Türkei. Wir besuchten die Große Moschee. Die Große Moschee gilt als Meisterwerk der frühosmanischen Architektur. Anschließend besuchten wir den Seidenbasar, wo wir uns ein schönes Erinnerungsstück an die Reise kaufen konnte. Gegen 19 Uhr erreichten wir unser modernes Hotel. Wir genossen in exklusiver Atmosphäre unser Abendessen.

Mittwoch, 22.10.2014: Istanbul


Am Morgen sollte es gleich wieder losgehen zum nächsten ereignisreichen Tag und wir freuten uns auf die Metropole Istanbul. Zuerst statteten wir aber der Grünen Moschee in Bursa einen Besuch ab. Schließlich brachen wir auf in Richtung Istanbul. Von Yalowa setzten wir mit der Fähre nach Eskihisar über und erreichten schließlich nach einem regelrechten Verkehrschaos endlich Istanbul. Dies hat unseren Plan etwas durcheinander gebracht, so dass wir den Tagesablauf umstrukturiert haben. Unsere Besichtigung startete am Wahrzeichen Istanbuls, der Hagia Sophia. Gebannt betrachteten wir die gigantische Kuppel und die zahlreichen massiven Leuchter, die überall von den Decken hingen. Für eindrucksvolle Fotos ein dankbares Objekt! Ismael führte uns durch die Haupthalle und viele Seitenflure und erzählte Wissenswertes zur bewegten Geschichte der Moschee, beziehungsweise Kirche Hagia Sophia. Dann besuchten wir die imposante und leider sehr volle Blaue Moschee, die ihren Namen von ihrer überwiegend blauen Inneneinrichtung bekam.
Anschließend gingen wir nur wenige Meter weiter und erreichten den ägyptischen Obelisken und sahen anschließend die Schlangensäule. Danach machten wir einen Stopp direkt vor dem liebevoll gestalteten Bahnhofsgebäude, das als Endstation für den weltberühmten Orientexpress dient. Im Bahnhofsgebäude befindet sich ein gleichnamiges Restaurant, wo wir ein leckeres Abendessen zu uns genommen haben. Anschließend fuhren wir in unser Hotel und gingen gleich ins Bett, um uns auf den nächsten aufregenden Tag vorzubereiten.

Donnerstag, 23.10.2014: Istabul, die Zweite!

Gleich nach dem Frühstück brachen wir auf, um die ersten beim Topkapi-Palast zu sein Wir sahen uns individuell die verschiedenen ausgestellten Kunstobjekte an und genossen den Blick auf den Bosporus. Schließlich trafen wir uns wieder vor dem großem Eingangstor des Palastes, wo wir uns wieder trafen, um zu unserem nächsten Ziel zu fahren. Durch den chaotischen Verkehr schlängelten wir uns zum Galata-Turm. Wir fuhren bis hinauf zur Spitze und betrachteten den wundervollen Ausblick über den tausenden Dächern der Stadt. Anschließend wollten wir die riesige Stadt gern einmal vom Wasser aus erleben. Auf einer Schifffahrt auf dem Bosporus ließen wir die Seele baumeln und bestaunten die modernen Brücken über uns und die zahlreichen historischen Gebäude um uns herum. Zum Abendessen fuhren wir in das exklusive Restaurant „Keravanserey" und wurden verwöhnt mit köstlichem Essen und der unterhaltsamen „Istanbul bei Nacht"-Show, die uns zahlreiche Tanz- und Akrobatikeinlagen bot, nicht zu vergessen einem talentierten mehrsprachigen Sänger und der besten Bauchtänzerin Istanbuls. Müde, aber satt und glücklich sagten wir der Stadt auf Wiedersehen und kehrten zur letzten Übernachtung in der Metropole Istanbul zurück ins Hotel.

Freitag, 24.10.2014: Istanbul – Troja – Canakkale


Sehr zeitig, um den Berufsverkehr in der Innenstadt zu vermeiden, brachen wir aus Istanbul auf, allerdings gerieten wir leider doch in einen, für die Stadt typischen, Stau. Wir setzten mit der Fähre über nach Lapsek und ruhten uns auf der langen Fahrt nach Troja etwas vom Großstadtgetümmel aus. Natürlich hatte Ismael wieder viel Wissenswertes über Land und Leute zu erzählen, so dass niemandem langweilig wurde. Wir erreichten Troja dann am frühen Nachmittag und besichtigten in aller Ruhe die historische Ausgrabungsstätte, die Heinrich Schliemann zu Weltruhm verhalf. Wir konnten nach Lust und Laune das große (leider nur nachgebaute) trojanische Pferd erklimmen und uns davor fotografieren lassen, bis wir schließlich die Weiterreise zum heutigen Hotel in Canakkale antraten. Morgen sollte es schließlich wieder zu auf neuen Abenteuern gehen.

Samstag, 25.10.2014: Pergamon – Asklepion – Kusadasi


Wo wurde eigentlich das Pergament erfunden? Natürlich in Pergamon! Mit einer hochmodernen Seilbahn erreichten wir die antike Stadt mitten am Berggipfel und bewunderten die Jahrtausende alte Baukunst. Leider regnete es an diesem Tag und wir konnten die wunderbare Aussicht nur mäßig genießen. Nur beim Anblick des extrem steilen Theaters direkt am Berghang wurde uns ein wenig schwindelig. Auch die Heilstadt Asklepion gleich unterhalb von Pergamon beeindruckte uns mit imposanten Säulen und detailliert behauenen Kapitellen. Wir erfuhren, wie schon in der Antike Kranke durch homöopathisch anmutende Verfahren kuriert wurden und wirksame Medikamente und Heilmethoden hier entwickelt und angewendet wurden. Niemals ist in Asklepion jemand gestorben! (Natürlich sind auch Patienten gestorben, doch wenn dies offensichtlich wurde, dann brachte man sie aus der Stadt, um den Tod nicht einzulassen - eigentlich clever!) Nach einem Tag in solch majestätischem Umfeld erreichten wir am Abend Kusadasi, wo wir eincheckten, um am kommenden Tag gleich wieder unsere Reise fortzusetzen.

Sonntag, 26.10.2014: Ephesus – Pamukkale


Bereits routiniert luden wir nach dem Frühstück wieder unser Gepäck und fuhren weiter in Richtung Süden, um die nächste antike Stadt zu erobern: Ephesus! Die gewältige Ausgrabungsstätte bot sehr viel zu sehen und ließ uns erahnen, welche Pracht hier früher geherrscht haben musste und mit wie viel architektonischem Wissen vor so langer Zeit bereits gearbeitet wurde. Durch die Zeitumstellung und die frühe Abfahrt waren wir fast alleine und schlenderten entlang der abfallende Straße bis zur überraschend großen Ruine der Bibliothek von Celsius, bis wir schließlich das Theater erreichten. Weiter ging die Fahrt zu einem ganz besonderen Naturerbe: den Kalksinterterrassen von Pamukkale. Bereits von unten konnten wir die Schönheit dieser Gesteinsformation erahnen und oben angelangt spazierten wir im Spätnachmittagslicht durch die antiken Ruinen bis in die gepflegten Thermalanlagen. Mit reichlich Freizeit im Gepäck konnten wir die tolle Aussicht und den Anblick der strahlendweißen Steine genießen und barfuß auf den, mit warmem Quellwasser überdeckten, Terrassen spazieren gehen. Sogar baden war erlaubt. Hocherfreut über dieses einzigartige Erlebnis schlenderten wir den Weg durch die Anlage zurück und erreichten am frühen Abend unser Hotel in Pamukkale, wo wir nach Wunsch im hoteleigenen Thermalbecken entspannen konnten.

Montag, 27.10.2014: Pamukkale – Antalya


Nach dem Frühstück macht wir uns auf den Weg nach Antalya, von wo wir unsere Reise vor bereits mehr als einer Woche begonnen hatten. Unterwegs machten wir Halt bei einer traditionellen Teppichknüpferei, wo wir freundlich begrüßt und durch die „heiligen Hallen" geführt wurden. Zuerst konnten wir zuschauen, wie ein echter türkischer Teppich geknüpft wird und staunten nicht schlecht über die einzigartige Technik, mit der die Seidenfäden von den Raupenkokons gewickelt werden. Bei einer Vorführung bestaunten wir zahlreiche handgeknüpfte Teppiche in unzähligen Variationen und natürlich durfte jeder einmal Probelaufen und -fühlen. In Antalya machten wir Halt am Hafen, wo wir gemeinsam die letzten Sonnenstrahlen des Tages genossen haben. Gegen Abend erreichten wir wieder unser Ausgangshotel in Antalya, in dem wir uns schon bestens auskannten. Vor dem Abendessen verabredeten wir uns für einen kleinen Stadtbummel, um die letzten Erinnerungsstücke an die Reise zu erwerben. Anschließend genossen wir gemeinsam unser letztes Abendessen und probierten noch einmal von allen landestypischen Köstlichkeiten, die es bei uns nicht zu kaufen gibt, bevor wir schließlich unsere Koffer packten und uns auf die zeitige Abreise am kommenden Tag vorbereiteten. Der erste Abschied war nun leider gekommen und wir mussten uns von einem Ehepaar verabschieden die am nächsten Tag weiter zur Badeverlängerung nach fahren sollten. Es war ein sehr herzlicher Abschied.

Dienstag, 28.10.2014: Heimreise


Sehr zeitig wurden wir geweckt und sind mit einem Frühstückspaket und Kaffee in der Lobby begrüßt worden, von wo es schließlich zurück nach Hause gehen sollte. Unsere nun etwas kleinere Gruppe genoss noch einmal den unschlagbaren Service der Turkish Airlines und mit erneutem Zwischenstopp in Istanbul erreichten wir schließlich wieder den Flughafen ihn Leipzig, wo unsere Transferfahrer uns bereits lächelnd erwarteten und uns zurück nach Hause brachten.
Natürlich möchte ich mich auch noch einmal persönlich bei allen Reisegästen für diese außergewöhnlich schöne Rundreise bedanken und Ihnen für die Zukunft viel Freude auf weiteren Reisen wünschen, sowie Glück und Gesundheit auf all Ihren Wegen! Es hat mir sehr großen Spaß gemacht! Herzliche Grüße sendet Ihnen Ihre Reisebegleiterin Franziska Schütt

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