Reisebericht: Rundreise Ostküste der USA mit Florida

02.05. – 20.05.2013, 15 Tage Rundreise USA mit Boston – New York – Philadelphia – Lancaster – Washington, D.C. – Orlando – Tampa – St. Petersburg – Fort Myers – Everglades – Miami


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Unsere kleine Gruppe von erst einmal 11 Personen traf sich früh zeitig um 6.15 Uhr am Dresdner Flughafen. Alle hatten ein Ziel: die Ostküste der USA zu entdecken. Nach dem Check-In am Automaten gaben wir zügig unser Gepäck ab und schon konnte es nach unkomplizierter Sicherheitskontrolle zu einem Snack am Flughafen gehen. Frisch gestärkt stiegen wir pünktlich in den Flieger nach Frankfurt. In Frankfurt blieb und eine weitere Sicherheitskontrolle erspart, sodass wir direkt zum nächsten Gate spazieren konnten, wo kurze Zeit später unsere verbleibenden Mitreisenden aus Leipzig zu uns stießen. Gemeinsam absolvierten wir noch einige Fragen und Kontrollen unserer Papiere am Gate und durften mit einer kleinen Verspätung von 20 Minuten die Maschine nach Washington DC besteigen. Während des Fluges kümmerte sich das Kabinenpersonal von United Airlines sehr umsichtig um uns, sodass weder Durst noch Hunger aufkommen konnte.
Nach ca. 8 Stunden und über 6500 Kilometern erreichten wir wohlbehalten und gut gelaunt die Hauptstadt der Vereinigten Staaten. Die angekündigten strengen Sicherheitskontrollen blieben aus und nach Passkontrollen und ein paar kleinen Fragen, durften wir unter die Sonne des Bundesstaates Virginia treten. Es empfing uns auch direkt unsere Reiseleiterin Frederique und wir fuhren im leuchtend gelben Yankee Bus einmal quer durch Washingtons Innenstadt zum Hotel. Es bekam also jeder schon einen ersten Eindruck dessen, was uns am nächsten Tag erwarten sollte. Doch nach einem langen Tag waren alle froh erst einmal ins Hotel zu kommen und zum Abendessen gehen zu können. Unweit vom Hotel erwartete uns ein kleines Restaurant mit einem leckeren Drei-Gänge-Menu, womit wir den ersten Tag unserer Reise bei anregenden Tischgesprächen ausklingen ließen. Es verspricht eine schöne Reise in netter Gesellschaft zu werden.
Ein Reisebericht von
Denise Hartmann

2.Tag (03.05.2013) – Unterwegs in der Hauptstadt des Landes

Nach einer Nacht mit erholsamem Schlaf waren nun alle neugierig auf Washington DC und dessen Höhepunkte. Um 8.30 Uhr fuhren wir mit unserem gelben Bus in die Stadt und erst einmal zum Arlington Friedhof, der über 330.000 Gräber von gefallenen Soldaten und deren minderjährigen Kindern fasst. Auf hügeligen Wiesen verteilen sich in Reih und Glied die weißen Grabsteine und einer gleicht haargenau dem anderen. Wir spazierten durch dieses Meer an Grabseinen die Hügel hinauf bis zu den wohl berühmtesten der Ruhenden auf diesem Friedhof - den Gräbern der Kennedy Familie. John F. Kennedy und seine Frau Jaqueline sind hier gemeinsam mit ihren beiden sehr jung verstorbenen Kindern beerdigt und haben ihre Ruhe dort gefunden, wo Kennedy einst meinte: „Hier könnt ich ewig bleiben".
Nach dem Friedhof fuhren wir vorbei am Pentagon in die Innenstadt zur Mall - dem grünen Zentrum der Stadt - um das herum das Lincoln Monument und das Capitol den Anfang und das Ende bilden. Wir hielten zuerst an den Kriegsdenkmälern der USA. Die 19 Soldaten aus Metall bilden gemeinsam das Denkmal an die Gefallenen im Korea-Krieg und stehen im Schatten der Bäume im Dreieck angeordnet in Position. Anschließend bestaunten wir das Lincoln Monument mit seinen 36 Säulen-jede steht für einen Bundesstaat (Alaska und Hawaii sind noch nicht vertreten). Eingeschlossen zwischen diesen Säulen thront die überdimensionale Statue von Abraham Lincoln. Den Kreis der Denkmäler schließt das Mahnmal zu Ehren der verstorbenen Soldaten im Vietnam-Krieg. Eine Wand so ausgerichtet, dass immer die Sonne darauf scheint und der Marmor aus Indien diese reflektieren kann. In den Marmor sind alle Namen der Gefallenen eingraviert, sodass man andächtig daran entlang spazieren kann.
Im Anschluss an die Besichtigung der Denkmäler machten wir uns auf den Weg zum Weißen Haus. Durch den Gartenzaun hindurch konnten wir nicht nur den Wohnsitz des Präsenten sondern auch den Gemüsegarten von Michele Obama bewundern, bevor wir von der Polizei verwiesen wurden, da Barack Obama offensichtlich einen Gast erwartete, für den die Straße gesperrt wurde.
Nun stand jedoch der Kernpunkt Washingtons auf dem Programm - wir fuhren zum Capitol, welches nicht nur politisches Zentrum sondern auch Ausgangspunkt der Straßenzählung und -benennung ist. Nach vielen Fotos und Bewunderung dieses auch in seiner architektonischen Erscheinung beeindruckenden Gebäudes, machte sich jedoch der Magen bemerkbar und so verbanden wir das Angenehme mit dem Nützlichen und fuhren zur Union Station - dem Hauptbahnhof Washingtons. Hier blieb jeden die Qual der Wahl, denn es gab ein Angebot an Essensmöglichkeiten in Hülle und Fülle. Dass dieses Gebäude ein Bahnhof und ein Kunstwerk an sich ist, zeigt sich erst auf den zweiten Blick, denn die Gleise befinden sich hinter vielen Geschäften und einer beeindruckenden Eingangshalle auf der Rückseite.
Den Nachmittag konnte dann jeder nach seinen Interessen gestalten, denn in Washington hat man zu den Museen freien Eintritt und es gibt rund um die Mall eine Vielzahl an unterschiedlichen Ausstellungen, sodass jeder das besichtigen konnte, was ihm am interessantesten erschien. So gingen die meisten in das Museum für Luft- und Raumfahrt oder in das Indianer Museum, bevor wir uns um 17.30 Uhr wieder trafen und zum Kennedy Center fuhren - dem Opernhaus zu Ehren von John F. Kennedy. Die Terrasse des Gebäudes ist ein wundervoller Ort der Ruhe nach einem Tag voller Menschen und Eindrücken. Sodass jeder die Abendsonne sowie den Blick genoss und dabei den Tag noch einmal Revue passieren ließ. Den Tagesabschluss bildete unser Abendessen im Restaurant Bucca di Beppo, ein Italiener mit einer sehr extravaganten Art der Einrichtung. An den Wänden war kein freies Plätzchen mehr zu sehen, denn alles war mit Bildern verschiedenster Stile und Motive behangen.

Tag 3 (04.05.2013) Besuch bei den Amish People

Nach einem langen und anstrengenden Tag in Washington lag nun ein etwas ruhigerer Tag vor uns. Wir verließen die Haupstadt gegen 8.30 Uhr und fuhren in Richtung Lancaster. Nach einem kurzen Stopp in einem Supermarkt, wo sich jeder mit ein paar Kleinigkeiten eindecken konnte, ging es auf die Autobahn. Gegen 11.45 Uhr erreichten wir Lancaster und damit auch unser Ziel zum Mittagessen. Wir hielten in einem typisch amerikanischen Diner, wo sich jeder am Buffet bedienen konnte. Frisch gestärkt und ausgeruht machten wir uns auf zu den Amish, die in ihrer Art und Weise noch ohne Elektrizität und äußere Einflüsse leben. Zuerst erklärte uns Renate, eine Deutsche, die in diesem Gebiet lebt, die Eigenheiten der Lebensweise in einem Haus, das so wie die Höfe der Amish eingerichtet ist. Sie hatte eine wundervolle Art aus Ironie und Witz, um uns diese doch sehr widersprüchliche Lebensweise und Kleiderordnung zu erklären. Im Anschluss besichtigten wir noch den Hof dieses Grundstückes mit Scheune und Tieren, bevor wir mit dem Bus durch das Hinterland fuhren und somit die Menschen bei ihrer täglichen Arbeit beobachten konnten. Wir unternahmen zudem zwei kurze Stopps an Bauernhöfen, wodurch wir einen weiteren Eindruck der Lebensweise bekamen.
Nach so viel Rückständigkeit und dem bewusst einfachen Leben unternahmen wir anschließend das Kontrastprogramm und nutzen die verbleibende Zeit, um uns in einem Outlet für eine Vielzahl von Marken umzusehen, bevor wir die letzten zwei Stunden nach Philadelphia zum Hotel fuhren.

Tag 4 (05.05.2013): Philadelphia und New York

Der heutige Morgen stand ganz im Zeichen der Unabhängigkeit. Wir fuhren in die Innenstadt von Philadelphia und haben unseren Tag am Museum der Künste begonnen an dessen Fuße die Rocky Statue des gleichnamigen Filmes zu finden ist und auf dessen Treppen uns eine riesige Gruppe von Tänzern begrüßte. Von den Treppenstufen des Museums hat man einen tollen Blick auf die Skyline Philadelphias und im Vordergrund befindet sich das Washington Denkmal.
Nach einem Blick auf die Stadt wollten wir diese nun auch genauer sehen, daher fuhren wir am Rathaus vorbei in Richtung Altstadt, doch ein Marathon mit einer Vielzahl von Läufern machte uns einen Strich durch die Rechnung und somit verzögerte sich das Ankommen in der Stadt um einige Minuten. In der Altstadt unternahmen wir einen kleinen Spaziergang, auf dem wir das Grab von Benjamin Franklin, das Haus von Betsy Ross, der Erfinderin der Flagge der Vereinigten Staaten, sahen, bevor wir an der Liberty Bell ankamen. Hier mussten wir einen kleinen Moment an der Sicherheitskontrolle anstehen und sahen anschließend einen Film über die Geschichte dieser so bedeutenden Glocke, ehe wir sie zu Gesicht bekamen. Tritt man danach aus dem Pavillon der Liberty Bell heraus, so steht man vor der Liberty Hall, die nicht nur diesen geschichtsträchtigen Raum beinhaltet sondern auch von außen eine tolle Erscheinung ist.
Nach so viel Information war es an der Zeit auch den leiblichen Bedürfnissen zu entsprechen und so machten wir unsere Mittagspause in der ehemaligen Börse von Philadelphia. Gut gestärkt ging es anschließend in die Stadt der Städte - nach New York City! Auf einer etwa 2,5 sündigen Fahrt konnten sich alle noch etwas erholen, bevor wir am Nachmittag über New Jersey und den Lincoln Tunnel Manhattan erreichten. Wir fuhren direkt zu den Anlegestellen der Circle Line, da wir uns erst einmal vom Wasser aus ein Bild über die Stadt machen wollten. Wir starteten auf dem Hudson River in Höhe der 42. Straße und fuhren entlang von Manhattan bis nach Ellis Island und Liberty Island, sodass alle die Freiheitsstatue bewundern konnten, bevor wir um die Südspitze und damit das Finanzvietel Manhattans herum auf den East River kamen, um durch die Brooklyn und Manhattan Bridge wieder gen Uptown zu fahren. Nach einer reichlichen Stunde nutzten wir den gleichen Weg zurück und beendeten unseren Bootsausflug nach ca. 2,5 Stunden.
Es hatte nun schon langsam die Dämmerung eingesetzt und wo kann man zu diese Zeit New York City mehr genießen als am Times Square. Da wir dort auch unser Abendessen hatten, nutzen wir die verbleibende Zeit, um die  gewaltigen Leuchtreklamen zu bewundern und die klassischen Fotos von New York zu machen. Pünktlich um 19.30 Uhr saßen wir dann im legendären Hard Rock Café und der ein oder andere machte seine erste Erfahrung mit einem wirklichen amerikanischen Burger.
Die Zeit verging wie im Flug und da nach dem Abendessen und einem langen sowie eindrucksvollen Tag alle doch sehr müde waren, nutzen wir noch einmal den Lincoln Tunnel und verließen Manhatten, um in New Jersey zu übernachten.

Tag 5 (06.05.2013): Der Big Apple

Nach den ersten Eindrücken am Vortag sollte es heute losgehen, um die Stadt genauer zu erkunden. Wir nutzen die schöne Morgenluft als erstes und unternahmen einen Spaziergang im Central Park, der grünen Lunge der Stadt. Diese machte ihrem Namen alle Ehre, denn alles sprießte und grünte und war umrahmt von einem tollen Panorama an Wolkenkratzern.
Zurück im Bus setzen wir unsere Stadtrundfahrt fort und fuhren durch en Central Park zur Upper East Side, dem Viertel der Schönen und Reichen östlich des Central Parks. Anschließend ging es weiter die 5th Avenue hinunter zur Central Station, dem ehemaligen Hauptbahnhof der Stadt, zum Flat Iron Building, auch als Bügeleisen bekannt, nach Greenvich Village und Soho, den Wohnvierteln vieler Künstler und Prominenten in Manhattan. Wir setzen unseren Weg also immer mehr Richtung Süden fort und kamen im Finanzzentrum der Stadt an. Wie sollte es anders sein, hielten wir natürlich an der Wall Street, um uns mit der New Yorker Börse das Kernstück dieses Viertels anzusehen, bevor wir am Battery Park vorbei zum Ground Zero kamen, der auch heute noch mitten im Wiederaufbau nach den tragischen Ereignissen des 11. Septembers, von den New Yorkern nur 9/11 genannt, steckt.
Nachdem wir die Stadt nun bereits zu Lade und zu Wasser in Augenschein genommen haben, stand nun die Fahrt mit dem Aufzug in luftige Höhen auf dem Programm. Wir fuhren die 86 Stockwerke hinauf zur Aussichtplattform des Empire State Buildings. Da lag sie uns nun zu Füßen in alle Himmelsrichtungen ausgedehnt, die Stadt der Städte mit ihre Millionen von Einwohnern und endlos scheinenden Wolkenkratzern.
Es wurde nun auch Zeit, dass jeder einmal seiner Wege gehen konnte, um die Straßen allein unsicher zu machen und sich in den Sog der Hektik ziehen zu lassen. Jeder fuhr nach seinem Belieben wieder vom Empire State Building hinunter und bummelte durch die Straßen, ehe wir uns um 17.15 Uhr wieder trafen, um weitere interessante Ecken anzusehen. Wir fuhren durch Chinatown und über die Manhattan Brücke nach Brooklyn, um vom Wasser aus einen atemberaubenden Blick über die Brooklyn Bridge und Downtown Manhattan zu haben. Anschließend ging es zurück auf die Halbinsel zum Chelsea Market, einer ehemaligen Keksfabrik, die heute zu einem bunten Potpourri an Lebensmittelläden geworden ist und unweit von der High Line liegt. Diese ehemalige Bahntrasse über den Straßen der Stadt wurde inzwischen zu einem niedlichen Park umgebaut, den man auf ca. 10 Metern Breite durch die Stadt windend entlang spazieren kann und so unweit von Taxihupen und Einkaufsläden Ruhe finden kann. Ein tolles Schauspiel, denn inzwischen ging die Sonne fast unter und die Stadt tauchte sich mit ihren vielen Backsteinfabrikhäusern in diesem Viertel in tolle Farben.
Den Abschluss des Tages machten wir mit einem leckeren Essen in einem irischen Pub in der Nähe vom Times Squares, bevor wir den Puls der Stadt noch einmal mit einem Paukenschlag zu spüren bekamen, denn wo sonst kann man nachts um 22.30 Uhr für zwei Stunden mitten im Stau stehen?

Tag 6 (07.05.2013): Von New York nach Corning

Nach den letzten Tagen mit vollem Programm und Großstadthektik konnten wir es heute ruhig angehen lassen, denn wir hatten keinen allzu langen Weg vor uns. Um 9 Uhr verließen wir das Hotel und machten uns auf den Weg zur Glasfabrik nach Corning, die wir nach reichlichen vier Stunden Fahrtzeit erreichten. Vor Ort wurden wir mit einer Demonstration des Glasblasens eingestimmt, bevor sich jeder in seinem Tempo die verschiedenen Ausstellungsräume ansehen konnte. Von der Geschichte der Glasentwicklung über Glaskunstwerke bis zur Schmuckherstellung war alles dabei und derjenige, dem einzelne Werke besonders gefielen, konnte diese im riesigen Museumsshop auch noch erstehen. Zum späten Nachmittag setzten wir unsere Fahrt zum Hotel fort, wo jeder ein wenig Zeit hatte, um sich frisch zu machen, bevor wir zum Abendessen fuhren. Im Hafenrestaurant am Seneca See durften wir ein tolles Menü mit Blick auf den See genießen.

Tag 7 (08.05.2013): Watkins Glen und Niagara Fälle

Heute sollte ein nach vielen Tagen auf städtischem Pflaster ein bisschen mehr die Natur im Mittelpunkt stehen. Unweit von unserem Hotel in Corning findet man Watkins Glen, einer Klamm, die sich mit vielen kleinen Wasserfällen idyllisch durch das Schiefergestein schlängelt. Diese nutzen wir, um eine kleine Wanderung mit vielen Treppen zu unternehmen. Die ruhige Natur tat nach den letzten anstrengenden Tagen allen gut und so atmeten wir trotz leichtem Regen, die frische Luft tief ein.
Nach getaner Arbeit setzten wir unsere Reise nach Niagara Falls fort, wo wir am späten Nachmittag über die Grenze nach Kanada kamen. Der Grenzübertritt ging mit einem Stempel für jeden und ohne weitere Fragen problemlos von statten und schon konnten wir unsere Zimmer im Oaks Hotel beziehen.
Gegen 18.15 Uhr trafen wir uns vor dem Hotel, denn heute sollte ein ganz besonderes Abendessen anstehen. Wir fuhren auf den Skylon Tower und genossen unser Menü im Drehrestaurant bei fantastischem Blick über die Fälle und deren Umgebung. Zu allem Glück kam in dem Moment sogar noch die Sonne hinter den Regenwolken hervor und tauchte die Landschaft in tolles Abendlicht. Nach dem Essen nutzten wir die Aussichtsplattform für ein paar letzte Fotos und ließen den Tag im Hotel mit Blick auf die Fälle ausklingen.

Tag 8 (09.05.2013): Niagara und Toronto

Heute nutzten wir gleich die morgendliche Stunde des Herrentages, um uns die Niagara Fälle etwas näher und genauer anzusehen. Zuerst besuchten wir den Table Rock, die Aussichtsplattform an den kanadischen Hufeisen Fällen, von der sich die Wassermassen in die Tiefe stürzen. Die große Gischtwolke lässt hier die ganze Größe dieses Wasserfalles nur erahnen, doch das sollte uns natürlich nicht genug sein und somit machten wir uns auf zur Anlegestelle der Maid of the Mist, der Magd des Nebels. Wir unternahmen eine kurze Bootsfahrt an den US-amerikanischen Fällen vorbei bis in die Gischtwolke der kanadischen Fälle, wo allein die Kraft, die dem Boot entgegen zu wirken scheint, darauf schließen ließ, wie gewaltig die Wassermassen sind, die hier ins Tal stürzen.
Anschließend ging es etwas ruhiger zu, wir unternahmen zwei Fotostopps am Aerocar, wo der Niagara Fluss eine 90° Wende macht und an der bezaubernden Blumenuhr unweit der Fälle, bevor wir in das niedliche Städtchen Niagara on the Lake fuhren. Hier konnte jeder spazieren gehen oder sich die ein oder andere Leckerei zum Mittagessen gönnen. Gut gestärkt ging es weiter zum Ziel des heutigen Tages: Toronto. Da die Autobahn aufgrund eines schweren Unfalles gesperrt war, schlängelten wir uns mit zahlreichen anderen Reisenden auf den Nebenstraßen entlang des Ontariosees hin zum „New York Kanadas". In der Stadt angekommen, unternahmen wir zuerst eine ausgedehnte Stadtrundfahrt mit Stopps am Rathaus, am Parlamentsgebäude und am St. Lawrence Market, bevor wir zum Wahrzeichen der Stadt gelangten - dem CN-Tower. Mit einem Außenfahrstuhl ging es die 553 Meter mit Blick auf die Stadt hinauf bis zur Aussichtsplattform und wie sollte es anders sein, tauchte die Sonne die Stadt in tolles Fotolicht. Der ein oder andere wagte sich zudem auf die Glasbodenplatte, durch welche man bis zum Boden blicken kann und einem die Höhe dieses Turmes erst noch einmal verdeutlicht wird.
Nach einem wieder vollgefüllten und anstrengenden Tag, waren am Ende alle froh, als wir gegen 20 Uhr unser Hotel erreichten und den Tag gemütlich und ruhig ausklingen lassen konnten.

Tag 9 (10.05.2013): Über Gananoque und die 1000 Inseln nach Lake Placid

Um 8.30 Uhr verließen wir am Morgen Toronto und setzten unsere Reise entlang des Ontario Sees in Richtung Norden fort, wo wir am Mittag Gananoque erreichten, die Stelle, an der Wasser über die Steine fließt, wie die Indianer sagen. An Ort und Stelle stärkten wir uns bei einem kleinen Mittagessen, bevor wir mit der Gananoque Boat Line auf eine Kreuzfahrt zwischen den Tausend Inseln gingen, die uns entlang der Inseln mit ihren vielen kleinen Sommerhäuschen führte, wo die ein oder andere Insel, ganz von einem Haus bedeckt war. Von 1000 Inseln kann man vor Ort deshalb sprechen, da alles als Insel gezählt wird, was mindestens mit einer Fläche von einem Quadratmeter aus dem Wasser heraus ragt.
Zurück an Land hatten wir noch eine gute Strecke bis Lake Placid vor uns. Wir gingen noch an den 1000 Inseln über die Grenze und fuhren dann durch die Adirondack Berge bis in den zweimaligen Olympiaort Lake Placid, wo uns ein tolles Hotel mit Blick auf den See erwartete. Da an diesem Abend kein gemeinsames Abendessen mehr geplant war, ging jeder noch ein bisschen im Ort spazieren und ließ sich in dem idyllischen Wintersportort ein wenig treiben.

Tag 10 (11.05.2013): Unterwegs nach und in Boston

Da wir heute einen langen Weg vor uns hatten, verließen wir Lake Placid bereits um 8 Uhr und fuhren über Albany nach Boston, das wir bereits pünktlich kurz nach 14 Uhr erreichten. Nach einem Stopp am Quincy Market, stieß Barbara zu uns, die uns heute Nachmittag die schönsten Seiten von Boston zeigte. Wir fuhren nach Charlestown, um uns die USS Constitution anzusehen, die das letzte hinterbliebene Schiff seiner Flotte ist. Anschließend spazierten wir über den Beacon Hill, auf dem sich eines der exklusivsten Wohnviertel der Stadt befindet, fuhren vorbei am Boston Common, dem Stadtpark, dem John Hancock Tower und der Stadtbibliothek, bevor wir uns auf den Weg nach Harvard machten, das etwas außerhalb liegt und eine Stadt in der eigentlichen Stadt bildet. Wir unternahmen einen Spaziergang auf dem Campus, der die schlausten Köpfe einer Generation vereint und die zukünftigen Führungskräfte Amerikas ausbildet. Gegen 19 Uhr verließ uns Barbara und wir machten uns auf dem Weg zu unserem Hotel. Der wohl längste Tag der Reise ist geschafft.

Tag 11 (12.05.2013): Spaziergang im North End und auf der Suche nach den Walen

Da der Vormittag heute noch nicht verplant war, beschlossen wir einen Spaziergang im North End von Boston zu unternehmen - einem kleinen Viertel mit vielen Bars und Café, das zudem „Little Italy" beheimatet. Wir begannen den Spaziergang im Columbuspark, als uns auch schon der Regen einen Strich durch die Rechnung zu machen versuchte, doch nach einem kurzen Kaffee und einem Moment unterstellen war der Schauer vorbei und wir setzten unseren Weg durch die Gassen dieses Viertels fort, auf dem wir das Paul Revere Haus sowie die Old North Church in Augenschein nahmen. Im Anschluss fuhren wir weiter in Richtung Norden nach Gloucester, wo die Wale im Atlantik auf uns warten sollten. Doch leider warteten nur hohe Wellen und frische Seeluft und nach vier Stunden standen wir, ohne einen Wal gesehen zu haben, wieder im Hafen. Doch die Seeluft tat ihr Übriges und somit hatten alle Hunger und freuten sich auf das anstehende Hummer-Abendessen. Diejenigen, die sich an den Hummer trauten wurden mit Lätzchen und Zange ausgestattet und durften dem Krustentier nach aller Herzenslust zu Leibe rücken. Nach einigen Spritzern und viel geknackter Kruste, waren wir jedoch mit dem Ergebnis zufrieden und fuhren satt und zufrieden mit unserem ersten Teil der Reise zurück ins Hotel.

Tag 12 (13.05.2013): Der Sonnenstaat wartet

Nach all dem Regen und den grauen Wolken der letzten Tage ließen wir den Norden heute also hinter uns. Um 4.45 Uhr fuhren wir zum Flughafen und flogen über Chicago nach Orlando, der Stadt der Vergnügungsparks in Florida. Überpünktlich angekommen, spazierten wir frohen Mutes und die Sonne schon im Blick in Richtung Gepäckbänder, wo uns Chris, unser neuer Reiseleiter, bereits erwartete.
Ein paar Minuten später saßen wir schon im klimatisierten Bus und waren unterwegs zu unserem Hotel, wo die Sonnenliegen und der Pool auf uns warteten. Heute blieben auch einmal zwei Stunden Zeit, um diesen zu nutzen, ehe wir uns um 19 Uhr zum Abendessen im Hotel trafen. Nach dem leckeren Essen und lustigen Gesprächen in großer Runde, fielen jedoch dem ein oder anderen schon fast die Augen zu, denn der Tag war lang. Somit verabschiedeten wir uns, um die kommenden Tage Florida gestärkt und munter entdecken zu können.

Tag 13 (14.05.2013): Kennedy Space Center und Blues pur

Heute wollten wir uns erst einmal einen Blick in die Raumfahrt Amerikas werfen. Daher fuhren wir schon um 8 Uhr los und fuhren in Richtung Osten bis nach Cape Kennedy zum Kennedy Space Center. Hier erwartete uns zum einen ein Besucherzentrum und zum anderem die Chance, die Cargohalle für Raketen sowie deren Abschussrampen zu sehen. Zudem wurde uns ein Blick hinter die Kulissen der Apollo-Mond-Mission gewährt. Wir sahen einen Film über die Vorarbeit bis der erste Amerikaner auf den Mond gekommen ist und durften den Kontrollraum sehen, in dem uns die letzten drei Minuten vor dem Start eines Shuttles demonstriert wurden, bevor wir ein Apollo-Shuttle als Modell in seinen Einzelheiten erklärt bekamen. Eine rundum sehr interessante Zusammenfassung der Raumfahrt zum Mond.
Nach dem Apollo-Zentrum fuhren wir zurück zum Besucherzentrum, wo uns ein 3D-Film erwartete, der uns die bemannte Raumfahrt sowie deren Außenarbeiten im All auf realistischste und vor allem besonders greifbare Weise näher brachte. Nach all diesen Eindrücken hatte jeder in Ruhe Zeit, um Mittag zu essen und sich anschließend noch etwas umzusehen, bevor wir den Rückweg nach Orlando antraten, denn uns erwartete heute Abend noch ein Highlight.
Gegen 18.30 Uhr fuhren wir in Richtung Downtown Orlando. Wir besuchten das Musical Memphis, in dem ein Radio-DJ eine schwarze Sängerin groß rausbringen wollte. Zwei Stunden voller großartiger Stimmen und starken Tänzen rundeten unseren ersten Tag in Florida ab!

Tag 14 (15.05.2013): Von Orlando nach Fort Myers durch Zitrusplantagen

Nach vielen Stadterlebnissen der vergangenen zwei Wochen, nehmen wir nun Kurs auf die Natur. Wir verließen um 8.30 Uhr Orlando und unternahmen unseren ersten Stopp bei Dundee Grove bei einer Süßigkeiten-Manufaktur, in der aus Zitrusfrüchten eine Vielzahl an Marmeladen und Süßigkeiten wie Gelebonbons und Schokolade hergestellt wird. Eine Kostprobe sowie ein paar Mitbringsel durften hier natürlich auch nicht fehlen.
Anschließend wollten wir uns eigentlich eine Zitrusfabrik mit seinen Verpackungsverfahren ansehen. Diese war leider vom Gesundheitsamt zu Reinigungsarbeiten verpflichtet wurden, sodass wir stattdessen kurzerhand das Haus und den botanischen Garten von Thomas Alva Edison, dem Erfinder der Elektrizität, ansahen. Dieses war in einen tollen Garten mit reichlicher Pflanzenvielfalt eingebettet und von vielen kleinen Häuschen umgeben, in denen Labore untergebracht waren.
Da es den ein oder anderen immer noch ein bisschen in den Fingern juckte, noch etwas einkaufen zu gehen, hielten wir auf dem Weg zum Hotel für 1,5 Stunden an einem weiteren Outlet Center, wo auch die letzten Kaufgelüste der Damen befriedigt wurden.
Der Abend klang heute mit einer sehr lustigen und reichhaltigen Runde sowohl aus Essen als auch aus Trinken aus.

Tag 15 (16.05.2013): Mangroven und Alligatoren

Der heutige Tag stand im Zeichen der Natur, denn wir besichtigten zuerst Sanibel Island und das J.N. 'Ding' Darling Wildlife Refuge, einen Park mit Mangroven und vielen Vogelarten. Vor Ort wechselten wir den Bus, um wendiger durch die Parkstraßen manövrieren und ohne Scheiben auch besser fotografieren zu können. Ein Parkranger erklärte die verschiedenen Mangrovenarten. Es gibt bei diesen in Salzwasser wachsenden Bäumen drei Arten: weiße, rote und schwarze Mangroven, die alle auf verschiedene Weise das Salz loswerden, um die Photosynthese durchführen zu können. Zudem sahen wir einige tropische Vögel, die auf Sanibel Island ihr Zuhause gefunden haben.
Nachdem wir viel über die örtliche Flora und Fauna erfahren haben, konnten beim Mittagessen im Restaurant der blauen Giraffe sowohl Essen als auch Informationen verdaut werden, bevor wir uns auf den Weg zu und durch die Everglades machen. Auf der dreistündigen Fahrt erzählte uns Chris viel über die Entwicklung und Entstehung der Everglades und der indianischen Völker. Den Tamiami Trail entlang fuhren wir durch dieses riesige Flussgebiet, bevor wir am Everglades Safari Park ankamen, wo uns bereits unser Ranger mit einem Propellerboot erwartete. Mit Ohrenstöpseln für den Lärm der beiden V8 Motoren flogen wir dann über die mit Gras bewachsenen Wasserflächen und hielten Ausschau nach Vögeln und Alligatoren. Wie sollte es anders sein, sind wir natürlich auch fündig geworden und somit lagen zwei prächtige Exemplare von Alligator in der Sonne und posierten für eine Vielzahl an Fotos. Anschließend bekamen wir bei einer kleinen Alligatorvorführung noch ein paar mehr Informationen über diese beeindruckenden Tiere und wer wollte, durfte sogar einen kleinen Babyalligator halten, um das perfekte Erinnerungsfoto zu machen, bevor wir den Rest des Weges nach Miami Beach fortsetzten.

Tag 16 (17.05.2013): Miami par excellence

Heute sollte nun einmal Miami unter die Lupe genommen werden. Wir starteten gemütlich um 9 Uhr und fuhren nur ein kleines Stück von Miami North Beach nach Miami South Beach zum Art Deco Viertel, das sich entlang des Ocean Drive zwischen der 14. und 5. Straße erstreckt und sich in einer einzigartigen maritimen Stilrichtung der Häuser widerspiegelt. Alle Häuser orientieren sich entweder in der Fassadengestaltung an Schiffen oder an Autos und somit findet man den Ocean Drive entlang viele bunte und mit Liebe zum Detail gestaltete Hausfassaden, in deren Erdgeschossen sich viele kleine Cafés und Restaurant eingefunden haben. Nach einem ausgedehnten Spaziergang durch dieses Viertel stiegen wir wieder in den kühlen Bus und verließen erst einmal Miami Beach, um zur Bayside auf dem Festland von Miami zu fahren. Die Bayside ist die Hafenstadt von Miami, die sich gleich neben Miami Downtown befindet, wo das Finanzviertel der Metropole zu Hause ist.  Entlang der Bayside liegt auch der Bayside Market, in dem Souvenirshops und sowohl örtliche als auch internationale Marken zu finden sind. Da auch unser Restaurant, das Bubba Gump, hier angesiedelt ist, hatte jeder bis zum Mittagessen etwas  Zeit, um noch ein wenig spazieren gehen zu können. Wir trafen uns um 12.15 Uhr wieder vor dem Restaurant aus dem Film Forrest Gump, um gemeinsam die typischen Shrimps oder Fisch zu essen, bevor wir unsere Bootsfahrt zwischen den 22 künstlichen Inseln von Miami begannen, auf denen die Stars und Sternchen ihre millionen-schweren Villen haben.
Zum späten Nachmittag fuhren wir dann zurück zum Hotel, um noch einen Spaziergang am Strand oder durch die Gassen von Miami Beach zu unternehmen. Den ein oder anderen zog es auch zum Strand, um endlich einmal im warmen Wasser des Atlantiks baden zu gehen.

Tag 17 (18.05.2013): Key West

Am letzten Programmtag unserer Reise stand noch einmal ein ganz besonderes Highlight an. Wir machten einen Ausflug nach Key West - dem südlichsten Punkt der Vereinigten Staaten. Über 42 Brücken ging es von Key zu Key vorbei an traumhaften Buchten und Wasser, das sich in jeglichen Farben zeigte. Der Highway No.1 teilt auf dieser Strecke den Atlantischen Ozean vom Golf von Mexiko. Auf Key West angekommen unternahmen wir eine kleine Stadtrundfahrt mit dem örtlichen Zug, der uns durch die kleinen Gassen dieses idyllischen Fleckchens Erde brachte.
Bevor wir uns auch schon wieder auf dem Rückweg machten, blieb noch etwas Zeit für individuelle Erkundungen und Mittagessen in den Straßen mit Souvenirshops und Cafés von Key West. Gegen 20 Uhr erreichten wir wieder Miami Beach, bedankten uns noch bei Reiseleiter Chris und Busfahrer Franklin und schon brach die letzte Nacht unsere Reise an.

18./19. Tag (19./20.05.2013): Heimreise

Nach vielen Erlebnissen und Eindrücken in den vergangenen knapp drei Wochen, war nun leider der Tag gekommen, an dem wir die Heimreise antreten mussten. Wir haben mit dem Bus über 5400 Kilometer zurück gelegt und somit jede Menge gesehen und bestaunt, sodass es nun viele Fotos zu sortieren und Erfahrungen zu verarbeiten gibt.
Gegen 8.30 Uhr verließen wir Miami Beach und fuhren zum Flughafen von Miami, von dem aus wir über Washington D.C. zurück nach Frankfurt flogen. Mit etwas Verspätung erreichten wir am Morgen den 20. Mais Deutschland und mussten uns somit beeilen, um zum nächsten Flieger nach Dresden bzw. Leipzig zu gelangen. Am Gate angekommen, brauchte es schon ein wenig Überredungskunst, um noch in die Maschine nach Dresden steigen zu können. Doch letztendlich hat alles funktioniert und somit sind wir fast pünktlich um kurz nach 10 Uhr in Dresden gelandet.

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