Reisebericht: Asien–Rundreise Vietnam und Kambodscha – Schätze Südostasiens

22.02. – 12.03.2024, 20 Tage Rundreise Südostasien: Hanoi – Ha Long–Bucht – Mai Chau – Hue – Wolkenpas – Hoi An – Saigon / Ho–Chi–Minh–Stadt – Mekong Delta – Phnom Penh – Siem Reap – Angkor Wat – Tonle Sap–See


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Vietnam wird oft beschrieben als Land mit den zwei Reiskammern verbunden mit einem Bambusstab. In der Reiskammer im Norden, im Delta von dem Roten Fluß, beginnt unsere Reise. Hanoi die Hauptstadt von Vietnam, nicht weit entfernt von der Chinesischen Grenze, von dem Bergmassiv des Kiou Leou Ti mit einer Höhe von über 2000 Metern, hier oben liegt in der kalten Jahreszeit Schnee, und der Wind trägt die Kälte bis nach Hanoi und schließlich in den Süden bis zum Wolkenpass. Enden wird unsere Reise in der südlichen Reiskammer, im Mekong Delta und in Kambodscha. Luftlinie nur ca. 1300 km vom Norden entfernt, aber ein komplett anderes Klima, feucht, heiß bis 39 Grad und jetzt im Frühjahr kaum Regen.

Die jüngste Geschichte beider Länder hat harte Spuren hinterlassen und dennoch schauen die Menschen nach vorn und treiben den wirtschaftlichen Aufbau voran und sind scheinbar versöhnt mit der restlichen Welt. Ein weit gestrecktes Feld in das wir eintauchen werden, wir können sehr gespannt sein.
Ein Reisebericht von
Jürgen Müller
Jürgen Müller

22.Feb. Abflug Frankfurt

Unsere Reise beginnt heute mit dem Flug nach Hanoi. Die Abflugszeit ist geplant für 13:55 Uhr, um noch genügend Reserve zu haben trifft sich unsere Reisegruppe schon um 11:00 Uhr im Check in Bereich wo wir die nötigen Formalitäten gemeinsam erledigen.

Nach dem CheckIn bewegt sich jeder eigenständig, entweder direkt durch die Sicherheitskontrolle oder erst noch über einen Kaffee Stopp aber schließlich treffen alle am Abflugs Gate ein.

Die Flugzeit von 12 Stunden verbringt jeder auf seine Weise. Wohl dem der im Flugzeug schlafen kann, alle anderen beschäftigen sich mit dem Multimedia Unterhaltungsprogramm und verbringen die Zeit damit.
Schlussendlich ist die Zeit dann doch recht schnell vergangen. Wir nehmen noch die letzte Mahlzeit im Flieger ein und mit diesem Frühstück werden wir dann auch in Hanoi vom Flieger entlassen. Was die Passkontrolle bei der Einreise erfordert wieder etwas Geduld aber wir nutzen die Zeit für ein erstes kennenlernen.

23.Feb. Ankunft Hanoi

Vor dem Flughafen in Hanoi wartet schon unser erfahrener Reiseleiter Chao auf uns erklärt uns kurz den weiteren Ablauf bis morgen danach gehen wir gemeinsam zum Bus. Es regnet bei unserer Ankunft und der Busfahrer beeilt sich unsere Koffer im Bus zu verstauen, wir sind froh direkt in den Bus schlüpfen zu können. Die Fahrt zu unserem Hotel dauert fast eine Stunde, erstaunt beobachten wir den wuseligen Straßenverkehr und die Moped Schwärme zwischen den Autos. Je näher wir ins Zentrum der Stadt kommen umso dichter wird der Verkehr, direkt vor unserem Hotel ist erstmal gar kein Durchkommen mehr möglich. Unser Reiseleiter Chau muss erst dafür sorgen dass andere Busse Platz machen damit wir auch vor dem Hotel halten können. Schön ist es, dass die Zimmer für uns mit Early CheckIn gebucht wurden, deshalb jetzt direkt die Zimmer beziehen und auch ein ausgiebiges Frühstück genießen können. Wir lassen den Tag ruhig angehen beziehen unsere Zimmer gönnen uns etwas Zeit auszuruhen bevor wir dann um 14:00 Uhr uns für die erste Stadt Erkundung treffen.
Einige von uns sind schon einmal um den Block gelaufen und haben dabei jede Menge kleine Lädchen entdeckt, oder kleine Unterschlüpfe in dehnen gekocht wird, gibt es überall. Aber nicht nur gekocht auch handwerkliche Shops werden hier überall angeboten. Es scheint das jeder der kann, sein eigenes Geschäft aufmacht. Heute regnet es und der Boden ist feucht, man merkt das der Belag der Gehwege und Straßen glatt rutschig sind, hier wird viel gekocht, hier ist viel Fett auf den Gehwegen man muss tatsächlich aufpassen nicht auszurutschen.
Wir sind alle ein bisschen müde vom Nachtflug, deshalb wollen wir heute gleich mal etwas Witziges Unternehmen. Wir mieten uns 20 Fahrrad Rikscha und lassen uns damit durch die Altstadt kutschieren. Von diese Perspektive wird es einem ganz Angst und Bange, wir sind die Fahrweise, das dichte Durchschlängeln zwischen Autos, Fahrradfahrern, Moped und Fußgängern hat man hier ganz dicht vor Augen. Außerdem ist es uns bewusst, dass die dreirädrigen Rikscha ganz schnell umfallen würden, wenn einer der Verkehrsteilnehmer uns tuschiert. Die Altstadt von Hanoi ist wie ein Bienennest. Auf den Straßen summen die Motorroller, die Mopeds und an den Häuserfassaden reihen sich die kleinen Shops, Werkstätten und Garküchen in großer Anzahl auf.
Ein weiteres Highlight bietet uns der Besuch der Strecke des Street Trains, der sich mitten durch die Gassen von Hanoi schlängelt. Ursprünglich wurde die Bahnstrecke von der französischen Besatzungsmacht in der Kolonialzeit gebaut, später haben denn die Anwohner ihre Häuser immer dichter an die Gleise gebaut. Heute reihen sich zusätzlich noch kleine Cafés entlang der Bahngleise. Kleine Tische stehen vor den Cafés, aber so eng dass man beim Sitzen aufpassen muss, dass nicht die Zehenspitzen auf die Gleise ragen oder dass mein sonst irgendwie vom Zug gestreift wird. Es hat an dieser Strecke, in den kleinen Gassen schon mehrere Tote und Verletzte gegeben, meist dann wenn Touristen vor lauter Begeisterung nach dem besten Foto nicht beachten wie breit der Zug ist und wie dicht er am Körper vorbei fährt. Eigentlich hat die Polizei in Hanoi den Aufenthalt auf den Gleisen und den Betrieb der kleinen Cafés verboten, aber ganz typisch für Vietnam sind die vielen Ausnahmen und die kreativen Wege um doch, zumindest zeitweise, das Spektakel zu beobachten zu können. Unser Reiseleiter Chau hat sich Mühe gegeben eine Café zu finden, dass wir mit unserer großen Gruppe besuchen können und trotzdem einigermaßen sicher tolle Fotos vom vorbeifahrenden Zug zu machen. Es war wirklich spektakulär, wie der mächtige Zug rasant zwischen den Häuser durchschlängelt und ich dachte nicht das der Zug so nah an uns herankommt und wie weit er über die Gleise hinausragt.
Nach diesem imposanten Erlebnis suchten wir das Restaurant fürs Abendessen auf. Hier wartete ebenfalls eine Überraschung auf uns, nämlich eine Siebengängige Speisenfolge mit lauter leckeren vietnamesischen Speisen.
Nach diesem ersten Tag in Hanoi fühlen wir uns fast schon ein bisschen heimisch, wir haben uns eingewöhnt in den Trubel und die Vielfalt der Fahrzeuge die uns umgeben.
Nach diesem leckeren Essen, kehren wir in unser Hotel zurück, lassen die Augen zufallen und hoffen das wir bis morgen den Jetlag überwunden haben.


24.Feb. Tag in Hanoi

Nachdem wir uns gestern etwas entspannt die Stadt angeschaut haben, möchten wir heute die Sehenswürdigkeiten Hanois systematisch besuchen. Zuerst gehen wir zum Literaturtempel, der ersten Universität Vietnams, wo schon vor über 1000 Jahren die Lehre des Konfuzius verbreitet wurde. Der chinesische Gelehrte Konfuzius entwickelte ein Gesellschaftsmodell, nach dem die Generationen erfolgreich und respektvoll miteinander leben können. Alle Mitarbeiter der Landesverwaltung, die Beamten des Königs mussten diese Schule erfolgreich bestehen. Um in dieser Universität aufgenommen zu werden, musste eine Aufnahmeprüfung bestanden werden. Und um diese Prüfung ablegen zu dürfen, mussten alle Bewerber in die Hauptstadt kommen, jeder wartete geduldig auf seinen Prüfungstermin, nächtigte dafür im Park vor der Universität und die Wartezeit konnte mehrere Wochen betragen. Im Stelen Hof, stehen die wertvollsten Stücke des Heiligtums, die steinernen Tafeln mit den Namen der erfolgreichen Absolventen, getragen von steinernen Schildkröten. Die Schildkröten verkörpern Langlebigkeit und Beständigkeit.
Danach gehen wir in das politische Zentrum Hanois. Zum Roten Platz, an dem auf der linken Seite das Ho Chi Minh Mausoleum steht und auf der rechten Seite das Parlamentsgebäude. "Onkel Ho" wie der ehemalige Freiheitskämpfer und Führer Vietnams liebevoll genannt wird, hatte hier seinen Wohn und Arbeitsort. Während dem großen amerikanischen Krieg wurde der Bereich mit einem großen Bunker unterkellert, in dem Ho Chi Minh und die gesamte Regierung, Schutz finden konnte. Ein weiteres Wahrzeichen Hanois ist die Schildkröteninsel, gelegen im Hoan Kiem See. Hier werden die ursprünglichen, aber seit 40 Jahren verstorbenen, großen Schildkröten präpariert präsentiert, die auch heute noch verehrt werden. In dieser Gegend befindet sich auch die berühmte Einsäulenpagode, die noch heute das Symbol für Fruchtbarkeit ist.
Für eine kleine Pause gehen wir in das Altstadtquartier. Neben all dem Trubel in diesen Gassen kann man in Kleinen Ständen sehr gut essen und Kaffee trinken. Sehr interessant und geschmackvoll ist der berühmte Eierkaffee. Für die Zubereitung wird Eigelb mit Zucker schaumig geschlagen, und dann der Kaffee untergegossen. Durch vorsichtiges Anheben der Mischung mit dem Löffel, wird der Kaffee nach oben gehoben, ohne jedoch den Eischaum zu zerstören. Eine ganz neue Kaffeekreation und sehr lecker.
In der Ma May Street steht ein traditionelles Handelshaus, dass während der Kolonialzeit erbaut wurde. Das Haus befindet sich nach der Restoration wieder im Originalzustand und zeigt die traditionelle Bauweise dieser Zeit, mit offenen durchlüfteten Innenhöfen und hochwachsenden Bäumen. In jüngerer Zeit wurde es zum Weltkulturerbe erklärt.
Am Nachmittag besuchten mir das Wasserpuppentheater, eine sehr beliebte Attraktion für Touristen und Schüler. Hier werden die traditionellen Geschichten Vietnams mit Puppen die auf einem Wasserbecken schwebend nachgespielt. Begleitet wird diese Vorführung durch ein kleines Orchester das auch den Puppen ihre Stimmen verleiht.
Nach dieser intensiven Stadtbesichtigung haben wir Hunger bekommen und fahren nun in ein von Chau, ausgesuchtes Restaurant, wo uns wieder ein mehrgängiges Abendessen serviert wird.


25.Feb. Ha Long Bucht

Heute geht es mit dem Bus zur Ha-Long Bucht weshalb wir schon um 07:30 Uhr aufbrechen und unser Hotel verlassen. Für die kommende Nacht ziehen wir auf eine Dschunke und kreuzen damit in der Bucht.
Während der Fahrt erkläre uns Chau die die einzelnen Stadtzentren die sich in der Peripherie von Hanoi, wie unabhängige Zentren neben der Metropole angesiedelt haben. In Richtung, Ha-Long Bucht kommen machen wir kleine Stopps. An einer Seidenspinner Fabrik, die die Herstellung des Stoffes vom Seidencocoon, das Trennen der super feinen Fäden bis zum Weben des Seidenstoffe zeigt. Und wenn die Kunden schon mal im Laden sind, dann wird das Angebot mit einem Süßigkeiten Outlet noch erweitert. Aber für uns war das passend, wir konnten dort einen Toilettenstopp machen und über die Fülle des Angebots staunen. Dann gings weiter und wir kamen für den nächsten Stopp zu einer Perlenzucht. Dort werden nach Japanischem Prinzip, kleine Fragmente, kleine Körnchen. in lebendige Muscheln eingesetzt. Dafür muss die natürliche Dichtung der Muschel aufgebrochen werden und nachher wieder geschlossen und diese Muscheln werden dann in Körben im Meer ausgesetzt und nach 2 bis 3 Jahren, je nach gewünschter Perlengröße auch teilweise erst nach 6 Jahren, hat man dann pro Muschel 2 oder 3 schöne Perlen. Wenn sie einen Durchmesser von ca. 10 mm haben, dann haben diese Perlen einen Preis über 1000 Euro. Es war schön hier reinzuschauen, aber kaufen wollten wir dann doch keine Perlen.
Wir fuhr weiter, das letzte Stück noch zur Bucht und auf die Inseln Tuan Chau, über einen Damm wo die Bhaya Cruises ihren Hafen hat. Hier werden wir nett empfangen und in das Empfangsgebäude geführt. Hier gibt es noch etwas Bürokratie zu erledigen und damit das einchecken vorbereitet. Jeder bekommt seine Kabinenschlüssel und nach einer halben Stunde können wir unsere Kabinen beziehen. Gleich danach gab es ein dreigängiges Mittagessen, sehr lecker mal wieder und wir waren auf dem Schiff eingekommen. Während des Essens fuhr die Dschunke schon in die Bucht hinaus, es wurde immer schöner, immer filigraner die Landschaft. Die Inseln wurden immer reichhaltiger und bald legten wir in einer einsamen kleinen Bucht an und konnten die Landschaft sehr gut genießen, konnten vom Deck aus Fotos machen und die unzähligen, bewachsenen Inseln in Augenschein nehmen.
Wie hatten einen wunderschönen Abend auf dem Schiff. Bei Nacht lagen noch weitere Schiffe in Sichtweite in der Bucht, deren Board Beleuchtung erzeugte eine friedliche Stimmung.


26.Feb. Trockene Ha Long Bucht

Am frühen Morgen, genau 6:15, trafen wir uns alle am Oberdeck, an der frischen Luft, es war zwar ein bisschen neblig, aber wir hatten Lust auf Tai-Chi. Leider hatte unser Instruktor die Veranstaltung kurzfristig abgesackt wegen der Gefahr auf dem nassen Holzdeck auszurutschen. Aber da wir schonmal wach waren und der Morgen dämmerte schon, da haben wir uns dem ersten Frühstück zugewandt und die Aussicht beim Ablegen des Schiffes genossen. Gleich um 7:15 Uhr waren wir die ersten mit unserer Dschunke am Anlegeplatz vor der Überraschungshöhe, der Hang Sung Sot. Wir setzten mit dem Tenderbot über und waren dann auch einer der ersten Gruppen, die sich die Höhle anschauten. Das war ein spannend, erst mussten wir ca. 50 Höhenmeter auf ein Plateau aufsteigen, wo sich der Eingang der Höhle befand. Von hier oben hatten wir einen freien Blick über die Ha-Long Bucht. Wenn wir in die Höhle blickten, konnten wir tief in die erste Kammer schauen, wo die Tropfsteine ganz bizarre Formen gebildet hatten. Insgesamt ist die Höhe in 3 Kammern geteilt, die mit Gängen verbunden sind. Jede Kammer hat besondere Formationen mit etwas Fantasie kann die Schildkröte mit ihren Eiern entdeckte werden oder eine große Zahl an Drachen sind zu erkennen. Am Ende hängen noch 2 Beine von einem Absatz herunter, so als ob dort an der Felskannte ein Riese sitzt und die Beine herunterhängen lässt. Die Überraschungshöhe kann man wirklich als solches bezeichnen, uns überraschte jede Kammer von neuem.
Der gesamte Weg erstreckte sich über 700 Steinstufen, abwechseln rauf und runter. Am Ausgang wurden wir mit dem Tenderboot wieder abgeholt und zur Dschunke zurückgebracht. Dort werden wir Empfangen mit einem Glas Ingwertee und für die Reinlichkeit bekommen wir heißfeuchte Tücher gereicht. Wir packen dann auch gleich unser Gepäck und räumen die Zimmer, denn als nächstes war ein großes Branch für uns vorbereitet und das Personal nütze die Zeit in den Kabinen Klarschiff machen konnte, damit zur Mittagszeit die nächsten Gäste einziehen können.
Während des Brunch kehrte das Schiff zum Ausgangspunkt zurück. Unser Bus samt Fahrer wartete schon auf uns.
Heute ist die sogenannte trockene Ha-Lang Bucht unser Ziel. Wir fuhren mit dem Bus ca. 3 Stunden durch dieses großartige Kalksteinmassiv bis wir bei einem Reisbauerndorf, ankamen. Diese Reisbauern leben an einem Fluss der sich den Weg durch die Kalksteine gesucht hat.
Der Fluss hat sich auf seinem Weg mehrere Tunnel gegraben und links und rechts von ihm liegen Reisfelder.
Die Reisbauern dieser Gegend bieten den Touristen an, sie durch den Fluss zu rudern, an den Reisfeldern entlang und durch die imposante Landschaft und eindrucksvoll durch die teilweise niederen Felstunnel. Neben all den Naturschönheiten ist es auch spannend zu beobachten, wie die Frauen die Ruderboote bewegen. Die beiden Paddel werden von den Frauen mit den Beinen bewegt, die Füße schmiegen sich an den Rudergriff und mit den Beinen werden die beiden Paddel geschmeidig bewegt, entweder im Gleichtakt oder Gegentakt.
Nach dieser eindrucksvollen Bootsfahrt und den Einblicken in das Kalksteingebirge, geht es nun zu unserem Hotel dem Resort Emeralda. Eine großzügige Anlage mit einzelnen weitverteilten Häuschen in einem sehr weitläufigen Park. Restaurant und Swimmingpool bildet das Zentrum der Anlage, wo wir auch unser Abendessen serviert bekommen. Wir sind durch die lange Ruderaktion doch ganz schön hungrig geworden, oder vielleicht freuen wir uns auch nur auf die fantasiereiche vietnamesische Küche.


27.Feb. Bergregion Mai Chau

Nach dem Frühstück verlassen wir das Ressort Emeralda, und machen uns auf den langen Weg in die Bergregion Mai Chau. Was Wetter hier im Norden von Vietnam ist auch heute wieder ziemlich frisch, nur circa 15 Grad zeigt das Thermometer. Wir müssen den Busfahrer überzeugen uns die Heizung einzuschalten. Chau unser Reiseleiter erklärt uns wie das Leben in seiner Jugend war, während des amerikanischen Krieges. Obwohl wir alle grundsätzlich die Geschichte kennen, jedoch wenn man das aus der Perspektive eines Betroffenen hört, ist es nochmal viel bedrückender. Eigentlich verstehen wir gar nicht weshalb die Vietnamesen scheinbar ihren Unterdrückern verziehen haben. Aber sie wollen nach vorne schauen und mit der ganzen Welt Freundschaft schließen.
Gegen 12:00 Uhr Mittag kommen wir in der Bergregion Mai Chau an und beschließen, dass wir in einem kleinen regionalen Lokal zu Mittagessen. Zuvor schauen wir noch einige Frauen beim Stoffe weben zu und einige von unserer Gruppe nehmen gern ein paar Geschenke mit und unterstützen damit die Bergbevölkerung.
Nach dem Essen fahren wir in unser Hotel, es ist diesmal eine Ecolodge das in einem Hügel über den Reisfeldern angesiedelt ist. Die Zimmer sind sehr großzügig und phantasiereich gestaltet, das Badezimmer ist groß, hat einen Zugang zu einer Duschterrasse und ist dominiert von einer kreisrunden, aus Holz geformten, Badewanne.
Vom Hotel leihen wir uns Fahrräder und erkunden damit die Landschaft um das Hotel herum. Durch die Reisfelder vorbei an den Stelzenhäusern der Bergbewohner, erfreuen wir uns ein den schönen grünen Farben und der Freundlichkeit der Bevölkerung. Die weißen Thai, wie das Volk hier genannt wird, stammen ursprünglich aus Thailand, haben ihren traditionellen Hausbau beibehalten und auch ihre herzliche Freundlichkeit wie man es von Thailand auch kennt. Die Stelzenhäuser erfüllen den Zweck das unter dem Wohnraum ein großer Freiraum entsteht, überdacht und durch den Regen geschützt können hier Vorräte, Werkzeuge und Sitzmöbel platziert werden. Und bei der Regenzeit, wenn das Land teilweise überflutet wird, dann sind die Wohnräume vor dem Wasser sicher.
Am Abend bei dem gemeinsamen Abendessen hatten wir viel Freude an dem tollen Radausflug beziehungsweise an einem schönen Spaziergang durch die Reisfelder, ist war eine schöne Abwechslung zu der Busfahrt der letzten Tage.
Nach dem Essen führte uns eine lokale Tanzgruppe traditionelle Tänze vor, war sehr schön anzuschauen und zu unserer Überraschung wurden wir am Ende aufgefordert mitzutanzen. Über die rhythmisch bewegten Bambusstangen zu tänzeln war gar nicht so einfach und viel Freude hatten wir bei der "thailändischen Polonäse" die wir alle gemeinsam veranstalteten.


28.Feb. Da Nang/ Hoi An

Heut geht unser Aufenthalt in Nordvietnam zu Ende. Es war ein schöner Abschluss hier zu wohnen zwischen den Reisfeldern und das freundliche Bergvolk der weißen Thai zu erleben. Wir alle hätten gern noch einige Tage hier im Hotel verbracht aber schließlich wollen wir ja ganz Vietnam zusammen erkunden.
Deswegen geht es heute zurück nach Hanoi zum Flughafen. Wir fahren mit dem Bus circa 4 Stunden und machen dabei noch eine Rast beim Rosengasthof. In diesem Garten lässt es sich gut sitzen und um uns herum wachsen die Bäume mit den Jakobsfrüchten. Wir sind neugierig wie die schmecken und zufälligerweise kann man sie in dem Lokal als Kostprobe kaufen. Wir lassen eine Portion durch die Gruppe kreisen und jeder kann sich ein Bild von dem angenehmen Geschmack machen.
Wir fahren weiter und von hier aus direkt zum Flughafen nach Hanoi. Der Verkehr über die Brücken des Roten Flusses ist gering, wir haben keinen Stau und kommen so zeitig am Flughafen an.
Nach dem einchecken und dem passieren der Sicherheitskontrolle sind wir schon nach einer guten Stunde einstiegsbereit in der Abflughalle. Es geht jetzt weiter nach Da Nang, der größten Stadt in Zentralvietnam mit ca. 1,5 Mill. Einwohnern. Wir werden wieder von einem freundlichen Reiseleiter abgeholt und fahren durch die Stadt in Richtung Hoi An wo unser Hotel ist. Aber zuvor gehen wir noch direkt zum Abendessen, in einer Vorstadt von Hoi An. Die Gassen der Stadt sind so eng das unser Bus keine Chance hat hineinzufahren. Wir steigen um auf kleine Elektrofahrzeuge mit jeweils 8 Sitzplätzen und werden direkt zum Lokal gefahren. Die Überraschung ist groß in der Eingangshalle steht ein großes Langboot, gefüllt mit Früchten, etwas weiter sind unsere gedeckten Tische vorbereitet. Wir werden sehr freundlich empfangen, mit viel Humor werden uns die Speisen vorgeführt wie man sie essen soll und wir sind bester Laune und auch hungrig und genießen dieses tolle 7 gängige Menü. Wir stellen fest das das Essen hier in Zentralvietnam sehr viel leichter und phantasiereicher ist als im Norden. Es wird sehr viele Reisfladen verwendet mit Gemüse und etwas Fleisch gemeinsam gewickelt und das Ganze in Erdnusssauce getaucht und gegessen. Noch weitere phantasiereiche Essenskombinationen lernen wir heute hier kennen.
Nachdem es schon 22:00 Uhr geworden ist treten wir die letzten paar Kilometer zu unserem neuen Hotel an. Das Einchecken ist schon gut vorbereitet und wir verteilen uns direkt auf die Zimmer und freuen uns auf eine ruhige Nacht und sind gespannt was der morgige Tag bringt.


29.Feb. Hoi An /Stadt

Heute Morgen was haben wir unseren neuen Reiseleiter für Zentralvietnam, auch er hat in den 70er Jahren in Deutschland studiert und hat dadurch seine Deutschkenntnisse erhalten.
Wir wollen und erstmal die Altstadt von Hoi An anschauen und fahren deswegen mit 2 Elektrobussen hinein in die Altstadt. Von da aus bummeln wir durch die engen Gassen, besuchen den Markt und die Markthalle. Hier gibt es alles zum Essen, Gemüse, Obst, Fleisch in allen Fahr Arten, jedes Teil von den Tieren wird hier angeboten. Mit den frisch gefangenen Fischen was wird nicht zimperlich umgegangen. sie werden in kleinsten Schüsseln lebendig gefangen gehalten, mit nur minimal Wasser in den Schüsseln winden sie sich um sie selbst und der lebendige Knäuel wird durch einen Deckel auf den Schüsseln daran gehindert herauszuspringen.
Hoi An hat insgesamt 4 chinesische Versammlungshallen. Was mit einem großen Buddha Altar ausgestattet dienen diese Tempel zur Lehre und Praktizierung des Buddhismus. Die vorherrschende Farbe was ist hier rot und gelb, sie stehen für Gesundheit und Reichtum. Ursprünglich waren diese Farben nur dem König vorbehalten, aber da der König schon seit hunderten von Jahren gestorben ist sind diese Farben nun in der Bevölkerung beliebt.
Da heute Morgen noch wenige Touristen in der Stadt sind, entscheiden wir uns eine Bootsfahrt auf dem Fluss zu machen und das weitere Umland der Stadt anzuschauen. Was die Stadt wächst, immer mehr Häuser werden an den Ortsbrand gebaut meistens Ferien Bungalows. Wer ist dann noch ein Stück weiter aus der Stadt heraus entzieht man noch Reste des Mangrovenwald. In den Überflutungsgebieten vor der Stadt bilden die Mangroven einen natürlichen Schutz für die Tiere.
Am Nachmittag schauen wir uns noch ein Altes Bürgerhaus an, das unter Denkmalschutz steht und die typische alte Architektur der Häuser zeigt. Ein weiterer Besuch gilt der japanischen Brücke, einst gebaut um in das japanische Viertel mit dem Chinesischen zu verbinden. Heute steht die Brücke unter dem Schutz der UNESCO, und wird komplett generalsaniert. Viel zu sehen von der ehemaligen Brücke gibt es bist zur Fertigstellung der Renovierung leider nicht. Zum Ende unseres Stadtrundgang besuchen wir noch eine Seidenweberei. Hier wird gezeigt wie aus den dünnen Seitenpfaden der Kokons die feinen Stoffe gewebt werden. In angrenzenden Räumen werden die Stoffe weiterverarbeitet, entweder zu bestickten Tüchern oder zu Kleidung. Begeisterung lösen die schönen maßgeschneidert Hemden, Jacketts bei unserer Gruppe. Für einige Teilnehmer unserer Reisegruppe werden die Näherinnen in der kommenden Nacht arbeiten, damit am nächsten Morgen ihre Kleidungsstücke geliefert werden können.
Den restlichen Nachmittag verbringen wir am Strand, in einer sehr schönen Strandanlage mit Süßwasserpool, einem sehr feinen Sandstrand und einer Meeresbrandung in der es Spaß macht mit den Wellen zu spielen.
Hoi An ist die Lampion Stadt in Vietnam. Jeden Abend wird die die Stadt mit tausenden Lampions beleuchtet. Auf dem Fluss schwimmen Boote geschmückt mit Lampions, und für Glück im Leben werden kleine Pappboote mit einer Kerze in den Fluss abgesetzt. Das ist natürlich unser Interesse dieses bunte Lichterspektakel anzuschauen. Wir fahren in die Stadt bummeln nochmal durch die Gassen, unsere Fotografen können gar nicht genug Motive entdecken. Überall riecht es nach leckerem Essen entweder in kleinen Garständen oder in den Restaurants. Auch wir treffen uns zu unserem gemeinsamen Abendessen hier in der Altstadt und sind mal wieder komplett begeistert von unserem Menü.
Heute Abend heißt es noch Koffer packen, denn Morgen geht die Reise schon wieder weiter.


1.März Wolkenpass nach Hue

Nach dem schönen Abend in Hoi An geht es heute Morgen mit dem Bus über den Wolkenpass zu der Stadt Hue. Und auf der Fahrt legen wir mehrere Besichtigungsstopp ein. Der erste Stopp ist gleich am Ortsausgang bei den Wasserbüffeln, die standen so nah an der Straße, dass wir einfach einen Fotostopp machen mussten. Der nächste Stopp ist der Marmorberg. Hier fahren wir mit dem Fahrstuhl hoch auf den Bergrücken zirka 80 Meter und oben finden wir buddhistische und hinduistische Heiligenstätten.
Eine siebenstöckige Pagode gefertigt aus Marmorstein, auch geschmückt mit Drachen aus Marmor. Weiter hinten eine hinduistische Tempelanlage mit einem sehr großen weißen Buddha, ebenfalls aus Marmor genauso wie alle anderen Skulpturen in dieser Anlage.
Noch einige Meter weiter, dann kommen wir in mehrere heiligen Höhlen, jede Höhle ist dominiert von einer Heiligenfigur entweder dargestellt als Buddha oder in einer anderen mythischen Darstellung. Wir bekamen dazu sehr ausführliche Erklärungen von unserem Reiseleiter Ming.
Nächsten Stopp machen wir in einer Marmormanufaktur, hier können Figuren aus Marmor in jeder Größe angeschaut und erworben werden. Für uns ist es eine willkommene Umgebung für eine kleine Pause, bevor wir die Fahrt fortsetzen, um am Ortsende von Da Nang die Drachenbrücke und die Fächerbrücke anzuschauen. Beide Brücken überspannen den Han River und verbindet eine Halbinsel mit dem Festland. Die Drachenbrücke hat einen geschwungenen Drachenkörper und einen feuerspeienden Kopf an der Seite der Brücke als tragendes Element der Brücke eingearbeitet.
Wir verlassen die Stadt dann in Richtung Norden und kommen zum Wolkenpass der mit seinen mehr als 600 Höhenmetern eine Wetterscheide zwischen Süd und Nordvietnam darstellt. So wie wir langsam diese Serpentinen emporklettern, nehmen der Nebel und der Regen langsam zu. Oben auf der Passhöhe sind wir komplett im Nebel eingetaucht. Parallel zu der Passstraße verläuft auch die Eisenbahnstrecke die von Hanoi im Norden nach Südvietnam bis nach Ho-Chi-Minh-Stadt führt. Das ist derselbe Zug den wir in Hanoi als Street Train bestaunt haben.
Als letzten Besichtigungsort an diesem Tag schauen wir uns noch die Frauen Pagode an. Hinter der Frauen Pagode befindet sich ein Männerkloster in dem der Klosterbetrieb mit den Mönchen noch aktiv ist. Von hier aus begann die Protestwelle gegen die Unterdrückung der buddhistischen Mönche durch den Kaiser Diem, in der Zeit der Kolonialherrschaft. Das Auto mit dem die Fahrt nach Saigon zu der Protestaktion und zur Selbstverbrennung des Mönchs gemacht wurde, steht noch in einem Unterstand zur Besichtigung.
Am Ende des Tages beziehen wir unser Hotel in Hue, wo wir die nächsten 2 Tage bleiben werden.


2.März Erkundung von Hue

Heute Morgen sind wir direkt vom Hotel zum Kaiserpalast gefahren. Hue ist die Kaiserstadt in der im 19. und 20. Jahrhundert, 14 verschiedenen Kaisern residieret hatten. Die Fläche auf der die Paläste und weitere Gebäude des Kaisers angesiedelt sind, erstreckt sich über 3 Quadratkilometer. Eine riesige Anlage mit großen Parkflächen, Seen und prunkvollen Palästen die meist in Rottönen mit gelblichen Verzierungen geschmückt sind. Hier lebten früher bis zu 60.000 Menschen außerordentlich luxuriös. In einer offenen aber überdachten Galerie ist die große Trommel platziert, mit der Mitteilungen und Ereignisse dem Volk und dem Hofstaat angekündigt werden. Jeder der den Spielfilm "Der letzte Kaiser" gesehen hat, dem ist diese Trommel und der davor liegende Balkon bekannt, hier zeigte sich der Kaiser dem Volk und wurde vom Hof her bejubelt.
Direkt hinter dem Kaiserpalast befindet sich das Haus der Queen Mama. Es ist deutlich kleiner aber sieht sehr gemütlich und sympathisch aus, für ein Wohnhaus eine stattliche Herberge. Bevor man der Queen Mutter einen Besuch abstatten kann, muss man sich in einem separaten Häuschen anmelden und kann erst zum Haus kommen nach dem der Besuch gestattet worden ist. Auch dieses Wartehäuschen liegt schön umringt von einem Koi-Karpfen Teich, so das dem Besucher das Warten nicht so lange wird.
Die verbotene Stadt liegt etwas abseits neben dem Königspalast, ist mit eigenen Mauern abgegrenzt und der Zutritt war nur der kaiserlichen Familie gestattet. Wohlgemerkt zur kaiserlichen Familie zählten 103 Ehefrauen. Es gab eine Hauptfrau, die erste Kaiserin, sie war die Chefin über alle anderen Frauen. Der Kaiser durfte seine Hauptfrau nicht ersetzen, erst nach ihrem Tod dürfte er eine andere Frau auswählen und als seine erste Frau und somit Kaiserin bestimmen. Es war eine größere Verwaltung notwendig, bestehend aus Eunuchen, die den kaiserlichen Frauenhof verwalteten. Auch der Kaiser musste über die zuständigen Eunuchen den Besuch bei einer seiner Frauen anmelden, erst wenn die Feng-Shui Regeln dafür positiv waren, wurde der Besuch organisiert.
So wie jede reiche Familie einen Tempel haben musste, besaß natürlich die kaiserliche Familie einen sehr prunkvollen Tempel. Auch in diesem Tempel sind die Farben Rot und Gelb dominant. Gelb für Reichtum und Rot für Glück im Leben.
Unser Spaziergang durch die kaiserlichen Anlagen wurde immer weitläufiger, die Größe der Anlage konnten wir in unseren Beinen spüren. Es war auch sehr auffällig und schön anzuschauen, dass viele junge Vietnamesinnen in traditionelle Kleider geschlüpften und sich in Pose vor den eindrucksvollen Gebäuden und Palästen fotografieren ließen.
Wir gehen dann noch an der kaiserlichen Bibliothek vorbei und weiter in den romantischen Garten. Es ist ein wunderschöner botanischer Garten der die Sinne anregt, durch die Kombination von Pflanzen, Wasserläufen und Felsformationen. Die eindrucksvollen Bonsaibäume sind noch original vom Kaiserlichen Hof gepflanzt.
Der Kaiserpalast und alle dazugehörigen kaiserlichen Anlagen sind berauschend. Wir sind über 6 Kilometer zwischen Palästen, Tempeln und Gärten umhergelaufen und wurden immer wieder aufs Neue überrascht. Diese Liebe zum Detail bei all diesen Architekturen, unwahrscheinlich aufwendig, mit durchgängigem Design, immer wiederkehrenden Symbolen und natürlich ganz stark an der Lehre des Buddhismus orientiert.
Abschließend besuchen wir noch die Sommerresidenz des Kaisers, wo er Platz und Räumlichkeiten für seine 103 Frauen, den ganzen Hofstaat und die königliche Familie bieten musste. Eigentlich ist die Sommerresidenz ein recht bescheidener Palast, im Vergleich zu den restlichen Gebäuden. Seine große Schare von Frauen mussten in Mehrbettzimmern untergebracht werden und auch der Hofstaat hatte nur kleinere Räume zur Verfügung. Die königliche Familie wohnte in einem kleinen Palast, auch der ist verhältnismäßig bescheiden. Man kann erkennen, dass die Sommerresidenz nicht für Repräsentation Zwecke gedacht war.
Als letztes schauen wir uns noch das kaiserliche Mausoleum ein. Das Mausoleum des Kaisers ist das Haus für das nächste Leben im Jenseits. Jedoch hat der Kaiser sein Grab anonym ohne Hinweis anlegen lassen. Irgendwo auf diesem Gelände ist der begraben. Aber aus Angst das sein Nachfolger sein Grab schändet und eliminiert, hat er die Grabstätte verborgen.
Nach all diesen eindrucksvollen Bildern im Kopf und diesen weiten Wegen die wir laufen mussten, sind wir jetzt reif für eine erholsame Mittagspause. Wir fahren ein kurzes Stück mit dem Bus bis zur Anlegestelle der Drachenboote und fahren mit dem Boot bis zum Zentrum von Hoe, wo wir in einem kleinen Straßencafé uns einen Imbiss gönnen.
Bevor wir ins Hotel zurückkehren schauen wir uns noch die Manufakturstraße der Räucherstäbchen an. Es ist links und rechts der Straße alles voll mit Räucherstäbchen in Gelb und in Rot selbstverständlich die Farben der Tempel.
Für 2 Stunden kehren wir in unser Hotel zurück, bevor wir am Abend wieder zum Essen gehen.
Das allabendliche gemeinsame Abendessen ist uns sehr wichtig geworden. Die Art und Weise, der vielen Gänge, auf gemeinsamen Platten serviert, ist eine sehr geselliges Speisen. An diesem Abend werden wir noch überrascht mit einer kleinen Kapelle und einer kleinen Tanz Vorführung.
Und da das gesamte Ambiente des Restaurants auch sehr kaiserlich eingerichtet war, hatten wir einen perfekten Abschluss zu diesem Tag.


3.März Flug nach Saigon

Gleich am Morgen unternehmen wir eine Rikschafahrt durch Hue. Mitten im Getümmel alte Gassen und Hauptverkehrsstraßen, als Ziel der große Markt. Über den Markt sind wir zu Fuß gegangen. Jetzt am frühen Vormittag konnten wir dort kuriose Kochvorbereitungen gesehen. Fleisch zerkleinern, Gemüse und Scampi kochen in riesigen Töpfen, an anderer Stelle werden Zwiebel und Knoblauch geschält und geschnitten, ganze Säcke werden verarbeitet. Eine Frau hat uns Vögel angeboten, um sie freizulassen, für 1 US-Dollar pro Vogel, einer unserer Teilnehmer hat Mitleid und hat den ganzen Käfig befreit.
Dann ging es wieder über Umwege zurück zum Hotel, es war ein tolle Ausflug am Morgen und jetzt müssen wir Koffer packen und mit dem Bus zum Flughafen fahren. Diese Rikschafahrt war ein schöner Anschluss von Hue, und unsere 19 Fahrer hatten auch Spass mit der Tour und waren bereit auch uns mal auf den Fahrradsattel sitzen zu lassen. Unser Reiseleiter Ming hat uns in seiner Heimat sehr gut betreut und mit seinem speziellen Humor hatten wir viel Spass mit ihm.
Jetzt beginnt wieder ein neuer Abschnitt unserer Reise, wir sind gespannt was uns im Süden Vietnams erwartet. Sicher sind wir, das die Temperaturen deutlich höher sein werden und wir nach der Landung erstmal einige Kleidungsstücke ablegen müssen.
Der Flug nach Ho-Chi-Minh-Stadt startete pünktlich, verlief ohne Zwischenfälle und somit kamen wir auch pünktlich an. Unser Reiseleiter für Südvietnam Herr Trong wartete schon auf uns und gleich nachdem wir unser Gepäck vom Band hatten, bestiegen wir auch schon den Reisebus und machten eine erste Stadtbesichtigung in Saigon. Wir schauten uns als erstes das alte Postamt an, das von den Franzosen Ende des 19 Jahrhunderts gebaut wurde. Es ist auch heute noch eine Augenweide und weitgehend auch noch als Postamt genutzt. Klar es werden lange nicht mehr so viel Briefe und Postkarten geschrieben als früher, deswegen wird ein Teil für Souvenirverkauf genützt, aber die Haupthalle ist auch heute noch ein Postamt. Hier schreibt man auch heute noch gerne Postkarten, vor allem Touristen tun das und versehen sie dann mit dem traditionellen Poststempel und schicken sie nach Hause in die Welt. Wie lange es dauert, heute eine Postkarte zu verschicken werden wir wohl erst in einigen Wochen oder vielleicht auch erst in Monaten wissen. Wir schauten uns noch das alte Rathaus an und das erste Hotel in Saigon an, auch diese beiden Bauwerke wurden von den Franzosen errichtet. Da dieses Jahr das Jahr des Drachen ist, dass am 15 Januar des Mondkalenders begonnen hat, ist in der Fußgängerzone der größte Drachen von ganz Vietnam aufgebaut. Zwei Drachen mit über 120 m Länge schlängeln sich durch den großen Platz vor dem Ho Chi Mingh Standbild. Wir haben uns fest vorgenommen die kurze Zeit die wir in Saigon verbringen, gut auszunutzen. So bringen wir schnell unsere Koffer in unser Hotel und schon nach kurzer Zeit treffen wir uns wieder um mit dem Bus zum Skydeck des Financial Towers zu fahren, um von dort oben die 14 Mill. Einwohnerstadt zu überblicken. Nach nur wenigen Sekunden sind wir oben auf dem Aussichtsplateau angekommen und staunen über den Ausblick. Unten schlängelt sich der Saigon-River durch die Stadt, ein mächtiger und breiter Fluss und auf beiden Seiten gehen die Wolkenkratzer in die Höhe, sind beleuchtet mit Farben, spielen so dass die Skyline von Saigon sich zeigt wie ein kleines theaterlichtspiel. An diesem Abend haben wir aber noch einen weiteren Termin, deshalb verlassen wir das Skydeck auch bald wieder und fahren zu einem Restaurant Schiff, das auf dem Saigon River eingelegt hat. Hier werden wir zu Abendessen. Wir sind im obersten Deck in einem separaten Raum mit herrlichem Blick auf die Skyline von Saigon, das Schiff legt ab und an uns vorüber zieht die abwechslungsreiche Stadt mit ihren architektonischen Highlights und fantasievollen Gebäude Illuminationen, es ist ein wahrer Augenschmaus. Während wir die Stadt bestaunen, wird uns ein ausgezeichnetes Menü serviert, eines der besten Essen die wir auf der Reise bisher hatten. Und nicht genug des Genusses, werden uns noch durch eine Tanzgruppe und zwei traditionellen Musikgruppen, vietnamesische und moderne Musik geboten. Die traditionellen Tänzerinnen in den bunten Kostümen, mit den großen Fächern, nehmen unsere Aufmerksamkeit komplett ein, die Skyline hat für diesen Moment unsere Aufmerksamkeit verloren. Es war ein wunderschöner Abend, in nur wenigen Stunden ist es uns gelungen einen schnellen Überblick über Saigon zu bekommen. Wir sind alle von der Stadt restlos begeistert.


4.März Fahrt auf Mekong

Heute Morgen haben wir schon einen frühen Start, schon vor 8:00 Uhr packen wir unsere Koffer in den Bus und machen uns auf den Weg zum Mekong Delta. Aber zuvor besuchen wir noch die Pagode der 10.000 Buddhas. Vom Hotel ist die Pagode nur einen Katzensprung entfernt, aber in der Rush Hour am Montagmorgen benötigen wir dafür mit dem Bus eine ganze halbe Stunde. Dann endlich angekommen sehen wir zwischen den Wohnhäusern ein Vierstöckiges Haus ziemlich schmal, aber wie gesagt 4 Stockwerke hoch. Diese Pagode ist noch sehr jung sie wurde erst 1994 gebaut. Über alle 4 Stockwerke sind die Buddha Altare verteilt je höher das Stockwerk, umso prachtvoller werden die Altare. Wir fragen uns weshalb diese Buddhas so unterschiedlich aussehen, und Trong, unser Reiseleiter, erklärt uns das es nur einen einzigen Buddha an höchster Stelle gibt. Aber dieser Buddha wird in unterschiedlichen Eigenschaften gezeigt, das steht für die vielfältigen Eigenschaften des Buddhas in allen Lebenslagen. Daneben gibt es noch seinen weltlichen Stellvertreter, der ist in dieser Pagode auch dargestellt. Trong hat uns noch weitere Einblicke in den buddhistischen Glauben gegeben, was sehr aufschlussreich war.
Nun stiegen wir wieder herab von der Pagode und hinein in unseren Bus, denn jetzt machen wir uns auf den Weg in südwestliche Richtung in das Mekong Delta. Um die Stadt zu verlassen benötigen wir noch etwas Zeit und quälten uns durch den dichten Verkehr. Aber sobald wir am Stadtrand ankamen und die Landschaft landwirtschaftlich wurde, lief der Verkehr besser und unsere Spannung auf eine neue Umgebung stieg. Wir kamen an vielen Plantagen vorbei, Bananen Jackobsfrucht, Mangos, Papayas, Litschis alles was wir so vom Markt kannten wuchs in diesem furchtbaren Delta. Aber wir sehen auch einiges neue und kurioses. Immer wieder sahen wir Häuser aus Beton aber komplett ohne Fenster. Wir fragten uns was diese Häuser für eine Funktion haben, Trong erklärte uns, dass das Zuchtanlagen für Schwalben, beziehungsweise für Schwalbennester sind. Schwalbennester sind in der chinesischen Küche, aber auch in der Vietnamesischen sehr begehrt, es werden ihnen heilende Kräfte unterschiedlichster Art nachgesagt. Diese Schwalbennester haben auch einen stolzen Preis über 1000€ für ein Kilo. Und da sich Trong einen Spaß daraus machte uns noch mehr Kurioses zu erzählen berichtete er von Enteneiern, die ebenfalls eine Delikatesse sind, nur deshalb weil sie gegessen werden mit 20 Tage alten Küken die schon komplett entwickelt sind und dann komplett mit dem Ei gekocht werden. Wirklich kurios, da kann einem der Appetit vergehen. Aber der Tag soll noch mehr solche "Igit Igits" bringen. Angekommen an einem Seitenarm des Mekong, stiegen wir um in ein Motorboot das wäre komplett alleine hatten. Es dauerte gar nicht lange und wir legten an einem kleinen Dorf an, und wurden überrascht mit einer Auswahl von lokalen Früchten. Die Jakobsfrucht haben wir schon mehrmals gesehen, aber solch große Oschis noch nicht, die wiegen hier 4 bis 5 Kilo. Mit Musik und Tanz, nach der Tradition des Mekong, wurden wir erfreut und schauten gerne zu. Wir fuhren weiter und schon nach wenigen Flussmetern stoppen wir erneut, und stiegen allesamt in kleine Boote um. Wir befanden uns an der Anlegestelle eines kleinen Dorfes das auf einer Insel des Mekong angesiedelt ist. Durch diese kleinen Wassergassen werden wir gerudert. Wieder einmal sind es überwiegend Frauen die die Boote rudern. Wir haben heute 34 bis 36 Grad und zum Schutz vor der Sonne bekommen wir den typisch vietnamesischen Reis Hut aufgesetzt. Interessiert schauen wir in die Häuser und beobachten die Alltagsarbeit der Dorfbewohner, so interessant es auch ist, in diesem Dorf, aber aussteigen will hier keiner. Wir steigen von den Ruderbooten, wieder um in unser Motorboot und setzen den Weg auf dem Mekong fort. Das nächste Ziel ist mal wieder ein leckeres Essen. Ein Elefantenohr Fisch wurde uns versprochen. Wir mussten gar nicht lange warten und der Fisch wurde senkrecht stehend an unsern Tisch serviert, und wie wir es schon kannten, mit Gemüse zusammen in Reispapier stückeweise eingewickelt und mit den Fingern verzehrt. Um satt zu werden, kamen noch weitere leckere Gänge und am Ende die obligatorische Obstschale.
Wieder ging es einige 100 Meter weiter bis wir an einer kleinen Produktionsstätte ankamen. Hier wurden vielfältige Lebensmittel produziert, verpackt und auch verkauft. Als erstes wurde uns gezeigt wie man traditionell dieses Reispapier herstellt. Über einem kochenden Wasserdampf wird ein Stoff gespannt, auf dem wird dann der Reismehlteig dünn verteilt und mit einem Reisstrohdeckel, der aussieht wie die Reis Hüte die wir zuvor bei den Ruderbooten aufhatten, abgedeckt und für 2 Minuten gegart. Dann ist die dünne Reisfolie fest und stabil und kann vorsichtig von dem Tuch abgenommen und für einige Stunden getrocknet werden. Dann kommen wir an einen Arbeitsplatz wo Puffreis hergestellt wird. Mit den Schalen der Reiskörner und Litschi Schalen wird ein Feuer beheizt in dem ein großer Wok steht, der den Boden bedeckt hat mit schwarzem Sand. Wenn der Sand heiß genug ist dann kippt der Arbeiter eine Schüssel Reis in den Wok. Gleichmäßig wird gerührt und schon nach kurzer Zeit geht die Knallerei los. Die Reiskörner erwärmen sich, quellen auf zu schaumigen Kugeln und erst wenn fast alle Reiskörner explodiert sind, wird die ganze Mischung inklusive des Sandes durch ein Sieb getrennt. Der Puffreis kommt dann zum nächsten Arbeitsplatz wo ebenfalls ein großer Wok gefüllt ist mit karamellisiertem Zucker und Sirup aus verschiedenen Zutaten. Hier wird der Puffreis eingefüllt, ergänzt mit allerlei Gewürzen und Erdnüssen. Es entsteht eine klebrige Masse, die glatt in einen flachen Rahmen eingefüllt und auf das richtige Maß gestrichen wird. Schnell ist die Masse trocken und die Leute beginnen mit einem Lineal, das große Rechteck in viele kleine Rechtecke zu zerteilen, die dann wieder an den darauffolgenden Arbeitsplatz für die Verpackung, natürlich von Hand durch eine Frau, weitergegeben werden.
Die nächste Produktionsstätte ist wieder etwas kurioser, nämlich hier wird Schlangenschnaps hergestellt. Schlangen, unterschiedlicher Größe, werden getötet und in einem Glaszylinder eingelegt, mit Reisschnaps aufgefüllt und für mehrere Monate ruhig gestellt. Erst dann wird der Schnaps abgefüllt in kleine Flaschen und zum Verkauf angeboten. Angeblich ist diese Mischung gut bei allerhand Wehwehchen. Einige von uns wollten es wissen und Namen eine kleine Kostprobe von dem Elixier. Mal sehen was die nächsten Tage mit ihnen passiert.
Zum Ende des Tages besteigen wir wieder unseren Bus und fahre nochmal eine Stunde in einen kleinen touristischen Ort zu unserem Hotel.


5.März Bootsfahrt Chau Doc

Unsere Tage beginnen immer früher und unsere Aktivitäten werden immer spannender, heute brechen wir mit dem Bus schon um 07:30 Uhr auf. Grund für den frühen Start ist der Besuch der schwimmenden Märkte, auf dem Wasser des unteren Mekong, findet jeden Morgen ein Markt für Gemüse und Obst statt. Deshalb wollen wir früh genug da sein um das Treiben der Händler und Kunden beobachten zu können. Wir haben uns ein Boot gemietet mit dem wir zum Markt fahren können, erst schauen wir das Treiben etwas mit Distanz an, fahren einmal hoch und einmal runter und dann legen wir bei einem Boot mit Ananas an. Jetzt kommt der Händler rüber auf unser Boot, zeigt uns seine Ware, führt uns vor wie man Ananas schellt, und danach gehen wir alle rüber auf sein Boot und werden dort mit Kostproben bedient. Wir legen wieder ab und fahren noch ein Stück, dann kommen 2 Frauen mit ihrem Langboot an unsere Seite, machen ihr Boot fest und bieten Getränke an. Kokosnuss oder Apfelsinensaft oder sonstige frisch gepressten Säfte sind in ihrem Angebot. Zum Abschluss unserer Markttour, legen wir mit unserem Boot an der lokalen Markthalle an. Spazieren mal wieder durch die Halle und schauen uns die Waren an. Hier gibt es alles was es auf den schwimmenden Märkten nicht gibt, Fisch, Fleisch, vor verarbeitete Gemüsesorten und Meeresfrüchte. Die schwimmenden Märkt bieten nur Obst und Gemüse in unverarbeitetem Zustand.
Unser nächstes Ziel ist die Krokodilform, gezüchtete Krokodile in einer großen Anlage, circa 10 Becken und noch viele kleinere Aufzugsbereiche. Hier leben die Krokodile und warten darauf geschlachtet zu werden. Das klingt hart, aber das ist das Geschäft von Krokodilfarmen. Das Fleisch wird zum Essen angeboten und die Haut zum Verarbeiten für Lederartikel aller Art, Schuhe, Handtaschen und vieles mehr. Natürlich gibt es hier auch wieder Schlangenschnaps aber diesmal müssen wir das nicht nochmal probieren. Aber im Restaurant der Krokodilfarm werden Gerichte aus Krokodilfleisch angeboten. Wer möchte kann hier den Geschmack des Fleisches testen, es schmeckt so ähnlich wie Hühnerfleisch.
Wir haben noch ein gutes Stück zum Fahren, unsere nächste Etappe ist über 2 Stunden Fahrzeit mit dem Bus entfernt. Wir wollen die Mangrovenwälder am Mekong besuchen. Während der Fahrt fallen uns immer wieder überdachte Häuser auf, mit offenen Seitenwänden dessen Innenraum bestückt ist mit einer großen Anzahl Hängematten. Wir wundern uns natürlich was es damit auf sich hat, aber zum Glück haben wir unseren Tron der uns erklären kann wofür diese Hängematte dienen. In Vietnam wird meistens mit dem Moped gefahren, auch größere Strecken fahren die Leute mit dem Motorrad. Da motorradfahren aber anstrengend ist und müde macht, gibt es diese Rastplätze mit Hängematten, wo sich die Fahrer für einige Stunden ausruhen können, bevor die Fahrt wieder aufgenommen wird.
Unser Busfahrer ist zum Glück nicht müde, so kommen wir am späteren Nachmittag bei den Mangrovenwäldern an. Hier sind die Mangrovenwälder durch einen Naturpark geschützt, dem TO TRA SU. Der Park erstreckt sich über ein sehr großes Gebiet und davon dürfen 10% von der Fläche für touristische Aktivitäten genutzt werden. Wir besteigen erst kleine Ruderboote und gelangen damit in die bewachsenen Wasserflächen mit sehr viel Lotusblüten und anderen Wasserpflanzen. Und immer wieder entdecken wir Vögel, die sich in den Pflanzen verstecken. Mit viel Ehrgeiz versuchen unsere Ruderrinnen uns immer wieder neue Vögel zu zeigen. Nach dieser ersten kleinen Runde wechseln wir die Boote, sogenannte Longtales mit einem langem Stabmotor, mit dem die Männer sehr geschickt die Boote in die kleinen Kanäle steuern, sehr kleine Wendemanöver durchführen, und sie zeigen uns bei dieser Fahrt die Außenbereiche der Mangroven. Am aller schönsten für uns ist zu beobachten. dass die Natur hier in harmonischem Einklang mit sich selbst existieren kann. Eingriffe durch den Menschen werden hier vermieden und es wird sich auch darum gekümmert, dass kein Müll von benachbarten Grundstücken eingetragen wird. Dieser Park ist eine wunderschöne heile Welt hier hat es uns sehr gut gefallen.
Jetzt haben wir noch über eine Stunde mit dem Bus zu fahren, bis zu unserem Hotel in der Nähe der Schnellbootanlegestelle, mit dem wir morgen über die Grenze nach Kambodscha fahren wollen.


6.März Fahrt nach Kambodscha

Ja, heute Morgen geht es wieder bald los. Von Chau Doc starten wir schon um 06:45 Uhr. Es steht der Bus bereit und wir fahren die kurze Strecke zur Anlegestelle des Schnellboots. Heute verlassen wir Vietnam und gehen über die Grenze nach Kambodscha. Die Fahrt machen wir auf dem Mekong, mit einem Schnellboot fahren wir bis in die Hauptstadt nach Phnom Penh. Von Chau Doc bist so Grenze fahren wir circa eine Stunde, erst fahren wir auf dem "unteren Mekong" und vor der Grenze wechseln wir auf den großen Mekong. Der Mekong ist eine richtige Lebensader, mit seinen über 4500 Kilometern fließt er durch 6 Länder Südostasiens und ist einer der 12 längsten Flüsse der Welt. Im Mekong Delta leben ganze Städte von dem Fluss, gleich am Beginn unserer Schiffsreise sehen wir viele Pegasus Farmen, hier leben Familien auf schwimmenden Häusern und um die Häuser herum befinden sich ihre Fischfarmen. Der Mekong mit seiner Breite von über einem Kilometer an manchen Stellen liefert fruchtbaren Boden und Wasser, so dass die Landwirtschaft gut gedeiht. Oft sehen wir am Ufer wie Bauern ihre Wasserbüffel in den Fluss führen, die sich dabei sehr wohl fühlen. An der Grenze von Vietnam müssen wir alle das Boot verlassen und versammeln uns in der kleinen Empfangshalle. Hier herrscht Trubel und reges Treiben, gleich links am Eingang werden Geldscheine getauscht, freifliegend balanciert eine Dame mit mehreren Währungen und wechselt in die kambodschanische Währung, den Riel. Es geht ihr sehr flink von der Hand und so richtig nachprüfen mit den ungewohnten Scheinen können des die meisten nicht.
Bald geht es auch schon weiter, wir steigen wieder in das Schiff ein, fahren kurze 10 Minuten und kommen dann an der kambodschanischen Grenze an, wo wir auch wieder alle aussteigen. Hier müssen wir uns das Visa geben lassen. Wir sammeln alle Reisepässe ein, bezahlen die Visagebühr und hoffen das unser Schiffsreiseführer bald die Visa in unseren Pässen einkleben kann. Bevor die Visa gültig werden, müssen wir uns noch identifizieren, durch persönliches Erscheinen bei den Grenzbeamten und durch Abgleich der Fingerabdrücke. Hier sind wir ungefähr 45 Minuten beschäftigt bevor es mit unserer Schifffahrt weitergehen kann. Nun haben wir keinen geplanten Stopp mehr, für die nächsten 3 Stunden bis Phnom Penh fahren wir in rasantem Tempo und ohne Pause zu unserem Ziel. Während der Fahrt beobachten wir mehrmals am Ufer, wie die Bauern mit ihren Wasserbüffeln baden gehen. Die Temperaturen sind jetzt schon weit über 38 Grad, die Tiere brauchen Abkühlung und so werden sie an Handlinien in den Mekong geführt und der Bauer gleich vorne mit.
Beim Entladen unseres Handgepäcks und unsere Koffer vom Schiff spüren wir das ist tatsächlich fast 38 Grad heute hat. In Phnom Penh wartet auch schon unser Reiseleiter Herr Southea, mit einem Schirm als Sonnenschutz. Nach einem kurzen Kennenlernen bekleidet er uns in unser Hotel. An diesem Nachmittag haben wir kein Programm, sondern jeder verbringt die Zeit so wie er es möchte, und wer heut gern im Hotel bleibt, verbringt die Zeit am Pool.
Unser erstes kambodschanisches Abendessen genießen wir gemeinsam, und in Begleitung von Live Musik


7.März Königspalast in Phnom Penh

Nach einem der besten Frühstücke auf der ganzen Reise, verlassen wir unser Hotel, werden mit dem Bus abgeholt und begeben uns zum Königspalast. Der Königspalast ist Wohnraum der Königsfamilie, Arbeitsplatz und Repräsentation für öffentlichen Empfänge. Beim Eintritt in den Park des Königspalasts müssen wir uns einer Sicherheitskontrolle unterziehen, ähnlich wie am Flughafen. Der Park macht sofort einen sehr freundlichen Eindruck, alles ist sehr gut gepflegt die Grünanlagen haben neue grüne Triebe und die Statuen sind geschmackvoll platziert. Hier ist es viel moderner und ansprechender als beim Kaiserpalast in Hue. Aber das ist ja auch nicht verwunderlich, der Kaiserpalast in Hue ist schon vor Jahrhunderten gebaut worden und der Königspalast in Phnom Penh wird aktuell von der Königsfamilie bewohnt. Die Bauweise des Palasts ist eine Mischung aus der traditionellen kambodschanischen und der französischen Architektur, beide Einflüsse haben sich hier vermischt.
Die Königsfamilie ist in Kambodscha sehr gut angesehen die Bevölkerung steht hinter ihnen.
Immer wieder sehen wir das Symbol des Schlangenschildes, entweder im Rücken einer Frauenbüste oder alleinstehend am Eingang eines Palastes. Das Schlangenschild mit den 7 Schlangen symbolisiert die Bewährungszeit, die 7 Aufgaben die erfüllt werden müssen bevor man in das Nirwana gelangt, die Bewährungszeit auf der Erde ist im Buddhismus in 7 Prüfungen zusammengefasst. Die Anlage ist berauschend schön, der Königspalast beeindruckt uns alle, es ist eine wunderschöne Anlage mit freundlichen Farben und die Architektur sehr ansprechend, auch für uns Europäer, wir sind sehr angetan von diesem Besuch.

Der nächste Ort für unsere Stadtbesichtigung ist das Nationalmuseum. Hier wurden 40.000 Ausstellungsstücke aus ganz Kambodscha zusammengetragen, viele Teile stammen aus Angkor Wat und werden hier in der Hauptstadt präsentiert. Die große Mehrheit der Kunstwerke verkörpern Themen des buddhistischen Glaubens. Einige Objekte zeigen auch Personen aus dem politischen Leben.

Was unser Guide Saushea, auf jeden Fall noch zeigen möchte ist der Ursprung der Stadt Phnom Penh, den Wat Penh. Hier wurde der Tempel auf dem Hügel Phnom gebaut, von einer Frau Penh. Als sich die Stadt am Fuße des Wat langsam entwickelte, wurde sie nach dem Hügel Phnom und nach der Stifterin des Wat, Penh, benannt als Phnom Penh.
Dieses Wat ist ausgesprochen interessant mit sehr vielen Details ausgestattet der auch Personen nicht buddhistischen Glaubens sehr anspricht.

Unser letzter Stopp an diesem langen Vormittag ist der Zentralmarkt. Dieser Markt bietet Produkte wie Schmuck, Uhren, Kleidung und weitere Souvenirs, er ist in einer 3 flügeligen in Halle untergebracht, die erst vor ca. 20 Jahren gebaut wurde.

Zur Mittagszeit ist die Umgebungstemperatur wieder an der Schmerzgrenze angelangt, unsere Reisegruppe ist weitgehend erschöpft, und die meisten wünschen sich zurück ins Hotel. Nach einer kurzen Erholungszeit brechen manche auf eigen Faust, für weitere Erkundigungen in der Stadt, auf. Ein Besuch bei den Killing Fields, ca. 10km außerhalb von Phnom Penh gelegen, führt die die schrecklichen Taten der Roten Khmer in den Jahren 1972 bis 75 deutlich vor Augen. Es ist ein großer Kontrast zu den Kunstwerken, die wir am Vormittag angeschaut haben, aber es gehört auch zur Geschichte Kambodschas, vor allem ist es erst die jüngste Geschichte. Mit Schautafeln und offenen Massengräbern wird hier die Vorgehensweise des Pol Pot Regimes gezeigt, deren Absicht es war einen kommunistischen Bauerstaat zu erreichten. Alle Stadtbewohner, Intellektuelle und Menschen mit feinen Händen die offensichtlich keine Bauernarbeit verrichteten, wurden in der Nacht überfallartig in Lastwagen verladen und auf diese Internierungslager gebracht, und sogleich bestialisch ermordet. Auf diese Weise wurde ein Viertel der Bevölkerung Kambodschas in nur 5 Jahren ausgelöscht. Diese schreckliche Zeit wurde durch den Einmarsch vietnamesischer Truppen beendet.

In der Vorstadt ist das Leben anders, nicht so hoch poliert, wie im Zentrum von Phnom Penh. Hier findet man sehr viel Kleinstindustrie, wie zum Beispiel Handwerker in Garagen die Mopeds repariert oder die Tuk Tuks. Sehr viel Reifen Handel und Montage, oder Produktion von Fensterrahmen die manuell ohne Hilfsmittel auf der Erde montiert werden. Und die Meinung zur Großindustrie trägt ein Arbeiter auf seinem T-Shirt geschrieben „Fuck the Industry“. Gemeint ist, sobald hier eine industrielle Fertigung ansiedelt wird, hier die Kleinen ihre Arbeit und ihre Werkstätten verlieren.

Allgemein kann man sagen, dass die Menschen in der Stadt in Kambodscha ein besseres Leben führen als in Vietnam, aber im Gespräch mit unserem Reiseleiter erfahren wir, dass die Regierung in Kambodscha finanziell sehr schwach und deshalb sehr abhängig von China ist. Auch die Korruption ist hier sehr hoch, jeder sieht die gewaltigen Unterschiede, am offensichtlichsten an Fahrzeugen wie Rolls-Royce oder anderen Nobelkarossen.


8.März Siem Reap

Nach den 2 Tagen in Phnom Penh geht es heute weiter in den Norden, nach Siem Reap, der Ort der sich neben der Tempelanlage Angkor Wat befindet. Für die 350 Kilometer werden wir wohl den ganzen Tag unterwegs sein. Schon bald nachdem wir die Stadt verlassen haben, sehen wir am Straßenrand Händler die Lotusblüten verkaufen, genau gesagt nur die Fruchtstempel der Blüten. Dort befinden sich die Samen, die man leicht herausheben kann und gegessen werden. Sie sehen aus wie Kichererbsen schmecken auch etwas mehlig und sind aber sehr vitaminreich und nahrhaft. Ein ganz anderes Kaliber kommt, als wir nach circa einer Stunde auf einem Insektenmarkt in Skunt stoppen. Kaum sind wir ausgestiegen stürmen schon Kinder auf uns zu, halten uns riesengroße Spinnen entgegen, wollen sie uns sogar auf Hemd und Bluse setzen, wir konnten gerade noch rechtzeitig abwehren. Diese Tarantel Spinnen werden von den Kindern und Bauern aus der Erde gegraben und zu Tausenden gegrillt. Wir sehen Sie auf einem Haufen gemeinsam mit Hunderten liegen, schwarz verkohlt ein grausiges Bild. Daneben liegen gegrillte Frösche, kleine zierliche Frösche, und nicht weit davon entfernt ein anderer Haufen mit Skorpionen und mit Kakerlaken, auch Erdwürmer und sonstige Kriechtiere, die hier in Kambodscha alle erstaunlich groß werden. Ich war erstaunt, es fand sich eine tapfere Gruppe aus unserer Reihe, die neugierig genug war, sich die schauerliche Vielfalt in den Mund zu schieben und geschmacklich zu beurteilen. Zum Glück gab es auch noch Obststände, frisch und getrocknet, so dass auch die anderen hier etwas zu essen finden. Neben dem Obst ist auf der Erde eine große Fläche mit frischen geernteten Cashewnüssen bedeckt, die noch in ihrer Schale sind und hier getrocknet werden.
Immer wieder sehen wir am Straßenrand auf den dahinterliegenden Wiesen weiße Kühe ziemlich knorrig und abgemagert suchen sie beständig nach Nahrung. Zweimal überqueren auch eine kleine Schar Kühe unsere Fahrbahn, alle Autos reagierten sehr schnell und wichen den Tieren aus, ich hab das Gefühl die Autofahrer rechnen hier immer mit solchen Hindernissen.
In dem Ort Santuk halten wir nochmal an und schauen uns hier die Steinmetzarbeiten an. Das Dorf zieht sich links und rechts der Straße lang und besteht fast nur aus Steinmetzen. Der Bedarf an Steinmetzarbeiten ist in Kambodscha relativ groß, durch die vielen buddhistischen und hinduistischen Tempel und Wat-Anlagen. Dafür passt auch das Angebot der Steinmetze , Buddhas in allen Größen, Naga Schlangengötter, Tiger, Tänzerinnen, Götter und Dämonen und natürlich Elefanten von klein bis riesengroß. Diese Steinmetzarbeiten werden hier mühsam von Hand gefertigt, die Arbeiter knien oder hocken auf der Erde und arbeitet sehr aufwendig an ihren Objekten. Die ungeheure Menge an Objekten, Tieren und Figuren die sich links und rechts an der Straße auf reihen ist kaum zu fassen.
Am späten Nachmittag kommen wir dann in Siem Reap an und beziehen gleich mal unser Hotel. Den Rest des Tages wollen wir im Hotel und an der Poolanlage verbringen. Da wir morgen ein volles Programm haben und schon vor Sonnenuntergang unterwegs sind lassen wir es für heute ruhig ausklingen.


9.März Angkor Wat

In Siem Rep sind wir am Ausgangspunkt für die berühmten Tempelanlagen in Kambodscha. Von hier aus haben wir nur kurze Entfernungen zu den Einzelnen Tempeln. Am heutigen Tag wollen wir ausgiebig Angkor Wat besuchen, dann den Prasat Bayon in Verbindung mit Angkor Tom und zum Abschluss des Tages haben wir uns den Ta Prohm Tempel vorgenommen den Dschungeltempel.
Am frühen Morgen um 04:15 Uhr beginnt unser Tag heute. Wir schlüpfen aus den Betten treffen uns an der Lobby und fahren Zoo der Tempelanlage. Wir wollen den Sonnenaufgang hinter Angkor Wat beobachten. Erst müssen wir noch die Tickets kaufen, dafür wird jeder Einzelne von uns fotografiert und sein Bild wird auf den Ausweis projiziert. Jede Eintritt Karte hat einen Preis von $62 und gilt für 3 Tage. Es ist immer noch komplett dunkel als wir mit den Formalien fertig sind und nun mit einem kleineren Tempel Bus bis vor die Anlage von Angkor Wat fahren. Im Dunkeln nur mit Beleuchtung unserer Smartphones, suchen wir uns den Weg zu dem See der direkt vor den 5 Türmen des Tempels liegt. Wir stehen vor dem See dahinter, sehen den Tempel mit seinen 5 Türmen und der Plan ist dahinter den Sonnenaufgang zu erleben. Wie erwartet, noch einige Zeit dann beginnt die Dämmerung. Alle unsere Fotografen erhaschen die ersten Rotfärbungen und es werden sicher Millionen von Bildern in nur kurzer Zeit geschossen. Die Spiegelung im See ist gut zu erkennen der See am frühen Morgen ist noch ganz ruhig und hat ein glattes Spiegelbild. Die Auswertung der Bilder muss sicher noch warten bis zur Heimkehr, wo dann in aller Ruhe 80% gelöscht wird. Nachdem der Tempel nun hell erleuchtet ist, gehen wir am Rande eines Waldes zurück zu unserem Bus, kommen bei einer Affenfamilie vorbei die sich im sichern Abstand zu uns aufhält. Wir fahren mit dem Bus zurück in das Hotel, genießen das Frühstück, machen uns noch ein bisschen frisch und brechen dann schon um 08:30 Uhr wieder für den nächsten Besuch in Angkor Wat auf. Bei Tageslicht steigen wir nun die langen steilen Treppen empor, auf die Galerie und in die Tempelanlage hinein und erkennen die Weitläufigkeit der Innenräume, Schwimmbecken sind zu erkennen unzählige schöne Torbögen und alles gebaut mit gehauenen Steinen, ohne Mörtel wurden sie zusammengefügt und stehen hier nun seit über 1000 Jahre vor uns.
Mit dem Bus fahren wir ein Stück weiter zum Bayon Tempel. Über das Südtor, Tonle On, betreten wir diese Tempelanlage, davor liegt ein Wassergraben den wir mit einer historischen Brücke überqueren, die Brücke ist links mit Göttern geschmückt und rechts mit Dämonen. Aufgereiht dem Verlauf der Brücke folgend, jede Skulptur ist einmalig. Die ganze Tempelanlage besteht aus vielen Türmen und fast alle Türme sind mit Gesichtern dekoriert, die erst erkannt werden wenn man etwas länger hinschaut, aber dann schauen die Gesichter zurück und man erkennt ein Lächeln oder einen bösen Blick. Wir wechseln die Positionen, spielen mit den Schatten damit wir die Eindrücke auf unseren Fotos festhalten können. Unser Tempelguide weiß viele Details über diese Anlagen zu berichten, und zudem gibt er uns noch jede Menge Tipps wie wir diese etwas komplizierten Motive besser fotografieren können. Er hat in dieser Tempelanlage schon sehr viele Erfahrungen gemacht die er gern an uns weitergibt.
Nachdem wir eine kleine Mittagspause gemacht und wieder neue Energie getankt haben, brechen wir auf zu unserem dritten Tempel Abenteuer an diesem Tag. Wir fahren zum nahegelegenen Dschungeltempel oder auch Ta Prohm genannt. Manche nennen diesen Tempel in der Zwischenzeit auch Tomb Raider Tempel, weil hier der gleichnamige Spielfilm gedreht wurde. Diese Tempelanlage hat ganz besondere Reize, sie wurde 1000 Jahre ganz vergessen und niemand betrat diese Gebiet und die Natur vereinnahmte die Steine, Mauern und Türme komplett für sich. Die Vegetation fand ihren Raum, große Bäume trieben aus, dicke Wurzeln umschlingen die Gesteinsmassen, die Bäume stehen, gehalten durch die Mauern und im Gegenzug, halten die Wurzeln die Bäume die Mauern stabil. Es ist eine Symbiose die sich gemeinsam trägt eine Trennung ist nun unmöglich es würde alles kaputt gehen. Die mächtigen Bäume teilweise 30 Meter hoch, Wurzeln so stark wie normale Baumstämme klammern, schmiegen sich an die Mauern, es gibt unendlich tolle Fotomotive, wir alle sind begeistert, ganz besonders unsere ambitionierten Amateurfotografen, die am liebsten noch weitere Stunden in dieser Anlage verbringen würden. Aber die Hitze und die Sonne begrenzt unsere Zeit und wir kommen an unsere Leistungsgrenze und fahre deshalb mit dem Bus wieder zurück zum großen Parkplatz steigen in unseren Reisebus um und lassen uns zum Hotel zurückfahren. Den Nachmittag brauchen wir definitiv zur Erholung. Erst am Abend tauchen die meisten wieder auf und dann gehen wir gemeinsam Abendessen. Bei gegenseitigen Erzählungen wird das Erlebte nochmal wiedergespiegelt, es war ein unglaublich spannender Tag.


10.März Umgebung von Siem Reap

Heute haben wir einen weiteren Tempel Tag, den Zweiten in Folge. Aber es ist erstaunlich wie interessant die Besuche der unterschiedlichen Tempel sind. Jeder Tempel unterscheidet sich, bei jedem Tempel gibt es etwas anderes, etwas Besonderes. Nicht nur die Entstehungsgeschichte, sondern auch einfach das Design, die Figuren, der Bewuchs und der aktuelle Zustand ist jeweils ein anderer.
Der erste Besuch gilt dem Tempel Banteay Samre, der im 12. Jahrhundert erbaut wurde. Das ist ein verhältnismäßig kleiner Tempel der sich gerade in der Restauration befindet. Die Blicke durch in sich wiederholende Torbögen, bieten einen besonderen Reiz, ganz besonders wenn am Ende der Torbögen weit entfernt eine Truhe platziert ist, die ein Geheimnis vermuten lässt. Wenn man sich etwas Zeit lässt und nicht durch die Größe der Anlage gehetzt wird, dann findet man ständig neue Blicke und Fotomotive.
Als nächstes besuchen wir ein Bauerndorf dass ich für alle Besucher einen Namen gemacht hat. Nicht nur Touristen sondern auch sehr viele Besucher aus der näheren Umgebung kommen heute am Sonntag in das Dorf. Entlang der Durchfahrtsstraße werden links und rechts Gerichte angeboten, die man nicht jeden Tag findet. Berühmt ist der Ort zum Beispiel für seinen Fischkäse, ein Käse der mit klein gestampftem Fisch und Gewürzen gemischt wird und zur Reifung einige Tage stehen muss. Der Geruch wird dabei sehr intensiv, nicht jeder muss den haben. Wir halten uns zurück und verzichten auf eine Kostprobe. Aber für die frischgebackenen Kokoskuchenteile sind wir schon sehr offen. In aus Bananenblätter geformte Körbchen, wird dicke Kokusmilch und Reisteig eingefüllt und anschließend das Ganze im Wasserdampf gegart. Dadurch entstehen kleine Runde Küchlein die in der Mitte gefüllt sind mit flüssiger Kokospaste und einen sehr leckeren Geschmack haben. Diese kleinen Küchlein werden zu hunderten vorbereitet und bereitgestellt, wenn die Tagesgäste kommen. Viele Gäste bringen wohl einen großen Hunger mit, deswegen werden großflächige Grillroste mit ganzen Schweinen bestückt, die ausgenommen sind und flach abgerollt werden. damit wird circa ein halber Quadratmeter Schwein auf den Grill gespannt und bis zur Mittagszeit gebraten. Unser Guide Vannak ist hier auf dem Markt sehr bekannt. Er darf überall Kostprobe nehmen sie uns zeigen und für uns werden extra Portionen von Kostproben bereitgestellt. Wir freuen uns darüber, dass wir so einfach auf dem Markt bedient werden. Wir waren zwar schon auf vielen Märkten in den letzten 3 Wochen unsere Reise, aber dieser Straßenmarkt, in dem kleinen Bauerndorf ist was Besonderes.
So nun geht es aber weiter zum nächsten Tempel, der den Namen Banteay Srei trägt, er wurde schon im 10. Jahrhundert erbaut und ist somit einer der ältesten Tempel in Kambodscha. Es ist ein kleinerer Tempel aber mit ganz besonderen Reizen. Das eine sind die Affengötter die hier auf Säulen, in einer wohl gruppierten Runde hocken. Das andere sind die vielen kleinen Türmchen die einzeln auf dem Areal stehen, und mit vielen Details verziert sind. Der nächste Stopp ist unsere Mittagspause große Auswahl in einem flinken Restaurant, zum Beispiel ein in einer geöffneten Kokosnuss gekochtes Curry, schmeckt wunderbar.
Der letzte Tempel für heute ist der Bakong Tempel, der sogar schon im neunten Jahrhundert erstellt wurde. Das Zentrum dieses Tempels ist eine Pyramide aus 5 Stockwerken. Wobei jedes Stockwerk eine Buddhistische Tugend darstellt, wenn man bei diesen Temperaturen alle Stockwerke erklimmt, hat man auch eine gewisse Leistung vollbracht und wird belohnt mit einem wunderbaren Ausblick über die kleine Tempelanlage und über die weite Landschaft. An den Ecken der Pyramide, sind in ausgerichteten Linien, Elefanten angebracht und auf der anderen Seite bewachen Löwen den Zugang zum Tempelausgang. Auch dieser Tempel ist wieder ein sehr lohnender Besuch und bereichert unseren Tempeltag. Wir sind unserem Reiseleiter Vanneck sehr dankbar, dass er uns diese Auswahl an Tempeln, so passend getroffen hat. Man muss wissen, das Angebot an Tempeln um Angkor Wat, ist sehr groß, wir könnten uns noch viele Tage damit beschäftigen.
Heute ist unser letzter Tag in Kambodscha und wir wollen den Abschied ein wenig feiern. Wir treffen uns zum gemeinsamen Abendessen in einem ganz besonderen Theaterlokal mit Tanzvorführungen. Und danach wollen wir nochmal die Ausgeh-Meile von Siem Reap besuchen und in der Pub Steet einen Absacker nehmen. Diese trubelige Ecke hat durchaus auch seinen Reiz, den wir uns nicht entgehen lassen. Vielleicht erst ein Fußpeeling mit kleinen Doctorfischen, die an unseren Hautschuppen knappern, oder gleich auf ein Bier oder einen Cocktail in die Rede Piano Bar. Wir wählen den direkten Weg in die Bar feiern ein bisschen den Abschied von Kambodscha. Hier bei Angkor Wat, hatten wir nochmal einen ganz anderen Eindruck von Kambodscha bekommen, als in der Stadt Phnom Penh.


11.März Besuch der Primery School und Boottour auf dem Tonle Sap See

Heute ist der letzte Tag in Kambodscha und auch schon fast der letzte unseres Urlaubs. Wir haben aber noch etwas Wichtiges zu erledigen, wir wollen heute Morgen die Vessvan Primary School besuchen und ihnen eine kleine Unterstützung für ihren Schulbetrieb spenden. Wir fahren pünktlich morgens um 08:00 Uhr los, nehmen gleich unsere Koffer mit, denn wir werden dann direkt zum Flughafen am Abend fahren. Als wir an der Vessvan Primary School ankommen, werden wir schon ungeduldig erwartet. Die Direktorin steht am Eingangstor, zusammen mit dem Vertreter unserer lokalen Agentur und warten auf unsere Ankunft. Nachdem wir uns alle freundlich begrüßt haben, sehen wir das noch einige mehr auf uns warten. Der Schulhof war gefüllt mit Kindern die alle in Reih und Glied, genauer gesagt in 4 Reihen aufgestellt hintereinander, uns mit neugierigen Augen ansahen. Während unserer Anfahrt heute Vormittag, hat unsere Gruppe beschlossen, dass wir das übrige Trinkgeld ebenfalls an die Schule spenden, somit kann ich der Direktorin € 235.- zusätzlich übergeben, was sie sichtlich freut. Aber wir merken, dass die Kinder immer ungeduldiger werden, denn für sie stehen schon Schulbücher, Stifte, Mandarinen, Apfel und Orangensaft bereit. Wir beeilen uns die Sachen endlich auszupacken, es ist alles ist gut vorbereitet von der Partner Agentur, jedes der Kinder bekommt ein kleines Geschenk und die Rektorin bekommt nochmal Geld überreicht das von Eberhardt Travel gespendet wurde, zum Erhalt des Schulbetriebs. Es folgen ein paar Ansprachen und die Frau Rektorin erklärt uns wie der Schulbetrieb funktioniert. Das am Vormittag die erste Hälfte der Kinder kommen und am Nachmittag die die zweite Hälfte, somit werden die Klassenzimmer doppelt genutzt und die insgesamt 700 Schüler können in normalen Klassengrößen unterrichtet werden. Ich frage sie nach der Bedeutung der Spenden für die Schule, wieviel Anteil die Spenden an der Finanzierung der Schule ausmachen. Daraufhin erklärt sie uns, dass der Staat das Gehalt für die Lehrer und den Kindern ein warmes Essen am Tag bezahlt, aber für sonstige Kosten und für Gebäudeerweiterung und Reparaturen steht kein Geld vom Staat zur Verfügung. Daraufhin entschließen sich spontan 3 Ehepaare von unserer Gruppe, der Schule eine größere Spende zu machen. Sie fragen welche Dinge in der Schule am wichtigsten gemacht werden müssen, daraufhin wurde das Einrichten von neuen Toiletten, 2 neuen Klassenzimmer und Umkleideräume genannt. Unsere 6 Gönner erklärten sich sofort bereit all diese Kosten zu übernehmen und sobald die Kontonummern und E-Mail-Adressen ausgetauscht sind, wird das Geld überwiesen. Die Direktorin kann ihr Glück gar nicht fassen. Sie sagt, das hätte sie bisher noch nicht erlebt, dass eine Reisegruppe vorbeikommt und dann spontan so eine große zusätzliche Spende bereitstellt. Wir sind alle ein bisschen gerührt und uns ist bewusst das ohne das Engagement der Direktorin die Schule weit schlechter dastehen würde. Es wird vereinbart das die Partneragentur von Eberhardt die Aufsicht über die Verwendung der Gelder übernimmt und den Kontakt in beide Richtungen herstellt. Damit ist die Grundlage für eine wichtige Hilfe für die Schule gelegt. Wir wenden uns zum Abschluss den Kindern noch etwas zu, schauen in Ihre Klassenzimmer, wie sie ordentlich aufgereiht in ihren Schuluniformen dasitzen und einige schon in den neuen Schulbüchern schreiben. Aber jetzt geben wir uns einen Ruck, denn wir wollen den Schulbetrieb nicht noch länger aufhalten, machen uns jetzt auf den Weg zum größten Binnensee Kambodschas, dem Tonle Sap See. Der See ist ein riesengroßes Wasserreservoir in dieser Region. In der Trockenzeit hat der See, eine Fläche von 3000 Quadrat Kilometern und in der Regenzeit wächst er auf über 10.000 Quadrat Kilometer an. Am See sind Dörfer angesiedelt, hier wohnen die armen Leute, erklärt uns Vannek, traditionelle Fischer und Bauern leben hier. Sie arbeiten und leben fast noch genau so, wie vor hundert Jahren, die Entwicklung Kambodschas und der Fortschritt kommen bei Ihnen nicht an. Sie Leben in ihren traditionellen Stabhäusern, 3 bis 4 m über der Erde. Den wenn der See in der Regenzeit wächst, sind ihre Häuser und das ganze Dorf überflutet. Dann ziehen sich die Menschen in das oben liegende Stockwerk zurück, Leben von Ihren Vorräten und warten bis die Regenzeit vorüber ist. Einer Ihrer Vorräte ist der getrocknete und geräucherte Fisch der hier in großen Paletten an der Straße entlang zum Trocknen aufgestellt ist.
Wir gehen zur Anlegestelle und steigen in ein Boot und fahren etwas auf den See hinaus. Wir sehen wie die Fischer arbeiten, kommen an weiteren kleineren Siedlungen, sogenannten schwimmenden Dörfern, vorbei entdecken dort sogar eine Grundschule und sind schon ein wenig schockiert, wie hier gelebt und gearbeitet wird. Die Kinder winken uns von überall zu, aus den schwimmenden Häusern schauen sie fröhlich zu uns rüber und es scheint, als ob sie in ihrer Umgebung glücklich sind. Wir denken an unsere Kinder zuhause und wie oft sie etwas haben wollen und unzufrieden sind mit dem Vielen was sie haben.
Die junge Frau und ihr kleiner Junge, die uns mit ihrem Boot auf den See hinausfahren, haben mit dem niederen Wasserstand ziemlich zu kämpfen. Immer wieder, laufen wir auf Grund und stecken im Schlamm fest, oder die Schiffsschraube verheddert sich in alten Fischernetzen und sonstigen Müll der sich im Wasser befindet. Wenn die Schiffsschraube mal wieder blockiert ist, dann steigt sie hinten ans Heck und befreit die Motorschraube mit einer Schere von alldem Ballast der sich um sie Schraube herumgewickelt hat. Ich beschließe, dass ich das geplante Trinkgeld für Sie nochmal verdoppeln muss. Sie hat deutlich zu kämpfen um uns trocken über den See zu bringen. Nach einer Weile als wir uns schon wieder auf der Rückfahrt befinden, beginnt ihr kleiner Junge uns eine Nacken- und Rückenmassage zu verabreichen. Ganz ohne Worte geht er von einem zum anderen und gibt jedem gekonnt eine kleine Massage, die die meisten von uns genießen. Ein kleines Trinkgeld dafür nimmt er bescheiden entgegen. Ich denke den Kleinen haben wir ein bisschen ins Herz geschlossen.
Schlussendlich legen wir wieder an und verlassen trockenen Fußes das Boot, die meisten sind, glaube ich, froh dass alles gut gegangen ist und wir ohne fremde Hilfe wieder an Land gekommen sind. Jetzt steigen wir wieder in unseren komfortablen Bus, fahren raus aus diesem Dorf und mache nochmal eine letzte Mittagspause bevor wir vom Flughafen in Siem Reap unseren Heimflug über Hanoi nach Frankfurt antreten.


12. März Flug zurück nach Hanoi und dann nach Frankfurt

Wie auf der gesamten Reise, so auch an unseren letzten Flügen funktioniert unser Einchecken als Gruppe immer problemlos, immer hatten wir schon am Vorabend der Flüge unserer Sitzplätze durch online checkin reserviert und konnten dann individuelle Wünsche bei der Sitzplatzwahl weitgehend berücksichtigen.
Der Flughafen in Siem Reap ist Brand neu, er wurde erst im Oktober vergangenen Jahres eröffnet. Die installierten Gepäckscanner sind von der neusten Generation, das stellten wir fest als mehrere von uns ihren Reisekoffer öffnen mussten, weil sich kleine Batterien oder ein Handy sich im aufgegebenen Koffer befand. Nun kein Problem, das kann man leicht umpacken, überraschend war es nur weil wir alle die Koffer, in dieser Art schon von Beginn der Reise gepackt hatten, nun neue Geräte kehren gut.
Was uns alle auch vor der Rückreise beschäftigte, waren die Streiks von Lufthansa und Deutsche Bahn. Zum Glück fuhren noch ca. 10-20 % der Züge, zwei Personen organisierten sich einen Mietwagen als Alternative für den auf den nächsten Tag verschobenen LH Flug und einige ließen sich am Flughafen Frankfurt abholen. Somit hatten wir alle eine Möglichkeit zur weiteren Heimreise. Aber schön war der Empfang in unserem Deutschland trotzdem nicht, wir sind 3 Wochen durch Entwicklungsländer problemlos gereist und hier in Deutschland gibt es Probleme.
Am Kofferband in Frankfurt konnten wir uns noch herzlich von allen verabschieden, wir sind als Gruppe zu einem super Team zusammengewachsen, und jetzt trennen sich wieder unsere Wege. Aber ich denke manch neu geknüpfte Kontakt wird wohl bestehen bleiben.

Schlusswort

Von den Ländern Vietnam und Kambodscha haben wir sehr viele Eindrücke und Informationen bekommen. Wir hatten viel Kontakt zu den Menschen und besonders schön war es das wir an unseren Reisestützpunkten immer lokale Reiseleiter aus dieser Region trafen. Dadurch haben wir viel erfahren von deren Leben und von ihrer Vergangenheit. Die jüngste Geschichte der Länder hat alle etwas anders getroffen, und danke dafür, dass sie uns davon erzählt haben.
Wir als Gruppe sind herzlich zusammengewachsen, es war wie das Reisen mit Freunden. Begleitet durch Rücksicht und Respekt von jedem habe sich ausnahmslos alle sehr gut aufgehoben gefühlt.
Und ich als Reisebegleiter fühlte mich auch sehr wohl in dieser Gemeinschaft und habe mich gerne im Hintergrund um Alle gekümmert, so dass wir eine konfliktfreie Reise erleben durften. Sagt mir bitte Bescheid, wenn ihr mal wieder verreisen wollt, ich komme gerne mit. Behaltet euch alle in guter Erinnerung und bleibt noch lange reiselustig und vor allem gesund.

Mit lieben Grüßen
Euer RBG
Jürgen Müller

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