Reisebericht: Rundreise Vietnam – exklusiv und einmalig

09.02. – 22.02.2020, 14 Tage hochwertige Rundreise in Südostasien – Vietnam von Nord nach Süd in kleiner Reisegruppe mit maximal 12 Gästen – Übernachtung in ausgewählten 4 & 5 Sterne–Hotels mit Hanoi – Ha Long–Bucht – Da Nang – Hue – Hoi An – Saigon (Ho–Chi–Minh–Stadt) – Mek


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Mo - Tai - Ba - So! Das heißt: 1 - 2 - 3 - Prost! auf vietnamesisch. Lasst uns anstoßen auf unser Kennenlernen und unsere gemeinsame Reise durch Vietnam, deren Erlebnisse Ihr hier noch einmal nachlesen könnt. Viel Spaß!
Ein Reisebericht von
Sabine Letzybyll
Sabine Letzybyll

Tag 1: Sonntag, 09.02.2020 Wir fliegen nach Hanoi


Aus Norden, Süden und Osten kommen unsere Reisegäste, die sich für die Petit-Reise nach Vietnam entschieden haben. Der Flughafen Frankfurt ist wie so oft der zentrale Treffpunkt. Mit Thai Airways, die im übrigen ein sehr gutes kulinarisches Angebot hat (im Gegensatz zu anderen renommierten Fluggesellschaften), fliegen wir gute zehn Stunden bis nach Bangkok. Mit langen Wegen und einer Sicherheitskontrolle, bei der wirklich alle ihre Schuhe ausziehen müssen, ist die eingeplante eine Stunde Umsteigezeit nicht gerade knapp, aber doch auch nicht sehr großzügig bemessen. Das heißt aber auch, wir haben wenig Wartezeit.

Tag 2: Montag, 10.02.2020 Ankunft Vietnam – Hanoi

Noch einmal knapp eineinhalb Stunden und wir landen in Hanoi. Erstaunlicherweise sind alle Koffer angekommen und am Ausgang wartet Diep auf uns, unsere vietnamesiche Reiseleiterin, die uns in den nächsten Tagen in Nordvietnam betreuen wird. Unser Fahrer versucht mit großem Engagement und mit roher Gewalt, unser Gepäck in den Minikofferraum zu quetschen. Trotzdem passen nicht alle Koffer rein. Macht nichts, vorne ist auch noch Platz.
Wir fahren zum Hotel, in stiller Hoffnung, dass unsere Zimmer eventuell schon bereit stehen. Stehen sie nicht. Diep schlägt vor, eine Runde spazieren zu gehen, Sabine passt derweil auf das große Handgepäck auf.
Als wir dann die Zimmer beziehen, entpuppen sich diese als wahre Luxuszimmer. Große Betten, vor allem eine bestimmt dreißig Zentimeter hohe Matratze, ein samtroter Diwan und der Fernseher hat einen silbernen Rahmen. Es gibt einen Schreibtisch, einen großen Schrank, eine gut gefüllte Minibar, Bademäntel und Hausschuhe. Das Bad ist bestückt mit Hygieneartikeln, Toilette und Dusche sind separat abgeteilte Räume im Bad.
Bis 16 Uhr gönnt uns Diep eine Pause, dann treffen wir uns in der Lobby. Wir spazieren zum Hoan-Kiem-See, schreiten über die The Huc Brücke und besuchen den Jadeberg Tempel. Der Hoan-Kiem-See und sein Ufer sind bei jungen und alten Hanoi Bewohnern sehr beliebt. Zum Einen können sie den See innerhalb von einer Stunde umrunden, zum Anderen dient er als beliebter Treffpunkt für Tai Chi Übende, Schachspieler und abends auch für gemeinschaftliches Tanzen. In der Mitte des Sees befindet sich eine Insel mit einem Pavillon, der Schildkrötenturm genannt wird. Der Name entspringt einer Legende, nach der ein vietnamesischer Nationalheld beim Fischen ein Schwert gefunden haben soll, mit dem er die Feinde des Landes erfolgreich schlagen konnte. Als er das Schwert zurück bringen wollte, flog es geradewegs in das Maul einer goldenen Schildkröte. In einem Ausstellungsraum können wir sogar zwei Exemplare von etwa hundert Jahre alten Schildkröten betrachten, die (angeblich) in dem See gefunden wurden. Glaub's oder glaub es nicht, Nessi lässt grüßen. Anschließend stiefeln wir noch ein bisschen durch die Altstadt und lassen das Gewusel und Gewimmel auf uns wirken. Die Geschäfte quellen über mit einem Angebot an Waren, wie man es sich kaum vorstellen kann. Am Abend unternehmen wir eine abenteuerliche Rikschafahrt. Hier heißt es, Augen zu und durch bzw. vertraue dem Fahrer, der in aller Seelenruhe entgegen der Fahrtrichtung mitten im dichtesten Verkehr mit uns über die Straßen gondelt. Aber, nichts passiert, alle kommen gesund und munter am Restaurant an, wo Diep bereits auf uns wartet. Wir verabschieden uns von unseren Fahrern, die sich überraschend auffällig über unser Trinkgeld freuen.
Das Abendessen nehmen wir im Luk-Lak Restaurant ein. Wir haben einen Raum für uns, in dem sich ein Tisch mit Drehscheibe befindet. Auf dieser werden die acht Gänge platziert und reihum kann sich jeder bedienen. Eberhardt TRAVEL lädt auf ein Begrüßungsgetränk ein und in lockerer Runde lernen wir uns bei netten Gesprächen kennen.
Übernachtung: 5-Sterne-Hotel de lOpera Hanoi MGallery Boy Sofitel (2 Nächte)

Tag 3: Dienstag, 11.02.2020 Hanoi – Stadtbesichtigung & Wasserpuppentheater


Wetter: mild, bewölkt
Nach einem ausgezeichneten Frühstück begeben wir uns auf Stadterkundung durch Hanoi.
Wir fahren zunächst zum Mausoleum von Ho Chi Minh. Die Straßen sind voll mit Motorrädern, aber Diep meint, dass es nicht so voll ist wie normal, denn es sind keine Familien unterwegs. Kindergärten und Schulen sind wegen dem Corona Virus geschlossen und die Kinder müssen zu Hause bleiben. Auch die Schlange vor dem Mausoleum hält sich in Grenzen, wir kommen zügig hinein. Überall stehen junge Männer in weißen Uniformen und achten darauf, dass alles seine Ordnung hat. Bis zum Mausoleum führt ein überdachter Weg, dann geht es eine Treppe hinauf und dort hält Onkel Ho seine ewige Ruhe.
Nun besuchen wir das Gelände, wo sich der Präsidentenpalast befindet, in dem Ho Chi Minh nie gewohnt hat, weil er der Meinung war, das Gebäude sei zu groß für einen einzelnen Bewohner. So blieb der Palast hochrangigen Gästen vorbehalten. Das Wohnhaus von Ho Chi Minh ist dagegen bescheiden, zwei einfache Zimmer mit Bett und Schreibtisch. Auch das etwas exklusiver erscheinende Stelzenhaus, in dem Ho Chi Minh seine letzten Lebensjahre verbrachte, ist einfacher als der Präsidentenpalast. Zu besichtigen sind außerdem drei Autos, die Hoh Chi Minh während seiner Amtszeit zur Verfügung standen.
Bevor wir zum Literaturtempel fahren, besuchen wir die Ein-Säulen-Pagode, die ebenso wie der Schildkrötenturm im Hoan-Kiem-See als Wahrzeichen der Stadt gilt. Fast sieht sie aus wie das Hexenhaus im russischen Märchenfilm Abenteuer im Zauberwald, das auf einem Hühnerbein steht. Allerdings ist das „Hühnerbein" der Pagode einmal eine Säule aus Holz gewesen, die vor etlichen Jahren durch eine Betonsäule ersetzt wurde. Dadurch ist der ursprüngliche Charme dahin, nichtsdestotrotz pilgern Touristen aus aller Welt, so wie wir, dorthin - schauen, staunen, fotografieren und kaufen gegebenenfalls Souvenire.

Das Wasserpuppentheater


Heute erleben wir etwas ganz Besonderes. In unserem Programm der Eberhardt TRAVEL Petit-Reise ist der Besuch des Wasserpuppentheaters vorgesehen. Außerdem wollen wir einen Blick hinter die Kulissen werfen und das kann niemand, außer uns. Den Plan vor Ort umzusetzen, stellt sich jedoch als kompliziert heraus, da das offizielle Wasserpuppentheater, das alle Touristen in Hanoi besuchen, zwischen den drei Vorstellungen am Tag nur zehn Minuten Pause hat und nach der letzten Vorstellung in unserem Zeitplan wiederum bereits das Abendessen vorgesehen ist. Unsere Diep hat jedoch einen Alternativvorschlag in Petto. Sie kennt eine Familie, die in achter Generation ein Wasserpuppentheater betreibt. Durch enge Gassen gelangen wir zumindest in die Nähe des Wohnhauses der Puppenspielerfamilie. Dann müssen wir abgeholt werden. Nicht einmal die Einheimischen finden sich in dem Gewirr der Hinterhofgassen zurecht. Im Wohnhaus der Familie werden wir freundlich mit Tee und Knabberzeug empfangen. Der Herr des Hauses begrüßt uns und stellt uns die Entwicklung seiner Familie vor. Dann steigen wir die schmale Treppe bis in den fünften Stock hinauf. Hier ist tatsächlich ein kleines Wasserpuppentheater aufgebaut. In mehreren Ministücken erleben wir, wie die hölzernen Wasserpuppen tanzen oder miteinander in den Wettbewerb treten. Anschließend hebt sich der Vorhang und wir dürfen selbst Hand anlegen. Die Puppen sind ziemlich schwer und es ist gar nicht so einfach, sie zum Leben zu erwecken. Puppenspieler waren heute die Frau des Hauses und ein Neffe. Tatsächlich beteiligt ist jedoch die ganze Familie. Im anschließenden Gespräch erzählt uns der Puppenschnitzer, dass die junge Generation nicht mehr so interessiert ist, die Tradition fortzusetzen. Jede Puppe ist handgeschnitzt und mehrfach mit Farben und Lacken überzogen. Und, so wie die Puppen während der Vorstellung behandelt wurden, also gegeneinander stießen, dass es krachte, benötigen die bestimmt oft eine Reparatur, wenn nicht sogar Restauration. Wir verabschieden uns von der Familie und freuen uns, dass wir, entgegen dem Mainsteam der Touristen, einen Einblick in das Leben einer Puppenspielerfamilie nehmen durften.
Im Ethnologischen Museum, das wir als nächstes besuchen, kehren wir zunächst in das am Eingang befindliche Café ein, um einen Kleinigkeit zum Mittagessen zu verzehren. Hier lernen wir die Tücken der Verständigung kennen, denn trotz bebilderter Menükarte bekommt nicht jeder das, was er bestellt hat. Dennoch ist das Essen schmackhaft und die Portionen größer als erwartet. Im Museum zeigt uns Diep eine Landkarte, auf der die vielen Sprachen der in Vietnam lebenden Ethnien gekennzeichnet sind. Es gibt 54 Völkergruppen und alle haben unterschiedliche Herkunft, Kultur, Sprache und Religion. Diep erzählt, dass es verschiedene Einflüsse in der Geschichte des Landes gegeben hat, die auch zu der Entwicklung der unterschiedlichen Sprachen führte. So gibt es im Norden vor allem chinesisch und im Westen laotisch geprägte Dialekte und in den Bergregionen diverse eigene Sprachen.
Im Garten des Museums besichtigen wir traditionelle Häuser, Pfahlbauten und Grabstätten.
Weiter führt uns unsere Stadterkundung zur Van-Mieu-Pagode bzw. zum Literaturtempel. Er gilt als schönste Tempelanlage Hanois. Hier befand sich die erste Universität Vietnams und noch heute feiern Schulabsolventen gern hier ihren Abschluss und lassen sich in schönen Kleidern mit dem Zeugnis in der Hand fotografieren. Im Übrigen befindet sich auf dem 100.000 Dong Schein ein Abbild der Pagode. Natürlich darf auch hier ein Souvenirshop nicht fehlen und zu unserem Vergnügen haben die Verkäuferinnen gerade begonnen, ihren Verkauf anzukurbeln, in dem sie auf verschiedenen Musikinstrumenten ein Ständchen bringen.

Tag 4: Mittwoch, 12.02.2020 Halong Bucht


Wetter: Nieselregen
Heute müssen wir uns entscheiden, welches Gepäck wir für die nächsten zwei Tage mitnehmen wollen. Die Kabinen auf der Dschunke sind natürlich nicht so groß wie Hotelzimmer, deshalb ist es besser, mit kleinem Gepäck zu reisen.
Am Vormittag wollen wir mit dem Wasserflugzeug über die Halong-Bucht fliegen. Leider macht uns das Wetter einen Strich durch die Rechnung. Es ist nicht möglich zu fliegen.
Um die Zeit bis zum Einchecken auf die Dschunke zu überbrücken, besuchen wir unterwegs eine Perlenfabrik. Wir erfahren, wie Muscheln regelrecht geimpft werden, damit in ihnen hübsche runde Perlen wachsen. Im sich anschließenden Verkaufsraum wird fantastischer Perlenschmuck zu fantastischen Preisen angeboten.
Es ist nicht mehr weit bis zum Hafen, aber immer noch Zeit bis zum Einchecken. Wir werden in einem Café platziert und Diep spendiert für jeden einen Reisschnaps.
Nun begrüßt uns der Cruise-Manager und begleitet uns auf die Dschunke. Diese hat unsere Eberhardt TRAVEL Petit Gruppe ganz für sich allein. Kaum haben wir unsere Kabinen bezogen, fährt die Dschunke auch schon los. Wir treffen uns an Deck und lassen die traumhafte Kulisse der Halong-Bucht an uns vorbei gleiten. Ha Long bedeutet so viel wie herab steigender Drache und in allen Sagen, die die Entstehung der Bucht beschreiben, spielen Drachen die Hauptrolle. Jetzt wissen wir auch, warum. Die runden Felskuppelchen, die aus dem Wasser ragen, sehen tatsächlich aus, wie der Rücken eines untergegangenen Drachens. Dazu kommen die Nebelschwaden, die über der Bucht liegen und ein mystisches Ambiente zaubern. Ach, ist das schön. Einmal tief durchatmen und glücklich sein.
Nun werden wir zum Mittagessen gebeten. Es ist appetitlich angerichtet und vorrangig gibt es Meeresfrüchte. Nach einer ausgedehnten Mittagspause besuchen wir ein Schwimmendes Dorf. Davon gab es früher viele. Sie wurden von großen Unternehmen eingerichtet und die Bewohner lebten von Fischfang und der Zucht von Austern und anderem Meeresgetier. Es gab eine Schule für die Kinder und ein Gemeindehaus. Heute sind fast alle schwimmenden Dörfer verlassen, die Bewohner sind ans Land zurück gekehrt.
Nachmittags erwartet uns ein Kochkurswettbewerb. Wer macht die schönste Frühlingsrolle? Mit viel Engagement und Spaß sind wir dabei. So vergeht der Tag und bald schon treffen wir uns zum Abendessen, welches wieder äußerst liebevoll zubereitet wurde.
Übernachtung: Bhaya Cruises

Tag 5: Donnerstag, 13.02.2020 Halong Bucht und Flug nach Danang


Wetter: immer noch Nieselregen
Heute heißt es, früh aufstehen. Wir treffen uns zu Tai Chi an Deck. Leider vermiest uns das Wetter die Übung, wir müssen wegen Regen vorzeitig abbrechen. Wir steigen auf unser Beiboot um und fahren zu einem der nahe gelegenen Felsen. Einige der Felsen sind ausgehöhlt und Innen haben sich Tropfsteine gebildet. Um in die Höhle zu gelangen, müssen wir eine steile Treppe hinauf klettern. Die Höhle ist nicht sehr groß, aber es ist interessant, so einen Felsen von Innen anzuschauen. Als wir die Höhle verlassen, kommt uns ein Strom Touristen entgegen. Wir haben alles richtig gemacht. Durch das frühe Aufstehen, waren wir zwar nicht die Einzigen, aber doch unter den ersten Besuchern des Tages.
Zurück an Bord lassen wir uns den bereits kredenzten Brunch schmecken. Nachmittags um Vier fliegen wir nach Danang in Zentralvietnam, wo wir nach etwas mehr als einer Stunde landen. Mit dem Bus fahren wir nach Hoi An, wo wir unser nächstes schönes Hotel beziehen. Die laue Luft und das Rauschen des Meeres laden zu einem abendlichen Spaziergang ein.
Übernachtung: 4-Sterne-Hotel Victoria Hoi An Beach Resort und Spa (3 Nächte)

Tag 6: Freitag, 14.02.2020 Hoi An – Fahrradtour und Besuch eines Bauern


Wetter: sonnig, sehr warm
Wir können ausschlafen. Erst um Viertel vor Zehn (oder auch Dreiviertel Zehn :-)) treffen wir uns zu unserem Tagesausflug. Ein Bus bringt uns nach Hoi An, wo wir mit unserem örtlichen Reiseleiter Cuon die Stadt erkunden. Hoi An blieb als einzige Stadt im Vietnamkrieg unzerstört und zählt heute zum UNESCO Welterbe. Wir bummeln durch die Altstadt, die wir über die japanische Brücke erreichen. Heute wird sie von den Vietnamesen Tempelbrücke genannt, japanische Brücke will hier keiner mehr hören. Die Häuser der Altstadt sind mit bunten Lampions geschmückt. Wir besuchen ein Wohnhaus, das über 200 Jahre alt ist und seit acht Generationen der selben Familie gehört. Hier sehen wir auch die typischen holzgeschnitzten Augen, die die Bewohner vor bösen Geistern schützen sollen. Später schlendern wir durch den Zentralen Markt, wo sich das tägliche Leben der Einwohner abspielt.
Anschließend werden wir mit Fahrrädern ausgestattet. Wir fahren in ein vietnamesisches Dorf. Hier empfängt uns ein Bauer mit Tee und Reiskuchen. Er berichtet uns, wie in seinem Dorf Gemüse angebaut wird. Alles Bio natürlich. Mit Kegelhüten und Bauernjacken ausgestattet, dürfen wir auch ein Beet bearbeiten, mit der Hacke den Boden auflockern und anschließend Pflanzen stecken. Nun geht es für uns zum Fluss, wo uns traditionelle Rundboote erwarten. Wir klettern über die kleine Bambusbrücke, die gerechterweise auch Affenhängebrücke genannt wird. Dorfbewohner fahren uns bis zum Restaurant. Je nach Bedarf können wir beim Rudern mithelfen. Zum Mittagessen erwartet uns ein mehrgängiges Menü mit typisch vietnamesischen Speisen. Die Zubereitung der regionalen Frühlingsrolle wird uns zunächst demonstriert, dann sollen wir selbst an den Herd. Aber so richtig hat keiner mehr Muße und so lassen wir uns eben bedienen. Nach dem üppigen Mahl werden wir mit Elektroautos klimafreundlich zum Hotel zurück gebracht. Der Nachmittag steht zur freien Verfügung. Erst am Abend treffen wir uns wieder, um noch einmal in die Altstadt zu fahren. Wir nutzen den kostenlosen Hotelshuttle, der uns direkt am Eingang der Fußgängerzone absetzt. Durch einmal falsch Abbiegen geraten wir zunächst etwas abseits, finden aber schnell zurück und auch ein gemütliches Restaurant. Bei gutem Essen und netten Gesprächen findet der Abend seinen Ausklang.

Tag 7: Sonnabend, 15.02.2020 Erholung am Strand – Kerzenschein–Dinner auf dem Coco–Fluss


Wetter: sonnig, sehr warm
Heute steht Erholung auf dem Programm. Wir können Strand und Pool nutzen oder uns im hoteleigenem Spa-Bereich verwöhnen lassen.
Am Abend werden wir von einer jungen Reiseleiterin abgeholt und fahren mit Elektroautos zum Coco-Fluss. Noch einmal genießen wir die Fahrt in den Rundbooten, diesmal in der Abenddämmerung. Bald erreichen wir unser Ziel - ein Floß, das mitten auf dem Fluss befestigt ist. Auf dem Floß erwartet uns bereits der eingedeckte Tisch. Bald wird es dunkel und die Kerzen werden angezündet. Jedoch ist es sehr windig und so verlöschen diese regelmäßig. Dennoch ist es gemütlich und Koch und Kellnerin geben sich alle Mühe uns nach Strich und Faden zu verwöhnen. Kredenzt wird ein äußerst schmackhaftes Acht-Gänge Menü. Nachdem wir uns rundum satt gegessen haben, fahren wir mit den Elektroautos zurück zum Hotel und lassen den Abend in der Hotelbar ausklingen.

Tag 8: Sonntag, 16.02.2020 Wir fahren über den Wolkenpass nach Hue


Wetter: sehr windig
Der Vormittag steht zur freien Verfügung. Erst um 13.30 Uhr beginnt unsere Weiterfahrt nach Hue.
Seit wir in Hue sind regnet es. Der Wolkenpass hat seinem Namen alle Ehre gemacht und sich nach fantastischen Aussichten in Wolken und Nebel gehüllt. Ebenso kommt er seinem Ruf als Wetterscheide nach und trennt uns von Sonnenschein und wolkenlosen Himmel. Das Hotel Pilgrmage Village, in dem wir für zwei Nächte untergebracht sind, fügt sich harmonisch in die Landschaft ein, ein tropischer Garten umgibt die luxuriösen Bungalows. Am Eingang zum Frühstücksrestaurant steht ein freundlicher Vietnamese, der uns den Schirm abnimmt, damit wir beim Zusammenklappen nicht unsere Füße benässen. Das Frühstücksbüffet hat ein Angebot sowohl für einheimische als auch europäische Geschmäcker.
Am ersten Abend essen wir in einem kleinen familiengeführten Straßenrestaurant - gegenüber vom Hotel, am nächsten Abend zaubern die Köche des Hotels kulinarische Gaumenfreuden ganz besonderer Art. Auf dem Programm steht ein kaiserliches Menü. Die vietnamesische Gemüsesuppe wird in einer Kokosnuss serviert, Fleisch- und Garnelenspieße stecken in einer ausgehöhlten Ananas, die von Innen mit einer Kerze beleuchtet wird. Bereits zubereitetes Fischfilet wird, verpackt in Palmenblättern, ergänzt mit einer Kreation aus Reis und Shrimps. Unbekannte Kräuter und Gewürze führen zu einer Geschmacksexplosion oder auch dazu, auf das Eine oder andere zu verzichten, da es dem europäischen Auge und Magen zu exotisch bzw. fremd erscheint.
Auch die kaiserliche Musik ist gewöhnungsbedürftig, wird sie doch auf unbekannten Instrumenten vorgeführt, deren Klang aus dem alten Kaiserreich stammt.

Tag 9: Montag, 17.02.2020 Wir besichtigen die Kaiserstadt Hue


Wetter: düster, grau, Nieselregen
Am Vormittag besuchen wir den Kaiserpalastes, die Zitadelle, welche 1802 auf Anordnung des Kaisers Gia Long erbaut wurde. Der Kaiser wollte nicht nur eine Festung erbauen, sondern eine ganze Stadt für die kaiserliche Familie und die Beamten. Vergleichbar ist der Aufbau der Anlage mit der Verbotenen Stadt in Peking. Im Vietnamkrieg wurde auch diese Anlage bombardiert und vieles zerstört. Vietnam gibt sich große Mühe, die alten Bauten zu restaurieren, doch es ist deutlich zu erkennen, dass an manchen Stellen Zeit, Kraft und Geld fehlt.
Wir besuchen die Tien Mu Pagode. Ihr siebenstöckiger Turm ist die höchste Pagode in Vietnam. Zur Anlage gehört auch ein buddhistisches Kloster. Hier werden arme und verwaiste Kinder aufgenommen und an ein strukturiertes Leben heran geführt. Später können sie selbst entscheiden, ob sie das Kloster verlassen oder bleiben wollen. Zu den berühmten Ausstellungsstücken des Klosters gehört auch ein altes Auto, mit dem sich ein Mönch 1963 nach Saigon fahren ließ und sich dort öffentlich verbrannte. Damit demonstrierte er gegen die Unterdrückung des Buddhismus durch die damalige Regierung. Seine Aktion hatte zur Folge, dass die USA ihre Marionette in der Regierung fallen ließ und eine neue Politik verfolgte.
Auf uns wartet jetzt ein Drachenboot, mit dem wir über den Parfüm-Fluss fahren. Wir besuchen die beeindruckende Grabanlage von Khai Dinh. Im Ehrenhof stehen steinerne Soldaten, Pferde und Elefanten. In einem Pavillon befindet sich die größte Stele des Landes. Sie ist fast 20 Tonnen schwer und mit fast fünftausend Schriftzeichen bedeckt. Auf der Stele hat ein kinderloser Kaiser seine eigene Trauerrede hinterlassen. Nun steigen wir die breite steile Treppe hinauf, die an beiden Seiten von steinernen Drachen bewacht wird. Oben befindet sich die beeindruckende majestätische Grabanlage von Kaiser Khai Dinh. Sie besteht aus drei ineinander übergehende Räume, deren Wände mit bunten Glas- und Keramikscherben geschmückt sind. Es wirkt wie ein überdimensional geratenes Schmuckkästchen.
Nach dem Besuch der Grabanlage fahren wir zurück ins Hotel. Leider regnet es immernoch und wir können die schöne Poolanlage nicht nutzen.
Am Abend erwartet uns das bereits oben beschriebene kaiserliche Abendessen.

Tag 10: Dienstag, 18.02.2020 Wir fliegen von Danang nach Saigon


Wetter: schon besser - 30 Grad und viel Sonne
Mr. Hien erwartet uns am Flughafen in Saigon. Wir müssen uns nun wieder auf ein anderes Wetter und deutlich andere Temperaturen einstellen als in Zentralvietnam. Und das bekommt uns ausgezeichnet.
Bevor wir im Hotel einchecken, unternehmen wir einen kleinen, aber feinen Spaziergang in Saigon. Hien zeigt uns alle bedeutenden Gebäude, die sich fußläufig in der Nähe unseres zentral gelegenen Hotels befinden.
Wir fangen an mit einem Fotostopp am Wiedervereinigungspalast, ein dreistöckiges, eher modernes Gebäude, das bis 1975 als Präsidentenwohnsitz diente. Der Palast hat mehr als einhundert Zimmer, auf dem Dach befindet sich ein Hubschrauberlandeplatz.Das Gebäude wurde 1975 zum Zentrum der Kämpfe um Saigon. Am 30. April 1975 walzte ein nordvietnamesischer Panzer das Eisentor nieder und kommunistische Soldaten besetzten den Palast. Im folgenden Winter fanden hier die Verhandlungen über die Wiedervereinigung statt, woher auch der Name stammt. 
Weiter geht es für uns zur Kathedrale Notre Dame, die 1880 erbaut wurde. Lange prägten die beiden quadratischen Türme im neogotischen Stil die Silhouette der Stadt, heute ist das christliche Gebäude umgeben von spiegelverglasten Wolkenkratzern. Nebenan befindet sich das Postamt, ein Gebäude aus der Kolonialzeit. Der 92jährige Schreiber, der noch heute Briefe für Analphabeten verfasst, hat aber schon Feierabend.  
Wir kommen vorbei an der großen Baustelle für die erste U-Bahn in Vietnam und am Rathaus. Dann können wir uns in die klimaanlagengekühlten Zimmer unseres Hotels zurück ziehen. Am Abend treffen wir uns zu einem besonderen Ausflug wieder. Wir unternehmen eine Vespa Tour durch das abendliche Saigon. Kathy ist unsere Englisch sprechende Guide für die Tour. Jeder Gast bekommt seinen eigenen Fahrer zugewiesen, alle bekommen orangene Helme und einen Mundschutz. Dann geht es los. Unsere Fahrer mischen sich in den Lindwurm an Mopeds und Motorrädern, der sich Tag und Nacht durch Saigon windet. Wir kehren in ein lokales Restaurant ein, wo wir ein erstes Getränk (nach Wahl) bekommen und ein paar Schips naschen. Weiter geht es durch die nächtliche Stadt. In einem Seafood Restaurant gibt es Krabben, Muscheln und Froschschenkel sowie weitere Getränke. Eine typische Mahlzeit wird uns am nächsten Stopp serviert. In großen Pfannen werden hauchdünne Pancaces zubereitet, die anschließend in Unmengen von Blättern gewickelt und so verspeist werden. Das Ganze nennt sich Banh Xeo. Zwischen den Mahlzeiten fahren wir jeweils ca. fünfzehn Minuten mit den Vespas. Wir werden immer sicherer und immer weniger ängstlich. Im Hidden Café heißt es, still zu sein und nur der Musik zu lauschen, während wir zum Schluss in der Live Musik Bar von einer lauten Band beschallt werden und nun so in Schwung sind, dass wir uns kaum trennen möchten. Dennoch endet hier die Tour und unsere Vespa-Fahrer bringen uns zurück ins Hotel. Klar, dass wir uns mit einem großzügigen Trinkgeld bedanken.
Übernachtung: 5-Sterne-Hotel Grand Saigon (3 Nächte)

Tag 11: Mittwoch, 19.02.2020 Erlebnis Mekong


Wetter: warm und sonnig
Heute fahren wir mit dem Speedboot ins Mekong Delta. Hien holt uns vom Hotel ab und wir laufen zum Hafen. Zunächst tuckern wir ein wenig aus der Stadt hinaus, bevor unsere Bootsführer richtig Gas gibt. An den Ufern ist nun die andere Seite Saigons zu sehen. Neben den Glitzerpalästen, den modernen Wolkenkratzern und den restaurierten Bauten mit historischem Hintergrund, gibt es eben auch das Leben am Wasser. Und dieses sieht für uns nach bitterer Armut aus. Die Häuser stehen auf Stelzen im Wasser. Das scheint nicht sehr vertrauenserweckend und manches Häuschen ist auch schon in sich zusammen gestürzt. Aber die Mehrzahl steht und reiht sich Haus für Haus am Ufer entlang. Eine Müllabfuhr gibt es nicht und so landet aller Dreck im Fluss. Manchmal können wir das riechen. Nach fast neunzig Minuten Fahrt legen wir bei einer Familie einen Stopp ein. Nicht nur, dass wir das WC benutzen dürfen, die Familie züchtet Pythons und eine davon darf, wer will, sich um den Hals legen lassen. Nicht alle wollen.
Wir unternehmen einen Spaziergang entlang der Felder und Hien erklärt uns, was hier angebaut wird. Mit kleinen Ruderbooten fahren wir zurück zum Schnellboot. Beim nächsten Stopp spazieren wir über einen Markt, wo viel Gemüse, aber auch Fisch und Frösche verkauft werden. Wir besuchen einen CaoDai Tempel und erfahren einiges über diesen uns unbekannten Glauben. Kurz kommen wir noch an einem Tempel vorbei, in dem ein Mönch ein Kinderheim eingerichtet hat. Hien erzählt uns, dass er sein Trinkgeld spart und an das Kinderheim spendet.
Wir fahren weiter und sind bei einer Familie zum Mittagessen eingeladen. Nach zwei Stunden Pause fahren wir mit dem Speedboot zurück nach Saigon.
Für den Abend hat uns Hien ein Restaurant in der Nähe des Hotels empfohlen, wo wir es uns dann auch gut schmecken lassen. Neben vietnamesischen Speisen kommt heute auch mal Pizza auf den Tisch.

Tag 12: Donnerstag, 20.02.2020 Freizeit in Saigon oder Ausflug nach Cu Chi


Wetter: sonnig , 30 Grad
Fast alle haben sich entschlossen, an dem Ausflug nach Cu Chi teilzunehmen. Um neun geht es los. Obwohl es nicht sehr weit ist, benötigen wir zwei Stunden um bis zu der Anlage zu gelangen. Cu Chi wurde im Vietnamkrieg von den Amerikanern fürchterlich bombardiert und zerstört. Die Vietnamesen setzten sich zur Wehr, in dem sie hier ein ca. zweihundert Kilometer langes Tunnelsystem erschufen, das weltweit einmalig ist. Am Ende des Vietnamkrieges sollen bis zu 16000 Soldaten mit ihren Familien in dem Tunnelsystem gelebt haben. Die ersten Tunnel wurden schon in den 1930er und-40er Jahren gegraben, damals noch als Verstecke und Waffenlager der Guerillas, die gegen die Franzosen kämpften. Die Amerikaner richteten 1966 in der Nähe von Cu Chi eines ihrer Hauptquartiere ein, ohne von den Tunneln zu wissen. Lange konnten sie sich die mysteriösen Überfälle auf das gut gesicherte Camp nicht erklären.
Für uns beginnt die Besichtigung mit einem Film, in dem, meiner Meinung nach, das Leben der kämpfenden Bauern sehr glorifiziert dargestellt wird. Aber der Film ist von 1963 und damals hatte das sicher auch seinen Sinn.
Während des Rundgangs sehen wir, wie versteckt die Eingänge zu den Tunneln waren. Einige von uns trauen sich sogar, sich in das schmale Loch hinab zu lassen. Nachfolgend sind noch viele Konstruktionen zu sehen, mit denen sich die Vietnamesen gegen die Angreifer verteidigten. Dazu gehören zum Beispiel Fallen am Boden, in denen vergiftete und angespitzte Bambusrohre auf den Feind lauerten. Aber auch eine Krankenstation und eine Werkstatt sind nachgestellt, so dass wir uns bildhaft vorstellen können, wie sich das unterirdische Leben abgespielt hat. Die Vietnamesen haben heutzutage eine überraschend entspannte Einstellung zu den Amerikanern und ihren Verbrechen. Es war eben Krieg, sagen sie.
Am Abend heißt es, Abschied nehmen. Unser letztes gemeinsames Abendessen findet in luftiger Höhe, auf dem Dachgarten des Hotels Saigon Air statt. Mit einem traumhaften Blick auf die beleuchtete Stadt lassen wir es uns schmecken. Anschließend finden wir uns zu einer letzten gemütlichen Runde auf dem Dachgarten unseres eigenen Hotels zusammen. Noch einmal lassen wir die Erlebnisse Revue passieren. Eine Band spielt Musik und getanzt wird auch. So klingt der letzte Abend in Vietnam aus.
Allerdings nicht für alle, denn einige Gäste werden noch ein paar schöne Tage am Strand verbringen.

Tag 13: Freitag, 21.02.2020 Wir fliegen zurück nach Hause


Wetter: immer noch Sonne, 30 Grad
Ausschlafen, frühstücken, Seele baumeln lassen - mehr steht heute nicht auf dem Programm. Mittags verabschieden sich die Badegäste, die anderen werden am späten Nachmittag vom Hotel abgeholt. Eine ereignisreiche Eberhardt TRAVEL Petit Reise geht zu Ende.


Liebe Reisefreunde,


ein letztes Mal möchte ich Euch Danke sagen für die wundervollen Tage, die hinter uns liegen. Es hat mich sehr gefreut, Euch kennenzulernen und Euch auf dieser Reise zu begleiten. Petit steht für klein und fein - genauso wie es unsere Gruppe und unsere Reise war. 
Ich wünsche Euch alles Gute, vor allem aber Gesundheit und viel Freude beim Reisen und Reise planen.
Herzliche Grüße
Eure Reisebegleiterin Sabine

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