Reisebericht: Singlereise Vietnam und Kambodscha

20.10. – 04.11.2012, 16 Tage Rundreise Asien für Singles und Alleinreisende: Hanoi – Mai Chau – Van Long – Halong–Bucht – Hoi An – Saigon – Mekong–Delta – Siem Reap – Tonle–Sap–See – Angkor


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Samstag, 20.10.2012 – Abflug

Pünktlich 06:00 Uhr trafen sich die Dresdner Reisegäste am Flughafen Dresden. Nach einem gemütlichen Frühstück im Restaurant Chili, starteten wir zu unserer aufregenden Reise nach Vietnam. In Frankfurt/M. trafen dann nach und nach auch die anderen Gäste unserer Reisegruppe ein, so dass wir vollzählig, wenn auch mit leichter Verspätung, mit einem A 380 der Singapore Airlines, den weiten Flug nach Asien antraten.Sonntag, 21.10.2012 - Ankunft in Hanoi
Gegen 07:00 Uhr Ortszeit landete unsere Maschine butterweich auf dem Flughafen von Singapore. Nach unserem pünktlichen Weiterflug kamen wir mittags in Hanoi an. Unser Reiseleiter für den Norden Vietnams erwartete uns schon. Schnell machten wir uns och per Geldtausch zu Währungsmillionären bevor uns der bereit stehende Bus zu unserem Hotel brachte. Wir hatten etwas Zeit, um uns frisch zu machen. Am späten Nachmittag fuhren wir zu den Großeltern unserer vietnamesischen Kollegin und wurden herzlich empfangen. Die Großeltern sind Inhaber einer Möbeltischlerei und zeigten uns Ihre Werke. Gleichzeitig kamen wir in den Genuss der sprichwörtlichen vietnamesischen Gastfreundschaft und labten uns an frischem Obst und Tee. Abendessen gab es in einem Nudelrestaurant, wo wir die traditionelle Pho kennen lernten.

Montag, 22.10.2012 – Hanoi


Nach einem leckeren Frühstück im Hotel wollten wir Hanoi entdecken. Während der Stadtrundfahrt mit dem Bus legten wir einen ersten Stopp am Mausoleum von Ho Chi Minh ein. Eine Innenbesichtigung war leider auf Grund von Restaurationsarbeiten nicht möglich. Aber in der weitläufigen Gartenanlage um das Mausoleum erhielten wir einen Einblick in das Leben und Arbeiten des nach wie vor im Land hoch verehrten vietnamesischen Revolutionärs und Politikers. Wohn-, Arbeits- und Schlafräume lassen den sonst üblichen Luxus bei Staatsoberhäuptern vollständig vermissen und lassen „Onkel Ho" sehr volksnah erscheinen. Gleich neben der Gartenanlage befindet sich die fast tausendjährige Ein-Säulen-Pagode in Form einer Lotusblüte. Diese Pagode ließ ein früherer Herrscher der Ly-Dynastie als Dank an die Göttin der Barmherzigkeit errichten. Seiner Meinung nach hatte sie dafür Sorge getragen, dass dem Herrscher von seiner Frau ein Thronfolger geboren wurde. Unsere Stadtrundfahrt setzten wir zu unserem nächsten Besichtigungspunkt - dem ethnologischen Museum - fort. Aber ... es war Montag und Ruhetag! Chuyen, unser Reiseleiter, fuhr mit uns als Alternative zum Frauenmuseum. Hier erhielten wir einen Einblick in die Vielfalt der vietnamesischen Bevölkerungsstruktur, wobei die indigenen Völker nur einen kleinen Teil der Gesamtbevölkerung Vietnams ausmachen, und auch in das Wirken und die Bedeutung der Frauen in verschiedenen Epochen der Gesellschaft. Unseren Mittagsimbiss nahmen wir in Form einer Nudelsuppe direkt beim Literaturtempel ein, denn der war schließlich unser nächstes Ziel. Er befindet sich in der ältesten Nationalakademie Vietnams, welche über 800 Jahre lang das Zentrum für konfuzianische Bildung war und vorrangig der Ausbildung der männlichen Sprösslinge früherer Aristokratenfamilien diente. Wir fanden eine liebevoll geschmückte Anlage, eine wahre grüne Oase im quirligen Hanoi vor. Bei einer anschließenden Rikschafahrt durch die Altstadt waren wir plötzlich mittendrin im von Mopeds geprägten Verkehr Hanoi's. Den kulturvollen Tag rundete ein Besuch in einem Wasserpuppentheater ab. Diese alte Kunstform zog jeden von uns in seinen Bann. Beim abschließenden Abendesssen im schicken Restaurant „Le Tonkin" ließen wir den Tag bei einem vorzüglichen Menü noch einmal Revue passieren.

Dienstag, 23.10.12 – Ha Long Bucht


Nach einem wieder himmlischen Frühstücksbuffet machten wir uns bereits um halb acht mit dem Bus durch die geschäftigen Strassen von Hanoi. auf den Weg zur Ha Long-Bucht. Diese Bucht zählt zu einem der beliebtesten Ausflugsziele in Vietnam und gehört seit 2011 zu den neuen Sieben Naturweltwundern. Bevor uns unser Tender zu unserer Dschunke brachte, verschafften wir uns noch in einer kleinen Perlenwerkstatt einen Überblick über die Perlenproduktion in diesem Gebiet. An Bord angekommen, bezogen wir unsere toll eingerichteten Kabinen und unsere kleine Kreuzfahrt konnte beginnen. Bei einem leckeren Fischessen zog die beeindruckende Landschaft mit ihrer Vielzahl aus dem Wasser ragenden Felsen an uns vorbei. Am Nachmittag hatten wir die Möglichkeit, eine große Tropfsteinhöhle zu besuchen und über steile Treppen den Aussichtspunkt auf der Titop-Insel zu erklimmen. Von dort bot sich ein fantastischer Blick über die Bucht! Nach einem vorzüglichen Abendessen nutzten wir noch die Happy Hour an Bord, um es uns bei diversen Cocktails auf dem Sonnendeck so richtig gemütlich zu machen.

Mittwoch, 24.10.12 – Ha Long Bucht – Mai Chau


Der Morgen begann für einige Gruppenmitglieder sehr früh. 05:30 Uhr wecken, um den Sonnaufgang zu beobachten. Später trafen wir uns zum Morgenschwimmen direkt von der Dschunke aus und bei einem anschließenden kleinen Thai Chi Kurs setzten wir den bewegungsbetonten Start in den Tag fort. Nach unserem reichhaltigen Frühstück stand Kajakfahren auf dem Programm. Da Einige noch nie in einem solchen Wasserfahrzeug gesessen haben, lag eine gewisse Anspannung in der Luft. Und so blieb es auch nicht aus, dass wir eine nahezu perfekte Kenterrolle von Roland zu sehen bekamen. Aber da mit Schwimmweste ausgerüstet und bei 28 Grad Wassertemperatur war das kein Problem. Dennoch zogen es Einige vor, nunmehr mit dem Tender den Ausflug in die Felslagune zu starten. Wir anderen machten uns mit unseren Paddelbooten auf den Weg dorthin und genossen die Freiheit der selbständigen Fortbewegung in dieser herrlichen Naturlandschaft. Nach diesem bewegungsintensiven Vormittag kam uns der anschließende Brunch auf unserer Kreuzfahrt zurück zum Festland sehr gelegen und es blieb auch noch ein wenig Zeit, um in der Sonne sitzend die Dschunkenatmosphäre zu genießen. Wieder zurück am Festland machten wir uns mit dem Bus zu unserem nächsten „Abenteuer". Wir fuhren in die Bergregion um Mai Chau. Am Abend kamen wir in dem Dorf der Thai-Minderheit an. Von der Familie, bei der wir hier die Nacht in einem der typischen Pfahlhäuser verbringen sollten, wurden wir herzlich empfangen und bekamen ein sehr schmackhaftes Abendessen serviert. In dem Gemeinschaftsschlafraum für unsere Gruppe waren unsere Liegestätten schon liebevoll hergerichtet. Sie bestanden aus dünnen Bastmatten, Decken und einem darüber befestigten Moskitonetz. So kam dann ein gewisses Ferienlagergefühl auf und es wurde eine lustige Einschlafprozedur. Auch die ein oder anderen nächtlichen Geräusche ließen nicht jeden zu einem erholsamen Schlaf finden. Aber ein tolles Erlebnis!

Donnerstag, 25.10.12 – Mai Chau


Mit einem einfachen Frühstück  gestärkt, begann unsere Erkundung des Mai Chau Tales zu Fuß direkt von unserer Herberge aus. Es bot sich uns eine vietnamesische Bilderbuchlandschaft. Eingebettet in die umliegenden Berge lagen die Reisfelder der Bauern im Tal. Die Reisernte war in vollem Gange und so waren auf jedem Feld die Bauern mit Ihren typischen Kegelhüten dabei, die Früchte Ihrer Arbeit einzufahren. Alles Handarbeit! Wir konnten sehr schön die einzelnen Arbeitsschritte der Ernte verfolgen. Bei unserer Wanderung kamen wir auch durch eine Reihe kleiner Dörfer, wo wir auf Grund der Offenheit, mit der uns die Einheimischen begegneten, einen sehr guten Einblick in den Alltag der Bewohner erhielten. Bei einem Besuch eines Kindergartens konnten wir in strahlende Kinderaugen sehen und unsere kleinen Mitbringsel lösten eine waren Freudensturm aus. Um die Mittagszeit waren wir wieder bei unserer Gastfamilie und stärkten uns bei einer warmen Mahlzeit, um nachmittags einen anderen Teil des Tales zu erkunden. Wieder durch kleine Dörfer führte uns der Weg durch die „Reisschüssel" Vietnams. Bei einer Bäuerin hatten wir die Gelegenheit, selbst einmal den Dreschvorgang des Reises mit sehr einfachen Mitteln auszuprobieren. Zum Abschluss besuchten wir noch eine Schule und auch dort war die Freude über unser Erscheinen groß. Zurück in der Ortschaft Mai Chau bezogen wir unsere Zimmer in der sehr schönen Mai Chau Lodge, die uns mit allem Komfort, einschließlich Pool, verwöhnte. Nach einem gediegenen Abendmenü besuchten wir die Aufführung einer Volkstanzgruppe im Dorf. Die Freizeitkünstler gaben uns einen Einblick in die traditionellen Tänze der Minderheiten in der Mai Chau Region.

Freitag, 26.10.12 Mai Chau – Hue


Tolles Frühstücksbuffet! Den Vormittag nutzten wir, um ein Dorf einer weiteren indigenen Minderheit zu besuchen. In Sa Pa bot sich uns bei den Hmong ein gegensätzliches Bild zu den Thai. Nicht nur, dass diese keine Pfahlbauten als Häuser errichten. Wir gewannen den Eindruck, dass sie in viel ärmlicheren Verhältnissen lebten. Auch von der Mentalität war diese kleine Bevölkerungsschicht völlig anders. Wir vermissten die freundliche Offenheit der Menschen der vergangenen Tage. Nach unserer Rückkehr nach Mai Chau checkten wir aus unserem Hotel aus und machten uns auf den Weg nach Hanoi. Dort erlebten wir noch einmal die Rush Hour hautnah und aßen in einer kleinen Garküche zu Abend. Anschließend brachte uns unser Bus zum Flughafen und beendeten unseren Aufenthalt in Nordvietnam. Am Flughafen von Hue empfing uns unser Reiseleiter für die Mitte Vietnams, Do. Da es schon spät war, fuhren wir direkt zu unserem Hotel, bezogen unsere Zimmer und beendeten den Tag.

Samstag, 27.10.12 Hue


Der Tag begann regnerisch. Deshalb deckten wir uns gegenüber vom Hotel mit den typischen Regenumhängen ein und machten uns auf kulturelle Entdeckungstour durch Hue. Zunächst bestiegen wir eine kleine Motordschunke, um auf dem Fluss der Wohlgerüche (auch Parfümfluss genannt) zur Thien Mu Pagode, dem Wahrzeichen von Hue, zu gelangen. Die prächtige Pagode hat einen Turm mit sieben Etagen und ist damit die höchste Pagode Vietnams. Im Haupttempel sind drei Buddhafiguren zu sehen, die für Wissen, Weisheit und Glück stehen. Unser Reiseleiter gab uns desweiteren Erläuterungen in das Leben der hier ansässigen Mönche. Ein weiterer kultureller Höhepunkt war der Besuch der Zitadelle mit der Verbotenen Stadt, die nach dem Vorbild in Peking entstand. 1968 im Krieg schwer beschädigt ist man nun schon seit vielen Jahren dabei, die Gebäude wieder in alter Schönheit aufzubauen. Seit 1993 gehört das Areal zum UNESCO-Weltkulturerbe. Zum Mittag rückten wir in ein kleines Straßenrestaurant ein und labten uns wieder einmal an einer köstlichen Pho, der traditionellen Nudelsuppe. Immer wieder ein Genuss, weil auch immer wieder etwas anders zubereitet! Bei einem kurzen Stopp in einem Familienbetrieb, in dem Räucherstäbchen und Kegelhüte per Hand gefertigt werden, konnte auch die Kauflaune wieder ein bisschen befriedigt werden. Anschließend besichtigten wir die beeindruckende Grabanlage des Königs Tu Duc. Er war der 4. König der Nguyen Dynastie und regierte das Land als letzter König unabhängig, bevor die Kolonialisierung durch die Franzosen einsetzte. Deshalb wird er auch als der letzte Kaiser Vietnams angesehen. Der Besuch der Grabanlage rundete unser Bild von Hue als spirituelles Zentrum und ehemalige Hauptstadt Vietnams ab. Den Abend verbrachten wir in einem wunderschönen Lokal bei einem regionalen Menü, bei dem uns vor allem die kunstvollen Gemüseschnitzereien beeindruckten.

Sonntag, 28.10.12 Hue – Wolkenpass – Da Nang


Heute machten wir uns auf den Weg zum Wolkenpass. Mit dem Bus fuhren wir entlang des Südchinesischen Meeres (oder auch Ostmeer). Der Wolkenpass bildet eine Wetterscheide zwischen subtropischem und tropischem Klima. In der Hafenstadt Da Nang besichtigten wir das Cham Museum. Gleich hinter Da Nang ragen die Marmorberge in den Himmel (na ja, fast). Diese fünf, bis zu 100 m hohen Berge sind nach den fünf Grundelementen der chinesischen Philosophie benannt: Wasser, Erde, Holz, Metall, Feuer. Den Wasserberg bestiegen wir und hatten einen phantastischen Ausblick auf den Strand, das Meer und die anderen Berge. Bei einem Rundgang stiegen wir in die 30m hohe Grotte Huyen Khong, in deren Innerem zahllose Räucherstäbchen an der Statue des Buddhas der Gegenwart brennen und besichtigten die Tam-Tai-Pagode. Nach kurzer Fahrt mit dem Bus erreichten wir am Nachmittag Hoi An. Wir bezogen die wunderschönen Zimmer in unserem Resort und nutzten die Freizeit bis zum Abendessen zum entspannen in und am Pool. Ein vorzügliches Abendessen mit anschließender Reisschnapsrunde nahmen wir in einem gehobenen Restaurant ein.

Montag, 29.10.12 Hoi An


Zu Fuß begannen wir unsere Erkundungen durch Hoi An.  Hoi An war einstmals der größte Hafen Südostasiens und gehört heute zum UNESCO Welterbe. Geprägt ist die Stadt durch viele, meist noch sehr gut erhaltene, alte chinesische Handelshäuser. Wir hatten die Gelegenheit, dass älteste zu besichtigen. Die in der Wohnstube angebrachten Hochwassermarken machten deutlich, mit welchen Naturgewalten dieser Ort bis heute zu kämpfen hat. Die Marken reichen teilweise bis unter die Decke des Erdgeschoß und die vermerkten Jahreszahlen ließen eine gewisse Regelmäßigkeit erkennen. Unser Rundgang führte uns weiter über den kleinen Markt zur Japanischen Brücke, dem Wahrzeichen von Hoi An. In früherer Zeit verband diese Brücke das japanische und chinesische Viertel der Stadt. Bei einem Rundgang in einem chinesischen Tempel sahen wir die riesigen, schneckenförmigen Räucherstäbchen, die die Menschen hier anzünden, um sich Gesundheit, Glück und Reichtum zu wünschen. Nach dem Mittagsimbiss (Pho, was denn sonst) schwangen wir uns auf die einfachen Räder vom Hotel, um die 4 km bis zum Strand zu radeln. Hier legten wir einen Badestopp ein und genossen das Toben in den Wellen bei herrlich warmem Wasser. Unsere Radtour führte uns weiter in die Umgebung von Hoi An entlang von Fischzuchtteichen und zu einem Gartenbaubetrieb. Vor allem die harte Handarbeit, die auf den kleinen Feldern verrichtet wurde, aber auch die reiche Ernte, nötigten uns Respekt ab. Zurück in unserem Resort erfrischten wir uns im Pool und fuhren anschließend wieder zu einem leckeren Menü in einem tollen Freiluftrestaurant direkt am Fluss.

Dienstag, 30.10.12. Ho Chi Minh Stadt


Heute hieß es zeitig aufstehen. Bereits zu 04:45 Uhr hatte das Hotelpersonal ein tolles Frühstücksbuffet gerichtet. 05:15 Uhr machten wir uns mit dem Bus auf den Weg zu Flughafen nach Da Nang und flogen nach Ho Chi Minh City. Die Stadt trägt seit 1976 offiziell diesen Namen. Der alte Name Saigon ist dennoch heute noch in aller Munde. Ein erster Stopp im chinesischen Viertel der Stadt ermöglichte uns die Besichtigung der Giac Lam-Pagode. Der große Markt Ben Thanh erschlug uns fast mit seiner Größe, war aber ob des geschäftigen Treibens und der schier unglaublichen Vielfalt des Angebotes einen Besuch wert. Zu Mittag aßen wir im Nudelrestaurant Pho 2000 for President im Stadtzentrum. Hier hatte unter anderem schon Bill Clinton gespeist, was auch auf zahlreich aushängenden Fotografien dokumentiert ist. Der Besuch des War Remnants Museum ließ uns recht nachdenklich und bedrückt zurück, denn hier gab es allerlei Relikte aus dem Vietnamkrieg zu sehen. Durch Fotos sind die Greueltaten des Krieges sehr drastisch dokumentiert. Doch auch das ist Teil der Geschichte Vietnams. Vor allem auch einer, der nicht in Vergessenheit geraten darf. Das Symbol für das Ende des Vietnamkrieges ist der Wiedervereinigungspalast, in dem bis zum Ende des Krieges die südvietnamesischen Präsidenten ihren Sitz hatten. Einige Gebäude aus der Kolonialzeit, wie das alte Postamt, dessen Stahlkonstruktion Gustave Eiffel entworfen hat, die Kathedrale Notre Dame sowie die alte Oper sind durchaus sehenswerte Gebäude. Ansonsten ist Saigon ein Symbol für den Fortschritt und Aufschwung Vietnams. Der Anteil der Autos ist deutlich höher als in Hanoi, die Gebäude sind höher und weltstädtischer, die Straßen breiter und die Menschen hektischer. Nicht umsonst gibt es in der Stadt die grün uniformierte Touristenpolizei, die unter anderem beim Überqueren der Straße behilflich ist.

Mittwoch, 31.10.12  Mekong Delta


Heute ging es aus der quirligen Stadt hinaus Richtung Mekong Delta. In unserem Bus führten wir unsere Mountainbikes mit, denn ab heute sollte es wieder deutlicher aktiver werden. Nach dem Anpassen der Räder fuhren wir entlang einer Landstrasse durch verschiedene Ortschaften. Wir machten halt an einer Drachenfruchtplantage, „ernteten" selbst und kosteten an Ort und Stelle. Später machten wir noch einen Stopp, um uns an köstlicher Kokosmilch zu erfrischen, die wir direkt aus der Kokosnuss tranken. Nach ca. 25 km endete der erste Teil der Tour, wir aßen in My Tho zu Mittag und brachten unser Gepäck zum Hotel. Dieses lag direkt an einem Arm des Mekong. Wir schnappten unsere Räder, verbrachten dies auf ein kleines Motorboot und setzten zur Unicorn Island über. Nach einem leckeren Obstimbiss fuhren wir ein Stück mit Einheimischen in kleinen Ruderbooten entlang kleiner Wasserarme flankiert von Palmen. Das Motorboot nahm uns auf dem Mekong-Arm wieder auf und landete uns an einer anderen Stelle der Insel an. Mit den Fahrrädern starteten wir eine kleine Tour über schmale, gut befestigte Wege über die Insel und genossen dabei die uns umgebende Natur und die herrliche Ruhe. Abends speisten wir eine typische Spezialität aus dem Mekong-Delta: Elefantenohrfisch. Sylvia konnte leider nicht dabei sein, denn sie stürzte kurz vor Ende der Radtour und verletzte sich an der Hand. Jens, unser Eberhardt-Reisebegleiter, war mit ihr um diese Zeit auf dem Weg nach Saigon zur genauen Diagnose und Behandlung.

Donnerstag, 01.11.12 Mekong Delta


Heute radelten wir mitten durch das Delta. Auf schmalen Wegen, über kleine Brücken, durch üppige Plantagen und durch ein Gewirr von Wegen und Wasserstraßen führte uns unsere Tour. Wir machten halt bei einer Bauernfamilie, ernteten Pomelos direkt vom Baum und verspeisten sie. Mittagspause war in einem kleinen Straßenrestaurant. Uns örtlicher Reiseleiter hatte eine Vielfalt an Obst eingekauft. An diesem labten wir uns köstlich. Ein Teil der Gruppe entschied sich, mit dem Bus weiter zu fahren. Der andere Teil setzte die Radtour fort, kam immer wieder durch kleinen Siedlungen, in denen sich die Menschen sicherlich fragten, wie man bei so einer Hitze Spaß haben kann, mit dem Fahrrad zu fahren. Immer wieder winkten uns freundliche Menschen zu und waren beim Anblick unserer Radgruppe begeistert. Am späten Nachmittag trafen wir in Cai Be alle wieder zusammen, verluden unsere Räder und fuhren nach Tra Vinh, unserer letzten Station im Mekon-Delta. Hier fanden wir das erste Hotel vor, welches uns nicht zufrieden stellte. Es war recht unsauber und das Personal glänzte auch nicht durch übertriebenen Eifer. Aber für eine Nacht .....Freitag,

Freitag, 02.11.12 Mekong Delta – Ho Chi Minh Stadt


Am Vormittag radelten wir wieder entlang einer kleinen Landstraße, gesäumt von üppigen Reisfeldern. Hier im Mekong-Delta, der 2. großen Reisschüssel Vietnams, werden im Jahr bei drei Ernten ca. 16 Millionen Tonnen Reis geerntet. Die Felder sind deutlich größer, als wir sie beispielsweise in der Mai Chau Region gesehen haben. Auch beobachteten wir kleine Erntemaschinen, ähnlich unserer Mähdrescher. Unterwegs besichtigten wir noch eine Pagode der hier ansässigen Khmer. Nach 25 km endete unsere Radtour und wir verluden die Räder in den Bus. Anschließend machten wir uns auf den Rückweg nach Saigon, wo wir am späten Nachmittag eintrafen. Wir genossen gleich die Annehmlichkeiten und die Sauberkeit des hiesigen Hotels. Für den Abend hatte uns Kiet (unser Guide) ein sehr spezielles, Saigon typisches Essen angekündigt. Und das sollte es auch werden! In einem quirligen Restaurant, in dem man an langen Tafeln saß, bekamen kleine Holzkohlegrills direkt auf den Tisch gestellt. Kleingeschnittenes und in Zimt, Sojasoße und Knoblauch mariniertes Rindfleische garten wir also selbst auf dem Grill, dazu die üblichen Beilagen an Reis und Gemüse. Zur Krönung wurden noch Hammerkopffische, in Schlammkruste gebacken, serviert. Von den Kellnern fachmännisch zerlegt, war es ein echter Gaumenschmauß. So saßen wir an diesem letzten gemeinsamen Abend in fröhlicher Runde bei gutem Essen und natürlich auch Trinken und die Heimreise war noch weit weg.

Samstag, 03.11.12 Ho Chi Minh Stadt


Heute hieß es Abschied nehmen. Einige Gäste wurden zu ihrer Badeverlängerung abgeholt. Nach einem ausgiebigen Frühstück trafen wir uns zu einem Stadtspaziergang. Erstes Ziel - der Sky Tower, dem zur Zeit höchsten Gebäude Vietnams. Eintritt jedoch nur in vietnamesischen Dongs. Die waren aber alle. Daher noch einmal etwas getauscht und schon ging es bis in den 49. Stock. Es bot sich uns ein beeindruckender Blick auf die Stadt. Wir bummelten noch ein wenig durch die Innenstadt, aßen noch ein letztes Mal eine Pho, schlenderten durch einen Park und ließen das Leben dieser Stadt noch einmal intensiv auf uns wirken. Am Nachmittag erfrischten wir uns noch ein wenig im Hotel, bevor uns unser Transfer zum Flughafen brachte und wir mit vielen tollen Erlebnissen und Eindrücken, sowie der Gewissheit, dass wir auf dieser Reise Vietnam richtig und intensiv kennengelernt hatten, unseren Heimflug nach Deutschland antraten.

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