Reisebericht: Die große Rundreise durch Zentral–Asien

27.08. – 11.09.2013, 19 Tage in 4 Ländern entlang der Seidenstraße: Kasachstan, Kirgisistan und Usbekistan mit Almaty – Karakol – Bishkek – Taraz – Turkestan – Taschkent – Samarkand – Buchara – Chiwa – Turkmenistan


  Bildergalerie   Druckversion (PDF)   Kommentare   zur Reise
 
Die Eberhardt-Karawane machte sich auf die Länder entlang der Seidenstraße zu erkunden und zu entdecken. Moscheen, Medresen, hautnaher Kontakt mit den Einheimischen, Siesta, viiiieeeel Essen und noch einiges mehr Stand auf dem Plan!
Ein Reisebericht von
Sylvia Ott

Tag 1: Flug über  Istanbul nach Usbekistan

An einem sonnigen Dienstag um die Mittagszeit klingelte es bei 18  Personen an der Tür, alle hatten ein Ziel: Usbekistan.
So machten wir uns am Abend von Berlin-Tegel mit dem Flieger auf Richtung Taschkent. Nach einem Zwischenstopp in Istanbul erreichten wir dann am nächsten Morgen die  usbekische Hauptstadt.

Tag 2: Ankunft in Usbekistan – Taschkent, die Stadt der tausend Springbrunnen

Nachdem wir gut in Usbekistan gelandet waren mussten wir nun Zeit und Geduld mitbringen, denn die Einreise in das Land an der Seidenstraße dauerte und dauerte und dauerte. Neben uns standen Einheimische mit ihren Taschen voll Stoffen und anderen Errungenschaften sowie andere Touristen, die genauso wie wir viel Geduld haben mussten.
Dann endlich, nach reichlich 2 Stunden waren alle durch die Sicherheitskontrolle gekommen und wir wurden am Bus von unserer örtlichen Reiseleiterin Zika und unserem Busfahrer herzlich begrüßt.
Wir fuhren zu unserem Hotel, wo erst einmal Siesta bis 12 Uhr auf dem Plan stand.
Danach machten wir uns auf und besichtigten den alten Stadtteil von Taschkent, angefangen bei der Kukeldash Medrese. In dieser noch aktiven Männermedrese lernen die Schüler 'normale' Fächer wie Englisch oder Mathematik, aber auch (für uns) außergewöhnliche Sachen, wie die Kalligraphie. In einem Raum lernten wir mehr über die verschiedenen Schriftarten der Kalligraphie und sahen, was man alles für einzigartige Muster mit dieser Art Kunst erschaffen kann!
Weiter ging es dann zum Chorsu-Basar, einem Lebensmittel- & Bauernmarkt. Bestehend aus mehreren Hallen bietet er Platz für hunderte von Händlern, so kann man hier eine Vielfalt an Handwerkskunst, Gegenstände des alltäglichen Gebrauchs, Schulsachen, Obst, Gemüse und natürlich auch Gewürze, Fleisch oder Nüsse kaufen.
Nach ein wenig Freizeit auf dem Basar ging es zum Mittagessen ins Binket Café. Nach einem stärkenden Mittagessen mit extra langen und dicken Nudeln ging es weiter auf Erkundungstour durch Taschkent.
Wir fuhren zum Ensemble Hazrati Imam (Heiliger Imam Platz). Hier sahen wir zuerst die Hazrati Imam Moschee, welche momentan (leider) restaurier wurde. Das Gebäude mit zwei türkisblauen Kuppeln und zwei großen Minaretten bietet gut 2.500 Gläubigen Platz zum Beten. Weiter ging es zur Koranbibliothek, in welcher das Original des Korans des Uthman ibn Affan, des fritten Kalifen der Muslime, ausgesellt ist. Zudem findet man hier Kopien des Korans in verschiedenen Sprachen. Zum Ensemble Hazrati Imam gehört auch noch die Baroqxon-Medrese. Diese heute nicht mehr aktive Medrese entstand in mehreren Bauperioden, angefangen im 14. Jahrhundert. Heute befinden sich hier Souvenirshops und kleine Handwerkerläden. Dann ging es zum letzten Gebäude des Ensembles, dem Mausoleum Kafali Shash.
Im Anschluss ging es zum 5 Minuten entfernten Brotbäcker, welche uns zeigte, wie man in Taschkent Brot formt und bäckt. Eine kleine Kostprobe des ofenfrischen Brotes durfte da natürlich nicht fehlen!
Weiter ging es zum Platz der Unabhängigkeit, welcher früher Standort von Lenin war. Heute findet man hier viele Springbrunnen und Grünflächen inmitten der Neustadt Taschkents sowie ein Usbekistandenkmal bestehend aus einer Weltkugel mit Usbekistan drauf abgebildet.
Danach fuhren wir mit der einzigen Metro Zentralasiens durch die usbekische Hauptstadt. Das besondere dabei waren die liebevoll verzierten Metrostationen. So war unsere Startstation, die Kosmonautenstation, verziert mit Bildern berühmter Astronauten, oder auch besonders ist die Station Uzbekistan, welche mit Lampen in Form von Baumwolle aufwartet. Pünktlich zum Sonnenuntergang kamen wir an der Station Amir Timur an. Der gleichnamige Platz besteht aus einer gepflegten kleine Parkanlage sowie einer Reiterstatue, die einem der größten Eroberer der islamischen Welt gewidmet ist: Amir Timur. Er wird heute in Usbekistan als Held verehrt und gilt als kluger und besonnener Staatsmann sowie Förderer von Wissenschaft & Kultur und bedeutender Bauherr.
Danach ging es ins Restaurant Sim Sim, wo wir freundlich zum Abendessen empfangen wurden. Bei einem leckeren Abendessen ließen wir den Abend in Ruhe ausklingen.

Tag 3: Flug nach Urgensch – Besichtigung der Wüstenstadt Chiwa

Nach einer kurzen Nacht flogen wir mit Uzbekistan Airways von Taschkent nach Urgensch. Dort angekommen trafen wir auf unsere zwei Busfahrer und fuhren nach Chiwa.
Im Hotel wurden wir freundlich mit Tee empfangen und nach einer kleinen Pause machten wir uns auf die Altstadt der Wüstenstadt Chiwa zu besichtigen. Eingegrenzt durch die Stadtmauern mit insgesamt 4 Stadttoren gleicht die Altstadt einem großen Freilichtmuseum.
Unser Hotel lag direkt gegenüber des westlichen Stadttors "Ota Darvoza". Noch vor der Stadtmauer sahen wir ein Denkmal von al Chwarizmi, einem choresmischen Universalgelehrten, sowie eine Karte der kompletten Route der Seidenstraße.
Direkt hinter der Stadtmauer empfingen uns Händler mit ihren Waren. Doch wir gingen erst einmal weiter zu einer ehemals größten Medrese der Stadt, welche heute das Hotel Orient Star Xiva ist. Direkt nebenan steht das Kalta Minor. Nach 28 Metern Bauhöhe war Schluss, obwohl es ursprünglich so hoch gebaut werden sollte, dass der damalige Herrscher von Chiwa bis nach Buchara blicken konnte. Doch der Turm wurde auf Grund des Todes des Bauherren 1855 nie so hoch gebaut - und selbst wenn der Turm höher gebaut werden sollte, bis Buchara wären es noch gut 500 km, da hätten dem Herrscher selbst die besten Augen der Welt nichts genützt ;-)
Dann besichtigten wir die alte Festungsanlage. Sie beherbergt nicht nur das Landeskundemuseum sowie einen Münzhof, in welchem ehemalige Geldscheine auf Seidenpapier ausgestellt sind, sondern auch den Cheiwak-Brunnen. Dieser Brunnen soll
einer Legende nach die Geburtsstätte von Chiwa sein.
Über den ehemaligen Hinrichtungsplatz ging es dann zur gegenüberliegenden Medrese Muhammad Rahimxon. Hier wurden wir freundlich von einer Zirkusfamilie begrüßt. Bei einer kleinen Vorführung auf dem Hochseil zeigten uns die Männer ihre akrobatischen Künste und auch der kleine Nachwuchs durfte mit ran.
Unser nächstes Ziel war die sogenannte Juma-Moschee, welche auch als die Alhmabra des Ostens gilt, da sie ähnlich wie die Moschee-Kathedrale in Córdoba im Inneren viele Säulen beherbergt. Alle Säulen sind unterschiedlich verziert - mit Blättern, Blüten oder auch islamischen Schriftzeichen. Eine Säule stammt sogar original aus Indien und wurde von Pahlavon Mahmud mit nach Chiwa gebracht.
Bei einem Mittagessen in der Medrese Yasaul Boshi wurden wir wieder mit Churpa (einer usbekischen Suppe), sehr leckeren grünen Dillnudeln und Obst verwöhnt. Nach der Siesta im Hotel ging es dann am Nachmittag zuerst zum Tosh Pauli Palast, der neuen Festungsanlage. Wir besichtigten die einzelnen Höfe und Abteilungen der Festung, wie z.B. den Gerichtshof. Hier machte eine Usbekin mit uns das Geschäft des Monats, da wir dankbare Abnehmer von Kamelwolltüchern waren, die sich später am Abend direkt beweisen durften. Neben dem Gerichtshof sahen wir jedoch auch noch den Trakt der Gäste, welcher mit 2 Bühnen ausgestattet ist sowie den Harem mit den Nischen der 4 Geliebten des damaligen Herrschers sowie der Nische des Herrschers selbst.
Danach besuchten wir das Museum für angewandte Kunst, welches sich in der ehemaligen Moschee Islom Xoja befindet.
Weiter ging unser Stadtrundgang zum Mausoleum von Pahlavon Mahmud, welches heute ein Wallfahrtsort für Pilger ist. Amüsant ist, dass man selbst an einem so andächtigen Ort mitten in der Wüste den Iman mit Handy spielen sieht.
Neben Moscheen, Medresen und Palästen wollen wir natürlich auch Handwerksbetriebe besichtigen und dem Volk näher kommen. Daher ging es anschließend in eine kleine Teppichmanufaktur, wo wir mehr über Seide und andere Stoffen erfuhren und den Weberinnen bei der Arbeit zusehen konnten. Direkt nebenan befindet sich der Holzschnitzer. Hier konnte man riesige aus Holz gearbeitete Betten erstehen oder aber auch Koranständer und Holzdosen mit einem Geheimfach. Nach einem kleinen Knobelwettbewerb hatten alle dann noch ein wenig Freizeit bevor es zum Abendessen ging.
Direkt am Fuße des Islom Xoja Minaretts, dem höchsten Minarett der Stadt, aßen wir zu Abend. Da es doch ein wenig frisch wurde, erwiesen sich die am Nachmittag im Tosh Pauli Palast gekauften Kamelwolltücher als wärmend und so musste niemand frieren und alle genossen das Abendessen bei einem Glas Wein.

Tag 4: Fahrt durch die Qizil–Qum Wüste entlang des Amudarja von Chiwa nach Buchara

Nachdem wir uns am vielfältigen Frühstücksbuffett gestärkt hatten, ging es heute auf Richtung Buchara.
Unseren ersten Fotostopp machten wir an einem riesigen Straßenverkaufsstand für Melonen. Hier konnte man die große Auswahl an Melonen sehen, die Usbekistan zu bieten hat. Direkt nebenan entdeckten wir ein Baumwollfeld, welches wir dann von Nahem genauer erkundeten. Nachdem unsere örtliche Reiseleiterin Zika und mehr über die Baumwollernte erklärt hatte, ging es wieder weiter durch die Landschaft Choresmiens. Entlang des Amudarja fuhren wir Buchara entgegen.
Zum Mittagessen kehrten wir im „Wyshka Nr. 2" ein. Hier verwöhnten wir uns selbst mit allerlei Köstlichkeiten, die Zika und ich am Vortag frisch auf dem Markt in Chiwa gekauft hatten: Wurst, Käse, Weintrauben, Äpfel, Gurken, Tomaten .... die hier wohnende Familie grillte uns dazu noch leckere Schaschlik-Spieße und mit einem "Wässerchen" beschlossen wir das vorzügliche Mittagessen.
In Buchara angekommen hatten wir Zeit unsere Zimmer zu beziehen bevor es mit einem kleinen Spaziergang durch die Altstadt zum Abendessen ins Restaurant Dolon ging.

Tag 5: Buchara – „die Edle"

Am Vormittag ging es heute für uns zuerst zum Samanidenmausoleum, welches am Rand der Altstadt Bucharas liegt. Gelegen in einem schönen Park stellt es eines der wichtigsten Bauwerke in ganz Zentralasien dar. Danach ging es weiter zu einem Handwerkerstand. Hier sahen wir, wie Souvenirs für Touristen hergestellt werden und manche erstanden sich sogar die heute kaum noch gebräuchlichen usbekischen Münzen bei einem Händler.
Das heutige Museum für Wassergewinnung war unsere nächste Station.  Hier befindet sich die sogenannte Hiobsquelle, da Hiob ab dieser Stelle einen Brunnen ausgehoben haben soll. Auf dem Buyum-Basar hatten dann alle ein wenig Freizeit und es durfte kräftig gehandelt werden: Baumwollseife, Gewürze, Aprikosenkerne, getrockneter Käse, Obst, Nüsse, Honig, Wurst, Gemüse ... es gab so gut wie alles was man auf einem Basar erwartet.
Am anderen Ende des Basars besuchten wir die Säulenmoschee, eine Moschee mit 20 Säulen. Da sich direkt vor der Moschee jedoch ein Wasserbecken befindet und sich alle 20 Säulen in diesem Becken spiegelten, wurde diese Freitagsmoschee auch die 40-Säulen-Moschee genannt. In der Moschee wurde uns dann von einem Moslem, der bereits in Mekka war, genaueres zur Kaaba in Mekka und zu Sitten und Abläufen der Wallfahrt nach Mekka erzählt.
Im Anschluss gingen wir über den Registan-Platz zur benachbarten Zitadelle Ark. Hier befindet sich heute das Landeskundemuseum.
Bevor es zur wohlverdienten Siesta zurück ins Hotel ging, aßen wir im Restaurant Suzana Artisan zu Mittag.
Am Nachmittag ging es dann zur Kalon Moschee mit dem gleichnamigen Minarett, welches heute leider nicht mehr bestiegen werden kann. Die Kalon Moschee wirkt von innen sehr imposant, auch oder gerade weil sie sehr schlicht gehalten ist. Gegenüber der Moschee liegt die Medrese Miri Arab, einer Medrese, die 1536 vollendet wurde und seither als Lehranstalt dient.
In einem der kleinen Souks der Stadt besuchten wir einen Schmied, der u.a. Storchenscheren herstellt. Mit dem Namen der Zuhausegebliebenen eingraviert wurde solch eine Schere zum beliebten Souvenir in unserer Reisegruppe. Im gleichen Souk ging es weiter zum Teehändler. Hier konnten wir erst probieren und durften dann unsere Teemischungen ganz nach Belieben für die heimische Teekanne erstehen.
Es folgten die Außenbesichtigung der Medrese Ulug Beg sowie die Besichtigung der Medrese Abdulazizxon. In letzterer gab es sehr schöne Miniaturarbeiten sowie Teppiche zu kaufen.
Auf Wunsch vieler Frauen führte unsere örtliche Reiseleiterin Zika uns noch zur Seidenschalhändlerin ihres Vertrauens. Hier gab es alle Farben und viele Formen von Tüchern sowie auch weitere Stoffe und somit war für fast jeden etwas dabei!
Über einen weiteren Souk ging es dann zur Mag'oki-Attori-Moschee, einer typischen Stadtmoschee in einer Stadt wie Buchara. Im dritten kleinen Souk der Stadt, den Gelwechsler-Souk, zeigte Zika uns noch einen Künstler, der seine selbstgezeichneten Werke auf  unterschiedlichem Seidenpapier verewigt.
Nach ein wenig freier Zeit zum frisch machen, ging es abends in die Medrese Nodir Devon Begi zum Folkloreabend mit Modenschau. So wurden traditionelle Musik & Tanz mit moderner Mode aus Usbekistan kombiniert. Natürlich konnten die modischen Unikate nach der Show auch anprobiert und gekauft werden.

Tag 6: 22. Usbekischer Nationalfeiertag – wir erkunden die Umgebung von Buchara

Am heutigen Tag vor 22 Jahren wurde Usbekistan offiziell unabhängig. Daher feiert die Bevölkerung diesen Tag Jahr für Jahr!
Wir statten als erstes dem reitenden Hodja auf dem Lyabi Xauz Platz einen Besuch ab und erfuhren mehr über seine Geschichten.
Vor der Medrese Nodir Devon Begi, in der wir am Vortag noch zu Abend gegessen hatten, erfuhren wir noch mehr über die ehemalige Medrese und ihre Fassade.
Auf dem Weg von Buchara stadtauswärts machten wir noch einen Stopp an der ehemaligen Medrese Chor Minor. Von der einst 92 Meter langen und 40 Meter breiten Medrese ist heute nur noch das Pförtnerhaus mit seinen vier auf den ersten Blick gleich aussehenden, doch trotzdem unterschiedlichen Minaretten geblieben. Mit seinen hellblau glasierten Kacheln auf den vier Kuppel gehört es zu den Wahrzeichen Bucharars.
Danach führte unser Weg uns in die Umgebung der Stadt, zum Mausoleum von Bahauddin Naqshbandi, einem Pilgerort für Moslems. Hier konnten wir unseren persönlichen Wünschen auf die Sprünge helfen, indem wir mehrmals um einen heiligen Baum gingen und immer wieder unseren Wunsch vor unserem geistigen Auge behielten.
Anschließend besichtigten wir den Sommerpalast Sitorai Mokhi Khosa.
Bevor wir zum Mittagessen wieder zurück nach Buchara fuhren besichtigten wir noch Chor Bakr, was ursprünglich als Nekropole erbaut wurde, doch anschließend zu einer religiösen Stätte erweitert wurde.
Am Hauptplatz von Buchara aßen wir dann direkt am Wasserbecken neben einem über tausend Jahre alten Baum zu Mittag.
Anschließend konnte jeder die Stadt auf eigene Faust erkunden, bevor wir uns am frühen Abend wieder zusammen fanden, um die hiesige Puppenwerkstatt zu besuchen. Hier sahen wir, wie man Handpuppen in tagelanger Arbeit herstellt und konnten sogar Ali Baba und ein paar seiner Räuber fotografieren.
Anschließend besichtigten wir noch die Synagoge von Buchara. Hier wurde sogar ein Teil der Tora für uns ausgerollt.
Bei einer tadschikischen Familie am Stadtrand von Buchara genossen wir ein großzügiges und sehr leckeres Abendessen. Die Kinder der Familie tanzten nach dem Essen noch für uns und es dauerte nicht lange, bis sie auch uns mit zum Tanzen holten. So ließen wir den Abend gemütlich ausklingen.

Tag 7: Die Karawane zieht weiter – von Buchara über Schachrisabs nach Samarkand

Nach einem stärkenden Frühstück besuchten wir heute zuerst die Frauenmedrese Djubor in Buchara. Da heute der erste Schultag des neuen Schuljahres war, hielt die Direktorin noch eine Ansprache an ihre Schüler, bevor wir die Medrese betreten durften. Während der weiteren Eröffnungsfeier erfuhren wir im Vorraum von der Direktorin persönlich noch einiges über die Geschichte der Frauenmedrese. Noch unbeantwortete Fragen wurden danach natürlich auch geklärt.
Weiter ging es nach Schachrisabs, der Geburtsstätte von Amir Timur, wo wir gegen Mittag ankamen. Hungrigen Magens fuhren wir erst einmal zu einer usbekischen Familie und aßen zu Mittag. Da die Usbeken ein sehr gastfreundliches Volk sind, war der Tisch mal wieder reich gedeckt und wir bekamen (wieder) viiiieeel zu viiiieeel zu Essen. So wurden trotzdessen dass alle mehr als gesättigt waren die Teller leider wieder nicht leer.
Anschließend fuhren wir zum Ak Saray, dem Weiße Schloss. Auch wenn hier nur noch die Ruinen stehen, beeindruckten diese Bauwerk durch seine imposante Höhe. Vorbei am Amir Timur Denkmal ging es weiter zum Dorut Tilavat Komplex sowie dem Dorut Siadat Komplex.
Danach ging es weiter nach Samarkand. Nachdem alle ihre Zimmer bezogen hatten, ging es zum nahegelegenen Restaurant Platan. Hier aßen wir zu Abend, bevor es zur Ton- & Lichtershow auf den Registan-Platz ging. Zu später Stunde ging es dann zurück ins Hotel.

Tag 8: Samarkand – Märchen aus „1001 Nacht"

Der heutige Tag begann mit der Fahrt zum berühmten Registan-Platz von Samarkand. Wir lernten die drei ehemaligen Medresen des Komplexes genauer kennen: die Medrese Ulug'Beg, die Medrese Sherdor sowie die Medrese Tilla Qori. Ein Einheimischer spielte uns usbekische Musik auf verschiedenen Instrumenten vor und gab uns ein Gefühl für den usbekischen Rhythmus.
Weiter ging es entlang der Flaniermeile Taschkent Street zur Moschee Bibi Hanim. Diese Moschee verdankt ihren Namen der Lieblingsfrau Amir Timurs, welche von überwältigender Schönheit gewesen sein soll. Verschiedene Mythen und Sagen ranken sich um ihr Leben und einige erfuhren auch wir bei der Besichtigung der Moschee.
Direkt nebenan liegt der lebhafte Siyob Dehqon Basar. Hier hatten alle ein wenig Freizeit und konnten noch ein Glas Honig, Gewürze, getrockneten Käse ..... für daheim als Mitbringsel für sich selbst oder die Liebsten holen.
Nach dem Mittagessen und der Siesta ging es am Nachmittag zuerst zum Amir Timur Denkmal in Samarkand. Danach ging es direkt weiter zum Gur Emir Mausoleum, wo der bekannt Amir Timur seine letzte Ruhestätte gefunden haben soll.
Nach so viel Kultur kam nun ein wenig Mode in unseren Tag. Bei einem Besuch der Seidenstoffbemalerin Valentina Romanenko erwartete uns erst eine kleine Modenschau und anschließend konnten wir nach Stücken für unseren Kleiderschrank schauen - einige wurden sogar fündig und erstanden sich eines der Unikate der Designerin.
Der Höhepunkt des heutigen Tages stand nun bevor: der Besuch der berühmten historischen Weinkellerei in Samarkand. 10 verschiedene Produkte des Hauses, darunter Weine, aber auch Whisky, durften unseren Gaumen erfreuen. Wem ein Tropfen besonders gut gefiel, konnte ihn selbstverständlich auch später noch erstehen. Gemeinsam genossen wir die Verkostung und fuhren anschließend zum Abendessen zu einer Familie am Stadtrand und ließen den Abend hier gemütlich ausklingen.

Tag 9: Zugfahrt von Samarkand nach Taschkent

Am Vormittag unternahmen wir zuerst noch ein paar Besichtigungen in und um Samarkand. Zuerst fuhren wir zur Seidenpapierfabrik Koni Ghil Meros. Hier lernten wir wie Seidenpapaier mühevoll hergestellt und verarbeitet wird. Der Besitzer persönlich führte uns durch seine Fabrik und erklärte uns alle Schritte vom Ast bis zum Seidenpapier. Doch hier wird nicht nur das Papier hergestellt, sondern es wird auch zu Büchern, Kleidungsstücken, Glückwunschkarten ... weiter verarbeitet. So fand jeder ein kleines Mitbringsel im Shop von Koni Ghil Meros.
Danach statteten wir der benachbarten Bauernfamilie einen Besuch ab. Vor wenigen Tagen wurde hier Hochzeit gefeiert und so empfing uns nicht nur die Hausherrin, sondern auch ihre frisch gebackene Schwiegertochter entsprechend. Nachdem wir einen Blick in den Stall und auch die Zimmer des Hauses werfen konnten, ging es zurück in die Stadt.
Unser nächstes Ziel war der Shoshi Zinda Komplex, eine der bekanntesten Nekropolen in ganz Zentralasien. Einer Sage nach liegt Kusam ibn Abbas, der Cousin des Propheten Mohammed, hier begraben, weswegen diese Nekropole mit anschließender Gräberstraße auch eine begehrte Pilgerstätte ist.
Danach ging es weiter zum Afrosyab Museum, dem Museum für Stadtgeschichte. Hier befinden sich bisherige Ergebnisse der archäologischen Arbeit in und um Samarkand. Der Schwerpunkt des Museum sind die rekonstruierten Wände mit Originalfresken aus dem 5. & 6. Jahrhundert.
Nach dem Mittagessen besichtigten wir die russisch-orthodoxe Kirche der Stadt, bevor es mit dem Bus gen Bahnhof ging. Am späten Nachmittag fuhren wir dann mit dem Zug von Samarkand nach Taschkent.

Tag 10: Do swidanija Uzbekistan – von Taschkent in die kirgisische Hauptstadt Bischkek

Heute hieß es früh aufstehen, denn wir mussten Abschied nehmen von Usbekistan und mit unserem Flieger gen Osten nach Bischkek fliegen.
Wir wurden herzlich im zweiten Land unserer Reise - Kirgisistan oder aus Kirgisien - empfangen und fuhren erst einmal ins Hotel.
Nachdem sich alle auf ihrem Zimmer frisch machen konnten, ging es zum Mittagessen in ein nahe gelegenes Restaurant, das Restaurant „Obama". Hier strahlte einem der US-amerikanische Präsident von jeder Wand aus entgegen.
Nach einem ausnahmsweise einmal leichten doch sehr leckeren Mittagessen erkundeten wir Bischkek noch ein wenig. Vom Platz des Sieges aus ging es weiter zum Theater für Opern und Ballett. Während wir durch den Eichenpark spazierten erfuhren wir mehr über die Stadt und die Charaktere, die sie geprägt hatten.
Am Ala Too Platz hatten wir Glück und konnten sogar die Wachablösung für den streng bewachten Fahnenmast miterleben.
Danach ging es noch auf den bekannten Osch Markt. Auch hier bekam man wieder allerhand gut riechender Gewürze, viel Obst und Gemüse, doch natürlich auch Süßigkeiten oder Gegenstände des alltäglichen Gebrauchs, wie z.B. Besen. Nach ein wenig Freizeit fanden wir uns alle wieder zusammen und fuhren zurück ins Hotel.

Tag 11: Ala Artscha Nationalpark und Fahrt durch die kirgisische Landschaft an den Issyk Kul See

Nach über einer Woche Kultur in Usbekistan ging es heute endlich hinaus in die Natur Kirgisistans. Im Ala Artscha Nationalpark unternahmen wir eine kleine Wanderung durch die Natur. Man konnte die klare Luft förmlich riechen und durch all die tollen Ausblicke musste man aufpassen, wo man hintritt. Wir kamen vorbei an gigantisch großen Baumwurzeln und Wunschbäumen, stets gefolgt vom Plätschern des Wassers. Angekommen an einer Jurte machten wir einen kurzen Stopp. Dann ging es noch ein Stückchen weiter den Flusslauf entlang, bevor wir uns zurück auf den Weg zu unserem Bus machten.
Nachdem wir bei einer einheimischen Familie in Tokmok mit einem sehr reichen Mittagessen gestärkt wurden, ging es weiter zum Burana Turm und den angrenzenden Bal Bals (menschenähnliche Steinstelen). Der heute 21 Meter hohe Burana Turm gilt als eines der Wahrzeichen Kirgisistans und war ursprünglich einmal 45 Meter hoch, doch ein Erdbeben sorgte für den Zusammenbruch des oberen Teils, sodass heute nur noch weniger als die Hälfte steht.
Bevor wir den Issyk Kul See am Abend erreichten machten wir an einer Hängebrücke, die sich über den Tschu Fluss spannt noch einen Fotostopp.

Tag 12: Fahrt entlang des Issyk Kul Sees nach Karakol

Der Vormittag stand allen frei am See zur Verfügung. Einige Mutige trauten sich sogar in den See und nahmen so am Morgen ein erfrischendes Bad in dem Bergsee.
Am späten Vormittag machten wir uns dann auf zu den Felszeichnungen von Cholpon Alta. Hier sahen wir vor allem Steinböcke auf den Felsen, doch auch die Sonne oder andere Tiere die hier einst lebten und heute noch leben.
Unsere weitere Fahrt entlang des Issyk Kul Sees sollte uns heute nach Karakol bringen. Doch bevor wir die Stadt östlich des Sees erreichten, machten wir mittags erst einmal in der Grigorewka Schlucht in einer Jurte ein köstliches Picknick. Bei Wurst, Obst und natürlich auch Obst ließen wir es uns gut gehen und genossen das Mittagessen inmitten der Natur.
Weiter ging es dann Richtung Karakol. Auf unserem Weg machten wir natürlich immer wieder Fotostopps um die fantastische Welt um uns herum zu fotografieren.
Einige Kilometer vor der Stadt Karakol ist das Prschewalski Museum gelegen, welches wir zuerst besichtigten. Das Museum wurde zu Ehren des Forschungsreisendern Nikolai Michailowitsch Prschewalski erbaut. Mit seinen fünf großen Reisen, auf deren letzter er verstarb, trug er wesentlich zur Erforschung Zentralasiens bei. Das bekannte Przewalski-Pferd wurde auch nach ihm benannt.
Weiter fuhren wir nach Karakol zur Dunganischen Moschee. Dunganen, eine muslimisch-chinesische Volksgruppe, flüchtete einst von China nach Karakol und bauten Anfang des 20. Jahrhunderts diese besondere Moschee im Stil der Tsin-Dynastie komplett aus Holz.
Nach der Besichtigung der Moschee fuhren wir in unser Gästehaus Green Yard. Hier wurden wir von der Besitzerin empfangen und bezogen unsere Zimmer. Die Besonderheit dabei war, dass im Haus alle ihre Schuhe ausziehen und am Eingang abstellen mussten.
Danach ging es abends noch zum Abendessen bei einer uigurischen Familie. Wir genossen das leckere Abendmahl und danach sprachen wir noch mit der Köchin und Mutter der Familie über ihre Kinder und das Leben in Kirgisistan. So konnte der Abend gemütlich ausklingen.

Tag 13: Viehmarkt in Karakol und Rückfahrt nach Bischkek

Heute hieß es für alle die mit auf den Viehmarkt in Karakol kommen wollten früh aufstehen, denn nur der frühe Vogel fängt den Wurm - oder in diesem Fall: der Frühaufsteher hat die besten Chancen auf das schönste Tier. Auf dem Viehmarkt angekommen konnte jeder seiner Wege gehen und sich das bunte Treiben hautnah ansehen: Kühe, Schafe, Pferde, Ziegen, Lämmer - Vieh soweit das Auge reicht!
Nach diesem einmaligen Erlebnis ging es zurück ins Gästehaus, wo wir mit einem einmalig tollen Frühstück empfangen wurden. Gut gestärkt und voller Tatendrang verließen wir unser Heim der letzten Nacht.
Da heute Sonntag war hatten wir das Glück in der Dreifaltigkeitskathedrale eine Messe mitzuerleben. Selbst wenn man nicht gläubig ist, war dies eine schöne Erfahrung auf der Reise. Weiter ging es zu einem kleinen Souvenirladen in der Stadt, wo wir die letzten Souvenirs und Mitbringsel für und selbst, aber auch für die Daheimgebliebenen aus Kirgisistan kaufen konnten. Und da es hier (vor allem für die Frauen) sehr viel Schönes gab, wurde ordentlich Umsatz gemacht.
Dann fuhren wir weiter in die Jety-Oguz Schlucht. Hier unternahmen wir entlang des Flusses eine kleine Wanderung vorbei am „Gebrochenen Herzen" einer Felsformation inmitten der kirgisischen Natur bis zu einigen Jurten auf der anderen Seite der Formation. Von hier aus wiederum hatte man einen fantastischen Blick auf die Felsformation der „Sieben Ochsen" und wir konnten die von manchen heiß ersehnte vergorene Stutenmilch probieren.
Mittags machten wir dann eine Pause bei einer kirgisischen Familie, wo wir liebevoll, eifrig und voller Freude von den Kindern der Familie bedient wurden.
Nach einer Buspanne und einigen Fotostopps kamen wir dann abends im Hotel in Bischkek an, wo wir den Abend bei einem Essen im Hotelrestaurant mit einem „Wässerchen" beschlossen.

Tag 14: Almaty – Stadt der Äpfel?!

Heute mussten wir Abschied von Kirgisistan nehmen, denn es hieß „Herzlich Willkommen in Kasachstan!" Nachdem wir unproblematisch über die Grenze gekommen waren fuhren wir mit unserem Bus zu einer Wechselstube um unsere restlichen kirgisischen Som in kasachische Tenge umzutauschen.
Gegen Mittag erreichten wir dann unser Hotel in der Innenstadt von Almaty. Nachdem alle ihre Zimmer bezogen hatten machten wir uns zu Fuß auf zum Mittagessen in ein nahegelegenes Restaurant. Danach gönnten sich (fast) alle erst einmal eine kleine Siesta bevor es nachmittags dann auf zum Stadtrundgang durch die Stadt der Äpfel ging.
Dabei erfuhren wir, das Almaty eigentlich gar nicht mehr die Stadt der Äpfel ist, da hier gar nicht mehr so viele Äpfel angebaut werden. Geht man durch die Stadt entsteht auch eher der Gedanke, es wäre die Stadt der Rosen, da überall Rosen in allen Formen und Farben die Wegeränder und Blumenbeete zieren.
Nach unserem Stadtrundgang hatten alle freie Zeit und konnten die Stadt noch auf eigene Faust erkunden.
Abends gingen dann alle wieder gemeinsam zum Abendessen in ein dunganisches Restaurant. Hier durfte man sich seinen Alkohol zwar selbst mitbringen, doch musste er trotzdem als Saft in einer Karaffe getarnt werden, damit es vom Geschäftsführer keinen Ärger gibt. So wurde der Abend für alle zu einem Spaß und wir wurden wieder reichlich mit allerlei Köstlichkeiten der zentralasiatischen Küche versorgt.

Tag 15: Freie Zeit in Almaty ODER fakultativer Ausflug zum kleinen Wasserfall in die Turgen Schlucht

Den heutigen vorletzten Tag konnte jeder gestalten, wie er oder sie gern wollte. Einige verbrachten den Tag individuell in der ehemaligen kasachischen Hauptstadt, doch die meisten schlossen sich dem fakultativen Ausflug in die Turgen Schlucht an.
Auf der Fahrt zu unserem Ausgangpunkt für die heutige Wanderung trafen wir auf zahlreiche Tierherden:  Pferde, Kühe, Schafe. Wir kamen aus dem Fotografieren gar nicht mehr heraus, doch irgendwann waren wir dann am ersten Zwischenziel angelangt und die Wanderung konnte starten. Im Gegensatz zu den bisherigen Wanderungen musste man heute schon ein wenig wandererfahren sein und sicheren Schrittes den Weg bis zum kleinen Wasserfall meistern. Über Stock & Stein, Fluss und Brücken aus umgefallenen Baumstämmen ging es immer weiter hinauf und die Aussicht wurde immer fantastischer! Da blickte er auf einmal um die Ecke: der kleine Wasserfall. Da das Wetter sich heute wieder von seiner besten Seite zeigte, stellte man sich gern in die Nähe des Wasserfalls um mal eine kurze Abkühlung durch den „Sprühregen", den der Wasserfall verteilte, abzubekommen.
Nachdem wir das Panorama hoch oben genossen hatten ging es den gleichen Weg wieder hinab. Unten angekommen machten wir ein herrliches Picknick bei Kaffee und Tee und genossen den letzten Tag der Reise inmitten der Natur.
Am frühen Nachmittag ging es dann zurück nach Almaty. Hier konnten alle ihr noch übrig gebliebenes Geld auf dem Grünen Markt unter die Leute bringen.
Am Abend stießen wir mit einem Glas Wein gemeinsam auf die letzten schönen Tage an und rundeten die Reise bei einem letzten Dinner somit perfekt ab.

Tag 16: Heimflug über Istanbul nach Deutschland

Nach über zwei Wochen zentralasiatischen Urlaubs hieß es für alle wieder Koffer packen und ab nach Hause.
Pünktlich um die Mittagszeit landeten wir wieder in Berlin Tegel und wurden mit unseren Taxen nach Hause gebracht.
Ich möchte mich auf diesem Weg noch einmal bei Ihnen allen für diese schöne Reise bedanken. Ich habe viel gelacht mit Ihnen und werde immer gern an das Erlebnis „Zentralasien" zurück denken.
Ich hoffe wir sehen uns mal wieder!
Bis bald und bleiben Sie alle so fit und gesund!
Ihre Sylvia Ott

Bildergalerie zur Reise

Kommentare zum Reisebericht

1. Die Reise ansich war ein absolutes Erlebnis, einschl. der sehr guten Reiseleitung (von Eberhardt und vor Ort). 2. Der vorliegende Bericht gefällt - sehr ausführlich. Aufgrund der Masse von Erlebnissen weiß man am Ende schon kaum noch, was am Anfang so alles passierte. 3. ... für Unentschlossene: Mittelasien ist empfehlenswert!

K.-P. Linhardt
24.09.2013