Reisebericht: Wanderreise Zypern – Insel im Mittelmeer

18.03. – 25.03.2023, 8 Tage Rundreise mit 6 Wanderungen: Agros – Kyperounta – Troodosgebirge – Paphos – Akamas–Halbinsel (60 geführte Wanderkilometer)


  Bildergalerie   Druckversion (PDF)   Kommentare   zur Reise
 
Ein warmer Frühlingstag, knapp 20 Grad und strahlender Sonnenschein. München taut auf. Krokusse in bunten Farben und weiße Schneeglöckchen wirken wie kleine Inseln im leuchtenden Grün der Wiesen.
Zeit zum Genießen, Zeit zum Aufbruch, Zeit zum Wandern, Zeit für Zypern.
Ein Reisebericht von
Michael Rass
Michael Rass

Passkontrollen und Fotoshooting

Passkontrolle und Fotoshooting in München beim Check in. Damit der Ausweis auch mit der Person übereinstimmt, die da fliegen soll. Etwas ungewöhnlich für EU-Bürger, aber es nützt nichts , sonst kommt man nicht weiter. Meine Daten konnte die digitale KI wohl nicht recht lesen und so wurde ich zu einem "lebendigen Polizisten" geschickt, der mich nochmals checkte und dann die Erlaubnis zur Weiterreise erteilte. Eine Durchsage per Lautsprecher machte uns darauf aufmerksam dass, auf amerikanischer Anweisung hin, unsere Ausweise erneut beim Boarding durch das Flugpersonal kontrolliert werden. Kann da jemand anders fliegen.
Etwas später wie geplant, so um die Mittagszeit, hob der weiße Vogel in München ab und schwang sich hinauf in das strahlende Blau des Himmels. Unter uns das leuchtende Band des grünen Inns mit der berühmten Innschleife und die Stadt Wasserburg.
Atemberaubendes Alpenpanorama von der Zugspitz bis zum Gösser.
Zwischen tiefverschneite Berggipfeln und Hochebenen grüßten einsame Täler. Nach Ungarn, Belgrad, Sophia, sahen wir links Istanbul und rechts die griechischen Inseln, bevor unser Vogel in die Wolken verschwand und erst knapp über Larnaca seine Landebahn erblicken konnte.
Ein entspannter Flug ging zu Ende und siehe da, unsere 3 Wanderurlauber die über Wien geflogen waren, waren auch schon da. Alles bestens, alle pünktlich, keine Wartezeiten, nur Zypern empfing uns mit Wolken und einer erneuten Paßkontrolle mit Fotoshooting. Vielleicht lag das daran, dass Zypern nicht im Schengener Abkommen dabei ist, oder weil Zypern im Nordteil türkisch ist, oder weil es noch eine britische Militärstation auf Zypern gibt.
Antonis unser Wander- und Reiseführer, der Eierschecke über alles liebt, nahm uns am Ausgang herzlich in Empfang und begleitete uns hinauf zum neu modernisierten Rodon Hotel, das auf 1100m Höhe im malerischen Dorf Agros, im Herzen von Pitsilia liegt. Während der Fahrt erzählte er uns was es mit dem Salz und der Zitrone auf sich hat und wozu Kaffeepulver mit Zitrone gut ist.
Ein langer Tag wurde belohnt mit einem reichhaltigen Buffet mit den verschiedenen Köstlichkeiten die Zypern zu bieten hat.
Die letzten 3 Reisenden die einen Direktflug Berlin - Larnaca gebucht hatten, kamen gerade noch rechtzeitig zum Abendessen, bevor die Küche schloß.
Es ist Samstag, das Hotel füllte sich und abends war Tanz angesagt. Eine Augenweide den Einheimischen bei ihren rhythmischen Bewegungen zuzusehen. Und es tanzten nicht nur die jungen Leute. Scheinbar geht die griechische Musik direkt ins Blut.
Im Bett konnte man bei geöffneter Balkontür sanft im Rhythmus dieser Musik ins Land der Träume hinüberwandern.

Doxa si o Theos – Gott sei Dank

Der Tag erwachte mit sonnigem Wetter. Kaum vorstellbar, dass es heute noch regnen sollte.
Antonis will uns heute in eine der einsamsten Gegenden Zyperns entführen. Wir sollten den Naturlehrpfad „Tisia tis Madaris“ erkunden mit Blick auf den verschneiten Berggipfel des Olympos dem, nach zyprischen Verständnis, wahren Sitz der Götter.

Zuvor brauchte es allerdings eine gehörige Portion Stärkung für die Tour und die bekamen wir nach Herzenswunsch am reichhaltigen Frühstücksbuffet. Geselligerweise kamen ein paar Katzen dazu und forderten, mit liebevollem „MIAU“, was übersetzt heißt, „Bitte füttere mich“, doch endlich das Fenster zum Garten zu öffnen und ein paar Köstlichkeiten rauszuwerfen.
Beim empfehlenswerten original zyprischen Kaffee, natürlich ohne Zucker, droben an der Bar hatte man einen herrlichen Blick hinunter auf das Freischwimmbad und wer wärmte sich dort in der warmen Morgensonne… die Katzen.

Nach einigen Minuten Autofahrt erreichten wir unseren Ausgangspunkt unterhalb des Gipfels Adelfoi auf 1600m, plus. Sonnenschein und ein traumhafter Blick hinunter ins Tal. Dennoch entschied sich Antonis zunächst für die kürzere Variante des Weges wegen eines angekündigten Regens. Er hatte bereits einen „Plan B“ im Kopf. Sollte es nicht regnen, haben wir noch immer die Möglichkeit die Wanderung zu erweitern.
Ein kleiner Zwischenfall versetzte uns kurz in Erregung, als ein Wanderer nach wenigen Minuten Gehen Kreislaufprobleme bekam.
Aber mit engagierter Hilfe und Zusammenhalt in der Wandergruppe verlief die Sache glimpflich. Der Bus wurde wieder zurückgeholt und er brachte den Wanderer samt Begleitung ins Hotel zurück, wo er sich erholte und bereits nachmittags wieder kleine Unternehmungen im Ort machen konnte. Ein Mittagessen zur Stärkung wurde den beiden vom Hotel aufs Zimmer gebracht.

Der Rest wanderte über den hochinteressanten Höhenweg des Mandari, zwischen Felsen mit einzigartiger Charakteristik, viel unterschiedlicher Vegetation und herrlichen Panoramblicken dem Ort Spilia entgegen. Neben Goldeichensträuchern, blühenden Mandelbäumen, Schwarzkiefer, Aleppo Pinien und zyprischen Zedern konnte man die prächtigen Anatolika- und die weißlichen Barliaorchiedeen entdecken und bestaunen. Brauchen sie doch 7 Jahre bis sie erstmals erblühen.
In der Ferne grollte der Donner und graue Schleier fielen vom Himmel, während der Herrgott seine schützende Hand über uns hält und uns trockenen Fußes weiter marschieren ließ.
Auf Grund dieser Tatsache entschied sich Antonis die Wanderung um 1 Stunde zu verlängern und er zeigte uns die Obstanbaufelder. Erklärte ganz nebenbei die Idee der Flurbereinigung und die Idee neue Sorten anzupflanzen um effektiver und wirtschaftlicher zu arbeiten.

Im Adventure Restaurant wurde unser Durst und der mittlerweile freundlich nach Essen anfragende Magen mit köstlichen Meze-Variationen aus verschiedenen typischen Gerichten verwöhnt, wo uns so manche Variation in Staunen versetzte. Zum Beispiel, die mit Schafskäse überbackenen Auberginen denen Pfefferminz beigemischt wurde.
Oder der uns noch völlig unbekannte Kräuterlikör aus Geranien, natürlich alles selbstgemacht aus dem Kräutergarten der Natur.
Schweren Herzens hieß es für unsere lustige Truppe Abschied nehmen vom Adventure-Haus und der Bus brachte uns zurück nach Agros.

Die 3-schiffige griechisch-orthodoxe Basilika war geöffnet und Antonis erklärte uns die Besonderheiten.
Der Gottesdienst dauert hier schon mal 3 bis 4 Stunden, meist zwischen 6.30 Uhr und 10.30 Uhr, wobei die Kirchenbesucher nicht immer von Anfang bis zum Schluß dabei sind. Es ist mehr ein Kommen und Gehen, aber die Kirche ist immer voll.
Dass das 3te Stockwerk den Frauen und den Kindern gehört, denn Kinder können keine 3 Stunden ruhig sitzen bleiben.
Auch gibt es keine Musikinstrumente wie eine Orgel in der Kirche. Die musikalische Untermalung findet im Hintergrund mit Psalmengesängen statt und der Pfarrer zelebriert hinter einem Vorhang, nicht sichtbar von der Bevölkerung, das Ritual der heiligen Messe.

Nach dem kurzen Ausflug in die Religion der Orthodoxen stand noch ein Besuch der Rosenmanufaktur der Familie Tsolakis auf dem Programm.
Betritt man das Haus umfängt einem ein intensiver Rosenduft und es gibt hier alles was man sich nur denken kann. Flüssiges und Festes. Von diversen Likören, Wasser, Essig, über alles was zur Körper- und Zahlpflege gehört bis hin zu Honig, Schokolade und Kerzen aller Größen.
Mittlerweile in der 4ten Generation sind die Rosenprodukte weit über die Grenzen des Ortes hinaus wegen ihrer hohen Qualität bekannt. Sogar die EU unterstützt die kleinen Betriebe.

Der Rest des Tages stand zur freien Verfügung. Einige Personen nutzen die Gelegenheit und machten einen kleinen Ausflug zu Fuß in der näheren Umgebung.
In geselliger Runde bei zyprischen Wein und lokalem Bier wurden noch so manche Erfahrungen und Lebensgeschichten ausgetauscht bevor der Kellner dann zur letzten Runde rief und sich so mancher dachte „Gott sei Dank, heute war ein schöner Tag, ideal zum Wandern, nicht zu kalt und nicht zu warm, köstliches Essen und der Regen war an uns vorbeigegangen.

Kunst Kultur und Kulinarik

Ein starker Sturm brauste durch die Nacht und sein Lied weckte uns am Morgen. Die Wolken waren vertrieben und strahlender Sonnenschein ließ unsere Herzen höher schlagen. Auch die beiden Wanderer, die gestern zum Hotel zurückkehren mussten, waren zur Freude aller heute wieder mit von der Partie.

Die heutige Wanderroute kombiniert den Besuch zweier wichtiger Kulturstätten Zyperns, das ehemalige Kloster Stavros tou Agiasmati („Vom Heiligen Kreuz zu Agiasmati“ ) und das ehemalige Kloster Panagia tou Araka (Zur Heiligen Junfrau Maria der Erbsen). Erbsen deshalb, weil es in der Umgebung fruchtbaren Boden für Erbsenanbau gab.
Beide Scheunendachkirchen gehören dem Unesco-Weltkulturerbe an und besitzen nach wie vor die Originalgemälde aus dem 14 Jahrhundert.

Unweit unseres Hotels begann die Wandertour an der Scheunenkirche bei Platanistasa. Eine imposante Kirche und wenn man sich näher damit befasst erfährt man die Hintergründe und die Bedeutungen der einzelnen Darstellungen.
Antonis erklärte uns die Bedeutungen der Bilder, den Bildaufbau und warum Bilder genau an diesen und jenen Stellen in der Kirche platziert wurden und die Bedeutung der Farben. Wir erfuhren, dass jedes noch so kleine Detail eines jeden Gemäldes eine besondere Bedeutung hatte und somit den Besuchern eine bestimmte Botschaft vermitteln sollte.
Warum war das so? Weil die Leute des Mittelalters kaum lesen und schreiben konnten, aber die Bildersprache konnten sie verstehen. Und somit erzählten die Fresken, als lebendiges Bilderbuch, die biblischen Geschichten.
Dadurch konnten auch wir mehr und mehr die orthodoxe Religion verstehen.

Die Route führte über einen zunächst etwas steileren Anstieg hinauf auf einen Bergrücken mit grandiosem Ausblick hinüber in die Türkei mit den schneebedeckten Gipfeln des Taurusgebirges. Unter uns die fruchtbare Morphou-Ebene mit der geteilten Hauptstadt Nikosia, dahinter an einem Berghang, in Stein gemeißelt auf einer Größe von 7ha, konnte man die türkische Flagge und den Halbmond erkennen.
Blühende Mandelbäume, Pinien, Goldeichen und Weinberge säumten unseren gut ausgebauten Wanderweg. Zistrosen und in der Blüte stehenden Orchideen konnten die Wanderer ebenfalls entdecken.
An bestimmten Stellen hielt Antonis an und pflückte grüne Gräser und ließ sie in einer Plastiktüte verschwinden. Die Gräser heißen „Celena vulgaris“, Taubenkröpfchen, weil die Blüte aussieht wie der Kropf bei den Tauben wenn sie balzen. Die Pflanze ist essbar, was Einigen zur Probe verleitete. Ihr Geschmack erinnert an Erbsen und grüne Bohnenschoten. Der Grund, warum die Pflanze gesammelt wurde war, sie schmeckt am besten gebraten mit Eiern und Salz. Und dieses kulinarische Highlight wollte man uns nicht vorenthalten. Zumal alle an der „Futterbeschaffung“ beteiligt hatten.
Der letzte Teil des Weges führte uns in das Dorf Lagoudera mit dem sehenswerten Gebäude das als Rathaus bezeichnet wird.
Noch ein paar Meter weiter und nach ca. 7km Fußmarsch erreichten wir die zweite Scheunendachkirche „Zur Heiligen Jungfrau der Erbsen“
Hier ist ganz markant dargestellt die Hierarchie der Schöpfung,
Gott, ganz oben in der Kuppel, darunter folgend die Engel, Propheten, Evangelisten und ganz unten am Boden die Menschen.
Die 4 Säulen der orthodoxen Religion: Jesus, Maria, Petrus und Paulus.
Vereint in der Kirche sind auch die 3 wichtigen Malereiepochen.
Die byzantinische aus dem 12Jhr n.Chr., die italo-byzantische im 14/15 Jhr n.Chr. und die Renaissance ab dem 16 Jhr. Antonios erklärte auch die Merkmale, wie man die einzelnen Epochen erkennen kann.

Mit viel Wissen gefüttert, verlangte unser Magen aber jetzt auch eine Füllung. Der Bus brachte uns zurück nach Agros un die Taverne… wo ein herrliches Meze-Essen auf uns wartete. Ein kleiner Familienbetrieb, spezialisiert auf „Kleftiko“ (geraubtes Fleisch). Hier soll es angeblich das beste Kleftiko der Insel geben. Diese Aussage könnte wahr sein, wenn selbst der zyprische Präsident hier das Gericht mit der Hand gegessen und gelobt hat. Die Machart ist aufwendig, muss es doch mindestens 8 Stunden in einem geschlossenen Raum oder Behälter vor sich hin garen. In anderen Ländern ist es vergleichbar mit dem original Barbeque, wo das Fleisch über Stunden in heißer Erde eingegraben wird, oder neuzeitlich bei uns im sogenannten „Smoker“ bei niedriger Temperatur gegart wird.
Aber bevor es soweit war und wir das butterweiche Kleftiko aus Ziegenfleisch verkosten konnten, gab es vorher natürlich mehrere Gänge an verschiedenen Gemüsegerichten und natürlich unser mitgebrachtes Essen, Taubenkröpfchen mit Eiern. Ganz hervorragend und saftig war auch das Zwischengericht mit dem gegrillten Schweinefleischspieß.
Zum Abschluß natürlich wieder unser viel geschätzter zyprischer Kaffee, der mittlerweile immer mehr Anhänger gefunden hatte.

Satt und zufrieden führte uns Antonis noch in eine Kandisproduktion. Ebenfalls ein erfolgreicher Familienbetrieb in nächster Generation. Man konnte zusehen, wie die einzelnen Früchte verkocht werden, die später zu Kandis, Marmeladen und Sirups verarbeitet werden. Verwendet werden nur die Schalen der Früchte, wobei hier die oberste Schicht der Schale abgerieben wird.

Spannend, unterhaltsam und genussreich ging ein erlebnisreicher Tag zu Ende.
Einige gingen zu Fuß zurück zum Hotel, andere brachte der Bus. Aber bei Allen viel das Abendessen sehr klein aus.
Dafür gab es noch rege Unterhaltung in der Gruppe bis uns dann doch die Müdigkeit überkam. Kali nichta!

Ein Tag voller Überraschungen

Heute heißt es Abschied nehmen vom Toodosgebirge. Die Koffer sind gepackt und die Hotelrechnungen bezahlt. Ein letztes Mal brachte uns der Bus hinauf bis auf 1700m Höhe, direkt unter dem Gipfel des Olymp, wo sich die Spionage- und Abhöranlagen der Engländer und Amerikaner befinden.
Hier beginnt der erste Teil unserer etwa 10km langen Wanderung. Auf dem bequemen Waldweg, der nach der Frühlingsgöttin Persephoni benannt ist, führte uns ein traumhafter Panoramaweg durch Schwarzkiefern- und Zedernwälder, mit grandiosen Aussichten auf die ehemaligen Asbestabbauflächen, die in den 30iger Jahren des vorigen Jahrhunderts zu großen Probleme führten. Kleine übrig gebliebene Schneefelder luden zu manchen Scherzen ein. In der Ferne entdeckte man die Küstenregion bei Limassol, den Stausee und die Salzseen. An besonders schönen Aussichtspunkten waren Sitzbänke aufgestellt, die zum Verweilen und zum Staunen einluden.

Der zweite Teil der Wanderung war noch spektakulärer und reizvoller. Wir folgten dem Fluß Kyros Potamos entlang auf dem Kalidoniaweg. Der schmale Pfad im Schatten von Pinien, Platanas und Erbeerbäumen führte uns über Stock und Stein hinunter nach Pano Platres.
Erstaunlich, mit welcher List sich Bäume ihren Platz in der Sonne erkämpfen können. Mit etwas Fantasie konnte man bei einigen Figuren und Gesichter erkennen. Orte, an denen man Geschichten erfinden könnte.
Des Öfteren mussten der Gebirgsfluß mit Hilfe einfacher Brücken oder ganz ohne Hilfsmittel überquert werden.
Der Höhepunkt der Wanderung war natürlich der Kalidonia-Wasserfall. Aber nicht nur der Wasserfall erregte unser Aufsehen, sondern vielmehr der Klang einer schwedischen Polka. Fantasievolle Zungen kamen auf Georg Friedrich Händel´s Wassermusik, doch weit gefehlt. Ein musikalischer Wanderer aus unserer Gruppe hatte heimlich seine Schäferpfeife, eine Art Dudelsack mitgebracht und spielte uns vor der Kulisse des Wasserfalls einige seiner Stücke. Ein unbezahlbares Erlebnis, an das wir uns alle ein Leben lang erinnern werden. Danke lieber Musiker!

Noch eine Überraschung wartete auf eine Wanderin. Noch wusste sie nichts davon, als wir im Restaurant zu Mittag aßen. Gegrilltes Huhn, oder gegrillte Lachsforelle, die hier die besten von Zypern sein sollen, gezüchtet in natürlichen Becken des Kyros Potamos-Flußes. Neben dem Lachs gab es auch ein Stör-Becken, in dem einige große Exemplare schwammen. 30€ pro Kilogramm Verkaufswert.
Absoluten Seltenheitswert und einen erlesenen Geschmack hatte der zyprische Kaffee. Die Oma machte ihn mit der Hand, ganz landestypisch, aufgerührt und gebacken im Sandbett. Für den Kenner ein unvergleichlicher Genuss, den man sich nicht entgehen lassen darf.
Zu diesem einzigartigen Spitzenkaffee servierte Antonis einen Kuchen mit 3 Kerzen darauf. Die ganze Gruppe stimmte ein Geburtstagslied an und gratulierte der Jubilarin feierlich zum Geburtstag, deren Freude man in ihrem überraschten Gesichtsausdruck erkennen konnte.

Das nächste Event stand an bei der Weinprobe im Familienbetrieb Athenodorou in Omodos auf 900m Höhe. 6 verschiedene Weinsorten wurden uns näher gebracht, mit der jeweiligen Ausbau- und Lagerungsmethode und den dazu passenden Gerichten. Zum Abschluß der Vorstellung stießen alle mit einem kräftigen Zivania und einem lauten "Jamas " auf einen gelungen Tag mit vielen Überraschungen an. Natürlich war der Zivania kein gewöhnlicher Treberschnaps, sondern dieser lagerte für 2 Jahre in Commandaria-Weinfässern. Commandaria gehört zu den großen Süßweinen der Welt und wenn ein Treberschnaps in solchen Fässern lagert nimmt er eine goldene Farbe an und entwickelt ein unvergleichliches Aroma mit einer ungeheuren Milde, die mit klarem Treber nicht vergleichbar ist. Seine 43% spürt man nicht.
Hier hätte man noch gerne einige Minuten mehr verbracht.

Auf dem Weg nach Pafos fuhr unser Busfahrer Kyriakos die alte Straße über das Land. Eine kaum befahrene Straße in scheinbar unberührter Natur. Vorbei an Orangenplantagen voller Früchte und Advocadobäumen.
Markant die enge Durchfahrt am Banditenfelsen. Reiche Kaufleute und Händler mussten diese Stelle passieren um in die Städte zu kommen und hier warteten die Räuber. Auch das letzte Todesurteil auf der Insel wurde hier vollzogen.
Als die Straße neu gebaut wurde, wollte die Regierung die Felsen wegsprengen damit auch die damit verbundenen Gräueltaten aus den Köpfen der Bevölkerung verschwinden sollten. Nur der starke Protest der Bevölkerung gegen das Vorhaben die Geschichte des Landes zu löschen, zwang die Politiker das Vorhaben aufzugeben.
Zypriopten stehen zu ihrem Land und ihrer Geschichte, ob schön oder nicht schön.

Constantinou Bros, unser Hotel direkt am Strand von Pafos überraschte uns mit sehr vielen Annehmlichkeiten. Sei es die Gastfreundlichkeit des Personals, das ständig mit einem Lächeln die individuellen Wünsche der Gäste zu erfüllen versuchte, oder das mehr als üppige Abendbuffet, an dem es wirklich alles gab was man sich nur denken konnte. Wer 4 Sterne Luxus nicht gewöhnt ist, konnte hier nur noch Staunen und war bestimmt mit der Reichhaltigkeit der Auswahl etwas überfordert. Würde man die einzelnen Speisen in einer Reihe aneinanderlegen, käme man bestimmt auf eine Gesamtlänge von über 100m.
Aber die eigentliche Überraschung kam in einer Art „Traumschifffinale“. Voran der Maitrè dè Hotel mit einer Geburtagstorte und Wunderkerze und dahinter sein Serviceteam und überraschte unser Geburtstagskind erneut mit der kulinarischen Köstlichkeit.

Ein ereignisreicher Tag viel Spaß bei der Sache neigte sich dem Ende entgegen.
Einige verbrachten die Abendstunden mit der rassigen Albena in der Nectar-Bar. Ihre Stimme, ihre musikalischen Arrangements der gesungenen Lieder und ihre rhythmischen Bewegungen dazu, zeugten von hoher Professionalität und zeigten Züge von Tina Turner. Erlaubt war auch mit ihr zusammen auf der Bühne zu singen und zu tanzen.
Wieder andere zogen es vor, den Abend in einen der Kneipen in der Nähe des Hotels zu verbringen.

Genesis

Und das Meer singt sein Lied und ruft mich hinaus. Badehose an, Bademantel darüber, ein Handtuch und ab ins Wasser. Schäumende Gischt und sanftes Rauschen wenn sich die Wellen am Strand verliefen. Ein unbeschreibliches Gefühl ist es den Sonnenaufgang, getragen von sanften Wellen, zu erleben.
Unweigerlich verfingen sich die Gedanken an der Schönheit der Momente und wanderten hinüber in die Antike und hin zur Schönheit der Aphrodite, die ja aus dem Schaum des Meeres geboren wurde.

Unsere heutige Wanderung entführte uns zurück in jene Zeit der Geburt.
Der Geburt der Insel Zypern und die Geburt der schönen Aphrodite.
Unweit des Geburtsortes der Aphrodite, ca. eine halbe Stunde Autofahrt von unserem Hotel aus in östliche Richtung, erreichten wir eine kleine Wegabzweigung mit dem Hinweisschild „Dog Beach“. Natürlich folgten wir nicht den Hunden hinunter zum Strand, sondern den Ziegen hinauf auf eine Hochebene, die voll mit Olivenbäumen war.
Auf dem zunächst etwas steileren Anstieg hinauf auf 400m konnte man neben allerlei blühenden Pflanzen, wie Bergminze, die kretische Begonie, weiße und lila Zistrosen, Thymian, Rosmarin, auch versteinerte Korallen und Fossilien entdecken.
Der Boden auf dem wir unsere Spuren hinterließen ist afrikanischer Boden, ebenso der Felsen der Aphrodite selbst. Die Insel entstand weil sich vor Jahrmillionen die eurasische unter die afrikanische Platte schob und so den afrikanischen Meeresboden nach oben drückte. Noch kann man alle paar Monate einige kleine Erdbeben der Stärke 2 bis 3 auf dem südlichen Küstenabschnitt um den Geburtsort Zyperns spüren.
Deshalb wandern wir auch heute auf dem „Genesis-Weg“. Genesis ist das erste Buch der Bibel mit der Schöpfungsgeschichte. Den Weg und die Dramaturgie des Weges ist ein Kind unseres Wanderführers Antonis, der ihn vor etwa 20 Jahren erschaffen hatte.
Somit hatten wir heute den Geburtsort Zyperns, den Geburtsort der Aphrodite und den Geburtsort des Genesisweges kennenlernen dürfen. Spektakuläre Felsformationen, grandiose Aussichten, türkisblaues Meer inklusive versteht sich.

Kulinarisch verwöhnt wurden wir diesmal in der urigen O`Vrakas Taverne in Pissouri, wo Antonis die heutige Speisenauswahl traf, gefüllten Paprikas, gefüllten Tomaten und mit Auberginen gefüllte Weinblätter. Jeden Tag verwöhnte er uns mit anderen landestypischen Gerichten. Es lag ihm sehr am Herzen uns „Sein Land“ näherzubringen.
Ein Höhepunkt war auch der Besuch des Bürgermeisters von Pissouri an unserem Tisch, den Antonis eingeladen hatte. So fanden interessante Gespräche statt.

Man merkt, der heutige Tag dreht sich um „Geburt“. Und weil wir ein Geburtstagskind in der Gruppe hatten und die Zyprioten Geburtstage zu feiern verstehen ist es natürlich nicht getan mit einem Kuchen und 3 Kerzen drauf. Auf der Insel wird laut Antonis 1 Woche lang gefeiert und so bekam unser Geburtstagskind vor dem Frühstück Luftballons aufs Zimmer mit Glückwünschen und auf dem Rückweg zum Hotel wurde über Antonis Handy 1 Geburtstagslied und 1 erotisches Lied für Frauen, live gesungen von seinem Freund, der Jubilarin übermittelt. Der ganze Bus konnte die landestypischen Lieder mithören und das „erotische Lied“ wurde uns übersetzt. „Se Agapo“ (s`agapo), dich liebe ich, weil du so elegant bist, dich liebe ich, weil du es bist, ich liebe die Welt, weil du in der Welt bist…..
Solche Momente können nur Menschen möglich machen, die eine große Herzlichkeit und eine gewisse Offenheit in sich tragen und die Freude am Umgang mit Menschen verspüren.
Wenn man mit Antonis reist spürt man seine Begeisterung und den Stolz für sein Land. Deutlich erkennt man wie er Menschen, auch aus fremden Kulturen, miteinander verbinden kann. Jeder ist Gewinner, der Reisegast und die einheimische Bevölkerung. Hier halten die Menschen zusammen.

Wildes Zypern

Wohltuend und erfrischend, das morgendliche Bad im Meer. Allerdings bedeckten dunkle Wolken den Himmel, was meistens nichts Gutes bedeutet.
Kyriakos, unser Busfahrer steuerte heute auf Anleitung von Antonis seinen Bus in nördliche Richtung hinauf auf einen Berg bei Ineia, von wo aus unsere Wanderung hinunter nach Agios Georgios Pegeias begann. Das Highlight der Wanderung war der Panoramablick hinunter in die Avgás-Schlucht.
Aber bis es soweit war, mussten einige Kilometer zurückgelegt werden. Und wie eingangs erwähnt, regnete es auch als wir starteten. Also Regenzeug über und los gings. Unsere Zuversicht, Unerschrockenheit und Abhärtung zeigte Wirkung, der Regen hörte schon nach wenigen Minuten auf und kurze Zeit später hatte die Sonne die Wolken aufgelöst.
Die Wanderroute ist eines der eindrucksvollsten Erlebnisse auf Zypern. Zunächst einer Feldstraße folgend, bevor wir dann in die Wildnis abbogen und dem Pfad der Ziegen folgten.
Groteskes Kalklochgestein und mannshohe Wacholderbüsche, blühende Wiesen, Olivenbäume und rote Erde. Dazwischen wilde Johannisbrotbäume und ein grandioser Ausblick auf die Bucht der Schildkröten, die hier ihre Eier im Sand vergraben bevor sie wieder in den Weiten des Meeres verschwinden. Meter für Meter ging es der Schlucht entgegen, vorbei an Mufflons im Gehege. Ab und zu erhebte sich ein Rebhuhn in die Lüfte und Tauben und Dohlen flogen über unsere Köpfe hinweg. Ein sicheres Zeichen, dass wir uns der Schlucht näherten. Stammt doch der Name Avgás von Avga ab, was Eier bedeutet. Denn die Vögel nisten hier vermehrt in den Felswänden und ihre Eier wurden zur Nahrung der Menschen geraubt.

Plötzlich senkte sich der Boden vor uns und da war sie, die Schlucht, 250m tief. Nur um die Mittagszeit fällt der Sonnenschein hier bis zum Boden und es war um die Mittagszeit als wir ankamen. Ein herrliches Panorama eröffnete sich uns, wenn man von oben in die Tiefe schaut und auf die ausgewaschenen Felswände aus Kalkgestein. Faszinierende Fotomotive ergaben sich aus dem Spiel von Licht und Schatten und ab und zu vernahm man den Ruf einer Ziege.
Antonis hätte zur weiteren gefahrlosen Erschließung der Schlucht eine tolle Idee. Die beiden Seiten der Schlucht mit einer Brücke aus Glas zu verbinden. Vielleicht verwirklicht sich eines Tages sein Traum.

Wir folgten dem Kamm der Schlucht entlang bis wir in einen dichten Wald von Libanonwacholder gerieten. Hier empfiehlt es sich zusammenzubleiben, denn es ist wie in einem Labyrinth. Antonis führte uns gezielt durch das Dickicht und nach etwa 12km und 4 ein halb Stunden Gehzeit erreichten wir den „Weißen Fluß-Strand“. Hier liegt einer der schönsten Badeplätze der Insel mit türkisblauem Wasser, nahe dem Ort Agios Georgios Pegeias wo wir unsere Einkehr im „The Dutch Coffee house“ hatten.
Antonis verwöhnte unsere Gaumen diesesmal mit einem Moussaka, ein Auflauf mit Auberginen und Kräutern, dazu hausgemachte frische Pommes Frites.

Nach dem obligatorischen zyprischen Kaffee brachte uns der Bus zurück nach Pafos, wo einige Wanderer noch die Stadt erkunden wollten und der Rest fuhr zurück zum Hotel. Es bot sich natürlich wieder ein Bad im Meer an, oder noch ein kleiner Spaziergang der Strandpromenade entlang und in der Sonne sitzend, das ein oder andere Glas am Strand bei Meeresrauschen zu genießen, bevor die Sonne im Meer versank und die Nacht den Tag verschlang.

Adonis oder Aphrodite

Die beide Gottheiten und Sinnbild für Schönheit waren nach der Mytholgie in der Liebe verbunden.
Welches von beiden nun schöner war, hat jeder in unserer Wandergruppe im Laufe der nächsten Stunden für sich selbst entscheiden müssen.

Aber der Reihe nach, denn bis es soweit war, erfüllte Antonis noch einen Wunsch unseres Geburtstagskindes. Wie schon erwähnt, feiert man ja auf Zypern 1 Woche lang Geburtstag. Die Gruppe wurde auf eine Orangenplantage eingeladen wo man die Früchte selber vom Baum holen durfte, essen und auch mitnehmen. Nichts schmeckt besser als frische Orangen vom Baum. 6 Monate reifen sie hier am Baum und es kann zweimal pro Jahr geerntet werden.
Wer mochte, konnte auch frische Zitronen kosten, diese mitnehmen, sie essen, oder auch für Antonis Gesundheitstipps verwenden. Erinnert ihr euch noch an die ersten Sätze von ihm am ersten Tag, während der Fahrt zum Hotel.
Salz mit Zitrone vermischt ist die beste Zahnpasta,
oder Kaffeepulver mit Zitrone gemischt als Mittel gegen Kopfweh.
Überhaupt wird hier auf Zypern viel mit Zitronen gegessen. Über fast jedes Gericht träufelt man den Saft frisch ausgepresster Zitronen.

Kyriakos unser stiller Busfahrer, der immer ein Lächeln auf den Lippen hatte, brachte uns an die nordwestliche Küste ins Naturschutzgebiet von Akama. Die Besonderheit dieser Halbinsel sind nicht nur die Reize der Natur und der Landschaft, sondern auch ihr kultureller Reichtum. Das Gebiet ist reich an griechischer Geschichte und Mythologie, die bis zu 3000 Jahre zurückgeht
Wir folgten zunächst den Adonisweg eine knappe Stunde lang auf das Boti Sotiva-Plateau hinauf. Im Hintergrund der Küstenort Latchi, unter uns das Meer und neben uns bizarre Felswände waren die ständigen Begleiter bis zum ersten Rastplatz auf einer kleinen Lichtung. Hier teilten sich 3 Wege, der Smigies-, der Adonis- und der Aphroditeweg. Letzterer war unser Auserwählter.
Ein etwas breiterer Naturpfad schlängelte sich durch die typische Vegetation wie Wacholder und die endemischen Pflanzen Lotwurz, Salbei und süßer Majoran hinunter bis zur mächtigen 500 Jahre alten Eiche.
Es folge ein erneuter kurzer Anstieg bis knapp unter dem 370m hohen Gipfel es Moutti tis Sotiras. Hier bot sich uns ein wunderschöner Ausblick hinunter auf die Küste der Chrysochoubucht mit ihrem türkisblauem Wasser und ihrer berühmten Blauen Lagune. Wenn es ganz still war, konnte man den Gesang des Meeres hören, der die malerische und friedliche Stimmung noch musikalisch in Szene setzte.

Nach einer weiteren Stunde Fußmarsch bergab erreichten wir eine breite Naturstrasse. Da es auf Akama keine Teerstrassen gibt, ist die mobile Erschließung der Insel nur zu Fuß, mit Boot, Geländewagen oder Buggies möglich, wo uns auch einige entgegen kamen.
Wir folgten der Straße weiter bis zum Bad der Aphrodite, wo einst die Schönste aller Schönen ihr Bad in einer erfrischenden kleinen Quelle, umgeben von Blumenduft in einer idyllischen Landschaft genommen hatte.
Der Legende nach soll dies der Ort sein, an dem sie ihren geliebten Adonis zum ersten Mal sah. Adonis befand sich auf der Jagd und als er seinen Durst an der Quelle stillen wollte, sah er die Göttin nackt im kristallklaren Wasser des kleinen Sees baden und beide verliebten sich ineinander, geblendet von ihrer beiden Schönheit
Eine weitere Legende besagt, wer das Wasser dieser Liebesquelle trinkt, fühlt sich nicht nur jünger, sondern in ihm quellen auch die Liebesgefühle hervor, unabhängig von Alter und Geschlecht
So mancher hätte wohl gern diese Wünsche in Erfüllung gehabt, aber leider ist es nicht empfehlenswert das Wasser zu trinken, denn unzählige Tauben haben über der Quelle ihre Aufenthaltsplätze und die Hinterlassenschaften landen naturgemäß im Wasser.
In unmittelbarer Nähe dieses mystischen Platzes liegen die botanischen Gärten und hier holte uns Kyriakos auch wieder ab. Auf dem Weg nach Kathikas hielt der Bus an und Antonis besorgte für unsere Jubilarin in einer Bäckerei einen Haselnusskuchen, der im Anschluß an unser Meze-Essen in der Taverne von Kathikas an die Gruppe verteilt wurde. Wieder gab es verschieden zubereitete Gemüsevarianten und diesmal Schweinefleisch und zum Abschluss natürlich den obligatorischen gekochten Kaffee. Während unseres Aufenthaltes in der Taverne wurden wir für einige Zeit Zeugen einer griechischen Hochzeitsfeier. Wieder ein besonderes und unvergessliches Erlebnis.
Ein wunderschöner Wandertag ging zu Ende, wo wir auch viel Privates über Antonis erfahren durften.
Mit einem gemeinsamen Abschlußtrunk in der Bar und der musikalischen Begleitung des Gitarrenvirituosen Polis ging eine schöne und erlebnisreiche Wanderwoche zu Ende.

Jassas

Wie alles im Leben nähert sich auch die schönste Reise einmal dem Ende. Der Tag empfing uns mit Traumwetter und Badetemperaturen. Die Stunden bis zum Abflug nutzen noch einige Gäste um am Strand entlang nach Pafos zu wandern. Nichts Schöneres, als dort am Hafen, beim Anblick der Schiffe, ein leckeres Eis zu genießen und nochmal in Gedanken die vergangenen Tage und Erlebnisse wie einen Film vorüberziehen zu lassen.
Andere nutzten die Gelegenheit am hoteleigenen Strand auf einer Liege ihre müden Glieder für einige Stunden zu regenerieren.
Aber eines durfte auf keinen Fall fehlen, bevor Kyriakos mit seinem Bus am Hoteleingang vorfuhr.
Noch einmal den guten zyprischen Kaffee an der Bar zu genießen.

Der Bus fuhr die A6 entlang, wo sich links und rechts der Autobahn die Schotterberge vom Straßenbau aufbäumten. Mittlerweile schön bewachsen mit leuchtend gelben Ginsterbüschen.
Der Kreis hat sich genau an der Stelle geschlossen, wo wir Antonis vor 8 Tagen an Bord nahmen. Er blieb im Flughafen solange bei uns, bis das letzte Gepäckstück abgegeben war und der Letzte die Schleuse in den Sicherheitsbereich durchschritten hatte.
Aber bevor es soweit war, hielt er noch an einen der Salzsseen, unweit von Limassol und zeigte uns eine Flamingopopulation.
Jedes Jahr im Frühjahr machen sie hier Rast, bevor sie weiter nach Ägypten ans Nildelta ziehen.

Deutschland stand kurz vor einem Streik im öffentlichen Verkehrsdienst. Für 48 Stunden wurde ab Mitternacht in Deutschland gestreikt. Betroffen waren die öffentlichen Verkehrsmittel wie Fluggesellschaften, Busse und Bahnen, sowie S- und U-Bahnen. Sowas bedeutet in der Regel Chaos. Der Flug MUC nach DD wurde ganz gestrichen und der Großteil unserer Gruppe musste über Wien nach Berlin umgeleitet werden und von dort mit dem Shuttle zurück nach Dresden gebracht werden.
In München landeten die Flieger teils mit erheblichen Verspätungen. Technische Defekte nannte man uns als Grund. Wir starteten deshalb auch fast 45 Minuten später als geplant von Larnaca.
Bei der Gepäckausgabe in München hakte es nochmal, als wegen technischen Defektes die Förderbänder für einige Zeit stillstanden. Probleme ergaben sich dadurch für Passagiere mit Anschlußflügen. Mitternacht rückte immer näher, aber unsere Gäste kamen alle heil nach Hause, wenn auch mit einiger Verspätung.

So mancher war in dieser Situation in Gedanken bei den 3 Wanderern aus unserer Gruppe, die eine Verlängerung gebucht hatten. Sie konnten sorgenfrei die Sonne und die Annehmlichkeiten Zyperns weiterhin genießen. Ihr Flug zurück in die Heimat ging erst als der Steik beendet war.

Schlusswort

Meine lieben Wanderer (man verzeihe mir, wenn ich nicht gendere), ich möchte mich ganz herzlich bei euch bedanken, für diese wunderschöne Reise.
Ihr wart der Garant, dass diese Reise gelang, wir viel Freude und Spaß miteinander hatten und viel Lachen konnten.
Durch eure Unkompliziertheit, euer Zusammenhalt und eure Herzlichkeit habt Ihr die Reise zu dem gemacht, wie sie war.
Denn was ich aus eurer Reaktion und Kommentaren herausgehört hatte, wart ihr alle zufrieden mit dem gesamten Paket. Mit Antonis als Wanderführer, mit Kyriakos als Busfahrer, mit den Hotels, den Wanderrouten und der guten zyprischen Küche.
Mir als Reisebegleitung habt ihr schöne Tage geschenkt, die oft mehr wert sind als Geld. Dankeschön!!!
Ich würde mich freuen, wenn ich mit dem einen oder anderen, am besten alle zusammen, wieder einmal eine Reise machen darf.

Großen Dank gilt natürlich auch dem Team im Hintergrund. Besonders erwähnt sei hier Frau Madlen Häschel, die freitags in aller Schnelle reagieren musste und wegen des Streiks Flüge umbuchen und Zubringershuttles organisieren musste. Auch Dir und allen anderen ein Dankeschön!!!

Jassas, Michael

Bildergalerie zur Reise

Kommentare zum Reisebericht

Danke, lieber Michael, für den ausführlichen Reisebericht. Ja, es war eine wundervolle Reise mit vielen intensiven Erlebnissen. Gern wieder zu einem anderen verlockenden Ziel! Beste Grüße von Ute

Ute Zschauer
12.04.2023