Reisebericht: Rundreise Ägypten – Kairo, Nilkreuzfahrt und Baden am Roten Meer

10.11. – 23.11.2023, 14 Tage Städteerlebnis Kairo – Pyramiden – Tal der Könige – Nilkreuzfahrt von Luxor nach Assuan – Abu Simbel – Badeaufenthalt am Roten Meer


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Kein Land besitzt so zahlreiche Wunder wie Ägypten. Wir tauchen ein in eine Welt voller Geheimnisse einer großen längst vergessenen Kultur.; Pyramiden, Pharaonen und die Schätze des Pharaonenkönig Tutanchamun.
Ein Reisebericht von
Anne-Katrin Müller
Anne-Katrin Müller

1.Tag: Anreise

23 gut gelaunte Reisegäste aus verschiedenen Richtungen treffen sich am Flughafen Kairo, wo wir den Wirren des vollen Flughäfens nicht entfliehen können. Verspätungen, lange Wartezeiten an der Passkontrolle. Endlich ist dies ausgestanden und wir halten als überaus nette Geste einen Blumenstrauß von der örtlichen Agentur in der Hand.
Auf der 1-stündigen Fahrt zum Hotel tauchen wir ein in das bunte quirlige Kairo und ich erzähle schon Einiges über unser Rundreiseprogramm und Ägypten. Im “Hilton Pyramids Golf Hotel“ checken wir ein und fallen bald müde ins Bett.

2. Tag: Kairo: Ägyptisches Museum, Sultan–Hassan Moschee und Alabastermoschee, Khan Al Khalili

Heute lernen wir Reiseleiter Essam kennen. Dank seines Germanistikstudiums und seiner jahrelangen Erfahrung als Reiseleiter werden wir in den nächsten Tagen sehr versiert durch Ägypten geführt. Wir starten gegen 6 Uhr, um die ersten am ägyptischen Museum zu sein, was sich im Nachhinein als sehr glücklicher Umstand erweist.
Das Ägyptische Museum liegt sehr zentral am Tahrir-Platz und der Umzug in das neue Museum, welches als Gebäude schon fertig gestellt ist, steht noch in den Sternen. Das Ägyptische Museum beherbergt die weltweit größte Sammlung ägyptischer archäologischer Fundstücke, darunter viele aus dem alten Reich, 2000-2700 vor Christi, wie die Sitzstatue des Rahotep und der Nofret. Am bedeutendsten aber ist der Schatz aus der Grabkammer des jungen Pharao Tutanchamun, die weltberühmte Goldmaske und der Goldsarg. Unentdeckt von Grabräubern machte der Archäologe Howard Carter 1922 die sensationelle Entdeckung unter einem anderen Grab im Tal der Könige.
Wir erfahren von Essam, woher der Begriff kommt “mit dem linken Fuß aufgestanden“ , schon im alten ägyptischen Reich bedeutete der linke Fuß nach vorn den Eintritt ins Totenreich.
Unsere Fahrt geht nun zur Alabastermoschee auf dem Saladin-Hügel. Sie wurde zwischen 1830 und 1857 von Sultan Muhammad Alierrichtet. Der Innenraum hat 11m hohe Wände aus Alabaster. Die riesige Gebetshalle der Moschee besticht durch ihre Verzierung mit Edelsteinen und Mosaiken. Weiter geht es zur Sultan-Hassan-Moschee, einem bedeutenden Bauwerk der islamischen Kunst. Eindrucksvoll ist, dass hier der Muezzin selbst 5mal am Tag das Gebet ausruft, nicht über Lautsprecher. Das wollen wir genau wissen und er gibt eine Kostprobe für unsere Gruppe. Interessant wird es als Essam über das Gebet erzählt, über die 5 kleine Waschungen am Tag und die Unreinheit der Frau. Vieles ist so fremd und nicht nachvollziehbar für uns Europäer.

Essam hat ein hübsches Touristenlokal zum Mittagessen ausgesucht, wo wir uns stärken.

Auf Wunsch fahren wir noch durch die Totenstadt, ein Friedhofsbezirk mit ca. 300.000 Einwohnern. Das Gebiet wirkt mystisch und düster. In berühmten historischen Grabanlagen aus mehreren Jahrhunderten haben Menschen hier illegal in den Grabanlagen ihre Wohnungen errichtet, zum Teil auch auf den Gräbern obenauf. Sie wohnen praktisch zusammen mit den Toten. Illegal, aber doch toleriert gibt es keine andere Chance in der 22 Millionen –Stadt, die auch wohnungstechnisch gesehen aus den Nähten platzt. Es gibt keine Geburtenkontrolle, aller 3 Minuten wird in Ägypten ein Kind geboren.
Es wird noch einmal spannend auf der Fahrt zum Basar. Der Verkehr amüsiert uns sehr, jeder fährt wie er denkt, kreuzt vorm Bus. Fußgänger laufen furchtlos über 6-spurige Straßen. Ampeln sind Dekoration, wie wir bald erfahren. Kaum zu fassen, es kracht einfach nicht. Die Mentalität ist so anders, jeder hat Vorfahrt, aber keiner erzwingt sie…das ist das Geheimnis?.
Bald tauchen wir ein in den“ Khan Al Khalili Basar“, den ältesten Basar Afrikas aus dem 14. Jahrhundert. Auch wer Basar nicht mag, die alten Gemäuer, Weihrauch- und Gewürzduft und bunte Farben versprühen einfach eine Atmosphäre aus 1001 Nacht. Wenn nur die Händler nicht wären…ein scheuer Blick auf die Ware und wir sind Mode.….“wie ville Stick gaufen?“ „gost nur 1 Eiro“. Feilschen sollte ein Unterrichtsfach werden !
Zurück im Hotel lassen wir den Abend beim gemeinsamen Abendessen ausklingen.

3. Tag: Kairo: Stufenpyramide Sakkara, Memphis, Gizeh

Sehr zeitig am Morgen fahren wir los, um dem Andrang an den Sehenswürdigkeiten zu entfliehen. Auch wenn die Nachtruhe kurz ist. Essam erweist sich ausgesprochenes Organisationstalent und will uns die Sehenswürdigkeiten ohne Stress präsentieren. Noch sind viele Touristen in Ägypten, was sich auf Grund der angespannten Lage im Nahen Osten sicher ändern wird. Unsere Fahrt geht auf die Westseite des Nils, Kairo hingegen liegt auf der Ostseite. Das Leben der armen Bauern zieht sich an den Kanälen entlang, ärmliche Häuser, Tiere, aber auch viel Müll prägen hier das Stadtbild. Trist wirkt die Stadt im Smog.
Wir fahren als erstes zur Stufenpyramide Sakkara, der Totenstätte der einstigen Residenzstadt Memphis. Die Stufenpyramide ist die 1. Pyramide der Welt, 2700 v. Christi gebaut. Sie ist die Grabstätte des Königs Djoser aus der 3. Dynastie des alten Reiches. Sie besteht aus 6 übereinander gebauten sogenannten Mastabas, die bis zum Himmel reichen sollen. Auch das dazu gehörige Mastaba Grab von 2223 v. Christi besichtigen wir. Es sind die besterhaltendsten Wandreliefs Ägyptens, die Essam uns erläutert. Schwer nachzuvollziehen, dass sie so wenig geschützt sind. Wir fahren weiter nach Memphis der 1. Hauptstadt Ägyptens, die 300 v. Christi gegründet wurde. Einer der bedeutendsten Propheten des alten Testaments, Jeremia, hat den Untergang von Memphis vorausgesagt, was auch eintrat. Heute ist Memphis bedeutungslos, ein kleines Dorf. Von alten Zeiten zeugen die Sphinx und die 13m lange Figur von Ramses dem II. Ramses hatte 100 Kinder und nun wissen wir auch endlich, was „Ramses machen“ heißt. Tatsächlich, es gibt die und der Sphinx, je nachdem ob sie ein weibliches oder männliches Gesicht haben.
In einem urigen ländlichen Restaurant hat Essam für uns Mittagessen bestellt. Unter freiem Himmel lassen wir uns frisches Fladenbrot, Falafel, Lammfleisch und andere Köstlichkeiten schmecken.
Nach Hause kommen, ohne die Pyramiden von Gizeh gesehen zu haben, ist tatsächlich Sünde. Für Viele ist es auch der Höhepunkt der Reise. 4000 Jahre Geschichte zum Anfassen, zum Bestaunen. Mitten zwischen Wohnhäusern, Schwarzbauten wie Essam erzählt, tauchen plötzlich die Umrisse der historischen Bauwerke auf. Cheops, Chefren und Mykerinos liegen vor uns. Der Regen kann uns nichts anhaben, einzig die späteren Fotomotive sind ein bißchen trüb…und wer es ganz trocken mag?. Mit 10 Leuten kämpfen wir uns ins Innere der Cheops-Pyramide über Leitern, Schrägen, im Entengang…bis zur Grabkammer. Das gigantische Gefühl in der Grabkammer des Cheops zu stehen, kann uns keiner nehmen. Wir fahren noch zur Sphinx und am Abend essen wir gemeinsam im Hotel. Es heißt schon Abschied nehmen von Kairo, denn um 2 Uhr werden wir geweckt für unseren Flug nach Luxor.

4. Tag: Luxor: Karnak Tempel und Einschiffung

Der 1-stündige Flug bringt uns von Kairo nach Luxor. Wir sind am frühen Morgen gegen 8 Uhr bereits in Luxor und tauchen ein in eine ganz andere Welt. Luxor hat aber auch gar nichts mit dem quirligen, bevölkerungsmäßig explodierendem Kairo zu tun. In Luxor spielt das wahre Leben der Ägypter. Luxor ist ländlich, links und rechts des Nils ist viel Landwirtschaft. Herrliche Palmen, Bananenplantagen und Blumen an den Straßen prägen das Stadtbild. In Luxor findet man die größten Anbauflächen von Zuckerrohr, der auf Eselskarren transportiert wird, vielmals von Kindern gelenkt.Wir sehen bereits Teile der neu eingeweihten Sphinxallee, die sich vom Luxor Tempel bis zum Karnak Tempel erstreckt. 2021 eingeweiht war sie ein Riesenspektakel für die Ägypter.
Bis wir unser neues Zuhause beziehen können, besuchen wir noch den Karnak Tempel, dem einstigen religiösen Zentrum der Pharaonen. Karnak ist die bedeutendste und größte Tempelanlage Ägyptens. Beindruckend ist der Eingangspylon. Der Bau des Tempels begann im mittleren Reich als Amun Re zum Reichsgott ernannt wurde und zog sich über 1700 Jahre bis ins Neue Reich hin, wo er als Tempelkomplex erweitert wurde. Auch Amuns Gattin, der Göttin Muth und ihrem Sohn Chon wurde mit dem Tempelbau gehuldigt, denn diese bildeten die Triade von Theben.
Nun endlich geht es aufs Schiff. Die „Mövenpick Lilly“ wird unser Zuhause für 1 Woche sein. Freundlich werden wir willkommen geheißen, checken ein und treffen uns erst einmal zum Mittagessen. Eine Mütze Schlaf kann jetzt nichts schaden. Wir machen uns später mit dem Schiff vertraut, besonders aber mit der Besatzung. Fast alles Nubier, sehr sehr freundlich, aufgeschlossen und lustig. Immer sind sie besorgt wie es mir und der Gruppe geht und für jeden Wunsch offen. Wir werden ein Wohlfühlprogramm auf dem Schiff genießen und vor allem beim Essen voller Lob sein.

5. Tag: Tal der Könige, Hatschepsut Tempel

Gut gestärkt geht auch heute bereits 5 Uhr die Fahrt nach Theben West ins Tal der Könige los. Wie anders hätten wir auch die vielen bunten Heißluftballons gesehen, die mit Sonnenaufgang in den Himmel starten, ein gigantisches Schauspiel. Luxor liegt in Oberägypten und in Theben West liegt das Tal der Könige. Um 7 Uhr sind wir im Tal (1. Platz im Kurzstreckensprint mit Essam). Es ist noch kühl und ohne Menschen, als wir durch das Tal schreiten. Das Tal der Könige ist Filmkulisse für viele Filme. Insgesamt wurden 76 Gräber im Tal der Könige entdeckt, viele davon schon in der Pharaonenzeit geplündert. Das Tal der Könige war eine Arbeiterstadt, 1400 v.Christi gab es hier den 1.Streik der Welt. Die wohl bedeutendste Grabstätte ist das Grab des Pharao Tutanchamun, welches erst Anfang des 19.Jahrhunderts gefunden wurde. Wir besichtigen 3 Gräber mit sehr gut erhaltenen Reliefs und Farben und Essam gibt uns die Erklärungen dazu. Später besuchen wir den naheliegenden Hatschepsut Tempel, gewidmet der Göttin Hatschepsut. Der Besuch einer Alabasterfabrik gehört in Ägypten einfach dazu und wir können die Kunstwerke aus Alabaster bestaunen und auch kaufen.
Zurück zum Schiff stärken wir uns beim Mittagessen und bald danach legt das Schiff endlich Richtung Edfu ab, mit uns natürlich eine ganze Kolonne Schiffe. Es gibt nichts Schöneres als links und rechts dem Treiben am Nil zuzuschauen. Bunte pastellfarbene Häuschen, Esel, Ziegen, Palmenlandschaften, bunte Boote. Wer hier kein Fotomotiv findet und keine Händler in der Nähe!....glaubten wir. Die Schiffe fahren immer sehr nah am Ufer, so ist man fast mittendrin im ländlichen Leben. Gegen 17.30 Uhr passieren wir die Schleuse von Esna. Ein bißchen Lärm ums Boot lockt uns an die Rehling. „da sinse widder“, 5 m hoch werfen Händler ihre Waren, treffsicher, weil jahrelang trainiert. Sie schreien und feilschen, ein Spaß ist das schon, wenn auch gefährlich. Aber eben auch nicht so gefährlich, als dass man sie sogar in der Schleuse nicht vertreibt.
Am Abend gibt es einen Willkommenscocktail auf dem Schiff, tolle Geste.

6.Tag: Edfu – Horustempel und Doppeltempel Komombo

In Edfu steht für uns die Besichtigung des Horustempel auf dem Plan, einer der besterhaltenen Tempel aus der griechisch-römischen Zeit. Da der Tempel etwas ausserhalb liegt, findet die Fahrt mit Kutschen statt. Wenn auch vieles in Ägypten dem Zufall überlassen wird, diese Tour haben die Kutscher fest im Griff. Laut schreiend kämpfen sie um ihre einzige Einnahmequelle. In der Frühdämmerung wirkt die Stadt noch düsterer und schmutziger als sie eigentlich schon ist. Man fragt zu Recht, wovon die Leute leben. Alle Kutschen erreichen ihr Ziel und wir laufen zum Tempel. Der Horustempel wurde 237-57 v. Chr. erbaut, erst 1883 wurde er komplett aus dem Nilschlamm freigelegt. Er ist dem Falkengott Horus geweiht, sowie seiner Gattin Hathor von Dendera und ihrem Sohn. In einer Kammer ist die Sonnenbarke zu sehen, in die Horus einmal im Jahr in das nördlich von Luxor gelegene Dendera fuhr, um seine Gemahlin Hathor zu besuchen. Eindrucksvoll ist der gewaltige Eingangspylon des Tempels, herausragend die fast vollständig erhaltene Überdachung.
Reiseleiter Essam erklärt uns sehr eindrucksvoll die Wandreliefs. So haben die Griechen sich den Glauben der Götter zunutze gemacht, indem sie diese Reliefs erhielten und die Götter nicht ausradierten. Ein kluger Gedanke, der den Griechen 300 Jahre Herrschaft sicherte. Interessant, Essams Bezug zum Irak-Krieg.
Pünktlich 8 Uhr legt das Schiff ab nach Komombo. Wir besichtigen nach dem Mittagessen den eindrucksvollen Doppeltempel von Komombo. Das heißt, es ist der einzige Tempel, der 2 Gottheiten zugleich gewidmet ist, dem Krokodilsgott Sobek und dem Himmels- und Lichtgott Haoeris. Praktisch wurden alle Ausführungen im Bau der Tempalanlage symmetrisch verdoppelt. Beeindruckend ist das Nilometer, mit dem ursprünglich der Nilstand gemessen wurde. Er diente der Prognose der Nilschwemme und der Steuereinnahmen.
Wir schaffen es zur Teatime auf dem Sonnendeck und fahren weiter nach Assuan, während wir den Sonnenuntergang genießen.

7. Tag: Isis Tempel, Hochstaudamm, Nubisches Dorf

Assuan ganz im Süden des Nils, besticht noch einmal mit einem ganz besonderen Flair. Hier fahren viele Feluken auf dem Nil, die vor allem in der Abendsonne prächtige Fotomotive bieten. Assuan ist eine Großstadt mit viel Grün und die Hälfte der 1-Millionen Einwohner sind Nubier, die traditionell noch ihre eigene Sprache haben. Die Nubier leben im Süden Ägyptens und im Nordsudan. Nubien war in der Antike bekannt für seine reichen Goldvorkommen und war auch das Tor für Luxusprodukte wie Elfenbein und Weihrauch Richtung Mittelmeer.
Mit einem 1. Platz im Kurzstreckenspringt und kurzer Bootsfahrt erreichen wir die Insel Philae?.
Ein weiterer interessanter Tempel steht auf dem Plan, der Isis Tempel. Infolge des Anstauen des Nils, versank auch dieser im Wasser und musste aufwendig versetzt werden. Mit welcher Leichtfertigkeit man diesen Tempel unter Präsident Nasser geopfert hätte, löst bei und nur Kopfschütteln aus.
Weiter fahren wir zum Hochstaudamm. Der Damm wurde 1960 gebaut, von Deutschland geplant und von Russland wurde der Bau ausgeführt. Er ist 1930m lang und wird von 12 Turbinen (von Siemens) betrieben. Wesentliche Ziele, die mit dem Bau erreicht wurden, sind Hochwasserschutz und Gewinnung von Elektrizität.
Entscheidender Nachteil ist, dass der wichtige Nilschlamm zur Befruchtung der Felder fehlt.
Nachmittag geht es gemütlich mit einer Feluke und später mit einem Boot auf dem Nil entlang. Neben dem nubischen Dorf, was sehr authentisch ist und die typisch nubischen Häuser mit den runden Kuppeln hat. Wir werden hier unsere Süßigkeiten und Kulis reißend los, aber auch immer wieder Euro. Das Betteln ist nichts Typisches für das nubische Dorf, überall in Ägypten wird um den Euro gebettelt. Das Land ist arm, die Revolution 2011 hat den Menschen keine Verbesserung gebracht. Heute sind die Lebensmittelpreise explodiert, das Pfund ist stark abgewertet. Auch die Leute, die arbeiten, können ihre Existenz nicht mehr sichern und das ist so bitter.
Dennoch lieben die Ägypter ihren Präsidenten al-Sisi.
Wir können die Welt nicht retten, nur ein bißchen besser machen…sage ich an der Stelle immer.

8. Tag: Abu Simbel

Noch einmal geht es zeitig los. Um 4 Uhr starten wir in das 3-stündige entfernt liegende Abu Simbel, weit im Süden an der Grenze zum Sudan. Der Weg wird nicht umsonst sein. Spektakulär, wie man diesen Tempel vor der drohenden Überflutung durch den Nassersee im Jahre 1960 gerettet hat. In einer beispiellosen Rettungsaktion der UNESCO wurden die beiden Tempel durch Zerlegen in Blöcke 64m höher versetzt.
Abu Simbel liegt in Nubien und wurde vor 320 Jahren errichtet, wo Nubien Teil Ägyptens war. Die 2 Felsentempel mit den 20m hohen Figuren wurden von Ramses II errichtet und wie ein Felsengrab in das Gestein gehauen. Auf dem Rückweg werden wir Zeuge einer Fatah Morgana (als Kind war es für mich immer eine Vater Morgana) Ein ganz einmaliges Ereignis, was man nur in der Wüste sieht, wenn die Luftspiegelung auf Grund großer Hitze zwischen Sonne und Sand komplette Seen erscheinen lässt. Wunderschön?.
In Assuan gibt es die besten Gewürze Ägyptens. Essam geht mit uns zum Gewürzbasar, wo wir in angenehmer Runde beim außerordentlich talentierten Gewürzverkäufer ordentlich zuschlagen. Vor allem Ginseng für den Ehemann preist er stark an. Auf dem Rückweg bleiben einige Gäste mit Essam im Straßencafe hängen und trinken Boxhornklee tee oder rauchen Shisha. Immer wieder eine schöne Atmosphäre mittendrin.

9. Tag: Erholung auf dem Schiff:

Unser Ausflugsprogramm ist nun zu Ende und wir haben Zeit zum Relaxen. Essam lädt am Vormittag zu einem Vortrag „Land und Leute“ ein. Von den Rechten der Frau bis hin zur Heirat gehen die Ausführungen und wir haben Fragen über Fragen. Interessant ist, dass die Gleichberechtigung der Frau im Koran festgeschrieben ist, jedoch jahrtausendalte Traditionen schwer zu überwinden sind und den Frauen immer noch nicht die gebührende Rolle zukommt. Auch die Geburt eines Kindes ist im Koran als Himmelsgeschenk festgeschrieben, egal ob Junge oder Mädchen. In der Praxis ???
Und wir erfahren; Ägypter sind keine Araber ! Vom Blut und von der Rasse her sind sie keine Araber, nur von der Sprache her. Sie wollen auch nicht als solche bezeichnet werden.
Tausend Dank an Essam, dass er diesen Vortrag für uns gemacht hat, immer mit dem Schalk im Nacken?
Abends laufen die Nubier, die uns im Restaurant bedienen, zur Höchstform auf. In ihren Galabejas holen sie uns zum Tanz und schon bald tanzen wir alle nach nubischer Musik mit eigenartigsten Verrenkungen. Es macht einfach nur Spaß.

10. Tag: Erholung auf dem Schiff und Luxor–Tempel:

Nach einem erholsamen Vormittag auf dem Schiff starten wir nachmittags zum Luxortempel. Zuvor gibt es eine Einladung von Eberhardt Travel in einem alten traditionellen Teehaus auf dem Basar in Luxor. Die Atmosphäre ist angenehm. Später, im Abendlicht besuchen wir den Luxortempel, der mitten in der Stadt am Nil liegt. Im Jahr 2021 wurde die hier beginnende Sphinxallee, die auf 3km Lägen zum Karnak Tempel führt eingeweiht. Den Bildern nach zu urteilen war bei diesem Reisenspektakel ganz Ägypten auf den Beinen.
Wir lassen den Abend in der Lounge Bar ausklingen bei „Bauchschütteln“ und dem Auftritt des Derwisch und bedanken uns herzlich beim Schiffspersonal für ihre herzliche Betreuung. Wenn ich am Anfang der Reise gesagt habe, dass bei den Ägyptern Vieles von Herzen kommt und nicht aufgesetzt wirkt, dann werden mir das Viele bestätigen. Woher sie auch ihre Lebensfreude und ihren Humor angesichts der großen sozialen Probleme nehmen ? Ach ja, sie haben die Sonne ?

11. Tag: Erholung an der Makadi Bay

Wir verlassen heute morgen unser Schiff und auf 5-stündiger Fahrt geht es an die Makadi Bay (bei Hurghada). Die Fahrt geht noch einmal durchs lebendige Luxor mit seinen traumhaften Fotomotiven am Nil. In der Stadt Quena nach 1-stündiger Fahrt biegen wir endlich ein in die Wüste und setzten die Fahrt fort. Im Bus erzähle ich noch über die Badeorte in Ägypten und unser Hotel.
Wir checken mittags ein im “Jaz Makadi Star“, einem kleineren Hotel mit gutem Service und einem wunderschönen flachen Sandstrand in der Makadi Bucht. Pool und Meer laden ein zum Erholen

12. Tag: Erholung an der Makadi Bay

Nun ist Zeit für Erholung, einige nehmen am Ausflug Hurghada teil, andere Gäste fahren mit dem Glasbodenboot oder gehen mit schnorcheln.

13. Tag: Erholung an der Makady Bay

Den Abschlussabend gestalten wir gemeinsam auf der Terrasse und bedanken uns herzlich bei Essam, unserem Reiseleiter, der uns exzellent mit großartigem Wissen, viel Erfahrung und Witz durch die Reise geführt hat.
Dank auch an meine nette Reisegruppe, die mit Freude und Wissbegier an meiner Seite war und so manches „schöne Foto“ geschossen hat?
Einfach mal eintauchen in eine andere Welt, das eigene Leben relativiert sich. Wie heißt es in einem Lied: „wer wirft die Münze, ob Du arm oder reich geboren?“ Es ist doch einfach nur ein Glück.

Eure Anne-Katrin Müller

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Kommentare zum Reisebericht

gut gemacht Anne,
habe mir schon einige runtergeladen

Eilert, Jürgen
28.11.2023