Reisebericht: Große Rundreise durch ganz Frankreich

18.05. – 02.06.2019, 16 Tage Rundreise in Frankreich mit Reims – Champagne – Tal der Loire – Tours – Villandry – Amboise – Cognac – Bordeaux – Medoc – Düne von Pilat – Bayonne – Atlantikküste – Pau – Pyrenäen – Lourdes – Toulouse – Carcassonne – Camargue – Arles – Pont du G


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Charles de Gaulle sagte einst: „Es ist unmöglich ein Land zu regieren, das so viele Käsesorten hat wie Frankreich“. So zahlreich die Käsesorten sind, so vielfältig ist das Land.
Die Tour de France-Reise ermöglicht, die Unterschiede zwischen den Französischen Regionen und deren einzigartige Kulturen kennen zu lernen und auch zu verstehen. Von einer Region zur anderen, von einer kulinarischen Spezialität zur anderen und von einem historischen Gebäude zum nächsten...Bei dieser Reise erleben Sie Frankreich pur!
Ein Reisebericht von
Sophie Hof
Sophie Hof

Die Champagne


Unsere Reise startete in Dresden. Schon um 6 Uhr früh fuhr der Bus los. Endziel für den Tag: Reims, die Krönungsstadt. Am frühen Abend und nach mehreren Zustiegen ist es so weit: Die Gruppe ist vollzählig und wir sind in der größten Stadt der Champagne angekommen! Am nächsten Tag, Sonntag den 19. Mai, widmeten wir unseren Vormittag der Stadt. Wir besuchten die Kathedrale, machten einen kleinen Rundgang zur Place du Forum sowie zum Place Royale und verkosteten Champagner. Bei einer Keller-Führung beim Gut Mumm lernten wir sehr viel über die Herstellung des edlen Getränkes.

Das Loiretal


Die Zeit in Reims war sehr schnell vorbei und es wurde Zeit für uns weiter zu fahren. Nächstes Ziel: Das Loiretal. In Mer bei Chambord kam Martin, unser örtlicher Reiseleiter dazu. Anderthalb Tage lang führte er uns durch die Städte Tour und Amboise, das Schloss Chambord und die Gärten vom Schloss von Villandry. Das Loiretal wird wegen seiner zahlreichen adeligen und königlichen Schlösser „das französische Tal der Könige" genannt. Nicht nur die Schlösser sind im Loiretal sehenswert, sondern auch der Fluss selber - als wildester Fluss Europas bekannt - ist schon an sich ein richtiges Schauspiel. Ebenso interessant sind die kleinen Dörfer aus weißem Kalkstein. Unseren letzten Abend im Loiretal verbrachten wir in einem Felsenkellerrestaurant, indem wir Spezialitäten der Region kosteten: Fouées (kleine Brötchen), Lammfleisch mit Mogettes (weiße Bohnen) und ein guter Rotwein - Bourgueil - dazu.

Bordeaux und seine Region


Wir verließen das Loiretal, um weiter nach Süden zu fahren, Richtung Bordeaux. Auf dem Weg bis dahin legten wir erstmals eine Pause in Cognac ein. Cognac, die Geburtsstadt von König Francois Ier, ist schon seit mehreren Jahrhunderten für seine Branntweine bekannt und es wäre schade vorbei zu fahren, ohne den Cognac zu probieren. Wir legten eine weitere Pause in Blaye ein. Ein Großteil von Blaye wurde Anfang des 18. Jahrhundert von Vauban - dem Militäringenieur von König Ludwig XIV. - zu einer mächtigen Festung umgebaut. Zusammen mit Fort Paté und Fort Médoc bildet die Zitadelle von Blaye den Riegel der Gironde. So konnte der König kontrollieren, wer in der Flussmündung rein oder raus wollte.
Ein Stadtführung in Bordeaux darf auch nicht fehlen und die Geschichte der Stadt wurde uns am 22.05. von Régine näher gebracht. Zwei Stunden lang schlenderten wird durch die UNESCO-Altstadt von Bordeaux und erfuhren mehr über die besondere Geschichte dieses magischen Ortes. Nach der Stadtführung fuhren wir ins Médoc-Gebiet, um das Getränk, das Bordeaux sehr wohlhabend machte, zu verkosten. Nachmittags ging es dann weiter nach Süden auf die Dune du Pilat, mit ca. 100 Meter Höhe die höchste Wanderdüne Europas, bevor wir die Gegend verließen und ins Baskenland fuhren.

Das Baskenland


Wir blieben zwei Tage im Baskenland. Der erste Tag war zur freien Verfügung, sodass jeder sich ausruhen konnte und die Gegend auf eigene Faust entdecken konnte. Viele fuhren mit dem Linienbus nach Biarritz. Der hübsche Badeort präsentiert sich in seiner Pracht aus dem 19. Jahrhundert. Viele Villen und Luxushotels sind nämlich in dieser Zeit gebaut worden, nachdem die Kaiserin Eugénie es berühmt machte, da sie gerne dort verweilte.
Der folgende Tag war fakultativ, sodass die, die lieber in Bayonne bleiben wollten, sich noch entspannen konnten, während die anderen früh zu einer Entdeckungstour durch das Baskenland starteten.Das erste Ziel des Ausflugs war der Berg La Rhune. Direkt an der Grenze zwischen Frankreich und Spanien gelegen, gilt er als heiliger Berg der Basken. Die Zahnradbahn brachte uns innerhalb von 35 Minuten auf dem Gipfel. Leider war von oben nicht viel zu sehen, da der Tag ziemlich trüb war... Anschließend ging es weiter zu den Grottes de Sarre, einer beeindruckenden Höhle, bevor wir Saint Jean de Luz besichtigten. Die kleine Stadt verdankt ihren Reichtum den Fischern und Korsaren und ist der Ort, an dem König von Frankreich, Ludwig XIV. und die spanische Prinzessin heirateten. Hier hielten wir uns ein bisschen auf, um den Blick auf das Meer zu genießen und um in den schönen Gassen zu spazieren. Unser letztes Ziel war das Schloss von Abbadia, ein Schloss aus dem 19. Jahrhundert, mit einer sehr interessanten Geschichte.

Okzitanien


Nach dem Baskenland fuhren wir in die Region Okzitanien. Dort erwarteten uns zahlreiche interessante Sehenswürdigkeiten. Die erste war die hübsche Stadt Pau, Geburtsort von König Heinrich IV, bevor wir zum Wallfahrtsort Lourdes fuhren. Dort hat im 19. Jahrhundert ein junges Mädchen namens Bernadette Soubirous mehr als 10 Erscheinungen der Jungfrau Maria gesehen. An der Stelle, wo sie die Erscheinungen hatte, wurden mehrere Kirchen errichtet und das ganze entwickelte sich zu einer der größten Wallfahrtsorte Europas. Es war sehr beeindruckend zu sehen, wie viel Menschen dahin kommen, um die Jungfrau anzubeten und um im Wasser von Lourdes zu baden - dieses soll möglicherweise auch heilen können.
Nach Lourdes machten wir ein Stopp in Toulouse, der rosaroten Stadt und Hauptstadt Okzitanien, und gingen dann weiter nach Carcassonne. Mit seiner perfekt erhaltenen, beziehungsweise sehr gut restaurierten Stadtmauer und seinen alten Häusern wirkt die Altstadt wie aus einem mittelalterlichem Kinderbuch. Wir hatten ein bisschen Zeit, um durch die Gassen von Carcassonne zu schlendern und aßen zum Abendessen ein hervorragendes Cassoulet: DIE Spezialität der Gegend. Beim Cassoulet handelt es sich um einen Bohneneintopf mit Entenfleisch und Wurst. Einfach lecker! Am nächsten Tag verließen wir schon die Gegend, aber nicht ohne eine Weinverkostung im ehemaligen Kloster von Fontfroide.

Arles und die Camargue


Wer durch Frankreich reist, sollte unbedingt die Camargue sehen, denn es ist eine ganz andere Welt. Auf einmal fühlt man sich irgendwo anders hin versetzt. Die Landschaft ist von Sümpfen, Salzfeldern und Nasswiesen geprägt mit viele Flamingos und weißen Camargue-Pferden. Die Zeit scheint dort stehen geblieben zu sein. In der Camargue sahen wir die Stadt Aigues-Mortes, einst vom König Ludwig IX. als Starthafen für den 7. und den 8. Kreuzzug gebaut. Von Aigues-Mortes aus machten wir einen Bootsausflug auf der Petit Rhone, um noch mehr von der malerischen Landschaft zu sehen. Mit einem Stopp in einer Manade - einer Stierzuchtfarm - sahen wir auch den wirtschaftlichen Aspekt der Camargue. Die Stiere werden für Stierkämpfe gezüchtet - in der Camargue geht es darum, Schleifen, die an den Hörnern des Tieres befestigt sind, zu nehmen. Dem Tier wird kein Leid angetan.
Nach einer Nacht im Herzen der Camargue fuhren wir nach Arles. Die Stadt ist für seine römischen Gebäude bekannt und diese sind auch auf der Liste des UNESCO-Weltkulturerbes. Nach einem Stadtbummel in Arles verließen wir die Gegend und fuhren nach Norden erstmals zum Pont du Gard - der Rest eines römischen Aquädukts - und nach Avignon, einst Sitz des Papstes, wenn dieser sich wegen politischer Unruhen nicht in Rom niederlassen konnte. Am Abend erreichten wir Lyon, wo wir zwei Nächte blieben.

Von Lyon nach Dijon


Der Ausflug in Lyon war wieder ein fakultativer Ausflug. Einige Gäste besichtigten die Stadt auf eigene Faust oder blieben im Hotel. Andere nahmen am Vormittag an einer Stadtführung in Lyon teil. Unsere örtliche Reiseleiterin zeigte uns die schönsten Ecken der Stadt und führte uns zu der bezaubernden Basilika Notre-Dame de Fourvière, sowie durch die geheimnisvolle „traboules", hinter Türen versteckte Durchgänge. Am Nachmittag ging es weiter ins Beaujolais, erstmals nach Oingt, einem der schönsten Dörfer Frankreichs und anschließend nach Vaux-en-Beaujolais. Der kleine Ort hat einst einen berühmten Schriftsteller für ein Buch inspiriert: „Clochemerle". Bei der Kellerbesichtigung lernten wir ein bisschen mehr über den Roman, durften das Pissoir fotografieren und verkosteten den lokalen Wein.
Nach zwei Nächten in Lyon ging es dann weiter in der Burgund. Unser erster Stopp war der Ort Cluny. Im 10. Jahrhundert war Cluny einer der wichtigsten Orte des Christentums, und zwar ist dort ein riesiges Kloster gebaut worden mit der damals größten Kirche der Welt. 500 Jahre lang blieb diese Kirche die Maior Ecclesia, bevor die Sankt Peter Kirche in Rom gebaut wurde und ihr den Titel nahm. Weiter durch die hübschen Orte Cormatin und Tournus, fuhren wir nach Beaune, der Hauptstadt der burgundischen Weine und besichtigten das Hotel Dieu, ein ehemaliges Krankenhaus, bis 1971 in Betrieb. Wenn man bedenkt, dass das Gebäude im 15. Jahrhundert erbaut wurde, wirkte alles sehr modern! Wir übernachteten in Dijon.

Von der Burgund ins Elsass


Bevor wir Burgund verließen, unternahmen wir noch mit unserem örtlichen Reiseleiter einen Spaziergang durch Dijon. Die ehemalige Hauptstadt des Herzogtums Burgund ist absolut sehenswert! Die Markthalle machte auf uns alle einen starken Eindruck. Nach der Besichtigung von Dijon ging es dann nach Straßburg, wo wir am Abend eine Lichterfahrt auf die Ill unternahmen, bevor wir die Stadt am nächsten Tag bei Tageslicht besichtigten. Von Straßburg ging es weiter nach Colmar, einer der schönsten Städte des Elsass, bevor wir ein Flammkuchenessen als Abschluss der Reise genossen.
Ich hoffe, Sie sind alle gut wieder nach Hause gekommen.
Ich wünsche Ihnen weiterhin alles Gute, bleiben Sie gesund, reiselustig und vielleicht sehen wir uns auf einer nächsten Frankreichreise ;-)
Ihre Sophie

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