Reisebericht: Rundreise Provence und Cote d`Azur mit Fluganreise

21.07. – 30.07.2016, 10 Tage Natur und Kultur im sonnigen Süden Frankreichs mit Monte Carlo – Nizza – Cannes – St. Tropez – Marseille – Arles – Avignon


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Schon der Name lädt zum Träumen ein: die Provence wird mit warmen Temperaturen verbunden, mit dem Geräusch der Zikaden und dem herrlichen Duft des Lavendels. Bei dieser Reise sind alle Elemente die Südfrankreich ausmachen dabei!
Ein Reisebericht von
Sophie Hof
Sophie Hof

Anreise


Unsere Reise begann an einem herrlichen Sommertag. Zuerst mit Mathias und dann mit Holger fuhren wir Richtung Süden bis zur ersten Übernachtung, unweit von Verona. Nach einem italienischen Frühstück ging es dann weiter Richtung Süden. Gegen Mittag erreichten wir die ligurische Küste. Währenddessen sind die Fluggäste aus Dresden, Leipzig, Frankfurt und Berlin bereits in Nizza angekommen und zum Hotel transferiert worden.
Im ersten französischen Ort, der Zitronenstadt Menton legen wir noch einen kleinen Zwischenstopp ein, um uns ein wenig an die Wärme und an die herrlichen mediterranen Städte zu gewöhnen. Zum Abendessen treffen die Fluggäste und die Busgäste aufeinander. Die Gruppe ist endlich vollständig- die Reise kann richtig beginnen!

Cannes und das Esterelgebirge


An einem warmen sonnigen Tag beginnen wir unsere Reise als komplette Reisegruppe. Der erste Programmpunkt ist dabei die berühmte Filmfestivalstadt Cannes. Natürlich fahren wir erst einmal auf die Croisette - und es ist nur schwer vorstellbar, dass es nicht immer so ausgesehen hat- dass hier ursprünglich nur ein großes Sumpfgebiet war. Während der Fahrt auf der Croisette sehen wir- und werden gesehen, denn genau so muss es auch sein. Anschließend starten wir einen kleinen Stadtrundgang. Von den Lérins-Inseln zur Kirche des Suquet Viertels über den Kongresspalast bekommen wir die Hauptsehenswürdigkeiten von Cannes zu sehen. Der Geist des Mannes mit der eisernen Maske ist ebenfalls in der Stadt zu spüren. Doch wer war er überhaupt? Das wissen wir immer noch nicht und werden es wahrscheinlich nie wissen. Es ist unserer Vorstellung frei gelassen zu bestimmen, ob es der Zwillingsbruder vom König, oder sogar sein biologischen Vater war.
Nach Cannes fahren wir in westliche Richtung nach Saint Raphael. Zwischen den beiden Städten erstreckt sich ein besonders interessantes Bergmassiv: das Esterelgebirge. Vor 250Millionen Jahren entstanden und durch die Alpen zum Teil ins Meer gedrängt markiert es mit seiner purpurroten Farbe eine bezaubernde Landschaft. In Saint Raphael bietet sich noch eine kleine Pause an, bevor wir Richtung Grasser fahren. Auf dem Weg legen wir noch einen kleinen Stopp bei einem Obst- und Gemüsestand nahe des Lac de St Cassien ein. In Grass angekommen werden wir für einen Rundgang durch die Parfümerie Galimard empfangen und lernen viel Wissenswertes über die Herstellung dieses Luxusprodukts. Am Ende der Führung dürfen wir mehrere Düfte probieren. Oje, da wird der Bus auf der Rückfahrt ins Hotel duften!

Die Schluchten des Verdon


Neuer Tag, neue Eindrücke. Heute geht es zeitiger los als gestern, denn der Weg ist ein bisschen länger. Über die Route Napoleon - die bekannte Route vom Mittelmeer nach Grenoble die Napoleon nach seiner Rückkehr aus Elba genommen hat - erreichen wir nach ca. 2 Stunden Fahrt Comps Sur Artuby. Das erste Erlebnis des Tages sind die Toiletten- Stehtoiletten! Wir sind hier definitiv in Südfrankreich. Das zweite Erlebnis des Tages ist dafür umso positiver: einige Kilometer hinter Comps sur Artuby kommen wir in den Genuss eines der schönsten Naturschauspiele Frankreichs: wir haben die Schluchten erreicht! Und sie sind richtig beeindruckend. 700 Meter tief und 21 Kilometer lang. Kaum zu glauben, dass es ein einzelner Fluss geschafft hat, sich so tief in den Fels zu graben. Aber man muss auch sagen, dass der Verdon kein ruhiger Fluss ist, sondern eher ein wilder Gebirgsfluss. Kilometer nach Kilometer öffnen sich immer neue Perspektiven, neue Blickwinkel. Obwohl man 20 Kilometer lang in der gleiche Schlucht ist, sieht es überall anders aus.
Nachdem wir aus der Schlucht raus sind, legen wir im Töpferdorf Moustiers Sainte Marie die langersehnte und ausgedehnte Mittagspause ein. Malerisch ist dieses direkt am Fuße eines Felsen des Verdons gebaut, überragt von eine kleinen Kapelle. Eines muss man zugeben: der Ort verdient definitiv seine Bezeichnung als einer der schönsten Dörfer Frankreichs.

Nizza und Monaco


Der heutige Tag ist den Schönen und Reichen der Côte d'Azur gewidmet. Von Viola, unserer Reiseleiterin für den heutigen Tag begleitet, fahren wir entlang der Küste nach Nizza. Auf der Fahrt bestaunen wir unzählige Prachtvillen die bekannten Persönlichkeiten gehören bzw. gehörten: wir fuhren vorbei an der Villa von Sean Connery und den Kennedys, weiter zum Hafen von Antibes, dem Sitz eines internationalen Yachtclubs, welcher einen unglaublichen Reichtum ausstrahlt. Unser erstes Ziel in Nizza ist die Confiserie Florian. Ein Familienbetrieb seit vier Generationen. Die Confiserie hat sich auf die Herstellung von kandierten Früchten spezialisiert. Das Highlight-Produkt: die kandierte Mandarine. Bei der Besichtigung bekamen wir auch andere ihrer Spezialitäten zu sehen wie Marmelade mit ungewöhnlichen Geschmacksrichtungen wie Rose, Jasmin oder Veilchen. Genauso werden diese Blüten für die Schokoladenherstellung genutzt. Anschließend erkunden wir die Altstadt zu Fuß. Die kleinen Gassen sind extra so eng gebaut, damit die Sonne nicht direkt hinein strahlt- die Temperatur in der Stadt ist also recht angenehm. Wir beendeten die Besichtigung am Markt, wo viele von uns noch eine Socca aßen bevor wir weiter nach Monaco fuhren. Bei der Basse Corniche nach Monaco erwartete uns leider eine negative Überraschung, ein Teil der Straße war wegen eines Steinschlages gesperrt. Wir fuhren also durch die Moyenne Corniche.
Bei der Einfahrt in das Fürstentum holten wir alle tief Luft: es stimmt, die Luft riecht hier viel reicher! In Monaco sahen wir die „Altstadt" mit der Kathedrale wo Grace Kelly begraben ist, den Fürstenpalast und Monte Carlo mit seinem Casino. Natürlich, wenn wir schon einmal vor Ort sind ist die Fahrt auf der Rennstrecke ein Muss! Und das mit Privatchauffeur! ;-)

Von Sainte Maxime nach Arles


Gemeinsam mit unseren Koffern verlassen wir am Morgen unser Appart Hotel an der Côte d'Azur. Wir fahren heute zum letzten mythisch reichen Ort unserer Reise, bevor es weiter nördlich in die Provence geht. In dem hübschen Ort Sainte-Maxime steigen wir auf ein Boot, das uns nach Saint-Tropez bringt. Während der Bootsfahrt erfahren wir viel Interessantes über die Baie des Canoubiers, die Bucht an der Saint-Tropez gelegen ist. Genau wie zwischen Cannes und Monaco erstecken sich hier die schönen Häuser der Reichen und Schönen. Hier hat zum Beispiel die bekannte Brigitte Bardot ein Haus: La Madrague. In Saint-Tropez haben wir noch etwas Zeit zur Gendarmerie von Cruchot zu gehen und in den Gassen zu flanieren, bevor wir zu unserem Hotel nach Arles fahren.
Arles liegt nördlich von der Camargue und war während der Römerzeit eine sehr wichtige Stadt: Vieles wie das Theater und das Amphitheater sind noch heute gut erhalten.

Cassis und Marseille


Auf unserem heutigen Programm steht die zweitgrößte Stadt Frankreichs und der kleine Hafen Cassis. In Cassis hat sich die Mehrheit der Gruppe für eine Bootsfahrt in die Calanques entschlossen. Das ganze Gebiet befindet sich im Nationalpark Calanques, 2012 gegründet. Bei der Bootsfahrt wird schnell klar, warum der französische Staat dieses Gebiet zum Nationalpark erklärt hat: die Natur sowohl auf dem Land als auch im Meer ist wunderschön und muss unbedingt geschützt werden. Entlang des Nationalparks fahren wir dann nach Marseille. Auf der Höhe von Cassis sehen wir noch Schilder, die darauf hindeuten, dass wir uns in der Nähe eines Militärsperrgebiets befinden. Wir haben es schon vorher gesehen: es gibt noch eine sehr hohe Militärpräsenz im Land.
In Marseille angekommen begrüßen wir Nathalie, die mit uns eine Stadtrundfahrt unternimmt. Mit ihr entdecken wir die Altstadt und die komplette Meeresfront. Die Kulturhauptstadt des Jahres 2013 wurde an vielen Ecken saniert und restauriert, sodass man die Stadt wirklich genießen kann. Wir bekamen die Cité Radieuse von Le Corbusier zu sehen, das neue Stade Vélodrome, wo das EM-Spiel Frankreich-Deutschland stattfand, die îles du Frioul sowie den alter Hafen. Auf der kleinsten Insel von der Ile du Frioul wurde, laut der Roman von Alexandre Dumas, Edmond Dantès inhaftiert. Entlang der MUCEM und der Fährhafen verließen wir Marseille am Abend um wieder nach Arles zu fahren.

Die Camargue


Wilde weiße Pferde, schwarze Kühe und rosa Flamingos: dieses Vorurteil hat jeder über die Camargue. Aber dieses kleine Gebiet, zwischen den Flussarmen des Rhones ist viel mehr als das. Bei unserer Fahrt bemerkten wir schon, dass das Besondere an der Camargue zu aller erst die Landschaft ist. In dem Feuchtgebiet zwischen Meer und Rhone hat sich eine besonders vielfältige Pflanzenwelt entwickelt. In den Süßwassergebieten wird besonders gern Reis angebaut. Die Camargue ist das erste Reisanbaugebiet Frankreichs. In den Gebieten mit viel Meerwasser wachsen dafür Pflanzen wie der Queller. An diese sumpfige Landschaft haben sich die kleinen weißen Pferde hervorragend angepasst. Leider gibt es heutzutage kein wildes Pferd mehr, alle haben einen Eigentümer. Von diese Zeit bleibt nur noch die Erinnerung, die durch die Statue von Crin-Blanc auf einem Kreisverkehr in Les Saintes Maries de la Mer, wach gehalten wird. In Les Saintes Maries de la Mer ist die mächtige Wehrkirche besonders sehenswert. Diese diente als Festung um das Dorf gegen Angriffe vom Meer zu schützen. In der Krypta befindet sich eine wichtige Statue: die von der schwarze Sara, der Schutzheiligen der Zigeuner. Jedes Jahr in Mai gibt es hier eine große Wallfahrt von allen Zigeunern Europas nach Les Saintes Maries de la Mer.
Auf der anderen Seite der Camargue wartet Aigues-Mortes auf uns. Auf Wunsch von Ludwig IX. gebaut, präsentiert sich das Städtchen heutzutage immer noch im Glanze des XIII. Jahrhunderts. Fast am Fuße der Stadtmauer erstrecken sich Kilometerweite Salzfelder, die einen besonders günstigen Lebensraum für Flamingos bieten. Und wir können es bestätigen: in diesem Gebiet haben wir tatsächlich einige dieser schönen Vögeln gesehen.

Das Luberon


Die gesamte Provence ist eine bergige Region. Das merken wir immer wieder- und an diesem Tag auch. Durch die Alpilles - die kleinen Alpen und Vorläufer des Luberons - fahren wir Richtung Luberon. Auf dem Weg hielten wir erst einmal bei der Mühle von Alphonse Daudet und der Burg von Les Baux de Provence an. Wie ein Adlernest, direkt auf einem Fels gebaut liegt die Festung von Les Baux ein Zeichen des Einflusses der Familie von Les Baux, die im Mittelalter sehr mächtig war. Über Saint-Remy-de-Provence, Geburtsstadt von Nostradamus, ging es dann weiter nach Gordes. Das Bergdorf ist ein typisches Beispiel für die Dörfer in der Region. Auf einem Felsvorsprung thront die Festung und um sie die Häuser. Besonders markant sind auch die gepflasterten Straßen, die hier den Namen „Calades" tragen. Wenige Kilometer weiter, lädt die Abtei von Sénanque zum Meditieren und zur Ruhe ein. Wir haben Glück: der Lavendel oder genauer gesagt der Lavandin ist noch nicht verblüht!
Unser letztes Ziel des Tages ist das Dorf Roussillon. Wie Gordes gehört es zu den schönsten Dörfern Frankreichs. Direkt an einem Ockerbruch gebaut, präsentiert sich der Ort in schönen Ockertöne. Die Legende sagt, die Farbe kommt vom Blut der Frau Sermonde, die sich vor unzähligen Jahre das Leben nahm weil ihr Ehemann ihren Liebhaber ermordete. Direkt im Ort gibt es auf dem Ockerpfad mehr über diese Ockerbrüche und die daraus entstehende Industrie zu erfahren. Das Dorf bietet auch einen schönen Blick über das gesamte Luberongebirge.

Rückreise


Nun sind wir schon seit einiger Zeit in Südfrankreich und treten am 10. bzw. 11. Tag die Heimreise an. Es geht aber nicht direkt nach Hause, wir haben noch ein bisschen Programm vor uns: die Pont du Gard können wir uns nicht entgehen lassen! Diese römische Brücke, Teil eines 50 Kilometer langen Aquädukts ist Zeuge der Raffinesse der Römer. Ein bisschen weiter nördlich besichtigen wir auch die Papststadt Avignon. Knapp 100 Jahre lang regierte der Pontifex Maximus von hier- und nicht von Rom aus, da die ewige Stadt für ihn zu gefährlich war. Nach diesen zwei letzten Programmpunkten wurden die Fluggäste nach Montpellier gebracht und die Busgäste fuhren an Orange und Chalon-sur-Saône vorbei, zurück nach Deutschland.
Ich möchte mich bei allen ganz herzlich für die gute Laune und die tolle Stimmung bedanken. Ich hoffe, die Reise hat Ihnen trotz 35°C Außentemperatur, fehlendem alkoholfreien Bier und öffentlichen Toiletten mit südländischem Flair gefallen ;-)
Einen lieben Dank auch an Holger für die gute Zusammenarbeit und die sichere Fahrweise. Bleiben Sie alle Gesund, reiselustig und ich hoffe, wir sehen uns dann auf einer anderen Frankreichreise wieder! A bientôt !
Ihre Sophie

Bildergalerie zur Reise

Kommentare zum Reisebericht

Für uns war die Reise ein einmaliges, tolles Urlaubserlebnis. Es war alles gut organisiert und Reiseleiterin Sophie und Busfahrer Holger immer um das Wohl der Reisegäste bemüht.

Wolfgang und Angela Frenzel
31.10.2016