Reisebericht: Singlereise Griechenland – Wandern auf der Insel Euböa

23.09. – 30.09.2022, 8 Tage Wanderreise auf Euböa – Agios Dimitrios– Alt Styra – Nea Styra – Kellia mit Yoga und Kochkurs


  Bildergalerie   Druckversion (PDF)   Kommentare   zur Reise
 
Mit viel Sonne und einer tollen Gruppe verbrachten wir eine schöne und ereignisreiche Woche auf der zweitgrößten Insel des Landes: Euböa!
Ein Reisebericht von
Teresa Rumpel
Teresa Rumpel

1.Tag – 23.09.2022: Flug nach Athen

Der Großteil der Gruppe flog von Berlin aus los. Wir trafen uns dann um die Mittagszeit herum dort am Flughafen. Einige kamen per Zubringer, andere wiederum mit dem Zug oder dem Auto. Nach dem ersten Kennenlernen ging es dann durch den Security Check zum Gate. Zum Glück haben es alle rechtzeitig geschafft und wir konnten gemeinsam in den Urlaub starten. Nach einem entspannten Flug holte uns der Bus in Athen ab und wir fuhren nach Nea Styra zum Venus Beach Hotel. Da es recht spät geworden war und das Abendbrotbuffet schon geschlossen hatte, stellte uns das Hotel netterweise noch ein Verpflegungspaket zusammen. Es ging dann sofort auf die Zimmer, um am nächsten Tag wieder fit zu sein. Diese standen als Bungalows verteilt auf der Anlage bereit. Mit dem Meeresrauschen im Ohr ließ es sich gleich viel besser schlafen.
Die Gäste, welche aus anderen Teilen Deutschlands abgeflogen waren, starteten früher und kamen daher schon etwas eher an. So konnten sie die ersten Momente auf der schönen und direkt am Strand gelegenen Hotelanlage bereits genießen.
Als gesamte Gruppe haben wir uns dann am nächsten Tag beim Frühstück kennengelernt.

2. Tag – 24.09.2022: Wanderung in der Schlucht von Agios Dimitrios

Nach dem ersten Kennenlernen aller Reiseteilnehmer beim Frühstück stieß unser Wanderreiseleiter Kostas zu uns. Der gebürtige Grieche wirkte unumstößlich mit seinem Wanderstock, der sonnengegerbten Haut und seiner ruhigen Art. Und schon ging es los! Wir erreichten unseren Startpunkt nach etwa 1,5 h Fahrt durch die wunderschönen Landschaften des Südostens der Insel. Alle konnten an einer Quelle die Trinkvorräte nochmals auffüllen. Zum Einstieg war diese Wanderung hervorragend - eine gute Mischung zwischen bergauf und bergab, teilweise schmale Pfade und immer mal wieder schattige Plätzchen für eine Trinkpause oder zum Genuss des Ausblicks. Nach etwas mehr als einer Stunde laufen, blitzte dann auch erstmals das Meer zwischen den Bergen auf - unser Ziel war in Sichtweise. Damit stieg auch der Antrieb und als es nach einiger Zeit runter zum Strand ging, neigte sich die erste Wanderung des Urlaubs nach etwa 3 Stunden dem Ende zu. Eine Erfrischung an der Kantina mit Soda, Wasser oder Bier kam da genau richtig. Dann ging es auch schon an den Strand. Nach zwei Stunden Entspannung machten wir uns auf den Weg Richtung Bus, der ein kleines Stück oberhalb des Strandes auf uns wartete. Wieder zurück am Hotel nutzten einige die Möglichkeit bei herrlichem Sonnenschein ins glasklare Meer zu springen. Danach gab es Abendessen. An zwei großen Tischen im Außenbereich des Restaurants saßen wir gemeinsam, besprachen die Ereignisse des Tages und lernten uns mehr und mehr bei einem wunderschönen Blick auf den Sonnenuntergang kennen.

3. Tag – 25.09.2022: Wanderung im Dirfy Gebirge zu einem Aussichtspunkt mit Blick auf den Gipfel

Nach Absprache mit der Gruppe starteten wir heute etwas später mit der Wanderung. Auf der etwa zweistündigen Fahrt in den Norden der Insel gab uns Kostas einige interessante Informationen über die Insel. So ging es beispielsweise um die Olivenbäume und woran man gutes Olivenöl erkennt sowie um die Herstellung von Schieferplatten. Begleitet wurden diese Ausführungen von den schönen Ausblicken auf der Fahrt entlang der Küstenstraße der Westseite. Vorweg warnte uns Kostas, dass die heutige Wanderung sehr anspruchsvoll sei und es streckenweise nur bergauf ginge. Er besprach mit dem Busfahrer die Möglichkeit bis zu einem gewissen Punkt hoch zu fahren. Von dort waren es noch etwa 30 Minuten zu Fuß zu unserem Zielpunkt. Einige aus der Gruppe entschieden sich für diese Variante. Der Rest ging mit Kostas. Unten konnten wir unsere Trinkwasservorräte nochmals an einer kalten Quelle auffüllen. Die ursprünglich von ihm angedachte Route war dann durch ein Radsportevent gesperrt, daher wählte er eine Alternativroute. Diese lässt sich als sehr anspruchsvoll einstufen und ist nicht für Wanderanfänger geeignet. Gutes Schuhwerk und Wanderstöcke sind empfehlenswert. Nach etwa 3 Stunden erreichten wir dann ziemlich geschafft, aber stolz, das Ziel. Diese Wanderung, so anstrengend sie auch war, schweißte die Gruppe wirklich zusammen. Man unterstützte, motivierte und baute sich gegenseitig auf. Oben angekommen, genossen wir den spektakulären Ausblick, stärkten uns mit dem mitgebrachten Proviant und tauschten uns mit den anderen aus. Der Bus wartete ein Stück unterhalb an der Straße auf uns. Durch den verzögerten Start am Morgen kamen wir erst relativ spät zurück, machten uns kurz frisch und gingen dann direkt zum Abendessen. Danach wechselten wir noch in die Hotelbar und ließen den Tag Revue passieren.

4. Tag – 26.09.2022: Yoga, Kochkurs und Entspannung am Strand

Anfangs noch etwas kalt morgens wurde uns schnell wärmer bei der gemeinsamen Yogastunde am Strand mit wunderschönem Ausblick. Spätestens als die ersten Sonnenstrahlen auf die Matten fielen und unsere Yogalehrerin mit verschiedenen Übungen versuchte uns mit uns selbst in Einklang zu bringen, trat ein sehr entspannendes Gefühl auf. Auch ohne Yogaerfahrung war diese Stunde machbar. Anschließend ging es ganz gemütlich zum Frühstück. Das Buffet bot jeden Tag eine Auswahl an Brötchen/Toast mit verschiedenen herzhaften und süßen Möglichkeiten zum Belegen sowie diverse Eivariationen, Quark, Yogurt, Müsli, Kuchen und Kekse. Um die Mittagszeit herum hatten wir einen Kochkurs auf dem Programm stehen. Hier bereiteten wir typische griechische Spezialitäten unter Anleitung der Hotelköchin zu. Dazu zählten gefüllte Paprika/Tomate, Tsatsiki, Fleisch- sowie Zucchinibällchen. Beim anschließenden gemeinsamen Verzehr konnten wir sehr stolz auf unsere Kochkünste sein. Alles hat hervorragend geschmeckt und als das Angebot kam, uns die genauen Rezepte zu geben, war die Begeisterung groß. Danach konnten wir den Nachmittag ganz nach unseren individuellen Wünschen gestalten. Einige gingen an den Strand oder die Hotelbar, um einen Kaffee zu trinken. Andere wiederum liefen in die Stadt auf der Suche nach Andenken, Mitbringseln oder Snacks. Man kann sich auch in eines der Cafés setzen und ein Eis bestellen. Generell gilt es jedoch zu beachten, dass von 14 bis 17.30 Uhr eine Siesta abgehalten wird - hier sind zwar noch einige Restaurants und Cafés geöffnet, aber bei Supermärkten und Geschäften steht man zumeist vor geschlossenen Türen. Wieder zurück im Hotel war der Sonnenuntergang auch perfekt von den Zimmern mit Meerblick zu beobachten. Auf der Sitzbank mit gemütlichem Polster lässt es sich hier wunderbar lesen oder einfach verträumt auf das Meer schauen. Die Hotelanlage selbst ist sehr schön gestaltet. So finden sich immer wieder liebevolle Details wie eine mit Treibholz dekorierte Dusche zum Abbrausen, wenn man vom Strand kommt. Nach dem Abendessen ging es dann daran einige Cocktails der Karte zu probieren und in großer Runde wurden Geschichten und Erfahrungen ausgetauscht.

5. Tag – 27.09.2022: Griechische Geschichte, mykenische Burg und Drachenhäuser

Nach einer kurzen Fahrt starteten wir den Tag wieder mit einer Wanderung. Ziel war der Gipfel des St. Nikolaus Berges sowie die sogenannten Drachenhäuser. Das Wetter an diesem Tag gestaltete sich leider etwas verhangen und es hat zwischendurch auch ganz leicht geregnet, aber zum Glück nur kurz. Generell eine sehr schöne Wanderung mit beeindruckenden Aussichten. Teilweise anspruchsvoll, aber im Großen und Ganzen mit mittleren Schwierigkeitsgrad einzustufen. Auch hier sind Wanderstöcke und gutes Schuhwerk ratsam. Unser erster Stopp waren alte Steinbauten, ehemalige Sklavenunterkünfte, an denen uns Kostas mehr zur Geschichte des Landes erzählte. Auf dem Weg begegneten uns immer wieder Wilde Bergerdbeeren. Während die gelblichen eher geschmacklos waren, ließen sich die intensiv roten genießen. Weiter ging es bergauf bis zu einer alten mykenischen Burgruine, von der wir spektakuläre Aussichten, trotz des Wetters, erleben konnten. Von Vorteil war, dass es auf dem Wegstück zur Burg jederzeit die Möglichkeit gab, einen Stopp einzulegen oder generell nicht weiterzulaufen, sodass jeder in seinem Tempo voranschreiten bzw. aufhören konnte, da wir für den Rückweg denselben Weg nahmen. Auf der Strecke bergab kamen wir dann an den für die Gegend bekannten Drachenhäusern vorbei. Die Menschen konnten sich diese Steinbauten damals nicht erklären und dachten Drachen hätten sich diese als Unterschlupf erschaffen. Dort angekommen, nahmen wir ein Picknick ein. Dazu hatte ich am Vortag eingekauft und belegte Brote sowie süßes Gebäck beim Bäcker bestellt. Es gab neben regional hergestellten Schaf- und Ziegenkäse, knackigen Weintrauben, fruchtigen Tomaten und typisch griechischen Snacks auch gekühlten regionalen Roséwein und Retsina. Letzteres ist ein mit Pinienharz versetzter Weißwein. Gewöhnungsbedürftiger Geschmack, aber sehr interessant, diesen mal probiert zu haben. Anschließend fuhren wir zurück zum Hotel und entspannten noch bis zum gemeinsamen Abendessen. Wir saßen danach noch lange zusammen und haben schön erzählt.
Besonders gut fand ich generell, dass sich keine Grüppchen gebildet haben, sondern jeder mit jedem ins Gespräch kam und sich sowohl bei den Mahlzeiten und in der Bar als auch im Bus immer wieder neue Konstellationen ergeben haben.

6. Tag – 28.09.2022: Wanderung zum verlassenen Dorf Kellia

Auch unser nächster Startpunkt war nicht weit vom Hotel entfernt. Vom Dorf Reouzi ging es auf schönen breiten Wegen ein Stück bergauf zum verlassenen Dorf Kellia. Die noch bestehenden Ruinen ermöglichten einen Eindruck davon, wie das Leben vor rund 100 Jahren dort ausgesehen haben muss. Eine vielfältige Vegetation am Wegesrand mit Granatapfelbäumen und Olivenbäumen bot ein bisschen Schatten. Nach den Ausführungen von Kostas über das Dorf ging es weiter zu einem schönen Aussichtspunkt mit Blick auf das Meer. Die Wanderung war für alle gut machbar und ist definitiv auch für Wanderanfänger geeignet. Wieder zurück in Reozzi kehrten wir noch in einer Taverne ein, wo alle ein erfrischendes Getränk oder einen griechischen Kaffee zu sich nahmen. Ein wunderbarer Abschluss der letzten Wanderung. Hier mussten wir uns dann auch leider bereits von Kostas verabschieden.
Recht früh am Nachmittag kehrten wir zurück zum Hotel und konnten die restliche Zeit noch am Strand genießen. Auf den Liegestühlen des Hotels lässt es sich gut entspannen, wobei Sonnenschirme aus Bast Schatten bieten. Es blieb dann auch genug Zeit sich frisch zu machen, um sich auf den Griechischen Abend außerhalb des Hotels vorzubereiten. Dieser fand in eben jener Taverne des Nachmittags statt und für uns wurden drei große Tische vorbereitet. Zur Begrüßung reichte man uns einen Ouzo und den ganzen Abend über wurden Wein, Wasser und Erfrischungsgetränke ausgeschenkt. Das Essen war überaus lecker. Es gab griechischen Bauernsalat, frittierte Zucchini, Tsatsiki, frittierten Käse und Brot als Vorspeise. Dann konnte man zwischen Lamm, Schwein und Rind für die Hauptspeise wählen und als Nachtisch wurde leckerer Yogurt mit Honig aufgetischt. Ein gelungenes Essen, das allen sehr geschmeckt hat. Im Anschluss daran fand eine kleine Tanzstunde statt. Wir lernten die Grundschritte eines griechischen Tanzes und konnten diese im Anschluss zu Genüge testen. Zwischen den Einlagen der vier Tänzer griffen sie sich immer mal wieder den ein oder anderen heraus, um mitzutanzen. Nach gelungener Vorstellung und reichlich Applaus für die Tänzer übten wir unter uns die Schrittfolge noch bis weit in den Abend hinein. Ein wunderschöner Abend, der allen in Erinnerung bleiben wird.

7.Tag – 29.09.2022: Erholungstag bzw. Tag zur freien Verfügung

Am letzten vollen Tag bestand die Möglichkeit einen fakultativen Ausflug zu machen oder einen Erholungstag einzulegen. Da zu wenig Anmeldungen für den Ausflug zusammenkamen, blieb der Großteil der Gruppe am Hotel, während ein kleiner Teil sich selbstorganisiert nach Athen aufmachte. Das Hotel bietet dafür über den Hotelshuttle mit anschließender Fährüberfahrt und einem Taxitransfer auf dem Festland bis ins Stadtzentrum entsprechend die Möglichkeit. Die meisten aus der Gruppe wollten den Tag jedoch nutzen, um das gute Wetter am Strand zu genießen - einen Tag ohne Termine oder Treffpunkte! Am Vortag kam die Idee eines gemeinsamen Mittagessens in der Stadt auf und so liefen wir zusammen am Strand entlang in Richtung der Restaurants. Nachdem wir uns ein schönes mit Blick auf Meer und Fährhafen ausgesucht hatten, ließen wir es uns gut gehen. Den Nachmittag verbrachten wir wieder am Strand und/oder am hoteleigenen Pool mit wunderschöner Aussicht auf Meer und Bergpanorama. Auch die Gartenanlagen des Hotels sind einen Spaziergang wert. Intensiv duftende Rosensträucher sowie individuell gestaltete Steinmotive entlang der Wege laden zum Entdecken ein. In eben jenen Gärten hatten wir noch unsere zweite Yogastunde pünktlich zu den Anfängen des Sonnenuntergangs. Hier probierten wir auch kurz Lachyoga aus - eine sehr befreiende Übung, die gezeigt hat, wie wohl wir uns bereits in der Gruppe fühlten. Beim anschließenden Abendessen stießen die Athener wieder dazu und wir saßen abends noch bis weit nach Schließung der Bar zusammen und ließen unsere gemeinsamen Erlebnisse Revue passieren.

8. Tag – 30.09: Fährfahrt und Abreise

Für die Gruppe gab es unterschiedliche Zeiten der Abreise. Einige starteten direkt nach dem Frühstück, andere blieben noch bis zum frühen Nachmittag. Die Teilnehmer aus Berlin gehörten zu letzteren dazu. Daher konnten wir den Vormittag am Hotelstrand genießen und nochmal in das glasklare, an diesem Tag vollkommen wellenarme Meer springen. Dann mussten auch wir Euböa leider verlassen und nahmen die Fähre nach Agia Maria. Die Überfahrt war ein wirklich toller Abschluss der Woche - eine eindrucksvolle Erfahrung. Wir hatten noch ein wenig Zeit bis wir zum Flughafen mussten und stoppten in Nea Makri. Dort ging es für Proviant und Mitbringsel in einen Supermarkt. Gleich nebenan wurde gerade eine Kirche für eine Trauung vorbereitet und wir konnten einen Blick hineinwerfen. Die bunte Bemalung und die imposanten Kronleuchter stachen besonders hervor. Danach fuhren wir zum Flughafen. Angekommen wieder in Deutschland, erhielten wir alle nach einer kleinen Wartezeit unser Gepäck und die Zeit des Abschieds rückte heran. Mit vielen neuen Eindrücken und Erinnerungen im Sinn fuhren wir in Richtung unserer Zuhause. Eine schöne gemeinsame Woche hatte ihren Abschluss gefunden.

Schlusswort

Dies war eine sehr schöne erste Reise für mich als Reisebegleiterin. Ich möchte mich hiermit auch nochmal ganz herzlich bei meiner wirklich tollen ersten Gruppe bedanken.

Bildergalerie zur Reise

Kommentare zum Reisebericht