Reisebericht: Rundreise Israel – gelobtes Land im Nahen Osten

23.03. – 02.04.2017, 11 Tage Rundreise mit Tel Aviv – Cäsarea – Haifa – Akko – Nazareth – See Genezareth – Masada – Jerusalem – Totes Meer


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Israel, das sind fruchtbare Täler, Berge und Wüsten - Flüsse und Seen - Städte, Dörfer, Kibbuze und Zelte der Beduinen - Menschheitsgeschichte in Jahrtausenden gerechnet - mehrere Weltreligionen
Ein Reisebericht von
Dr. Inge Bily
Dr. Inge Bily

1. Tag: Donnerstag 23.03.2017 – Anreise nach Tel Aviv

In München war unsere Gruppe komplett und startete nach Erledigung aller Formalitäten nach Tel Aviv, wo wir pünktlich landeten und von unserem örtlichen Reiseleiter Freddi und dem Busfahrer Abi freudig begrüßt wurden. Das Gepäck war schnell verstaut, und los gings ins Hotel.
Am Abend stand schon eine Fahrt nach Alt-Jaffa und ein Essen in einem dortigen Fischlokal auf dem Programm. Danach führte uns Freddi noch durch das erleuchtete abendliche Jaffa, bevor wir zurück zum Hotel fuhren. Die Faszination hatte uns bereits erfasst.

2. Tag: Freitag, 24.03.2017 Cäsarea – Akko – See Genezareth

Heute ging Freddi zunächst mit uns auf eine kleine Rundfahrt durch Tel Aviv, wo er uns mit der Baukunst und dem Bauhausstil dieser Stadt bekannt machte, die auch die „weiße Stadt" genannt wird. Im Jahre 2003 wurde Tel Aviv auf die Weltkulturerbe-Liste der UNESCO gesetzt. Wir sahen auch das Rathaus und den Gedenkstein für Y. Rabin.
Weiter fuhren wir entlang der Mittelmeerküste in die Ruinenstadt Cäsarea. Die riesige Anlage zeigte sich uns bei strahlendem Sonnenschein: römisches Amphitheater und Hippodrom. Auch die gelungene Präsentation der Ausgrabungen zog uns in ihren Bann. Diese Stätten sind nicht nur ein Anziehungspunkt für bildungshungrige Touristen aus aller Welt, sondern auch ein beliebtes Ausflugsziel der Einheimischen.
Nach einer kleinen Pause ging es weiter nach Haifa. Die einzigartigen Gärten von Bahei'i mit ihrem ganz besonderen Zauber standen hier auf dem Programm. Wir genossen den wunderbaren Ausblick.
Weiter fuhren wir nach Akko, wo uns Freddi in die unterirdische Kreuzfahrerstadt Akko mitnahm: über den Hof, in die Gefängnishalle, durch die ehemaligen Rittersäle. Die Festung gehört zum UNESCO-Weltkulturerbe. Den Abschluss bildete ein Bummel durch den arabischen Basar Akkos und durch die Altstadt. Wir kamen aus dem Staunen wirklich nicht mehr heraus.
Und das Programm ging weiter: am Nachmittag zum See Genezareth in die Region Galiläa. Unser Hotel Leonardo Tiberias lag direkt am See. Hier wartete eine gänzlich neue Erfahrung auf uns, denn wir lernten, was es wirklich bedeutet, wenn Shabbat ist, und zwar ab Freitag Sonnenuntergang bis Samstag Sonnenuntergang. Shalom Shabbat!
Aus Anlass des Shabbat hielt Freddi nach dem Abendessen einen Vortrag über das jüdische Leben: Thema „Das Leben eines frommen Juden von der Geburt bis zum Tode". Es war spannend und aufregend, und natürlich hatten wir endlos viele Fragen. Freddi war ein geduldiger Zuhörer und vor allem auch ein guter Erklärer. Das sollten wir in den nächsten Tagen noch viel besser erfahren, denn unsere Fragen wollten nicht enden. Auch lernten wir bald, dass wir mit unserer gewohnten europäischen Sichtweise hier an Grenzen stießen.

3. Tag: Samstag, 25.03.2017 See Genezareth – Golan Höhen

Wie könnte es anders sein: wieder ein ausgefülltes Programm. Heute bildeten die heiligen Stätten am Nordufer des Sees Genezareth einen wichtigen Schwerpunkt. Zuerst besuchten wir die Brotvermehrungskirche in Tabgha mit beeindruckenden Mosaiken. Anschließend nahmen wir Kurs auf Kapernaum und besichtigten die Ruinen der Synagogen, in denen bereits zu Zeiten Jesus gelehrt wurde.
Mittags gab es den schmackhaften St. Peter-Fisch im Restaurant Tanurim direkt am See. Am Nachmittag genossen wir noch eine Fahrt mit einem traditionellen Holzboot auf dem See Genezareth. Freddi erklärte alles und stellte, wie schon gewohnt, Bezüge zur biblischen Geschichte her.
Dann gelangten wir durch Drusendörfer zu den Golan Höhen auf den Mont Bental. Wir sahen nach Syrien und in den Libanon. Vorher sahen wir noch Banyas, eine der drei Jordanquellen. Hier ist auch der Ort der antiken Herrscherresidenz Cäsarea-Philippi. Mit Freddis Hilfe wurde auch hier Geschichte für uns lebendig.

4. Tag: Sonntag, 26.03.2017 Zippori – Nazareth – Bet She'an – Totes Meer

Der Tag begann mit der Besichtigung einer Ölpresse, d.h. wir lernten etwas über die Gewinnung von Olivenöl. Nach einer kleinen Verkostung verschiedener Öle und einigen Einkäufen ging es weiter nach Zippori, dem antiken Sephoris. Wieder sahen wir großartige Ausgrabungen, wieder wurde alles sehr gut und anschaulich erklärt, auf Schautafeln, an Modellen und natürlich durch Freddi beim Rundgang. Besonders die Mosaikböden zogen uns in ihren Bann.
Nächste Station war Nazareth, genauer die Verkündigungskirche dort. Hier war der Erzengel Gabriel der späteren Gottesmutter Maria erschienen und hatte ihr die Geburt eines Sohnes verkündigt.
Durch das Jordantal ging es dann weiter zur antiken Stadt Bet She'an, eigentlich ist das ein archäologischer Nationalpark. Wieder sahen wir eindrucksvolle Ausgrabungen, die uns faszinierten: Badehaus, Tempel, Theater, Straßen. Und Freddi erklärte alles in gewohnter Systematik.
Als Etappenziel stand heute der Kibbuz Kalia auf unserem Programm. Es ging durch karge Landschaften und vorbei an kleinen Siedlungen in Richtung Süden zum Toten Meer. Wir waren schon gespannt und neugierig auf das Leben im Kibbuz.

5. Tag: Montag, 27.03.2017 Qumran – Festung Massada

Heute standen zunächst die Ausgrabungen von Qumran auf dem Programm. An diesem Ort fand 1947 ein junger Beduinenhirte in einer Höhle eine der berühmten Schriftrollen mit den ältesten Bibeltexten. Die Geschichte der Schriftrollen und ihrer Verfasser wurde uns, wie schon in anderen historischen Stätten auch, in einem Film gezeigt. Es folgte ein ausführlicher Rundgang, wo wir aus einiger Entfernung die Eingänge zu den Höhlen sehen konnten. Die Schriftrollen werden heute im Schrein des Buches im Israel-Museum in Jerusalem aufbewahrt. Dieses Museum sollten wir in Jerusalem besuchen.
Nun ging es gleich weiter zur Felsenfestung Massada, einer schon aus der Ferne Respekt einflößenden riesigen Anlage. Sie wurde von König Herodes als Fluchtburg errichtet und war später das letzte Bollwerk des jüdischen Aufstandes gegen die Römer. Nach einem Film ging es mit der Seilbahn hinauf auf das Plateau. Es begann ein ausführlicher Rundgang: u.a. mit dem restaurierten Palast des Herodes, der byzantinischen Kirche, der Synagoge, den Ritualbädern, und an der südlichsten Spitze gab es noch eine große Zisterne. Am beeindruckendsten aber war die riesige Rampe, deren Geschichte uns Freddi erzählte.
Mit der Seilbahn fuhren wir wieder hinunter und waren schon auf den nächsten Punkt in unserem Programm gespannt: ein Besuch bei Beduinen. Mit Abi und seinem Kleinbus kamen wir gut durch die Straßen, die sich hin zum Beduinenlager schlängelten. Vor dem Lager wartete eine ganze Herde Kamele und auch einige Esel. Nach dem reichhaltigen und wohlschmeckenden Essen gab es Tee, in der Mitte des Zeltes ließ sich ein Beduine nieder und erzählte. Wir konnten alles fragen. Das war wirklich spannend! Natürlich haben wir hinterher auch Freddi noch ausgefragt, der zu diesem Thema viel zu berichten wusste.
Da uns der erste Abendvortrag Freddis im Hotel am See Genezareth so gut gefallen hatte, wollten wir gern mehr davon und verabredeten uns abends auf der Terrasse im Kibbuz Kalia zu einer zweiten Gesprächsrunde bei einem Glas israelischen Weins. Freddi war gleich bereit. Wieder nahmen die Fragen kein Ende. Und noch immer kannten wir den Inhalt und die Bedeutung des Shabbat nicht wirklich, aber wir hatten ja noch einen Shabbat vor uns, in Jerusalem.

6. Tag: Dienstag, 28.03.2017 Jericho – Kibbuz En Gedi mit botanischem Garten – Spa am Toten Meer

Wir begannen den Tag mit einem Besuch von Jericho, das als eine der ältesten ununterbrochen bewohnten Städte der Welt gilt. Zuerst ging es mit der Seilbahn hinauf zum Berg der Versuchung, wo Jesus 40 Tage gefastet haben soll. Von der Seilbahn aus konnte man die berühmten Ausgrabungen von Alt-Jericho sehr gut sehen. Freddi erläuterte dann alles noch genau vom Dach eines Restaurants aus.
Nun statteten wir dem Kibbuz En Gedi einen Besuch ab. Wir wurden durch den wunderschönen botanischen Garten geführt und erfuhren viel über das Leben in einem Kibbuz, gestern und heute.
Aber nun wollten wir endlich hinein ins Tote Meer. Kein Problem, denn das nahe Spa stand sowieso für den Nachmittag auf dem Programm. So machten wir eine völlig neue Erfahrung im Wasser und tauschten uns rege darüber aus.

7. Tag: Mittwoch, 29.03.2017 Mitzpe Ramon – Avdat – Sede Boker

Schon auf dem Weg nach Jerusalem, besuchten wir den Krater von Mitzpe Ramon. Im Informationszentrum lernten wir in einem Film und anhand zahlreicher Schautafeln etwas über die Entstehung dieses Kraters. Dann war noch Zeit für die Aussichtsterrasse und für einen Spaziergang, bevor wir unsere Fahrt fortsetzten.
Durch die Negev-Wüste gings zur Nabatäerstadt Avdat, einem riesigen Komplex.
Nächste Station war dann Sede Boker, wo wir das Grab des Staatsgründers von Israel David Ben Gurion und seiner Frau Paula besuchten. Schon auf dem Weg dorthin erfuhren wir von Freddi viel über das Leben dieses angesehenen und beliebten und dazu bescheidenen Staatsmannes, der viel Bodenhaftung hatte.
Etappenziel war heute Jerusalem, wo wir pünktlich vor dem Abendessen ankamen und uns schon auf die vielfältigen Besichtigungen der nächsten Tage freuten.

8. Tag: Donnerstag, 31.03.2017 Jerusalem: Tempelberg – Ölberg – Davidstadt

Nun standen die Tage ganz im Zeichen Jerusalems. Wir begannen mit dem Tempelberg. Nach kurzer Wartezeit, denn Freddi hatte auch zeitlich alles prima im Griff, konnten wir nach erfolgter Sicherheitskontrolle hinein. Der Felsendom mit seiner goldenen Kuppel ist natürlich das beliebtestes Fotomotiv, aber auch die Al-Aqsa-Moschee. Freddi zeigte uns die Gebäude auf dem Platz, machte aufmerksam, erklärte. Wir genossen den Blick auf den Ölberg und verließen über das Löwentor, das gleichzeitig als Eingang zur Altstadt dient, den Tempelplatz.
Dann ging es zum Ölberg, den wir aus der Ferne ja schon gesehen hatten. Wir sahen den Jüdischen Friedhof, wo wir von Freddi viel über die Bestattungsriten der Juden erfuhren, und hatten immer wieder wunderbare Ausblicke auf Jerusalem. Wir waren auch im Garten Gethsemane und in der dort befindlichen Kirche.
Die Mittagszeit verbrachten wir auf dem Yehuda Markt, ein Erlebnis der ganz besonderen Art: Düfte, Gewürze, Speisen, Getränke: eine betörende Welt, in die wir da für einige Zeit eintauchten und uns anschließend eine Menge zu berichten hatten. Natürlich war auch Gelegenheit, von den exotischen Sachen etwas zu verkosten und mitzunehmen.
Aber das Programm dieses Tages war noch nicht beendet. Wir fuhren in die Davidstadt, an den Ort, wo alles begann. Auch hier erklärte Freddi Geschichte und Gegenwart, zeigte uns die Ausgrabungen und machte auf die beiden Möglichkeiten, den Wassertunnel zu durchschreiten, aufmerksam. Uns nötigte die eher harmlose Variante schon Respekt ab. So nahmen alle Abstand von der Möglichkeit, 70 cm tief im Wasser, dazu im Dunkeln und in großer Enge zu laufen. Interessant war dann auch die Stelle, wo man die Ankömmlinge der schwierigeren Tour sehen konnte.

9. Tag: Freitag, 01.04.2017 Jerusalem: Yad Vashem – Altstadt Jerusalems

Dieser Tag stand zunächst im Zeichen der Gedenkstätte Yad Vashem, der zentralen israelischen Gedenkstätte für den Holocoust. Wir gingen mit Freddi durch die Außenanlage und nahmen uns anschließend Zeit, die Dokumentation zu besichtigen.
Den Nachmittag verbrachten wir dann in der Altstadt von Jerusalem. Wir gingen die Via Dolorosa entlang und machten Halt im Garten des österreichischen Hospiz. Einige von uns nutzten die Pause nicht nur für einen guten österreichischen Kaffee, sondern auch für einen Blick vom Dach des Hospizes auf die Stadt. Weiter ging es über die Via Dolorosa, den Kreuzweg Jesu Christi, zur Grabeskirche, wo uns Freddi wieder alles genau erklärte. Zurück gingen wir durch Gassen und Märkte. Überall gab es genug zu sehen.

10. Tag: Samstag, 01.04.2017 Jerusalem: Israel Museum – Neustadt Jerusalems – Bethlehem

Heute fuhren wir zum Regierungsviertel und sahen das Gebäude der Knesset. Anschließend erläuterte uns Freddi ausführlich die gegenüber der Knesset stehende Menora.
Weiter ging es zum Herzl Berg und zum Israel-Museum, wo wir neben den Austellungen im Inneren auch das Modell der Stadt Jerusalem ausführlich betrachteten. Freddi ließ die bewegte Geschichte der Stadt an uns vorüber ziehen.
Danach verließen wir Jerusalem und fuhren nach Bethlehem. Bethlehem liegt in der A Zone, somit im palästinensischen Autonomiegebiet. Wir besuchten die berühmte Geburtskirche, in der Jesus, der Überlieferung nach, geboren wurde. Anschließend war noch Zeit für die Kirche der heiligen Katharina und den Kreuzgang.

11. Tag: Sonntag, 02.04.2017 Rückreise nach Deutschland

Nach einem späten Frühstück fuhren wir mittags mit Freddi und Abi über die Autobahn von Jerusalem zum Flughafen Tel Aviv. Wir waren rechtzeitig dort und hatten genügend Zeit für alle Formalitäten. Allerdings ging es wegen der verspäteten Ankunft unseres Fliegers dann erst mit 2 Stunden Verspätung in Tel Aviv los. In Frankfurt haben leider unsere Anschlüsse nicht gewartet, was uns eine zusätzliche Nacht in Frankfurt bescherte. Mit dem ersten Flieger ging es am nächsten Tag weiter nach Dresden bzw. Leipzig, mit Eindrücken im Gepäck, die uns sicher noch lange beschäftigen werden.
Schon vor Beginn der Reise wussten wir, dass jeden Tag ein interessantes und spannendes Programm auf uns warten würde. Unsere Erwartungen wurden immer wieder übertroffen. Jerusalem war dann der absolute Höhepunkt. Was bleibt, sind wunderbare Eindrücke einer ganz besonderen Reise.
Meinen Bericht schließe ich mit einem herzlichen Dank an meine Reisegäste, allen guten Wünschen für Sie alle sowie der Hoffnung auf ein Wiedersehen auf einer zukünftigen Reise. Sie waren eine interessierte, aufgeschlossene und disziplinierte Gruppe und haben selbst viel zum Gelingen dieser wunderbaren Tour beigetragen.
Ihre Dr. Inge Bily

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