Reisebericht: Rundreise Israel – gelobtes Land im Nahen Osten

24.03. – 03.04.2022, 11 Tage Rundreise mit Tel Aviv – Cäsarea – Haifa – Akko – Nazareth – See Genezareth – Masada – Jerusalem – Totes Meer


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Israel erleben- Traditionen, heilige Stätten, grandiose Natur und faszinierende Lebenswelten zwischen Großstadt, Beduinendorf und Kibbutz.
Ein Reisebericht von
Marlies Thrum
Marlies Thrum

Donnerstag, der 24. März 2022

Wir starten von Hamburg, Frankfurt und Berlin nach Tel Aviv. Die Flüge sind fast pünktlich, mit unserem Berliner Flieger fliegen wir kurz vor Israel durch ein Gewitter, ein Blitz streift uns- das so hautnah zu erleben war schon aufregend. Beruhigend dafür: unsere örtlich Agentur hat eine absolut reibungslose Einreise organisiert. Natürlich müssen wir durch die Passkontrollen, den obligatorischen PCR-Test machen wir am Flughafen und schon sind wir auf dem Weg in die Stadt. Die Frankfurt-Flieger bereits eher und so treffen wir uns alle erst zum Abendessen im Hotel. Ralf ist unser örtlicher Guide, er macht uns schon einmal mit der Zeitumstellung vertraut: erst eine Stunde vor- normal, aber heute Nacht beginnt auch die Sommerzeit hier- also gleich 2 Stunden vorstellen. Das Essen ist ein Traum, die Vorspeisen allein hätten vielen schon gereicht, dann aber noch die Hauptspeisen mit Beilagen und Dessert- kaum zu schaffen. Nach dem Essen muss natürlich ein Abstecher ans Meer sein. Unser Hotel liegt genau an der Promenade und die Unwetter der letzten Tage ließen noch ordentliche Wellen an Land rollen. Ein toller Start für unsere Rundreise.


Freitag, der 25. März 2022– Tel Aviv–Jaffa– Cäsarea– Haifa– Akko

Heute morgen empfängt uns strahlender Sonnenschein. Das macht das zeitigere Aufstehen leichter und so genießen wir ein tolles Frühstück gemeinsam im Hotel. Die Koffer werden im Bus verstaut und Salman- unser Busfahrer- fährt uns zuerst in die Altstadt Jaffa. Ralf erzählt von der Geschichte und Entstehung Jaffas. Es verdankt seinen herausragenden Status seinem Natur-Hafen. Der war nämlich der einzige an der Küste, der durch seine Lage nicht versandete. Wir steigen aus und erkunden einige Gassen zu Fuss, sehen das Haus von Simon, dem Färber, malerische Gässchen, Galerien und Hafenanlagen. Ein Blick auf die "Neustadt" Tel Aviv- kontrastreicher kann eine Stadt nicht sein. Allerdings sahen wir auch ziemlich dunkle Wolken am Himmel, das verhieß nichts Gutes. Trotzdem stiegen wir frohgemut wieder in unseren Bus und sahen uns die "Neustadt" an, den Rothschild-Boulevard und auch die weißen Häuser, die an den Bauhaus- Stil erinnern. Ralf erzählt, dass es nun ein Programm gibt, um diese Häuser vor dem Verfall zu retten, da sie zum UNESCO Weltkulturerbe gehören. Wir folgen der Küste, verlassen Tel Aviv und erreichen schon bald unsere zweite Station für heute: Cäsarea. Beeindruckend, welch enormen Anlagen Herodes hier errichten ließ, inklusive eines Hafenbeckens mit einer riesigen Kai- und Schutzmauer. Natürlich gehörte auch ein Theater dazu, hier nahmen wir Platz und lauschten Ralfs Erzählungen vom Bau und der Möglichkeit, hier quasi auf mehreren Bühnen gleichzeitig zu spielen, inklusive Wasserbecken. Die dunklen Wolken kommen bedrohlich nahe und so kam es, wie es kommen musste- auf unserem Weg zum Hafenbecken begann es zu regnen. Wir werfen noch einen Blick aufs Hippodrom und ziehen es dann vor, zum Bus zu laufen. So geht unsere Fahrt weiter Richtung Haifa. Unterwegs stoppen wir noch einmal am Aquädukt, der Regen hat aufgehört und für ein paar schnelle Fotos langt die Zeit allemal. Salman bringt uns dann in Haifa ganz nach oben- zu den Gärten der Bahai. Sie haben hier ihr Allerheiligstes- ihren Schrein und auf 2x 12 Terrassen sind wunderschöne Gärten angelegt. Davon können wir uns überzeugen- und sind froh, nicht als Pilger hier zu sein: diese "dürfen" die 12.000 Stufen hinauf gehen...Wir jedenfalls setzen unsere Fahrt fort. Sie führt uns nun nach Akko. Doch bevor wir uns den Kreuzfahrern widmen stärken wir uns erst einmal: Vielerlei Vorspeisen stehen schon auf unseren Tischen und mit Falafel und einer Art Gyros lassen wir uns das ganze gut schmecken. Dann heißt es: Abtauchen in die Geschichte: Die berühmte Kreuzfahrer-Stadt wurde hier freigelegt und wir können sie mit Audio-Guides individuell erkunden. Plastisch ersteht in den Gängen und Hallen das Leben der Kreuzfahrer wieder, Einspielungen und Filme, Bauten und Fundstücke veranschaulichen das Leben (und Kämpfen) im frühen Mittelalter. Durch Akko geht es mit dem Bus weiter- es ist sehr ruhig überall und Ralf erklärt uns: das sind die Vorbereitungen für den Shabbat, der heute mit Sonnenuntergang beginnt. Er dauert bis morgen, Sonnenuntergang und verbietet den Gläubigen jedwede Art von Arbeit. Keine Maschine wird eingeschaltet, nichts. Selbst in den Hotels gibt es spezielle Fahrstühle, die automatisch jede Etage anfahren, so dass kein Knopf gedrückt werden muss...Geschäfte und Restaurants sind geschlossen. Also machen wir uns auf den Weg zu unserer letzten Station für heute: zu unserem Kibbutz. Es liegt direkt am Südufer des Sees Genezareth. Der viele Regen der vergangenen Wochen ließ Pflanzen und Blumen üppig gedeihen uns so freuen wir uns über farbenprächtige Wiesen, Hügel und einen klaren Blick auf den See und seine Ufer. Im Kibbutz werden wir freundlich empfangen, jeder erhält seine Zimmerschlüssel und dann heißt es: orientieren- was ist wo und: ankommen. Zum Abendessen treffen wir uns wieder. Der Speisesaal ist riesig und die Auswahl der Speisen erst recht. Wir lassen es uns schmecken und sitzen noch ein wenig zusammen, tauschen uns über unseren schönen Tag aus.


Samstag, der 26. März 2022 – Berg der Seligpreisungen– Tel Dan– Quellen des Jordan– Mensa Christi– Pilgerhaus Tabgha– Brotvermehrungskirche– Capernaum– Bootsfahrt auf dem See Genezareth

Unwetter und Regen sind vorbei, ab heute wird es spürbar wärmer. Das ist relativ einfach, erlebte die Region doch gerade den kältesten und wasserreichsten Winter seit 100 Jahren. Wir starten zeitig, wollen als erstes zum Nordufer des See Genezareth. Hier erhebt sich der Berg der Seligpreisungen. Nach der Bibel hielt Jesus hier seine berühmte Bergpredigt und lehrte die Menschen das Vaterunser. Unterwegs erfreuen wir uns an wunderbar grünen und bunten Hängen und Wiesen, passieren Bananenfelder und Mangoplantagen, die Stadt Tiberia, die ihren Namen tatsächlich vom römischen Feldherren hat und bis heute trägt. In Magdala gibt es neue Ausgrabungen, erzählt Ralf, man hat neue steinerne Zeugen aus der Zeit Maria Magdalenas gefunden. Wir sehen das Tauben-Tal, das zwischen den Bergen von Nazareth bis zum See Genezareth führt. Wir gehören zu den ersten Gästen der Kirche der Seligpreisungen, lauschen einer Bibelpassage dazu und können uns dann in aller Ruhe umsehen. Denkt man sich die Bananenfelder weg kann man sich gut vorstellen, wie die Menschen an den Hängen saßen und lauschten. Dann geht unsere Fahrt weiter gen Norden. Avocadoplantagen säumen die Straße, die Golanberge zeigen sich schneebedeckt. Ralf erzählt, dass es sogar gestern noch dort geschneit hat. Die natürlichen Gegensätze sind enorm. Innerhalb von nur 40 Minuten ist man vom schneebedeckten Gipfel am Meer und kann bei angenehmen Wassertemperaturen baden. Zudem fahren wir an einem Tal entlang, das von 2 tektonischen Platten gebildet wurde, die aneinander reiben. Erdbeben zeugen davon und auch dass die Berge quasi wachsen und das Tal tiefer wird. Dieses Tal dient vielen Zugvögeln als Raststätte. Pelikane, Reiher, Störche und Flamingos kann man hier beobachten und deshalb wurde das Tal auch wieder in seinen sumpfigen Urzustand zurück versetzt und als Schutzgebiet ausgewiesen. Auch wir sehen große Schwärme von Störchen und haben schon bald unser nächstes Ziel erreicht: Tel Dan. Hier entspringt eine der drei Jordanquellen und bei einem kleinen Spaziergang können wir das Areal näher kennenlernen. Zu unserer Überraschung tost hier nicht nur der Dan- es gibt auch neue Ausgrabungen und die haben ein interessantes Tor ans Licht gebracht: Abrahams Tor. Wir lauschen Ralfs Erzählungen dazu und machen uns dann auf den Rückweg zum Bus. Als kleines WOW besuchen wir dann eine zusätzliche Stätte: Mensa Christi. Der Überlieferung nach hatten die Jünger die ganze Nacht gefischt und nichts gefangen, da sagte Jesus zu ihnen: Werft das Netz nach dieser Seite aus und fischt, ich bereite ein Mahl zu. Der Felsen, auf dem er das tat ist heute von einer kleinen Kirche überbaut. Der Zugang zum See ist leider abgeschlossen aber ein freundlicher Ordensbruder öffnete das Tor für uns und wir können direkt ans Ufer heran. Dann geht es weiter nach Tabgha. Im deutschen Pilgerhaus werden wir herzlich begrüßt und dürfen eine besondere Spezialität probieren: St.-Peter-Fisch. Der erweist sich als ultra-lecker und so gestärkt besuchen wir die Brotvermehrungskirche des deutschen Vereins vom heiligen Land. Ein wunderschöner Bau mit schattenspendenden Bäumen und Wasserbecken mit Fischen. Auch hier steht im Innern der Altar über den Felsen, auf denen Jesus seine Wunder wirkte. Mit unserem Bus geht es weiter nach Capernaum. Hier hat man das Petrus-Haus freigelegt und eine moderne Kirche gleich einem Ufo darüber gebaut. Durch einen Glasboden kann man das antike Haus sehen. Ringsherum zeugen Ausgrabungsstücke von der reichen und interessanten Geschichte: jüdische Symbole etwa in uralten Säulen-Kapitellen wie Menora und Stern, Acanthusblätter oder den Transport des Bundeslade. Wir nehmen auf jahrtausendalten Steinbänken einer vergangenen heiligen Stätte Platz und lauschen den Geschichten, die Ralf zu erzählen weiß. Salman bringt uns mit dem Bus dann nach Tiberia. Hier steigen wir um- auf ein Boot, ein sogenanntes Jesusboot. Höhepunkt unseres Tages ist zweifelsohne diese wunderschöne Fahrt auf dem See Genezareth. Viel zu schnell vergeht sie und so machen wir uns schließlich auf den Rückweg zu unserem Kibbutz. Zum Abendessen sind wir heute ganz allein in der Dining Hall- alle anderen essen am Shabbat zu Hause, erklärt uns Ralf. Also genießen wir das trotzdem üppige Abendessen und füttern heute mal nicht den Geschirrspüler, sondern räumen einfach nur unser Geschirr ab. Dann bis morgen.


Sonntag, der 27. März 2022– Zippori– Nazareth– und Überraschungen

Auf vielfachen Wunsch starten wir heute nicht ganz so zeitig und das erweist sich als gut so- unseren Ralf hat es erwischt, er ist krank und kann uns gerade noch bis Zippori begleiten. Wir schauen zuerst einen Film über Zippori, der uns das Leben hier veranschaulichte und auch die besondere Entwicklung der Gemeinden. Dann geht es zur alten Synagoge. Auch hier sollte eine Multivisions-Schau Erläuterungen zu den Mosaiken geben- allein die Technik streikte und so reimten wir uns mehr zusammen als wir verstanden. Das Moisaik eines jungen Mädchen brauchte aber keine Erläuterungen, es wird als Mona Lisa von Zippori bekannt. Gemeinsam streiften wir dann über das Ausgrabungs-Gelände. Hatten wunderschöne Ausblicke auf den Hügeln ins Land und interessante Einblicke in das Leben der Gemeinden. So hatten selbst jüdische Gemeinden römische Symbole und Bilder in ihren Mosaik-Böden: Amazonen und Zentauern begegneten wir, ebenso Dionysos und seinen berüchtigten Trink-Wettkämpfen...Dann heißt es Abschied nehmen von Ralf. Wir danken ihm für seine tolle Reiseleitung bis hierhin und begrüßen dann Schevi. Sie wird uns nach Nazareth und zurück ins Kibbutz begleiten. Salman fährt uns wie gewohnt sicher und routiniert und so erreichen wir bald die Stadt von Maria. Hier spazieren wir gemeinsam Richtung Verkündigungskirche über den Basar, der heute aber einsam und verlassen da liegt. Ein trauriger Anblick; bleibt zu hoffen, dass bald wieder Touristen herkommen und für neues Leben sorgen. Unterwegs stoppen wir an der weißen Moschee. Und dürfen tatsächlich einen Blick hinein werfen- auch die Frauen. Schevi erzählt von den Gepflogenheiten und Traditionen und dann geht es weiter zum "Casanova". Das ist ein kleines Lokal, in dem wir uns Falafel oder Shawarma (eine Art Gyros) im Fladenbrot schecken ließen. Das Angebot eines frischen Granatapfelsaftes hat niemand abgeschlagen und so gestärkt spazieren wir zur Marienkirche. Im Außenbereich bewundern wir die Marien-Mosaike, die so viel mehr sind als Bilder der Maria. Aus allen Ländern der Erde gibt es sie mittlerweile, deshalb hat auch der Platz im Innern nicht mehr ausgereicht...Sie zeigen immer auch ein Stück der jeweiligen Landestradition. Die Verkündigungskirche selber wurde über dem Haus gebaut, in dem Maria gelebt haben soll und in dem ihr der heilige Geist die frohe Botschaft überbrachte. Im unteren Bereich wurde gerade eine Messe zelebriert, wir hatten trotzdem Gelegenheit, am Haus entlangzugehen. Dann stiegen wir in den oberen Bereich hinauf und betrachteten weitere Mosaike, Altäre und wunderschöne Glasfenster. Draußen dann spazierten wir an einer Taufstelle vorbei, die Deutschland gestiftet hatte und genossen den Blick über den Platz und die Kirche. Sie ist übrigens die größte Kirche des Landes. Immer wieder geben Ausgrabungen Einblicke in das damalige Leben und wir entscheiden uns spontan, auch der Josephs-Kirche einen Besuch abzustatten. Unter einem riesigen Ficus hindurch gelangen wir zur Kirche und können auch hier hinabsteigen da sie ebenfalls über antiken Häusern gebaut wurde. Die Ausgrabungen hier zeigen Wasserstellen für ein rituelles Bad und Brunnen, dann steigen wir wieder hinauf . An der Verkündigungskirche und der Marienstatue vorbei geht es zurück zum Bus. Wir haben noch Zeit, also machen wir einen Zwischenstopp: In Kana, besser bekannt als Kanaan. Hier ist der Platz, an dem Jesus seine ersten Wunder gewirkt haben soll, die Geschichte der Hochzeit von Kanaan und der Verwandlung von Wasser in Wein ist ja bekannt. Leider ist die Kirche hier geschlossen, wir werfen trotzdem durch das Tor einen kleinen Blick hinein und dann geht es endgültig zurück zu unserem Kibbutz. Wir genießen noch einmal die Fahrt durch bunte Wiesen und grüne Felder, Schevi erzählt von den gelben Blüten, die gern verwendet werden, um Ostereier zu färben oder von den Blüten des Judas-Baumes, die wie Henna benutzt werden. Am Kibbutz verabschieden wir uns von ihr und danken für ihren raschen und unterhaltsamen Einsatz. Der späte Nachmittag gehört dem Pool im Kibbutz. Es ist herrlicher Sonnenschein und das wollen viele zum Baden nutzen. Erst zum Abendessen sehen wir uns wieder. Und dann heißt es auch schon Koffer packen: morgen ziehen wir weiter.


Montag, der 28. März 2022– Qasr el Yahud– Qumran– Ein Gedi– Totes Meer

Ab heute begleitet uns Ameed. Mit ihm verlassen wir den See Genezareth und brechen auf ins Westjordanland. Qasr el Yahud ist unser Ziel- die (wahrscheinliche) Taufstelle von Jesus im Jordan. Gemeinsam mit uns kommen Pilgergruppen an und so können wir auch tatsächlich Taufen im Jordan miterleben. Gegenüber ist bereits Jordanien, der Fluss trennt die beiden Länder und vereint sie doch irgendwie. Weiter geht unsere Fahrt nach Qumran. Dieser sagenumwobene Ort, wo jahrtausend alte Schriftrollen von einem Hirtenjungen gefunden wurden. Anschaulich ist hier das Leben der Gemeinde gezeigt, die es sich zur Aufgabe gemacht hatte, diese Rollen zu schreiben. Auf Ziegenhaut und mit exakten Buchstaben- nichts darf abweichen, sonst muss ganz von vorn begonnen werden. Wir spazieren über das Gelände, sehen die Höhlen, in denen die Rollen gefunden wurden und haben dann Zeit für eine Stärkung. Der frühe Nachmittag gehört dem Naturpark Ein Gedi. Eine Wanderung führt uns zu einem wunderschön gelegenen Wasserfall, wir begegnen Steinböcken und Wombats, natürlich jeder Menge Vögel und bestaunen die doch teilweise recht üppige Vegetation. Wasser ist eben alles hier. Über Stock und Stein (im wörtlichen Sinne) geht es wieder zurück und weiter Richtung Süden. Wir fahren am Toten Meer entlang, das jetzt zweigeteilt ist- ein nördlicher und ein südlicher Teil. Beide sind nur noch mit einem Kanal verbunden, zu groß sind die Wasser- und Salzentnahmen und -verluste. Bis zu 1 Meter verliert das Tote Meer pro Jahr. Hinzu kommen Unterspülungen des nun freiliegenden Meeresbodens, sie brechen ein - diese Dolinen machen das Begehen gefährlich, deshalb sind viele Uferabschnitte gesperrt. In Ein Bokek jedoch sind sie zugänglich, unser Hotel liegt hier am Strand und wir freuen uns auf ein Bad im Toten Meer. Das Einchecken ist problemlos und dann heißt es: Schweben. Eine traumhafte Erfahrung. Das Abendessen vereint uns wieder und wir lassen es uns schmecken- schier unüberschaubar ist das Angebot und erst die kleinen Küchlein zum Dessert...


Dienstag, der 29. März 2022 – Masada– Beduinendorf– Sde Boker

Heute morgen machen wir noch einmal einen Abstecher Richtung Norden. Die Felsenfestung Masada wollen wir besuchen. Herodes ließ sie einst als Fluchtburg auf dem Felsplateau anlegen, er hat sie aber nie als solche genutzt. Wir entscheiden uns für den bequemeren "Aufstieg" und nehmen die Seilbahn. Oben angekommen starten wir einen Rundgang über das riesige Gelände. Nachdem die Römer die Festung verlassen hatten wurde sie von jüdischen Aufständigen als letztes Verteidigungsbollwerk genutzt. Von ihrem Leben hier erzählen viele steinerne Zeitzeugen: Wasserbecken für rituelle Bäder, Vorratskammern, Wohnungen, die zwischen die beiden Außenmauern gebaut waren, die Synagoge, in der auch heute noch ein Rollenschreiber sitzt und akribisch jeden Buchstaben auf die neue Rolle setzt. Uns zuliebe schreibt er tatsächlich auch unsere Vornamen auf hebräisch auf kleine Zettelchen- wir sind begeistert. An der Spitze des Plateaus dann werfen wir einen Blick auf den Palast des Herodes- in 3 Ebenen war alles eingebaut, was das Leben hier angenehm machen sollte. Rings um das Plateau waren Zisternen in den Fels gehauen, die das lebensnotwendige Wasser auffingen und Saunen sorgten dafür, dass der Sand wieder aus der Haut heraus-"gespült" wurde. Überliefert ist, dass die jüdischen Aufständigen sich hier oben verschanzten und der römische Feldherr Flavius Silva mehrere Jahre die Festung belagerte- ohne Erfolg. Von oben gut zu sehen waren die Spuren der römischen Lager rings um den Felsen. Dann ließ er eine gewaltige Rampe aufschütten und überwand so die Mauern der Festung. Als er jedoch am nächsten Tag seinen Triumpf feiern und die Juden in die Sklaverei schicken wollte war niemand mehr da- sie hatten den Freitod gewählt. Lange Zeit galt Masada deshalb als Symbol eines kämpferischen israelischen Volkes. Wir verabschieden uns von der Felsenfestung und nutzen die römische Rampe für den Abstieg- gar nicht so leicht, aber alle haben es mit Bravour gemeistert. Salman wartet mit dem Bus auf uns und wir setzen unsere Fahrt fort. Schon nach kurzer Zeit ist ein nächstes ungewöhnliches Ziel erreicht: ein Beduinendorf. Am Eingang fällt uns die Kamelherde auf- alle Kamele mit Sattel- nanu? Wir haben richtig vermutet, wer wollte konnte zu einem Ausritt mit den Kamelen aufsteigen. Das ließ sich ein Großteil der Gruppe nicht zweimal sagen und genoß das Schaukeln auf dem Wüstenschiff. Zurück im Dorf wurden wir von einer Beduinin empfangen, sie erzählte von der traditionellen Kaffee-Zubereitung und dann aus ihrem Leben: der arrangierten Hochzeit, ihren 10 Kindern und wie sie versuchte, ihre Kinder zu starken und selbstbewußten Menschen zu erziehen, vor allem auch die Mädchen. Sie selber hat einen hohen Preis gezahlt- ihr Mann strafte sie für ihr Selbstbewußtsein und heiratete eine zweite Frau. Ihr Leben hat sie in einem Film dokumentiert und aktuell ist sie dabei, ein Buch darüber zu schreiben. Dann lud sie zu einem Mittagsmahl ein und wir ließen es uns schmecken. Salman, unser Busfahrer, ist ebenfalls ein Beduine, er kümmerte sich um Tee und Kaffee von der Feuerstelle. Mit neuen Erfahrungen und Impressionen verabschiedeten wir uns und fuhren nun durch die Negev-Wüste gen Westen. Ein letzter Stopp für heute war Sde Boker. Hier in der Nähe ist das Grab des ersten israelischen Präsidenten David Ben Gurion und seiner Frau Paula. Er hatte die Wüste so geliebt, dass er verfügt hatte, hier begraben zu werden. Von der Grabstelle aus hatten wir einen phantastischen Blick über die Wüste, den wir genossen. Ein kleiner Spaziergang führte uns zurück zum Bus und Salman brachte uns zu unserem Mashabei Sade Kibbutz. Ameed organisierte unsere Zimmerschlüssel und jeder konnte sein Zimmer beziehen. 2 Pfaue begrüßten uns lautstark und wir verbrachten die Zeit bis zum Abendessen, wie es uns gefiel, entspannten etwas, gingen schwimmen oder einfach durch den Kibbutz spazieren. Zum Essen trafen wir uns in der Dining Hall und ließen bei leckeren Speisen den Tag ausklingen.


Mittwoch, der 30. März 2022 – Mitzpe Ramon– Be'er Sheva– Jerusalem

Heute geht es zunächst wieder nach Süden. Ein einmaliges Naturschauspiel erwartet uns: Mitzpe Ramon, der Krater. Er ist nicht etwa durch Vulkane o.ä. entstanden, hier war einmal ein Meer- Fossilien beweisen das. Durch tektonische Bewegungen hob und senkte sich das Gebiet. So entstanden die Berge ringsherum und der Krater. Felsabbrüche geben Einblick in die Schichten und offenbaren die Farben der Gesteinsschichten. Bevor wir darauf einen Blick werfen können nimmt uns jedoch eine andere Geschichte gefangen: Ilan Ramon- der erste Astronaut Israels. Er kam leider mit der Crew beim Absturz des Spaceshuttles ums Leben. Sein Andenken wird hier aber hoch gehalten und gewürdigt. Neben Zeitdokumenten und Ausstellungsstücken wie seinem Raumanzug zeigen 2 Filme eindrucksvoll sein Leben und seine Begeisterung für das Weltall. Weitere Filme zeigen uns dann die Entstehung des Kraters und das Leben von Fauna und Flora hier. Unerwartet viele Arten sind hier heimisch, bis hin zum Leopard, den hatte hier in der Wüste kaum jemand erwartet. In Natura haben wir ihn selbstverständlich nicht gesehen, wohl aber Steinböcke, die uns auch vorführten, wie sie selbst steilste Felsen hinabklettern können. Ein Spaziergang zur Aussichtsplattform rundete unseren Besuch hier ab und tolle Fotos wurden aufgenommen. Nach Norden ging nun unsere Fahrt, immer durch die Wüste, die durch den Regen der letzten Tage doch grüner war als sonst. Wir sahen Beduinen mit ihren Schaf- und Ziegenherden und auch ihre "Dörfer". Die meisten hier entlang der Straße sind illegal, sie erhalten offiziell weger Strom noch Wasser, obwohl gleich neben ihren Niederlassungen Stromleitungen verlaufen. Israel möchte sie in große Siedlungen umsiedeln- was ein Großteil der Beduinen ablehnt... So bleibt es wohl noch länger bei diesen Bildern. Gegen Mittag erreichen wir Be'er Sheva. Mittlerweile eine der größten Städte des Landes und Ameed macht uns auf die vielen Neubauten aufmerksam die es vor wenigen Jahren noch nicht gab. Im Stadtzentrum steigen wir aus und besuchen einen besonderen Platz: Eine Dampflokomotive steht hier und auch Waggons- es ist die Türkische Railway-Station, denn 1915 wurde das Gebiet an die Osmanische Eisenbahnlinie angeschlossen. Verantwortlich zeichnete damals ein deutscher Ingenieur: Heinrich August Meißner. Wir haben Gelegenheit uns umzusehen, das alte, nun restaurierte Bahnhofsgebäude und auch einen Blick in die Waggons können wir werfen. Unsere Mittagspause verbrachten wir in einem kleinen Cafe am Stadtrand bevor es endgültig Richtung Jerusalem weiterging. Im "Grand Court" können wir problemlos einchecken und dann treffen wir uns für einen kleinen Orientierungs-Spaziergang in der Lobby. Ameed begleitet uns Richtung Neues Tor und zeigt uns auch das Damaskus Tor und die Kuppel des Felsendomes. Wer wollte spazierte noch ein wenig weiter, durch das Neue Tor hindurch und durch die kleinen Gassen schließlich zurück. Wir waren aber vorsichtig, Anschläge der letzten Woche hatten uns für die schwierige Lage rund um den Beginn des Ramadan sensibilisiert und so trafen wir uns alle wohlbehalten zum Abendessen im Hotel wieder. Die Geräuschkulisse war enorm und so beschlossen wir, den größten "Pulk" zu umgehen und morgen erst ein wenig später zu essen. Trotzdem waren Speisenauswahl und Mengen wieder umwerfend und für jeden/jede war mehr als "etwas" dabei.


Donnerstag, der 31. März 2022– Jerusalem– Tempelberg– Via Dolorosa– Grabeskirche

Ein zeitiges Frühstück vereinte uns im Hotelrestaurant. Wir hatten beschlossen, dem großen Ansturm zuvor zu kommen und starten bereits kurz nach 7 Uhr zum Tempelberg. Die Sicherheitskontrolle passierten wir problemlos, dann stehen wir auf einem der größten Heiligtümer der Weltreligionen. Die Al Aqsa Moschee sehen wir und auch den Felsendom. Ameed erläutert uns die Geschichte dazu und es ist ausreichend Zeit für Fotos und Impressionen sammeln. An der Antonius-Festung vorbei folgen wir den Wegen, die wohl einst Jesus nach seiner Verhaftung gehen musste. Und so folgen wir der Via Dolorosa, den Leidensstationen. Eindringlich die Geißelungs-Kirche mit der riesigen Dornenkrone in der Kuppel, Ameed macht uns auf Bodenplatten aufmerksam, auf denen Soldaten Spiele eingeritzt hatte- sie spielten nicht nur um die Kleidung der Verurteilten...Alle Stationen sind gekennzeichnet und so können wir gut nachvollziehen, was wo geschah- wo Jesus das erste Mal mit dem Kreuz fiel, wo er seine Mutter traf...an der 5. Station begegnet uns wieder das Jerusalem-Kreuz mit den gekreuzten Armen- einer von Jesus und der zweite, bekleidete, von Franz von Assisi, das Zeichen der Franziskaner. Kapellen und Gruften können wir anschauen, an der 9. Station auch die koptische Kirche und oben dann die Kuppeln der äthiopischen Kirche, die eine wohl größere Rolle spielt, als bei uns bekannt ist. Dann erreichen wir die Grabeskirche und haben Zeit, uns umzuschauen. Unser Timing ist perfekt- auch das Grab können wir besuchen. Und als Abschluss steigen wir hinab in der Erlöserkirche, hier hat man bei Ausgrabungen die Hölzer der Kreuze gefunden, an denen gekreuzigt wurde. Was für ein ereignisreicher Vormittag. Unsere Mittagspause verbringen wir in der Nähe des Basars am Brunnen und besuchen anschließen das österreichische Hospiz. Wobei Hospiz hier nicht die gleiche Bedeutung hat wie bei uns. Hier bezeichnet es Pilgerherbergen. Und so steigen wir als erstes hinauf auf die Dachterrasse und genießen einen einmaligen Blick auf die Stadt. Dann lassen wir uns im Garten Kaffee und Kuchen schmecken- echte Wiener Kaffeehaus-Tradition. Durch das Jaffa Tor schließlich verlassen wir die Altstadt und Salman fährt uns zum Mahane Jehuda Market. Was für eine tolle Atmosphäre: der Basar bietet alles, was das Herz begehrt und die Düfte der Gewürze, der Süßigkeiten und der Obst- und Gemüse-Stände sind überwältigend. Wir genießen die Zeit hier und fahren dann zum Hotel zurück. Zum Abendessen treffen wir uns wieder und lassen langsam den Tag ausklingen.


Freitag, der 01. April 2022 – Jerusalem– Yad Vashem– Israel Museum– Bethlehem

Heute haben wir ein Geburtstagskind in unserer Mitte und mit einem fröhlichen Lied wird sie zum Frühstück begrüßt. Nicht ganz so zeitig wie gestern starten wir dann unsere Erkundungen. Salman fährt uns als erstes ein wenig durch das orthodoxe jüdische Viertel, dann geht es weiter nach Yad Vashem. An dieser Erinnerungsstätte besuchen wir zuerst das Museum, das eindrucksvoll die Vertreibung und Vernichtung der Juden durch das Nazi-Reich beschreibt. Jeder hat individuell Gelegenheit, sich umzusehen und die/der eine oder andere Geschichte, Bild oder Film wird noch lange im Gedächtnis bleiben. Wir spazieren weiter zur Halle der ewigen Flamme. Die Flamme brennt und ringsherum sind die Namen der Konzentrationslager in den Boden eingelassen. Ein Ort, dem immer auch Repräsentanten anderer Länder ihren Respekt zollen. Das Denkmal für die ermordeten Kinder und ihre Halle rundet unseren Besuch hier ab. Tief beeindruckt fahren wir zum nächsten Ziel für heute: zum Israel - Museum. Hier befindet sich ein riesiges Modell der Stadt Jerusalem im Außenbereich und Ameed erläutert uns die alten und neuen Stadtmauern, die Gebäude und die Art zu leben zu den verschiedenen Zeiten. Von hieraus schlendern wir zum Schrein des Buches, die weiße Kuppel im Kontrast zur schwarzen Wand- Ameed erläutert uns die Symbolik, dann war wieder Zeit, diese Stätte individuell zu erkunden. Im Innern begegnen wir wieder den Schriftrollen aus Qumran, wie eine überdimensionale Thora-Rolle dominieren sie das Zentrum der Kuppel. Und so schließt sich für uns ein Kreis. Jetzt können wir sie auch im Original anschauen. Es ist Mittag geworden und unser nächstes Ziel heißt Bethlehem. An den Grenzposten vorbei erreichen wir das Westjordanland und die Stadt. Legen noch eine Mittagspause bei und sehen uns im Laden mit den Olivenholz-Schnitzereien um. Dann geht es endgültig zum Stadtzentrum, im Parkhaus steigen wir aus und spazieren gemeinsam zur Geburtskirche. Hier soll der Überlieferung nach Jesus geboren worden sein. Da kein Platz in den Herbergen war übernachteten Maria und Josef in einem Stall, einer Höhle für die Tiere, und hier kam dann auch Jesus zur Welt. Wir haben Glück und können uns alles in der Kirche ansehen, auch die Grotte. Mehrere Messen werden hier gerade gelesen und Gottesdienste finden statt, immerhin sind hier verschiedene Religionsgruppen gemeinsam vor Ort und jeder hat seinen Bereich. In der St. Catharina-Kirche nebenan bewundern wir den Kreuzgang, einer der wenigen, bei dem noch alle Gänge wunderbar erhalten und restauriert sind. Auch hier können wir hinabsteigen und die Ausgrabungen anschauen. Nach diesem Besuch geht es wieder zurück nach Jerusalem, Salman bringt uns noch zur Knesseth, dem Parlament Israels und an der gegenüberliegenden Menora erläutert und Ameed dessen Bedeutung und Geschichte. Alles ringsherum ist ruhig, kaum Verkehr- es ist schon später Nachmittag und alle bereiten sich auf den Shabat vor, er beginnt heute Abend mit Sonnenuntergang und endet morgen mit Sonnenuntergang. Dann darf keine Arbeit verrichtet werden, alles soll ruhen. So ist es meist schon ab Freitag Mittag ruhig in den Städten. Das bemerken wir auch zum Abendessen im Hotel. Wir haben einen zeitigen Durchgang gewählt- sehr weise, denn später feiern viele Familien lautstark den Beginn des Shabat und essen dann gemeinsam im Restaurant.


Samstag, der 02. April 2022 – Jerusalem – Garten Getsemani– Ölberg– Cardo–Klagemauer

Heute morgen starten wir zu unserem letzten gemeinsamen Ausflug in die Stadt. Der Ölberg ist unser Ziel und Ameed beginnt mit uns am Garten Gethsemane mit der Kirche der Nationen. Alle anderen Gruppen beginnen oben am Ölberg und kommen uns dann entgegen- wir haben aber noch Platz zum Umschauen und Genießen hier. Ein toller Blick eröffnet sich jetzt bereits auf Jerusalem mit seinem Tempelberg und baldschon fährt uns Salman am griechischen Kloster mit den markanten roten Kuppeln vorbei hinauf auf den Ölberg. Seinem Namen hat er von den Ölpressen, die es früher hier gab. Wir genießen den Ausblick und laufen dann über den jüdischen Friedhof zur Dominus Flevit, der Kirche, deren Bau an eine Träne erinnert. Ein Chor aus Deutschland besucht die Kirche zeitgleich mit uns und singt sein Lied- eine schöne Erfahrung. Dann fährt und Salman ans Westende der Stadt und von der Haas-Promenade haben wir nochmal einen tollen Blick über die Stadt. Hier steht auch ein Klavier und sogleich erklingen vertraute Weisen, einer unserer Gäste hat sie gespielt. Wir spazieren weiter hinunter, im Park sehen wir Familien, die gemeinam den Shabat feiern und singen. Wir lassen uns gern ein wenig mitreißen bevor es weitergeht. In einem Kloster können wir unsere Mittagspause verbringen- das Restaurant ist direkt im alten Gewölbe untergebracht- ein tolles Ambiente. So gestärkt machen wir uns auf zum Abendmahl-Saal. Im Mittelalter wurde hier eine Kirche erbaut, genau an der Stelle, an der Jesus mit seinen Jüngern das Brot zum letzten Abendmahl brach. Und entdecken dabei die Spuren der Geschichte, wie z.B. aus dieser Kirche eine Moschee wurde nach der Vertreibung der Kreuzfahrer. Durch das Zions-Gate spazieren wir ins jüdische Viertel, wieder auf den Spuren der Geschichte. Alles ist ruhig heute im Viertel und Ameed zeigt uns den Cardo- die Prachtstraße, die es früher hier gab. An der großen Synagoge steht eine Menora und dann spazieren wir weiter, am ehemaligen deutschen Hospiz vorbei, das wieder aufgebaut werden soll, von dem aber nur noch Mauerreste heute stehen. Unser letzter Besuchspunkt heute ist die Westmauer, besser bekannt als Klagemauer. Heiligtum der Juden, weil hier ihr Tempel stand, von dem nach seiner Zerstörung nur noch Grundmauern übrig sind. Eine davon ist diese Westmauer und wir besuchen sie- streng getrennt: eine Gruppe Männer, eine Gruppe Frauen. Manch einer folgt der Tradition und schreibt einen Wunsch auf einen Zettel, der an der Klagemauer eingesteckt wird- von mir der Wunsch nach Frieden für dieses Land und für die Welt. Salman fährt uns ins Hotel und hier nutzen wir die Gelegenheit, wo noch alle zusammen sind und bedanken uns bei Ameed für seine informative und tolle Reiseleitung, da er heute Abend eher los muss. Auch bei Salman bedanken wir uns für die professionelle und souveräne Fahrt durch sein Land. Ein gemeinsamer Punkt steht jedoch noch auf dem Programm: unser Abschluß-Abendessen in Abu Ghosh. Salman bringt uns hin und hier treffen wir auch Daniela von der örtlichen Agentur Sarel. Sie erzählt von ihrer Arbeit und wir danken herzlich für die tolle Organisation. Und dann: Ein leckeres Essen in gemütlicher Runde - was gibt es besseres? Salman bringt uns zurück zum Hotel und hier sitzen wir noch zusammen bei einem Wein oder Bier (was es wegen des heute begonnenen Ramadan im Restaurant nicht gab) und lassen unsere Reise Revue passieren. Morgen werden wir in verschiedenen Gruppen aufbrechen und ein wenig verabschieden wir uns schon voneinander.


Sonntag, der 03. April 2022 – Rückreise nach Deutschland

Der letzte Tag in Israel beginnt ganz entspannt, unsere erste Gruppe wird gegen 10:30 abgeholt und zum Flughafen gefahren, die zweite Gruppe fährt gegen 13 Uhr. Und wer ganz clever war- hat verlängert und wird für eine Woche Badeurlaub zurück zum Toten Meer gefahren. Unterwegs mit der ersten Gruppe dann die erste Änderung: die Berliner checken nicht am Terminal 3 ein, sondern am Terminal 1, also bleiben die Frankfurter noch im Bus, sie fahren mit unserer Assistenz Daniela weiter. Zunächst bringt sie aber uns durch das Prozedere der Gepäckaufgabe und der Ausreisebefragungen, dann verabschieden wir uns von ihr und dürfen mit einem Shuttle-Bus doch zum Terminal 3. Das Boarding ist problemlos und mit einer kleinen Verspätung geht es los nach Berlin. Hier erwarten uns frostige 3 °C- kein Vergleich zu unseren 29°C! Allerdings erwartet uns auch noch ein Kofferproblem- einer fehlte nämlich und wir müssen eine geschlagene Stunde warten, um überhaupt das Formular dafür ausfüllen zu dürfen. Aber unser Transferfahrer wartet geduldig und dann geht es heimwärts. Auch die Frankfurter sind gut und sicher gelandet und gut nach Hause gekommen. Die Hamburger allerdings hat es erwischt: Ihr Flieger war verspätet und der Anschlußflug in München war nicht zu erreichen- also eine unfreiwillige Verlängerung und am nächsten Morgen sind sie dann gut nach Hause gestartet. Nur der Koffer der Berliner Gruppe- der fehlt immer noch...


Schlusswort

Was für eine tolle Reise! Dank Euch, liebe Gäste wurde sie zu einem unvergesslichen Erlebnis. So vieles haben wir gemeinsam erlebt und gesehen, ich habe Euch gern dabei begleitet. Dank an die Organisatoren im Hintergrund, die für diese Reise verantwortlich zeichneten und auch alle Herausforderungen bravourös meisterten. Vielleicht sehen wir uns bei einer Eurer nächsten Reisen wieder- ich würde mich sehr freuen

herzliche Grüße von Eurer

Marlies Thrum

Kommentare zum Reisebericht

Hallo liebe Marlies,
wunderschöne Bilder und ein toll geschriebener Bericht. Vielen Dank, dass du so kurzfristig eingesprungen bist. Hätte natürlich gern die Reise als Begleiter mitgemacht - aber leider hat der Corona-Teufel bei mir zugeschlagen.

Philipp Schmitz
09.04.2022

Vielen lieben Dank Marlies für deine Reisebegleitung, auch an unsere beiden israelischen Guide Ralph und Amid und natürlich auch an Salman unseren immer bereiten Busfahrer. Es war eine unvergessliche Rundreise durch Israel, mit soviel Informationen rund um das Land und Geschichte, das ich froh bin liebe Marlies in deinem Reisebericht nach lesen zu können. Danke auch an die Organisatoren im Hintergrund, die alles möglich machten damit es uns immer gut ging und mir auch eine Verlängerungswoche am Toten Meer ermöglichten. Das Isrotel Ganim hat genau meinen Geschmack getroffen, ich wurde dort sehr familiär betreut und konnte meine Seele baumeln lassen. Danke auch an alle Mitreisenden, es hat sehr viel Spaß mit euch gemacht und ich hoffe wir bleiben in Kontakt.

K. Laubner
17.04.2022

Liebe Kerstin, sehr gerne war ich für Euch da und dass Deine Bade-Verlängerung so toll war, freut mich umso mehr. Angesichts der aktuellen Entwicklungen bin ich sehr dankbar, dass wir durch die große Umsicht unserer örtlichen Ansprechpartner trotzdem so viel sehen und erleben durften. Ich wünsche Dir noch viele spannende Reisen und unvergessliche Momente- vielleicht ja auch mal wieder gemeinsam. :-) Bis dahin- herzliche Grüße- Marlies

Marlies Thrum 19.04.2022