Reisebericht: Italien – Rundreise Rom und Amalfiküste

08.09. – 17.09.2021, 10 Tage Rundreise Orvieto – Rom – Vatikan – Vesuv – Pompeji – Amalfiküste – Neapel


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Rom und die Amalfiküste - eine Reise voller Kontraste! Erleben Sie die quirlige Metropole Rom mit unglaublichen Schätzen der Antike und die traumhafte Amalfiküste. Hier in Italien muss der liebe Gott verliebt gewesen sein, um so etwas Schönes zu schaffen...
Ein Reisebericht von
Katrin Deutschbein
Katrin Deutschbein

Mittwoch, 08.09.2021: Anreise in den Raum Gardasee (ab Dresden = 879 Bus–km)

Nachdem sich unser Reisebus nach und nach füllte und unsere Reisegruppe mit 16 Gästen komplett war, führte uns die Fahrt vorbei an Regensburg und München in Richtung Inntal. Bereits gegen Mittag passierten wir die Innbrücke zwischen Kiefersfelden und Kufstein und damit auch die deutsch-österreichische Grenze. Die Route führte uns weiter entlang des Inns und vorbei an Innsbruck. Hier verließen wir das Inntal und es ging hinauf zum Brennerpass, den mit reichlich 1.300 Metern niedrigsten Übergang über die Hauptkette der Alpen und gleichzeitig österreichisch-italienischen Grenzpass. Von nun an fuhren folgten wir dem Lauf des Eisack-Flusses hinunter bis zur Südtiroler Landeshauptstadt Bozen und weiter durch das reizvolle Etschtal in Richtung Süden. Später fuhren wir noch an Trient und Rovereto vorbei, wo wir letztendlich vorerst die Brennerautobahn verließen, denn wir wollten ja erst einmal in die Nähe des Gardasees zur Zwischenübernachtung! Am Abend kamen wir schließlich in unserem „Palace Hotel Cittá" in Arco an. Dieses Hotel befindet sich nahe der Altstadt Arcos und ein abendlicher Spaziergang durch die Gassen verlockte so manch einen von uns. Zum Abendessen ließen wir uns ein leckeres 3-Gang-Menü schmecken und natürlich durfte hier die typische italienische Pasta nicht fehlen! Dazu ein Glas Hauswein und die nötige Bettschwere setzte ganz schnell ein...

Donnerstag, 09.09.2021: Orvieto – Rom (618 Bus–km)

Wir frühstückten reichhaltig - was zumindest italienische Verhältnisse angeht! Einem Italiener ist nämlich immer wieder völlig unklar, wie wir Deutschen bereits am Morgen so viel essen können... Gut gestärkt starteten wir also am frühen Morgen, es ging zunächst hinein in die weitläufige Po-Ebene, an Verona und später auch an Mantua vorbei. Südlich von Mantua überquerten wir dann den längsten Fluss Italiens, den Po und kurze Zeit später erreichten wir Modena, wo dann nach immerhin insgesamt 333 Kilometern auch die Brennerautobahn endete und wir auf die Autostrada del Sole trafen! Weiter ging es für uns am Südrand der Po-Ebene entlang bis Bologna und dann bereits hinein in den tosco-emilianisch-romagnolischen Apennin. Der Scheitelpunkt der Autobahn lag ehemals auf über 700 Metern, allerdings gibt es nunmehr seit fast etwa knapp 6 Jahren eine neue Autobahn, die durch zahlreiche kilometerlange Tunnel geprägt ist und somit regelrecht durch diesen Gebirgszug führt. Dadurch erspart man sich jetzt sehr viel Zeit und Nerven und ist ganz einfach schneller unterwegs. Kurzerhand waren wir nunmehr in der Toskana angekommen und Florenz, die Hauptstadt dieser Region, ließen wir heute leider nur links liegen. Wir genossen die weitere Fahrt durch die typische sanft gewellte Hügellandschaft der Toskana - zumindest jetzt wurden alle Klischees erfüllt, die wir über die Toskana gehört oder auf Bildern gesehen hatten. Bald schon ging es in die Region Umbrien hinein, dem sogenannten „grünen Herz Italiens". Somit war unser erstes Besichtigungsziel zum Greifen nah, denn Orvieto konnten wir bereits von der Autobahn aus sehen... Der Ort liegt wirklich sehr malerisch auf einem 300 Meter hohen vulkanischen Tuff-Felsen und wir waren demnach sehr gespannt, was uns hier erwarten würde. Gegen Mittag waren wir hier mit unserer charmanten Stadtführerin Chiara verabredet, die uns unterhalb der Altstadt von Orvieto begrüßte. Von ihr erfuhren wir dann später auch, dass die Stadt besonders unter den Etruskern eine sehr große Bedeutung hatte und heute mit seinen imposanten Baudenkmälern zu den interessantesten Städten Mittelitaliens zählt. Ein besonderes Augenmerk legten wir auf die Besichtigung des gigantischen Doms, dessen Fassade die kühnste und farbenprächtigste der italienischen Gotik darstellt und auch im Inneren einige Schätze zu bieten hat. Ein abschließender Spaziergang durch die Altstadt rundete unseren Besuch in Orvieto ab und mit ersten schönen italienischen Eindrücken begannen wir unsere letzte Fahrt-Etappe des heutigen Tages. Wir hatten schließlich ein Ziel und das hieß Rom! Diesmal hatten wir großes Glück, denn ohne Stau erreichten wir gegen 19.15 Uhr unser Hotel „Amrican Palace Eur", unser Quartier für die nächsten drei Nächte. Unser erstes gemeinsames Abendessen in Rom nahmen wir anschließend im hoteleigenen Restaurant ein.

Freitag, 10.09.2021: Antikes Rom – Altstadt

Die nächsten zwei Tage ließen wir unseren bequemen 5-Sterne-Reisebus auf dem Parkplatz stehen, denn mittlerweile macht es in Rom keinen Sinn mehr, eine Stadtrundfahrt mit dem eigenen Bus zu unternehmen und viele Sehenswürdigkeiten sind außerdem auf diesem Wege gar nicht mehr erreichbar. Wir entschieden uns also, auf die öffentlichen Verkehrsmittel zurück zu greifen und außerdem waren wir für die nächsten Tage mit Audio-Geräten ausgestattet, damit wir die Führungen ganz intensiv erleben konnten. Unser Hotel im südlichen Eur-Viertel ermöglichte eine unkomplizierte Metro-Fahrt bis zum Kolosseum. Am Ausgang der dortigen Metro-Station erwartete uns dann unsere charmante Stadtführerin Sylvia freudig und hier begann dann auch der erste Teil unserer umfangreiche Stadtführung durch Rom! Der erste große Höhepunkt unseres heutigen Besichtigungsprogramms ließ nicht lange auf sich warten - die Innenbesichtigung des Kolosseums! Es handelt sich hierbei immerhin um das größte antike Amphitheater der Welt, ein uraltes Zeugnis für Baukunst und grausame Spektakel, denn unzählige Tiere und Gladiatoren wurden hier geopfert. Kaiser Vespasian begann den Bau 72 n. Chr., sein Sohn Titus weihte die Arena dann nach sage und schreibe nur achtjähriger Bauzeit mit hunderttägigen Festspielen ein. Diese Fakten sind in unserer heutigen Zeit kaum nachvollziehbar, aber es beeindruckt ganz einfach! Wir hatten auch sehr großes Glück, denn nirgendwo mussten wir anstehen bzw. herrschte Gedränge, es ging alles absolut entspannt vonstatten. Weiter flanierten wir anschließend durch das Forum Romanum, dem zentralen öffentlichen Platz im antiken Rom, der sich heute als pittoreske Ruinenlandschaft im Zentrum der modernen Stadt präsentiert. Von den hiesigen Kaiserforen wurde nicht nur Rom, sondern das ganze Römische Reich regiert und gerade hier lag für fast 1.000 Jahre das Zentrum der Antike. Ehe wir uns versahen, war auch schon die Mittagszeit angebrochen und etwas Hunger machte sich breit. Wir flanierten gemeinsam ins urige Stadtviertel Monti, um dort unsere Mittagspause zu verbringen. Jeder nutzte diese Zeit ganz individuell, um ein Stück Pizza bzw. etwas Pasta in einer der zahlreichen Restaurants und Bars zu essen oder ganz einfach ein leckeres italienisches Eis zu schleckern! Gut gestärkt trafen wir uns wieder und setzten unseren Stadtrundgang durch die engen Gassen der Altstadt zur Spanischen Treppe, dem Trevibrunnen, dem Pantheon und der Piazza Navona fort. Dieser wunderschöne Platz befindet sich mitten im Herzen der Stadt und hier schuf Bernini im 17. Jahrhundert einen der schönsten Barockbrunnen, den berühmten Vier-Ströme-Brunnen! Hier an der Piazza Navona endete unser heutiges Besichtigungsprogramm und wir hatten noch etwas Freizeit, um uns unter anderem in den zahlreichen Straßencafés einen leckeren Cappuccino schmecken zu lassen - einfach himmlisch...! Zum Abendessen kehrten wir alle gemeinsam in ein typisch römisches Lokal in der Nähe der Engelsburg ein, wo wir mit einem leckeren Bruschetta-Mix und tollen Pasta-Gerichten verwöhnt wurden. Zurück zum Hotel ging es am Abend wiederum mit öffentlichen Verkehrsmitteln, diesmal mit Linienbus und Metro. Nun endete ein zwar anstrengender, aber auch sehr eindrucksvoller Tag!

Samstag, 11.09.2021: Peterskirche – Altstadt Rom

Nach dem Frühstück fuhren wir wiederum mit den öffentlichen Verkehrsmitteln in die Stadt hinein. Gut gelaunt trafen wir Nahe des Petersplatzes auf unsere kompetente Stadtführerin Sylvia. Normalerweise ist die Warteschlange an der Sicherheitskontrolle zum Eingang in den Petersdom gigantisch lang, aber es war nichts los und einen fast leeren Petersplatz hatte ich selten zuvor gesehen...! Nach wenigen Minuten standen wir nunmehr in einer absolut übersichtlichen Peters-Basilika und konnten uns die Höhepunkte der Kirche intensiv anschauen, ohne von anderen Leuten angerempelt zu werden. Als wir das imposante Bauwerk des Petersdoms schließlich betraten, waren wir einfach nur noch überwältigt! Allein der Baldachin über dem Petrus-Grab ist gigantisch und zudem beherbergt dir Kirche zahlreiche Kunstwerke. Einer der Höhepunkte ist dabei die berühmte „Pietà" von Michelangelo.  Sylvia gab uns zudem interessante Erklärungen in Verbindung mit dem Vatikanstaat, dem Zentrum der katholischen Christenheit. Wir erspähten sogar die Schweizergarde, also echte Schweizer in Uniformen, welche Michelangelo einst entworfen hat und die bis heute für die päpstliche Wache zuständig sind. Anschließend flanierten wir weiter vorbei an der Engelsburg, einem ursprünglichen Grab-Bau für Kaiser Hadrian und über die berühmteste aller Tiber-Brücken, die Engelsbrücke bis zum Campo de' Fiori. Hier legten wir eine kleine Mittagspause ein, um uns kulinarisch zu stärken. Gelegenheiten gab es an jeder Ecke und für jeden Geschmack war etwas dabei. Der Name Campo de' Fiori bedeutet übrigens Blumenfeld, denn im Mittelalter war hier noch eine Wiese. Heutzutage findet hier fast täglich ein Markt statt und verkauft werden Obst und Gemüse, Gewürze, Käse, Pasta, frische Säfte, Kleidung sowie touristische Souvenirs, die auch gern mal ein wenig kitschig sind. Die Zeit konnten wir uns hier also sehr gut vertreiben, bevor wir mit einem Linienbus zum Circus Maximus aufbrachen. Dieses Stadion war früher die größte Rennstrecke für Wagenrennen in Rom und lag genau zwischen den Hügeln Palatin und Aventin. Von hier aus erklommen wir den Aventin-Hügel, einen der sieben historischen Hügel Roms. Es ist eine ruhige Gegend mit eleganten Wohnhäusern. Zuerst besuchten wir den Orangengarten, einen gepflegten Park mit einer Aussichtsterrasse, von der man Rom zu seinen Füßen hat und nahezu alle Sehenswürdigkeiten überblicken kann. Weiter ging es dann zu einer sehr wunderlichen Erscheinung, die sich auf dem Aventin versteckt - ein sagenhaftes „Schlüsselloch", das wie ein Fernglas funktioniert. Eigentlich ist es wirklich nur ein Schlüsselloch, aber tatsächlich jedoch bietet das „buco di roma" einen einzigartigen Ausblick auf St. Pietro im Vatikan. Der Clou ist dabei einzig und allein die optische Täuschung! Wir ließen uns jedoch nicht „täuschen", denn es standen sehr viele Leute an, um dieses „Spektakel" zu sehen und die Hitze machte uns ziemlich zu schaffen... Anstehen wollten wir daher nicht und so zogen wir kurzerhand einfach weiter zurück in die Innenstadt. Wir flanierten wir über die Tiberinsel in den Stadtteil Trastevere, dem lebhaftesten und malerischsten Volksviertel Roms. Hier ließen wir uns dann durch ein Labyrinth schmaler Straßen und pittoresker Häuser treiben. Nach zwei erlebnisreichen Besichtigungstagen in Rom verabschiedeten wir uns an dieser Stelle auch von Sylvia, die uns in den letzten zwei Tagen durch „IHR" Rom geführt hat - nochmals herzlichen Dank an Dich, liebe Sylvia! Der restliche Nachmittag bzw. Abend stand uns zur freien Verfügung und jeder hatte die Möglichkeit, in eines der zahlreichen gemütlichen Restaurants einzukehren und ein schmackhaftes Abendessen nach individuellen Wünschen einzunehmen. Mit vielen überwältigenden Eindrücken fuhren wir am frühen Abend gemeinsam mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zum Hotel zurück.

Sonntag, 12.09.2021: Vesuv – Pompei (253 Bus–km)

Heute hieß es leider auch schon „Arrividerci Roma" - wir fuhren weiter in den Süden und zwar in Richtung Neapel. Schon von weitem war sichtbar, dass der heutige Vesuv eigentlich zwei Gipfel hat, nämliche den Monte Somma, den Rest des alten Vesuv, der beim Ausbruch 79 n. Chr. regelrecht explodiert ist und den 1.281 Meter hohen eigentlichen Gipfel des Vesuvs. In Torre del Greco stiegen wir um und ein italienischer Bus mitsamt Fahrer brachte uns bis auf knapp 1.000 m hinauf, die restlichen etwa 300 Höhenmeter mussten wir jedoch zu Fuß zurücklegen. Das erste Drittel war ziemlich steil, dann ging es gemächlicher voran und nach reichlich einer halben Stunde standen wir schließlich am Kraterrand. Der Berg scheint momentan völlig zu ruhen, wir sahen lediglich ein paar Dampfquellen. Umso erstaunlicher ist für uns die Tatsache, dass dieser Vulkan ein absolutes Pulverfass ist - der letzte Ausbruch war schließlich 1944 und das ist lange Zeit her. Experten meinen, dass ein gewaltiger Gesteinspfropfen den Krater versperrt und die vulkanischen Kräfte sich somit aufstauen. Je länger der Berg also ruhig bleibt, desto heftiger wird eines Tages die Eruption sein. Etwa 700.000 Neapolitaner leben weniger als zehn Kilometer vom Krater entfernt, jedem ist die Gefahr sicherlich bewusst, man verdrängt sie allerdings permanent. Die vulkanische Erde ist hier sehr fruchtbar und sichert den Bewohnern somit gute Einnahmen in der Landwirtschaft. Am Nachmittag erreichten wir dann das nahe gelegene Pompeji, wo wir unseren kompetenten Reiseführer Maurizio trafen, der uns durch diese archäologische Zone führte und spannende Geschichten über die römische Lebensweise erzählte. Es ist eine Stadt, die innerhalb von Stunden von ihren Bewohnern verlassen wurde und dann bis zu ihrer Ausgrabung keine Veränderung mehr erfuhr. Mit der Katastrophe des Jahres 79 hatte schließlich niemand gerechnet. Das schwere Erdbeben 16 Jahre zuvor signalisierte zwar nach heutigen Erkenntnissen wahrscheinlich das Ende einer langen Ruhephase des Vulkans, denn auch in späterer Zeit waren Ausbruchsperioden fast immer von Erdbeben begleitet oder vor angekündigt. Das ausgegrabene Pompeji zeigt deutliche Spuren des Erdbebens und überall in der Stadt weisen Mörtelhaufen und Baumaterial auf den noch andauernden Wiederaufbau hin. Es ist für uns heute unvorstellbar, aber man muss sich vorstellen, dass im Jahre 79 der obere Teil des Vesuvs unter dem Druck der aufsteigenden Gase regelrecht explodierte. Über dem Berg stand eine riesige, wie eine Pinie geformte Aschenwolke, die dann auf die Umgebung, besonders auf Pompei niederregnete. Der Untergang Pompejis erfolgte keineswegs innerhalb von Minuten, sondern dauerte Stunden und Tage, so dass mit Sicherheit der größte Teil der Einwohner zumindest das nackte Leben retten konnte. Schließlich erstickten hochgiftige Gase und die sich meterhoch auftürmenden heißen Vulkanaschen alles Leben. Was jetzt noch an lebenden Wesen zurückgeblieben war, wurde von der Asche wie von einer Gussform eingehüllt, Fleisch und Knochen verbrannten und wurden von ätzenden, scharfen Mineralsalzen zerfressen - ein Hohlraum entstand. Während der Ausgrabungen wurden viele dieser Hohlräume mit Gips ausgegossen und wir haben heute ein makaber-plastisches Bild des Todeskampfes der Zurückgebliebenen: Hunde, Gefangene, Zögernde, die noch möglich viel von ihrem Besitz retten wollten, wahrscheinlich auch Plünderer. Pompei ist einzigartig - wir gingen durch Straßen, an Geschäften, Restaurants und Bädern vorbei... Nach dieser interessanten Führung in Pompeji brachen wir nach Castellamare di Stabia auf, wo wir die nächsten vier Nächte zu Hause waren. Im zentral gelegenen Hotel „Stabia" wurden wir herzlich begrüßt und ein wiederum gemeinsames Abendessen rundete diesen ereignisreichen Tag ab. Später hatten wir noch die Möglichkeit, einen Verdauungsspaziergang an der benachbarten Strandpromenade zu unternehmen.

Montag, 13.09.2021: Insel Capri

Heute stand ein weiterer Höhepunkt dieser Traumreise an... - der fakultative Ausflug zur Insel Capri! Fast alle unsere Gäste nahmen an diesem Zusatz-Ausflug teil. Zunächst unternahmen wir einen morgendlichen Spaziergang zum Hafen Castellamare di Stabia, um von hier aus die Fähre zur Insel Capri zu nehmen. Hier nahm uns auch unser heutiger Fremdenführer Pietro in Empfang. Die Überfahrt nach Capri dauerte nur etwa 50 Minuten und die Insel türmte sich schon von weitem wie unzugänglich auf. Zwei durch einen geschwungenen Sattel verbundenen Hochebenen, auf denen die Orte Capri und Anacapri liegen, ineinander geschachtelte Häuserkuben, überragt von gekalkten und bunt gekachelten Kuppeln. Für uns war klar - Capri ist der Kontrast zwischen intensivem Blau des Meers, den strahlend weißen Felswänden und dem tiefen Grün der Vegetation. Wir erreichten den Hafen von Marina Grande und unternahmen sogleich eine wunderbare Schifffahrt einmal rund um die Insel. Die Perspektiven vom Meer aus faszinierten uns sehr und wir erfuhren dabei unter anderem, dass schon die Römer der Antike die Insel Capri als Urlaubsort schätzten und hier ihre Spuren hinterlassen haben. Capri ist heute für das Mittelmeergebiet ein Botanischer Garten, auf so engem Raum lässt sich sonst nirgends die Vielfalt der mittelmeerischen Pflanzenwelt beobachten. Für die Geologen ist besonders interessant, dass Capri nur die Fortsetzung der Amalfitanischen Halbinsel ist. Rund um die Insel gibt es über sechzig Höhlen und Grotten zu bewundern, einige davon sahen wir während unserer Schifffahrt. Wieder an Land, besuchten die beiden Inselorte, Anacapri und Capri-Zentrum - diese beiden Orte leben solange man weiß in Fehde; sie hatten sich voneinander isoliert und erst die im letzten Jahrhundert geschaffene Straßenverbindung brachte eine Veränderung. Wir fuhren in Minibussen auf den engen abenteuerlichen Straßen der Insel - das muss man unbedingt erlebt haben...! Am frühen Abend verließen wir diese „Paradies" leider wieder und fuhren mit der Fähre auf das Festland zurück. Unser Tag auf der Insel Capri war einfach fantastisch und voller schöner Eindrücke.

Dienstag, 14.09.2021: Amalfiküste

Da unser deutscher Bus auf der Amalfiküsten-Straße nicht zugelassen ist, fuhren wir heute mit einem einheimischen Bus samt italienischen Buschauffeur Mario und unserer netten Fremdenführerin Andreana auf einer der schönsten Küstenstraßen Italiens. Diese Straße ist streckenweise sogar in die fast senkrecht abbrechende Felsküste eingehauen und mitunter sehr abenteuerlich. Wir legten immer wieder kleine Fotostopps ein, bis wir in Amalfi den Bus verließen, um mit dem Schiff von der Wasserseite aus einen Teil der Amalfiküste zu erkunden. Auf diese Weise hatten wir einen besseren Eindruck und sahen auch, wie hoch die Häuser den Berg hinauf steigen. Anschließend war noch ausreichend Zeit für die Besichtigung der Kleinstadt Amalfi. Diese war im Mittelalter immerhin neben Pisa, Genua und Venedig eine der reichen und mächtigen vier Seerepubliken. Die Amalfitaner wurden damals hauptsächlich durch den Fernhandel mit dem Orient, Ägypten, Konstantinopel, Südfrankreich und Norditalien reich und  hatten zudem eigene Handelsniederlassungen und eigene Wohnviertel in vielen Städten des Orients und auch in Süditalien bzw. Sizilien. Dann kam die Entdeckung Amerikas und die damit verbundene Verlagerung der Handelswege - Amalfi wurde ein armes, von der Außenwelt abgeschnittenes Nest hinter den Bergen. Einen erneuten Aufschwung gab es dann in der Mitte des 19. Jahrhunderts, als der Tourismus Einzug hielt.
Zu guter Letzt führte uns die Straße dann hinauf nach Ravello, wo wir ebenfalls noch etwas flanieren konnten und später kehrten wir über die Monti Lattari bzw. die Autobahn nach Castellamare di Stabia zurück.

Mittwoch, 15.09.2021: Büffelfarm „Vannulo" – Paestum (225 Bus–km)

Heute ging es wieder mit unserem Bus zum südlichsten Punkt auf dieser Reise - an Salerno vorbei nach Paestum! Das Wetter spielte auch heute wieder nach unseren Regeln - es gab Sonne satt! Unseren örtlichen Reiseleiter Angelo trafen wir gut gelaunt vor Ort. Zuerst steuerten wir die Büffel-Farm „Vannulo", unweit von Paestum, an. Hier konnten wir sehen, wie echter Büffel-Mozzarrella hergestellt wird bzw. erhielten wissenswerte Informationen zu diesem Prozess. Selbst eine Verkostung der hauseigenen Produkte durfte nicht fehlen! Mittlerweile wird hier sogar Schokolade aus Büffelmilch produziert - einfach köstlich! Jetzt erstmal genug Kulinarisches, der heutige kulturelle Hauptanziehungspunkt galt natürlich  Paestum - und dort die drei nahezu komplett erhaltenen griechischen Tempel nahe dem Meer. Das antike Paestum war eine der größten Griechen-Städte Süditaliens, wichtige Hafenstadt im Handel mit Etrurien und damals ein sicherer Schlüssel zum Reichtum. Die Stadt wurde schließlich von den Lucaniern erobert, später wurde der Stadtstaat römische Kolonie und danach ländlicher, denn die Fernhandelswege hatten sich verlagert. Paestum erlebte allerdings keinen Niedergang wie die meisten Städte Großgriechenlands, denn erst im beginnenden Mittelalter verödete die Stadt durch Malaria, Piraten- und Sarazenen-Einfälle. Der Hafen versandete und die Stadt wurde von Schilf und Sumpfwäldern überwuchert. Schließlich geriet die Stadt völlig in Vergessenheit. Das war ein Glück für die Tempel, denn sonst wären sie nämlich wie andere antike Bauwerke als Steinbruch genutzt worden! Am späten Nachmittag fuhren wir wieder zurück, vorbei an riesigen Landwirtschaftsflächen - hier werden übrigens größtenteils Artischocken angebaut. Kurz nach Salerno hatten wir noch einmal einen kurzen Blick auf den südlichen Teil der Amalfiküste und letztendlich erlebten wir erneut einen völligen Landschaftswechsel. Wir nahmen die Autobahn und fuhren durch das Hinterland der Monti Lattari (Milchberge) zurück.

Donnerstag, 16.09.2021: Fahrt nach Nogarole Rocca (697 Bus–km)

Am Morgen starteten wir mit interessanten Eindrücken im Gepäck unsere entspannte erste Rückreise-Etappe in Richtung Norden. Wir fuhren noch einmal an Neapel, Rom, Florenz, Bologna und Modena vorbei und erreichten in den frühen Abendstunden unser Hotel „Corte Castelletto" in Pradelle, einem Ortsteil von Nogarole Rocca inmitten der Po-Ebene und nur wenige Kilometer südwestlich von Verona entfernt. Noch vor dem Abendessen erfrischten sich einige Gäste im hauseigenen Swimmingpool. Ein vorzügliches Abendessen rundete den letzten Abend unserer Reise ab.

Freitag, 17.09.2021: Heimreise (bis Dresden = 905 Bus–km)

Nach erlebnisreichen Tagen mit viel Sonnenschein sollte es nun heute wieder in Richtung Heimat gehen. Wir hatten viel gesehen, erfahren und uns mit der italienischen Geschichte, der Lebensweise und der Gastfreundschaft der Italiener auseinandergesetzt. Besonders hervorzuheben ist allerdings, dass wir nirgendwo Schlange stehen mussten und alles trotz der derzeit geltenden besonderen Hygienevorschriften alles sehr gut funktionierte. Nach einer mit einigen Staus gespickten Fahrt erreichten wir gegen 21.15 Uhr die letzten Ausgangspunkte unserer Reise.

Schlusswort

Ein großer Dank gilt auch unserem Buschauffeur Alexander, der uns jederzeit sicher gefahren hat!



Ich wünsche allen Mitreisenden an dieser Stelle nochmals alles Gute, Gesundheit und weiterhin viel Reiselust.



Danke für Ihr Vertrauen in dieser turbulenten Zeit! Es hat großen Spaß gemacht und ich freue mich auf ein Wiedersehen!



Ihre/Eure Reiseleiterin Katrin Deutschbein

Bildergalerie zur Reise

Kommentare zum Reisebericht

Hallo liebe Katrin,
ich bedanke mich für Deinen sehr ausführlichen Reisebericht.
Ich bedanke mich auch über Deine liebevolle Betreuung wahrend der gesamten Reise.
Dein Wissen über die Kultur, die Geschichte und auch über die Landschaften, durch die wir gefahren sind
haben dazu beigetragen, dass ich diese Italienreise nicht vergessen werde.
Alles Gute für Dich und bleibe gesund. Ursula F.

Füssel, Ursula
13.10.2021