Reisebericht: Italien – Rundreise Rom und Amalfiküste

12.05. – 21.05.2023, 10 Tage Rundreise Orvieto – Rom – Vatikan – Vesuv – Pompeji – Amalfiküste – Neapel


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Eine Kombination der ewigen Stadt Rom verbunden mit der Halbinsel Sorrent im Angesicht des majestätischen Vesuvs. Diese Reise verbindet verschiedene Facetten Italiens und macht neugierig auf mehr...
Ein Reisebericht von
Katrin Deutschbein
Katrin Deutschbein

1. Tag – Freitag, 12.05.2023: Anreise nach Arco (ab Dresden = 862 Bus–km)

Nachdem sich unser Reisebus nach und nach füllte und unsere Reisegruppe mit 21 Gästen vorerst komplett war, führte uns die Fahrt vorbei an Bayreuth, Nürnberg, Ingolstadt und München in Richtung Inntal. Bereits gegen Mittag passierten wir die Innbrücke zwischen Kiefersfelden und Kufstein und damit auch die deutsch-österreichische Grenze. Die Route führte uns weiter entlang des Inns und vorbei an Innsbruck. Hier verließen wir das Inntal und es ging hinauf zum Brennerpass, den mit reichlich 1.300 Metern niedrigsten Übergang über die Hauptkette der Alpen und gleichzeitig österreichisch-italienische Grenzpass. Von nun an folgten wir dem Lauf des Eisack-Flusses hinunter bis zur Südtiroler Landeshauptstadt Bozen und weiter durch das reizvolle Etschtal in Richtung Süden. Später fuhren wir noch an Trient und Rovereto vorbei, wo wir letztendlich vorerst die Brennerautobahn verließen, denn wir wollten ja erst einmal in die Nähe des Gardasees zur Zwischenübernachtung! päter fuhren wir noch an Trient und Rovereto vorbei, wo wir letztendlich vorerst die Brennerautobahn verließen, denn wir wollten ja erst einmal in die Nähe des Gardasees zur Zwischenübernachtung! Am Abend kamen wir in unserem Hotel „San Giorgio" in Arco an. Dieses Hotel befindet sich ca. 30 Gehminuten vom Gardasee entfernt und verlockte so manch einen zu einem abendlichen Spaziergang. Zum Abendessen ließen wir uns ein leckeres 3-Gang-Menü schmecken und natürlich durfte hier die typische italienische Pasta nicht fehlen! Dazu ein Glas Hauswein und die nötige Bettschwere setzte schnell ein...

2. Tag – Samstag, 13.05.2023: Orvieto – Rom (621 Bus–km)

Zunächst wurden wir mit einem für italienische Verhältnisse „reichhaltigen Frühstücksbuffet" überrascht – sogar Eier und dunkle Brötchen waren vertreten... Derart gut gestärkt fuhren wir weiter in Richtung Süden. Bei Verona traten wir in die weitläufige Po-Ebene ein und überquerten später südlich von Mantua auch den Po, den längsten Fluss Italiens bzw. auch den Namensgeber der Ebene. Wenig später erreichten wir Modena, wo nach insgesamt 333 Kilometern die Brennerautobahn endete und es für uns auf der Autostrada del Sole am Südrand der Po-Ebene entlang bis Bologna und anschließend durch den tosco-emilianisch-romagnolischen Apennin weiterging. Hier gibt es glücklicherweise seit Dezember 2015 eine neue Autobahn, die die Fahrtzeit gegenüber der alten Strecke mit einem Scheitelpunkt von über 700 Höhenmetern erheblich verkürzt. Nunmehr schneidet die Autobahn fast geradlinig durch mehrere kilometerlange Tunnel das Gebirge. Etwa 40 Kilometer nördlich von Florenz kamen wir in der Toskana, einer der bekanntesten Regionen Italiens, an! Florenz ließen wir heute leider nur links liegen, aber wir hatten schließlich auch noch einiges vor und erlebten zunächst eine grandiose Fahrt durch die sanft gewellte Hügellandschaft der Toskana! Wir fuhren vorbei an Arezzo und Montepulciano in die Region Umbrien hinein. Dies ist eine der wenigen Binnenregionen Italiens und wird oft auch als das „grüne Herz Italiens" bezeichnet. Unser Ziel war Orvieto, wahrhaft einzigartig auf einem 300 Meter hohen vulkanischen Tuff-Felsen gelegen! Gemeinsam mit unserem netten Stadtführer Jörg fuhren wir mit einer Funicolare in die Altstadt von Orvieto hinauf. Der ursprünglich etruskische Ort mit seinen herrlichen Baudenkmälern zählt heute immerhin zu den interessantesten Städten Mittelitaliens. Wir besichtigten gemeinsam das Wahrzeichen, den imposanten Dom, dessen Bau Ende des 13. Jahrhunderts begann und bis zur Vollendung im Jahr 1600 die Zusammenarbeit von ungefähr hundert Architekten, Bildhauern, Malern und Mosaiklegern erforderte. Die Fassade des Doms ist einzigartig, die kühnste und farbenprächtigste der italienischen Gotik! Anschließend flanierten wir durch die Altstadt mit ihren engen Gassen und schicken kleinen Geschäften. Leider war unsere Zeit in Orvieto begrenzt, denn es war heute immerhin nur eine kurze Stippvisite... Mit vielen schönen ersten Eindrücken im Gepäck erreichten wir am Abend Rom, die Hauptstadt Italiens! Gegen 19 Uhr kamen wir im südlich vom Stadtzentrum gelegenen Hotel „American Palace Eur", unserem Quartier für die nächsten drei Nächte, an. Hier wurden wir bereits von weiteren 7 Fluggästen erwartet und somit war unsere Reisegruppe mit insgesamt 28 Personen endgültig komplettiert. Unser erstes gemeinsames Abendessen nahmen wir anschließend im hoteleigenen Restaurant ein.

3. Tag – Sonntag, 14.05.2023: Antikes Rom

Die nächsten zwei Tage ließen wir unseren bequemen 5-Sterne-Reisebus auf dem Busparkplatz stehen, denn mittlerweile macht es in Rom keinerlei Sinn mehr, eine Stadtrundfahrt mit dem eigenen Bus zu unternehmen und viele Sehenswürdigkeiten sind außerdem auf diesem Wege gar nicht mehr erreichbar. Wir entschieden uns also, auf die öffentlichen Verkehrsmittel zurück zu greifen und außerdem waren wir für die nächsten Tage mit Audio-Geräten ausgestattet, damit wir die Führungen ganz intensiv erleben konnten. Unser Hotel im südlichen Eur-Viertel ermöglichte eine unkomplizierte Metro-Fahrt bis zum Kolosseum. Am Ausgang der dortigen Metro-Station erwartete uns dann unsere charmante Stadtführerin Sylvia freudig und hier begann dann auch der erste Teil unserer umfangreiche Stadtführung durch Rom! Der erste große Höhepunkt unseres heutigen Besichtigungsprogramms ließ nicht lange auf sich warten – die Innenbesichtigung des Kolosseums! Es handelt sich hierbei immerhin um das größte antike Amphitheater der Welt, ein uraltes Zeugnis für Baukunst und grausame Spektakel, denn unzählige Tiere und Gladiatoren wurden hier geopfert. Kaiser Vespasian begann den Bau 72 n. Chr., sein Sohn Titus weihte die Arena dann nach sage und schreibe nur achtjähriger Bauzeit mit hunderttägigen Festspielen ein. Diese Fakten sind in unserer heutigen Zeit kaum nachvollziehbar, aber es beeindruckt ganz einfach! Weiter flanierten wir anschließend durch das Forum Romanum, dem zentralen öffentlichen Platz im antiken Rom, der sich heute als pittoreske Ruinenlandschaft im Zentrum der modernen Stadt präsentiert. Von den hiesigen Kaiserforen wurde nicht nur Rom, sondern das ganze Römische Reich regiert und gerade hier lag für fast 1.000 Jahre das Zentrum der Antike. Ehe wir uns versahen, war auch schon die Mittagszeit angebrochen und etwas Hunger machte sich breit. Wir flanierten gemeinsam ins urige Stadtviertel Monti, um dort unsere Mittagspause zu verbringen. Jeder nutzte diese Zeit ganz individuell, um ein Stück Pizza bzw. etwas Pasta in einer der zahlreichen Restaurants und Bars zu essen oder ganz einfach ein leckeres italienisches Eis zu schleckern! Gut gestärkt flanierten wir weiter über die Piazza Venezia bzw. vorbei am Nationaldenkmal und dem Teatro Marcello bis hin zum Circus Maximus. Dieses Stadion war früher die größte Rennstrecke für Wagenrennen in Rom und lag genau zwischen den Hügeln Palatin und Aventin. Von hier aus erklommen wir den Aventin-Hügel, einen der sieben historischen Hügel Roms. Es ist eine ruhige Gegend mit eleganten Wohnhäusern. Wir bestaunten zunächst den blühenden Rosengarten und wenig später besuchten wir den Orangengarten, einen gepflegten Park mit einer Aussichtsterrasse, von der man Rom zu seinen Füßen hat und nahezu alle Sehenswürdigkeiten überblicken kann. Nach diesem eindrucksvollen Erlebnis ging es zurück in die Innenstadt und so flanierten wir über den Tiber in den Stadtteil Trastevere hinein, dem lebhaftesten und malerischsten Volksviertel Roms. Hier ließen wir uns dann durch ein Labyrinth schmaler Straßen und pittoresker Häuser treiben. Der restliche Nachmittag bzw. Abend stand uns zur freien Verfügung und jeder hatte die Möglichkeit, in eines der zahlreichen gemütlichen Restaurants einzukehren und ein schmackhaftes Abendessen nach individuellen Wünschen einzunehmen. Mit vielen überwältigenden Eindrücken fuhren wir am Abend gemeinsam mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zum Hotel zurück.

4. Tag – Montag, 15.05.2023: Peterskirche und die Plätze Roms

Nach dem Frühstück fuhren wir wiederum mit den öffentlichen Verkehrsmitteln in die Stadt hinein. Gut gelaunt trafen wir Nahe des Petersplatzes auf unsere heutige Stadtführerin Cristina. Die Warteschlange an der Sicherheitskontrolle zum Eingang in den Petersdom war zwar schon ziemlich lang, aber es ging relativ zügig voran...! Nach etwa 40 Minuten hatten wir es dann schließlich geschafft... Als wir das imposante Bauwerk des Petersdoms endlich betraten, waren wir einfach nur noch überwältigt! Allein der Baldachin über dem Petrus-Grab ist gigantisch und zudem beherbergt die Kirche zahlreiche Kunstwerke. Cristina gab uns zudem interessante Erklärungen in Verbindung mit dem Vatikanstaat, dem Zentrum der katholischen Christenheit. Wir erspähten sogar die Schweizergarde, also echte Schweizer in Uniformen, welche Michelangelo einst entworfen hat und die bis heute für die päpstliche Wache zuständig sind. Anschließend flanierten wir weiter vorbei an der Engelsburg, einem ursprünglichen Grab-Bau für Kaiser Hadrian und der berühmtesten aller Tiber-Brücken, der Engelsbrücke, bis zur berühmten Piazza Navona. Dieser wunderschöne Platz befindet sich mitten im Herzen der Stadt und hier schuf Bernini im 17. Jahrhundert einen der schönsten Barockbrunnen, den berühmten Vier-Ströme-Brunnen! Durch die engen Gassen der Altstadt gelangten wir zu weiteren Sehenswürdigkeiten der Stadt, so sahen wir am Nachmittag das Pantheon, den Trevibrunnen sowie zum Abschluss des Besichtigungsprogramms die Spanische Treppe. Nach zwei erlebnisreichen Besichtigungstagen in Rom stand uns der restliche Nachmittag bzw. Abend zur freien Verfügung und jeder hatte erneut die Möglichkeit, in eines der zahlreichen gemütlichen Restaurants einzukehren und ein schmackhaftes Abendessen nach individuellen Wünschen einzunehmen.

5. Tag – Dienstag, 16.05.2023: Vesuv – Pompeji (291 Bus–km)

Heute hieß es leider schon „Arrividerci Roma" – wir fuhren weiter südwärts und zwar in Richtung Neapel. Leider versprach die Wettervorhersage nichts Gutes, denn es regnete... Schon von weitem sahen wir, dass der heutige Vesuv eigentlich zwei Gipfel hat, nämliche den Monte Somma, den Rest des alten Vesuv, der beim Ausbruch 79 n. Chr. regelrecht explodiert ist und den 1.281 Meter hohen eigentlichen Gipfel des Vesuvs. In Torre del Greco verließen wir die Autobahn und unser Bus brachte uns nun bis auf knapp 1.000 m hinauf, die restlichen etwa 300 Höhenmeter muss man dann schließlich zu Fuß zurücklegen. Leider kam es so wie bereits geahnt, denn der Wanderweg zum Vesuv war heute aufgrund der schlechten Witterungsbedingungen gesperrt und wir konnten somit nicht an den Krater heran. Sicherheit geht eben vor und die Situation war nicht zu ändern! Am frühen Nachmittag erreichten wir dann das nahe gelegene Pompeji, wo wir unsere nette Reiseführerin Fiorella trafen. Glücklicherweise ließ der Regen jetzt zeitweise nach und so erfreuten wir uns am weiteren Besichtigungsprogramm. Die archäologische Zone von Pompeji ist heute ein riesiges Freilichtmuseum römischer Lebensweise. Es ist eine Stadt, die innerhalb von Stunden von ihren Bewohnern verlassen wurde und dann bis zu ihrer Ausgrabung keine Veränderung mehr erfuhr. Mit der Katastrophe des Jahres 79 hatte niemand gerechnet. Das schwere Erdbeben 16 Jahre zuvor signalisierte zwar nach heutigen Erkenntnissen wahrscheinlich das Ende einer langen Ruhephase des Vulkans, denn auch in späterer Zeit waren Ausbruchsperioden fast immer von Erdbeben begleitet oder vorangekündigt. Das ausgegrabene Pompeji zeigt deutliche Spuren des Erdbebens und überall in der Stadt weisen Mörtelhaufen und Baumaterial auf den noch andauernden Wiederaufbau hin. Es ist für uns heute unvorstellbar, aber man muss sich vorstellen, dass im Jahre 79 der obere Teil des Vesuvs unter dem Druck der aufsteigenden Gase regelrecht explodierte. Über dem Berg stand eine riesige, wie eine Pinie geformte Aschenwolke, die dann auf die Umgebung, besonders auf Pompei niederregnete. Der Untergang Pompejis erfolgte also keineswegs innerhalb von Minuten, sondern dauerte Stunden und Tage, so dass mit Sicherheit der größte Teil der Einwohner zumindest das nackte Leben retten konnte. Schließlich erstickten hochgiftige Gase und die sich meterhoch auftürmenden heißen Vulkanaschen alles Leben. Was jetzt noch an lebenden Wesen zurückgeblieben war, wurde von der Asche wie von einer Gussform eingehüllt, Fleisch und Knochen verbrannten und wurden von ätzenden, scharfen Mineralsalzen zerfressen – ein Hohlraum entstand. Während der Ausgrabungen wurden viele dieser Hohlräume mit Gips ausgegossen und wir haben heute ein makaber-plastisches Bild des Todeskampfes der Zurückgebliebenen: Hunde, Gefangene, Zögernde, die noch möglich viel von ihrem Besitz retten wollten, wahrscheinlich auch Plünderer. Pompei ist einzigartig – wir gingen durch Straßen, an Geschäften, Restaurants und Bädern vorbei... Nach dieser interessanten Führung in Pompeji brachen wir in Richtung Sorrentinische Halbinsel auf. Hier checkten wir im Hotel "Montana" in S. Agata, nahe Sorrent, für die nächsten vier Nächte ein.

6. Tag – Mittwoch, 17.05.2023: Amalfiküste

Da unser Bus auf der Amalfiküsten-Straße nicht fahren darf, denn dieser ist mit über 12 Metern Länge nicht zugelassen, fuhren wir heute mit einem einheimischen Bus samt italienischen Buschauffeur und unserer netten Fremdenführerin Laura auf einer der schönsten Küstenstraßen Italiens. Diese Straße ist streckenweise sogar in die fast senkrecht abbrechende Felsküste eingehauen und mitunter sehr abenteuerlich. Wir legten immer wieder kleine Fotostopps ein, bis wir in Amalfi ankamen, um dort durch die kleinen engen Gassen zu flanieren oder auch den eindrucksvollen Dom zu besichtigen. Amalfi war im Mittelalter immerhin neben Pisa, Genua und Venedig eine der reichen und mächtigen vier Seerepubliken. Die Amalfitaner wurden damals hauptsächlich durch den Fernhandel mit dem Orient, Ägypten, Konstantinopel, Südfrankreich und Norditalien reich und  hatten zudem eigene Handelsniederlassungen und eigene Wohnviertel in vielen Städten des Orients und auch in Süditalien bzw. Sizilien. Dann kam die Entdeckung Amerikas und die damit verbundene Verlagerung der Handelswege – Amalfi wurde ein armes, von der Außenwelt abgeschnittenes Nest hinter den Bergen. Einen erneuten Aufschwung gab es dann in der Mitte des 19. Jahrhunderts, als der Tourismus Einzug hielt. Wir hatten übrigens genügend Zeit, um den kleinen Ort ganz individuell zu entdecken und das spezielle Flair zu genießen. Aufgrund des schlechten Wetters konnten wir heute nicht mit dem geplanten Linienschiff nach Maiori fahren, sondern mussten auf die öffentlichen Linienbusse zurückgreifen. Hier war viel Geduld und Flexibilität gefragt, denn alle anderen Gruppen hatten ebenfalls diesen Plan. Mit viel Durchhaltevermögen und Humor schafften wir es schließlich und von Maiori aus folgten wir der Amalfiküstenstraße bis Vietri sul Mare.

7. Tag – Donnerstag, 18.05.2023: Insel Capri

Heute stand ein weiterer Höhepunkt dieser Traumreise an... – der fakultative Ausflug zur Insel Capri! Fast alle unsere Gäste nahmen an diesem Zusatz-Ausflug teil. Zunächst fuhren wir mit einem kleinen lokalen Bus zum Hafen von Massalubrense, um von hier aus die Fähre zur Insel Capri zu nehmen. Auch heute wurden wir von unserer bereits bekannten Fremdenführerin Laura durch den Tag begleitet. Die Überfahrt nach Capri dauerte nur etwa 30 Minuten und die Insel türmte sich schon von weitem wie unzugänglich auf. Zwei durch einen geschwungenen Sattel verbundenen Hochebenen, auf denen die Orte Capri und Anacapri liegen, ineinander geschachtelte Häuserkuben, überragt von gekalkten und bunt gekachelten Kuppeln. Für uns war klar – Capri ist der Kontrast zwischen intensivem Blau des Meers, den strahlend weißen Felswänden und dem tiefen Grün der Vegetation. Wir erreichten den Hafen von Marina Grande und besuchten die beiden Inselorte, Anacapri und Capri-Zentrum – diese beiden Orte leben solange man weiß in Fehde; sie hatten sich voneinander isoliert und erst die im letzten Jahrhundert geschaffene Straßenverbindung brachte eine Veränderung. Wir fuhren in Minibussen auf den engen abenteuerlichen Straßen der Insel – das muss man unbedingt erlebt haben...! Zum Abschluss dieses Tagesausfluges unternahmen wir noch eine wunderbare Schifffahrt einmal rund um die Insel. Die Perspektiven vom Meer aus faszinierten uns sehr und wir erfuhren dabei unter anderem, dass schon die Römer der Antike die Insel Capri als Urlaubsort schätzten und hier ihre Spuren hinterlassen haben. Capri ist heute für das Mittelmeergebiet ein Botanischer Garten, auf so engem Raum lässt sich sonst nirgends die Vielfalt der mittelmeerischen Pflanzenwelt beobachten. Für die Geologen ist besonders interessant, dass Capri nur die Fortsetzung der Amalfitanischen Halbinsel ist. Rund um die Insel gibt es über sechzig Höhlen und Grotten zu bewundern, einige davon sahen wir während unserer Schifffahrt. Am Nachmittag verließen wir dieses „Paradies" leider wieder und fuhren mit der Fähre auf das Festland zurück. Wir waren uns einig – unser Tag auf der Insel Capri war einfach fantastisch und voller schöner Eindrücke.

8. Tag – Freitag, 19.05.2023: Büffelfarm "Vannulo" – Paestum (237 Bus–km)

Heute ging es wieder mit unserem Bus zum südlichsten Punkt auf dieser Reise – an Salerno vorbei nach Paestum! Unseren örtlichen Reiseleiter Angelo trafen wir gut gelaunt vor Ort. Zuerst steuerten wir die Büffel-Farm „Vannulo", unweit von Paestum, an. Hier konnten wir sehen, wie echter Büffel-Mozzarrella hergestellt wird bzw. erhielten wissenswerte Informationen zu diesem Prozess. Selbst eine Verkostung der hauseigenen Produkte durfte nicht fehlen! Mittlerweile wird hier sogar Schokolade aus Büffelmilch produziert – einfach köstlich! Jetzt erstmal genug Kulinarisches, der heutige kulturelle Hauptanziehungspunkt galt natürlich Paestum – und dort die drei nahezu komplett erhaltenen griechischen Tempel nahe dem Meer. Das antike Paestum war eine der größten Griechen-Städte Süditaliens, wichtige Hafenstadt im Handel mit Etrurien und damals ein sicherer Schlüssel zum Reichtum. Die Stadt wurde schließlich von den Lucaniern erobert, später wurde der Stadtstaat römische Kolonie und danach ländlicher, denn die Fernhandelswege hatten sich verlagert. Paestum erlebte allerdings keinen Niedergang wie die meisten Städte Großgriechenlands, denn erst im beginnenden Mittelalter verödete die Stadt durch Malaria, Piraten- und Sarazenen-Einfälle. Der Hafen versandete und die Stadt wurde von Schilf und Sumpfwäldern überwuchert. Schließlich geriet die Stadt völlig in Vergessenheit. Das war ein Glück für die Tempel, denn sonst wären sie nämlich wie andere antike Bauwerke als Steinbruch genutzt worden! Ein kurzer Abstecher führte uns anschließend zur Küste, denn hier gibt es ausgedehnte Sandstrände und gepflegte Promenaden. Gleichzeitig nutzten wir dieses Ambiente zur offiziellen Verabschiedung unserer Fluggäste und mit einem Glas Wein und ein paar Leckereien besiegelten wir diese tolle Reise. Am späten Nachmittag fuhren wir wieder zurück, vorbei an riesigen Landwirtschaftsflächen – hier werden übrigens größtenteils Artischocken angebaut. Kurz nach Salerno hatten wir noch einmal einen kurzen Blick auf den südlichen Teil der Amalfiküste und letztendlich erlebten wir erneut einen völligen Landschaftswechsel. Wir nahmen die Autobahn und fuhren durch das Hinterland der Monti Lattari (Milchberge) zurück.

9. Tag – Samstag, 20.05.2023: Fahrt nach Nogarole Rocca/ Pradelle (740 Bus–km)

Bereits am Morgen starteten wir ganz entspannt mit unserer Fahrt in Richtung Norden. Die erste Etappe unserer Rückfahrt erfolgte reibungslos. Wir fuhren noch einmal an Neapel, Rom, Florenz, Bologna und Modena vorbei und erreichten somit in den frühen Abendstunden unser kleines familiengeführtes Hotel „Corte Castelletto" in Nogarole Rocca/Pradelle.

10. Tag – Sonntag, 21.05.2023: Heimreise (bis Dresden = 905 Bus–km)

Nach erlebnisreichen Tagen sollte es nun heute wieder in Richtung Heimat gehen. Wir hatten viel gesehen, erfahren und uns mit der italienischen Geschichte, der Lebensweise und der Gastfreundschaft der Italiener auseinandergesetzt. Nach einer mit etwas Stau gespickten Fahrt erreichten wir gegen 21.15 Uhr den Flughafen in Dresden, den Ausgangspunkt unserer Reise.

Ein großer Dank gilt auch unserem Buschauffeur Andreas, der uns jederzeit sicher gefahren hat!

Ich wünsche allen Mitreisenden an dieser Stelle nochmals alles Gute, Gesundheit und weiterhin viel Reiselust. Es hat großen Spaß gemacht und ich freue mich auf ein Wiedersehen!

Mensch sei weise,
reise, reise...
...und hast Du mal wieder etwas Geld gespart,
so gehe ins Reisebüro und buche bei „Eberhardt"...

Ihre/Eure Reiseleiterin Katrin Deutschbein

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Kommentare zum Reisebericht

Diese Reise war etwas außergewöhnlich. Man konnten nicht mit dem Bus zur Besichtigung fahren, gucken, wieder einsteigen. Wir mussten mit der Metro fahren, Schlange stehen, uns kontrollieren lassen. Alles dass waren wir den Sehenswürdigkeiten in Rom schuldig. Wir haben es ertragen und keiner hat gemurrt. Das alles prima klappte, haben wir unserer Reiseleiterin Frau Kathrin Deutschbei zu verdanken, die ich schon von einer Reise nach Norwegen kannte, und die mich damals, wie auch hier durch ihr Organisationstalent und durch ihr umfassendes Wissen über Land und Leute beeindruckte. Dafür herzlichen Dank. Es war eine wunderschöne Reise.
Dr. Manfred Kosemund

Manfred Kosemund
06.06.2023