Reisebericht: Italien – Rundreise Rom und Amalfiküste

08.09. – 17.09.2023, 10 Tage Rundreise Orvieto – Rom – Vatikan – Vesuv – Pompeji – Amalfiküste – Neapel


  Bildergalerie   Druckversion (PDF)   Kommentare   zur Reise
 
Erleben Sie eine abwechslungsreiche Reise mit intensiver Geschichte in Rom im Kontrast mit traumhaften Landschaften entlang der Amalfiküste...!
Ein Reisebericht von
Katrin Deutschbein
Katrin Deutschbein

1. Tag – Freitag, 08.09.2023: Anreise in den Raum Gardasee (ab Dresden = 862 Bus–km)

Nachdem sich unser kleiner Reisebus nach und nach füllte und unsere Bus-Reisegruppe mit insgesamt 11 Gästen an der Raststätte „Vogtland" bereits komplett war, führte uns die Fahrt vorbei an Regensburg und München in Richtung Inntal. Bereits gegen Mittag passierten wir die Innbrücke zwischen Kiefersfelden und Kufstein und damit auch die deutsch-österreichische Grenze. Die Route führte uns weiter durch das Inntal und vorbei an Innsbruck, wo es schließlich hinauf zum Brennerpass, den mit reichlich 1.300 Metern niedrigsten Übergang über die Hauptkette der Alpen, ging. Oben angekommen, erreichten wir somit gleichzeitig die österreichisch-italienischen Grenze. Von nun an folgten wir dem Lauf des Eisack-Flusses hinunter bis zur Südtiroler Landeshauptstadt Bozen. Hier begann für uns die Fahrt durch das reizvolle Etschtal in Richtung Süden. Später fuhren wir noch an Trient und Rovereto vorbei, wo wir letztendlich vorerst die Brennerautobahn verließen, denn wir wollten ja erst einmal in die Nähe des Gardasees zur Zwischenübernachtung! Am Abend kamen wir schließlich in unserem „San Giorgio" in Arco an. Zum Abendessen ließen wir uns ein leckeres 3-Gang-Menü schmecken und natürlich durfte hier die typische italienische Pasta nicht fehlen! Dazu ein Glas Hauswein und die nötige Bettschwere setzte ganz schnell ein...

2. Tag – Samstag, 09.09.2023: Orvieto – Rom (596 Bus–km)

Wir frühstückten reichhaltig - was zumindest italienische Verhältnisse angeht! Einem Italiener ist nämlich immer wieder völlig unklar, wie wir Deutschen bereits am Morgen so viel essen können... Gut gestärkt starteten wir also am frühen Morgen, es ging zunächst hinein in die weitläufige Po-Ebene, an Verona und später auch an Mantua vorbei. Südlich von Mantua überquerten wir dann den längsten Fluss Italiens, den Po und kurze Zeit später erreichten wir Modena, wo dann nach immerhin insgesamt 333 Kilometern auch die Brennerautobahn endete und wir auf die Autostrada del Sole trafen! Weiter ging es für uns am Südrand der Po-Ebene entlang bis Bologna und dann bereits hinein in den tosco-emilianisch-romagnolischen Apennin. Der Scheitelpunkt der Autobahn lag ehemals auf über 700 Metern, allerdings gibt es nunmehr seit fast acht Jahren eine neue Autobahn, die durch zahlreiche kilometerlange Tunnel geprägt ist und somit regelrecht durch diesen Gebirgszug führt. Dadurch erspart man sich jetzt sehr viel Zeit und Nerven und ist ganz einfach schneller unterwegs. Kurzerhand waren wir nunmehr in der Toskana angekommen und Florenz, die Hauptstadt dieser Region, ließen wir heute leider nur links liegen. Wir genossen die weitere Fahrt durch die typische sanft gewellte Hügellandschaft der Toskana - zumindest jetzt wurden alle Klischees erfüllt, die wir über die Toskana gehört oder auf Bildern gesehen hatten. Bald schon ging es in die Region Umbrien hinein, dem sogenannten „grünen Herz Italiens". Jetzt war unser erstes Besichtigungsziel zum Greifen nah, denn Orvieto konnten wir bereits von der Autobahn aus sehen... Der Ort liegt wirklich sehr malerisch auf einem 300 Meter hohen vulkanischen Tuff-Felsen und wir waren demnach sehr gespannt, was uns hier erwarten würde. Gegen Mittag waren wir hier mit unserer charmanten Stadtführerin Claudia verabredet, die uns nahe der Altstadt von Orvieto begrüßte. Zunächste unternahmen wir einen kleinen gemeinsamen Spaziergang durch die beschaulichen Gasssen der Stadt und erfuhren, dass die Stadt besonders unter den Etruskern eine sehr große Bedeutung hatte und heute mit seinen imposanten Baudenkmälern zu den interessantesten Städten Mittelitaliens zählt. Ein besonderes Augenmerk legten wir auf die Besichtigung des gigantischen Doms, dessen Fassade die kühnste und farbenprächtigste der italienischen Gotik darstellt und auch im Inneren einige Schätze zu bieten hat. Etwas Freizeit rundete unseren Besuch in Orvieto ab und mit ersten schönen italienischen Eindrücken begannen wir unsere letzte Fahrt-Etappe des heutigen Tages. Wir hatten schließlich ein Ziel und das hieß Rom! Wir mussten zwar auf der Ringautobahn Roms etwas Geduld beweisen, aber Stau ist hier fast immer an der Tagesordnung. Gegen 19 Uhr erreichten wir schließlich unser westlich des Stadtzentrums gelegenes Hotel „Marc´Aurelio", unser Quartier für die nächsten drei Nächte. Hier wurden wir bereits von weiteren 9 Fluggästen erwartet und somit war unsere Reisegruppe mit insgesamt 20 Personen endgültig komplettiert. Unser erstes gemeinsames Abendessen in Rom nahmen wir anschließend im hoteleigenen Restaurant ein.

3. Tag – Sonntag, 10.09.2023: Rom und Vatikan

Die nächsten zwei Tage ließen wir unseren bequemen 5-Sterne-Reisebus auf dem hoteleigenen Parkplatz stehen, denn mittlerweile macht es in Rom keinen Sinn mehr, eine Stadtrundfahrt mit dem eigenen Bus zu unternehmen und viele Sehenswürdigkeiten sind außerdem auf diesem Wege gar nicht mehr erreichbar. Wir entschieden uns also, auf die öffentlichen Verkehrsmittel zurückzugreifen und außerdem waren wir für die nächsten Tage mit Audio-Geräten ausgestattet, damit wir die Führungen ganz intensiv erleben konnten. Unser Hotel im Boccea-Viertel ermöglichte eine unkomplizierte Metro-Fahrt bis ins Stadtzentrum. Heute sollte es zunächst zur Spanischen Treppe gehen, wo uns bereits am Ausgang der dortigen Metro-Station unsere sympathische Stadtführerin Sylvia freudig begrüßte. Hier begann dann auch der erste Teil unserer umfangreiche Stadtführung durch Rom! Wir bestaunten die Spanische Treppe, eine der schönsten und berühmtesten Freitreppen der Welt. Unser Rundgang führte uns von hier aus weiter durch die engen Gassen der Altstadt bis zum berühmten Trevibrunnen und dem Pantheon. Hier, an der Piazza della Rotonda, legten wir erst einamal eine kleine Mittagspause ein, um uns kulinarisch zu stärken. Gelegenheiten gab es an jeder Ecke und für jeden Geschmack war etwas dabei. Gut gestärkt besichtigten wir anschließend das Pantheon, den Tempel zu Ehren aller Götter und seit der Renaissance letzte Ruhestätte für außergewöhnliche Persönlichkeiten. Wenig später flanierten wir zum Navona-Platz, der sich mitten im Herzen der Stadt befindet und wo Bernini im 17. Jahrhundert einen der schönsten Barockbrunnen, den berühmten Vier-Ströme-Brunnen, schuf! Nun sollte es über den Tiber gehen und über die Engelsbrücke bzw. vorbei an der Engelsburg gelangten wir zum Peterplatz. Die Warteschlange an der Sicherheitskontrolle zum Eingang in den Petersdom war heute Nachmittag glücklicherweise recht kurz und nach nur etwa 20-minütiger Wartezeit war es bereits vollbracht - wir waren im Sicherheitsbereich des Petersdomes angekommen! Sylvia gab uns wunderbaren Erklärungen in Verbindung mit dem Vatikanstaat, dem Zentrum der katholischen Christenheit. Wir erspähten später auch die Schweizergarde, also echte Schweizer in Uniformen, welche Michelangelo einst entworfen hat und die bis heute für die päpstliche Wache zuständig sind. Als wir das imposante Bauwerk des Petersdoms schließlich betraten, waren wir einfach nur noch überwältigt! Allein der Baldachin über dem Petrus-Grab ist gigantisch und zudem beherbergt dir Kirche zahlreiche Kunstwerke. Einer der Höhepunkte ist dabei die berühmte „Pietà" von Michelangelo. Nach dem beeindruckenden Besuch des Petersdoms endete unser heutiges Besichtigungsprogramm. Der restliche Nachmittag bzw. Abend stand uns zur freien Verfügung und mit vielen überwältigenden Eindrücken fuhren wir am frühen Abend gemeinsam mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zum Hotel zurück.

4. Tag – Montag, 11.09.2023: Antikes Rom

Mit den öffentlichen Verkehrsmitteln erreichten wir erneut das Stadtzentrum und diesmal erwartete uns Sylvia an der Metro-Station nahe des Circus Maximus. Dieses Stadion war früher die größte Rennstrecke für Wagenrennen in Rom und lag genau zwischen den Hügeln Palatin und Aventin. Von hier aus erklommen wir den Aventin-Hügel, einen der sieben historischen Hügel Roms. Es ist eine ruhige Gegend mit eleganten Wohnhäusern. Zuerst besuchten wir den Orangengarten, einen gepflegten Park mit einer Aussichtsterrasse, von der man Rom zu seinen Füßen hat und nahezu alle Sehenswürdigkeiten überblicken kann. Weiter ging es dann zu einer sehr wunderlichen Erscheinung, die sich auf dem Aventin versteckt - ein sagenhaftes „Schlüsselloch", das wie ein Fernglas funktioniert. Eigentlich ist es wirklich nur ein Schlüsselloch, aber tatsächlich jedoch bietet das „buco di roma" einen einzigartigen Ausblick auf St. Pietro im Vatikan. Der Clou ist dabei einzig und allein die optische Täuschung! Wir ließen uns kurz „täuschen" und genossen diesen Moment. Anschließend spazierten wir, begleitet von so manch tollen Ausblicken auf die Stadt, über den Palatinhügel und durch das Forum Romanum, dem zentralen öffentlichen Platz im antiken Rom, der sich heute als pittoreske Ruinenlandschaft im Zentrum der modernen Stadt präsentiert. Von den hiesigen Kaiserforen wurde nicht nur Rom, sondern das ganze Römische Reich regiert und gerade hier lag für fast 1.000 Jahre das Zentrum der Antike. Ehe wir uns versahen, war auch schon die Mittagszeit angebrochen und etwas Hunger machte sich breit. Wir flanierten gemeinsam ins urige Stadtviertel Monti, um dort unsere Mittagspause zu verbringen. Jeder nutzte diese Zeit ganz individuell, um ein Stück Pizza bzw. etwas Pasta in einer der zahlreichen Restaurants und Bars zu essen oder ganz einfach ein leckeres italienisches Eis zu schleckern! Gut gestärkt trafen wir uns wieder und der letzte große Höhepunkt unseres heutigen Besichtigungsprogramms ließ nicht lange auf sich warten - die Innenbesichtigung des Kolosseums! Es handelt sich hierbei immerhin um das größte antike Amphitheater der Welt, ein uraltes Zeugnis für Baukunst und grausame Spektakel, denn unzählige Tiere und Gladiatoren wurden hier geopfert. Kaiser Vespasian begann den Bau 72 n. Chr., sein Sohn Titus weihte die Arena dann nach sage und schreibe nur achtjähriger Bauzeit mit hunderttägigen Festspielen ein. Diese Fakten sind in unserer heutigen Zeit kaum nachvollziehbar, aber es beeindruckt ganz einfach! Nach zwei erlebnisreichen Besichtigungstagen in Rom verabschiedeten wir uns an dieser Stelle auch von Sylvia, die uns in den letzten zwei Tagen durch „IHR" Rom geführt hat - nochmals herzlichen Dank an Dich, liebe Sylvia!

5. Tag – Dienstag, 12.09.2023: Vesuv – Pompei (298 Bus–km)

Heute hieß es leider schon „Arrividerci Roma" - wir fuhren südwärts in Richtung Neapel weiter. Schon von weitem sahen wir, dass der heutige Vesuv eigentlich zwei Gipfel hat, nämliche den Monte Somma, den Rest des alten Vesuvs, der beim Ausbruch 79 n. Chr. regelrecht explodiert ist und den 1.280 Meter hohen eigentlichen Gipfel des Vesuvs. Unser Bus brachte uns bis auf knapp 1.000 m hinauf, die restlichen etwa 300 Höhenmeter mussten wir zu Fuß zurücklegen. Das erste Drittel war recht steil, dann ging es jedoch gemächlicher voran und nach reichlich einer halben Stunde standen wir am Kraterrand. Der Berg scheint völlig zu ruhen, wir sahen nicht einmal Dampfquellen! Umso erstaunlicher ist für uns die Tatsache, dass dieser Vulkan ein Pulverfass ist - der letzte Ausbruch war schließlich 1944 und das ist lange her. Experten sagen, dass ein gewaltiger Gesteinspfropfen den Krater versperrt und die vulkanischen Kräfte sich somit aufstauen, je länger der Berg ruhig bleibt, desto heftiger wird eines Tages die Eruption sein. Etwa 700.000 Neapolitaner leben weniger als zehn Kilometer vom Krater entfernt, jedem ist die Gefahr bewusst, man verdrängt sie allerdings permanent. Die vulkanische Erde ist sehr fruchtbar und sichert den Bewohnern gute Einnahmen in der Landwirtschaft. Am frühen Nachmittag erreichten wir das nahe gelegene Pompeji, wo wir unsere kompetente Reiseführerin Fiorella trafen. Die archäologische Zone von Pompeji ist heute ein riesiges Freilichtmuseum römischer Lebensweise. Es ist eine Stadt, die innerhalb von Stunden von ihren Bewohnern verlassen wurde und dann bis zu ihrer Ausgrabung keine Veränderung mehr erfuhr. Mit der Katastrophe des Jahres 79 hatte niemand gerechnet. Das schwere Erdbeben 16 Jahre zuvor signalisierte zwar nach heutigen Erkenntnissen wahrscheinlich das Ende einer langen Ruhephase des Vulkans, denn auch in späterer Zeit waren Ausbruchsperioden fast immer von Erdbeben begleitet oder vorangekündigt. Das ausgegrabene Pompeji zeigt deutliche Spuren des Erdbebens und überall in der Stadt weisen Mörtelhaufen und Baumaterial auf den noch andauernden Wiederaufbau hin. Es ist für uns heute unvorstellbar, aber man muss sich vorstellen, dass im Jahre 79 der obere Teil des Vesuvs unter dem Druck der aufsteigenden Gase regelrecht explodierte. Über dem Berg stand eine riesige, wie eine Pinie geformte Aschenwolke, die dann auf die Umgebung, besonders auf Pompei niederregnete. Der Untergang Pompejis erfolgte keineswegs innerhalb von Minuten, sondern dauerte Stunden und Tage, so dass mit Sicherheit der größte Teil der Einwohner zumindest das nackte Leben retten konnte. Schließlich erstickten hochgiftige Gase und die sich meterhoch auftürmenden heißen Vulkanaschen alles Leben. Was jetzt noch an lebenden Wesen zurückgeblieben war, wurde von der Asche wie von einer Gussform eingehüllt, Fleisch und Knochen verbrannten und wurden von ätzenden, scharfen Mineralsalzen zerfressen - ein Hohlraum entstand. Während der Ausgrabungen wurden viele dieser Hohlräume mit Gips ausgegossen und wir haben heute ein makaber-plastisches Bild des Todeskampfes der Zurückgebliebenen: Hunde, Gefangene, Zögernde, die noch möglich viel von ihrem Besitz retten wollten, wahrscheinlich auch Plünderer. Pompei ist einzigartig - wir gingen durch Straßen, an Geschäften, Restaurants und Bädern vorbei... Nach dieser interessanten Führung in Pompeji brachen wir in Richtung Sorrentinische Halbinsel auf, wo wir in Resicco, einem Ortsteil von Pimonte, die nächsten vier Nächte zu Hause waren. Im Hotel „Resort Sant´Angelo & SPA", knapp 500 Meter hoch in den Bergen der Monti Lattari gelegen, wurden wir sehr herzlich begrüßt.

6. Tag – Mittwoch, 13.09.2023: Amalfiküste

Da unser deutscher Bus auf der Amalfiküsten-Straße nicht zugelassen ist, fuhren wir heute mit einem einheimischen Bus samt italienischen Buschauffeur Vincenzo und unserer Fremdenführerin Luciana auf einer der schönsten Küstenstraßen Italiens. Diese Straße ist streckenweise sogar in die fast senkrecht abbrechende Felsküste eingehauen und mitunter sehr abenteuerlich. Durch einen Erdrutsch in den letzten Tagen war der Straßenabschnitt zwischen Positano und Conca dei Marini teilweise gesperrt und somit verließen wir bereits in Positano den Bus, um mit dem Schiff von der Wasserseite aus die Amalfiküste zwischen Positano und Amalfi zu erkunden. Auf diese Weise hatten wir sogar noch einen besseren Eindruck und sahen auch, wie hoch die Häuser den Berg hinaufsteigen. Anschließend gingen wir in Amalfi von Bord und hier war nun ausreichend Zeit für die Besichtigung der interessanten Kleinstadt. Diese war im Mittelalter immerhin neben Pisa, Genua und Venedig eine der reichen und mächtigen vier Seerepubliken. Die Amalfitaner wurden damals hauptsächlich durch den Fernhandel mit dem Orient, Ägypten, Konstantinopel, Südfrankreich und Norditalien reich und hatten zudem eigene Handelsniederlassungen und eigene Wohnviertel in vielen Städten des Orients und auch in Süditalien bzw. Sizilien. Dann kam die Entdeckung Amerikas und die damit verbundene Verlagerung der Handelswege - Amalfi wurde ein armes, von der Außenwelt abgeschnittenes Nest hinter den Bergen. Einen erneuten Aufschwung gab es dann in der Mitte des 19. Jahrhunderts, als der Tourismus Einzug hielt. Am Nachmittag gelangten wir mit dem Lineinschiff weiter nach Maiori, wo uns der Bus bzw. Vincenzo erwartete, um mit uns die Straße hinauf nach Ravello zu fahren, wo wir ebenfalls noch etwas flanieren konnten. Am späten Nachmittag kehrten wir voller Eindrücke zu unserem Hotel nach Resicco zurück.

7. Tag – Donnerstag, 14.09.2023: Neapel (103 Bus–km)

Ein weiterer Höhepunkt unserer Reise stand heute auf dem Programm - die meisten unserer Gäste hatten sich für unseren Zusatz-Ausflug in die quirlige Millionenstadt Neapel entschieden. Hier trafen wir auf unseren neapolitanische Reiseleiterin Tonia und begaben uns mit ihr gemeinsam auf eine Entdeckungsreise durch die Stadt. Zunächst fuhren wir mit dem Bus durch die Stadt, deren Verkehr sehr gewöhnungsbedürftig ist und für den unser Buschauffeur Alex gute Nerven benötigte... Wir erreichten schließlich das westliche Küstengebiet Neapels, das den Namen „Mergellina" trägt. Dies war eigentlich eine eigenständige Stadt, aber als Neapel wuchs, wurde sie Anfang des 20. Jahrhunderts von der expandierenden Metropole erfasst. Heute liegt dieses Viertel zwischen dem Fuße des Posillipo-Hügels und der Bucht von Neapel. Zurück in der Innenstadt, besuchten wir die pulsierende Altstadt, die immerhin auf der UNESCO-Weltkulturerbeliste steht. Die Altstadt von Neapel ist das pulsierende Herzstück der Fußball-verrückten Stadt und eine der ältesten Siedlungen Europas. In diesem faszinierenden Labyrinth aus engen Gassen, historischen Gebäuden und malerischen Plätzen schien die Zeit still zu stehen und beim Schlendern durch die farbenfrohen Viertel konnten wir ganz hervorragend das chaotische und laute Treiben der Einheimischen beobachten. Ein kurzer Blick in die gotische Kirche Santa Chiara und der Besuch des Doms durfte hierbei auch nicht fehlen. Abschließend besuchten wir die in der monumentalen Stadt gelegene Galleria Umberto I, welche Ende des 19. Jahrhunderts erbaut wurde und eine der ersten großen und eleganten Einkaufspassagen weltweit ist. Hinter ihrer prächtigen Fassade mit gigantischen klassizistischen Säulen und kleineren Statuen schraubt sich ein beeindruckendes durchgängiges Glasdach in große Höhe. Bis knapp darunter findet sich klassizistischer Stuck soweit das Auge reicht. Der Fußboden bietet Marmor und Mosaiken mit Sagengestalten, Tiermotiven und Olivenzweigen. In den hohen Schaufenstern der edlen Modegeschäfte zu ebener Erde liegt das aus, was die Welt an Italien so schätzt - elegante italienische Kleidung, stilvolle Ledertaschen und -schuhe. Man findet dort besonders die Mode des nicht enden wollenden neapolitanischen Sommers in gehobener Preiskategorie! Die abschließend Freizeit in der Innenstadt nutzte jeder Gast ganz individuell für eigene Erkundungen. Mittlerweile war auch die Mittagszeit heran gebrochen und so langsam verspürten wir etwas Hunger - kein Problem, denn was sollte man hier in Neapel unbedingt essen? Natürlich eine typische Pizza Margherita - und die schmeckt in der Heimat der Pizza doch eh am besten...! Die Zutaten sind ganz einfach - Tomate, Basilikum und Mozzarella - einfach lecker! Die bekamen wir hier übrigens an jeder Ecke...

8. Tag – Freitag, 15.09.2023: Büffelfarm "Vannulo" – Paestum (197 Bus–km)

Heute fuhren wir in Richtung Süden - es ging an Salerno vorbei nach Paestum! Der Wettergott war auch wieder voll auf unserer Seite - blauer Himmel und Sonnenschein...! Unsere örtliche Reiseleiterin Anna trafen wir gut gelaunt vor Ort. Zuerst ging es zur Büffel-Farm „Vannulo" unweit von Paestum. Hier konnten wir zuschauen, wie echter Büffel-Mozzarrella hergestellt wird bzw. erhielten wissenswerte Informationen zu diesem Prozess. Selbst eine Verkostung durfte nicht fehlen! Die weißen in der Molke schwimmenden Frischkäse sind hier in der Ebene von Paestum ganz echter Mozzarella aus Büffelmilch, egal ob pflaumengroße „Bocconcini" oder kiloschwer zu Zöpfen als „treccia" verflochten. Büffel-Mozzarella ist fetter und saftiger, hat anders als das Konkurrenzprodukt aus Kuhmilch eine zarte Außenhaut mit etwas Biss. Kenner nennen das dann „croccante". Geformt wird von Hand mit einem Griff wie Gurgelumdrehen (ital. „mozzare"), daher der Name. Mittlerweile wird hier sogar Schokolade aus Büffelmilch produziert, auch diese neue Spezialität des Hauses durften wir natürlich probieren - einfach köstlich! Genug Kulinarisches für heute, der heutige Hauptanziehungspunkt war Paestum - und dort die drei nahezu komplett erhaltenen griechischen Tempel nahe dem Meer. Das antike Paestum war eine der größten Griechen-Städte Süditaliens, wichtige Hafenstadt im Handel mit Etrurien und damals ein sicherer Schlüssel zum Reichtum. Die Stadt wurde schließlich von den Lucaniern erobert, später wurde der Stadtstaat römische Kolonie und danach ländlicher; die Fernhandelswege hatten sich verlagert. Paestum erlebte allerdings keinen Niedergang wie die meisten Städte Großgriechenlands; Eilkuriere brachten Rosen, Spargel und Artischocken aus Paestum nach Rom und Neapel. Erst im beginnenden Mittelalter verödete die Stadt durch Malaria, Piraten- und Sarazenen-Einfälle, der Hafen versandete, die Stadt wurde von Schilf und Sumpfwäldern überwuchert und geriet völlig in Vergessenheit. Ein Glück für die Tempel, denn sonst wären sie wie andere antike Bauwerke als Steinbruch genutzt worden. Der antike Fruchtbarkeitskult an die Göttermutter Hera (Symbol der Fruchtbarkeit: ein Granatapfel), der die meisten Tempel gewidmet waren, ging auf die Madonna über. Ihr Heiligtum ist in den Bergen bei Capaccio, wohin die letzten Bewohner Paestums abgewandert waren. Dort befindet sich die Kirche der Madonna del Granato, ein Ziel bäuerlicher Wallfahrten im Sommer. Am späten Nachmittag fuhren wir wieder zurück, vorbei an riesigen Landwirtschaftsflächen - hier werden vor allem Artischocken angebaut. Kurz nach Salerno hatten wir noch einmal einen kurzen Blick auf den südlichen Teil der Amalfiküste und letztendlich änderte sich die Landschaft vollständig. Wir nahmen die Autobahn und fuhren durch das Hinterland der Monti Lattari (Milchberge) zurück.

9. Tag – Samstag, 16.09.2023: Fahrt nach Nogarole Rocca/ Pradelle (703 Bus–km)

Am Morgen starteten wir mit interessanten Eindrücken im Gepäck unsere entspannte erste Rückreise-Etappe in Richtung Norden. Wir fuhren noch einmal an Neapel, Rom, Florenz, Bologna und Modena vorbei und erreichten in den frühen Abendstunden unser Hotel „Corte Castelletto" in Pradelle, einem Ortsteil von Nogarole Rocca inmitten der Po-Ebene und nur wenige Kilometer südwestlich von Verona entfernt. Noch vor dem Abendessen erfrischten sich einige Gäste im hauseigenen Swimmingpool. Ein vorzügliches Abendessen rundete den letzten Abend unserer Reise ab.

10. Tag – Sonntag, 17.09.2023: Heimreise (bis Dresden = 911 Bus–km)

Nach erlebnisreichen Tagen mit viel Sonnenschein sollte es nun heute wieder in Richtung Heimat gehen. Wir hatten viel gesehen, erfahren und uns mit der italienischen Geschichte, der Lebensweise und der Gastfreundschaft der Italiener auseinandergesetzt. Trotz vieler Baustellen und recht viel Verkehr erreichten wir pünktlich bzw. wohlbehalten unser Ziel.

Ein großer Dank gilt auch unserem stets gut gelaunten Buschauffeur Alexander Söllner, der uns jederzeit sicher und immer souverän gefahren hat!

Ich wünsche allen Mitreisenden an dieser Stelle nochmals alles Gute, Gesundheit und weiterhin viel Reiselust. Es hat großen Spaß gemacht und ich freue mich auf ein Wiedersehen!

Ihre/Eure Reiseleiterin Katrin Deutschbein

https://www.eberhardt-travel.de/ueber-mich/katrin-deutschbein/317

Bildergalerie zur Reise

Kommentare zum Reisebericht

Herzlichen Dank für die wunderschönen Reise. Katrin Deutschbein ist ein Super Reiseführer Kümmert sich um alle Gäste liebevoll. Alle wünsche war erfüllt. Bus fahre Alex möchte ich auch ein Dankeschön sagen für die Sicherheit wi fährt.Alle Erwartung ?? Prozent erfüllt. Noch Mal vielen Dank Frau Sandtfoss

Ibolya Sandtfoss
19.09.2023