Reisebericht: Städtereise Rom und Vatikan

16.10. – 21.10.2021, 6 Tage Flugreise nach Rom in Italien: Piazza del Popolo – Pincio–Park – Spanische Treppe – Trevibrunnen – Pantheon – Pompeius–Theater – Campo de Fiori – Trastevere – Papstaudienz – Vatikanische Gärten und Museen – Sixtinische Kapelle – Petersdom – Koloss


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Bei strahlendem Sonnenschein genießen wir eindrucksvolle und kurzweilige Führungen in der Stadt der sieben Hügel und im Stadtstaat des Vatikan.
Ein Reisebericht von
Patrick Fritzsche
Patrick Fritzsche

Anreise nach Rom

Der frühe Vogel…oder wie war das doch gleich? Um 9 Uhr treffen wir uns schon am Flughafen in München und fliegen mit dem Vogel der Lufthansa über die Alpen in die Stiefelrepublik Italien. Wir haben eine grandiose Sicht auf die frisch beschneiten Gipfel, auf die Stadt Venedig und sogar die höchsten Gipfel des Apennin in den Abruzzen sind weiß gezuckert. Kurz vor der Landung in Rom-Fiumicino haben wir schon einen tollen Blick auf die Innenstadt von Rom und landen dann pünktlich 12:25 Uhr. Der anschließende Marsch zur Gepäckausgabe ist schon eine kleine Weltreise, aber alle Koffer sind wohlbehalten da und das ist ja das allerwichtigste!
Unseren Fahrer treffen wir dann auch recht schnell und sausen dann auf der Autobahn ins Zentrum von Rom. Dort werden wir etwas ausgebremst, denn es gibt jede Menge Straßensperrungen aufgrund einer Demonstration. Da wir mit dem Bus nicht bis zum Hotel kommen, steigen wir kurzerhand am Kolosseum schon aus und spazieren dann bis zu unserem Hotel Monti Palace. Unsere Koffer kommen dann irgendwann später ;)
Nach dem Zimmerbezug steht der verbleibende Nachmittag noch zur freien Verfügung. Zum Sonnenuntergang treffen wir uns auf der Dachterrasse des Hotels und genießen einen typisch italienischen Aperitif mit einem einmaligen Blick über die Dächer Roms!
Zum Abendessen geht es in eine urige Trattoria. Hier gibt es Pizza, Pasta und alles was das Herz begehrt und der Arrivederci-Schnaps (oder mehrere) gibt die nötige Bettschwere. Ein schöner Auftakt! Buona notte!

Streifzug durch die Antike

Der Tag beginnt mit einem Frühstück auf der Dachterrasse im Hotel. Coronabedingt wird es serviert, was auch mal nicht schlecht ist. Die Auswahl ist für italienische Frühstücksgewohnheiten reichlich und so sind wir bestens gestärkt für den ersten Besichtigungstag in Rom.
In der Lobby treffen wir unsere liebe Agnieszka, die sich nach einer (erneuten) langen Corona-Pause sichtlich über eine kleine Gruppe freut! Ausgestattet mit dem Eberhardt-Reiseleiter-Funk, der uns den nötigen Abstand gewährt und dennoch keine Infos unserer Gästeführerin vorenthält, spazieren wir vom Hotel hinunter zum antiken Zentrum der Stadt.
Wir beginnen chronologisch in der Geschichte der Stadt Rom und tauchen ein in das Römische Imperium. Zunächst spazieren wir vorbei am Kolosseum und dem Konstantinbogen, um zum Eingang des Palatinhügels zu kommen. Nun brauchen wir eigentlich drei oder vier Hände…CovPass-App, Eintrittskarte, Personalausweis, Audiogerät…alles muss griffbereit und gut sortiert sein...Geschafft!
Mit Agnieszka tauchen wir nun in die Gründungsgeschichte der Ewigen Stadt ein und erfahren nicht nur stupide die vielen wichtigen Jahreszahlen, sondern erhalten einen lebhaften Eindruck der Meilensteine der Stadtgründung. Vom Palatinhügel, der ca. 40 Meter höher als das Forum Romanum ist, haben wir einen gigantischen Panoramablick auf die gesamten, antiken Ruinen des Forums sowie der Kaiserforen und auch auf der anderen Seite auf den Circus Maximus. Mit unserem Super-Ticket haben wir die Gelegenheit, auch das Wohnhaus von Kaiser Augustus zu besichtigen, welches vor allem durch die reich bemalten Innenräume überzeugt. Wir lauschen den Geschichten und Anekdoten über verschiedene Kaiser und die wohlhabenden Patrizier und steigen anschließend wieder hinab ins Forum, welches wir auch noch zu Fuß durchqueren. Auch hier haben wir wieder einen Sonderzugang in den Tempel des Antoninus und der Faustina, der von Kaiser Antoninus Pius für seine verstorbene und vergöttlichte Frau Faustina errichtet wurde. Im 11. Jahrhundert wurde dieser dann in die Kirche S. Lorenzo in Miranda umgewandelt, was den gut erhaltenen Zustand erklärt.
Nun haben wir uns aber eine Mittagspause verdient und genießen diese in der Sonne bei einem Panino, einer Bruschetta oder einem Gelato.
Wir spazieren über die Straße der Kaiserforen zum wohl imposantesten und berühmtesten Monument der Stadt – das Kolosseum oder auch Amphitheater des Flavius, das größte Amphitheater weltweit. Von Kaiser Vespasian 70 n. Chr. Begonnen, wurde es nach nur 10 Jahren Bauzeit von Kaiser Titus eingeweiht - 100 Tage soll dieses gigantische Fest gedauert haben. Mit unserem Sonderticket haben wir die Möglichkeit, auf die Arena zu kommen und stehen nun inmitten dieses gigantischen Bauwerkes! Von hier haben wir auch die Gelegenheit, das Untergeschoss mit den Gewölben, in denen sich die Gladiatoren auf das Spiel vorbereiteten und die Käfige der Tiere, die hier tagelang oder Futter und in völliger Dunkelheit für das Spiel „heiß" gemacht wurde, zu sehen. Anschließend klettern wir auf die Besucherränge und können von hier nochmals die mächtigen Ausmaße bestaunen: 188 Meter Länge, 156 Meter Breite und 57 Meter Höhe sowie die Kapazität von mehr als 50.000 Personen verblüfft allemal. Agnieszka spickt unseren Aufenthalt natürlich wieder mit zahlreichen Erzählungen und wohl alle Reisegäste wurden zu Gladiatoren, Machthabern und wohlhabenden Patriziern!
Wir verabschieden uns anschließend von Agnieszka und schlendern gemeinsam bis zur Piazza Venezia, die vom mächtigen Nationaldenkmal Vittorio Emanuele II. dominiert wird. Einige entscheiden sich für die Aussichtsplattform mit einem 360-Grad-Blick auf die Stadt, manche gehen shoppen oder zum Hotel zurück. Ein gelungener Auftakt in der Ewigen Stadt!
Da einige am Abend noch immer nicht genug haben, machen wir noch einen abendlichen Ausflug zum Vatikan und sehen den Petersdom, den Platz und auch die Engelsburg im nächtlichen Schein!

Ein Tag im Vatikan, dem kleinsten Staat der Welt

Heute geht es in den Vatikan, für viele ein Höhepunkt unserer Reise. Zum ersten Mal nehmen wir heute die Metro, um zum kleinsten Staat der Welt zu sausen. Durch die ideale Lage des Hotels gehen wir nur ein paar Schritte zur Metro-Station, steigen am Hauptbahnhof Termini einmal um und erreichen auf die andere Tiberseite die Metrostation "Ottaviano/Musei Vaticani". Nach wenigen Minuten zu Fuß stehen wir schon auf dem mächtigen Petersplatz. Wir schauen uns zunächst etwas um und können den ersten Blick in den Petersdom werfen. Anschließend spazieren wir entlang der vatikanischen Mauer zum Eingang der Museen und treffen dort auf unsere örtliche Gästeführerin des Vatikanstaates, die uns hinter die Kulissen des Zwergstaates führt. Wir besuchen die Vatikanischen Gärten, die nur nach langer Voranmeldung für eine begrenzte Anzahl von Besuchern zugänglich sind. Wir spazieren durch die prachtvolle Oase im kleinsten Staat der Welt und bewundern Springbrunnen, antike Skulpturen, Grotten, Botanik aus der ganzen Welt und lernen so das grüne Herz des Vatikans kennen und lauschen den Geschichten, die sich dahinter verbergen. Immer wieder erblicken wir die mächtige Kuppel des Petersdoms und spazieren sogar an der heutigen Residenz des emeritierten Papstes Benedikt XVI. vorbei. Im Innenhof der Vatikanischen Museen legen wir dann die wohl verdiente Mittagspause ein und treffen dann wieder unsere liebe Agnieszka, die wieder Kraft für den Besuch der Vatikanischen Museen getankt hat!
Bei sommerlichen Temperaturen erklärt sie uns an einem Schaubild die Sixtinische Kapelle, die wir heute zum Abschluss unseres Aufenthaltes im Vatikan besichtigen werden. Wir werden heute nur einen Bruchteil der Vatikanischen Museen sehen, denn sie zählen zu den größten Museen der Welt und beherbergen zahlreiche wichtige Kunstwerke von der Zeit der alten Ägypter bis zur späten Renaissance. Dass es überhaupt eine so umfangreiche päpstliche Kunstsammlung gibt, hat gute Gründe. Der Papst war mehrere Jahrhunderte lang einer der wichtigsten Auftraggeber für Künstler. Michelangelo, Leonardo, Raffael, Rubens, Tizian und viele andere hinterließen ihre Spuren in der päpstlichen Sammlung.
Nach einem interessanten Streifzug durch die Museen, die Agnieszka wie ihre eigene Westentasche bestens kennt, steht wohl für jeden das Highlight an: Der Besuch der Sixtinischen Kapelle! Dort, wo das Konklave zur Papstwahl mit allen römisch-katholischen Kardinälen der ganzen Welt stattfindet, bestaunen wir die eindrucksvollen Kunstwerke Michelangelos. Die Ausmalung der Sixtinischen Kapelle ist wohl das spektakulärste Werk, das für den Papst geschaffen worden ist. Michelangelo ruinierte sich im Auftrag des Papstes seine Gesundheit und schuf ein Werk für die Ewigkeit. Wieder einmal verabschieden wir uns dann voller Dankbarkeit von Agnieszka und fahren mit der Metro zurück zum Hotel. Das Abendessen gestaltet jeder wie er mag und somit geht ein weiterer Tag in der Ewigen Stadt zu Ende. Buonanotte!

Zu Fuß durch Roms Innenstadt

Ein ausführlicher Spaziergang in der Innenstadt Roms steht heute auf unserem Programm. Die Maske sitzt, der Eberhardt-Reiseleiterfunk funktioniert (wieder), Metroticket hat auch jeder - es kann losgehen! Den Weg zur Metro kennen wir bereits und so geht es heute Morgen etwas zügiger. Standesgemäß, wie viele hohe Persönlichkeiten in unserer Geschichte, betreten wir die Piazza del Popolo durch das mächtige Porta del Popolo (Porta Flaminia) in der noch sehr gut erhaltenen Aurelianischen Mauer. Der große Platz wird von einem altägyptischen Obelisken dominiert, den Papst Sixtus V. in der Mitte des Platzes aufrichten ließ. Gleich drei Marienkirchen beherrschen den heute barock anmutenden Platz. Die Santa Maria del Popolo (Namensgeber des Stadttores und des Platzes) ist ein Juwel der Renaissance und am anderen Ende der Piazza erblickt man die barocken Zwillingskirchen Santa Maria dei Miracoli und Santa Maria di Montesanto. Über Treppen erreichen wir den Pincio-Park, eine der vielen grünen Lungen der Stadt und sind von dem Panorama über die Stadt überwältigt! Wir halten inne, machen Fotos und freuen uns, dass wir hier sind! Auf der Viale Trinità dei Monti schlendern wir entlang des Hügelkamms und haben immer wieder einen tollen Blick auf die uns zu Füßen liegende Stadt und den Vatikan. Wir passieren die Villa Medici (Académie de France à Rome) und spazieren weiter, denn quasi direkt vor den Füßen der Villa Medici befindet sich die Spanische Treppe. Wir schreiten die Stufen hinab und blicken dann hinauf zur Kirche Trinità dei Monti (Heilige Dreifaltigkeit vom Berge) mit einem weiteren Obelisken. Unser Spaziergang führt uns von der nun erreichten Piazza Spagna vorbei an der Spanischen Botschaft am Heiligen Stuhl (Vatikan) bis zu einem weiteren Höhepunkt des heutigen Rundgangs: zum Trevibrunnen, dem größten Brunnen der Stadt Rom mit einer üppigen barocken Verzierung. Hier gönnen wir uns eine kleine Pause und spazieren anschließend weiter zum Pantheon, welches wir nach nur wenigen Schritten durch die altehrwürdigen Gassen Roms erreichen. Und nun stehen wir vor dem mächtigen Pantheon! Einzigartig ist dieses inmitten der eng stehenden Wohnhäuser eingebettet. Beim Einlass wird unsere Temperatur gemessen und unsere Impf- oder Testnachweise kontrolliert, wie es in vielen Museen getan wird. Und dann stehen wir in diesem gigantischen Gebäude - der Atem stockt und Agnieszka erklärt uns diese Hauptattraktion auf der Piazza della Rotonda. Das Pantheon, übrigens eine Kirche, ist das am besten erhaltene antike Gebäude der Stadt. Hier beeindrucken vor allem die Form eines rechteckigen Tempels sowie die monumentale Höhe der Kuppel, die ein wahres Meisterwerk darstellt! Noch heute ist sie mit 43,30 m Durchmesser die größte in Rom. Sie wurde aus einem Stück mithilfe einer riesigen Holzverschalung gegossen und ist exakt halbkugelförmig. Hier am Pantheon legen wir unsere Mittagsause ein und spazieren dann weiter durch die Gassen Roms. Wir stoppen an einem kleinen Atelier, in dem einer Freundin von Agnieszka nach alter Tradition Mosaike herstellt. Agnieszka führt uns schließlich in eine halbrunde Gasse, die uns erahnen lässt, wie das Pompeius-Theater wohl ausgesehen haben muss. Es war das erste fest gemauerte Theater der Stadt in einer Größenordnung, wie sie Rom bis dahin (es wurde 55 v. Chr. eingeweiht) im Bereich der Architektur noch nicht gesehen hatte. Durch ein kleines Schlupfloch erreichen wir den Campo de Fiori, einen eher unscheinbaren Platz ohne gigantische Bauwerke oder Kirchen. Viel mehr spielt sich hier das normale Leben ab: Marktstände, Restaurants, Geschäfte. In der Mitte befindet sich eine Statue des Philosophen Giordano Bruno, der dort am 17. Februar 1600 als Ketzer verbrannt wurde. Wir machen uns schließlich auf den Weg zum Kneipen- und Szeneviertel Trastevere auf der anderen Tiberseite, passieren den Palazzo Farnese (französische Botschaft) sowie die Kirche Santa Maria dell’Orazione e Morte (eine der Erzbrüderschaft der Anbetung und des Todes zugehörige Kirche) und überqueren den Tiber über die Ponte Sisto. "Auf der anderen Seite des Tiber" - so wurde das Stadtviertel genannt, da es sich außerhalb der römischen Stadtmauern befand. Hier siedelten sich die Arbeiter an, die vom Tiber lebten: Schiffsleute und Fischer sowie Immigranten und Juden. Trastevere blieb auch im Mittelalter weiter ein Arbeiterviertel mit einem Labyrinth von schmalen Gassen. Heute ist Trastevere ein pittoresker, lebendiger Stadtteil und besonders abends ein Anziehungspunkt für die Römer wegen seiner vielen netten Restaurants mit typischen Speisen.
Wir schlenderten gemeinsam bis zur Piazza Santa Maria in Trastevere mit der durch byzantinische Mosaiken geschmückten Basilika aus dem 12. Jahrhundert und verabschieden uns hier von Agnieszka. Nach einem Aperitif in einem der zahlreichen Lokale kehren wir individuell mit der Metro und zu Fuß überglücklich zum Hotel zurück.

Papstaudienz – Petersdom – Engelsburg – Piazza Navona

Ein überaus wichtiger Termin im Vatikan steht heute an! Wir besuchen Papst Franziskus bei seiner wöchentlichen Generalaudienz. Dafür stehen wir früh auf, bekommen sogar ein frühes Frühstück im Hotel und nehmen wieder die Metro bis zum Vatikan. Etwas schockiert sind wir über die lange Schlange an der Sicherheitskontrolle vor der Audienzhalle, die dann auch noch durch einen technischen Defekt sehr langsam kürzer wurde. Scheinbar hat es Franziskus heute auch eilig, denn er beginnt schon vorzeitig mit seiner Audienz, wir kommen aber dennoch in den Genuss eines Sitzplatzes in der Audienzhalle. Unter normalen Bedingungen haben hier ca. 6.500 Personen Platz, aktuell ist die Bestuhlung aber reduziert. Agnieszka übersetzt uns einige Teile der heutigen Rede des Papstes und füttert uns über unseren Reiseleiter-Funk mit wichtigen Informationen. Plötzlich kommt es zu einer überaus rührenden Szene, als ein kleiner Junge unbeschwert nach vorn stürzt und die Kappe des Heiligen Vaters greifen will. Papst Franziskus reagiert mit Güte und Humor, sogar muss der Leiter des päpstlichen Haushalts seinen Stuhl neben ihm frei machen, sodass der Jungen eine Weile neben dem Pontifex sitzen kann. Mit einer neuen Kappe verlässt der mutige 10-Jährige die Bühne und wurde mit Beifall begleitet. Am Ende der ca. einstündigen Audienz lobte das Oberhaupt der römisch-katholischen Kirche (und gleichzeitig Bischof von Rom) den Sinn für Freiheit, welchen der Junge zeigt. „Ich danke diesem Jungen für die Lektion, die er uns allen erteilt hat“, sagte Franziskus. Er erwähnte weiter, dass das Kind eine geistige Behinderung zu haben schien und fügte hinzu: „Möge der Herr ihm in seiner Begrenztheit und in seinem Wachstum helfen, denn er hat uns dieses Zeugnis gegeben, das aus dem Herzen kam. Kinder haben keinen automatischen Übersetzer vom Herzen zum Leben: Das Herz geht einfach voran.“
Begleitet von Beifall und Jubelschrei verlässt Franziskus die Tribüne, grüßt alle Pilger der Welt und bleibt uns als agiler, bodenständiger und herzlicher Mensch in Erinnerung.
Nach der Audienz begeben wir uns in die Welt der größten Kirche der Christenheit! Durch den Haupteingang betreten wir die Basilika. Gleich nebenan ist die aktuell zugemauerte Heilige Pforte, die nur alle 25 Jahre geöffnet wird - immer dann, wenn das Heilige Jahr ausgerufen wird! Die Planung und der Bau dieser monumentalen und für die Christenheit symbolträchtigen Basilika auf dem Vatikanischen Hügel zog sich über 150 Jahre hin. Mit gigantischen Ausmaßen ist der Petersdom die größte christliche Kirche der Welt und in genialer Form von Michelangelo vollendet wurde.
Die immensen Ausmaße des Gotteshauses vermitteln einem eher den Eindruck, einen Ballsaal zu betreten als eine Kirche. Im Petersdom haben bis zu 20.000 Menschen Platz, das bedeutet, es handelt sich auch um einen der größten Innenräume der Welt.
Neben einer Vielzahl von Statuen, Altären und Gemälden namhafter Künstler erinnert hier noch manches andere an eine lange Geschichte: 164 Papstgräber weisen auf die wechselvollen Wege der Kirche hin: Vom pompösen Grabmal für Papst Alexander VII. bis hin zur schlichten Platte auf der Ruhestätte des verstorbenen Papst Johannes Paul II. Eine Steinscheibe im Fußboden zeigt die Stelle, an der Karl der Große im Jahr 800 zum Kaiser gekrönt wurde. Und das Taufbecken ist eigentlich ein Sargdeckel der einstmals Kaiser Otto II. gehörte.
Das Universalgenie Michelangelo war auch ein großer Bildhauer und fertigte - damals war er erst 24 Jahre alt - die wunderbar anmutende Pietà, eine typisch spätmittelalterliche Statuengruppe mit Maria den toten Jesus im Arm haltend. Maria in ihrer für damalige Zeit ungewöhnlichen Darstellung als jugendlich, steht für die ewige Jugendlichkeit der Mutter Gottes.
Direkt unterhalb der Kuppel befindet sich der Hauptaltar, der von Gianlorenzo Bernini, dem genialen Architekten des Barocks, mit dem berühmten bronzenen Baldachin ausgestattet wurde und der einfach auch nur "Baldacchino" genannt wird. Höchst beeindruckt verlassen wir den Petersdom!
Nach einer Mittagspause starten wir zu unserem letzten gemeinsamen Stadtspaziergang. Entlang des mittelalterlichen Fluchtganges der Päpste (dem Passetto di Borgo) spazieren wir zur Engelsburg. Die Engelsburg, das Castel S. Angelo wie es im Italienischen heißt, liegt unmittelbar am Tiber und gehört nach dem Kolosseum zu den größten noch erhaltenen antiken Bauwerken Roms. Wie beeindruckend muss der Bau erst zur Zeit der römischen Kaiser gewesen sein, denn edel schimmernde Marmorplatten mit ornamentalen Friesen verkleideten ursprünglich den gesamten Außenbau. Davon ist heute leider nicht mehr viel erhalten. Allerdings war die Engelsburg für viele vergangene Herrscher und Päpste stets von Bedeutung, so dass besonders ihr Innenraum sukzessive luxuriöser gestaltet wurde. Ferner hat die Engelsburg als Zeuge für die Entwicklung des nachantiken Roms unschätzbaren Wert, der von keinem anderen historischen Bau in Rom übertroffen wird. Seit dem Beginn des 20. Jahrhunderts ist der Bau restauriert und zum Museum umfunktioniert worden. Herrliche Fresken zeugen noch von seiner Entstehungszeit als Mausoleum. In den Sälen werden Waffen, Möbel, Gebrauchsgegenstände und Modelle zu den verschiedenen Bauphasen der Engelsburg ausgestellt. Im vierten Stock des Baus findet man neben der Schatzkammer die Papstgemächer. Grandios ist natürlich auch der Panoramablick, den wir von der Terrasse der Engelsburg auf den Vatikan und die Innenstadt Roms haben - ein wahres Postkartenmotiv.
Über die Engelsbrücke mit von Schülern Berninis geschmückten Engeln, die die Marterinstrumente Jesu tragen, gelangen wir ins Straßengewirr des mittelalterlichen Roms schließlich zur Piazza Navona. Hier erfahren wir Interessantes über den Barock Roms und seine Unterschiede zum uns vertrauten Dresdner Barock. Als eine der bedeutendsten barocken Platzanlagen ganz Italiens umschließt die Piazza Navona historische Häuser, Paläste und zwei Kirchen. Drei Brunnen akzentuieren den Platz, zwei jeweils am Ende der Piazza und einer zentral in der Mitte gelegen. Die ungewöhnlich längliche Form des Platzes ist noch ein Überbleibsel aus der römischen Kaiserzeit. Den Mittelpunkt des schönen Platzes bildet der Vier-Ströme-Brunnens (Fontana dei Quattro Fiumi). Er bildete ein gewaltiges Felsmassiv, das aus dem runden Brunnenbecken aufragt und von einem Obelisken überhöht wird. Auf den Felsen lagern entsprechend der damals vier bekannten Kontinente die Personifikationender Flüsse Ganges (mit Ruder), Nil (mit bedecktem Haupt), Rio della Plata (mit Silbermünzen) und Donau (das Papstwappen stützend). Und hier ist nun die Zeit gekommen, uns von unserer exzellenten Gästeführerin Agnieszka zu verabschieden. Sie hat wahrlich einen tollen Job gemacht und uns Rom in all seinen Facetten nähergebracht. Vielen Dank dafür und alles Gute!
Gemeinsam machen wir uns dann noch auf den Weg zu den Bekleidungsgeschäften der Geistlichen in der Nähe des Pantheons und spazieren dann zurück zur Piazza Venezia. Von hier kommt dann jeder individuell zurück zum Hotel. Zum Abendessen treffen wir uns nochmal im für gut empfundenen Lokal des ersten Abends, lassen uns noch einmal kulinarisch verwöhnen und stoßen auf eine gelungene Reise an. Salute!

Letzte Entdeckungen in Rom und Rückreise

Bis zur Abreise am Nachmittag haben wir nochmals die Möglichkeit, weitere Sehenswürdigkeiten der Stadt anzusehen oder in Ruhe bummeln und shoppen zu gehen.
Um die Besichtigungen im Vatikan zu komplettieren, machen sich einige unserer Gruppe nochmals mit mir auf dem Weg in den kleinsten Staat der Welt. Wir besteigen die mächtige Kuppel des Petersdoms. Zugegeben, die ersten Meter überwinden wir mit dem Aufzug, doch der letzte Teil geht nur zu Fuß. Platzangst sollte man nicht haben, denn die teilweise steilen 320 Stufen führen im Inneren der Kuppel auch an engen Stellen vorbei. Schon der Blick ins Innere des Doms ist überwältigend und oben angekommen, haben wir in luftiger Höhe einen grandiosen Ausblick über Rom, die Anstrengung hat sich definitiv gelohnt und ist ein super Abschluss und Zusammenfassung der letzten Tage. Die Vatikanischen Gärten liegen uns zu Füßen, wir blicken auf die Vatikanischen Museen, die Sixtinische Kapelle und den gigantischen Petersplatz, können unsere Blicke bis zum Kolosseum schweifen lassen und lassen so die erlebnisreichen Tage Revue passieren.
Pünktlich werden wir am Nachmittag vom Hotel abgeholt und düsen über die Autobahn zum Flughafen Fiumicino. Hier ist etwas Geduld am Schalter gefragt, aber so müssen wir nicht mehr so lange im Sicherheitsbereich warten. Nach einem letzten italienischen Gelato fliegen wir zurück nach München, wo sich unsere Wege trennen und wir uns herzlich verabschieden.

Schlusswort

Meine Lieben ;) Ich möchte mich bei allen recht herzlich bedanken! Es war mir eine große Ehre, euch in meine italienische Lieblingsstadt zu begleiten. Kein Tag verging ohne Spaß und herzhaftes Lachen, wir haben durch die lebendigen Erzählungen von Agnieszka die Seele der Stadt kennengelernt und werden die vielen Eindrücke noch lange in Erinnerung behalten.



Ich würde mich freuen, wenn wir uns auf einer nächsten Reise wiedersehen und wünsche euch alles erdenklich Gute und vor allem beste Gesundheit!







Euer Patrick







PS: Für die Reise nach Florenz und Venedig im Mai 2022 sind nur noch wenige Plätze frei ;)

Bildergalerie zur Reise

Kommentare zum Reisebericht

Tolle Reise, perfekte freundliche kompetente Reiseleitung. Organisation super.
Nur zu empfehlen.

Gudrun Moser
07.11.2021

Es war ein unvergessliches Erlebnis, tolle Reiseleitung und Führung. Ist 100% weiter zu empfehlen. Bedanke mich nochmals für die tolle Betreuung.
Schöne Grüsse und die besten Wünsche fürs neue Jahr aus Salzburg.
Eure Gudrun Moser

Moser Gudrun
04.01.2022

Es war ein unvergessliches Erlebnis, tolle Reiseleitung und Führung. Ist 100% weiter zu empfehlen. Bedanke mich nochmals für die tolle Betreuung.
Schöne Grüsse und die besten Wünsche fürs neue Jahr aus Salzburg.
Eure Gudrun Moser

Moser Gudrun
04.01.2022